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Glimmerschiefer ist ein Sammelbegriff fur geschieferte Metamorphite Vom Gneis unterscheiden sie sich durch das Zurucktreten von Feldspat und das haufige Auftreten bestimmter bezeichnender Minerale Ausgangsgestein sind vor allem tonreiche Gesteine also Tonsteine oder tonige Sandsteine sie gehoren damit zur Gruppe der Metapelite oder Metapsammite Glimmerschiefer aus Dan yr Ogof WalesGlimmerschiefer aus dem Sudosten von New YorkGranat Glimmerschiefer La Carolina San Luis Argentinien Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild und Zusammensetzung 2 Vorkommen 3 Verwendung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErscheinungsbild und Zusammensetzung BearbeitenGlimmerschiefer sind mittel bis grobkornige Gesteine mit meist gut sichtbarem metamorphem parallel ausgerichtetem Gefuge metamorphe Paralleltextur Der Anteil an Schichtsilikaten vor allem Muskovit und Biotit untergeordnet auch Paragonit liegt uber 50 der Feldspatanteil unter 20 An weiteren Gemengteile konnen neben Quarz unter anderem Granat Staurolith Turmalin und Disthen vorkommen Die Mineralkorner sind zumeist mit blossem Auge oder zumindest mit der Lupe erkennbar sie konnen in manchen Fallen mehrere Zentimeter lang werden Fruchtschiefer Knotenschiefer Die Farbe der Glimmerschiefer ist hell bis dunkelgrau durch Verwitterung konnen sie jedoch auch braunlich oder rotlich erscheinen Die Dichte liegt zwischen 2 60 und 3 05 g cm Je nach Auftreten der weiteren Gemengeteile werden die Arten von Glimmerschiefer unterschieden so etwa Quarz Glimmerschiefer Granat Glimmerschiefer Staurolith Glimmerschiefer und andere 1 Von Phylliten unterscheiden sich Glimmerschiefer durch die Grosse der Minerale die im Falle des Phyllits nur unter dem Mikroskop erkennbar sind Vorkommen BearbeitenGlimmerschiefer sind weltweit dort verbreitet wo die Druck und Temperaturbedingungen fur ihre Bildung ausreichen Aus diesem Grund findet man sie haufig im Bereich der Kratone oder den Innenzonen von Gebirgen In den Alpen ist Glimmerschiefer ein haufiges Gestein so etwa in den Osterreichischen Zentralalpen oder im Wallis In Deutschland gibt es Vorkommen im Erzgebirge im Bayerischen Wald am Osser im Vorspessart bei Aschaffenburg und im Taunus Andere europaische Vorkommen liegen etwa in Spanien Sierra Nevada in Frankreich Zentralmassiv Massif des Maures Bretagne oder grossflachig an der Oberflache anstehend in Norwegen Schweden und Schottland Ausserhalb Europas treten sie zum Beispiel in vielen Gebirgen auf so etwa in den Anden oder im Himalaya und bilden grosse Gebiete etwa im Brasilianischen und Kanadischen Schild Verwendung Bearbeiten nbsp Kreuzplatte aus Glimmerschiefer bei einer Pilgerstation in Glencolumbkille IrlandIm Bauwesen werden Glimmerschiefer bisweilen als plattige Bausteine verwendet zum Beispiel als Bodenbelage Hohe Qualitat zeigen u a die Steinbruche von Fischbach Taunus Gute Sorten ausserhalb Deutschlands kommen zum Beispiel aus Favang in Norwegen oder bis 1964 als Fexerplatten aus dem Fextal in der Schweiz Im Mittelalter wurde Glimmerschiefer zur Herstellung von Muhlsteinen genutzt die nur selten gescharft werden mussten Literatur BearbeitenMartin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde Springer Berlin 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 332 f Walter Schumann Der grosse BLV Steine und Mineralienfuhrer Uberarb Neuausg 7 Auflage BLV Buchverlag Munchen 2007 ISBN 978 3 8354 0212 6 S 312 Walter Schumann Mineralien und Gesteine BLV Buchverlag Munchen 1991 S 116 Schists In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 24 Sainte Claire Deville Shuttle London 1911 S 327 englisch Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glimmerschiefer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Granat Disthen Staurolith Glimmerschiefer Beschreibung eines Glimmerschiefers Kurs Polarisationsmikroskopie der Gesteine Institut fur Geologie und Mineralogie der Universitat KolnEinzelnachweise Bearbeiten Hans Murawski Geologisches Worterbuch 8 Auflage Ferd Enke Verlag Stuttgart 1983 ISBN 3 432 84108 6 S 264 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glimmerschiefer amp oldid 230488801