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Felix I vielleicht um 540 bei Treviso moglicherweise in Valdobbiadene bl 564 565 568 war der erste als gesichert geltende Bischof von Treviso im Nordosten Italiens Paulus Diaconus Historia Langobardorum liber II 12 13 Handschrift Cividale del Friuli Museo Archeologico Nazionale XXVIII 1 Halfte 9 Jahrhundert Er wird in der Historia Langobardorum aus dem spaten 8 Jahrhundert erwahnt die der Monch Paulus Diaconus verfasste Sein Werk gilt als die wichtigste Quelle zum Italien des 6 bis 8 Jahrhunderts 1 Er wiederum kannte die Werke des Venantius Fortunatus eines Freundes des Bischofs Felix dessen Lebensdaten nicht uberliefert sind war in jenen Jahren Bischof als die Langobarden begannen sich grosse Teile Italiens zu unterwerfen Diese hatten zuvor das Ostromische Reich dabei unterstutzt Italien in einem langwierigen Kampf von den Ostgoten zu erobern Paulus beschreibt nach der Beisetzung des ostromischen Feldherrn Narses der die Langobarden ins Land gerufen haben soll in einem ausfuhrlicheren Exkurs die Bestatigung des Kirchenbesitzes durch den Langobardenkonig Alboin eine Episode die nicht bei Venantius Fortunatus zu finden ist vielleicht aber aus der verschollenen Historiola des Secundus von Trient stammt Alboin hatte mit seiner Armee den Fluss Piave erreicht wohin ihm der Bischof von Treviso entgegengezogen war Der Konig da er uberaus grosszugig war bestatigte Felix seine Besitzungen facultates 2 Das daruber verfertigte und abgezeichnete Schriftstuck bei Paulus als pracmaticum bezeichnet konnte Paulus noch vorgelegen haben 3 Ob Felix auch Kirchenguter aus den Gebieten um Oderzo und Altinum zuerkannt wurden geht aus der Quelle nicht hervor 4 denn dies kann zumindest im Fall Oderzos erst nach dessen Eroberung also nach 603 erfolgt sein Bei der Quelle handelt es sich um die Kopie einer Urkunde Konig Liutprands vom 6 Juni 743 die wohl Interpolationen enthalt 5 Darin heisst es Sed postquam ipsa civitas gemeint ist Opitergium Oderzo a Langobardis comprehensa est episcopus Fororoiulianus Tarvisianus et Pataviensis ipsam parochiam inter se diviserunt et effecta est ipsa sedes Opitergina quasi vacua et sine omni patrimonio Die Bischofe hatten demnach untereinander das Bistum Oderzo nach der endgultigen Eroberung durch die Langobarden im Jahr 667 aufgeteilt In der Urkunde wird auch ausdrucklich der Name des zu dieser Zeit also im Jahr 743 den Rang eines Bischofs bekleidenden Ticianus genannt 6 Von einer Ubergabe der Stadt in der sich grosse Getreidespeicher schon in gotischer Zeit befanden an die Langobarden ist keine Rede Noch im Jahr 579 finden sich unter den Stiftern zweier Kirchen in Grado ein primicerius und zwei milites aus Treviso Dies legt nahe dass Treviso noch zu dieser Zeit zu Ostrom gehorte zumal die Stadt in sumpfigem Gebiet uber Land wegen der heruntergekommenen Strassen nur schwer zu erreichen war einfach hingegen uber den Fluss Daruber hinaus lassen sich im Trevisanischen keine Ansiedlungen von Langobarden belegen wie sie sich ansonsten haufig in Ortsnamen mit Fara wiederfinden Erst Felix II ebenfalls Bischof von Treviso erklart sich 591 als dem Langobardenreich zugehorig So wurde vermutet dass Treviso moglicherweise erst 588 langobardisch wurde Erst um 600 kam es zu einem Aufstand gegen Konig Agilulf in Trevisanischen durch einen Dux Ulfari Rebellavit quoque dux Ulfari contra regem Agonem apud Tarvisium et obsessus captusque est ab eo Historia Langobardorum liber IV 3 In einem Brief Papst Gregors wird noch 599 ein Gulfari in seinem anti schismatischen Kampf hervorgehoben moglicherweise ist er identisch mit jenem Ulfari bei Paulus In jedem Falle ahnelte die Lage Trevisos unter militarischen und Versorgungsaspekten derjenigen von Ravenna Damit wurde Treviso erst um 602 an die Langobarden gefallen sein und zwar als Hauptstadt