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Dieser Artikel behandelt den tatsachlichen Untergang des Romischen Reiches Fur den gleichnamigen Film siehe Der Untergang des Romischen Reiches Der Untergang des Romischen Reiches im Westen ist ein viel diskutiertes Thema der Altertumswissenschaft Es geht um die Grunde fur den allmahlichen Niedergang des westlichen Reichsteils der mit der Absetzung des westromischen Kaisers Romulus Augustulus im Jahr 476 bzw mit dem Tod des letzten von Ostrom anerkannten Kaisers Julius Nepos im Jahr 480 endete wobei hochst unterschiedliche Theorien entworfen wurden und werden Zentral ist hierbei vor allem die Frage ob primar innere Faktoren z B strukturelle Probleme angebliche Dekadenz religiose und soziale Umbruche Burgerkriege oder der Druck durch aussere Angreifer Volkerwanderung Germanen Hunnen Perser fur den Niedergang des Reiches verantwortlich zu machen sind Die Frage nach dem Untergang des Romischen Reiches ist eng verknupft mit den Wandlungsprozessen der Spatantike sowie der Definitionsfrage um das Ende der Antike Das Westromische und Ostromische Reich um 476Das Ostromische Byzantinische Reich uberdauerte den Zusammenbruch des westromischen Kaisertums Es ging erst 1453 mit der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II bei welcher der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI den Tod fand zu Ende Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Altere Forschungsmeinungen 3 Neuere Forschungspositionen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Dokumentarfilme 7 Weblinks 8 AnmerkungenUberblick BearbeitenDie Positionen die in der historischen Forschung zum Ende des Romischen Reiches im Westen vertreten wurden und werden sind sehr vielfaltig 1 Die meisten lassen sich jedoch grob den folgenden vier Ansatzen zuordnen Dekadenz Diese vor allem in der alteren Forschung sowie in popularwissenschaftlichen Publikationen weit verbreitete Ansicht geht davon aus dass das Romische Reich spatestens seit der Reichskrise des 3 Jahrhunderts einem auch moralischen Verfallsprozess ausgesetzt gewesen sei Macht und Wohlstand hatten langfristig zu einem Werteverfall gefuhrt der die okonomische und militarische Starke des Imperiums schleichend schwinden liess Seit der Aufklarung wurde in diesem Zusammenhang oft das Christentum als ein wesentlicher Faktor benannt wahrend insbesondere marxistisch beeinflusste Gelehrte vor allem soziookonomische Krisen verantwortlich machten Ausseren Angriffen wurde hingegen nur eine sekundare Bedeutung zugesprochen Katastrophe Im Gegensatz zur Dekadenztheorie hat dieser ebenfalls fruh formulierte Ansatz auch heute noch Vertreter in der Fachwissenschaft Diese gehen davon aus dass es der gewachsene aussere Druck gewesen sei der im 4 und 5 Jahrhundert zum Untergang Westroms gefuhrt habe Eine wichtige Rolle wird dabei dem Auftreten der Hunnen zugeschrieben deren Vorstoss in den Westen eine Volkerwanderung ausgelost habe der das dunn besiedelte durch Ertragsruckgange und Fiskalschwache sowie Sonderinteressen des Provinzadels geschwachte Westreich nicht habe standhalten konnen Zudem sei der Vorstoss der Hunnen und Germanen vom Ostreich gezielt nach dem Westen umgelenkt worden Folgt man dieser Sichtweise so wurde Westrom von uberwiegend germanischen Invasoren erobert sein Ende ist also primar das Ergebnis katastrophaler Ereignisse die uber ein allerdings geschwachtes Westreich von aussen hereinbrachen Aktuelle Vertreter dieser Position sind unter anderem Peter J Heather und Bryan Ward Perkins 2 siehe auch klimatisches Pessimum der Spatantike 3 im Vergleich zum Optimum der Romerzeit Transformation Weit verbreitet ist in der gegenwartigen Forschung die Ansicht es sei irrefuhrend von den politischen Veranderungen uberhaupt auf einen Untergang Roms zu schliessen Vielmehr lasse sich in kultureller sozialer und okonomischer Hinsicht stattdessen ein langsamer Wandlungsprozess beobachten an dessen Ende sich das Imperium Romanum in die Welt des Mittelalters transformiert habe ohne dass radikale Bruche zu konstatieren seien Aktuelle Vertreter dieser Position sind unter anderem Peter Brown der dabei vor allem die Entwicklung der Religion und das Ostromische Reich im Blick hat ferner Walter A Goffart und Averil Cameron Auch Max Weber vertrat die These dass sich das Romische Reich in der spaten Kaiserzeit in eine vorfeudale Gesellschaft transformierte er betonte jedoch die Krisenhaftigkeit dieser Entwicklung 4 Burgerkrieg In jungster Zeit wird vermehrt die Position vertreten das Ende Westroms sei weder durch eine friedliche Transformation noch durch aussere Angriffe verursacht worden sondern sei vielmehr eine Konsequenz aus jahrzehntelangen Burgerkriegen gewesen durch welche Macht und Ansehen der westromischen Regierung so sehr erodiert seien dass nach ihrem Kollaps schliesslich die Anfuhrer reges reichsfremder Soldnerheere foederati an ihre Stelle getreten seien und lokale Herrschaften etabliert hatten Aktuelle Verfechter dieser in Ansatzen schon von Hans Delbruck vertretenen Position sind unter anderem Guy Halsall 5 Henning Borm 6 und Christian Witschel Altere Forschungsmeinungen BearbeitenLange Zeit galt es unter Historikern und Gelehrten als weitestgehend selbstverstandlich von einem Verfall und Untergang des Imperium