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Die Serviten eigentlich Ordo Servorum Mariae Ordenskurzel OSM sind ein katholischer Orden Er wurde in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts in Florenz gegrundet Der Orden befolgt die Regel des Heiligen Augustinus und gehort zur Gruppe der Mendikantenorden Wappen der Serviten in der Servitenkirche in Budapest Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verstandnis und Ausrichtung des Ordens 3 Die sieben Grunder 4 Generalpriore 5 Kardinale aus dem Servitenorden 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1233 grundeten in Florenz sieben Kaufleute den Ordo Servorum Mariae Am Tag des Festes der Erscheinung des Herrn im Jahr 1234 begannen zwei von ihnen in den Strassen von Florenz fur den Orden zu betteln Die innerhalb des Ordens als sieben heiligen Vater bekannten Kaufleute errichteten 1241 ihr erstes Kloster 1249 erhielten sie die erste Anerkennung seitens des papstlichen Legaten fur die Toskana Der hl Philipp Benizi 1285 gilt als zweiter Grunder da er die Satzungen vollig neu bearbeitete und den weiblichen Zweig grundete Seit 1299 gab es auch in Deutschland eine Ordensprovinz Eine papstliche Bestatigung erteilte Papst Benedikt XI 1304 dem Orden in seiner Bulle Dum levamus Zur Zeit der Reformation wurden alle 17 deutschen Kloster aufgelost 1 Gleichzeitig begann das Aufbluhen des Ordenslebens in Italien Ein bekannter Ordensmann in dieser Zeit war Paolo Sarpi Im 17 Jahrhundert dehnte sich der Orden nach Frankreich und Spanien aus 1613 wurde in Innsbruck wieder ein Kloster im deutschsprachigen Raum gegrundet heutige Innsbrucker Servitenkirche 1639 gelang die Klostergrundung in der Kaiserstadt Wien Am Anfang bestand nur eine bescheidene Holzkapelle 1651 wurde der Grundstein zur heutigen Servitenkirche gelegt Das heutige Kloster wurde zum grossten Teil erst nach der zweiten Turkenbelagerung Wiens 1683 erbaut Von Innsbruck aus wurden noch weitere 26 Kloster im Gebiet der Donaumonarchie gegrundet Zu einer Neugrundung des Ordens in Deutschland kam es im Jahre 1637 als von den Brudern der Deutschen Observanz das Kloster Kreuzberg bei Bonn gegrundet wurde 1714 entstand das Kloster Rheinbach Mit der franzosischen Revolution erlebte der Orden einen Ruckschlag Durch die Sakularisation verlor der Orden seine Kloster in Deutschland Der zweite Niedergang des Ordens wurde durch den Generalprior P Albuin Patscheider aufgehalten Am Ende des 19 Jahrhunderts erholte sich der Orden langsam und begann wieder mit Klostergrundungen in Europa aber auch in den USA Einen erneuten Ruckschlag erlebte der Orden durch die Enteignungen des NS Regimes und der sozialistischen Staaten Ungarn und Tschechoslowakei Seit 1952 gehort zur Servitenfamilie auch des Servitanische Sakularinstitut SSI 1954 wurde mit dem Kloster in Gelsenkirchen Buer wieder ein Kloster in Deutschland gegrundet Von hier aus folgte die Grundung weiterer deutscher Standorte in Dusseldorf Rath 1956 Weihenlinden 1962 und Viehhausen 1975 die aber wieder aufgegeben wurden Das letzte verbliebene Kloster in Deutschland gab der Orden am 31 Januar 2021 auf Die dazugehorige Kirche St Maria Himmelfahrt wurde zugleich aufgegeben 2 Heute widmet sich der Orden der Missionsarbeit Die Serviten unterhalten mit der Papstlichen Theologischen Fakultat Marianum in Rom eine ordenseigene Hochschule die dem regularen Theologiestudium dient Pater Gottfried M Wolff wurde am 6 Februar 2006 als neuer Provinzial der Tiroler Provinz und der Deutschen Delegation des Servitenordens in sein Amt eingefuhrt Verstandnis und Ausrichtung des Ordens BearbeitenDrei Aspekte sind zentral fur das Selbstverstandnis des Servitenordens enge Gemeinschaft Dienst an den Mitmenschen Hinwendung zu Maria Gemeinsames Gebet gemeinsame Mahlzeit und gemeinsames Handeln und Planen sind Ausdruck dieses Selbstverstandnisses So wird die Grundung des Ordens durch die Gemeinschaft der sieben Grundervater stark betont Als Bettelorden zeigt sich der Dienst an den Mitmenschen insbesondere an der Armenfursorge Generell sind