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Der Ortasee italienisch Lago d Orta oder Cusio ist ein oberitalienischer See in der norditalienischen Region Piemont Er liegt etwa 23 km westlich des Lago Maggiore und gehort teils zur Provinz Verbano Cusio Ossola und teils zur Provinz Novara Ortasee Lago d OrtaLago d Orta Blick von NordenGeographische Lage PiemontZuflusse Pescone Bergbache unterirdische QuellenAbfluss Nigoglia Strona Toce Ticino PoOrte am Ufer Gozzano Orta San Giulio Pettenasco OmegnaDatenKoordinaten 45 49 N 8 24 O 45 812841666667 8 3955972222222 290 Koordinaten 45 49 N 8 24 OOrtasee Piemont Hohe uber Meeresspiegel 290 m s l m Flache 18 2 km Lange 13 4 kmBreite 2 5 kmMaximale Tiefe 143 mMittlere Tiefe 70 3 mVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MED TIEFE Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Gestalt 1 3 Insel 1 4 Ufer 1 5 Hydrographie 1 6 Zu und Abflusse 2 Name 3 Geschichte und Sage 3 1 Vorgeschichte 3 2 Seit dem Mittelalter bis zur Neuzeit 3 3 Seit dem 19 Jahrhundert 4 Flora und Fauna 5 Mensch und Natur 5 1 Ortschaften direkt am Ufer 5 2 Ortschaften an den Hangen der Berge 5 3 Verkehr 5 4 Wirtschaft 5 5 Tourismus 5 6 Wassersport 6 Bedeutende Bauten 6 1 Sacro Monte d Orta 6 2 Museen 7 Rezeption 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Italienische Gletscherseen mit Hohe des Wasserspiegels und Hohe des tiefsten Punktes jeweils uber unter dem Meeresspiegel nbsp Blick uber den Ortasee sudlicher Teil von Madonna Sasso nbsp Blick uber den Ortasee nordlicher Teil von OmegnaEntstanden ist der Fjordsee durch die Erosion die ein Gletscher im bereits bestehenden Flussbett an dieser Stelle bewirkte 1 Lage Bearbeiten Der See ist der westlichste der italienischen Gletscherseen Er liegt in Norditalien etwa 87 km nordwestlich von Mailand Der See liegt im westlichen Einzugsgebiet des Lago Maggiore Wahrend der See auf drei Seiten von Bergen umgeben ist geht er im Norden in das Val d Ossola uber 1 Die Seehohe liegt 290 Meter uber dem Meeresspiegel metri sul livello del mare 2 Gestalt Bearbeiten Der See und sein Einzugsbereich verlaufen in Nord Sud Richtung Der Orta bedeckt bei 13 4 km Lange und 2 5 km Breite eine Flache von 18 136 km Gemessen an seinem Volumen von 1286 106 m und einer grossten Tiefe von 143 m ist er in beiden Kategorien der siebtgrosste See Italiens 1 Seine durchschnittliche Tiefe betragt 70 3 m Im See sind drei Becken die von Suden nach Norden jeweils tiefer werden 2 Grund und Ufer bestehen vor allem aus Gneis Glimmerschiefer und Graniten 1 Insel Bearbeiten Hauptartikel Isola San Giulio In der Mitte des Sees liegt die bewohnte Insel Isola San Giulio benannt nach dem griechischen Diakon Julius der hier am Ende des 4 Jahrhunderts lebte und eine kleine Kirche errichtete Die Insel hat eine Lange von 275 m und eine Breite von 143 m sowie einen Umfang von etwa 700 m 3 Auf der Insel liegt der historische Ursprung der Besiedlung Im Mittelalter beherbergte sie vermutlich einen Sitz der Bischofe von Novara und war als Festung ausgebaut Spater war sie sicher deren Sommerresidenz 3 Die kleine Insel ist dicht mit historischen Bauten bebaut Auf der Insel thronen eine mittelalterliche Basilika die Basilica di San Giulio ein Nonnenkloster die Abtei Mater Ecclesiae und ein Glockenturm 4 Ufer Bearbeiten Der See wird nordostlich durch den 1491 m hohen Mottarone vom Lago Maggiore getrennt Die Bergkette Valsesia begrenzt den See nach Westen hin An den Bergen stehen in tieferen Lagen Edelkastanien und Buchenwalder in hoheren Lagen Tannen und Fichtenwalder Das Klima ist mild insbesondere am windgeschutzten