Romanum wahrend der Spatantike zu sprechen lediglich die Ursachen hierfur waren umstritten In der alteren Forschung gab hierbei vor allem Edward Gibbon den Ton an In seinem epochalen Werk The History of the Decline and Fall of the Roman Empire postulierte Gibbon bereits im 18 Jahrhundert die Ansicht West Rom sei nicht durch aussere Einwirkungen sondern viel mehr wegen innerer Schwache untergegangen Dabei gab er zu einem nicht geringen Teil dem Christentum die Schuld Dieses habe die alten Krafte des Romischen Reiches geschwacht Er schloss sich auch der Dekadenztheorie Montesquieus an wahrend seine Uberlegungen zum Christentum den Ideen Voltaires folgen Der letztendliche Zusammenbruch sei schliesslich eine Folge des Drucks durch die ausseren Feinde auf das innerlich bereits entscheidend geschwachte Imperium gewesen Noch im 19 und fruhen 20 Jahrhundert gab man oft dem Christentum und dem ausseren Druck durch die Germanen auf das Reich die Schuld am Fall Roms wobei insbesondere deutsche und britische Gelehrte dies nicht immer negativ bewerteten Noch Otto Seeck sah die Spatantike als eine reine Verfallszeit an wahrend Henri Pirenne als Grund fur den Zusammenbruch der spatantiken Mittelmeerwelt nicht die Germanen sondern erst den Ansturm des Islam anfuhrte siehe Islamische Expansion und Pirenne These Auch Alfred Rosenberg deutete die Spatantike als Verfallszeit machte hierfur aber gemass der NS Ideologie einen angeblich wachsenden Einfluss orientalischer bzw semitischer Volker verantwortlich Die Germanen hatten das Abendland gerettet indem sie das durch Rassenmischung dekadent gewordene Romische Reich erobert und so das Volkerchaos beendet hatten Obwohl nicht alle Gelehrten der Meinung waren innerer Verfall sei am Ende Roms zumindest prominent beteiligt gewesen dominierte der Dekadenzgedanke dennoch lange Zeit die historische Forschung Die Vorstellung grosse Reiche wurden wie Lebewesen regelhaft einen Zyklus von Aufstieg Blute und Verfall durchleben wurde bereits in der Antike formuliert etwa von Herodot und Xenophon in Bezug auf Persien von Sallust und Ovid Abfolge der Zeitalter vom goldenen zum eisernen 7 in Bezug auf die Romische Republik Sie hat im abendlandischen Denken bis heute tiefe Spuren hinterlassen Es lag daher nahe auch das Ende des Westromischen Reiches nach diesem einfachen Muster zu deuten So sah auch Oswald Spengler in seinem Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes einen zyklischen Verlauf als Grundprinzip der Weltgeschichte Auf den Aufstieg eines Grossreiches folge der Niedergang Arnold Joseph Toynbee sah ein Versagen der moralischen Instanzen aber auch den Zufall der eine Rolle spielte Diese zyklische Schule findet zum Teil auch heute noch Anhanger allerdings kaum mehr unter Althistorikern Die Spatantike wird in diesem Sinne bis heute gerne als Spiegelbild der eigenen Gesellschaft gedeutet der man ebenfalls Verfallstendenzen zuschreibt Der doktrinare Liberalismus und die spate Aufklarung so vor allem Edward Gibbon der freilich zugleich den Zerfall der romischen Institutionen bedauerte sahen in der staatlichen Reglementierung und Uberbesteuerung in der zunehmenden Bindung der Bauern an die Scholle und der Produzenten an die Zunfte sowie in den vielen Staatsbetrieben die Ursache des Untergangs des Romischen Reichs 8 doch machten sich diese Faktoren im fruhen 5 Jahrhundert vor allem im Westen des Reichs negativ bemerkbar Das im Hinblick auf sein stadtisches Gewerbe und seinen Handel wesentlich weiter entwickelte bevolkerungsreichere Ostreich uberlebte mit Staatsintervention und Fiskalismus noch Jahrhunderte Hier waren die hohen Verwaltungsamter nicht im gleichen Umfang im Besitz des Grundadels wie im Westen seine Steuerprivilegien waren geringer ausgepragt und es standen mehr Finanzen fur Militar und Verwaltung sowie Arbeitskrafte und Soldaten zur Verfugung 9 Auf einen Ruckfall in die Naturalwirtschaft fuhrten Max Weber wie auch Hans Delbruck 10 den Verfall des Romischen Reiches zuruck Weber ging davon aus dass die Verwandlung des expansiven Romischen Reichs von einem Seehandel treibenden in einen Binnenstaat mit uberwiegend agrarischer Bevolkerung und die Dominanz der Grossagrarier die ihre Latifundien von Sklaven bewirtschaften liessen sowie die zunehmende Bindung der Kleinpachter Kolonen an den Boden zum Ruckgang der Produktion fur den Markt zum Aufstieg der Naturalwirtschaft und zur zunehmenden Autonomie der Gutshofe fuhrten Die landwirtschaftliche Produktion war auf fortwahrenden Zukauf von Sklaven angewiesen da diese nicht in Familien lebten und sich nicht reproduzierten Die Entkommunalisierung der grossen zunehmend autarken Guter also ihre Herauslosung aus der stadtischen Wirtschaft und die zunehmend naturalwirtschaftliche Finanzverfassung fuhrten nach Weber zum Verfall der Stadte und der Geldwirtschaft sowie zur Stadtflucht Selbst die Beamten wurden zu Diokletians Zeiten teils naturalwirtschaftlich entlohnt Andererseits kam es bereits zur Zeit des Tiberius zu einem deutlichen Arbeitskrafte und Rekrutenmangel zu immer haufigeren Sklavenjagden zur Verwendung von noxii Verbrechern als Sklaven und zur Beleihung der Grenzvolker mit Land gegen Kriegspflichtdienste zur Grenzsicherung Viele Sklaven mussten zur Nachwuchssicherung aus dem kasernenahnlich