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Pier Luigi Bersani 29 September 1951 in Bettola ist ein italienischer Politiker und war von 2009 bis 2013 Vorsitzender des sozialdemokratischen Partito Democratico PD Er wirkte als Prasident der Region Emilia Romagna und war Verkehrsminister und Wirtschaftsminister Bersani war der Spitzenkandidat des Mitte links Bundnisses bei den Parlamentswahlen in Italien 2013 am 24 und 25 Februar die seine Partei gewann trat aber wegen der erfolglosen Regierungsbildung als Vorsitzender zuruck Pier Luigi Bersani 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Karriere 2 1 Aufstieg in der Emilia Romagna 2 2 Erste Amter in Rom 2 3 Minister in der zweiten Regierung Prodi 2 4 Parteichef der Demokraten 2 5 Sturz der Regierung Berlusconi 2 6 Parlamentswahlen in Italien 2013 3 Kurioses 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBersani stammt aus einer Handwerkerfamilie sein Vater war Automechaniker und Tankwart Er absolvierte ein Philosophiestudium an der Universitat Bologna und schloss dies mit dem Pradikat cum laude ab Er arbeitete kurze Zeit als Lehrer und widmete sich dann hauptberuflich der Politik Bersani verweist in politischen Diskussionen gerne auf seine bescheidene soziale Herkunft Seit 1980 ist er mit Daniela Ferrari verheiratet die als Apothekerin arbeitet und aus seinem Geburtsort stammt Mit ihr hat er zwei Tochter Politische Karriere BearbeitenAufstieg in der Emilia Romagna Bearbeiten Bereits in seiner Jugend trat er in die Partito Comunista Italiano spater Linksdemokraten ein Nach ersten kommunalpolitischen Erfahrungen im Provinzrat von Piacenza wurde er fur den Wahlkreis Piacenza ins Regionalparlament der Emilia Romagna gewahlt Von 1990 bis 1993 war er Vizeprasident und ab 1993 Prasident der Region die seit dem Kriegsende eine Hochburg der Linken ist Als 1995 erstmals in Italien die Regionalprasidenten direkt gewahlt wurden gewann Bersani fur die demokratischen Linken die Region mit 54 Prozent der Wahlerstimmen In seiner Zeit als Regionalprasident mischte sich Bersani auch in die nationale Politik ein und wurde erstmals als einer der Hoffnungstrager der italienischen Linken wahrgenommen Erste Amter in Rom Bearbeiten Am 18 Mai 1996 wurde Bersani von Romano Prodi als Industrieminister in dessen erstes Kabinett berufen dem er bis zum 22 Dezember 1999 angehorte Nach dem Sturz Prodis war Bersani vom 23 Dezember 1999 bis 3 Juni 2001 Transportminister in den Mitte links Regierungen von Massimo D Alema und von Giuliano Amato Bei den Parlamentswahlen 2001 in denen die Mitte links Parteien einem von Silvio Berlusconi angefuhrten Wahlbundnis unterlagen wurde Bersani fur die Linksdemokraten erstmals als Abgeordneter fur den Wahlkreis Fidenza Salsomaggiore Terme in die Abgeordnetenkammer gewahlt Um die Wirtschaftskompetenz der italienischen Linken zu starken grundete er im selben Jahr gemeinsam mit Vincenzo Visco die Vereinigung Nuova Economia Nuova Societa NENS zum Aufbau eines Studienzentrums das sich mit dem wirtschaftlich gesellschaftlichen Wandel befasst Bei den Europawahlen im Juni 2004 trat Bersani als politisches Zugpferd des Olivenbaum Bundnis im Wahlbezirk Nordost Italien an Das Olivenbaum Bundnis ging landesweit mit 31 08 Prozent als