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Das italienische Parlamentswahlrecht umfasst das Wahlrecht fur die Wahl der beiden Kammern des italienischen Parlaments der Abgeordnetenkammer und dem Senat Nachdem bis 1993 ein uber Jahrzehnte wenig geandertes Verhaltniswahlrecht galt kam es seither mehrfach zu grundlegenden Anderungen Von 1993 bis 2005 wurden drei Viertel der Parlamentsmitglieder nach Mehrheitswahl und das verbleibende Viertel nach Verhaltniswahl gewahlt Mehrheits und Verhaltniswahl waren dabei nicht vollstandig getrennt Von 2005 bis 2013 galt ein Wahlsystem bei dem die Sitze prinzipiell proportional verteilt wurden der stimmenstarksten Koalition oder einzelnen Partei jedoch ein Mandatsanteil von 55 garantiert war Nachdem diese Regelung 2013 fur verfassungswidrig erklart wurde und dies teilweise auch bei einer 2015 verabschiedeten Nachfolgeregelung der Fall war wurde 2017 erneut ein grundlegend neues Wahlsystem eingefuhrt Demnach werden drei Achtel der Sitze nach relativer Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen und funf Achtel proportional verteilt wobei fur die Proporzsitze eine 3 Hurde gilt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgaben der Verfassung 1 1 Wahlalter 1 2 Grosse der Parlamentskammern 1 3 Wahlperiode 1 4 Wahlsystem 1 5 Auslandsitaliener 1 6 Wahlpflicht 2 Wahlsystem 1948 bis 1993 2 1 Abgeordnetenkammer 2 2 Senat 3 Wahlsystem 1993 bis 2005 3 1 Abgeordnetenkammer 3 2 Senat 4 Wahlsystem 2005 bis 2013 4 1 Abgeordnetenkammer 4 2 Senat 4 3 Auswirkungen 4 4 Urteil des Verfassungsgerichts 5 Reform 2015 5 1 Wahlkreise und Stimmen 5 2 Sitzverteilung 5 3 Sonderregeln fur Aosta und Trentino Sudtirol 5 4 Urteil des Verfassungsgerichts 6 Wahlsystem ab 2017 6 1 Abgeordnetenkammer 6 1 1 Wahlkreise und Listen 6 1 2 Stimmen 6 1 3 Sitzverteilung 6 1 3 1 Einerwahlkreis 6 1 3 2 Verhaltniswahl 6 1 3 3 Zuweisung der Sitze in Mehrpersonenwahlkreisen 6 2 Senat 7 Auslandsitaliener 8 Weblink 9 EinzelnachweiseVorgaben der Verfassung BearbeitenBeide Kammern sind in allgemeiner und unmittelbarer Wahl zu wahlen Wahlalter Bearbeiten Volljahrige Staatsburger besitzen das aktive Wahlrecht fur die Abgeordnetenkammer und ab 2023 auch fur den Senat Zuvor lag es beim Senat bei 25 Jahren Das Volljahrigkeitsalter liegt seit 1975 bei 18 Jahren davor lag es bei 21 Jahren In die Abgeordnetenkammer wahlbar sind mindestens 25 Jahre alte Staatsburger beim Senat betragt das Mindestalter 40 Jahre Grosse der Parlamentskammern Bearbeiten Ursprunglich war vorgesehen dass auf 80 000 Einwohner ein Mitglied der Abgeordnetenkammer und auf 200 000 Einwohner ein Senator kommt Seit 1963 ist die Zahl der zu wahlenden Mitglieder fur die Abgeordnetenkammer auf 630 und fur den Senat auf 315 festgeschrieben Im Senat treten ehemalige Prasidenten und bis zu funf vom Prasidenten ernannte Personen als Mitglieder auf Lebenszeit hinzu Durch die 2020 beschlossene Verfassungsanderung sinkt ab der darauf folgenden Wahl die Zahl der gewahlten Mitglieder in der Abgeordnetenkammer auf 400 und im Senat auf 200 1 Wahlperiode Bearbeiten Die Wahlperiode beider Kammern dauert funf Jahre wenn sie nicht vorher aufgelost werden Beide Kammern wurden bisher immer gleichzeitig gewahlt obwohl dies rechtlich nicht zwingend ist Bis 1963 sah die Verfassung fur den Senat eine sechsjahrige Wahlperiode vor 2 Wahlsystem Bearbeiten Fur die Abgeordnetenkammer enthalt die Verfassung keine Vorgaben zum Wahlsystem Festgelegt ist nur dass die Sitzzahlen der Wahlkreise circoscrizioni proportional zu ihren Einwohnerzahlen sein mussen Fur den Senat ist vorgeschrieben dass die Senatoren auf Basis der Regionen zu wahlen sind Das Aostatal wahlt einen Senator Molise zwei Senatoren Auf die ubrigen Regionen werden die Sitze im Senat proportional zu ihren Einwohnerzahlen verteilt wobei aber jede dieser Regionen mindestens sieben bis 1963 sechs Senatoren stellt Nach der Verkleinerung des Senats auf 200 gewahlte Mitglieder hat jede Region und jede autonome Provinz mindestens drei Sitze autonome Provinzen sind Sudtirol und Trentino 1 Auslandsitaliener Bearbeiten Seit 2001 ist die Wahl von zwolf Mitgliedern der Abgeordnetenkammer und sechs Senatoren durch die Auslandsitaliener in der Verfassung vorgesehen Mit der Verkleinerung der Parlamentskammern sinkt ihre Zahl in der Abgeordnetenkammer auf acht und im Senat auf vier 1 Wahlpflicht Bearbeiten Nach Artikel 48 der Verfassung ist es Burgerpflicht wahlen zu gehen Bis 1993 wurden die Namen der Wahlberechtigten die ohne