organisierten Gutshofsystem entlassen und der Familie zuruckgegeben werden ihr Status naherte sich dem der Kolonen also der fronabhangigen Bauern wahrend diese immer abhangiger wurden Steuererhohungen fuhrten dazu dass Flachen mit geringer Produktivitat stillgelegt wurden und die Arbeitsproduktivitat der Landwirtschaft sank Die Gesellschaft die fruher durch den Gegensatz von Freien und Unfreien strukturiert war naherte sich mit dem Kolonensystem den fruhfeudalen Verhaltnissen der Merowingerzeit an 11 Tatsachlich wurde dieses System zum Teil in den nachromischen Konigreichen der Goten Vandalen Burgunder und Franken ubernommen Schwer habe auch der schon fruh von verschiedenen Autoren erkannte technologische Stillstand in der Zeit nach der Herrschaft Trajans beigetragen weil er nicht nur zur Stagnation des Handwerks Weberei Topferei fuhrte sondern vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft verhindert habe Die fur die Mittelmeerregion geeigneten Methoden versagten auf schwereren Boden Es gab noch kein Zuggeschirr fur Pferde stattdessen wurden Ochsen eingesetzt Geerntet wurde von Hand mit der Sichel mit Ausnahme einer auf ebenen Feldern in Gallien eingesetzten Mahmaschine Nicht einmal Schubkarren existierten obwohl sie bereits in Griechenland erfunden worden waren Lediglich Wassermuhlen verbreiteten sich wenngleich sehr langsam 12 Der Widerspruch zwischen der wachsenden Bedeutung der Naturalwirtschaft die mit der erheblichen Last verbunden war die Guter an den Ort zu bringen an dem sie benotigt wurden und den Verkehrserfordernissen eines uberdehnten Weltreichs das auf die Geldwirtschaft angewiesen blieb habe zu seinem Zerfall in territoriale Sondergebiete beigetragen worauf Weber in Anlehnung an Karl Rodbertus schon in Einleitung und Schlusskapitel der Romischen Agrargeschichte hinwies 13 Diese Loslosung territorialer Sondergebiete vom Zentralstaat ist nach Delbruck vor allem auf die Germanisierung des romischen Militars zuruckzufuhren Neuere Forschungspositionen BearbeitenDie populare Vorstellung spatromische Dekadenz habe zum Ende des Imperiums gefuhrt wird von der grossen Mehrheit der Fachhistoriker schon seit Jahrzehnten nicht mehr vertreten Heute wird die Spatantike in deren Zeitraum etwa 300 bis 600 der Fall Roms fiel viel differenzierter gedeutet als beispielsweise noch von Otto Seeck 14 Die lange so dominante Dekadenztheorie wird heute in Fachkreisen als obsolet betrachtet zumal viele neuere Arbeiten die Vitalitat der Epoche betonen wobei sich jedoch Akzente etwa im kulturellen Bereich verschoben Diese Neubewertung hangt auch damit zusammen dass man die klassische Antike inzwischen weit weniger idealisiert als fruher sondern sich zumeist um eine neutralere Bewertung der anschliessenden Epoche bemuht Gleichwohl lasst sich ab dem 6 Jahrhundert im Westen im 7 Jahrhundert auch im Osten allerdings deutlich weniger ausgepragt als im Westen ein starker Ruckgang der Bildungsaktivitaten und einrichtungen feststellen Dieser Prozess war keineswegs einheitlich und regional zudem sehr unterschiedlich So erlebte beispielsweise die spatantike Kultur in Italien unter der Herrschaft des Ostgotenkonigs Theoderich im fruhen 6 Jahrhundert eine Spatblute siehe Boethius und Quintus Aurelius Memmius Symmachus Erst der Gotenkrieg 535 554 und der Einfall der Langobarden 568 verwusteten das Land Das Ostromische Reich bewahrte wesentlich mehr vom antiken Bildungsgut die Beschaftigung damit riss auch nie ab doch der lange Perserkrieg von 603 bis 628 29 und die folgende Islamische Expansion drangten das Reich in einen langen Abwehrkampf in dessen Folge sich Gesellschaft und Kultur stark wandelten 15 Fur das lateinsprachige Mitteleuropa begann im 6 Jahrhundert eine Periode des Verfalls der griechisch romischen Bildungskultur zugleich wurde die Verbreitung der Volkssprachen beschleunigt Die Karolingische Renaissance die Karl der Grosse aktiv forderte fuhrte allerdings um 800 wieder zu einer verstarkten Beschaftigung und Bewahrung antiker Werke 16 Die aktuelle Forschung betont jedoch statt einer Verfalls und Untergangstheorie den Transformationsansatz 17 Diese aktuelle Mehrheitsmeinung in der Forschung wird allerdings in den letzten Jahren von einigen Gelehrten z B Ward Perkins und Heather angegriffen Diese kommen vor allem ausgehend von archaologischen Befunden zu einem wesentlich negativeren Fazit und sprechen wieder von einem Niedergang der im 5 Jahrhundert Westrom und im fruhen 7 Jahrhundert Ostrom betroffen habe 18 Auch diese Forscher halten allerdings nicht innere Verfallserscheinungen fur die Ursache dieser Entwicklung sondern Druck durch aussere Feinde und okonomische Schwierigkeiten Doch ist der wirtschaftliche Niedergang als Begrundung des Verfalls wohl nur bedingt gultig Vielmehr war die Spatantike eine Zeit des Umbruchs und der oft ungebrochenen wirtschaftlichen Vitalitat vor allem aber anfangs nicht nur im Osten 19 auch wenn es wohl in einigen Regionen zu einem Bevolkerungsruckgang kam 20 Als alleiniges Erklarungsmuster scheidet dieser Faktor dadurch aus dass nicht nur im insgesamt vitaleren Osten sondern lange Zeit auch im Westen selbst nach den zahlreichen Kriegszugen im 5 Jahrhundert die Wirtschaftskraft regional durchaus noch stark ausgepragt war wie die neuere Forschung nachweisen