starkste Kraft aus der Wahl hervor In seiner Zeit als Parlamentarier in Brussel war Bersani wenig europapolitisch aktiv er konzentrierte sich weiterhin auf die nationale Politik in Rom Minister in der zweiten Regierung Prodi Bearbeiten nbsp Pier Luigi Bersani wahrend der Festa Democratica Nazionale 2009Bei den Parlamentswahlen in Italien am 9 und 10 April 2006 wurde Bersani erneut in die Abgeordnetenkammer gewahlt Nach dem Wahlsieg des Mitte links Bundnisses L Unione war er vom 17 Mai 2006 bis zum 8 Mai 2008 Wirtschaftsminister in der zweiten Regierung von Romano Prodi Bersani verantwortete diverse Reformen mit denen Privilegien einiger von Standesorganisationen beherrschter Berufe wie Juristen Apotheker Mediziner Tankwarte und Zeitungshandler beschnitten und fur Konkurrenz geoffnet wurden Bersani festigte in dieser Zeit seinen Ruf als pragmatischer Linker mit okonomischer Kompetenz Parteichef der Demokraten Bearbeiten Bereits bei der Grundung des Partito Democratico im Oktober 2007 galt Bersani als ein moglicher Kandidat fur den Parteivorsitz Er verzichtete jedoch zugunsten seines Parteifreundes von den Linksdemokraten Democratici di Sinistra Walter Veltroni 1 Nach dem Rucktritt Veltronis im Februar 2009 erklarte Bersani seine Kandidatur fur den Parteivorsitz uber die die Mitglieder und Sympathisanten der Partei am 25 Oktober 2009 in einer Urwahl entschieden Bersani ging als Aussenseiter gegen den kommissarischen Vorsitzenden Dario Franceschini in die Wahl Er konnte aber die Abstimmung an der sich 3 1 Millionen Italiener beteiligten mit 53 23 Prozent vor Franceschini 34 27 und dem Senator Ignazio Marino 12 49 gewinnen Bersani wurde im innerparteilichen Wahlkampf unter anderem vom ehemaligen Ministerprasidenten Massimo D Alema dem ehemaligen Industrieminister Enrico Letta sowie der fruheren Familienministerin und engagierten Frauenrechtlerin Rosy Bindi unterstutzt Sturz der Regierung Berlusconi Bearbeiten Nachdem Ministerprasident Silvio Berlusconi infolge einer Abstimmungsniederlage in der Abgeordnetenkammer am 12 November 2011 seinen Rucktritt einreichen musste machte sich Bersani aufgrund der Finanzkrise des Landes fur die Einsetzung einer Expertenregierung stark getragen von einer lagerubergreifenden Koalition Diese Haltung brachte Bersani auch bei seinen Gegnern Respekt ein da zu diesem Zeitpunkt die Umfragen bei moglichen Neuwahlen einen klaren Sieg der Demokraten vorhersagten 2 Angesichts der dramatischen Finanzsituation Italiens konne es nicht um Parteipolitik gehen argumentierte Bersani sondern nur darum das Land zu retten 3 Parlamentswahlen in Italien 2013 Bearbeiten nbsp Pier Luigi Bersani 2010Im November und Dezember 2012 hielten die Mitte links Parteien Vorwahlen ab um den Spitzenkandidaten fur die Parlamentswahlen 2013 zu ermitteln Dabei setzte sich Bersani in der Stichwahl am 2 Dezember gegen den Burgermeister von Florenz Matteo Renzi mit 60 65 der Stimmen durch An der Stichwahl nahmen uber 2 6 Millionen Italiener teil die nicht Mitglied einer Partei sein mussten 4 Bei der Parlamentswahl am 24 25 Februar 2013 trat Bersani als Spitzenkandidat des Mitte links Bundnisses an bestehend aus Partito Democratico Sinistra Ecologia Liberta und mehreren kleinen Parteien Dieses Bundnis wurde starkste