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Cleph auch Cleb Clep Clip Clebus Claffo Clef Clepho Kleph 574 war nach dem Tod Konig Alboins von 572 573 bis 574 Konig der Langobarden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Familie 1 2 Ermordung Alboins Niederschlagung des Aufstands 1 3 Operationen gegen ostromische Stadte Angriffe auf den Suden des Frankenreichs 1 4 Ermordung Interregnum 2 Quellen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft Familie Bearbeiten Cleph stammte aus dem Geschlecht des Beleos Origo Gentis Langobardorum Kap 6 und war mit einer Masane verheiratet Paulus Diaconus Historia Langobardorum II 31 Er hatte einen Sohn namens Authari und zwei Tochter deren Namen nicht uberliefert sind Wahrend der Sohn von 584 bis 590 gleichfalls Konig der Langobarden war wurden die beiden Tochter an Manner der fuhrenden Familien verheiratet Die eine der Tochter heiratete den Thuringer Agilulf den Herzog von Turin der spater von 590 bis 615 Langobardenkonig war Ihre Schwester heiratete den Adligen Ansul Dieser wurde allerdings wahrend der Hochzeit von Authari und Theodelinda in der Nahe von Verona aus unbekannten Grunden ermordet Ermordung Alboins Niederschlagung des Aufstands Bearbeiten Nachdem Alboin auf Betreiben seiner gepidischen Ehefrau Rosamunde gegen Ende des Fruhjahrs 572 oder 573 ermordet worden war planten die Verschworer Helmichis der an dem Mordplan beteiligt war zum neuen Konig zu machen Dieser wurde vom langobardischen Adel jedoch abgelehnt und floh aus Pavia dann aus Verona mit Rosamunda die er heiratete zum ostromischen Statthalter in Ravenna Dabei fuhrte er den Schatz der Langobarden mit sich ebenso wie eine Tochter Alboins Der ostromische Statthalter stiftete Rosamunde dazu an Helmichis zu vergiften Als dieser den vergifteten Trank zu sich nahm und im Sterben lag zwang er Rosamunde ebenfalls davon zu trinken sodass beide gemeinsam starben Unterdessen erhoben die langobardischen Herzoge darunter Zaban von Pavia Wallari von Bergamo Alahis von Brescia Ewin von Trient und Gisulf I von Cividale im Jahr 573 1 2 den ausserst vornehmen dux 1 Herzog Cleph in Ticinum Pavia zu ihrem rex Konig Gegen den Widerstand der auf ihre Selbststandigkeit bedachten Herzoge versuchte Cleph ein starkes Konigtum durchzusetzen Der Aufstand bot ihm Gelegenheit mit fur die Zeitgenossen offenbar uberraschender Methodik und Rucksichtslosigkeit gegen jeden Widerstand vorzugehen So kommentiert Marius von Avenches plures seniores et mediocres ab ipso interfecti sunt es seien also gerade hochgestellte Personen gewesen die getotet worden seien Paulus Diaconus betont dass jeder der sich nicht unterwerfen wollte zum Verlassen des Konigreichs gezwungen wurde Es gelang ihm bis Ende November in Pavia die Anerkennung aller Langobarden zu finden Seine Harte durfte darin ihre Ursache gefunden haben dass Cleph ein Zusammengehen von Franken und Ostromern befurchten musste die womoglich versuchten sich mit den Aufstandischen gegen den Konig zu verbunden Die einheimische romische Oberschicht wurde weitgehend enteignet teilweise vertrieben und getotet 1 Nach Paulus Diaconus mussten die romischen Bewohner ein Drittel ihrer Ernte fortan an die Langobarden abfuhren Italien wurde nach ihm von den Langobarden unter das Joch gepresst Historia Langobardorum II 32 Mit den Langobarden war eine Reihe ethnischer Verbande nach Italien gekommen vor allem Sweben Thuringer Noriker und Pannonier die verbliebenen ostgotischen Reste waren integriert worden Die Sachsen die gleichfalls an der Eroberung Italiens teilgenommen und nach eigenem Recht hatten leben durfen zogen nach Hause Das langobardische Volksrecht wurde verbindlich gemacht Operationen gegen ostromische Stadte Angriffe auf den Suden des Frankenreichs Bearbeiten Nach Abschluss dieser Massnahmen bundelte Cleph die militarischen Krafte die nunmehr in Tuszien in Valeria Norcia Picenum Samnium und im Norden Kampaniens zwischen 572 und 574 