genugende Entschuldigung der Wahl fernblieben von den Gemeinden fur einen Monat offentlich zuganglich gemacht und die Nichtwahl fur funf Jahre im polizeilichen Fuhrungszeugnis eingetragen Seit 1993 hat die Nichtwahl keine Konsequenzen mehr 3 Wahlsystem 1948 bis 1993 BearbeitenDas Wahlsystem blieb von 1948 bis 1993 im Wesentlichen gleich Eine umstrittene Anderung vor der Wahl 1953 legge truffa nach der einer Partei oder Koalition mit absoluter Stimmenmehrheit 380 der damals 590 Sitze in der Abgeordnetenkammer garantiert wurde kam nicht zur Anwendung weil die Democrazia Cristiana und ihre Verbundeten knapp unter 50 blieben und diese Regelung 1954 wieder gestrichen wurde Abgeordnetenkammer Bearbeiten In Aosta wurde ein Abgeordneter mit relativer Mehrheit gewahlt die ubrigen Abgeordneten wurden in 31 Wahlkreisen 30 Wahlkreise bis zur Eingliederung von Triest 1954 hochst verschiedener Grosse nach Verhaltniswahl gewahlt Die beiden grossten Wahlkreise Rom Viterbo Latina Frosinone und Mailand Pavia stellten etwa 50 Abgeordnete Der Wahler konnte eine Liste wahlen und ausserdem bis zu drei Bewerbern der gewahlten Liste bis zu vier in Wahlkreisen mit mehr als 15 Sitzen eine Praferenzstimme geben In jedem Wahlkreis wurde der Wahlkreisquotient berechnet indem die Zahl aller gultigen Stimmen durch die Zahl der Sitze im Wahlkreis erhoht um zwei bis 1956 erhoht um drei geteilt wurde Bei 1 Million gultigen Stimmen und 18 Sitzen im Wahlkreis betrug der Wahlkreisquotient also z B 1 000 000 18 2 50 000 Die Parteien erhielten fur eine Stimmenzahl in Hohe eines vollen Wahlkreisquotienten jeweils einen Sitz Die ubrig bleibenden Reststimmen der Parteien wurden landesweit addiert ebenso die noch nicht vergebenen Sitze in den einzelnen Wahlkreisen Waren in einem Wahlkreis aufgrund des Wahlkreisquotienten mehr Sitze verteilt worden als dort Sitze zu vergeben waren wurde ein neuer Wahlkreisquotient berechnet indem die Stimmenzahl im Wahlkreis durch die Zahl der Sitze erhoht um eins statt erhoht um zwei geteilt wurde An der Verteilung der verbleibenden Sitze auf nationaler Ebene nahmen nur Parteien teil die landesweit mindestens einen Wahlkreissitz und seit 1956 mindestens 300 000 Stimmen errungen hatten Die noch nicht vergebenen Sitze wurden auf diese Parteien im Verhaltnis ihrer Reststimmen nach dem Hare Niemeyer Verfahren verteilt Jeder der Partei so auf nationaler Ebene zugeteilten Sitze wurde einer ihrer Wahlkreislisten zugewiesen die Wahlkreislisten der Partei mit den meisten Reststimmen im Verhaltnis zum jeweiligen Wahlkreisquotienten erhielten einen zusatzlichen Sitz Die der Liste zugeteilten Sitze besetzten ihre Bewerber mit den meisten Praferenzstimmen Bis 1956 wurden die auf nationaler Ebene verteilten Sitze uber nationale Parteilisten gemass der Listenreihenfolge besetzt Auf der nationalen Liste durften nur Bewerber benannt werden die in einer Wahlkreisliste enthalten waren Das Zuteilungsverfahren begunstigte grosse Parteien leicht Bei den Wahlen von 1958 bis 1992 lag der Mandatsanteil der damals dominierenden Democrazia Cristiana immer etwa drei Prozentpunkte uber ihrem Stimmenanteil Eine grosse Zahl kleiner Parteien konnte Sitze erringen ein Stimmenanteil etwas uber 1 war in der Regel ausreichend Die grosste Partei die keinen Sitz erhielt war die PSIUP bei der Wahl 1972 mit einem Stimmenanteil von 1 94 1991 wurde die Zahl der Praferenzstimmen auf eine reduziert weil sich in einem Referendum 95 6 der Wahler dafur ausgesprochen hatten 4 5 6 Senat Bearbeiten Fur die Wahl des Senats war das Land in 239 Wahlkreise eingeteilt ursprunglich 237 Erhohung durch Eingliederung von Triest 1954 und die Bildung der Region Molise 1964 1948 entsprach die Zahl der Wahlkreise der Zahl der zu wahlenden Senatoren Bei den spateren Vergrosserungen des Senats wurde die Zahl der Wahlkreise aber nicht angepasst Fast alle Wahlkreise blieben von 1948 bis 1993 unverandert was teilweise zu sehr unterschiedlichen Wahlkreisgrossen fuhrte Kandidaten konnten nur auf Wahlkreisebene aufgestellt werden Im Wahlkreis war gewahlt wer mindestens 65 der Stimmen erhielt Dies gelang nur wenigen Bewerbern bei den Wahlen von 1963 bis 1992 waren es nie mehr als funf Die Stimmen aus den Wahlkreisen in denen niemand 65 erreichte wurden in jeder Region addiert Die noch zu verteilenden Sitze in der Region wurden dann nach dem D Hondt Verfahren auf die Parteien verteilt Die der Partei zufallenden Sitze besetzten ihre Bewerber mit den hochsten Stimmenanteilen in ihren Wahlkreisen 7 Wahlsystem 