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Die Mariologie die Lehre von Maria ist ein Teilbereich der katholischen Dogmatik und beschaftigt sich mit Maria der Mutter Jesu Maria wird dabei als Instrument und erster Adressat des Heilshandelns Gottes an den Menschen gesehen In der Dogmatik wird die Mariologie der Gnadenlehre zugeordnet Die Kronung der Jungfrau Maria Altarretabel von Raffael 1502 1504 Inhaltsverzeichnis 1 Die vier Mariendogmen 1 1 Marias Gottesmutterschaft 1 2 Immerwahrende Jungfraulichkeit Marias 1 3 Unbefleckte Empfangnis Marias 1 4 Maria Aufnahme in den Himmel 2 Zweites Vatikanisches Konzil 3 Weitere dogmatische Ansatze 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie vier Mariendogmen BearbeitenEs gibt in der romisch katholischen Kirche vier dogmatische Lehraussagen uber Maria Marias Gottesmutterschaft Bearbeiten In den Evangelien wird Maria Mutter Jesu genannt Die Bezeichnung Mutter Gottes kam im Rahmen der Auseinandersetzungen uber die Christologie auf Um hervorzuheben dass ihr Sohn von Beginn seines Lebens an die gottliche Natur mit seiner menschlichen Natur verband wurde Maria als Gottesgebarerin griechisch theotokos bezeichnet Das Konzil von Ephesus 431 beschloss diese besonders von Kyrill von Alexandria vertretene Lehre Immerwahrende Jungfraulichkeit Marias Bearbeiten Gemeint ist damit dass Maria vor bei und nach der Geburt Jesu Jungfrau war Im Altertum drangen ab etwa 200 n Chr starke asketische Stromungen in die Kirche ein oft verbunden mit einer Abwertung des Geschlechtlichen 1 Die Formulierung Jungfrau Maria wurde immer haufiger gebraucht in der Zeit um 400 n Chr war sie unter Bischofen bereits selbstverstandlich Unbefleckte Empfangnis Marias Bearbeiten Nach dieser Lehre hat Gott Maria vor jedem Makel der Erbsunde bewahrt weil sie die Mutter Gottes werden sollte Papst Pius IX verkundete diese Ansicht 1854 als unfehlbare Lehre so gekennzeichnet durch die Worte erklaren verkunden und bestimmen Wir in Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus der seligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserer eigenen Die Lehre dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfangnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmachtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu des Erlosers des Menschengeschlechts von jedem Fehl der Erbsunde rein bewahrt blieb ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Glaubigen fest und standhaft zu glauben 2 Es folgt noch eine Warnung davor diese Lehre zu bezweifeln Durch diese Festlegung auf die unbefleckte Empfangnis Marias sowie durch das folgende Dogma wurden bleibende okumenische Hindernisse aufgerichtet Maria Aufnahme in den Himmel Bearbeiten Uber das Lebensende von Maria gibt es keine historischen Informationen Im Neuen Testament wird sie zum letzten Mal vor Pfingsten erwahnt Apg 1 14 In den 370er Jahren meinte Epiphanius von Salamis Zypern Ob sie nun gestorben ist wir wissen es nicht und ob sie begraben ist 3 Im 5 Jh entstand eine apokryphe Schrift der Transitus Mariae der Hinubergang Mariens worin Tod und Aufnahme Mariens in den Himmel beschrieben werden Bei der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel geht es darum dass Marias Korper ob noch lebend oder schon gestorben bleibt offen vor der Verwesung bewahrt bleibt Volkstumlich wird oft von Maria Himmelfahrt gesprochen Als Dogma wurde diese Vorstellung von Papst Pius XII 1950 formuliert wobei er sich auf das doch sicherlich auch von Jesus beobachtete Gebot Vater und Mutter zu ehren stutzte Alle diese Beweise und Erwagungen der Heiligen Vater und der Theologen grunden letztlich auf der Heiligen Schrift Weil nun unser Erloser der Sohn Marias ist musste er der vollkommenste Beobachter des Gesetzes in der Tat wie den Vater so auch seine liebe Mutter ehren Da er ihr die grosse Ehre erweisen konnte sie vor der Verwesung des Todes zu bewahren muss man also glauben dass er es wirklich getan hat 4 Das Gebot Vater und Mutter zu ehren besagt allerdings nicht diesen jede mogliche Ehre zu erweisen Auch hier kommt der besondere Anspruch einer unfehlbaren Lehre zum Ausdruck verkunden erklaren und definieren Wir in Kraft der Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus der heiligen Apostel Petrus und Paulus und Unserer eigenen Vollmacht es ist eine von Gott geoffenbarte Glaubenswahrheit dass die unbefleckte immer jungfrauliche Gottesmutter Maria nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit