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Die Gattung der Visionsliteratur umfasst zunachst samtliche schriftlich festgehaltenen visionaren Erlebnisse Diese Erlebnisse konnen religios und nichtreligios sein Die Texte der Visionsliteratur fallen zugleich auch immer mit anderen Literaturgattungen zusammen je nachdem in welchem Zusammenhang sie niedergeschrieben wurden 1 So konnen visionare Berichte in Autobiographien Heiligenviten Briefe Chroniken oder auch medizinische Berichte eingebunden sein Dabei lassen sich viele Texte vor allem solche mit politischem oder literarischen Kontext nicht eindeutig einem tatsachlichen visionaren Erlebnis zuordnen Illustration aus der Visio Tnugdali Simon Marmion um 1475 Visionsliteratur gehort neben den Literaturen in die sie eingebunden sein kann als Untergattung zu den Bereichen Legendarik und Offenbarungsliteratur Die Gattung Legende ist nicht eindeutig festzulegen Der Begriff wird oft sehr unterschiedlich verwendet wobei er von der sagenhaften Erzahlung im englischen Sprachraum bis hin zur liturgischen Lesung und der spezifischen Heiligenlegende im deutschsprachigen Raum alles umfassen kann Die Visionsliteratur fallt unter diese Bezeichnung da die vielfach instrumentalisierten Texte alle Bereiche der Legendarik abdecken 2 Die Offenbarungsliteratur umfasst neben Visionsberichten auch Berichte uber Auditionen Erscheinungen und Entruckungen und ist daher als Uberbegriff zu verstehen Ihre literarischen Formen reichen von autobiographischen Visionsniederschriften uber oft sorgsam komponierte Offenbarungsbucher und Gnadenviten bis hin zu stilisierten brieflichen Mitteilungen Ihre Blute erlebte die Visionsliteratur im Mittelalter Niederschriften von Visionen gehoren in dieser Epoche zu den beliebtesten Texten 3 da man sie neben dem reinen Unterhaltungswert vielfach instrumentalisieren konnte So wurden sie zur religiosen Belehrung zur Ausschmuckung von Predigten und auch zur Unterstutzung politischer Ziele genutzt Trotz dieser vielfaltigen Verwendungszwecke muss bereits im Mittelalter das Bewusstsein dafur vorhanden gewesen sein dass es sich um eine eigene Gattung handelt was die Sammlungen zu diesem Thema belegen 4 Inhaltsverzeichnis 1 Einzelne Traditionen in der Visionsliteratur 1 1 Antike 1 1 1 Apokalypsen und Apokryphen 1 2 Mittelalter 1 2 1 Lateinische Literatur 1 2 2 Volkssprachliche Literatur 1 2 3 Mystische Literatur 1 2 4 Ruckgang des Interesses 1 3 Moderne 2 Forschungsgeschichte 3 Visionsliteratur und Kunst 4 Inhalte der Visionen 4 1 Geschaute Orte 4 1 1 Gnadenorte 4 1 2 Straforte 4 2 Ereignisse 4 2 1 Vorhaltung des eigenen Lebens 4 2 2 Strafen 4 3 Personen 4 4 Konsequenzen aus der Vision 5 Typen der Visionsliteratur 6 Probleme der Visionsliteratur 7 Ursachen und Voraussetzungen der Visionen 7 1 Korperliche Ursachen 7 2 Psychische Ursachen 7 3 Sozialgeschichtliche Hintergrunde 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 Siehe auch 11 WeblinksEinzelne Traditionen in der Visionsliteratur BearbeitenAntike Bearbeiten In der Antike umfasst die Gattung Visionsliteratur nur sehr wenige Texte Einige sind aus historiographischer Literatur bekannt Berichte von Wiederbelebten Anabioseis sind schon in der griechischen Antike als eigene Gattung fassbar Daneben gibt es Berichte von Abstiegen in die Unterwelt Katabaseis Diese Texte sind nicht uberliefert sondern nur aus Bemerkungen in anderen antiken Texte bekannt 5 Plato berichtet in der Politeia von der Jenseitsfahrt des Pamphyliers Er Dieser erlebt nach seinem scheinbaren Tod auf dem Schlachtfeld das Totengericht mit Belohnungen und Strafen sowie die Wiedergeburt der Seelen in anderen Korpern Er erwacht auf dem Scheiterhaufen auf dem die Gefallenen verbrannt werden sollten Der Bericht ist stark moralisierend so dass vermutet wird dass es sich um eine erfundene Jenseitsfahrt handelt 6 Weitere Sterbevisonen zeichnete Plutarch auf Apokalypsen und Apokryphen Bearbeiten In der Zeit zwischen dem 2 Jahrhundert v Chr und dem 3 Jahrhundert entstanden viele Texte die Beschreibungen von Visionen und den im Jenseits geschauten Orten