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Partito Liberale Italiano PLI war eine liberale konservative und laizistische 1 Partei in Italien Sie war zu Zeiten des Kalten Krieges an einigen Regierungen beteiligt verlor mit dem Umbruch im italienischen Parteiensystem infolge weit verbreiteter Korruption 1992 93 aber an Einfluss und loste sich schliesslich am 6 Februar 1994 auf Partito Liberale ItalianoParteisekretar Liste der ParteisekretareGrundung 1943Auflosung 1994Hauptsitz Via Frattina RomAusrichtung LiberalismusWirtschaftsliberalismusKonservatismus 1 Zeitung Risorgimento Liberale 1943 48 ab 1949 L OpinioneKoalition CLN 1943 46 Centrismo 1947 50 u 1954 57 Centro Sinistra 1972 Pentapartito mit Unterbrechungen 1979 93 Internationale Verbindungen Liberale Internationale 1947 93 Europapartei ELDR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Grundung 1 2 Weitere Entwicklung 1 3 Auflosung 2 Wahlergebnisse bei Parlamentswahlen 3 Regionen 4 Fuhrung 4 1 Generalsekretare 4 2 Vorsitzende 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Vorgeschichte und Grundung Bearbeiten nbsp Die liberalen Senatoren Benedetto Croce und Alessandro Casati bei der Wahl Luigi Einaudis zum Staatsprasidenten 1948Die Partei wurde kurz nach dem Sturz Mussolinis von Benedetto Croce gegrundet und wurde Mitglied im CLN Sie beruft sich aber auf die Tradition der italienischen Liberalen aus dem 19 Jahrhundert wie z B den italienischen Staatsgrunder Camillo Benso von Cavour Eine Partei gleichen Namens war bereits im Oktober 1922 auf einem Kongress in Bologna gegrundet worden und hatte 1924 einen zweiten Kongress in Livorno abgehalten bevor sie sich unter dem Druck der Faschisten zu grossen Teilen dem Regime anschloss Die Tatsache dass der erste Partei Kongress nach dem Zweiten Weltkrieg im April Mai 1946 als III PLI Kongress bezeichnet und diese Zahlung danach beibehalten wurde symbolisierte die Identifizierung mit dem Liberalismus der vor faschistischen Zeit und damit die These der Kontinuitat des Liberalen Staates und des Faschismus als Klammer in der Geschichte des geeinten Italien Trotz der Verstrickung mancher Liberaler mit der Diktatur wurde somit dem Liberalismus an sich keine Mitschuld am Aufstieg des Faschismus gegeben Dies widersprach etwa der vor allem im linken Spektrum vertretenen These dass der Faschismus Produkt des liberalen Italien gewesen sei und mit dem Widerstandskampf zwischen 1943 und 1945 ein zweites Risorgimento und ein volliger Neuanfang des Staates auf republikanischer Basis stattfinden musse in dem der Liberalismus traditioneller Pragung keinen Platz mehr habe Dies wurde u a vom Partito d Azione behauptet der 1942 einer liberal sozialistischen Erneuerungstheorie entsprungen war In der Tat war der PLI der post faschistischen Ara zunachst das Resultat einer Spaltung der antifaschistischen Liberalen im Untergrund Anhanger der Kontinuitatsthese und der Offenheit in der Institutionellen Frage angefuhrt von Leone Cattani und Nicolo Carandini und unter dem gewichtigen Einfluss Croces weigerten sich Ende 1942 dem sich grundenden Partito d Azione beizutreten und schlugen den Weg einer eigenen Sammlung gemassigt liberaler Elemente ein Noch vor dem Sturz Mussolinis verbreiteten sie vornehmlich in Rom Flugblatter im Untergrund und erwarben sich damit eine wenngleich zweifelhafte Reputation am Widerstand teilzunehmen Bei Grundung des CLN bildeten sie darin eine eigenstandige Gruppierung die jedoch weit weniger organisiert war als die dominierenden Massenparteien Lokale Gruppen von Liberalen uberall im Land agierten oft ohne jegliche Kommunikation untereinander was zur Bildung unterschiedlicher Ausrichtungen