1993 bis 2005 BearbeitenNach dem Zusammenbruch des traditionellen Parteiensystems und einer Volksabstimmung vom April 1993 in der 82 7 der Wahler ein Mehrheitswahlrecht befurworteten beschloss das Parlament im Juli 1993 ein vollstandig neues Wahlsystem bei dem etwa drei Viertel der Sitze nach relativer Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen und das ubrige Viertel proportional vergeben wurde Mehrheits und Verhaltniswahl waren dabei nicht vollstandig getrennt Die vom neuen Wahlsystem erhofften klaren Mehrheitsverhaltnisse traten nicht ein Die angestrebte Reduzierung der Zahl der Parteien wurde durch Wahlkreisabsprachen unterlaufen 8 Fur das Wahlsystem wurde vom Politikwissenschaftler Giovanni Sartori der Name Mattarellum gepragt benannt nach dem Gesetzeseinbringer Sergio Mattarella Abgeordnetenkammer Bearbeiten 475 Abgeordnete wurden nach relativer Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen vergeben die ubrigen 155 Sitze uber starre regionale Listen in 26 Regionalwahlkreisen Der Wahler hatte zwei Stimmen eine fur die Mehrheits und eine fur die Verhaltniswahl Bei der Verteilung der Listensitze nahmen nur Parteien teil auf die mindestens 4 der Listenstimmen landesweit entfielen Die Proporzsitze wurden landesweit nach dem Hare Niemeyer Verfahren verteilt Der Erfolg bei der Mehrheitswahl wurde dabei begrenzt angerechnet Hatte der Kandidat einer Partei in einem Einerwahlkreis gewonnen wurde die Stimmenzahl des Zweitplatzierten erhoht um eins von den Listenstimmen der Partei abgezogen mindestens aber 25 der Stimmen in diesem Einerwahlkreis jedoch nicht mehr als der Stimmenanteil des Wahlkreissiegers War ein siegreicher Bewerber von mehreren Parteien aufgestellt worden wurde dieser Abzug von den Listenstimmen auf diese Parteien aufgeteilt proportional zu den Listenstimmen der Parteien im Einerwahlkreis Die Anrechnung ihres Erfolges bei der Mehrheitswahl konnten Parteien umgehen indem sie bei der Mehrheitswahl unter einem anderen Namen antraten Das Bundnis von Silvio Berlusconi kandidierte deswegen bei der Wahl 2001 in den Einerwahlkreisen unter dem Namen Abolizione Scorporo Die der Partei landesweit zugefallenen Sitze wurden anschliessend auf die Regionalwahlkreise verteilt Fur jeden Regionalwahlkreis wurde der Wahlkreisquotient ermittelt indem die zu berucksichtigenden Stimmen durch die Zahl der Sitze im Wahlkreis geteilt wurde Fur jeden vollen Quotienten erhielt eine Partei einen Sitz Die Restsitze wurden den Parteien mit den grossten Dezimalresten zugeteilt wobei beim einwohnerschwachsten Wahlkreis angefangen wurde und dann jeweils der nachstgrossere Wahlkreis folgte Hatte eine Partei die ihr landesweit zustehende Sitzzahl erreicht erhielt sie keine Restsitze mehr zugeteilt Die einer Liste zugefallenen Sitze wurden in der Listenreihenfolge besetzt 9 Senat Bearbeiten Fur die Senatswahl hatten die Wahler nur eine Stimme 232 Sitze wurden nach relativer Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen vergeben die ubrigen 83 Sitze nach Verhaltniswahl proportional innerhalb der Regionen wobei auch hier Erfolge in Einerwahlkreisen begrenzt angerechnet wurden Fur die Verteilung der Proporzsitze der Region wurde fur jede Partei jeweils die Stimmen fur ihre Kandidaten zusammengezahlt wobei die Stimmen ihrer in den Wahlkreisen siegreichen Bewerber nicht eingerechnet wurden und die Sitze nach dem D Hondt Verfahren auf die Parteien verteilt Die auf die Partei entfallenen Sitze besetzten ihre nicht in den Wahlkreisen gewahlten Bewerber mit den grossten Stimmenanteilen in ihren Wahlkreisen 10 Wahlsystem 2005 bis 2013 Bearbeiten2005 wurde auf Betreiben der Regierung von Silvio Berlusconi ein vollstandig neues Wahlsystem eingefuhrt Die Sitze wurden prinzipiell proportional verteilt wobei dem Sieger aber 55 der Sitze garantiert waren Die Parteien konnten Koalitionen bilden mit einem gemeinsamen Spitzenkandidaten Abgesehen von Aosta wurden die Sitze ausschliesslich uber starre Parteilisten vergeben beim Senat auf regionaler Ebene bei der Abgeordnetenkammer auf der Ebene der Wahlkreise die mit den 1993 gebildeten Regionalwahlkreisen identisch waren 11 Fur das Wahlsystem wurde vom Politikwissenschaftler Giovanni Sartori der Name Porcellum gepragt Er nahm dabei Bezug auf eine Aussage Roberto Calderolis der als Gesetzeseinbringer das Ergebnis der Wahlrechtsreform selbst als porcata Schweinerei bezeichnet hatte 12 Abgeordnetenkammer Bearbeiten Von den 630 Sitze gingen aufgrund einer Verfassungsanderung im Jahr 