konnte Beispiele sind Teile Galliens oder Nordafrikas anders sah es jedoch etwa in Britannien aus wo schon im 4 Jahrhundert die Stadtflucht einsetzte Auch im Rheinland und im Maasgebiet kam es zu einem Ruckgang der Siedlungs und Wirtschaftsaktivitaten 21 Kritisiert wird heute auch die abwertende Bezeichnung Dominat die eher die Haltung mancher liberaler Historiker des 19 Jahrhunderts wie Theodor Mommsen reflektiert die im spatromischen Reich eine Militardiktatur bzw eine Despotie erblickten 22 Die Burokratisierung nahm zwar zu wenngleich das romische Reich im Vergleich zu modernen Gesellschaften eher unteradministriert war allerdings auch die gesellschaftliche Mobilitat Zudem waren viele Zuge dieser Entwicklung schon viel fruher feststellbar Das Militar entzog sich oft der Kontrolle des Kaisers ebenso wie die Kirche und Teile der Aristokratie was wesentlich schwerwiegender war In jene Zeit fiel vielleicht auch ein Ruckgang der Sklaverei 23 was aber in der Forschung nicht unumstritten ist wahrend es seit dem 4 Jahrhundert verstarkt Kolonate gab also die Bindung der Bauern an das Land wobei die Kolonen auch in ihrer Amts und Heiratsfahigkeit eingeschrankt waren Die Schuld die dem Christentum fruher oftmals gegeben wurde ist ebenfalls differenzierter zu betrachten So wandten sich viele Manner von hochster Integritat dem Christentum zu und verbrachten ihr Leben im Dienst der Kirche gingen so aber dem Staat verloren Andererseits stabilisierte die neue Religion das Kaisertum dass der noch starker und fruher christlich gepragte Osten das 5 Jahrhundert uberdauerte spricht entschieden gegen die Annahme das Christentum habe Roms Untergang bewirkt Die staatliche Burokratie hatte mit Korruptionsproblemen zu kampfen deren Bedeutung inzwischen aber umstritten ist 24 All jene Forscher die primar innere Faktoren fur den Untergang des Reiches verantwortlich machen mussen sich dabei grundsatzlich der Frage stellen wieso der Osten des Imperiums die Krisen des 5 und 6 Jahrhunderts im Unterschied zum Westen praktisch unbeschadet uberdauerte und anschliessend sogar die Islamische Expansion in drastisch verringerter Grosse uberstand Eine mogliche Antwort hierauf ist der Verweis auf die lange Kette an Burgerkriegen die Westrom im 5 Jahrhundert erlebte und die die Autoritat des westlichen nicht aber des ostlichen Kaisertums auf die Dauer vernichteten so etwa Halsall und Borm 25 Die regulare Armee war in der spatromischen Epoche besonders im Westen oft nicht mehr in der Lage die Grenzen effektiv zu schutzen Grunde waren wohl eine gemessen an den Herausforderungen zu geringe Mannschaftsstarke sowie Rustungsfortschritte der Germanen sehr bedeutsam waren aber auch die blutigen innerromischen Auseinandersetzungen die seit 402 wie schon im 3 Jahrhundert zu einer Entblossung der Aussengrenzen fuhrten Einen bedeutenden Aderlass stellte zwar auch die Schlacht von Adrianopel 378 dar doch betraf diese Niederlage lediglich die ostromische Armee Im Osten stand dem Imperium mit dem Sassanidenreich allerdings ein beinahe gleichwertiger Gegner mit einer regularen Armee gegenuber was dazu fuhrte dass man dem Westen nur begrenzt helfen konnte Andererseits waren die Romer den Barbaren militarisch grundsatzlich weiterhin uberlegen So behielten die kaiserlichen Truppen nach wie vor in der Regel die Oberhand uber die hunnischen und germanischen Kriegerverbande es ist kein Zufall dass das romische Heer die weitaus grossten Verluste nicht bei der Abwehr ausserer Feinde sondern in inneren Konflikten erlitt so insbesondere in der Schlacht bei Mursa 351 und der Schlacht am Frigidus 394 Zwischen 350 und 400 unterlag die westromische Armee der ostromischen in drei sehr blutigen Burgerkriegen was die Abwehrkrafte des Westens erheblich schwachte Sogar die blutige Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 wird heute von einigen Historikern als ein primar innerromischer Konflikt interpretiert bei dem Attila lediglich die Feinde des Flavius Aetius unterstutzt habe Die neuere Forschung betont daher vor allem die Finanzierungsprobleme des Reiches Ostrom konnte aufgrund seiner Wirtschaftskraft der insgesamt stabilen Lage des Kaisertums in der Festungsstadt Konstantinopel und der weitgehend friedlichen inneren Verhaltnisse auch im 5 und 6 Jahrhundert eine Armee unterhalten die ihren Aufgaben insgesamt gerecht werden konnte Im Westen war dies nach 400 immer weniger der Fall vor allem weil die Zentralregierung angesichts andauernder Wirren schrittweise die Kontrolle uber wichtige Reichsteile einbusste 26 Die Vandalen eroberten in den 430er Jahren die reichste westromische Provinz Africa die fur die Getreideversorgung Italiens von zentraler Bedeutung war wahrend schliesslich weite Teile Hispaniens und Galliens in den 460er und 470er Jahren an die Goten fielen Das Steueraufkommen Westroms sank dementsprechend dramatisch ab die regularen Truppen konnten nicht mehr finanziert werden Der westromische Staat fiel im 5 Jahrhundert letztlich einem politischen Erosionsprozess zum Opfer 27 Die notgedrungenen Anwerbungen nichtromischer Soldner foederati nahmen zugleich immer mehr zu da dies ungleich billiger und zeitsparender war als der Unterhalt regularer Truppen Hinzu kam der Druck auf die Grenzen Westrom gelang es nach Ansicht mancher Forscher