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L Ulivo italienisch fur Olivenbaum war ein Mitte links Bundnis in Italien das von 1995 bis 2007 bestand Von 1996 bis 2001 sowie erneut ab 2006 stellte L Ulivo die Regierung bzw war massgeblich an ihr beteiligt Letztlich fusionierten mehrere Parteien des L Ulivo Bundnisses 2007 zu einer einzigen Partei der Partito Democratico Logo Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Grundung 3 Regierung 1996 2001 4 Opposition 5 Aufgehen in L Unione und Partito Democratico 2005 07 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAnfang der 1990er Jahre war die italienische Parteienlandschaft in einem Umbruch Parteien die die Politik des Landes wahrend der vorangegangenen Jahrzehnte gepragt hatten zerfielen oder benannten sich um und wechselten ihre politische Ausrichtung neue Parteien tauchten auf und gewannen an Bedeutung Den Anfang machte die Partito Comunista Italiano die 1989 91 in mehreren Schritten dem Kommunismus abschwor sich in Partito Democratico della Sinistra PDS Demokratische Linkspartei umbenannte und eine sozialdemokratische Ausrichtung annahm Ab 1992 wurde die seit Ende des Zweiten Weltkriegs dominante Democrazia Cristiana DC sowie ihre sozialdemokratischen und liberalen Koalitionspartner PSI PSDI PRI PLI von den Mani pulite Ermittlungen und dem Korruptionsskandal Tangentopoli erschuttert Viele Mitglieder und Wahler kehrten den funf Regierungsparteien Pentapartito den Rucken Der verbliebene Rumpf der DC vorwiegend Mitglieder des christsozialen Arbeitnehmerflugels versuchten sich als Partito Popolare Italiano PPI neu zu erfinden Zahlreiche Christdemokraten Sozialdemokraten und Liberale liefen aber auch zu Silvio Berlusconis plotzlich erschaffener liberal populistischer Partei Forza Italia uber Zudem wurde 1993 ein neues Wahlrecht das sogenannte Matarellum eingefuhrt Das zuvor reine Verhaltniswahlrecht ohne Sperrklausel wurde durch ein gemischtes Wahlsystem ersetzt bei dem drei Viertel der Sitze der Abgeordnetenkammer direkt in den Wahlkreisen nach dem Mehrheitsprinzip vergeben wurden Dieses Wahlrecht begunstigte Zusammenschlusse mehrerer Parteien um ihre Chancen auf die Direktmandate zu erhohen Die Parlamentswahl 1994 die erste mit dem neuen Wahlrecht gewann ein Mitte rechts Bundnis aus Berlusconis erst kurz zuvor gegrundeten Forza Italia den zu Nationalkonservativen gewandelten Neofaschisten von der MSI Alleanza Nazionale und der norditalienischen Protestpartei Lega Nord Sowohl das Mitte Bundnis Patto per l Italia aus PPI PRI der neuen Reformpartei Patto Segni und ehemaligen Sozialisten wie Giuliano Amato und Giulio Tremonti als auch die linke Alleanza dei Progressisti aus PDS PSI Rifondazione Comunista Grunen Christsozialen der Anti Mafia Partei La Rete und der linksliberalen Alleanza Democratica waren unterlegen Berlusconis Regierungskoalition zerbrach jedoch nach wenigen Monaten wieder Anschliessend bildete der bisherige Finanzminister Lamberto Dini eine Ubergangsregierung aus parteilosen Technokraten Diese stutzte sich im Parlament auf die Stimmen der Alleanza dei Progressisti allerdings ohne die Kommunisten PPI und Lega Nord Grundung Bearbeiten nbsp Romano Prodi Initiator von L Ulivo 1996 In dieser Situation fanden sich im Februar bis Marz 1995 auf Initiative des parteilosen ehemals christdemokratischen Wirtschaftsprofessors Romano Prodi mehrere Parteien der politischen Mitte und gemassigten Linken zusammen denen es vor allem darum ging eine Wiederwahl Berlusconis zu verhindern Der Olivenbaum wurde als Symbol gewahlt weil er in den Worten Prodis stark widerstandsfahig und fest verwurzelt in der Erde ist Er ist der Baum