2001 zwolf an Auslandsitaliener einer wurde weiterhin nach relativer Mehrheit im Aostatal gewahlt An der Verteilung der verbleibenden 617 Sitze nahmen teil Keiner Koalition angehorende Parteien die landesweit mindestens 4 der Stimmen erhielten Parteien die eine sprachliche Minderheit reprasentierten nur in einem Wahlkreis antraten und dort mindestens 20 der Stimmen errangen Diese Hurde konnte praktisch nur die Sudtiroler Volkspartei uberspringen Koalitionen wenn sie mindestens 10 der Stimmen landesweit erhielten und mindestens eine beteiligte Partei 2 erreichte Scheiterte eine Koalition an der Sperrklausel nahmen beteiligte Parteien dennoch an der Sitzverteilung teil wenn sie die Vierprozenthurde oder die Sperrklausel fur Minderheiten uberwanden Auf diese Koalitionen und Parteien wurden die Sitze proportional verteilt Hierfur und fur die weiteren proportionalen Sitzverteilungen wurde das Hare Niemeyer Verfahren verwendet Erhielt die stimmenstarkste Koalition oder ausserhalb einer Koalition antretende Partei nicht mindestens 340 Sitze ca 55 der 617 Sitze wurde ihre Sitzzahl auf 340 angehoben und die verbleibenden 277 Sitze unter den ubrigen Parteien proportional verteilt Innerhalb einer Koalition wurden die Sitze proportional verteilt unter den angehorenden Parteien mit mindestens 2 der Stimmen landesweit An dieser Verteilung nahm auch die grosste unter den Parteien der Koalition teil die weniger als 2 erreicht hatten ausserdem Minderheitenparteien die die fur sie geltende Hurde uberwanden Die Sitze der einzelnen Parteien wurden dann in einem komplizierten Verfahren auf die Wahlkreise verteilt so dass einerseits jede Partei die ihr landesweit zustehende Sitzzahl erhielt und andererseits bis auf Ausnahmefalle auf jeden Wahlkreis die ihm nach Bevolkerungszahl zustehende Sitzzahl entfiel Die der Partei im Wahlkreis zustehenden Sitze wurden in der Listenreihenfolge besetzt Senat Bearbeiten Fur Trentino Sudtirol wurde das seit 1993 geltende Wahlrecht beibehalten im Aostatal weiterhin ein Sitz nach relativer Mehrheit vergeben Neu eingefuhrt wurden sechs Sitze fur Auslandsitaliener Die restlichen Sitze wurden analog zum Wahlrecht fur die Abgeordnetenkammer prinzipiell proportional vergeben wobei dem Sieger mindestens 55 der Sitze garantiert waren Da die Verfassung fur den Senat eine Sitzverteilung auf regionaler Basis vorsieht wurden die Sitze aber nur innerhalb der Regionen verteilt und der stimmenstarksten Koalition oder einzelnen Partei in der Region 55 der dortigen Sitze garantiert In den einzelnen Regionen nahmen an der Sitzverteilung teil Keiner Koalition angehorende Parteien die in der Region mindestens 8 der Stimmen erhielten Koalitionen wenn sie in der Region mindestens 20 der Stimmen erhielten und mindestens eine beteiligte Partei 3 erreichte Scheiterte eine Koalition an der Sperrklausel nahmen beteiligte Parteien dennoch an der Sitzverteilung teil wenn sie die 8 Hurde uberwanden Auf diese Koalitionen und Parteien wurden die Sitze proportional verteilt Hierfur und fur die weiteren proportionalen Sitzverteilungen wurde das Hare Niemeyer Verfahren verwendet Erhielt die stimmenstarkste Koalition oder ausserhalb einer Koalition antretende Partei nicht mindestens 55 der Sitze in der Region wurde ihr Sitzanteil auf 55 angehoben Die restlichen Sitze wurden unter den ubrigen Koalitionen und Parteien proportional verteilt War 55 der Sitze keine ganze Zahl wurde zur ganzen Zahl aufgerundet In Molise wo nur zwei Sitze zu vergeben waren gab es keine Mehrheitspramie Innerhalb einer Koalition wurden die Sitze proportional unter den angehorenden Parteien mit mindestens 3 der Stimmen verteilt Auf eine Partei entfallende Sitze wurden gemass der Reihenfolge in ihrer Liste besetzt Auswirkungen Bearbeiten Im Abgeordnetenhaus war dem landesweiten Sieger die klare Mehrheit garantiert im Senat nicht In den einzelnen Regionen konnten bei der Senatswahl auch andere Parteien oder Koalitionen gewinnen und damit dort begunstigt werden Bei den Parlamentswahlen 2006 und 2008 errang die bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer fuhrende Koalition auch im Senat eine Mehrheit bei den Parlamentswahlen 2013 kam es hingegen zu stark abweichenden Zusammensetzungen beider Kammern Das Linksbundnis von Pier Luigi Bersani bekam mit einem Stimmenanteil von 29 5 knapp die meisten Stimmen 2006 entfielen 49 8 und 2008 46 8 auf die siegreiche Koalition und erhielt damit 340 der 630 Sitze zusatzlich noch 5 der 12 Sitze der Auslandsitaliener Im