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Franco Marini 9 April 1933 in San Pio delle Camere Provinz L Aquila 9 Februar 2021 in Rom war ein italienischer Politiker DC PPI DL PD und Gewerkschafter Er war von 1985 bis 1991 Generalsekretar des christlichen Gewerkschaftsbundes CISL danach bis 1992 Arbeits und Sozialminister Franco Marini 2008 Marini gehorte von 1992 bis 2006 der italienischen Abgeordnetenkammer an war von 1997 bis 1999 Vorsitzender der christdemokratischen PPI und von 1999 bis 2004 Mitglied des Europaischen Parlaments Er war von 2006 bis 2013 Senator und amtierte von April 2006 bis April 2008 als Prasident des italienischen Senats Leben BearbeitenMarini wuchs als altester Sohn einer kinderreichen Familie in bescheidenen Lebensverhaltnissen auf studierte nach dem Abitur Jura und leistete seinen Wehrdienst bei den Alpini ab 1950 trat er in die Democrazia Cristiana ein Zugleich wurde er fur die Katholische Aktion und die christliche Arbeiterbewegung ACLI Associazioni Cristiane dei Lavoratori Italiani aktiv und begann wahrend seiner Studienzeit eine Karriere im christlichen Gewerkschaftsbund CISL Confederazione Italiana Sindacati Lavoratori Sein politischer Mentor und Ziehvater Giulio Pastore verschaffte ihm 1963 eine Anstellung in der Bildungsabteilung des Ministeriums fur suditalienische Angelegenheiten 1965 wurde er in den Vorstand der Gewerkschaft der offentlichen Angestellten gewahlt In den 1970er Jahren stieg er zum stellvertretenden Vorsitzenden der CISL auf deren Vorsitz er 1985 ubernahm Nach dem Tod von Carlo Donat Cattin erbte er 1991 dessen Fuhrungsfunktion in den Forze nuove einer linken sozialpolitisch ausgerichteten Stromung innerhalb der Democrazia Cristiana Im April desselben Jahres gab er den Gewerkschaftsvorsitz ab und wechselte als Arbeitsminister in das siebte Kabinett Andreottis nbsp Marini im Jahr 1992Im April 1992 wurde er mit dem besten Wahlergebnis fur seine Partei in die Abgeordnetenkammer gewahlt und wechselte 1994 nach Auflosung der Democrazia Cristiana zur Partito Popolare Italiano Ab 1996 vertrat er als direkt gewahlter Abgeordneter den Wahlkreis Montesilvano in der Region Abruzzen Von 1997 bis 1999 war Marini Vorsitzender segretario der PPI die in jener Zeit Teil des Mitte links Bundnisses L Ulivo war und den Regierungen von Romano Prodi sowie Massimo D Alema angehorte Als PPI Vorsitzender sprach sich Marini im Gegensatz zu Prodi gegen eine Parteienfusion innerhalb des L Ulivo Bundnisses aus Bei der Europawahl 1999 verlor die PPI mehr als die Halfte ihrer Wahler und sturzte auf 4 2 Prozent der Stimmen ab Marini trat infolgedessen als Vorsitzender zuruck Er selbst wurde jedoch als einer von nur noch vier Abgeordneten seiner Partei zuvor waren es acht in das Europaische Parlament gewahlt wo er bis 2004 den Wahlkreis Mittelitalien vertrat Er sass in der christdemokratischen EVP ED Fraktion und war Mitglied im Ausschuss fur auswartige Angelegenheiten Menschenrechte Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik 2002 beteiligte sich Marini an der Bildung der Sammlungspartei La Margherita Democrazia e Liberta die christdemokratische und sozialliberale Krafte innerhalb des L Ulivo Bundnisses vereinte und wurde deren organisatorischer Leiter Als mehr zur Mitte orientierter zentristischer Politiker stand er dem Zusammenschluss der Margherita mit den Linksdemokraten zum Partito Democratico 2007 zunachst skeptisch gegenuber stellte sich ihm aber nicht in den Weg Bei den Parlamentswahlen im April 2006 wurde er fur das Mitte links Bundnis L Unione in der Region Abruzzen in den Senat gewahlt und kandidierte dort gegen den von der Rechten aufgestellten Giulio Andreotti um das Amt des Senatsprasidenten Erst im dritten Wahlgang konnte er sich am 29 April 2006 mit 165 gegen 156 Stimmen durchsetzen und bekleidete seitdem genau zwei Jahre lang das zweithochste Staatsamt Italiens Nach dem vorlaufigen Rucktritt Romano Prodis am 21 Februar 2007 wurde sein Name fur das Amt des Ministerprasidenten in einer Ubergangsregierung mehrfach ins Spiel gebracht kam wenige Tage spater durch die neuerliche Bestatigung der Regierung Prodi aber wieder vom Tisch Einen