Sudostufer 5 Die den Orta umgebenden Berge gehoren zur Gruppe der Alpi Cusiane Diese umfassen im Osten zwischen Ortasee und Lago Maggiore den Mottarone und seine Nebengipfel und reichen im Westen bis zum Valsesia Zu den Gipfeln direkt am See gehoren neben dem Mottarone und seinen Nebengipfeln auf der Ostseite noch auf der Westseite der Monte Mazzone 1234 m der Monte Trevigno 1117 m der Monte Avigno 1136 m Hochster Punkt des Einzugsgebiets vom Ortasee ist der Monte Croce 1644 m westlich vom Omegna uberragender Punkt des Panoramas ist der nahe gelegene Monte Rosa mit 4634 m Hydrographie Bearbeiten Die durchschnittliche Verweildauer des Wassers in dem See betragt 10 7 Jahre 1 Die Hauptstromung im See verlauft gegen den Uhrzeigersinn Am Westufer des Sees lauft eine Stromung von Norden nach Suden wahrend am Ostufer eine gegenlaufige Stromung nach Norden besteht Diese Stromungen konnen sich allerdings zeitweise umkehren so dass die Stromungsrichtung im See dann im Uhrzeigersinn ist Teilweise verlaufen auch Stromungen in tieferen Wasserschichten anders als an der Oberflache wobei generell das Oberflachenwasser eher nach Norden und Wasser in tieferen Schichten eher nach Suden stromt 6 Die durchschnittliche Wassertemperatur betragt 15 Celsius das Minimum im Jahr sind dabei 6 C das Maximum 25 C 7 Zu und Abflusse Bearbeiten nbsp Der Pescone in Pettenasco nahe der Mundung in den OrtaIm Suden verhindert eine Endmorane den Abfluss nach Suden Er ist damit der einzige See in Norditalien der nach Norden abfliesst allerdings liegt auch der Ausfluss des Luganersees nicht im Suden Das Wasser ergiesst sich in den Bach Nigoglia der nach einem Kilometer in die Strona einmundet die wieder in den Toce fliesst Dieser wiederum mundet in den Lago Maggiore 1 In den See fliessen sechs grossere Bache Bagnella Acqualba Pellino Pellesina und Lagna fliessen am Westufer in den See der Fluss Pescone im Osten Dazu kommen zahlreiche kleinere Wildbache von den benachbarten Bergen 1 und Quellen die unter dem Seespiegel liegen 5 Das Einzugsgebiet des Sees betragt 116 km und hat eine durchschnittliche Hohe von 650 m 2 Name BearbeitenNeben der Bezeichnung Lago d Orta tragt der See im Italienischen auch den Namen Cusio Dieser ist erst im 19 Jahrhundert aufgekommen ob er in romischer Zeit bereits Cusius hiess ist unbekannt Im Mittelalter hiess er Lago di San Giulio seinen Namen als Lago d Orta tragt er etwa seit dem 16 Jahrhundert In Mailand wird er auch Cenerentola Aschenputtel genannt da er ausserhalb Mailands bei Touristen kaum bekannt ist und diese sich auf die grosseren italienischen Seen konzentrieren 8 Der Name Cusio dient nicht nur zur Bezeichnung des Sees sondern oft wird damit auch die umliegende Gegend gemeint So heisst die Provinz in der der Orta liegt Verbano Cusio Ossola die Berge um den Orta sind die Alpi Cusiane nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick von Egro ausVorlage Panorama Wartung Para4 Vorlage Panorama Wartung DirGeschichte und Sage BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Aus der Bronzezeit finden sich Besiedlungsspuren von Siedlungen die auf Tiefgrundungen im Wasser angelegt waren 9 Die Gegend des Ortasees wurde schon zu prahistorischen Zeiten von Stammen aus Mitteleuropa Galliern und Kelten bewohnt Die Kolonisierung durch Rom war langsam und muhsam und wurde erst in der Zeit des Romischen Reiches vollendet Die Gegend war in der Zeit des romischen Reiches dunn besiedelt Seit Septimius Severus fuhrte eine Strasse die Septima von Genua aus am Ostufer des Sees Richtung Simplon und Brig Vermutlich waren auch am See einzelne Militarstationen 