der Provinz Secunda Venetia 7 Paulus berichtet bei dieser Gelegenheit liber II 13 von einer wundersamen Heilung des Bischofs Felix war mit Fortunatus befreundet Paulus nennt ihn ausdrucklich dessen Freund und Gefahrten moglicherweise waren sie etwa gleich alt der gleichfalls aus der Gegend von Treviso stammte namlich aus Valdobbiadene Duplabilis Dies bringt den Verfasser auf die Idee wie er selbst schreibt beinahe in Vitenform von jenem Fortunatus dem spateren Bischof von Poitiers zu berichten einschliesslich einer Wunderheilung in Ravenna durch den hl Martin Darstellung des hl Paulus an einem Ambo in der Kirche Santi Giovanni e Paolo zu Ravenna 6 JahrhundertFelix und Fortunatus hatten demnach ein schmerzhaftes Augenleiden Die Wunderheilung erfolgte in der Ravennater Kirche der hl Paulus und Johannes Santi Giovanni e Paolo Mit dem Ol einer Lampe die neben dem Altar des hl Martin stand beruhrten die beiden Kleriker ihre Augen Die sofortige Heilung erfolgte allerdings wie Paulus angibt kurz vor dem Einzug der Langobarden in Italien also kurz vor 568 paulo ante quam Langobardi Italiam invaderent Inhaltsverzeichnis 1 Literatur 2 Quellen 3 Siehe auch 4 AnmerkungenLiteratur BearbeitenPaola Novara Felice in Dizionario Biografico degli Italiani 46 1996 Giorgio Arnosti Tarvisium capitale della Venetia romaica in Cenita Feliciter L epopea goto romaico longobarda nella Venetia tra VI e VIII sec d C 2016 academia edu Quellen BearbeitenVenantius Fortunatus Friedrich Leo Hrsg Venantii Fortunati ad Felicern socium Carmina MGH Auctores antiquissimi IV 1 Berlin 1881 S 169 lib VII 13 Bruno Krusch Hrsg Vita s Martini MGH Auctores antiquissimi IV 2 Berlin 1885 S 369 f lib IV v 665 ff 680 701 Wolfgang F Schwarz Hrsg Paulus Diaconus Historia Langobardorum Geschichte der Langobarden Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 S 166 f lateinisch deutsch ISBN 978 3 534 22258 2 Vincenzo Botteon Hrsg Un documento prezioso riguardo alle origini del vescovado di Ceneda Conegliano 1898 S 4ff Urkunde von 743 die er im Kern als echt verteidigt Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von TrevisoAnmerkungen Bearbeiten Historia Langobardorum II 12 13 Bei Paulus heisst es in liber II 12 Cui rex ut erat largissimus omnes suae ecclesiae facultates postulanti concessit et per suum pracmaticum postulata firmavit Eduardo Fabbro Society and warfare in lombard Italy c 568 652 thesis Toronto 2015 S 65 online PDF Storia della diocesi Website des Bistums Treviso Die Urkunde liegt nur in einer Kopie des 10 Jahrhunderts vor fruhestens des 9 Jahrhunderts die sich im Staatsarchiv Venedig befindet Miscellanea atti diplomatici misti n 2 gia Atti diplomatici misti ser III n 214 Anton Chroust Untersuchungen uber die langobardischen Konigs und Herzogs Urkunden Styria Graz 1888 S 206 210 halt die Urkunde fur eine plumpe Falschung Digitalisat S 21 entstanden wohl in Ceneda konzediert allerdings dass dem Falscher das Original vorgelegen haben konnte I Konig Liutprand entscheidet einen Streit zwischen dem Patriarchen von Aquileia und dem Bischofe von Ceneda um eine zum ehemaligen Bistume Oderzo gehorige Parochie Urkunde Liutprands vom 6 Juni 743 Roberto Cessi Hrsg Documenti relativi alla storia di Venezia anteriori al Mille 2 Bde Padua 1940 und 1942 ND Venedig 1991 Bd 1 Secoli V IX Gregoriana Padua 1940 n 27 6 Juni 743 S 41 44 hier S 43 Digitalisat Giorgio Arnosti Tarvisium capitale della Venetia romaica in Cenita Feliciter L epopea goto romaico longobarda nella Venetia tra VI e VIII sec d C Vittorio Veneto 2017 academia edu VorgangerAmtNachfolgerunbekanntBischof von Treviso 564 568Rusticus von TrevisoPersonendatenNAME Felix I KURZBESCHREIBUNG Bischof von TrevisoGEBURTSDATUM 6 JahrhundertSTERBEDATUM 6 JahrhundertSTERBEORT Treviso Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felix I von Treviso amp oldid 237561664