Senat entfielen auf die Koalition aber nur 39 der gewahlten Mitglieder Urteil des Verfassungsgerichts Bearbeiten Im Dezember 2013 wurden zentrale Teile des Wahlsystems vom Verfassungsgericht fur verfassungswidrig erklart 13 Betroffen waren der garantierte Mandatsanteil von 55 fur den Sieger und die starren Listen die keine Wahl einzelner Kandidaten ermoglichten Das daraus resultierende Verhaltniswahlrecht erhielt von der Presse den Namen Consultellum nach Consulta informelle Bezeichnung fur das Verfassungsgericht kam jedoch durch die folgenden Reformen nie zur Anwendung Reform 2015 BearbeitenAls Reaktion auf das Verfassungsgerichtsurteil wurde das Wahlrecht 2015 erneut reformiert Geandert wurde nur das Wahlrecht fur die Abgeordnetenkammer da eine Verfassungsreform geplant war die den Senat weitgehend entmachtet und die direkte Wahl des Senats abgeschafft hatte Diese Verfassungsreform wurde am 4 Dezember 2016 in einem Referendum abgelehnt Es sollte bei der Verhaltniswahl mit Mehrheitspramie bleiben Jedoch wurden Koalitionen im Wahlrecht abgeschafft und der starksten Partei sollte die Mehrheit nur garantiert sein wenn sie 40 der Stimmen erhielt Erhielt keine Partei 40 sollte es eine Stichwahl geben 14 Dieses Wahlsystem fur das sich der von seinem Promotor Matteo Renzi gepragte Name Italicum einburgerte kam nie zur Anwendung Wahlkreise und Stimmen Bearbeiten Fur das Aostatal und Trentino Sudtirol sollten Sonderregelungen gelten der Rest des Landes wurde in 100 Wahlkreise mit drei bis neun Sitzen eingeteilt abhangig von der Bevolkerung Der Wahler konnte eine Wahlkreisliste wahlen und zusatzlich bis zu zwei Bewerbern dieser Liste eine Praferenzstimme geben Die Listen sollten immer abwechselnd mit Mannern und Frauen besetzt werden ausserdem durften hochstens 60 gerundet zur nachsten ganzen Zahl der Listenanfuhrer innerhalb einer Region demselben Geschlecht angehoren Sitzverteilung Bearbeiten 618 Sitze die ubrigen 12 sollten weiter an Auslandsitaliener gehen sollten nach dem Hare Niemeyer Verfahren proportional unter den Parteien mit mindestens 3 der Stimmen landesweit verteilt werden Erhielt die starkste Partei mindestens 40 sollte sie mindestens 340 Sitze bekommen Wenn keine Partei 40 erreichte sollte zwei Wochen spater eine Stichwahl zwischen den beiden stimmenstarksten Parteien stattfinden deren Sieger 340 Sitze erhielt Nach Erhohung der Sitzzahl einer Partei auf 340 Sitze sollten die restlichen Sitze proportional unter den ubrigen Parteien verteilt werden Die Sitze sollten dann ahnlich der 2005 eingefuhrten Regelung in einem komplizierten Verfahren auf die Wahlkreislisten verteilt werden Von den einer Liste zufallenden Sitze sollte der erste an den Listenanfuhrer eventuelle weitere Sitze an ihre ubrigen Bewerber mit den meisten Praferenzstimmen gehen Sonderregeln fur Aosta und Trentino Sudtirol Bearbeiten Im Aostatal sollte weiterhin ein Sitz nach relativer Mehrheit vergeben werden In Trentino Sudtirol sollten acht Sitze nach relativer Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen vergeben die restlichen der Region gemass ihrem Bevolkerungsanteil zustehenden Sitze proportional verteilt werden Im Falle einer Stichwahl sollten deren Sieger zwei Drittel dieser Proporzsitze zufallen Sitze die in Aosta oder Trentino Sudtirol an Parteien fallen die an der landesweiten 3 Hurde scheitern sollten von den landesweit zu verteilenden 618 Sitzen abgezogen werden Urteil des Verfassungsgerichts Bearbeiten Im Februar 2017 wurde die Stichwahl fur verfassungswidrig erklart Die garantierte Mehrheit in dem Fall dass die starkste Partei uber 40 erreichte wurde fur verfassungskonform befunden 15 Seit 1958 hat keine Partei mehr einen Stimmenanteil von 40 erreicht Wahlsystem ab 2017 BearbeitenNach dem Scheitern der Verfassungsreform 2016 bestanden fur das Abgeordnetenhaus und Senat stark voneinander abweichende Wahlsysteme deren Mehrheitswahlelemente wegen der Verfassungsgerichtsurteile nicht mehr anwendbar waren Somit galt faktisch ein reines Verhaltniswahlrecht mit Sperrklausel Nachdem ein erster Versuch zu einer Wahlrechtsreform einige Monate zuvor gescheitert war verabschiedete das Parlament im Oktober 2017 eine Wahlrechtsreform die am 12 November 2017 in Kraft trat Es handelt sich um ein sogenanntes Grabenwahlrecht bei dem etwa drei Achtel der Sitze nach Mehrheitswahl und funf Achtel proportional verteilt werden 16 Als Bezeichnung des Wahlsystems setzte sich der Name Rosatellum durch benannt nach dem Gesetzeseinbringer Ettore Rosato