zuletzt nicht mehr die Germanen zu kontrollieren und in den Reichsverband einzubinden 28 Das vielbeschworene Problem mit unzuverlassigen Barbaren trat allerdings fast nur bei foederati auf also den als Bundesgenossen unter eigenen Anfuhrern reges dienenden Germanen und auch dort nur selten nicht bei den ins regulare Heer integrierten Germanen 29 Uber die Rolle die die Germanen letztlich bei der Entstehung der mittelalterlichen Welt spielten ubernahmen sie das ohnehin zusammenbrechende Westromische Reich eher als dass sie es gewaltsam erobert hatten besteht bis heute keine Einigkeit 30 Der weitgehend fehlende Widerstand gegen die Germanen kann nach Ansicht mancher Forscher eigentlich nur zweierlei bedeuten Entweder seien die einst so kriegerischen Romer im Westen auf einmal in Apathie verfallen oder aber man habe die Barbaren gar nicht als bedrohliche Eindringlinge empfunden sondern als Neuankommlinge in den Diensten Roms die lediglich die Aufgaben der regularen Armee ubernahmen 31 Unfahige oder zu junge Kaiser Honorius Valentinian III und die Haltung manch eines magister militum die Waffen gegen die eigenen Leute zu erheben um so die eigene Position zu starken trugen zum Machtverlust des westlichen Kaisertums bei Manchem Kaiser wie etwa Majorian oder Anthemius gelang es aber noch in der Endphase Westroms wenigstens zeitweise wieder die Initiative zu gewinnen umkehren konnten sie den Prozess allerdings nicht Westroms Macht war schon vor 476 bzw 480 zeitweilig nur noch ein Schatten ihrer selbst die kaiserliche Zentralregierung in Ravenna wurde schliesslich von den nicht immer germanischen Heermeistern ausgehebelt Als Zasur gilt die Ermordung des westromischen Heermeisters Flavius Aetius 454 der durchaus nicht uneigennutzig mit seinen Armeen die Herrschaft Ravennas in Italien weiten Teilen Galliens sowie in Katalonien und Dalmatien aufrechterhalten hatte Als dann Kaiser Anthemius 468 mit dem verzweifelten Versuch scheiterte das reiche Nordafrika gewaltsam wieder zu unterwerfen verlor das westromische Kaisertum alle verbliebene Autoritat und wurde 476 als uberflussig abgeschafft Die germanischen Foderaten ubernahmen um 470 die Verwaltung ihrer Gebiete selbst sie erkannten aber in der Regel den ostromischen Kaiser zunachst weiterhin als ihren Oberherren an Noch Justinian war uberdies in der Lage den romischen Herrschaftsanspruch im Westen auch militarisch durchzusetzen zumindest teilweise und fur begrenzte Zeit 32 Erst die islamische Expansion die die Kaiser in Konstantinopel fur alle Zukunft daran hinderte im Westen wirksamen Einfluss auszuuben bedeutete den endgultigen Untergang des Romischen Reiches Einen soziologisch komplexitatstheoretischen Erklarungsansatz der dem von Max Weber vertretenen nicht unahnlich ist liefert Joseph Tainter in seinem Buch The Collapse of Complexe Societies Wahrend Weber die sinkende Produktivitat der Landwirtschaft als kritischen Faktor ansieht betrachtet Tainter die Ressourcen und Energie versorgung des Reichs insgesamt Energie meint dabei vor allem Nahrungsmittel und Futtermittel in erster Linie fur die Armee aber auch menschliche Energie also die Versorgung mit Sklaven Der unter steigenden Ressourcenproblemen leidende expansive Staat loste lange Zeit erfolgreich diese Versorgungsprobleme durch die Eroberung immer neuer agrarischer Nachbarregionen Mit dem allmahlichen Ubergang vom See zum Binnenstaat wuchsen die Kosten des Transports der Kommunikation und der Zivilverwaltung steil an Seit dem 3 Jahrhundert wuchsen insbesondere die Besatzungs und Garnisonskosten so musste z B in den Partherkriegen eine umfangreiche gepanzerte Kavallerie Kataphrakt aufgebaut werden Um die Naturalsteuern aus entfernten Regionen noch eintreiben und Sklaven beschaffen zu konnen mussten die Provinzialverwaltungen und das Steuererhebungssystem stark ausgebaut werden Die Grenzertrage dieser enormen Aufwendungen sanken jedoch Die blosse Aufrechterhaltung und Sicherung der uberkomplexen regional uberdehnten Staatsstruktur erforderte immer mehr Ressourcen die nicht mehr durch neue Eroberungen beschafft werden konnten Unter dem Dominat wurde die Bevolkerung bis an die Grenze des Moglichen besteuert Doch die Invasionen konnten so nicht mehr verhindert werden Das Reich zerfiel in kleinere Einheiten fur die der Nutzen der Autonomie grosser war als der der Zugehorigkeit zum Reich Die germanischen Konigreiche hatten wesentlich geringere administrative und militarische Kosten und waren resilienter gegenuber Invasionsversuchen 33 Es ist bislang nicht gelungen eine eindeutige Antwort auf die Frage zu formulieren warum das Westromische Reich unterging Die angebliche Dekadenz war nach Ansicht der allermeisten heutigen Forscher kein entscheidender Faktor wenngleich es durchaus Quellenaussagen gibt die den angeblichen oder tatsachlichen Sittenverfall der Oberschicht beklagen denn derartige Klagen gab es zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften Im kulturellen Bereich dominierten zwar neue Formen doch war etwa die literarische Produktion noch immer beachtlich Im Bereich der Geschichtsschreibung etwa entstanden insbesondere in Ostrom noch bis ans Ende der Antike bedeutende Werke siehe unter anderem Ammianus Marcellinus Olympiodoros von Theben Priskos Prokopios von Caesarea zu nennen