dieser Gruppen fuhrte Vor allem im befreiten Suditalien konnten zwischen 1943 und Anfang 1944 lokale Honoratioren ihre alten Klientelen wieder mobilisieren wie etwa Raffaele De Caro aus Benevent der die Liberalen in der ersten Regierung des Marschalls Badoglio vertrat und eine eigene Partei grundete den Partito della Democrazia Liberale Wahrend der deutschen Besetzung Roms zwischen September 1943 und Juni 1944 befand sich hingegen die romische Gruppe um Cattani und Carandini erneut im Untergrund und erlangte vor allem in dieser Zeit eine anerkannte antifaschistische Reputation seitens der anderen politischen Gruppen im CLN Von den ersten organisatorischen Strukturen in Neapel aus formierten sich nach der Befreiung der Stadt nun auch die romischen Liberalen als PLI Jedoch kam es alsbald zum Zusammenschluss mit der Partei De Caros der bis Anfang der 40er Jahre Mitglied im PNF gewesen war wodurch sie einiges von ihrer Glaubwurdigkeit verlor Zeichen dafur war etwa die Entscheidung des CLN den PLI von der gemeinsamen Leitung der neuen Gewerkschaft CGIL auszuschliessen Vertreter wie Carandini der der Partei ein betont sozial fortschrittliches Programm geben wollte wurden zunehmend von der Fuhrung der Partei verdrangt Weitere Entwicklung Bearbeiten Neben der PLI gab es noch eine zweite liberale Partei Die Partito Repubblicano Italiano PRI Diese sah sich in der Tradition des Risorgimento und Giuseppe Mazzinis war kompromisslos antimonarchistisch antiklerikal und antifaschistisch Die PLI setzte ihren Schwerpunkt dagegen auf Wirtschaftsliberalismus und war eng mit den alten Eliten verbunden die in Suditalien noch in quasi feudalen Strukturen herrschten Beim Referendum uber die Staatsform 1946 sprach sie sich fur die Monarchie aus Beide liberale Parteien verband jedoch ihr Eintreten fur Laizismus Trennung von Staat und Kirche Marktwirtschaft und im aufbrechenden Kalten Krieg fur ein westliches Bundnis mit den USA 2 Die PLI stellte mit dem ehemaligen Prasidenten der Abgeordnetenkammer Enrico De Nicola und dem Gouverneur der Banca d Italia Luigi Einaudi die ersten beiden italienischen Staatsprasidenten 1948 1955 Der zunachst noch vorhandene linksliberale Flugel spaltete sich 1955 ab und bildete die Partito Radicale 3 Anschliessend gab die PLI ihr Interesse an sozialen Reformen auf Sie galt als konservativ und als Sprachrohr des Arbeitgeberverbands Confindustria 4 Die Liberalen waren in sechs Perioden 1947 1950 1954 1957 1972 1973 1979 1980 1981 1987 1987 1992 an der italienischen Regierung beteiligt Wichtige Regierungsmitglieder aus den Reihen der PLI waren Gaetano Martino Aussenminister 1954 57 Renato Altissimo Gesundheitsminister 1979 80 und 1981 83 Industrieminister 1983 86 Valerio Zanone Umweltminister 1984 86 Verteidigungsminister 1987 89 und Francesco De Lorenzo Umweltminister 1986 87 Gesundheitsminister 1989 93 In den 1970er und 80er Jahren verlor die PLI deutlich an Wahlern Das lag unter anderem an ihrem wenig inspirierenden Fuhrungspersonal insbesondere als sich Valerio Zanone von der Parteispitze zuruckzog und der farblos wirkende Renato Altissimo ubernahm Ihre Konkurrentin um die liberale Wahlerschaft die PRI erfreute sich hingegen unter Giovanni Spadolini steigender Beliebtheit Sie loste die PLI als starkste liberale Kraft ab und erhielt auch vermehren Zuspruch aus Wirtschaftskreisen und von der Confindustria 5 Der langjahrige Chef der PLI und der Liberalen Internationalen Giovanni Malagodi war im Jahr 1987 fur kurze Zeit Prasident des Senats In den 1980er Jahren galt die PLI als Teil der Pentapartito Funferpartei eines Kartells mit DC PSI PSDI PRI Auflosung Bearbeiten Der PLI Vorsitzende Renato Altissimo trat