Durch Gesetz vom 27 Mai 2019 wurde das Wahlrecht geandert um auch nach der geplanten und 2020 beschlossenen Verkleinerung des Parlaments anwendbar zu sein Es werden weiterhin in beiden Kammern drei Achtel der Sitze nach Mehrheitswahl und funf Achtel nach Verhaltniswahl vergeben Im Ubrigen bleibt das Wahlrecht nahezu unverandert 17 Abgeordnetenkammer Bearbeiten Abgesehen von den Sitzen fur Auslandsitaliener acht bis zur Parlamentsverkleinerung 12 werden drei Achtel der Sitze nach Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen und die ubrigen nach landesweitem Proporz vergeben Parteien konnen Koalitionen eingehen was insbesondere bei der Mehrheitswahl ein Vorteil sein kann da Koalitionen in Einerwahlkreisen immer einen gemeinsamen Bewerber haben Eine Ausnahme gilt fur Parteien sprachlicher Minderheiten Sie konnen einen eigenen Direktkandidaten aufstellen selbst wenn sie einer Koalition angehoren Sitze vor und nach der Parlamentsverkleinerung Italien Aus lands ita liener SummeMehr heits wahl Ver haltnis wahlWahl 2018 232 386 12 630Wahlen ab 2022 147 245 8 400Wahlkreise und Listen Bearbeiten nbsp Grenzen der Regionalwahlkreise schwarz Mehrpersonenwahlkreise grau und Einerwahlkreise weiss 2018Italien ist in 28 Regionalwahlkreise circoscrizioni eingeteilt Die meisten Regionen bilden einen Regionalwahlkreis In Piemont Venetien Latium Kampanien und Sizilien bestehen zwei Regionalwahlkreise in der Lombardei vier Diese Regionalwahlkreise ausser Aostatal sind fur die Verhaltniswahl wiederum in Mehrpersonenwahlkreise collegi plurinominali gegliedert In kleineren Regionalwahlkreisen besteht nur ein Mehrpersonenwahlkreis grossere Regionalwahlkreise sind in mehrere Mehrpersonenwahlkreise unterteilt auf die je nach Bevolkerungszahl vier bis acht Listensitze entfallen Durch Dekret vom 12 Dezember 2017 wurden 63 Mehrpersonenwahlkreise gebildet 18 19 2020 wurde im Zuge der Parlamentsverkleinerung die Zahl der Mehrpersonenwahlkreise auf 49 gesenkt 20 Fur die Mehrheitswahl bestehen in Aosta ein und in Trentino Sudtirol vier Einerwahlkreise collegi uninominali das ubrige Italien wird per Dekret in Einerwahlkreise eingeteilt deren Bevolkerung um hochstens 20 vom Durchschnitt abweichen darf Jeder Einerwahlkreis muss vollstandig innerhalb der Grenzen eines Mehrpersonenwahlkreises liegen Bis zur Parlamentsverkleinerung 2020 waren Trentino Sudtirol sechs und Molise zwei Einerwahlkreise garantiert Jeder Bewerber darf nur in einem Einerwahlkreis kandidieren Eine gleichzeitige Kandidatur in Einer und Mehrpersonenwahlkreisen ist moglich Ein Bewerber darf in maximal funf Mehrpersonenwahlkreisen kandidieren Eine Kandidatur fur verschiedene Parteien ist unzulassig abgesehen von der Kandidatur als Direktkandidat einer Koalition Die Zahl der Kandidaten je Liste ist hochstens so hoch wie die Zahl der im Mehrpersonenwahlkreis zu vergebenden Sitze und betragt mindestens die Halfte hiervon In keinem Fall aber darf eine Liste weniger als zwei oder mehr als vier Bewerber enthalten Jede im Mehrpersonenwahlkreis an der Wahl teilnehmende Koalition oder Partei ausserhalb einer Koalition muss fur jeden Einerwahlkreis in diesem Gebiet einen Direktkandidaten aufstellen Hochstens 60 der Kandidaten einer Partei oder Koalition in Einerwahlkreisen landesweit durfen demselben Geschlecht angehoren Ebenso durfen hochstens 60 aller Listenkandidaten einer Partei landesweit demselben Geschlecht angehoren wobei hochstens 60 aller Listenanfuhrer demselben Geschlecht angehoren durfen Ist 60 der Kandidaten keine ganze Zahl wird zur nachsten ganzen Zahl aufgerundet Ausserdem mussen die Listenplatze immer abwechselnd mit Mannern und Frauen besetzt sein Stimmen Bearbeiten nbsp Muster des StimmzettelsAuf dem Stimmzettel werden die Namen der Kandidaten im Einerwahlkreis aufgefuhrt darunter stehen die Parteien fur die dieser Bewerber kandidiert 21 Der Wahler hat eine Stimme Er kann seine Stimme entweder einer Partei oder einem der Kandidaten im Einerwahlkreis geben Wird die Stimme einer Partei gegeben zahlt die Stimme auch als Stimme fur ihren Kandidaten im Einerwahlkreis Umgekehrt zahlt eine Stimme fur einen Kandidaten im Einerwahlkreis zugleich als Stimme fur die Partei Wurde ein Wahlkreiskandidat von einer Koalition mehrerer Parteien aufgestellt werden die fur ihn abgegebenen Stimmen auf diese Parteien verteilt proportional zu den Stimmen die auf die Parteien im Einerwahlkreis entfallen Sitzverteilung Bearbeiten Einerwahlkreis Bearbeiten Im Einerwahlkreis ist der Bewerber mit