des mediterranen Europa liebt die Sonne und widersteht dem Winter 1 Die ursprunglichen Mitgliedsparteien waren Partito Democratico della Sinistra PDS post kommunistisch sozialdemokratisch Vorsitzender Massimo D Alema 1998 Umwandlung in Democratici di Sinistra DS Partito Popolare Italiano PPI christdemokratisch Vorsitzender Gerardo Bianco ab 1997 Franco Marini ging 2002 in La Margherita auf Alleanza Democratica AD sozialliberal Vorsitzender Willer Bordon ging 1996 in der Unione Democratica auf Patto Segni PS christdemokratisch liberal Vorsitzender Mariotto Segni schied 1996 aus L Ulivo aus Federazione dei Verdi FdV grun Vorsitzender Carlo Ripa di Meana Movimento dei Comunisti Unitari MCU Abspaltung von der Rifondazione Comunista Vorsitzender Famiano Crucianelli 1998 in der DS aufgegangen Federazione Laburista FL Nachfolgepartei der PSI sozialdemokratisch Vorsitzender Valdo Spini 1998 in der DS aufgegangen Partito Repubblicano Italiano PRI linksliberal Vorsitzender Giorgio La Malfa schied 2001 aus L Ulivo aus Cristiano Sociali CS christlich sozial Vorsitzender Pierre Carniti 1998 in der DS aufgegangen Socialisti Italiani SI Nachfolgepartei der PSI sozialdemokratisch Vorsitzender Enrico Boselli 1998 Umwandlung in Socialisti Democratici Italiani SDI La Rete Anti Mafia Partei grun christlich sozial Vorsitzender Leoluca Orlando ging 1999 in I Democratici auf Federazione dei Liberali Nachfolgepartei der PLI liberal Vorsitzender Valerio ZanoneZudem gab es das Movimento per l Ulivo auch bekannt als Comitati per l Italia che vogliamo Komitees fur das Italien das wir wollen oder umgangssprachlich Comitati Prodi Prodi Komitees in dem sich Anhanger Prodis und seines L Ulivo Projekts organisierten die keiner der genannten Parteien angehorten Sie schlossen sich 1999 der Partei I Democratici an deren erklartes Vorbild die Demokratische Partei der USA war und die von Prodi und Arturo Parisi angefuhrt wurde Die erste Wahlteilnahme von L Ulivo war anlasslich der Regionalwahlen im April 1995 Das Mitte links Bundnis gewann in 9 der 15 Regionen mit Normalstatut darunter Latium Emilia Romagna Toskana Ligurien und Marken in den autonomen Regionen wurde nicht gewahlt Als weitere Mitgliedspartei kam 1996 die vom bis dahin parteilosen Ministerprasidenten Lamberto Dini gegrundete liberale Reformpartei Rinnovamento Italiano RI hinzu Regierung 1996 2001 BearbeitenIn dieser Zeit stellte der Ulivo drei Premierminister Romano Prodi 1996 98 Massimo D Alema 1998 2000 und Giuliano Amato 2000 01 Wahrend dieser Phase kam es zu einer gewissen Konsolidierung unter den zahlreichen Mitgliedsparteien von L Ulivo Die meisten der sozialdemokratischen und linken Komponenten PDS FL MCU CS schlossen sich 1998 zu den Democratici di Sinistra DS Linksdemokraten zusammen die eher zur Mitte tendierenden christdemokratischen und sozialliberalen Elemente PPI I Democratici RI bildeten 2001 La Margherita Opposition Bearbeiten nbsp Francesco Rutelli Spitzenkandidat bei der Wahl 2001Zur Parlamentswahl 2001 trat L Ulivo mit dem Spitzenkandidaten Francesco Rutelli von den Democratici an Zwar legte das Mitte links Bundnis leicht an Stimmen zu 43 2 der Stimmen bei der Mehrheitswahl Berlusconis wiederzusammengefugte Mitte rechts Koalition wurde jedoch deutlich starker Anschliessend war L Ulivo in der Opposition nbsp Wahlkampfstand fur L Ulivo in Como 2004Zur Europawahl 2004 trat L Ulivo erstmals mit einer einheitlichen Liste an Uniti nell Ulivo mit dem EU Kommissionsprasidenten Romano Prodi als Spitzenkandidat Sie erhielt 31 1 der Stimmen und 24 der 78 italienischen Sitze Von den gewahlten Mitgliedern des Europaischen Parlaments schlossen sich 16 Mitglieder