sind daneben auch Dichter wie Claudian und Gorippus oder Philosophen wie Boethius Simplikios und Damaskios 34 Eine Mitschuld am Untergang des Westreiches trugen sicherlich gewisse systemimmanente Mangel in der Verwaltung und der Armee doch betrafen diese grundsatzlich auch den erfolgreicheren Osten so dass sie als Erklarung nicht genugen Vor allem war der Westen okonomisch und militarisch wohl nicht stark genug Hier setzt zumindest der umstrittene Erklarungsansatz von Forschern wie Peter J Heather an Seit dem Aufkommen des Sassanidenreichs im 3 Jahrhundert stand dem Imperium Romanum anders als zuvor permanent ein gefahrlicher Rivale gegenuber der die Anspannung aller Krafte verlangt habe als mit dem Auftreten der Hunnen und dem dadurch so Heather bedingten Beginn grosser Volkerbewegungen der Druck auf die romische Nordgrenze stark zunahm sei zumindest das Westreich uberfordert gewesen Es sei von der Wucht der sogenannten Volkerwanderung 375 568 mit ganzer Harte getroffen worden zumal dort weniger Truppen lagen als an Donau und Euphrat Der Westen verfugte zudem nicht uber die Bevolkerungszahlen und die hohe Wirtschaftskraft des Ostreichs und seine Provinzen waren verwundbarer als die des Ostens siehe auch Rheinubergang von 406 Des Weiteren gelang es dem westromischen Staat so etwa Heather und Jones offenbar immer weniger auf das zum Teil noch immer gewaltige Privatvermogen reicher Senatoren zuzugreifen oder genugend Reichsbewohner zum Militardienst anzuwerben Erweitert werden die neueren Erklarungsansatze fur den Niedergang des Romischen Reiches durch umweltgeschichtliche Aspekte wie sie Kyle Harper thematisiert 35 Zugrunde gelegt wird dabei der Prozess der politischen und okonomischen Veranderung vom 2 Jahrhundert n Chr in dem das Romische Reich eine bevolkerungsreiche urbanisierte vernetzte politische Einheit gebildet habe bis zum 7 Jahrhundert da es zu einer zersplitterten agrarischen wirtschaftlich geschwachten Staatengruppe geworden sei Daran haben laut Harper Klimawandel und Pandemien mitgewirkt Wahrend der 300 Jahre bis 200 n Chr sei das Klima relativ stabil feucht warm gewesen und habe ertragreiche Ernten begunstigt In der Endphase des Romischen Reiches hingegen sei das Klima instabil geworden wie die palaoklimatische Forschung zeige Seit den spaten 160er Jahren habe eine Seuche die sogenannte Antoninische Pest als erste auf mehreren Kontinenten wutende Pandemie zu einem starken Bevolkerungsruckgang gefuhrt u a mit der Folge von Soldaten und Arbeitskraftemangel Weitere Ruckschlage brachten die Cyprianische Pest im 3 Jahrhundert und die Justinianische Pest im 6 Jahrhundert Eine monokausale Betrachtungsweise wird niemals allen diffizilen Problemen gerecht werden Wahrscheinlich durchschauten die Zeitgenossen die Vorgange eher noch weniger als die moderne Forschung So konnten keine geeigneten Gegenmassnahmen ergriffen werden und die literarischen Quellen fuhren mitunter in die Irre Westrom fiel letztlich einem politischen Desintegrationsprozess zum Opfer Spatestens seit dem fruhen 5 Jahrhundert nahm der politische Einfluss der hohen Militars im Westreich derart zu dass die Heermeister nun die wahre Macht ausubten Neben dem Militar entglitten aber auch zusehends wichtige Provinzen vor allem Africa bald darauf aber auch grosse Teile Hispaniens und Galliens der kaiserlichen Kontrolle Andere Militarfuhrer oder auch Anfuhrer diverser germanischer gentes agierten wahrenddessen als Warlords auf eigene Rechnung und profitierten so von der politischen Erosion im Westreich Die germanischen gentes die vor allem am Reichtum des Imperiums partizipieren wollten traten schrittweise an die Stelle der zerfallenden westromischen Zentralgewalt 36 Sicher ist Rom lebte kulturell fort das griechisch gepragte Ostreich bestand noch bis 1453 und die Spatantike so verheerend gewisse Ereignisse fur Teile der Bevolkerung gewesen sind formte das zukunftige Europa entscheidend mit und aktivierte auch dynamische Krafte Siehe auch BearbeitenBucherverluste in der Spatantike Liste der romischen Kaiser der AntikeLiteratur BearbeitenHartwin Brandt Das Ende der Antike Geschichte des spatromischen Reiches 2 Auflage Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 51918 0 sehr knappe inhaltlich konventionelle Einfuhrung in die Ereignisgeschichte der Jahre von 284 bis 565 Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian 2 Auflage Kohlhammer Stuttgart 2018 ISBN 978 3 17 023276 1 aktuelle Uberblicksdarstellung die vor allem innere Machtkampfe und Burgerkriege fur den Zerfall des Imperiums verantwortlich macht Henning Borm The End of the Roman Empire Civil Wars the Imperial Monarchy and the End of Antiquity In Michael Gehler Robert Rollinger Philipp Strobl Hrsg The End of Empires Springer Wiesbaden 2022 ISBN 978 3 658 36875 3 S 191 213 Digitalisat Karl Christ Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches Wege der Forschung CCLXIX 2 unveranderte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 04933 0 Alexander Demandt Geschichte der Spatantike Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 44107 6 S 445 447 Alexander Demandt Der Fall Roms Beck Munchen 1984 ISBN 3 406 09598 4 lesenswerte detaillierte Darstellung der unterschiedlichen Erklarungsmuster fur den Fall