den meisten Stimmen gewahlt bei Stimmengleichheit der jungste Verhaltniswahl Bearbeiten An der Verteilung der Sitze nehmen teil Keiner Koalition angehorende Parteien die landesweit mindestens 3 der Stimmen erhalten Parteien die eine sprachliche Minderheit reprasentieren nur in einer Region an der Wahl teilnehmen und dort mindestens 20 der Stimmen oder ein Viertel der Direktmandate bis 2019 zwei Direktmandate erringen Diese Hurde kann praktisch nur die Sudtiroler Volkspartei uberspringen Koalitionen wenn sie mindestens 10 der Stimmen landesweit erhalten und mindestens eine beteiligte Partei 3 erreicht oder die Sperrklausel fur Parteien sprachlicher Minderheiten uberwindet Parteien die weniger als 1 der Stimmen erreichen werden bei der Berechnung der Stimmenzahl der Koalition nicht berucksichtigt es sei denn sie haben die Sperrklausel fur Minderheiten uberwunden Scheitert eine Koalition an der Sperrklausel nehmen beteiligte Parteien dennoch an der Sitzverteilung teil wenn sie die Dreiprozenthurde oder die Sperrklausel fur Minderheiten ubersprungen haben Auf die teilnehmenden Koalitionen und Parteien werden die Sitze gemass ihren landesweiten Stimmenzahlen nach dem Hare Niemeyer Verfahren proportional verteilt Innerhalb der Koalition werden die Sitze anschliessend nach dem Hare Niemeyer Verfahren verteilt unter den angehorenden Parteien die mindestens 3 der Stimmen landesweit errungen oder die Sperrklausel fur Parteien sprachlicher Minderheiten uberwunden haben Zuweisung der Sitze in Mehrpersonenwahlkreisen Bearbeiten Nach der landesweiten Verteilung der Proporzsitze werden diese in einem komplizierten Verfahren erst auf die Regionalwahlkreise und dann auf die Mehrpersonenwahlkreise verteilt In jedem Regionalwahlkreis werden die Sitze hierzu nach dem Hare Niemeyer Verfahren verteilt auf die Koalitionen und die Parteien ausserhalb von Koalitionen Erhalt demnach nicht jede Koalition oder Partei genau die Sitzzahl die ihr landesweit zusteht werden Sitze umverteilt Begonnen wird bei der Koalition oder Partei mit den meisten uberzahligen Sitzen bei gleicher Anzahl bei der mit den meisten Stimmen landesweit dann folgen die anderen in absteigender Reihenfolge ihrer uberzahligen Sitze Der Koalition oder Partei wird in den Regionalwahlkreisen jeweils ein Sitz gestrichen wo ihnen bei der Verteilung nach dem Hare Niemeyer Verfahren mit den geringsten Dezimalresten Restsitze zugefallen sind vorgegangen wird dabei in aufsteigender Reihenfolge der Dezimalreste Der Sitz wird dann unter den Koalitionen oder Parteien die noch Sitze zu bekommen haben derjenigen zugeteilt die in diesem Regionalwahlkreis den grossten Dezimalrest hat der nicht zur Zuteilung eines Sitzes fuhrte Kann in einem Regionalwahlkreis auf diese Weise kein Sitz mehr umverteilt werden so wird dieser ubersprungen Ist in keinem Regionalwahlkreis mehr eine solche Umverteilung moglich werden den Koalitionen die noch uberzahlige Sitze haben in den Regionalwahlkreisen mit ihren kleinsten Dezimalresten jeweils ein Sitz weggenommen und den Parteien die noch Sitze zu bekommen haben in den Wahlkreisen mit ihren grossten ungenutzten Dezimalresten jeweils ein zusatzlicher Sitz zugeteilt Anschliessend werden die der Koalition in den Regionalwahlkreisen zugefallenen Sitze auf die angehorenden Parteien nach dem Hare Niemeyer Verfahren verteilt Erhalt dabei nicht jede Partei die ihr landesweit zustehenden Sitze werden entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren Sitze innerhalb der Koalition umverteilt Besteht im Regionalwahlkreis mehr als ein Mehrpersonenwahlkreis werden die Sitze auf diese verteilt In den Mehrpersonenwahlkreisen werden die Sitze nach Hare Niemeyer Verfahren verteilt Entfallen nicht auf jede Partei genauso viele Sitze wie ihr im Regionalwahlkreis zustehen werden Sitze umverteilt entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren Die auf eine Liste entfallenen Sitze besetzen ihre Bewerber in der Listenreihenfolge Die nach Mehrheitswahl gewahlten Bewerber bleiben dabei ausser Betracht Ist ein Bewerber auf mehreren Wahlkreislisten gewahlt wird ihm auf der Liste ein Sitz zugewiesen die in ihrem Wahlkreis den niedrigsten Stimmenanteil hat Ist eine Liste erschopft wird der Sitz einer anderen Liste der Partei im Regionalwahlkreis zugewiesen Falls dies nicht moglich ist fallt der Sitz an den nicht gewahlten Direktkandidat der Partei mit dem hochsten Stimmenanteil innerhalb des Mehrpersonenwahlkreises oder falls auch dies nicht moglich ist innerhalb des