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Hermenegild 13 April 585 in Tarragona war ein westgotischer Konigssohn In der katholischen Kirche wird er als Martyrer verehrt Fest am 13 April Triunfo de San Hermenegildo 1654 von Francisco de Herrera dem Jungeren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beurteilung und Nachwirkung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenHermenegild war der altere der beiden Sohne des Westgotenkonigs Leovigild aus dessen erster Ehe 573 erhob Leovigild ihn und seinen Bruder Rekkared zu Mitkonigen Dies geschah wohl nach romisch byzantinischem Vorbild in der Absicht die Dynastie zu sichern und das Wahlrecht der Grossen auszuschalten Leovigild hing wie alle Westgotenkonige vor ihm dem Arianismus an die Mehrheit seiner Untertanen war jedoch katholischen Glaubens Im Jahr 579 verheiratete Leovigild Hermenegild mit der Katholikin Ingund einer Tochter des Frankenkonigs Sigibert I Ingund war trotz nachdrucklicher Aufforderungen der Konigin Goswintha Goiswintha nicht bereit zum Arianismus uberzutreten Goswintha war Hermenegilds Stiefmutter und zugleich Ingunds Grossmutter Zur Milderung dieser Spannungen wurde Hermenegild von seinem Vater nach Sevilla geschickt von wo er uber den sudlichen Teil des Westgotenreichs herrschen sollte Ingund fand Unterstutzung beim katholischen Bischof Leander von Sevilla Unter Leanders Einfluss trat Hermenegild offentlich zum katholischen Glauben uber Ausserdem begann er 579 einen Aufstand gegen seinen Vater In der Forschung ist umstritten welches dieser beiden Ereignisse zuerst geschah und ob eines von ihnen die Ursache des anderen war oder kein ursachlicher Zusammenhang zwischen ihnen bestand Moglicherweise gab es im sudlichen Hispanien bereits Sezessionstendenzen Hermenegild fand jedoch kaum Unterstutzung Daher bemuhte er sich um den Beistand der Franken und paktierte mit den Sueben im Nordwesten Hispaniens sowie mit den Byzantinern der Provinz Spania Er trat den Byzantinern sogar die Stadt Cordoba ab bekam jedoch von ihnen keine wirksame Hilfe Leovigild strebte zunachst eine friedliche Losung an obwohl Hermenegild eigene Goldmunzen pragte sich wie ein eigenstandiger Herrscher verhielt und als Vorkampfer des Katholizismus auftrat Schliesslich ging Leovigild mit einer uberlegenen Streitmacht gegen seinen aufstandischen Sohn vor Ab 582 unterwarf er in knapp zwei Jahren die abgefallenen Gebiete 583 begann er die Belagerung Sevillas und uberwand die Sueben Cordoba gewann er durch eine Geldzahlung von den Byzantinern zuruck Anfang 584 kapitulierte Hermenegild Ingund fand mit Hermenegilds Sohn Athanagild im byzantinischen Machtbereich Zuflucht Sie starb in Afrika Athanagild wurde nach Konstantinopel gebracht An dem Aufstand ist auffallig dass Hermenegild sich durchgangig defensiv verhielt Er unternahm keinen Versuch seinen Vater zu entmachten und seine Herrschaft uber das Gebiet hinaus auszudehnen das Leovigild ihm ursprunglich zugewiesen hatte Seine Absichten sind unklar anscheinend war das Ziel des kaum durchdachten mit unzureichenden Mitteln begonnenen Unternehmens eine Sezession 1 Hermenegild blieb in Haft 585 wurde er ermordet angeblich weil er sich weigerte zum Arianismus zuruckzukehren Die Hintergrunde der Tat bleiben unklar und es ist unsicher ob sein Vater den Mordbefehl gab Beurteilung und Nachwirkung BearbeitenAls nach dem Tod Leovigilds 586 Rekkared an die Macht kam und im folgenden Jahr zum Katholizismus ubertrat wurde Hermenegild nicht rehabilitiert oder gar als Glaubenskampfer gefeiert Papst Gregor der Grosse pries ihn als Martyrer aber im Westgotenreich teilte man diese Auffassung nicht Hermenegild wurde nicht in positivem Sinn erwahnt nicht einmal seitens der Bischofe katholische Geschichtsschreiber wie Johannes von Biclaro und Isidor von Sevilla betrachteten ihn als Rebellen und Tyrannen Man missbilligte seinen Aufstand das Anzetteln des Burgerkriegs und wohl auch das Bundnis mit feindlichen Machten Auch der zeitgenossische gallo romische Historiker Gregor von Tours verurteilte Hermenegilds Verhalten scharf und meinte dass der Sohn dem Vater Gehorsam schuldete obwohl dieser als Arianer ein Haretiker war 2 Erst im Hochmittelalter breitete sich in Spanien der Kult Hermenegilds als Martyrer aus Der Festtag fur seine kultische Verehrung wurde fur Spanien erst 1586 von Papst Sixtus V genehmigt Dies geschah auf Drangen von Konig Philipp II der ein eifriger Verehrer Hermenegilds war und einen Teil von dessen Reliquien besass 1636 wurde der Hermenegild Kult offiziell fur die Weltkirche eingefuhrt In der Kunst wird Hermenegild zumeist in herrschaftlicher Kleidung gezeigt wobei er Palme und Beil als Symbole fur sein Martyrium tragt Seine Gedenktage sind der 13 April katholisch beziehungsweise der 1 Januar und der 1 November orthodox Konig Ferdinand VII von Spanien schuf 1815 den Orden des heiligen Hermenegild Real y Militar Orden de San Hermenegildo Literatur BearbeitenHelmut Castritius Hermenegild In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 14 1999 S 423 425 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermenegild Album mit Bildern Videos und Audiodateien Heiligenlexikon deAnmerkungen Bearbeiten A Linage Conde Hermenegilde In Dictionnaire d histoire et de geographie ecclesiastiques Bd 24 1993 Sp 89f Peter Linehan History and the Historians of Medieval Spain Oxford 1993 S 2 A Barbero M I Loring The formation of the Sueve and Visigothic kingdoms in Spain In The New Cambridge Medieval History Bd 1 Cambridge 2005 S 187 A Linage Conde Hermenegilde In Dictionnaire d histoire et de geographie ecclesiastiques Bd 24 1993 Sp 90f Herwig Wolfram Leovigild In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 18 2001 S 270f Normdaten Person GND 189576413 lobid OGND AKS VIAF 220848183 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HermenegildKURZBESCHREIBUNG westgotischer Konigssohn HeiligerGEBURTSDATUM 6 JahrhundertSTERBEDATUM 13 April 585STERBEORT Tarragona Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermenegild amp oldid 224687249