von DS und SDI sowie die Parteilosen Lilli Gruber und Michele Santoro der Sozialdemokratischen Fraktion an acht Mitglieder von Margherita und MRE der liberalen ALDE Fraktion Anlasslich der Regionalwahlen im April 2005 wurde L Unione als erweitertes Mitte links Bundnis ins Leben gerufen dem uber die L Ulivo Parteien hinaus auch die Rifondazione Comunista Federazione dei Verdi Grune Partito dei Comunisti Italiani PdCI Popolari UDEUR und Italia dei Valori angehorten In den meisten Regionen gab es gemeinsame Listen von Uniti nell Ulivo in Kampanien Piemont und Apulien traten Democratici di Sinistra und La Margherita hingegen mit separaten Listen innerhalb des Mitte links Blocks an Insgesamt gewann L Unione im landesweiten Durchschnitt 48 7 der Stimmen und siegte in 12 von 14 Regionen alle ausser Lombardei und Venetien Aufgehen in L Unione und Partito Democratico 2005 07 BearbeitenIm Vorfeld der nationalen Parlamentswahl 2006 hielt L Unione im Oktober 2005 eine Vorwahl um die Position des Spitzenkandidaten ab an der sich uber 4 Millionen Burger beteiligten Dabei setzte sich der L Ulivo Fuhrer Romano Prodi mit 74 2 gegen den Kommunisten Fausto Bertinotti sowie Vertreter kleinerer Parteien durch Bei der Parlamentswahl selbst trat eine gemeinsame L Ulivo Liste bestehend aus DS und Margherita im Rahmen des grosseren L Unione Blocks an Die L Ulivo Liste kam auf 31 3 der Stimmen insgesamt gewann der L Unione Block die Wahl hauchdunn mit 49 8 gegen 49 7 fur Berlusconis Mitte rechts Koalition Anschliessend stand Romano Prodi erneut einer Mitte links Regierung vor in der DS Margherita und zu L Ulivo zahlende Parteilose 18 von 25 Ministern stellten Im Oktober 2007 ging aus dem Bundnis L Ulivo eine einheitliche Partei namens Partito Democratico PD Demokratische Partei hervor Einzelnachweise Bearbeiten Romano Prodi Governare l Italia Manifesto per il cambiamento Donzelli editore 1995 S 11 Originalzitat L Olivo e forte resistente ben radicato nella sua terra E l albero di un Europa mediterranea Ama il sole e resiste all inverno VPolitische Parteien in Italien Italienische Republik Parteien in Parlament Parteien mit Listen Fratelli d Italia FDI Partito Democratico PD Movimento 5 Stelle M5S Lega per Salvini Premier LSP Forza Italia FI Azione AZ Italia Viva IV Europa Verde EV Sinistra Italiana SI Piu Europa Eu Noi con l Italia NcI Unione di Centro UDC Coraggio Italia CI Sud chiama Nord SCN Centro Democratico CD Sudtiroler Volkspartei SVP Union Valdotaine UV Movimento Associativo Italiani all Estero MAIE Parteien in andere Listen Gruppen Cambiamo C Identita e Azione IdeA Centristi per l Europa CpE Democrazia Solidale Demos Nuovo PSI NPSI Cantiere Popolare CP Diventera Bellissima DB Nationalparteien ausserhalbdes Parlaments Parteien mit Listen Italexit PCI PAI PdFParteien in andere Listen Gruppen PSI MRE Possibile PaP PRC PC IdVAndere Parteien AP FT FN PCL PLI Pens Pirati PRI PSDI PpI Verdi Verdi VoltHistorische Nationalparteienin Parlament durch Wahl nach Auflosungsperioden 1946 1948 PDL UQ PDI CNDL PdA CDR MUI PCS1948 1995 DC PCI PSI MSI PLI PdCI PNM PMP PDIUM PSIUP PDUP DP PR LV VASeit 1995 AD CS SR FL CU Rete UdC PPI RI DEM CCD CDU DE PDS DS DL PS SDI FI AN DCA PdL UDEUR PdCI FLI SEL SC FdV Art 1Wahlgruppen Foderationen AVS UP DSP IaCHistorische Wahlbundnisse UDN BNL FDP US BN PSU PSPUP Biancofiore Il Girasole AS RnP La Sinistra l Arcobaleno Rivoluzione Civile AET LeUHistorische Koalitionen Alleanza dei Progressisti Polo delle Liberta Polo del Buon Governo Patto per l Italia L Ulivo Polo per le Liberta Casa delle Liberta L Unione Abgerufen von https de wikipedia org w index php title L Ulivo amp oldid 236048268