im Mai 1993 aufgrund seiner Verwicklung in den Korruptionsskandal Tangentopoli zuruck Sein Nachfolger Raffaele Costa rief kurz darauf die Unione di Centro ins Leben die das Mitte rechts Spektrum sammeln sollte Sie erreichte jedoch keine nennenswerten Erfolge und entwickelte sich zu einem blossen Anhangsel der 1994 gegrundeten Partei Forza Italia Silvio Berlusconis 6 mit der sie schliesslich 1998 verschmolz Einige PLI Politiker darunter Antonio Martino und Giancarlo Galan wechselten 1994 direkt zu Forza Italia Valerio Zanone verliess die PLI im Juni 1993 und grundete die Unione Liberaldemocratica die an der Parlamentswahl 1994 im Rahmen des Mitte Bundnisses Patto per l Italia teilnahm Die Uberreste der PLI benannten sich im Februar 1994 in Federazione dei Liberali um deren Fuhrung Raffaello Morelli ubernahm Die FdL erbte die Parteizentrale der PLI und ihre Vertretung in der Liberalen Internationale Sie schloss sich 1995 dem Mitte links Bundnis L Ulivo an Wahlergebnisse bei Parlamentswahlen Bearbeiten1946 6 9 41 Mandate im Wahlbundnis Unione Democratica Nazionale 1948 3 8 19 Mandate im Wahlbundnis Blocco Nazionale mit Fronte dell Uomo Qualunque 1953 3 0 13 Mandate 1958 3 5 17 Mandate 1963 7 0 39 Mandate 1968 5 3 31 Mandate 1972 3 9 20 Mandate 1976 1 3 5 Mandate 1979 1 9 9 Mandate 1983 2 9 16 Mandate 1987 2 1 11 Mandate 1992 2 8 17 MandateRegionen BearbeitenIn den 1950er Jahren schnitt die PLI in Suditalien am starksten ab Ihre besten Ergebnisse hatte sie 1953 in Molise 14 7 und im Ostteil Siziliens 6 2 In Mittel und Norditalien war sie erheblich schwacher vor allem in der westlichen Toskana 1 3 dem Osten der Lombardei Emilia und Friaul Julisch Venetien jeweils 1 5 Eine liberale Insel im Norden war jedoch die Provinz Cuneo im Piemont 9 25 Viele historische Anfuhrer des italienischen Liberalismus und der fruhen PLI kamen aus Piemont z B Giovanni Giolitti Luigi Facta Luigi Einaudi Manlio Brosio In der autonomen Region Trentino Sudtirol spielte die PLI mit 0 8 fast gar keine Rolle 7 Im Laufe der Zeit verlor die PLI ihre Verwurzelung im Suden Bei ihrer letzten Wahlteilnahme 1992 war die Region mit ihren besten Ergebnissen Piemont besonders in der Provinz Cuneo 13 5 Eine besondere Hochburg war die Gemeinde Magliano Alpi 44 In Turin der Hauptstadt von Piemont stellte die PLI von 1990 bis 1991 den Burgermeister Valerio Zanone Es folgten die Provinz Messina in Sizilien 8 9 und Lucca in der Toskana 7 8 In der armeren Basilicata in Suditalien war die Partei dagegen sehr schwach 1 24 aber auch in ihrer einst starksten Region Molise 1 35 und den Marken 1 45 7 Fuhrung BearbeitenWie bei anderen italienischen Parteien hatte der segretario generale Generalsekretar die tagespolitische Fuhrung inne wahrend das Amt des presidente Vorsitzenden eine eher zeremonielle Aufgabe war Generalsekretare Bearbeiten nbsp Giovanni Malagodi Generalsekretar 1954 19721944 Giovanni Cassandro Richter des italienischen Verfassungsgerichts 1944 Manlio Brosio Stellvertreter Ministerprasident Generalsekretar der NATO 1944 1945 Leone Cattani Minister fur Offentliche Arbeiten 1945 1947 Giovanni Cassandro 1947 1948 Roberto Lucifero d Aprigliano 1948 1954 Bruno Villabruna Minister fur Industrie 1954 1972 Giovanni Malagodi Schatzminister Prasident des Senats 1972 1976 Agostino Bignardi 1976 1985 Valerio Zanone Umwelt spater Verteidigungsminister 1985 1986 Alfredo Biondi Vizeprasident der Abgeordnetenkammer spater Justizminister 1986 1993 Renato Altissimo Minister fur Industrie 1993 1994 Raffaele Costa Minister fur GesundheitVorsitzende Bearbeiten nbsp Gaetano Martino Parteivorsitzender 1961 19671946 1947 Benedetto Croce 1947 1961 Raffaele De Caro 1961 1967 