aufgenommen worden ist Diese Lehraussage enthalt neben dem vierten Mariendogma auch die vorhergehenden drei Dogmen Es schliesst wieder mit einer deutlichen Abgrenzung gegen Andersglaubige Wenn daher was Gott verhute jemand diese Wahrheit die von Uns definiert worden ist zu leugnen oder bewusst in Zweifel zu ziehen wagt so soll er wissen dass er vollstandig vom gottlichen und katholischen Glauben abgefallen ist Zweites Vatikanisches Konzil Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Das Zweite Vatikanische Konzil verkundete keine Dogmen auch nicht zu Maria und es korrigierte auch keine alteren Dogmen Aber es ordnete Maria in den Text uber die Kirche ein 5 Darin kommt die Absicht zum Ausdruck einer Uberhohung und Isolierung der Stellung Marias vorzubeugen Der Dogmatiker Joseph Ratzinger der spatere Papst Benedikt XVI erlauterte diese Konstitution und nahm auch zum Marienkapitel Stellung 6 Er gibt zu dass nur eine ganz geringe Mehrheit von Vatern fur diese Einordnung entschied Hugo Rahner ein Kenner der Alten Kirche habe gezeigt dass am Beginn die Lehre uber die Kirche stand dieser entsprechend wurde spater die Lehre uber Maria nachgebildet Die Kirche ist Jungfrau und Mutter sie ist unbefleckt empfangen und tragt die Last der Geschichte sie leidet und ist doch jetzt schon in den Himmel aufgenommen Das sieht Ratzinger bereits bei der apokalyptischen Frau in Offenbarung 12 Diese Figur stelle nicht exklusiv Maria dar sondern das alte und neue Israel aber dabei sei Maria mitgemeint Hier sei das Ineinander von Maria und Kirche vorweggenommen Dass spater beides auseinanderfiel dass Maria als ein mit Privilegien uberschuttetes und uns dadurch unendlich fern gerucktes Individuum dargestellt die Kirche wiederum apersonal und rein institutionell gesehen worden ist hat der Mariologie wie der Ekklesiologie gleichermassen geschadet Weitere dogmatische Ansatze BearbeitenDie Anrufung Mariens als Mittlerin der Gnaden wurde in den Konzilsdokumenten des Vatikanischen Konzils gebraucht und gehort somit zum Glaubensgut der Katholiken 7 2008 formulierten funf Kardinale eine Petition zur Schaffung eines daruber hinausgehenden weiteren Dogmas das Maria als geistliche Mutter der Menschheit als Miterloserin mit Jesus dem Erloser als Mittlerin aller Gnaden mit Jesus dem einen Mittler und als Fursprecherin mit Jesus Christus fur die ganze Menschheit bezeichnen solle 8 Siehe auch BearbeitenMaria Mutter Jesu MarienverehrungLiteratur BearbeitenWolfgang Beinert Heinrich Petri Hrsg Handbuch der Marienkunde 2 Bde Pustet Regensburg 1996 und 1997 Remigius Baumer Leo Scheffczyk Hrsg Marienlexikon 6 Bande St Ottilien 1994 Giovanni Miegge Die Jungfrau Maria Studie zur Geschichte der Marienlehre Gottingen 1962 Gerhard Ludwig Muller Maria die Frau im Heilsplan Gottes Mariologische Studien XV Regensburg 2002 Josef Neuner Heinrich Roos Hrsg Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkundigung neubearbeitet von Karl Rahner Karl Heinz Weger Friedrich Pustet Regensburg 1971 9 Aufl deutsche Ubersetzung uberwiegend lateinischer Texte wird meist nach Nummer zitiert nicht Seite Rudolf Graber Anton Ziegenaus Die marianischen Weltrundschreiben der Papste von Pius IX bis Johannes Paul II 1849 1988 Institutum Marianum Regensburg e V Regensburg 1997 Redemptoris Mater Enzyklika von Papst Johannes Paul II uber die selige Jungfrau Maria im Leben der pilgernden Kirche Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 75 25 Marz 1987 Rosarium Virginis Mariae Das Apostolische Schreiben 156 von Papst Johannes Paul II vom 16 Oktober 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Mariologie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Aktuelle Literatur zur MariologieEinzelnachweise Bearbeiten Besonders deutlich bei Origenes in seinem Matthaus Kommentar X 17 In der Bulle Ineffabilis Deus zit nach Neuer Roos Glaube der Kirche Nr 479 Im Panarion 78 11 Apostolische Konstitution Munificentissimus Deus nach Neuner Roos Glaube der Kirche Nr 483 das folgende Nr 487 Die dogmatische Konstitution Lumen Gentium widmet der Mariologie das gesamte Schlusskapitel Online Text Es wurde in wesentlichen Teilen von Rene Laurentin entworfen Joseph Ratzinger Weggemeinschaft des Glaubens Kirche als Communio Festgabe zum 75 Geburtstag hrsg vom Schulerkreis Augsburg 2002 Lumen gentium LG S 60 ff Kardinale hoffen auf 5 Marianisches Dogma Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mariologie amp oldid 235389802