entsprechenden Vorschlag des ehemaligen Ministerprasidenten und Senators Lamberto Dini im November 2007 wies Marini selber zuruck Am 30 Januar 2008 wurde Marini nach dem erneuten Rucktritt Prodis von Staatsprasident Giorgio Napolitano mit der Bildung einer Ubergangsregierung beauftragt die als Hauptziel eine parteiubergreifende Aushandlung institutioneller und wahlrechtlicher Reformen verfolgen sollte 1 Wegen der Uneinigkeit der beiden politischen Lager und dem Beharren der Oppositionsparteien auf sofortigen Neuwahlen blieben Marinis Bemuhungen jedoch ohne Erfolg Am 4 Februar 2008 gab er sein Mandat zur Regierungsbildung wieder zuruck 2 Nach der vorgezogenen Neuwahl im April 2008 gehorte Marini in der Legislaturperiode bis 2013 dem Senatsausschuss fur auswartige Angelegenheiten und der italienischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO an Am 17 April 2013 wurde er von der PD der PDL und der Scelta Civica SC als Kandidat fur das Amt des Staatsprasidenten der Italienischen Republik nominiert Obwohl diese drei Parteien zusammen uber die erforderliche Zwei Drittel Mehrheit verfugten erhielt Marini im ersten Wahlgang nur 521 der 1007 Stimmen im Wahlkollegium 3 Er zog seine Kandidatur daraufhin zuruck Schliesslich wurde im sechsten Wahlgang der 87 jahrige bisherige Prasident Giorgio Napolitano wiedergewahlt Franco Marini verstarb am 9 Februar 2021 an den Folgen einer SARS CoV 2 Infektion 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franco Marini Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Franco Marini Quellen und Volltexte italienisch Profil beim Italienischen Senat italienisch Franco Marini in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Marini Franco In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 9 Februar 2021 Veroffentlichungen von Marini im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale SBN Normeintrag im Opac des SBNQuellen Bearbeiten Incarico esplorativo a Marini Memento vom 10 Februar 2008 im Internet Archive La Repubblica 30 Januar 2008 Marini rinuncia ora si vota Corriere della Sera 5 Februar 2008 abgerufen am 2 Januar 2015 italienisch Andrea Bachstein Wahl des neuen italienischen Staatsprasidenten Ein Kompromiss der spaltet In Suddeutsche Zeitung online 18 April 2013 E morto Franco Marini l ex presidente del Senato stroncato dal Covid In repubblica it 9 Februar 2021 abgerufen am 9 Februar 2021 italienisch Prasidenten des Senats der Republik Italien Ivanoe Bonomi Enrico De Nicola Giuseppe Paratore Meuccio Ruini Cesare Merzagora Ennio Zelioli Lanzini Amintore Fanfani Giovanni Spagnolli Amintore Fanfani 2 Tommaso Morlino Vittorino Colombo Francesco Cossiga Amintore Fanfani 3 Giovanni Malagodi Giovanni Spadolini Carlo Scognamiglio Pasini Nicola Mancino Marcello Pera Franco Marini Renato Schifani Pietro Grasso Maria Elisabetta Alberti Casellati Ignazio La RussaArbeitsminister der Republik Italien Gaetano Barbareschi Ludovico D Aragona Giuseppe Romita Amintore Fanfani 1 2 Achille Marazza Leopoldo Rubinacci 1 3 Luigi Gui Ezio Vigorelli 1 2 Luigi Gui 2 Ezio Vigorelli 3 Benigno Zaccagnini 1 2 Fiorentino Sullo Virginio Bertinelli Umberto Delle Fave Giacinto Bosco Umberto Delle Fave 2 Giacinto Bosco 2 3 Giacomo Brodolini Carlo Donat Cattin 1 4 Dionigi Coppo Luigi Bertoldi 1 2 Mario Toros 1 2 Tina Anselmi Vincenzo Scotti 1 3 Franco Foschi 1 2 Michele Di Giesi 1 2 Vincenzo Scotti 4 Gianni De Michelis 1 2 Ermanno Gorrieri Rino Formica 1 2 Carlo Donat Cattin 5 Franco Marini Nino Cristofori Gino Giugni Clemente Mastella Tiziano Treu 1 2 Antonio Bassolino Cesare Salvi 1 3 Roberto Maroni 1 2 Cesare Damiano Maurizio Sacconi Elsa Fornero Enrico Giovannini Giuliano Poletti 1 2 Luigi Di Maio Nunzia Catalfo Andrea Orlando Marina Elvira Calderone Normdaten Person GND 1147215537 lobid OGND AKS VIAF 90115500 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marini FrancoKURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker PD Mitglied der Camera dei deputati MdEPGEBURTSDATUM 9 April 1933GEBURTSORT San Pio delle CamereSTERBEDATUM 9 Februar 2021STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franco Marini Politiker amp oldid 239153135