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Rosamond McKitterick FRSA 31 Mai 1949 in Chesterfield ist eine britische Historikerin Sie wurde in der Fachwelt vor allem durch ihre Studien uber karolingische Handschriften bekannt Rosamond McKitterick aufgenommen 2007 von Werner Maleczek auf einer Reichenau Tagung des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDie im englischen Chesterfield geborene Rosamond McKitterick lebte zwischen ihrem 7 und 21 Lebensjahr in Australien Sie begann 1967 ein Studium an der University of Western Australia das sie 1970 mit dem B A abschloss Von 1971 bis 1974 besuchte sie das College Clare Hall der Universitat Cambridge wo sie sich unter der Leitung von Walter Ullmann auf die Promotion vorbereitete Im Anschluss studierte sie ein Jahr lateinische Palaographie bei Bernhard Bischoff an der Universitat Munchen 1974 75 Im Jahre 1976 erhielt sie mit einer Schrift uber die Karolingische Renaissance den Ph D und im Folgejahr den M A an der Universitat Cambridge Dort war sie ab 1979 als Assistant Lecturer und ab 1985 als University Lecturer Hochschuldozentin tatig Im Jahre 1991 wurde McKitterick fur ihre bis zu diesem Zeitpunkt veroffentlichten Publikationen der Doctor of Letters Litt D verliehen Danach lehrte sie sechs Jahre als Reader fur Fruhmittelalterliche Geschichte Europas an der Universitat Cambridge Im Jahr 1997 erhielt sie im gleichen Fach einen Personal Chair fur sie personlich eingerichteten Lehrstuhl Von 1999 bis zu ihrer Emeritierung 2016 lehrte McKitterick als ordentliche Professorin mittelalterliche Geschichte an der Universitat Cambridge Zu ihren akademischen Schulern gehort unter anderem Yitzhak Hen Ihr Forschungsschwerpunkt ist insbesondere die Uberlieferungs Kirchen und Kulturgeschichte der Karolingerzeit Sie gilt international als eine der besten Kennerinnen dieser Zeit McKitterick veroffentlichte mehrere Studien uber karolingische Handschriften Sie konnte nachweisen dass die fruhmittelalterlichen Frauenkloster in weit hoherem Ausmass an der Verbreitung der Schriftlichkeit beteiligt und mit der Produktion von Buchern fur den liturgischen Gebrauch uber den Eigenbedarf hinaus befasst waren als bislang angenommen wurde 1 Grundlegend wurde ihr 1989 veroffentlichtes Buch The Carolingians and the Written Word eine umfassende Neubewertung der Rolle der Schriftlichkeit in allen Bereichen der karolingischen Gesellschaft In diesem Buch ging sie der Frage nach ob die Gesellschaft des karolingischen Frankenreiches mehr von Schriftlichkeit oder von Mundlichkeit gepragt gewesen sei 2 Sie veroffentlichte 2008 eine Monographie zu Karl den Grossen Sie unternahm damit den Versuch die Herausbildung der karolingischen politischen Identitat wahrend der Regierungszeit Karls des Grossen nachzuzeichnen 3 Die Darstellung stiess in der Fachwelt auf zahlreichen Widerspruch 4 Sie geht von einem System reisender Schreiber und Notare in der Kanzlei Karls des Grossen aus 5 Nach ihrer Sichtweise gibt es eine Diskrepanz zwischen den Ausstellungsorten der Urkunden und dem Itinerar Karls Die ubliche Gleichsetzung des Ausstellungsorts einer Urkunde mit dem Aufenthaltsort des Konigs sei unzutreffend Notare der Konigskanzlei hatten demnach auch ohne Anwesenheit des Herrschers Urkunden aufgesetzt Diese Sichtweise wurde von Theo Kolzer 2016 bei einer Nachprufung der von McKitterick vorgebrachten Argumente zuruckgewiesen 6 Fur ihre Forschungen wurden McKitterick zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Sie ist Fellow in History und war Vice Master am Sidney Sussex College an der Universitat Cambridge Sie ist korrespondierendes Mitglied der Monumenta Germaniae Historica seit 1999 korrespondierendes Mitglied der philosophisch historischen Klasse im Ausland in der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften seit 2006 und der Medieval Academy of America seit 2006 McKitterick ist Fellow der Royal Historical Society und der Royal Society of Arts Manufacturing and Commerce Im Jahre 2002 war sie Hugh Balsdon Fellow an der British School at Rome und 2005 06 Fellow in Residence am Netherlands Institute for Advanced Study Im Jahr 2010 erhielt sie