enthalten 7 Darunter sind auch apokalyptische Texte und Schauungen der Martyrer Die katholische Kirche nahm nur die Offenbarung des Johannes in den biblischen Kanon auf Andere Texte beispielsweise die Apokalypsen von Sophonias Esra und Petrus werden daher als Apokryphen von griech apokryhpos versteckt heimlich bezeichnet sie zirkulierten aber weiter innerhalb der Kirche 8 Besonders bekannt ist die Visio Sancti Pauli die falschlicherweise dem Apostel Paulus zugeschrieben wurde Diese apokryphen Visionen waren im Mittelalter beliebt und dienten als Vorbilder fur spatere Texte Mittelalter Bearbeiten nbsp Millstatter Fastentuch Oswalt Kreusel 1593 Mit der Visio Baronti findet die Gattung Eingang ins Mittelalter Dieser Text ist der erste eigenstandige visionare Text dieser Epoche Die Vision des Monchs Barontus soll sich am 25 Marz 678 679 im Kloster Longoretus spater St Cyran Erzbistum Bourges ereignet haben Inhaltlich handeln die Visionen vor dem 12 Jahrhundert uberwiegend von Strafen oder Belohnungen die die Seele im Jenseits erwarten Die meisten Visionare dieser Epoche waren Manner die je nur eine Vision Einzelvision erlebten Dinzelbacher stellt die These auf dass im Mittelalter wesentlich mehr Visionen erlebt wurden als heute Das macht er unter anderem an der Quellenlage fest 9 Neben den Visionsberichten hinter denen ein tatsachliches Erlebnis vermutet wird gibt es auch im Mittelalter schon solche die nur zur Verbreitung von Ideen unter anderem auch zur Propagierung theologischer Lehren oder politischer Ziele verfasst wurden Zunehmend kommt den Visionaren auch eine neue Rolle zu Da nun vermehrt Personen in Erscheinung treten die mehrere visionare Erlebnisse haben konnen die Visionare da sie ja offensichtlich uber eine besondere Verbindung zu Gott zu verfugen scheinen in religiosen wie weltlichen Belangen Einfluss ausuben Schliesslich wird eine visionare Begabung fur religios bedeutende Personlichkeiten nahezu vorausgesetzt In den Viten heiliger Frauen die zwischen 1300 und 1700 entstanden sind finden sich fast immer Berichte uber Visionen Erscheinungen oder Auditionen Lateinische Literatur Bearbeiten Bis ins 12 Jahrhundert wurden Visionen fast ausschliesslich in Latein aufgeschrieben Das erklart sich unter anderem daraus dass Visionare und Aufzeichnende meist Monche oder Nonnen waren 10 Vor allem aber fur theologische Aussagen war grundsatzlich nur das Lateinische als lingua sacra als heilige Sprache pradestiniert Es war ein kuhnes Unterfangen motiviert durch die neue Spiritualitat der mittelalterlichen Armuts und Frauenbewegung als Mechthild von Magdeburg es wagte ihre Visionen in der Volkssprache niederzuschreiben 11 Volkssprachliche Literatur Bearbeiten Eine besonders reiche volkssprachliche Literatur bietet das Irische 12 Im Englischen finden sich mit Ubersetzungen der lateinischen Texte von Gregor dem Grossen und Beda Venerabilis die ersten volkssprachlichen Texte gegen Ende des 9 Jahrhunderts Die ersten deutschen Texte sind Ubersetzungen der Visio Sancti Pauli und der Visio Tnugdali die um 1190 entstanden 13 Um 1200 wird die Visio Sancti Pauli ins Altnordische ubersetzt 14 Die volkssprachliche Literatur richtet sich in dieser Epoche hauptsachlich an Kleriker Im Spatmittelalter wurden weitere Texte ins Deutsche ubertragen Mit Zusammenstellungen von visionaren Texten auch in Exempel und Erbauungsbuchern zeigt die spatmittelalterliche Visionsliteratur auch literarisch Unterschiede zu den bisherigen Texten Die Verwendung von Allegorien nimmt zu bis hin zu allegorischen Dichtungen Ein wichtiges literarisches Beispiel ist die Gottliche Komodie von Dante Alighieri Mystische Literatur Bearbeiten In der Mystik entwickelte sich eine eigene Gattung innerhalb der deutschen Visionsliteratur 15 Mystische Visionen besonders in Art der sogenannten Erlebnismystik kamen vor allem seit der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts auf Einflussreich war nicht zuletzt das Vorbild Bernhards von Clairvaux Dabei fallt auf dass nun zunehmend die Geschlechterverteilung in der Visionsliteratur wechselt Waren es bis zum 12 