5 Der Legende nach wurde Ende des 4 Jahrhunderts das Christentum eingefuhrt Die griechischen Bruder Julius Giulio und Julian aus Agina kamen in die Gegend und zerstorten mit Einverstandnis des Kaisers Theodosius alle heidnischen Tempel um an ihrer Stelle Kirchen zu bauen Als sie 99 Kirchen errichtet hatten wollten sie die Hundertste bauen in der sie auch begraben werden wollten Julius liess seinen Bruder in Gozzano zuruck einer Ortschaft am sudlichen Ufer des Sees und machte sich auf den Weg nach Norden Sein Ziel war eine kleine unbewohnte Insel auf dem See die von Schlangen und Drachen heimgesucht war Er breitete seinen Mantel auf dem See aus und erreichte die Insel vertrieb die Schlangen und Drachen und baute dort seine hundertste Kirche ungefahr an der gleichen Stelle wo die Basilika von San Giulio heute ist 392 wurde er dort begraben 10 Seit dem Mittelalter bis zur Neuzeit Bearbeiten 575 teilten die Langobarden das Reich in Herzogtumer Mimulf wurde Herzog der Gegend und wurde beauftragt die Region gegen die Franken zu verteidigen Als die Franken trotzdem den Simplon uberschritten wurde Mimulf von Agilulf enthauptet Aus der Zeit des 6 Jahrhunderts sind archaologisch Verteidigungsanlagen oft uber spatromischen Fundamenten in den meisten Orten am Ortasee gesichert Besonders die Isola San Giulio war stark gesichert und diente als Festung in den Machtauseinandersetzungen des Spatmittelalters 10 957 wurde die Insel zum ersten Mal belagert Kaiser Otto I belagerte die Insel auf der sich Konigin Willa aufhielt Nach zwei Monaten ergab sich die Konigin Ihr wurde das Leben gewahrt und erlaubt ihren Mann Berengar in der Burg S Leo zu besuchen Wahrend der Belagerung wurde auf der Insel Guglielmo da Volpiano geboren der spater Abt von Dijon wurde Seit der Zeit der Karolinger ist gesichert dass Orta San Giulio zum Bistum Novara gehorte 10 Durch Schenkungen der deutschen Kaiser bis zu Friedrich I erlangte der Bischof die Herrschaft uber das gesamte Ufer bis auf Omegna die er bis auf kurze Unterbrechungen bis Anfang des 19 Jahrhunderts behielt Omegna gehorte zur Stadt Novara 11 Die Riviera d Orta wurde fast ein unabhangiger Staat mit eigenen Gesetzen und einer Regierung die von einem von den Bischofen ernannten Schlossherrn gefuhrt wurde Die einzelnen Gemeinden hatten eine grosse Autonomie Die Gegend blieb vergleichsweise dunn besiedelt Die Menschen lebten vor allem von Landwirtschaft und Fischerei Seit dem 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Die Juicy Salif von AlessiIn der Zeit der franzosischen Cisalpinischen Republik gehorte die Riviera d Orta dem Departement Agogna mit der Hauptstadt Novara an und war dann Teil des Ersten italienischen Konigreichs 12 1861 wird die Riviera Teil des italienischen Konigreiches Die Industrialisierung setzte am Ortasee in der Mitte des 19 Jahrhunderts ein Die Strasse von Orta nach Gozzano am Sudufer wird von 1840 bis 1844 ausgebaut Im Jahr 1851 beginnt der aus Deutschland zuruckgekehrte Carlo Calderoni mit der Produktion von Haushaltswaren aus Messing und mit Zinnuberzug und dann Besteck aus Messing und Silber Baldessare Cane ging 1853 nach Paris und siedelte sich danach in Omegna an wo er die erste kleine Fabrik eroffnete er begann mit der Verarbeitung von Zinn Blei und Messing bevor seine Fabrik bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts ein Aluminiumverarbeiter wurde Die beiden fanden zahlreiche Nachahmer teilweise ehemalige Mitarbeiter die in Omegna ein Zentrum der Metallverarbeitung etablierten 1919 schlossen sich sechs Metallarbeiter zur Kooperative La Subalpina zusammen aus der spater Girmi