den A H Heineken Preis fur Geschichte Seit 2011 ist sie Mitglied der Academia Europaea Schriften BearbeitenMonografien Rome and the invention of the papacy The Liber pontificalis Cambridge University Press Cambridge 2020 ISBN 978 1 108 83682 1 Charlemagne The Formation of a European Identity Cambridge University Press Cambridge u a 2008 ISBN 978 0 521 71645 1 In deutscher Sprache Karl der Grosse Aus dem Englischen von Susanne Fischer Primus Verlag Darmstadt 2008 ISBN 978 3 89678 599 2 History and Memory in the Carolingian World Cambridge University Press Cambridge u a 2004 ISBN 978 0 521 53436 9 Rezension The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages Variorum Collected Studies Series Band 477 Variorum Aldershot u a 1995 ISBN 0 86078 458 4 Books scribes and learning in the Frankish kingdoms 6th 9th centuries Variorum Collected Studies Series Band 452 Variorum Aldershot u a 1994 ISBN 0 86078 406 1 The Carolingians and the Written Word Cambridge University Press Cambridge u a 1989 ISBN 0 521 30539 X mehrere Nachdrucke The Frankish kingdoms under the Carolingians 751 983 Longman London u a 1983 ISBN 0 582 49005 7 mehrere Nachdrucke The Frankish church and the Carolingian reforms 789 895 Studies in History Series Band 2 Royal Historical Society London 1977 ISBN 0 901050 32 6 Quellenwerke mit Dorine van Espelo Richard Pollard and Richard Price Codex Epistolaris Carolinus Letters from the popes to the Frankish rulers 739 791 Liverpool University Press Liverpool 2021 ISBN 978 1 80034 871 4 Herausgeberschaften mit Charlotte Methuen Andrew Spicer The Church and the law Studies in church history Band 56 Cambridge University Press Cambridge 2020 ISBN 1 108 83963 0 The Early Middle Ages Europe 400 1000 The Short Oxford History of Europe Oxford University Press Oxford u a 2001 ISBN 0 19 873173 6 mehrere Nachdrucke mit eigenem Beitrag The New Cambridge Medieval History Band 2 c 700 c 900 Cambridge University Press Cambridge u a 1995 ISBN 0 521 36292 X mehrere Nachdrucke mit eigenen Beitragen Carolingian Culture Emulation and Innovation Cambridge University Press Cambridge u a 1994 ISBN 0 521 40524 6 The Uses of Literacy in Early Mediaeval Europe Cambridge University Press Cambridge u a 1990 ISBN 0 521 34409 3 mehrere Nachdrucke Literatur BearbeitenWalter Pohl Rosamond McKitterick In Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Bd 156 2005 2006 ISSN 0378 8644 S 159 Elina Screen Charles West Hrsg Writing the Early Medieval West Studies in Honour of Rosamond McKitterick Cambridge University Press Cambridge 2018 ISBN 978 1 107 19839 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rosamond McKitterick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rosamond McKitterick in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet englisch Veroffentlichungen von Rosamond McKitterick im Opac der Regesta Imperii Seite an der University of Cambridge mit Link zu vollstandiger BibliografieAnmerkungen Bearbeiten Rosamond McKitterick Frauen und Schriftlichkeit im Fruhmittelalter In Hans Werner Goetz Hrsg Weibliche Lebensgestaltung im fruhen Mittelalter Koln u a 1991 S 65 118 Vgl dazu Hedwig Rockelein Historische Frauenforschung Ein Literaturbericht zur Geschichte des Mittelalter In Historische Zeitschrift 255 1992 S 377 409 hier S 398 Vgl dazu die Besprechung von Wilfried Hartmann in Historische Zeitschrift 255 1992 S 174 175 Rosamond McKitterick Karl der Grosse Darmstadt 2008 S 11 Wilfried Hartmann in Concilium medii aevi 11 2008 S 1019 1025 online Roger Collins in Early Medieval Europe 18 2010 S 356 360 Jorg W Busch in Historische Zeitschrift 289 2009 S 437 438 Rosamond McKitterick Karl der Grosse Darmstadt 2008 S 176 Theo Kolzer Ein System reisender Schreiber und Notare in der Kanzlei Karls des Grossen In Archiv fur Diplomatik 62 2016 S 41 58 Normdaten Person GND 129701327 lobid OGND AKS LCCN n77019028 VIAF 110054445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME McKitterick RosamondKURZBESCHREIBUNG britische HistorikerinGEBURTSDATUM 31 Mai 1949GEBURTSORT Chesterfield Derbyshire Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosamond McKitterick amp oldid 229329113