Roms Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches WBG Theiss Darmstadt 2022 ISBN 978 3 8062 4425 0 Walter A Goffart Barbarians and Romans A D 418 584 The techniques of accommodation Princeton University Press Princeton 1980 ISBN 0 691 05303 0 Goffart entwickelte hier eine einflussreiche aber umstrittene Theorie der zufolge die barbarischen Krieger im Imperium kein Land sondern lediglich einen Anteil an den Steuern erhalten hatten Guy Halsall Barbarian Migrations and the Roman West 376 568 Cambridge University Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 43543 7 Halsall halt vornehmlich innere Faktoren fur ausschlaggebend fur die Entwicklungen und nimmt an erst der Zerfall des Westreiches habe die Volkerverschiebungen bewirkt nicht umgekehrt Henriette Harich Schwarzbauer Karla Pollmann Hrsg Der Fall Roms und seine Wiederauferstehungen in Antike und Mittelalter De Gruyter Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 028698 4 Kyle Harper Fatum Das Klima und der Untergang des Romischen Reiches Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 74933 9 Peter J Heather The Fall of the Roman Empire A New History Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 515954 3 Heather sieht das Auftreten der Hunnen und weiterer ausserer Feinde als Grund fur das Ende Roms an Die Hunnen hatten eine Volkerwanderung ausgelost der das Imperium das bereits seit der Grundung des Sassanidenreiches unter grossem ausseren Druck gestanden habe erlegen sei siehe auch den Aufsatz unten Peter J Heather The Huns and the End of the Roman Empire in Western Europe In English Historical Review Band 110 1995 S 4 41 Alfred Heuss Romische Geschichte 7 Auflage Schoningh Paderborn 2000 ISBN 978 3 506 73927 8 insbesondere S 500 506 601 603 Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey 2 Bande Baltimore 1986 Neudruck der Ausgabe in 3 Banden Oxford 1964 wichtiges und detailliertes Standardwerk zum Aufbau des spatromischen Reiches wenngleich teils uberholt und fur den Laien nur schwer lesbar Henri Irenee Marrou Decadence romaine ou antiquite tardive IIIe VIe siecle Seuil Paris 1977 Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert n Chr Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Beck Munchen 2019 ISBN 978 3 406 73959 0 Walter Pohl Die Volkerwanderung Eroberung und Integration 2 Auflage Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018940 9 Bryan Ward Perkins The Fall of Rome and the End of Civilization Oxford University Press Oxford 2005 Nachdruck 2006 ISBN 978 0 19 280728 1 Darstellung des Endes des Westromischen Reiches die im Gegensatz zu Walter Goffart diesen Prozess als brutalen Einschnitt hervorgerufen durch aussere Angreifer versteht Ward Perkins betont ausgehend vom archaologischen Befund es habe sich nicht um eine blosse Transformation sondern um einen Niedergang und Verfall gehandelt der durch barbarische Attacken verursacht wurde Edward J Watts The Eternal Decline and Fall of the Roman Empire The History of a dangerous Idea OUP Oxford 2021 ISBN 978 0 19 007671 9 rezeptionsgeschichtliche Studie zum Dekadenznarrativ Christian Witschel Imperium im Wandel Das Ende des Romischen Reiches im Urteil der modernen Geschichtswissenschaft In Praxis Geschichte Ausgabe 1 2014 S 4 11 knapper Uberblick uber die Diskussion Dokumentarfilme BearbeitenRom Untergang einer Weltmacht Originaltitel Qui a tue l Empire Romain TV Dokumentation von Frederic Wilner F 2022 deutsche Synchronfassung Arte 2022 auch auf youtube com Weblinks BearbeitenThe Fall of Rome an author dialogue Gesprach zwischen Peter J Heather und Bryan Ward Perkins englisch Anmerkungen Bearbeiten Vgl die Beitrage in Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches Darmstadt 2022 Bryan Ward Perkins The Fall of Rome and the End of Civilization Oxford 2005 Kyle Harper Climate Disease and the Fate of Rome Princeton University Press Princeton New Jersey 2017 ISBN 978 0 691 16683 4 dt Ubersetzung Fatum Das Klima und der Untergang des Romisches Reiches Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 74933 9 Max Weber 1896 Die sozialen Grunde des Untergangs der antiken Kultur In Jurgen Deininger Hrsg Max Weber Gesamtausgabe Abteilung I Schriften und Reden Band VI Zur Sozial und Wirtschaftsgeschichte des Altertums Mohr Siebeck Tubingen u a 2006 S 82 127 auch in Gesammelte Aufsatze zur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Mohr Siebeck Tubingen 1924 S 289 311 Erstdruck in Die Wahrheit Band 3 Heft 63 Fr Frommanns Verlag Stuttgart 1896 S 57 77 online bei zeno org Guy Halsall Movers and Shakers The Barbarians and the Fall of Rome In Early Medieval Europe Band 8 1999 S 131 145 Henning Borm Ein Zeitalter der Burgerkriege Der Untergang des Romischen Reiches und die Erosion der Zentralgewalt In Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches WBG Darmstadt 2022 S 244 253 Ovid Metamorphosen 1 89 150 Edward Adams Liberal Epic The Victorian Practice of History from Gibbon to Churchill Victorian Literature and Culture University of Virginia Press 2011 Franz Georg Maier Die Verwandlung der Mittelmeerwelt Fischer Weltgeschichte Band 9 Frankfurt 1968 S 146 f Hans Delbruck Das Mittelalter Teil 2 Bearbeitet von Konrad Molinski Berlin 1929 S 5 Neuauflage Books on Demand 2011 Max Weber Die sozialen Grunde des Untergangs der antiken