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Die Aghlabiden Banu al Aghlab arabisch بنو الأغلب DMG Banu al Aġlab auch arabisch الأغالبة al Aghaliba DMG Al Aġaliba waren eine arabische Dynastie die von 800 bis 909 in Ifriqiya regierte Das Reich der Aghlabiden zwischen 800 und 909 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutung 3 Herrscher 4 Siehe auch 5 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp aghlabidischer Dinar Ibrahims I 808 Um der Anarchie in der Provinz Ifriqiya Tunesien nach dem Sturz der Muhallabiten gegen Ende des 8 Jahrhunderts entgegenzuwirken ernannte der Kalif Harun ar Raschid Ibrahim I ibn al Aghlab zum erblichen Emir 800 812 Sein Herrschaftsgebiet umfasste das ostliche Algerien Tunesien Tripolitanien Sizilien Malta Sardinien und Suditalien Zwar regierte er faktisch unabhangig doch wurde die Oberherrschaft der Abbasiden auch unter seinen Nachfolgern immer anerkannt Als Residenz wurde ausserhalb von Kairouan die Palaststadt Raqqada gegrundet Dies geschah auch um der Opposition der malikitischen Rechtsgelehrten und Theologen zu entgehen die den aghlabidischen Emiren einen gottlosen Lebenswandel vorwarfen Ausserdem lehnten sie die Ungleichbehandlung der muslimischen Berber ab Zur Sicherung der Macht nach aussen und innen wurden Grenzfestungen Ribats angelegt u a in Sousse und Monastir Unter Ziyadat Allah I 817 838 kam es zu einer schweren Krise als die arabischen Truppen 824 in Tunis rebellierten Der Aufstand konnte erst 836 mit Hilfe der Berber unterdruckt werden Um die unruhigen arabischen Truppen unter Kontrolle zu halten begannen die Aghlabiden 827 unter dem Vorwand der Waffenhilfe fur den byzantinischen Usurpator Euphemios mit der Eroberung des byzantinischen Sizilien unter Asad ibn al Furat Die Eroberung kam nur langsam voran und erst 902 konnten die letzten byzantinischen Stutzpunkte besetzt werden Von Sizilien aus wurden in der Folgezeit weite Teile Italiens durch Raubzuge geplundert 846 erfolgte ein Angriff auf Rom der zur Plunderung der Stadt und zur Zerstorung der Basilika St Peter fuhrte Erst im 10 Jahrhundert konnten die Muslime wieder aus Italien verdrangt werden die Aghlabiden verloren zunehmend die Kontrolle uber die arabischen Truppen auf Sizilien und in Italien Das Aghlabidenreich erreichte unter Abu Ibrahim Ahmad 856 863 seinen Hohepunkt Ifriqiya war auf Grund seiner bluhenden Landwirtschaft eine bedeutende Wirtschaftsmacht Die von den Romern ubernommenen Bewasserungssysteme wurden weiter ausgebaut Das Reich entwickelte sich zur Drehscheibe des Handels zwischen den islamischen Landern sowie Italien und Byzanz wobei vor allem der Sklavenhandel sehr gewinnbringend war Kairuan wurde unter den Aghlabiden zum bedeutendsten Zentrum der Wissenschaft im Maghreb Besonders Gelehrte der Theologie und des Rechts sowie Dichter versammelten sich in der Stadt Der Niedergang der Dynastie begann unter Abu Ishaq Ibrahim II 875 902 So ging die Kontrolle uber Kalabrien an Byzanz verloren musste 882 ein Angriff der Tuluniden aus Agypten abgewehrt und Aufstande der Berber in verlustreichen Kampfen niedergeschlagen werden Ausserdem begann sich seit 893 unter den Kutama Berbern durch die Mission von Abu ʿAbdallah asch Schiʿi die Bewegung der schiitischen Fatimiden auszubreiten Diese fuhrten 909 auch den Sturz der Aghlabiden herbei Bedeutung BearbeitenDie Bedeutung der Aghlabiden liegt in der Einleitung einer Entwicklung zur Eigenstaatlichkeit Tunesiens Ausserdem setzten sie den orthodoxen sunnitischen Islam der malikitischen Rechtsschule in Ifriqiya weitgehend durch und verdrangten die Charidschiten aus diesem Teil des Maghreb Herrscher BearbeitenIbrahim I ibn al Aghlab 800 812 Abdallah I ibn Ibrahim Abu l Abbas 812 817 Ziyadat Allah I ibn Ibrahim I Abu Muhammad 817 838 al Aghlab ibn Ibrahim I Abu Iqal 838 841 Muhammad I ibn al Aghlab Abu l Abbas 841 856 Ahmad ibn Muhammad I Abu Ibrahim 856 863 Ziyadat Allah II ibn Muhammad I 863 Muhammad II ibn Ahmad Abu Abdallah Abu l Gharaniq 863 875 Ibrahim II ibn Ahmad Abu Ishaq 875 902 Abdallah II ibn Ibrahim II Abu l Abbas 902 903 Ziyadat Allah III ibn Abdallah II Abu Mudar 903 909 Siehe auch BearbeitenIslam in ItalienLiteratur BearbeitenClifford Edmund Bosworth The New Islamic Dynasties A Chronological and Genealogical Manual 2 Auflage Edinburgh University Press Edinburgh 2004 ISBN 0 7486 2137 7 The new Edinburgh Islamic Surveys Ulrich Haarmann Geschichte der Arabischen Welt Herausgegeben von Heinz Halm 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 47486 1 Beck s historische Bibliothek Giosue Musca L Emirato di Bari 847 871 2 Auflage 2 Druck Dedalo Bari 1992 ISBN 88 220 6138 1 Nuova biblioteca Dedalo 138 Stephan Ronart Nandy Ronart Lexikon der Arabischen Welt Artemis Verlag Zurich 1972 ISBN 3 7608 0138 2 Emire der Aghlabiden Ibrahim I ibn al Aghlab Abdallah I Ziyadat Allah I Abu Iqal Abu ʾl ʿAbbas Muhammad I Abu Ibrahim Ahmad Ziyadat Allah II Abu l Gharaniq Muhammad II Abu Ishaq Ibrahim II Abu l Abbas Abdallah II Ziyadat Allah III Normdaten Person GND 118846469 lobid OGND AKS VIAF 64804855 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aghlabiden amp oldid 202319505