Kraft in beiden Kammern des Parlaments In der Abgeordnetenkammer kam das Mitte links Bundnis auf 29 55 der abgegebenen Stimmen ohne die Stimmen der Auslandsitaliener im Senat auf 31 63 ebenfalls ohne die Stimmen der Auslandsitaliener 5 Aufgrund von Besonderheiten des italienischen Wahlrechts verfugt Bersanis Bundnis damit nur in der Abgeordnetenkammer uber eine absolute Mehrheit an Sitzen und kann deshalb nicht aus eigener Kraft regieren Am 22 Marz beauftragte Staatsprasident Giorgio Napolitano Bersani mit der Regierungsbildung 6 Ihm gelang es aber nicht nach sechstagigen Sondierungsgesprachen eine mehrheitsfahige Regierung zu bilden 7 Auch bei der Wahl eines Nachfolgers des Staatsprasidenten Giorgio Napolitano konnte sich Bersani nicht mit seinen Kandidaten durchsetzen In den ersten beiden Wahlgangen scheiterte der von Bersanis Mitte links Bundnis und von Silvio Berlusconis Mitte rechts Koalition gemeinsam nominierte Kandidat Franco Marini Im dritten und vierten Wahlgang scheiterte Romano Prodi dem in den beiden Parlamentskammern auch von Bersanis Lager zahlreiche Stimmen verweigert wurden Bersani kundigte daraufhin seinen Rucktritt als Parteichef der PD an 8 Am 11 Mai 2013 wurde er von Guglielmo Epifani abgelost Ab 2015 stand Bersani zunehmend in Opposition zum neuen PD Vorsitzenden und Ministerprasidenten Matteo Renzi So lehnte er das von Renzi vertretene neue Wahlrecht und die Verfassungsreform ab und erklarte im Verfassungsreferendum 2016 mit Nein zu stimmen Im Februar 2017 trat Bersani gemeinsam mit weiteren Vertretern des linken Flugels aus der PD aus und schloss sich der neuen Partei Articolo 1 Movimento Democratico e Progressista Art 1 MDP an Kurioses BearbeitenAufgrund seiner Angewohnheit in originellen Metaphern zu sprechen Beispiel Wir sind nicht hier um Meeresfelsen trocken zu wischen 9 als Appell an die eigenen Leute sich auf sinnvoll pragmatische Arbeit zu konzentrieren ist Bersani beliebter Gegenstand von Satirikern und Komikern im Fernsehen Bersani kommentiert dies mit Selbstironie Er erklarte sich bereit gemeinsam mit seinem bekanntesten Imitator dem Komiker Maurizio Crozza in der Satireshow Italialand aufzutreten in der sich beide ein verbales Duell mit ad hoc ausgedachten Metaphern lieferten Bersani hat den Ruf eines bodenstandigen Politikers der dem modernen medienorientierten Politikbetrieb mit Skepsis begegnet Als charakteristisch gilt ein Foto vor dem Parteitag der Demokraten im Januar 2012 das in vielen italienischen Zeitungen zu sehen war 10 Es wurde von einem Touristen aufgenommen und zeigt Bersani wie er alleine mit einem Glas Bier in einer Gaststatte in der Nahe der Parteizentrale sitzt und mit Kugelschreiber und Papier seine Grundsatzrede fur den Parteitag schreibt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pier Luigi Bersani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Pier Luigi Bersani Zitate italienisch www pierluigibersani it Personliche Webseite italienisch Website zur Wahl 2013 italienisch Biografie bei der Italienischen Regierung italienisch Profil bei der Italienischen Abgeordnetenkammer italienisch Pier Luigi Bersani in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Partito democratico Bersani Non mi candido alle primarie La Repubblica 