Jahrhundert mehr mannliche Visionare uberwiegt in der Mystik die Zahl der von Frauen erlebten Visionen Daruber hinaus verandert sich auch der Inhalt der Visionen Die bisher dominierenden Schauungen der jenseitigen himmlischen Regionen und Straforte werden abgelost durch Begegnungen mit Christus oder Heiligen Dabei spielen in der Passionsmystik die Passion Christi Wundenschau und in der sogenannten Brautmystik die Christusminne eine herausragende Rolle Ruckgang des Interesses Bearbeiten Das Interesse an Visionsliteratur geht mit dem Ende des Mittelalters stark zuruck Das hat mehrere Ursachen Reformierte lehnten alles was nicht wortwortlich der Bibel entnommen werden konnte sowie die Heiligenverehrung und deren Viten ab Das funfte Laterankonzil stellte alle Privatoffenbarungen unter die alleinige Kontrolle des Heiligen Stuhls Humanismus und Aufklarung bekampften alles rational nicht Erklarbare Moderne Bearbeiten Seit den 60er Jahren wird dem Thema unter medizinisch psychologischen Gesichtspunkten wieder verstarkte Aufmerksamkeit gewidmet Dabei wird auch von der These ausgegangen dass die Interpretation des in der Vision Gesehenen etwas uber die Kultur des Visionars aussagt 16 Ein bekannter Visionar der Neuzeit war Wladimir Sergejewitsch Solowjow 1853 1900 Religionsphilosoph und Freund Dostojevskijs der in einer Vision den Auftrag erhielt in die agyptische Wuste zu gehen 17 In neuerer Zeit wurden Therese Neumann wegen ihrer Stigmata und Marthe Robin wegen ihrer Nahrungslosigkeit bekannt In der Moderne uberwiegt meist die Skepsis gegenuber Visionen Forschungsgeschichte BearbeitenEine vollstandige Zusammenfassung der Visionsliteratur fehlt noch Insgesamt werden visionare Texte seltener ediert als andere mittelalterliche Texte Viele Texte vor allem aus hoch und spatmittelalterlichen Viten sind nur in barocken Ausgaben wie z B den Acta Sanctorum verfugbar Auch in der Sekundarliteratur herrscht ein Ungleichgewicht Zum einen gibt es insgesamt weniger Untersuchungen zur Visionsliteratur als zu anderen literarischen Gattungen zum anderen beziehen sich die Untersuchungen zur Visionsliteratur meist auf die bekannteren Visionen 18 nbsp Das irdische Paradies Hieronymus Bosch um 1490 Visionsliteratur und Kunst BearbeitenIn der Kunst sind Darstellungen des Jenseits vor allem im Spatmittelalter sehr beliebt Die Motive entsprechen weitgehend den Schilderungen der Visionare wobei das Geschaute gangigen Topoi folgt Neben Darstellungen in Kirchen beispielsweise auf Triptychen gibt es zahlreiche Buchillustrationen z B Simon Marmion und Darstellungen der bildenden Kunst z B Hieronymus Bosch und Stefan Lochner Inhalte der Visionen BearbeitenIn den Texten der Visionsliteratur kommen einige Topoi und Zusammenhange immer wieder vor Dazu gehoren auch die Inhalte die fur die Bezeichnung des Erlebten als Vision als massgeblich gelten wie die Entruckung in einen anderen Raum bzw durch Raum und Zeit Dabei muss der geschaute Ort kein jenseitiger wie Himmel Holle etc sein sondern kann auch ein vollkommen irdischer sein Aufgrund der Haufigkeit von Topoi in mittelalterlichen Visionsberichten wird oft angenommen dass es sich um rein literarische Texte handelt die nicht auf tatsachlichen Erlebnissen sondern auf antiken Vorbildern fussen Dagegen kann argumentiert werden dass viele der Schilderungen auch in heutigen Visionsberichten vorkommen Dabei fallt auf dass die heutigen Visionen religioser Menschen den mittelalterlichen Schauungen ahnlicher sind als solche die von nicht religiosen Menschen erlebt wurden Die mittelalterlichen Berichte weisen eine Detailfulle auf die von neuzeitlichen Schauungen nicht mehr erreicht wird 19 Es ist auffallig dass neuzeitliche Visionen haufig mit sehr abstrakten Begriffen geschildert werden wohingegen mittelalterliche Beschreibungen sehr plastische Details enthalten konnen Dinzelbacher weist aber auch darauf hin dass die Aufzeichner der Visionen im Mittelalter ihre Texte gern durch Zitate aus Bibel und theologischer Literatur aufgewertet haben Sicherlich wurde auch das ein oder andere hinzugefugt was der Seher in seiner Vision