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Hedwig Rockelein 13 Juli 1956 in Burgebrach ist eine deutsche Historikerin Von 1999 bis zu ihrer Emeritierung 2022 lehrte sie als Professorin fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg August Universitat Gottingen Hedwig Rockelein aufgenommen von Werner Maleczek im Jahr 2017 auf einer Tagung des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenHedwig Rockelein studierte von 1975 bis 1981 Germanistik Geschichte Politik sowie ur und fruhgeschichtliche Archaologie an den Universitaten Wurzburg und Freiburg im Breisgau Mit einer Arbeit uber Das Schwert als Zeichen von Macht und Herrschaft in Text Bild und Sachzeugnissen der Karolingerzeit folgte 1981 der Magister an der Philosophischen Fakultat Freiburg Im Jahre 1985 wurde sie bei Hagen Keller an der Universitat Freiburg mit einer Dissertation uber hochmittelalterliche lateinische Visionstexte promoviert Die Arbeit erschien 1987 unter dem Titel Otloh Gottschalk Tnugdal Individuelle und kollektive Visionsmuster des Hochmittelalters 1 Von 1985 bis 1989 erstellte sie im Rahmen des DFG Programms Erfassung der Handschriftenbestande in der Bundesrepublik Deutschland einen Katalog der lateinischen Handschriften an der Universitatsbibliothek Tubingen der 1991 und 2001 in zwei Banden erschien Von 1990 bis 1998 war sie Hochschulassistentin an der Universitat Hamburg Von 1995 bis 1997 hatte sie ein Habilitationsstipendium der DFG inne In Hamburg habilitierte sie sich mit der Arbeit Reliquientranslationen nach Sachsen im 9 Jahrhundert Uber Kommunikation Mobilitat und Offentlichkeit im Fruhmittelalter die 2002 in der Reihe der Beihefte der Francia am Deutschen Historischen Institut in Paris erschien 2 Von 1999 bis 2022 lehrte sie als Professorin fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg August Universitat Gottingen Dort ubernahm sie 2007 die Leitung des Diplomatischen Apparates einer seit dem Jahre 1802 bestehenden Lehrsammlung von Originalurkunden Zu ihren Forschungsschwerpunkten zahlen die Frauen und Geschlechtergeschichte des Mittelalters Medien und Kommunikation im Mittelalter die mittelalterliche Visionsliteratur sowie die religiose Kultur des Mittelalters Kloster und Stifte Pilgerfahrten Heiligen und Reliquienkult In ihrer Dissertation untersucht sie einige ausgewahlte hochmittelalterliche Visionsberichte aus kulturhistorischer psychoanalytischer uberlieferungs und mentalitatsgeschichtlicher Sicht 3 Ihr geht es um die Frage ob das Auftreten visionarer Phanomene an ein bestimmtes religios rituelles System gebunden sei 4 Im ersten Hauptteil der Arbeit behandelt sie den Liber visionum Otlohs von St Emmeram Der zweite Teil behandelt die Jenseitsvisionen im Tractatus de Purgatorio Sancti Patricii Tnugdalus Gottschalk Thurkill Orm und Gunthelm Sie legte 2015 eine knappe Darstellung uber Schriftlandschaften Bildungslandschaften und religiose Landschaften des Mittelalters in Norddeutschland vor 5 Darin stellte sie fest dass ungeachtet von Uberlieferungs und Forschungslucken es in Norddeutschland das gesamte Mittelalter hindurch eine immens lebendige und vielfaltige Schrift und Bildungslandschaft gegeben haben muss getragen durch religiose und intellektuelle Kommunikation kulturellen Austausch und personliche Beziehungen Schrift und Kultur lagen dabei weitestgehend in den Handen kirchlicher Institutionen und Personen 6 Rockelein initiierte 2005 eine Datenbank zu mittelalterlichen Frauenklostern in Europa die zwischen 400 und 1600 gegrundet wurden unter dem Titel Female Monasticisms Database FemMoData 7 In dem 2015 an der Georg August Universitat Gottingen eingerichteten DFG Sonderforschungsbereich 1136 Bildung und Religion in Kulturen des Mittelmeerraums und seiner Umwelt von der Antike bis zum Mittelalter und zum Klassischen Islam leitete sie von 2015 bis 2020 das Teilprojekt A 04 zur Aneignung antiken Wissens aus dem Feld der Medizin und der Astronomie durch Christen Rockelein wurden aufgrund ihrer Forschungen einige Auszeichnungen und Mitgliedschaften verliehen Im Jahr 1996 erhielt sie das Stipendium des Aby Warburg Preises der Freien und Hansestadt Hamburg Sie war 1999 als Research Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien nominiert In den akademischen Jahren 2003 2004 war sie Gastprofessorin an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris Im Juni 2008 und von Januar bis Marz 2009 war sie als Senior Research Fellow am Collegium Budapest Sie ist Mitglied der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen und stellvertretende Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Herzog August Bibliothek 2008 wurde sie zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen gewahlt Seit 2008 fuhrt sie den Vorsitz in der Leitungskommission des Langzeitvorhabens Germania Sacra bei der Gottinger Akademie der Wissenschaften Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der deutschen Kirchengeschichte den Anfangen der deutschen Bistumer im 3 4 Jahrhundert bis zur Reformation im 16 Jahrhundert bzw der Sakularisation zu Beginn des 19 Jahrhunderts Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Schriftlandschaften Bildungslandschaften