Regionalwahlkreises Kann der Sitz nicht einem anderen Bewerber innerhalb des Regionalwahlkreises ubertragen werden wird er in einem komplizierten Verfahren einem Bewerber der Partei aus einem anderen Regionalwahlkreis zugeteilt Senat Bearbeiten nbsp Regionen und ihre Einteilung in Mehrpersonen und Einerwahlkreise 2018Das Wahlverfahren fur den Senat ist dem fur die Abgeordnetenkammer sehr ahnlich Auch hier werden abgesehen von den Sitzen fur Auslandsitaliener vier bis zur Parlamentsverkleinerung sechs drei Achtel der Sitze nach Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen und die ubrigen nach Proporz uber Listen vergeben Gewahlte Senatoren vor und nach der Parlamentsverkleinerung Italien Aus lands ita liener SummeMehr heits wahl Ver haltnis wahlWahl 2018 116 193 6 315Wahlen ab 2022 74 122 4 200Der bedeutendste Unterschied zur Wahl der Abgeordnetenkammer ist dass die Verteilung der Proporzsitze nur innerhalb der Regionen erfolgt wahrend bei der Abgeordnetenkammer eine landesweite proportionale Verteilung der Listensitze stattfindet In Trentino Sudtirol werden nach der Parlamentsverkleinerung alle Sitze in Einerwahlkreisen vergeben In kleineren Regionen besteht ein Mehrpersonenwahlkreis die ubrigen Regionen sind in mehrere Mehrpersonenwahlkreise mit funf bis acht Listensitzen gegliedert Die Zahl der Mehrpersonenwahlkreise wurde 2020 im Zuge der Parlamentsverkleinerung von 33 auf 26 verringert 18 22 20 Von den Einerwahlkreisen entfallen sechs auf Trentino Sudtirol je einer auf Molise und das Aostatal die restlichen auf die ubrigen Regionen proportional zu ihren Einwohnerzahlen Im Ubrigen ist das Wahlsystem fur den Senat identisch mit dem fur die Abgeordnetenkammer Auch die Sperrklauseln gelten wie bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer landesweit Eine Partei die landesweit 3 erreicht kann auch in Regionen Listensitze bekommen wo sie unter 3 liegt Umgekehrt bekommt eine Partei die die landesweite Sperrklausel verfehlt auch dort keine Listensitze wo sie mehr als 3 der Stimmen erhalt Parteien in einer Koalition die landesweit weniger als 1 der Stimmen erreichen zahlen auch dann nicht mit bei der Berechnung der Stimmenzahl der Koalition wenn sie in der Region mehr als 1 erzielen In vielen Regionen kann ein Stimmenanteil deutlich uber 3 fur einen Sitz erforderlich sein Auslandsitaliener BearbeitenSeit der Parlamentswahl 2006 gibt es in beiden Kammern von Auslandsitalienern gewahlte Mitglieder Mit der Verkleinerung des Parlaments sinkt ihre Zahl in der Abgeordnetenkammer von zwolf auf acht und im Senat von sechs auf vier Die Wahl erfolgt in vier Wahlkreisen 19 23 Ist ein Sitz zu vergeben entscheidet die relative Mehrheit ansonsten werden die Sitze nach dem Hare Niemeyer Verfahren proportional verteilt Sitze fur Auslandsitaliener Kammer Senat2018 2022 2018 2022Europa ohne Italien 5 3 2 1Sudamerika 4 2 2 1Nord und Mittelamerika 2 2 1 1Ubrige Welt 1 1 1 1Summe 12 8 6 4Weblink BearbeitenWahlrechtliche Bestimmungen Stand Januar 2018 PDF 9 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gazetta Ufficiale Serie Generale n 240 del 12 10 2019 Text des Gesetzes zur Verfassungsanderung M Donald Hancock Politics in Western Europe Erstausgabe 1993 S 318 Testo unico delle leggi recanti norme per la elezione della Camera dei deputati Artikel 115 aufgehoben durch Dekret vom 20 Dezember 1993 Nr 534 Testo unico delle leggi per l elezione della Camera dei Deputati vom 5 Februar 1948 Wahlgesetz ursprungliche Fassung von 1957 M Donald Hancock Politics in Western Europe Erstausgabe 1993 S 352 f M Donald Hancock Politics in Western Europe Erstausgabe 1993 S 353 Die Politischen Systeme Westeuropas Erstausgabe 1997 S 522 Gesetz vom 4 August 1993 Nr 277 Gesetz vom 4 August 1993 Nr 276 Gesetz vom 21 Dezember 2005 Nr 270 Calderoli La legge elettorale L ho scritta io ma e una porcata La Repubblica 15 Marz 2006 Spiegel online Oberstes Gericht erklart Wahlgesetz fur verfassungswidrig Gesetz vom 6 Mai 2015 Gazzetta Ufficiale della Repubblica Italiana Stuttgarter Zeitung 26 Januar 2017 Teilweise gegen die Verfassung Gesetz vom 3 November 2017 Gazzetta Ufficiale della Repubblica Italiana Gesetz vom 27 Mai 2019 Nr 51 a b Dekret vom 12 Dezember 2017 Nr 189 a b Dekret vom 28 Dezember 2017 a b Dekret vom 23 Dezember 2020 Nr 177 Konrad Adenauer Stiftung Das neue Wahlgesetz in Italien Dekret vom 28 Dezember 2017 Dekret vom 21 Juli 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Italienisches Parlamentswahlrecht amp oldid 239415314