offensichtlich vergessen hatte oder etwas weg gelassen was nach ihren Massstaben nicht wichtig war 20 Heute wird bei der Aufzeichnung von Nahtoderlebnissen und anderen Visionen meist Wert auf eine moglichst objektive Berichterstattung gelegt Eine generelle Struktur lasst sich aber zumindest fur viele sogenannte Sterbevisionen festhalten 21 Trennung von Leib und Seele Verlassen der irdischen Welt Ubergang meist zwischen dunkel und hell z B durch einen Tunnel Eintritt ins Jenseits das mehrere Bereiche umfasst Begegnungen mit Wesen bzw Personen die meist in einem besonderen Licht erscheinen Ruckblick auf das eigene Leben Wunsch im Jenseits bleiben zu durfen Ruckkehr in den KorperAus medizinisch psychologischer Sicht ist es nicht ungewohnlich dass sich die Inhalte von Visionen uber Epochen und Kulturen hinweg ahneln da sich die korperlichen Voraussetzungen nicht geandert haben Vielmehr werden die Inhalte unterschiedlich beschreiben und interpretiert So gleichen sich Schilderungen glaubiger Menschen uber Epochen hinweg 22 Geschaute Orte Bearbeiten In mittelalterlichen Visionen werden haufiger Marterstatten z B Holle Fegefeuer als Gnadenorte geschaut In neuzeitlichen Visionen erscheinen solche Orte selten 23 Das lasst sich darauf zuruckfuhren dass in Kunst und Kultur des Mittelalters diese Orte weit prasenter waren als sie das heute sind Durch die ausseren Einflusse entsteht eine Erwartungshaltung die den Visionar zu einer bestimmten Interpretation des Gesehenen verleitet In modernen Schilderungen vor allem nichtreligioser Seher fallen die allgemeine Skepsis und die Abstraktheit des Geschauten auf 24 Gnadenorte Bearbeiten Das Paradies erscheint in Visionen haufig in Form des heiligen Jerusalem nach der Offenbarung des Johannes Besonders oft erscheint dieses Paradies in Visionen aus dem 11 und 12 Jahrhundert aber auch in neuzeitlichen Visionen wurde davon berichtet 25 Straforte Bearbeiten Eiswuste nbsp Leviathan als seelenfressender Drache Das Fegefeuer als Ort der Lauterung wird in der Bibel nicht genannt und kommt erst im 12 Jahrhundert in der detaillierteren Auseinandersetzung mit dem Jungsten Gericht auf 26 In einigen Visionen und Erscheinungen bitten Verstorbene darum dass die Lebenden ihnen durch gute Taten und Gebete die Zeit im Fegefeuer verkurzen Feuergrube Die Jenseitsbrucke kommt in vielen Variationen in den Visionen seit dem Fruhmittelalter vor Sie fungiert in vielen Fallen als Urteils oder Probebrucke fur die Seelen und kann dabei auch die Verbindung zwischen paradiesischen Regionen und den Straforten darstellen Dabei wechselt oft nicht nur ihr Aussehen z B mit Nageln gespickt sondern auch der sich unter ihr befindende Grund z B brennender Fluss Feuergrube Holle Fegefeuer In vielen Visionen seit dem 9 10 Jahrhundert v a in irischem Einflussgebiet andert die Jenseitsbrucke bei Uberquerung ihre Breite was auf keltische Einflusse verweisen konnte Ausserdem kann festgehalten werden dass die Jenseitsbrucke als Motiv nicht nur innerhalb des Christentums sondern auch in den Jenseitsvorstellungen des Iran und des Islam vorkommt 27 Ein Stachelfeld gehort ebenfalls zu den in vielen Visionen geschauten Orten Zusatzlich wird in solchen Passagen oft beschrieben dass die Seelen die in ihrem Leben Gutes getan haben ein Paar Schuhe erhalten um dieses Feld zu durchqueren die ubrigen Seelen nicht Seelenfressender DracheEreignisse Bearbeiten Vorhaltung des eigenen Lebens Bearbeiten In vielen mittelalterlichen Sterbeberichten werden damonische Angriffe geschildert Oft halten die Damonen dem Seher seine Sunden vor In einigen Visionen treten Engel als Verteidiger der Seele auf 28 In neuzeitigen Sterbevisionen berichten die Seher teilweise von einer Art Lebensfilm in dem ihnen ihr bisheriges Leben meist sehr detailreich vor Augen tritt wobei es in einigen Fallen zu einer eigenen Bewertung der bisherigen Lebensweise kommt 29 Solche Erlebnisse werden besonders bei Visionen infolge von Unfallen geschildert 30 Strafen Bearbeiten Im Jenseits werden dem Seher haufig verschiedene Straforte und die damit verbundenen Strafen gezeigt In einigen