und religiose Landschaften des Mittelalters in Norddeutschland Wolfenbutteler Hefte Bd 33 Harrassowitz Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 447 10393 0 Reliquientranslationen nach Sachsen im 9 Jahrhundert Uber Kommunikation Mobilitat und Offentlichkeit im Fruhmittelalter Francia Beihefte der Francia Bd 48 Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 7442 5 Zugleich Hamburg Universitat Habilitations Schrift 1997 1998 Digitalisat PDF 19 28 MB Otloh Gottschalk Tnugdal Individuelle und kollektive Visionsmuster des Hochmittelalters Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd 319 Lang Frankfurt am Main u a 1987 ISBN 3 8204 9512 6 Zugleich Freiburg Breisgau Universitat Dissertation 1985 Otloh Monch von S Emmeram Gottschalk der Bauer aus Holstein und Tnugdal der irische Ritter Herausgeberschaften mit Manfred Luchterhandt Palatium Sacrum Sakralitat am Hof des Mittelalters Orte Dinge Rituale Schnell Steiner Regensburg 2021 ISBN 978 3 7954 3150 1 mit Galit Noga Banai und Lotem Pinchover Devotional cross roads Practicing love of God in medieval Jerusalem Gaul and Saxony Gottingen University Press Gottingen 2019 ISBN 978 3 86395 372 0 mit Dietmar Schiersner Weltliche Herrschaft in geistlicher Hand Die Germania Sacra im 17 und 18 Jahrhundert Studien zur Germania Sacra Neue Folge Bd 6 De Gruyter Berlin 2018 ISBN 978 3 11 055414 4 100 Jahre Germania Sacra Kirchengeschichte schreiben vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Studien zur Germania Sacra Neue Folge 8 De Gruyter Akademie Forschung Berlin Boston 2018 ISBN 978 3 11 061958 4 Der Gandersheimer Schatz im Vergleich Zur Rekonstruktion und Prasentation von Kirchenschatzen Studien zum Frauenstift Gandersheim und seinen Eigenklostern Bd 4 Unter Mitarbeit von Thorsten Henke und Maria Julia Hartgen Schnell Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2638 5 Frauenstifte Frauenkloster und ihre Pfarreien Essener Forschungen zum Frauenstift Bd 7 Klartext Verlag Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0278 7 mit Martin Hoernes Gandersheim und Essen Vergleichende Untersuchungen zu sachsischen Frauenstiften Essener Forschungen zum Frauenstift Bd 4 Klartext Verlag Essen 2006 ISBN 3 89861 510 3 Der Kult des Apostels Jakobus d A in norddeutschen Hansestadten Jakobus Studien Bd 15 Narr Tubingen 2005 ISBN 3 8233 6039 6 mit Bernd Carque Das Hochaltarretabel der St Jacobi Kirche in Gottingen Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Bd 213 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 978 3 525 36284 6 mit Hans Werner Goetz Frauen Beziehungsgeflechte im Mittelalter Das Mittelalter Bd 1 H 2 ISSN 0949 0345 Akademie Verlag Berlin 1996 mit Charlotte Schoell Glass und Maria E Muller Jeanne d Arc oder wie Geschichte eine Figur konstruiert Frauen Kultur Geschichte Bd 4 Herder Freiburg Breisgau u a 1996 ISBN 3 451 23953 1 Biographie als Geschichte Forum Psychohistorie Bd 1 Diskord Tubingen 1993 ISBN 3 89295 571 9 mit Claudia Opitz Gabriela Signori Guy P Marchal Maria in der Welt Marienverehrung im Kontext der Sozialgeschichte 10 18 Jahrhundert Clio Lucernensis Bd 2 Chronos Verlag Zurich 1993 ISBN 3 905311 12 7 mit Claudia Opitz Dieter R Bauer Maria Abbild oder Vorbild Zur Sozialgeschichte mittelalterlicher Marienverehrung Diskord Tubingen 1990 ISBN 3 89295 539 5 Literatur BearbeitenHedwig Rockelein Optionen einer Geschichte der Geschlechter im Mittelalter In Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 2009 ISSN 0373 9767 S 443 448 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hedwig Rockelein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Hedwig Rockelein im Opac der Regesta Imperii Seite von Rockelein an der Universitat GottingenAnmerkungen Bearbeiten Vgl dazu die Besprechung von Nigel F Palmer in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 44 1988 S 704 online Thomas Lentes in Mediaevistik 6 1993 S 367 371 Vgl dazu die Besprechungen von Immo Eberl in Historische Zeitschrift 277 2003 S 169 170 Ralf Lutzelschwab in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 85 2005 S 652 654 online Anne Marie Helvetius in Francia 31 1 2004 S 291 292 online Jorg Oberste in H Soz Kult 16 Juli 2002 online Conradin von Planta in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 60 2004 S 724 725 online Hedwig Rockelein Otloh Gottschalk Tnugdal Individuelle und kollektive Visionsmuster des Hochmittelalters Frankfurt am Main u a 1987 S 7 Hedwig Rockelein Otloh Gottschalk Tnugdal Individuelle und kollektive Visionsmuster des Hochmittelalters Frankfurt am Main u a 1987 S 18 Vgl dazu die Besprechung von Gabriela Signori in Historische Zeitschrift 304 2017 S 770 771 Hedwig Rockelein Schriftlandschaften Bildungslandschaften und religiose Landschaften des Mittelalters in Norddeutschland Wiesbaden 2015 S 91 Female Monasticisms Database FemMoData Normdaten Person GND 123811023 lobid OGND AKS LCCN n86045806 VIAF 114158459 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rockelein HedwigKURZBESCHREIBUNG deutsche HistorikerinGEBURTSDATUM 13 Juli 1956GEBURTSORT Burgebrach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hedwig Rockelein amp oldid 238529091