9 Juli 2007 Michael Braun Super Mario macht es die tageszeitung 2 Dezember 2011 abgerufen am 3 Dezember 2012 Bersani Noi per salvare l Italia Nicht mehr online verfugbar Partito Democratico 11 November 2011 ehemals im Original abgerufen am 3 Dezember 2012 1 2 Vorlage Toter Link www partitodemocratico it Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Primarie Bersani stravince oltre il 60 La Repubblica 2 Dezember 2012 abgerufen am 3 Dezember 2012 Italienisches Innenministerium Memento vom 3 Februar 2014 im Internet Archive abgerufen am 10 Marz 2013 Nikos Tzermias Pierluigi Bersani soll explorieren Neue Zurcher Zeitung 22 Marz 2013 abgerufen am 22 Marz 2013 Staatskrise in Italien Bersani scheitert an Regierungsbildung bei Spiegel Online 28 Marz 2013 abgerufen am 29 Marz 2013 Frankfurter Allgemeine Zeitung Bersani plant Rucktritt als Parteichef 19 April 2013 Bersani Non siamo qui ad asciugare gli scogli repubblica it 18 Juni 2011 Bersani e la birra solitaria sky it 20 Januar 2012Kabinett Prodi I 17 Mai 1996 bis 21 Oktober 1998 Romano Prodi Ulivo Lamberto Dini RI Giorgio Napolitano DS Giovanni Maria Flick Beniamino Andreatta PPI Carlo Azeglio Ciampi Vincenzo Visco DS Michele Pinto PPI Antonio Di Pietro bis 20 November 1996 Paolo Costa ab 20 November 1996 Claudio Burlando DS Pier Luigi Bersani DS Augusto Fantozzi RI Antonio Maccanico UD Rosy Bindi PPI Tiziano Treu RI Walter Veltroni DS Edoardo Ronchi Verdi Luigi Berlinguer DS Kabinett D Alema I 21 Oktober 1998 bis 22 Dezember 1999 Massimo D Alema DS Lamberto Dini RI Rosa Russo Iervolino PPI Oliviero Diliberto PdCI Carlo Scognamiglio Pasini UDR Carlo Azeglio Ciampi bis 13 Mai 1999 Giuliano Amato ab 13 Mai 1999 Vincenzo Visco DS Paolo De Castro Enrico Micheli PPI Tiziano Treu RI Pier Luigi Bersani DS Piero Fassino DS Giuseppe Zavettieri DS Rosy Bindi PPI Antonio Bassolino DS bis 21 Juni 1999 Cesare Salvi DS ab 21 Juni 1999 Giovanna Melandri DS Edoardo Ronchi Verdi Luigi Berlinguer DS Ortensio Zecchino DS Kabinett D Alema II 22 Dezember 1999 bis 25 April 2000 Massimo D Alema DS Lamberto Dini RI Enzo Bianco DEM Oliviero Diliberto PdCI Sergio Mattarella PPI Giuliano Amato Vincenzo Visco DS Paolo De Castro DEM Willer Bordon DEM Pier Luigi Bersani DS Enrico Letta PPI Piero Fassino DS Salvatore Cardinale UDEUR Rosy Bindi PPI Cesare Salvi DS Giovanna Melandri DS Edoardo Ronchi Verdi Luigi Berlinguer DS Ortensio Zecchino DS Kabinett Prodi II 17 Mai 2006 bis 8 Mai 2008 Romano Prodi PD Massimo D Alema PD Giuliano Amato PD Clemente Mastella UDEUR bis 17 Januar 2008 Luigi Scotti ab 7 Februar 2008 Tommaso Padoa Schioppa Pier Luigi Bersani PD Arturo Parisi PD Giuseppe Fioroni PD Antonio Di Pietro IdV Alfonso Pecoraro Scanio Verdi Livia Turco PD Paolo De Castro PD Cesare Damiano PD Francesco Rutelli PD Paolo Gentiloni PD Fabio Mussi SD Alessandro Bianchi Emma Bonino RI Normdaten Person GND 143512587 lobid OGND AKS LCCN n2004088758 VIAF 47018561 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bersani Pier LuigiALTERNATIVNAMEN Bersani PierluigiKURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker Mitglied der Camera MdEPGEBURTSDATUM 29 September 1951GEBURTSORT Bettola Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pier Luigi Bersani amp oldid 222607529