Fallen muss der Seher auch Strafen selbst erdulden Teilweise sind die Verletzungen die der Seele des Visionars im Jenseits zugefugt wurden nach der Vision angeblich noch einige Zeit sichtbar gewesen 31 So ist es auch bei Verletzungen aus sogenannten Prugeltraumen Sie sind der christlichen und der heidnischen Literatur bekannt und fanden auch Niederschlag in der Volkskultur des 16 und 17 Jahrhunderts Ein christliches Beispiel ist der Prugeltraum eines Monches der seine Mitbruder vom Kleiderluxus abbringen sollte sich aber nach zwei Visionen noch nicht dazu hatte durchringen konnen das Gesehene mitzuteilen Der Monch erhielt von einem Engel in der dritten Vision Schlage deren Spuren auch nach der Vision noch zu sehen gewesen sein sollen Danach erzahlt er es dem Bischof zeigt ihm die Wunden und erreicht so dass dieser strengere Kleiderregeln durchsetzt 32 Personen Bearbeiten Oft wird die vom Korper getrennte Seele von einem Fuhrer meist einem Engel oder einem Heiligen durch das Jenseits geleitet 33 In neuzeitlichen Visionen wird von Begegnungen mit Verwandten und Bekannten oft Verstorbene berichtet in mittelalterlichen sind es dagegen ofter religiose Leitfiguren 34 Wird von Begegnungen mit Verwandten berichtet scheint der mittelalterliche Seher dem keine grosse Rolle zuzuschreiben Die Zahl der nicht geleiteten Jenseitsreisen ist in der Neuzeit gestiegen 35 Konsequenzen aus der Vision Bearbeiten Die Visionare zogen Konsequenzen aus ihren Erlebnissen Haufig wurden sie in der Vision aufgefordert anderen von dem Gesehenen zu berichten In vielen Fallen andert der Visionar daraufhin seine Lebensweise und tritt zum Beispiel in einen Orden oder stiftet ein Kloster Visionare Schilderungen gehoren daher zu den Grundungslegenden vieler Kloster 36 Bei neuzeitlichen Visionen wurde ein Anstieg der allgemeinen Frommigkeit festgestellt der nicht an religiose Vorstellungen der Kirche gebunden ist 37 Typen der Visionsliteratur BearbeitenEs gibt verschiedene Methoden die Visionsliteratur zu gliedern daher konnen hier nur Beispiele vorgestellt werden Eine ubersichtliche Einteilung bietet der literaturwissenschaftliche Ansatz nach Alessandro D Ancona Poetische Visionen Ein Stoff wird in der literarischen Form einer Vision aufgeschrieben ohne dass ein tatsachliches Erlebnis zugrunde liegen musste Politische Visionen Sie gehen auf ein geschichtliches Ereignis bzw eine Person ein und verbinden damit eine meist kritische Tendenz Dazu zahlen unter anderem die Jenseitswanderung die Versammlung von Verstorbenen und Gerichtsvisionen Es konnen Texte mit und ohne realen Hintergrund sein Hohepunkt dieser Gattung ist wohl die karolingische bis salische Epoche Kontemplative Visionen Sie beziehen sich inhaltlich vor allem auf Erbauung und Reue weshalb fast alle mittelalterlichen Visionen in diese Kategorie gefasst werden konnen Hauptthemen dieses Typus sind Christus und Marienminne Peter Dinzelbacher unterscheidet im Bezug auf mittelalterliche Visionen zwei Typen Typ 1 Schicksal der Seele im Jenseits meist Einzelerlebnisse hauptsachlich im fruhen Mittelalter mehr Manner Typ 2 Begegnung mit Jesus unio mystica Minne Wundenschau haufig mehrere Visionen fast ausschliesslich in Hoch und SpatmittelalterEine weitere Methode ist die theologische Einteilung nach Augustinus Probleme der Visionsliteratur BearbeitenEines der Hauptprobleme der Visionsliteratur ist die Ubermittlung durch Dritte Der Visionar erklart haufig wie unbeschreiblich das Erlebnis gewesen sei In modernen Beschreibungen sind daher abstrakte Begriffe besonders oft vertreten Im Mittelalter waren die eigentlichen Visionare haufig Analphabeten und konnten daher weder lesen noch schreiben Aufgrund dessen hatten sie meist auch keinen Zugang zur Schriftkultur Die Autoren die die Vision dann nach Ubermittlung aufgeschrieben haben hatten haufig einen etwas anderen sozialen und kulturellen Hintergrund Diese Autoren verandern die Vision bei der Niederschrift mehr oder weniger stark In vielen Fallen ziehen sie Vergleiche zu biblischen oder literarischen Vorbildern um verschiedene Aspekte der Vision zu