Gaetano Martino 1967 1972 Vittorio Badini Confalonieri 1972 1976 Giovanni Malagodi 1976 1979 Agostino Bignardi 1979 1987 Aldo Bozzi 1987 1991 Salvatore Valitutti Rektor der Auslanderuniversitat Perugia Erziehungsminister 1991 1993 Valerio Zanone Burgermeister der Stadt Turin 1993 1994 Alfredo BiondiLiteratur BearbeitenAntonio Jannazzi Il Partito Liberale Italiano In Gerardo Nicolosi I partiti politici nell Italia repubblicana Rubbettino Soveria Mannelli Catanzaro 2006 S 275 312 Giovanni Orsina Hrsg Il Partito liberale nell Italia repubblicana Rubbettino Soveria Mannelli Catanzaro 2004 Massimo L Salvadori Liberalismo italiano I dilemmi della liberta Donzelli editore Rom 2011 Einzelnachweise Bearbeiten a b Helmut Druke Italien Politik Gesellschaft Wirtschaft Leske Budrich Leverkusen 1986 S 154 Mark Donovan The fate of the secular centre The Liberals Republicans and Social Democrats In Stephen Gundle Simon Parker The New Italian Republic From the Fall of the Berlin Wall to Berlusconi Routledge London New York 1996 S 99 109 auf S 100 101 Antonio Jannazzi Il Partito Liberale Italiano In Gerardo Nicolosi I partiti politici nell Italia repubblicana Rubbettino Soveria Mannelli Catanzaro 2006 S 275 312 auf S 299 310 Mark Donovan The fate of the secular centre The Liberals Republicans and Social Democrats In Stephen Gundle Simon Parker The New Italian Republic From the Fall of the Berlin Wall to Berlusconi Routledge London New York 1996 S 99 109 auf S 101 Mark Donovan The fate of the secular centre The Liberals Republicans and Social Democrats In Stephen Gundle Simon Parker The New Italian Republic From the Fall of the Berlin Wall to Berlusconi Routledge London New York 1996 S 99 109 auf S 102 Mark Donovan The fate of the secular centre The Liberals Republicans and Social Democrats In Stephen Gundle Simon Parker The New Italian Republic From the Fall of the Berlin Wall to Berlusconi Routledge London New York 1996 S 99 109 auf S 106 107 a b Archivio storico delle elezioni Dipartimento per gli Affari Interni e Territoriali VPolitische Parteien in Italien Italienische Republik Parteien in Parlament Parteien mit Listen Fratelli d Italia FDI Partito Democratico PD Movimento 5 Stelle M5S Lega per Salvini Premier LSP Forza Italia FI Azione AZ Italia Viva IV Europa Verde EV Sinistra Italiana SI Piu Europa Eu Noi con l Italia NcI Unione di Centro UDC Coraggio Italia CI Sud chiama Nord SCN Centro Democratico CD Sudtiroler Volkspartei SVP Union Valdotaine UV Movimento Associativo Italiani all Estero MAIE Parteien in andere Listen Gruppen Cambiamo C Identita e Azione IdeA Centristi per l Europa CpE Democrazia Solidale Demos Nuovo PSI NPSI Cantiere Popolare CP Diventera Bellissima DB Nationalparteien ausserhalbdes Parlaments Parteien mit Listen Italexit PCI PAI PdFParteien in andere Listen Gruppen PSI MRE Possibile PaP PRC PC IdVAndere Parteien AP FT FN PCL PLI Pens Pirati PRI PSDI PpI Verdi Verdi VoltHistorische Nationalparteienin Parlament durch Wahl nach Auflosungsperioden 1946 1948 PDL UQ PDI CNDL PdA CDR MUI PCS1948 1995 DC PCI PSI MSI PLI PdCI PNM PMP PDIUM PSIUP PDUP DP PR LV VASeit 1995 AD CS SR FL CU Rete UdC PPI RI DEM CCD CDU DE PDS DS DL PS SDI FI AN DCA PdL UDEUR PdCI FLI SEL SC FdV Art 1Wahlgruppen Foderationen AVS UP DSP IaCHistorische Wahlbundnisse UDN BNL FDP US BN PSU PSPUP Biancofiore Il Girasole AS RnP La Sinistra l Arcobaleno Rivoluzione Civile AET LeUHistorische Koalitionen Alleanza dei Progressisti Polo delle Liberta Polo del Buon Governo Patto per l Italia L Ulivo Polo per le Liberta Casa delle Liberta L Unione Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Partito Liberale Italiano amp oldid 238472379