www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Im christlichen im engeren Sinne romisch katholischen Italien war der Islam wahrend des Mittelalters vor allem als Bedrohung prasent Vom 9 Jahrhundert bis zur Seeschlacht von Lepanto 1571 kam es zu zahlreichen Raubzugen gegen die Kustenorte manchmal auch ins Hinterland Zahlreiche Stadte wurden zerstort darunter 927 Tarent und Otranto ebenso die Benediktinerabtei Montecassino das Mutterkloster abendlandischen Monchtums ihre Bewohner getotet und Frauen und Kinder gefangen genommen und versklavt In fast jedem italienischen Ort in Kustennahe sind die Schrecken in Volksliedern und Erzahlungen uberliefert Die intensivste Prasenz erlebte Sizilien Teile der Insel standen bis zu 250 Jahre unter arabisch muslimischer Herrschaft Im 9 Jahrhundert gab es einen kurzzeitigen punktuellen Versuch eines muslimischen Bruckenkopfes an der Kuste Apuliens Im 13 Jahrhundert gab es ebendort in Lucera eine kurzzeitige Zwangsansiedlung von Muslimen Die heute in Italien lebenden 1 2 Millionen Muslime stehen in keiner Kontinuitat zu den mittelalterlichen Angriffen oder Herrschaftsbestrebungen auf Sizilien Ihre Einwanderung begann bis auf geringe Ausnahmen erst ab 1990 Sie machen ca 2 Prozent der 60 Millionen Bewohner Italiens aus weniger als etwa in Grossbritannien 2 3 Millionen Deutschland 4 3 Millionen oder Frankreich 4 5 Millionen Mindestens 150 000 von ihnen leben ohne gultige Aufenthaltspapiere in Italien Schatzungen kirchlicher und Menschenrechtsgruppen gehen von weiteren 250 000 illegalen muslimischen Immigranten aus Ehemalige Synagoge von Palermo die erst als Kirche diente und jetzt in eine Moschee umgewandelt wurdeEtwa 50 000 Muslime in Italien haben die italienische Staatsburgerschaft darunter wenige Konvertiten Einer der bekanntesten Konvertiten ist heute Torquato Cardilli Italiens ehemaliger Botschafter in Saudi Arabien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Araber bzw Sarazenen 1 1 1 Sizilien 1 1 2 Suditalienisches Festland 1 1 3 Norditalien 1 1 4 Ende der arabischen Epoche 1 2 Turken bzw Osmanen 1 2 1 Bruckenkopf Otranto 1 2 2 Angriffe im 16 Jahrhundert 1 2 3 Italienische Konvertiten im Osmanischen Reich 1 3 Kolonialismus der Neuzeit 1 4 Zusammenfassung Zeittafel 2 Islam im heutigen Italien 2 1 Muslimische Einwanderung 2 2 Organisation und Ausrichtung 2 3 Kontroverse um den Bau einer Moschee 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenSiehe auch Geschichte Italiens und Geschichte Siziliens Araber bzw Sarazenen Bearbeiten Als erste war bereits im Jahr 700 die Insel Pantelleria kurzzeitig von Arabern erobert worden ab 720 setzten sich Muslime kurzzeitig an Kustenabschnitten Sardiniens fest Sizilien Bearbeiten Siehe auch Emirat von Sizilien Erste arabische Angriffe auf das byzantinische Sizilien misslangen 652 667 und auch 720 Syrakus wurde 708 zwar erstmals kurzzeitig erobert die fur 740 angesetzte Invasion scheiterte aber an einem Aufstand der Berber des Maghreb und an bis 771 bzw bis 799 anhaltenden Burgerkriegen in Ifriqiya im heutigen Tunesien Erst als Ibrahim I ibn al Aghlab sich 800 zum Emir von Ifriqiya erhob und damit die Dynastie der Aghlabiden begrundete die auch vom Kalifen Harun ar Raschid anerkannt wurde fuhrte die sich daraus ergebende Stabilisierung und Unabhangigkeit dieser Region zu einer gezielten energischen muslimischen Eroberungspolitik gegen Italien von Nordafrika aus 806 wurde die Insel Pantelleria erneut eingenommen Die dort lebenden christlichen Monche wurden versklavt Karl der Grosse selbst bemuhte sich um die Freilassung dieser Monche 1 Mehrere arabische Angriffe auf Sardinien in dieser Zeit verliefen weniger erfolgreich Um sich der standigen Meutereien des Heeres zu entledigen schickte der Aghlabiden Gouverneur von Ifriqiya in den Jahren 827 830 und 875 erneut arabische berberische und andalusische Rebellen zur Eroberung Siziliens fort u a unter Asad ibn al Furat 902 fuhrte sein Nachfolger selbst ein Heer auf die Insel Dort hatte der gegen Konstantinopel meuternde Gouverneur Euphemios Muslime zu Hilfe gerufen die von den Europaern als Sarazenen bezeichnet wurden Sie entledigten sich des Euphemios