wurde Bialetti nahm 1919 die Produktion auf 1921 etablierte die Alessi Familie eine erste kleine Fabrik 13 Lagostina begann 1901 mit der Produktion von Haushaltswaren aus Metall Ihre Pfannen mit Aluminiumboden brachten es 1933 zu einem Eintrag im Katalog des MoMA weltweit bekannt wurde das Unternehmen dann durch die Entwicklung von Schnellkochtopfen 14 1864 entstand die Eisenbahnlinie Novara Gozzano und von 1884 bis 1888 entstand die Eisenbahnlinie zwischen Orta und Domodossola ab 1880 existierte eine Seeschifffahrt fur Frachtguter In der Zeit des Zweiten Weltkriegs bildete sich eine Partisanengruppe unter Filipe Beltrami die vor allem an den Berghangen am Ortasee aktiv war Die Haushaltswarenindustrie am See erreichte ihren Hohepunkt in den 1970er Jahren Seitdem sorgte insbesondere die zunehmende Konkurrenz aus Asien dass einige von Grosskonzernen aufgekauft wurden oder ihr Geschaftsmodell anderten und sich beispielsweise auf das Marketing konzentrierten und die Produktion auslagerten Andere verlegten sich vor allem auf hochpreisige Produkte oder wurden Zulieferer fur andere Unternehmen Trotzdem ist am Ortasee weiterhin ein Zentrum der Herstellung von Haushaltswaren Armaturen und Ventilen 2006 beschaftigten 180 Unternehmen der Haushaltswarenindustrie 2000 Mitarbeiter und erwirtschafteten einen Umsatz von 300 Millionen Euro 14 Flora und Fauna BearbeitenFlora und Fauna des Sees haben sich im 20 Jahrhundert drastisch gewandelt Bis 1927 war der See bekannt fur seine reichen Vorkommen an Wasserleben Es gab etwa 150 Algenarten und zahlreiche Radertiere und vor allem Wasserflohe Forellen Karpfen Schleien Aale und Hechte waren haufig und wurden kommerziell befischt Das 1910 eingefuhrte Bodenseefelchen entwickelte sich rasch zur kommerziell wichtigsten Art im See 15 Von 1927 bis 1986 leitete die am Sudufer in Gozzano ansassige Kunstseidefabrik von J P Bemberg ihre Abwasser in den See die grosse Mengen Kupfer und Ammoniumsulfat in den See brachten Das Kupfer vergiftete das Phytoplankton was dann zum Sterben des Zooplanktons und schliesslich der Fische fuhrte Die Nahrungskette brach zusammen was zum Verschwinden von Phytoplankton Zooplankton und Fischen fuhrte Bereits 1929 fanden sich keine Fische mehr im See er wurde als tot beschrieben Dieser Prozess verlief nicht ohne Streit zwischen den Fabrikarbeitern die eine neue Arbeit gefunden hatten und den Fischern die ihre Lebensgrundlage verloren bis die Fabrik alle ehemaligen Fischer als Fabrikarbeiter einstellte 2 Die Ausbreitung von zahlreichen metallverarbeitenden Betrieben der Kleinindustrie an der Sudseite des Sees verstarkte das Problem seit den 1950er Jahren 15 In den folgenden Jahrzehnten bildete sich eine rudimentare biologische Gemeinschaft aus dem Hupferling Cyclops abyssorum dem Radertierchen Hexarthra fennica rotifer und Coccomyxa Grunalgen Coccomyxa minor Seit 1956 wurde das Kupfer teilweise zuruckgehalten was zu einer Sammlung von Ammoniak im See fuhrte Bis in die spaten 1980er Jahre hinein war der See sauer Der pH Wert lag zeitweise bei 4 7 das ist ungefahr der pH Wert von Wein Ab 1980 klarte Bemberg seine Abwasser ab 1986 nahm ein Klarwerk den Betrieb auf das Abwasser der Ortschaften am See und kleinerer Industriebetriebe klarte Der See blieb allerdings weiterhin stark ubersauert so dass es kaum biologisches Leben im See gab Erst das grossflachige Ausbringen von Kalk von Mai 1989 bis Juni 1990 fuhrte zu einer Regeneration der Flora und Fauna 1 Die Behorden nutzten dazu feingemahlenen Dolomit im Aquivalent zu 18 000 Tonnen reinem Calciumcarbonat 16 Das Wasser selbst ist mittlerweile sehr sauber