Kultur 1896 In Max Weber Soziologie Universalgeschichtliche Analysen Politik Hrsg von Johannes Winckelmann 6 Auflage Stuttgart 1992 S 1 26 insbes S 11 ff Franz Georg Maier Die Verwandlung der Mittelmeerwelt Frankfurt 1968 S 144 Die Romische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung fur das Staats und Privatrecht 1891 In Max Weber Gesamtausgabe Band I Nr 2 S 101 291 Vgl etwa Scott Fitzgerald Johnson Hrsg The Oxford Handbook of Late Antiquity Oxford u a 2012 Reinhold Kaiser Die Mittelmeerwelt und Europa in Spatantike und Fruhmittelalter Frankfurt am Main 2014 Rene Pfeilschifter Die Spatantike Der eine Gott und die vielen Herrscher Munchen 2014 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 John Haldon Byzantium in the Seventh Century 2 Auflage Cambridge 1997 Einfuhrend dazu siehe unter anderem Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Stuttgart Berlin Koln 1990 S 304ff Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Band 1 Munchen 1975 S 243ff Johannes Fried Karl der Grosse Munchen 2013 S 319ff Wilfried Hartmann Karl der Grosse Stuttgart 2010 S 177ff Rosamond McKitterick Hrsg Carolingian Culture Emulation and Innovation Cambridge New York 1994 Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 464ff Vgl die Beitrage in Scott Fitzgerald Johnson Hrsg The Oxford Handbook of Late Antiquity Oxford u a 2012 und im Oxford Dictionary of Late Antiquity Roland Steinacher Der Untergang des Romischen Reiches Position I in Der Untergang des Romischen Reiches ed Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Darmstadt 2022 278 283 fachwissen Besprechung bei H Soz u Kult Alexander Demandt Geschichte der Spatantike Munchen 1998 S 453 Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey 2 Bande Baltimore 1986 S 1038 1040 Peter Rothenhofer Die Wirtschaftsstrukturen im sudlichen Niedergermanien Untersuchungen zur Entwicklung eines Wirtschaftsraumes an der Peripherie des Imperium Romanum Koln 2005 Mischa Meier Das spate Romische Kaiserreich ein Zwangsstaat Anmerkungen zu einer Forschungskontroverse In Dariusz Brodka u a Hrsg Freedom and its limits in the Ancient World Proceedings of a colloquium held at the Jagiellonian University Krakow Electrum Band 9 Krakau 2003 S 193 213 Alexander Demandt Geschichte der Spatantike Munchen 1998 S 454 Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey 2 Bande Baltimore 1986 S 1063 1064 Vgl Guy Halsall Movers and Shakers The Barbarians and the Fall of Rome In Early Medieval Europe Band 8 1999 S 131 ff Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian 2 Auflage Stuttgart 2018 S 127 ff Zu diesem Prozess vgl Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian 2 Auflage Stuttgart 2018 Dirk Henning Periclitans res Publica Kaisertum und Eliten in der Krise des Westromischen Reiches 454 5 493 Stuttgart 1999 Vgl zusammenfassend Henning Borm Ein Zeitalter der Burgerkriege Der Untergang des Romischen Reiches und die Erosion der Zentralgewalt In Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches Darmstadt 2022 S 244 253 Alexander Demandt Geschichte der Spatantike Munchen 1998 S 471 Peter J Heather The Fall of the Roman Empire A New History New York 2005 passim englisch Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey 2 Bande Baltimore 1986 S 1038 Vgl dazu meinungsfreudig Walter A Goffart Barbarians and Romans A D 418 584 The techniques of accommodation Princeton 1980 So vor allem W Goffart Dagegen siehe jedoch Heather und Ward Perkins Heather betont unter anderem die Rolle der Hunnen deren Angriffe er ganz im Sinne der alteren Forschung fur entscheidend halt Peter J Heather Die letzte Blute Roms Das Zeitalter Justinians wbg Theiss Darmstadt 2019 Joseph A Tainter The Collapse of Complex Societies Cambridge University Press Cambridge 1988 S 11 ff 49 ff 128 151 Ahnlich argumentiert auch Max Weber und Gerald Gunderson Economic Change and the Demise of the Roman Empire In Explorations in Economic History Band 13 1976 S 43 68 Vgl allgemein bzgl der Einschatzung der Spatantike in der neueren Forschung folgende Werke The Oxford Dictionary of Late Antiquity Douglas Boin A Social and Cultural History of Late Antiquity Hoboken NJ 2018 Hugh Elton The Roman Empire in Late Antiquity A Political and Military History Cambridge 2018 Scott Fitzgerald Johnson Hrsg The Oxford Handbook of Late Antiquity Oxford u a 2012 Reinhold Kaiser Die Mittelmeerwelt und Europa in Spatantike und Fruhmittelalter Frankfurt am Main 2014 A D Lee From Rome to Byzantium Ad 363 to 565 The Transformation of Ancient Rome Edinburgh 2013 Stephen Mitchell A History of the Later Roman Empire AD 284 641 2 Auflage Oxford u a 2015 Rene Pfeilschifter Die Spatantike Der eine Gott und die vielen Herrscher Munchen 2014 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 Philip Rousseau Hrsg A Companion to Late Antiquity Malden Massachusetts u a 2009 Cambridge Ancient History 2 Auflage Cambridge 1997 2005 Bande 12 bis 14 Kyle Harper Fatum Das Klima und der Untergang des Romischen Reiches Munchen 2020 Vgl dazu Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian 2 Auflage Stuttgart 2018 Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert n Chr Munchen 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Untergang des Romischen Reiches amp oldid 234656871