und nutzten die Gelegenheit zur Eroberung der damals zum Byzantinischen Reich gehorenden Insel Entsprechend sprach die Bevolkerung griechisch und gehort zur Ostkirche 831 fiel Palermo in ihre Hande seitdem Hauptstadt 843 dann Messina doch erst 878 Syrakus 902 Taormina 918 das auf dem benachbarten Festland liegende Reggio in Kalabrien und 965 mit Rometta auch der letzte byzantinische Stutzpunkt auf der Insel Wahrend der Sudwesten der Insel ziemlich konstant in muslimischer Hand blieb konnten sich in anderen Teilen besonders im Nordosten die Christen und Byzantiner halten Die Muslime verloren immer wieder eroberte Gebiete die sie in Militaraktionen zuruckgewinnen mussten Formal unterstand zwar ganz Sizilien ab 965 der muslimischen Oberhoheit Die direkte Herrschaftsausubung galt aber nur in zwei Dritteln der Insel Der christlich gebliebene Nordosten blieb autonom wenngleich Steuern und Tribut gezahlt werden mussten 1035 begannen die letzten Versuche zur Ruckeroberung der Insel durch Byzanz zunachst erfolgreich indem die Ostkuste mit Messina und Syrakus unter die Kontrolle Konstantinopels zuruckkehrte Ab 1061 traten die Normannen an die Stelle der Byzantiner Sie eroberten die Insel zuruck und beseitigten die muslimische Herrschaft Zugleich wurde die Insel fur das lateinische Christentum der Westkirche gewonnen Unter den Arabern bluhte die Landwirtschaft und wurde auf den Export ausgerichtet ebenso das Handwerk in den Stadten Mit etwa 300 000 Einwohnern hatte allein die arabische Inselhauptstadt Palermo damals mehr Einwohner als alle Stadte Deutschlands zusammen Der muslimische Bevolkerungsanteil auf der Insel am Ende der muslimischen Herrschaft Mitte des 11 Jahrhunderts kann nur geschatzt werden Tatsache ist dass sie zwei Drittel der Insel besiedelten wobei Araber zumeist den Norden um Palermo und Berber uberwiegend den Suden um Agrigent dominierten die Christen das nordostliche am dichtesten besiedelte Drittel der Insel um den Atna Nach dem Sturz der Aghlabiden auch in Ifriqiya war Sizilien im 10 Jahrhundert an ihre fatimidischen Nachfolger gefallen doch hatte sich nach Kampfen zwischen Sunniten und Schiiten unter den Kalbiten bald ebenfalls fur unabhangig erklart So wie die Muslime die Kirchen im Norden und Westen Siziliens in Moscheen umwandelten darunter die Kathedrale von Palermo und die bekannte Kirche San Giovanni degli Eremiti ebendort wurden sie nach dem Ende der muslimischen Herrschaft wieder in Kirchen umgewandelt Suditalienisches Festland Bearbeiten Siehe auch Emirat von Bari nbsp Die Seeschlacht von Ostia stoppte 849 den dritten arabischen Angriff auf Rom nbsp Kaiser Ludwig bekampft 871 die Araber vor BariVon Sizilien setzten die Muslime auf das Festland uber und verwusteten Kalabrien 835 und 837 hatte der Herzog von Neapel im Kampf gegen den Herzog von Benevent die Muslime gerufen 840 fielen Tarent und Bari in ihre Hande 841 auch Brindisi Capua wurde zerstort das unter frankischem Schutz stehende Benevent wurde besetzt 840 847 und nochmals 851 52 arabische Angriffe auf Rom scheiterten 843 und 849 Ein zweiter Angriff der arabischen Aghlabiden auf Rom fuhrte zur Plunderung der Stadt und zur Zerstorung der Basilika St Peter Die goldenen Turen wurden gestohlen und das Grab des Apostels geschandet 2 Sardinien fiel kurzzeitig unter arabische Herrschaft Schon 847 erklarten sich Tarent Bari und Brindisi zu von den Aghlabiden unabhangigen Emiraten Jahrzehntelang beherrschten die Muslime das Mittelmeer und uberfielen die italienischen und adriatischen Kustenstadte 868 70 stand das dalmatinische Ragusa heute Dubrovnik fur anderthalb Jahre unter arabischer Herrschaft 856 attackierten und zerstorten arabische Invasoren die Kathedrale von Canosa in Apulien Arabisch muslimische Truppen belagerten im Marz 861 die Stadt Ascoli Erst nach dem Fall Maltas 870 gelang den abendlandischen Christen die Aufstellung einer gleichwertigen Streitmacht zu Lande Kaiser Ludwig II aus dem frankischen Haus der Karolinger eroberte Brindisi und schlug die Araber 871 bei Bari Die Byzantiner konnten 880 auch Tarent zuruckerobern Letzte arabische Stutzpunkte z B Santa Severina Crotone in Kalabrien hielten sich im Suden