In den Sedimenten finden sich allerdings noch ernsthafte Ablagerungen von Schwermetallen Flora und Fauna sind im See wieder reichlich vorhanden aber noch in einer instabilen Lage Die ersten Arten die sich nach der Restaurierung des Sees wieder ansiedelten waren die Radertiere Brachionus calyciflorus Brachionus urceolaris Hexarthra fennica und Asplanchna brightwelli gefolgt von Wasserflohen 17 Fische wie Forelle Saiblinge Karpfen Schleien und Aal wurden erfolgreich eingefuhrt und konnten sich wieder gut genug etablieren um Sportfischerei am See zu erlauben 7 2010 wurde der hochinvasive Rote Amerikanische Sumpfkrebs im See entdeckt 17 Mensch und Natur Bearbeiten nbsp Isola San GiulioDer See liegt in einer dunn besiedelten Gegend Die steilen Ufer verhinderten die Bildung grosserer Siedlungen Uber Jahrhunderte hinweg war die Gegend weitgehend abgeschnitten von der weiteren Umgebung 1 Drei Orte sind wichtige Zentren am See Orta San Giulio mit der Isola San Giulio in der Mitte des Sees war das historische Zentrum und ist heute der Fokus fur den Tourismus Die Kleinstadt Omegna am nordlichen Ufer wuchs insbesondere seit dem 19 Jahrhundert und ist heute der bei Weitem grosste Ort am Lago d Orta In Omegna siedelte sich Industrie an und die Stadt entwickelte sich zum wirtschaftlichen Zentrum des Sees Ein dritter Ort mit historischem Ortskern direkt am See ist Pella Rund drei Kilometer sudlich des Sees liegt im Hinterland die Kleinstadt Gozzano Ortschaften direkt am Ufer Bearbeiten nbsp Orta San GiulioOrta San Giulio mit der Wallfahrtskirche Sacro Monte d Orta Pettenasco Omegna mittlerweile zusammengewachsen mit den Nachbarorten Casale Corte Cerro und Gravellona Toce zusammen auch bekannt als Alto Cusio 13 PellaOrtschaften an den Hangen der Berge Bearbeiten Armeno Ameno Nonio Cesara Arola Bolzano Novarese Miasino mit Ortsteilen Tortirogno am See Carcegna und Pisogno Madonna del Sasso San Maurizio d OpaglioVerkehr Bearbeiten Die steilen Ufer erschwerten auch den Verkehr am Rande des Sees Die Strasse von Gozzano nach Orta San Giulio wurde erst um 1900 ausgebaut Der Verkehr im und am Orta bestand lange Zeit vor allem aus privaten Booten die uber den See fuhren 1878 begann ein offentlicher Service mit drei Dampfschiffen der Cusio der Mergozzolo und der Umberto I der bereits 1887 durch private Anbieter ersetzt werden sollte Diese waren wirtschaftlich nicht erfolgreich bis 1910 mit der Riviera wieder ein offentlich betriebenes Schiff den See uberquerte Dieser offentliche Dienst bestand bis 1935 bis Rivieras Nachfolger Principe di Piemonte abbrannte und bis 1984 wieder nur unregelmassig private Anbieter fuhren Seit 1984 gibt es abermals ein offentliches Angebot Die Navigazione Lago d Orta betreibt mehrere grossere Schiffe im Linienverkehr zwischen allen grosseren Orten des Sees Zwischen Ostern und Oktober fahren diese taglich in den Monaten dazwischen nur einige Tage am Wochenende Daruber hinaus gibt es noch Wassertaxis die seit 1923 in den Motoscafisti Lago d Orta vereinigt sind Mittlerweile existiert eine 33 Kilometer lange Strasse entlang der Ufer die die Ortschaften dort miteinander verbindet Die Region hat keine direkte Anbindung an das italienische Autobahnnetz Bahnhofe einer Regionalbahn sind in Omegna Pettenasco und Orta San Giulio Miasino wobei die letzteren beiden Bahnhofe in den Hugeln oberhalb der eigentlichen Stadt liegen Wirtschaft Bearbeiten Seit dem fruhen 19 Jahrhundert siedelten sich Metallarbeiter in der Gegend an woraus sich bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts 18 eine metallverarbeitende Industrie entwickelte Am Nordufer des