verstarken oder erlautern 38 Dabei ist nicht immer eindeutig zu klaren welche Anteile ursprunglich zur Vision gehorten und welche nachtraglich hinzugefugt wurden Es liegt durchaus im Bereich des Moglichen dass einzelne Visionen so weit verandert wurden dass die originaren Erlebnisse nicht mehr enthalten sind 39 Aus dem Spatmittelalter sind Texte bekannt die formal einem Visionsbericht gleichen aber nicht auf tatsachliche Erlebnisse zuruckzufuhren sind 40 Eine besondere Ausnahme bieten die Visionen von Othloh des liber visionum und Gottschalks Die beiden ersten Visionare haben ihre Schauungen selbst aufgeschrieben wobei der liber visionum auch in dieser ersten Autorenfassung uberliefert ist 41 Die Vision des Gottschalk ist dagegen von zwei verschiedenen Autoren schriftlich festgehalten worden Auch die Ubersetzung ins Lateinische kann den Inhalt des Geschauten verandert haben 42 Eher neuzeitlich ist auch die Skepsis mit der man Visionen begegnet Auch die Kirche distanziert sich heutzutage weitgehend von Visionen mit religiosem Inhalt Viele Visionen werden zum Teil auch vom Seher selbst als Halluzination abgetan So distanzierte sich der Neurologe Ernst Rodin nachtraglich von seinen Schilderungen und tat sie als toxische Psychose ab 43 Es ist schwierig hier eine Trennung durchzufuhren vor allem vor dem Hintergrund dass oft korperliche oder seelische Problemsituationen der Vision vorausgingen Angesichts dieser oft recht verschlungenen Wege der Entstehung und Rezeption der Visionsliteratur erfordert also jede Aussage uber den Wahrheitsgehalt eines visionaren Textes jeweils eine grundliche Analyse in Hinblick auf Autor Ist der Text vom Autor unter welchen seelischen oder korperlichen Umstanden selbst verfasst diktiert oder ist er redaktionell uberarbeitet evtl mit einem Klosterkollektiv oder einer anderen Interessengruppe im Hintergrund Zielpublikum Wer sind direkte und indirekte Adressaten An wen oder auch gegen wen richten sich die Aussagen literarische Gattung Motive und Textstruktur Was ist innerhalb einer bestimmten Gattung notig ublich oder auch nicht moglich Was sind selbstgepragte lediglich ubernommene oder aber auch eigenstandig verarbeitete ubernommene Motive Welche Aussagekraft haben sie an ihrem jeweiligen Ort innerhalb der spezifischen Struktur eines Textes Zeitsituation Welche Fragen bestimmten den geistigen Diskurs der Abfassungs oder Rezeptionszeit Wodurch waren die jeweiligen u a auch gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen von Visionsliteratur festgelegt Rezeption Welche Interessen und Intentionen waren fur die Rezeption eines Textes bestimmend Gegenwartsaspekt Sind die gegenwartigen Fragestellungen der Entstehungszeit eines Textes angemessen und inwiefern sind sie von heutiger Denkweise und Interessenlage bestimmt Neben den innerliterarischen Problemen der Visionsliteratur gibt es noch einen weiteren Punkt der mehr die praktische Seite betrifft Die Handschriften wurden ausser durch normale Ursachen Feuer Wasser Wiederverwendung des Pergaments etc zusatzlich durch Unkenntnis oder sogar ideologische Voreingenommenheit im Zeitalter der Aufklarung dezimiert da z B die josephinischen Beamten die Visionsliteratur nicht wertzuschatzen wussten und die Werke somit verkauft oder gar zerstort wurden 44 Ursachen und Voraussetzungen der Visionen BearbeitenKorperliche Ursachen Bearbeiten Asketische Praktiken Fasten Othloh hat eine seiner Visionen am Ende der osterlichen Fastenzeit 45 Insgesamt lasst sich eine Haufung der Visionen in den Wochen vor Ostern beobachten 46 Wollte man das Purgatorium Patricii durchwandern musste man 14 Tage fasten und beten 47 Schlafmangel Trance Zufugung von Schmerz z B bei Heinrich Seuse Krankheit Bei Laien ist dieser Ausloser haufiger vertreten als asketische Ubungen 48 Nahtoderlebnisse Hier ist festzuhalten dass Visionen nicht an medizinischen Befunden oder den ausseren Umstanden Unfall Krankheit etc festgemacht werden konnen Insgesamt erleben die meisten Personen in solchen Situationen keine Vision 49 Drogen Durch Drogen induzierte Visionen sind aus dem Mittelalter nicht