erschienen An der Nordwestgrenze versuchte der Konig mit einer Reihe von Expeditionen den Besitz der wichtigen Verkehrswege und vor allem der Passe zu sichern die die Poebene mit Gallien verbanden Folgt man Pseudo Fredegarius so drangen die Langobarden im Sommer 572 gegen die Franken vor Ein Burgunderheer unter Fuhrung des Patricius Amatus wurde von ihnen vernichtet Amatus selbst kam dabei ums Leben Mit Beute beladen kehrten die Langobarden nach Italien zuruck Mummolus dem Nachfolger Amatus als Patricius gelang es im folgenden Jahr die an der Durance entlang marschierenden Langobarden wohl bei Embrun zuruckzuschlagen Nur wenige der Invasoren entkamen Dabei taten sich Salonius von Embrun und Sagittarius von Gap hervor die wie sich Gregor von Tours emport galea et lurica saeculari armati multos manibus propriis quod peius est interfecisse referuntur Sie taten sich also personlich beim Toten hervor obwohl sie Bischofe waren Dennoch begann schon bald eine dritte Offensive diesmal von Sachsen Sie stiessen bis Estoublon vor etwa 20 km sudlich von Digne Selbst Mummulos konnte sie in einer Schlacht nicht besiegen und verlegte sich nun auf Verhandlungen Er sicherte ihnen Frieden zu und liess sie abziehen Er sagte ihnen zu dass sie in ihre Heimat zuruckkehren und dabei durch das Frankenreich ziehen durften was sie im folgenden Jahr auch taten Durch Burgund gelangten sie uber das frankische Austrasien in ihre Heimat die sie verlassen hatten um Alboin nach Italien zu folgen Da dieser nicht mehr lebte entband sie der frankische Konig moglicherweise von ihren Verpflichtungen Die Eroberungsplane Clephs gingen offenbar nicht auf Ermordung Interregnum Bearbeiten Nach anderthalb Historia Langobardorum II 31 oder zwei Origo Gentis Langobardorum Kap 6 Jahren Regierungszeit wurde Cleph wohl gegen Ende des Fruhjahrs oder im Fruhsommer 574 von einem seiner Leute ermordet genauer gesagt heisst es bei Paulus Diaconus Er wurde von einem puer de suo obsequio einem Jungen aus seinem Gefolge erschlagen Die Erfolge des Konigs gegen Ostrom und das Frankenreich fuhrten zu Mutmassungen daruber ob hinter der Ermordung der Hof in Konstantinopel moglicherweise der Kaiser selbst steckten Die Herzoge verzichteten auf die Neuwahl eines Konigs sodass es zu einem zehnjahrigen Interregnum kam ehe unter dem Druck der ostromischen Gegenangriffe sein Sohn Authari gewahlt wurde Nach Paulus Diaconus sollen in dem Jahrzehnt nach Cleph wohl 30 Herzoge geherrscht haben Quellen BearbeitenPaulus Diaconus Historia Langobardorum hrsg Ludwig Bethmann und Georg Waitz in Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec VI IX Hahn Hannover 1878 anonym Origo Gentis Langobardorum Marius von Avenches ChronikLiteratur BearbeitenPaolo Bertolini Clefi re dei Longobardi in Dizionario Biografico degli Italiani 26 1982 174 178 Francesco Borri Re Clefi 572 74 in Irene Barbiera Francesco Borri Annamaria Pazienza Hrsg I Longobardi a Venezia Scritti per Stefano Gasparri Brepols Turnhout 2020 S 39 50 Wilfried Menghin Die Langobarden Theiss Stuttgart 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Historia Langobardorum Quellen und Volltexte Latein nbsp Wikisource Origo Gentis Langobardorum Quellen und Volltexte Latein Paulus Diaconus History of the Langobards archive org 12 Marz 2017 Marius von Avenches Chronik in Mommsen Theodor Chronica Minora saec IV V VI VII II Bd 2 S 238 Berlin 1894 bei dMGHSiehe auch BearbeitenStammliste der Konige der LangobardenAnmerkungen Bearbeiten a b c Marii Episcopi Aventicensis Chronica in Mommsen Theodor Chronica Minora saec IV V VI VII II Bd 2 S 238 Fredegar IV 45 VorgangerAmtNachfolgerAlboinKonig der Langobarden 572 574AuthariNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Oktober 2023 PersonendatenNAME ClephALTERNATIVNAMEN Clebus Clef Clepho KlephKURZBESCHREIBUNG Konig der LangobardenGEBURTSDATUM 6 JahrhundertSTERBEDATUM 574 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cleph amp oldid 237793440