Sees entstand das Zentrum der Haushaltswarenindustrie in Italien zudem entwickelten sich zahlreiche Hersteller von Badarmaturen und Ventilen an den Ufern des Sees Weltweit tatige Firmen wie Alessi Bialetti und Lagostina haben ihren Ursprung in Omegna Seit dem Ende des 20 Jahrhunderts erfolgt ein Umbruch Bialetti und Lagostina sind mittlerweile Teil globalisierter Konzerne und in Omegna nur noch durch Fabrikverkaufe prasent Alessi hat seinen Hauptsitz weiterhin in Omegna Die ubrigen Haushaltswaren und Armaturenhersteller haben sich entweder auf hochpreisige Produkte oft fur den professionellen Einsatz verlegt Insbesondere Klein und Kleinstunternehmen spielen hier eine Rolle Sie bieten etwa 1000 Arbeitsplatze das sind 60 der Industriearbeitsplatze der Region Sie produzieren Haushaltswaren Piazza Effepi Calderoni Ruffoni und Armaturen Fantini Stella Huber Deagostini Inox oder sind Zulieferer fur die Industrie geworden 18 Das Doppeldorf Quarna Sotto Quarna Sopra hat eine lange Tradition der Musikinstrumentenherstellung wobei sich die Unternehmen insbesondere auf Blasinstrumente verlegten Viele der Firmen werden seit ihrer Grundung am Beginn des 20 Jahrhunderts von ein und derselben Familie gefuhrt 14 Tourismus Bearbeiten nbsp Der Turm Buccione im Park Riserva Naturale nbsp Luigi Riccardi Isola San Giulio 1877Seit dem spaten 17 bis ins 19 Jahrhundert war der See ein beliebtes Reiseziel Heute ist er vor allem als Wochenendziel fur Touristen aus Mailand bekannt wahrend internationaler Tourismus nur vergleichsweise wenig vorkommt Touristisches Zentrum ist vor allem Orta San Giulio am Ostufer des Sees 19 Wassersport Bearbeiten Der See ist insbesondere bei Ruderern und Kajak Fahrern beliebt Unter anderem fanden hier 1893 die allerersten Ruder Europameisterschaft uberhaupt und 1910 die italienische Meisterschaft im Rudern statt Seit 2006 veranstaltet der Ruderclub von Omegna Canottiere Lago D Orta ASD jahrlich im Fruhjahr die Italian Sculling Challenge Es handelt sich um einen internationalen Ruderwettbewerb bei dem die Teilnehmer im Massenstart 6000 Meter uber den See rudern Teilnehmer sind regelmassig internationale Spitzenruderer wie Iztok Cop der die Wettbewerbe 2010 und 2011 gewann Henrik Stephansen der Gewinner von 2013 20 oder Femke Dekker die Gewinnerin bei den Frauen 2013 21 Bedeutende Bauten BearbeitenSacro Monte d Orta Bearbeiten nbsp Sacro Monte d Orta Stigmatisation des Heiligen FranzDer Heilige Berg von Orta befindet sich auf einer Halbinsel etwa 400 m uber dem Meeresspiegel liegenden Gipfel einer Anhohe mit Blick auf den See Sie ist seit 2003 als Teil der Sacri Monti in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen An den Berg gebaut ist der Ort Orta San Giulio Museen Bearbeiten Die meisten Museen am See sind im Ecomuseo del Lago d Orta e Mottarone mit Sitz in Pettenasco zusammengeschlossen In Pettenasco selbst das Museum zur Kunst und Drehen von Holz das Museo dell Arte e della Tornitura del Legno Das Forum Omegna 22 hat eine Ausstellung der Industriegeschichte des Ortes Speziell der Herstellung von Armaturen widmet sich das Museo del Rubinetto in San Maurizio d Opaglio wahrend das Museo dell Ombrello in Gignese die Tradition der Regenschirmherstellung in der Gegend aufgreift In Quarna Sotto ist ein Musikinstrumentenmuseum das Museo degli Strumenti Musicali Am Sudufer des Sees liegt ein Zentrum der Regenschirmherstellung was zu einem Regenschirmmuseum dem Museo dell Ombrello fuhrte Museen fur Kunst sind das Museum fur religiose Kunst Museo di Arte Sacra in Forno und die Fondazione Calderara per l Arte Contemporanea die Stiftung