bekannt 50 Psychische Ursachen Bearbeiten Visionen werden in der Psychologie oft als Halluzination aufgefasst Sie konnen durch Krisen und Konflikte ausgelost werden und spiegeln Angste und Wunsche des Visionars wider 51 Hedwig Rockelein hebt bei der Untersuchung der Visionen Otlohs hervor dass diese in einem engen Zusammenhang mit Konfliktsituationen und Spannungen in seinem sozialen Umfeld stehen 52 Das ist auch bei vielen anderen Visionaren der Fall wobei aber schon Papst Gregor I Visionen von schlechten Traumen infolge von Sorgen und Problemen unterschied Haufig ist nicht mehr zu entscheiden ob Konflikte im Umfeld des Sehers Einfluss auf die konkreten Inhalte hatte da daruber nicht berichtet wurde In einigen Schilderungen etwa der Vision Thurkills wird durch die Bestrafung der Seele im Jenseits klar welchen Vergehens der Betreffende sich schuldig gemacht hat Hildegard von Bingen erlebte ihre Visionen nach eigenen Angaben wach und mit offenen Augen ohne dabei je in Ekstase gefallen zu sein 53 Eine Untersuchung mittelalterlicher Visionsliteratur mit psychologischen Methoden konnte interessante Einblicke in die unbewussten Gefuhle einzelner mittelalterlicher Menschen bieten 54 Frenken hat innerhalb einer psychologischen Untersuchung versucht die biographischen Aspekte der Visionen und Handlungen von deutschen Mystikerinnen herauszuarbeiten und sieht in traumatischen Kindheitserfahrungen ein wichtiges Element solcher Erlebnisse 55 Sozialgeschichtliche Hintergrunde Bearbeiten In der visionaren Frauenliteratur des Mittelalters bis weit hinein in die Neuzeit ist nicht nur nach religiosen oder psychologischen Hintergrunden zu fragen sondern auch nach soziologischen Wenn eine Frau sich zu Fragen der Theologie der Politik oder des gesellschaftlichen Lebens offentlich aussern wollte standen ihr gemeinhin weder Lehrstuhle noch Publikationsmittel zur Verfugung Nur als Visionarin wurde ihr Gehor zuteil So gibt es zahlreiche Visionen in denen selbstbewusste Klosterfrauen die Gelegenheit ergreifen mit Hilfe eines bildhaften visionar dialogischen Gesprachsstils in einer Art narrativer Theologie am religiosen Diskurs ihrer Zeit teilzunehmen sowie auf ihre Klostergemeinschaft und ebenso auf die Kirche und die Gesellschaft einzuwirken 56 Besonders Beispiele der sogenannten Erlebnismystik sind so stets auch literaturkritisch zu hinterfragen 57 Einzelnachweise Bearbeiten Die sich daraus ergebende Problematik im Bezug auf die Gattung Visionsliteratur beschreibt Rockelein S 14 So auch in der Forschungsliteratur zusammenfassend dazu Brigitte Pfeil Die Vision des Tnugdalus Albers von Windberg Literatur und Frommigkeitsgeschichte im ausgehenden 12 Jahrhundert Mit einer Edition der lateinischen Visio Tnugdali aus Clm 22254 Mikrokosmos 54 Frankfurt 1999 S 37ff So sind z B von der Visio Tnugdali 172 Handschriften erhalten Z B die Sammlung Liber visionum von Otloh vgl Dinzelbacher 1981 S 1 Vgl Dinzelbacher 1989 S 8 Vgl Dinzelbacher 1989 S 8f Jacques Le Goff Die Geburt des Fegefeuers S 44 Dinzelbacher 1989 S 9f Dinzelbacher Mittelalterliche Visionsliteratur Peter Dinzelbacher Mittellateinische Literatur In Lexikon des Mittelalters Band 8 Visio n sliteratur Siehe bei Hildegund Keul Verschwiegene Gottesrede Die Mystik der Begine Mechthild von Magdeburg Innsbrucker theologische Studien 69 Innsbruck Wien 2004 bes S 156 162 D o Croinin Alt und Mittelirische Literatur In LexMa 8 Visio n sliteratur P Dinzelbacher Deutsche Literatur In LexMa 8 Visio n sliteratur Rudolf Simek Skandinavische Literatur In LexMa 8 Visio n sliteratur P Dinzelbacher Deutsche Literatur In LexMa 8 Visio n sliteratur Vgl Dinzelbacher 1989 S 11f Peter Dinzelbacher Mittelalterliche Visionsliteratur S 4 Vgl Dinzelbacher 1981 S 79f Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 71ff Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 71f nach Dinzelbacher An der Schwelle S 74 Ausfuhrlich dazu Dinzelbacher An der Schwelle Dinzelbacher 1989 S 40 Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 76ff Dinzelbacher 1989 S 62ff Jacques Le Goff Die Geburt des Fegefeuers Stuttgart 