die Arbeiten des Ordens jedoch auf kein spezielles Tatigkeitsfeld gerichtet Die Marienverehrung ist ebenso bedeutsam fur die Serviten Im Schlusskapitel der Ordenssatzungen heisst es dazu Bei diesem Diensteinsatz soll die Gestalt Mariens zu Fussen des Kreuzes unser Leitbild sein Da der Menschensohn noch immer in seinen Brudern gekreuzigt ist wollen wir die Diener seiner Mutter mit ihr zu Fussen der unzahligen Kreuze stehen um Trost und erlosende Mitarbeit zu bringen Vor diesem Hintergrund betreibt der Servitenorden auch die ordenseigene Hochschule in Rom das Marianum Dort wird der Mariologie als Teilbereich der Dogmatik ein ungewohnlich hoher Stellenwert im Lehrplan eingeraumt Das Ordenswappen zeigt im unteren Teil die Anfangsbuchstaben des Ordenskurzels S ervi M ariae Der Mittelteil des breitausladenden M wird dabei vom S umschlungen Uber dem M schwebt eine Krone uber der halbkreisformig sieben Lilienbluten angeordnet sind Die Krone ist das Symbol fur die Himmelskonigin Maria die Lilienbluten symbolisieren die Sieben Vater des Servitenordens Die sieben Grunder BearbeitenDie Sieben heiligen Grunder des Servitenordens sind Bonfilius Monaldi Bonajunkta Manetti Johannes Manettus dell Antella Benedikt Amadeus von Amidei Bartholomaus Hugo Lippi Ugoccioni Ricovero Sosteneus di Sostegno Gerardino Alexis FalconieriSie wurden 1888 von Papst Leo XIII heiliggesprochen ihren gemeinsamen Gedenktag feiert die katholische Kirche am 17 Februar Nicht gebotener Gedenktag im Allgemeinen Romischen Kalender Generalpriore BearbeitenBonfilius Monaldi Ordensgrunder und 1 Ordensgeneral 1249 1256 Buonajunkta Manetti Ordensgrunder 2 Ordensgeneral 1256 1257 Giacomo Jakob von Siena 3 Ordensgeneral 1257 1265 Manettus dell Antella Ordensgrunder 4 Ordensgeneral 1265 1267 Philipp Benizi 5 Ordensgeneral 1267 1285 Andrea da Faenza Ordensgeneral um 1392 Stefano Mucciarelli 1420 1424 Antoine Alabanti Ordensgeneral 1485 1492 Dionisio Neagrus Laurerio 1535 19 Dezember 1539 Agostino Bonucci 1542 1553 Lorenzo Mazzocchino 1554 1557 Lelio Baglioni 1590 1597 Angelo Maria Montorsoli 1597 1600 Giulio Arrighetti 1682 1700 Pietro Maria Pieri 1725 1734 Carlo Francesco Maria Caselli 1792 1798 Albuin Patscheider 1851 1857 Bonfiglio M Mura 1859 1868 Giovanni Angelo M Mondani 1868 1882 Pier Francesco M Testa 1882 1888 Pellegrino Francesco Stagni 1901 1907 Giuseppe M Lucchesi 1907 1913 Alexis Henri Marie Lepicier 1913 1920 Austin Moore 1926 1932 Alfonso Maria Monta 1953 1965 Joseph M Loftus 1965 1971 Peregrine M Graffius 1971 1977 Michel M Sincerny 1977 1989 Hubert M Moons 1989 2001 Angel Maria Ruiz Garnica 2001 2013 Gottfried M Wolff seit 2013 Kardinale aus dem Servitenorden BearbeitenDionisio Neagrus Kardinal Laurerio OSM 1497 1542 Pietro Maria Kardinal Pieri OSM 1676 1743 Carlo Francesco Maria Kardinal Caselli OSM 1740 1828 Alexis Henri Marie Kardinal Lepicier OSM 1863 1936 Siehe auch BearbeitenServitenkloster in Deutschland mittelalterliche und neuzeitliche Grundungen Servitanisches SakularinstitutLiteratur BearbeitenAugustin Potscher Geschichte des Servitenordens Verlag St Peter Salzburg 2001 ISBN 3 900173 68 0 Waldemar Kuther Vacha und sein Servitenkloster im Mittelalter Koln 1971 ISBN 3 412 10571 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Serviten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die internationale Servitenseite Die Serviten in Deutschland Die Serviten in Osterreich Die Serviten und die ihnen anvertrauten Wallfahrtsorte Ein Beitrag des Kirchenhistorikers Prof Dr Rudolf GrulichEinzelnachweise Bearbeiten Karl Suso Frank Die Serviten In Friedhelm Jurgensmeier Regina Elisabeth Schwerdtfeger Hrsg Orden und Kloster im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1500 1700 Bd 1 Aschendorff Munster 2005 ISBN 3 402 02986 3 S 161 172 Boris Spernol Aus fur St Maria Himmelfahrt In Neues Ruhr Wort 8 November 2020 abgerufen am 8 November 2020 Normdaten Korperschaft GND 1024721 X lobid OGND AKS LCCN n79065471 VIAF 134296952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serviten amp oldid 237111549