Antonio Calderara fur zeitgenossische Kunst in Vacciago di Ameno Rezeption BearbeitenZu den bekannten Besuchern zahlen Friedrich Nietzsche Samuel Butler und Lord Byron 19 Honore de Balzac beschrieb ihn in seinem Roman Les Employes so grossartige Erhabenheit turmt sich uber den Seeufern Der See selbst hat menschliche Ausmasse Die Welt selbst ist hier im Miniaturformat einfach und rein 23 Fur Nietzsche war der Aufenthalt am Ortasee so bedeutend dass als Vorbemerkung vor Also sprach Zarathustra folgende Widmung steht Von Orta an 24 Der Dichter Robert Browning widmete dem Ortasee sein Gedicht By the Fireside Siehe auch BearbeitenOberitalienische Seen Liste der Seen in ItalienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ortasee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Ostliche Ufer des Ortasees Memento vom 12 Mai 2007 im Internet Archive Das Westufer des Ortasees Memento vom 8 Marz 2004 im Internet Archive Artikel bei distrettolaghi it Der Ortasee Tourist Information Geschichte Bilder Kuriositaten Karte des Sees mit Tiefenlinien Orta Reloaded Dokumentation uber die Verschmutzung und Regeneration des Sees Beschreibung des Sees durch die Region Piemont PDF italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Carla Bonacina Lake Orta the undermining of an ecosystem In J Limnol 60 1 2001 S 53 59 hier S 53 a b c d Carla Bonacina Lake Orta the undermining of an ecosystem In J Limnol 60 1 2001 S 53 59 hier S 54 a b Graffiche Reggiori Der Ortasee S 62 Anthony Peregrine Lake Maggiore Beauty and the bath taps In Daily Telegraph 3 Mai 2010 a b c Graffiche Reggiori Der Ortasee S 19 C Bonacipa u a Lake Orta Recovery after the adoption of restauration plans In N W Schmidtke Hrsg Toxic Contamination in Large Lakes CRC Press 1988 ISBN 0 87371 090 8 S 118 a b c Lago di Orta Deims Repository for Research Sites and Datasets Edward Docx Orta the Italian lake tourists haven t discovered In The Guardian 9 Marz 2012 Trudy Ring u a Southern Europe International Dictionary of Historic Places S 431 a b c Graffiche Reggiori Der Ortasee S 20 Graffiche Reggiori Der Ortasee S 23 Graffiche Reggiori Der Ortasee S 26 a b Fernando G Alberti Entrepreneurial Growth in Industrial Districts Four Italian Cases Edward Elgar Publishing 2014 ISBN 978 1 78100 770 9 S 95 a b c Fernando G Alberti Entrepreneurial Growth in Industrial Districts Four Italian Cases Edward Elgar Publishing 2014 ISBN 978 1 78100 770 9 S 96 a b C Bonacina u a Lake Orta Recovery after the adoption of restauration plans In N W Schmidtke Hrsg Toxic Contamination in Large Lakes CRC Press 1988 ISBN 0 87371 090 8 S 104 Carla Bonacina Lake Orta the undermining of an ecosystem In J Limnol 60 1 2001 S 53 59 hier S 58 a b Roberta Piscia Pietro Volta Angela Boggero Marina Manca The invasion of Lake Orta Italy by the red swamp crayfish Procambarus clarkii Girard 1852 a new threat to an unstable environment In Aquatic Invasions Volume 6 Supplement 1 2011 S S45 S48 a b Unioncamere Piemonte The Household goods industry in the Verbano Cusio Ossola Province PDF a b Bonnie Tsui The Secret Little Sister of the Italian Lakes In New York Times 20 September 2012 Seeclub Luzern Italian Sculling Challenger Erfolgreiche Ruderer vom SeeClub Luzern 1 2 Vorlage Toter Link www seeclub luzern ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 4 Marz 2013 Stephansen in action at Italian Sculling Challenge Worldrowing com 8 Marz 2013 Forum Omegna beim Google Art Project Honore de Balzac Bureaucracy Kap 2 Uncharted waters In The Independent 29 Januar 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ortasee amp oldid 225850808