1984 ISBN 3 608 93008 6 Siehe hierzu Peter Dinzelbacher Die Jenseitsbrucke im Mittelalter Wien 1973 Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 81 Vgl Dinzelbacher 1989 S 39f Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 81 So bei Gottschalk Zerstochene Fusse Brandwunde Kopfschmerz Autor A cap 58 60 Assmann S 146ff Otloh von St Emmeram Liber Visionum Migne PL 146 341 388 MGH SS IV S 888 Addenda Vgl Dinzelbacher 1989 S 40 Vgl Dinzelbacher 1989 S 48 Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 80ff Peter Dinzelbacher Hrsg Mittelalterliche Visionsliteratur Eine Anthologie Darmstadt 1989 S 2 Dinzelbacher An der Schwelle S 89 Vgl Rockelein S 17 Vgl Dinzelbacher 1981 S 1 Rockelein S 55 Vgl Dinzelbacher 1981 S 1 Vgl Rockelein S 24 Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 86 Vgl Dinzelbacher An der Schwelle S 92 Vgl Dinzelbacher 1981 S 79 Othloh Lib vis cap 3 Vgl Rockelein S 103 Owein Rockelein S 103 Dinzelbacher S 67ff Rockelein S 103f Dinzelbacher An der Schwelle S 90 Dinzelbacher 1981 S 4 Rockelein S 104 sie weist auf mogliche Zusammenhange von Vision und Weihrauch hin Benz S 68ff Siehe Vision In Gero von Wilpert Sachworterbuch der Literatur Kroners Taschenausgabe Band 231 8 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2001 ISBN 3 520 23108 5 Rockelein S 66ff amp S 102 amp S 105 Dinzelbacher 1981 S 30 Pitra Analecta 33 Vgl Rockelein S 19 vgl Ralph Frenken Kindheit und Mystik im Mittelalter Beihefte zur Mediaevistik Band 2 Frankfurt am Main 2002 S 20 ff Nach Siegfried Ringler Gnadenviten aus suddeutschen Frauenklostern des 14 Jahrhunderts Vitenschreibung als mystische Lehre In Dietrich Schmidtke Hrsg Minnichlichiu gotes erkennusse Studien zur fruhen abendlandischen Mystiktradition Mystik in Geschichte und Gegenwart I 7 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 89 104 hier S 104 und 96f mit Beispielen aus den Visionen der Christine Ebner S 95f und 99 101 Siehe dazu z B Claudia Opitz Evastochter und Braute Christi Weiblicher Lebenszusammenhang und Frauenkultur im Mittelalter Weinheim 1990 S 19 21 74 78 102f 141 149 bes S 78 83 Von der Hysterie zur Theologie Grundsatzlich bei Ursula Peters Religiose Erfahrung als literarisches Faktum Zur Vorgeschichte und Genese frauenmystischer Texte des 13 und 14 Jahrhunderts Hermaea NF 56 Tubingen 1988 bes S 190 194 Literatur BearbeitenErnst Benz Die Vision Erfahrungsformen und Bilderwelt Klett Verlag Stuttgart 1969 ISBN 978 3 12 900610 8 Peter Dinzelbacher Vision und Visionsliteratur im Mittelalter Monographien zur Geschichte des Mittelalters Band 23 Stuttgart 1981 Peter Dinzelbacher An der Schwelle zum Jenseits Sterbevisionen im interkulturellen Vergleich Freiburg 1989 Peter Dinzelbacher Mittelalterliche Visionsliteratur Eine Anthologie Darmstadt 1989 Per Dinzelbacher Hermann J W Vekeman Rudolf Simek Reinhard Gleissner Daibhi o Croinin Uda Ebel Dietrich Briesemeister Visio n sliteratur In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 8 LexMA Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89659 908 9 Sp 1734 1747 Ralph Frenken Kindheit und Mystik im Mittelalter Beihefte zur Mediaevistik Band 2 Frankfurt am Main 2002 Hedwig Rockelein Otloh Gottschalk Tnugdal Individuelle und kollektive Visionsmuster des Hochmittelalters Europaische Hochschulschriften Reihe III Geschichte und Hilfswissenschaften Band 319 Dissertation Tubingen Frankfurt am Main 1987 Wilhelm Schmitz Julius Schwietering Traum und Vision in der erzahlenden Dichtung des deutschen Mittelalters Forschungen zur deutschen Sprache und Dichtung Heft 5 Munster 1934 Max Voigt Beitrage zur Geschichte der Visionsliteratur im Mittelalter Palaestra Untersuchungen und Texte aus der deutschen und englischen Philologie 146 2 Bande Leipzig 1924 Siehe auch BearbeitenApokalypse Apokryphen Christliche Mystik Ekstase Erleuchtung Mystik ThanatologieWeblinks BearbeitenDatenbank zu Traumen und Vision in der Antike Hell On Line Informationsportal zu Jenseitsvisionen betreut von Eileen Gardiner engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Visionsliteratur amp oldid 225301197