noch bis 885 und schon 882 hatten die Muslime weiter nordlich an der Mundung des Garigliano zwischen Neapel und Rom eine mit Gaeta verbundete neue Basis errichtet und Kampanien sowie Sabinia im Latium angegriffen Hundert Jahre spater versuchte Kaiser Otto II 982 den Vormarsch der Sarazenen in Suditalien zu stoppen nachdem die langobardischen Verbande des Herzogs von Benevent nicht Herr der Lage wurden Die Muslime hatten den Tod des byzantinischen Kaisers und die folgende Regierungskrise in Konstantinopel ausgenutzt Vor Tarent kam es zur Schlacht bei Crotone in der der Emir fiel die Muslime aber siegten Die Verluste auf beiden Seiten waren aber so hoch dass sich die Muslime in die von ihnen kontrollierten Teile Siziliens zuruckzogen und das Reichsheer nach Norden Noch 1002 wurde Bari erneut von Arabern erobert und von Byzantinern rasch zuruckerobert Gegen die Byzantiner aber erhob sich der der Langobarde Meles Melo 1009 1019 und rief die Normannen zu Hilfe Er schenkt Kaiser Heinrich II den goldbestickten Sternenmantel Dort ist Meles unter dem Pseudonym Ismael verewigt was aber keine muslimische Abstammung andeutet sondern seinem Schutz vor den Byzantinern diente Er starb in Bamberg Norditalien Bearbeiten Erstmals 729 765 hatten Araber und Berber nach der Eroberung des spanischen Westgoten Reiches von Septimanien und Narbonne aus Raubzuge bis nach Oberitalien unternommen sowie 793 erneut Sudfrankreich uberfallen Nizza 813 859 sowie 880 888 errichteten andalusische Muslime in Fraxinetum bei Frejus in der franzosischen Provence einen neuen Stutzpunkt von wo aus sie Plunderzuge an der Kuste und im Landesinnern durchfuhrten 926 rief Italiens Konig Hugo I gegen norditalienische Rivalen die Araber ins Land 934 und 935 wurden Genua und La Spezia uberfallen 942 wieder Nizza Im Hinterland Piemont stiessen die Muslime bis Asti sowie Novi Ligore vor und zogen entlang des Rhonetals und der Westflanke der Alpen nach Norden Nach Erfolgen uber Burgund drangen sie 942 965 nach Savoyen und 952 960 bis in Teile der heutigen Schweiz vor Gegen die Araber wiederum hatte Hugos Gegenspieler Kaiser Berengar I die Ungarn zu Hilfe gerufen die Norditalien daraufhin ebenfalls verwusteten Unter dem Druck deutscher Konige musste zwar Fraxinetum 972 aufgegeben werden doch die Plunderungen 1002 von Genua und 1004 von Pisa gingen weiter Pisa und Genua verbundeten sich um den arabischen Muslimen auch ihre Stutzpunkte auf Korsika Campomoro Morsiglia und auf Sardinien zu entreissen Letztere standen aber seit 1015 unter dem Schutz der Flotte des andalusischen Emirs von Denia in Spanien der von den verbundeten Italienern 1016 und nach seiner erneuten Invasion 1022 nochmals geschlagen wurde Erst 1027 konnten die Italiener die sardinischen Muslime endgultig besiegen der letzte muslimische Aufstand endete erst 1050 Ende der arabischen Epoche Bearbeiten nbsp Dom von Palermo unter muslimischer Herrschaft in eine Moschee und nach deren Ende wieder in eine Kirche umgewandelt nbsp Der Normannenpalast bereits Machtzentrum unter den Karthagern Romern und Byzantinern ebenso Sitz der Emire Die alteste sichtbare Bausubstanz stammt aus der Normannenzeit nbsp Vorbild fur das Abendland Idrisi Weltkarte gesudet nbsp Kirche San Giovanni errichtet in byzantinischer Zeit unter muslimischer Herrschaft in eine Moschee umgewandelt nach deren Ende wieder in eine Kirche Beispiel fur die byzantinisch normannische Symbiose nbsp Der Dom von Lucera eine altere Kirche wurde unter Friedrich II nach der Ansiedlung der sizilianischen Muslime von 1220 in eine Moschee umgewandelt nach dem Ende der Kolonie wurde 1300 wieder eine Kirche daraus nbsp Arabische Inschrift auf dem normannischen Kronungsmantel spater Teil der Reichskleinodien nbsp Festung von Otranto nbsp Paolo Veronese Die Schlacht von Lepanto von 1571Die auf Sizilien unter den Kalbiten begonnene Herrschaft war durch innermuslimische Kampfe gefahrdet worden in die 1027 tunesische Ziriden 1030 35 Pisaner und ab 1035 Byzantiner eingriffen Ostsizilien Messina Syrakus Taormina wurde 1038 1042 wieder byzantinisch Hinzu kamen 1059 schliesslich auch suditalienische Normannen unter Roger I die 1060 Reggio 1027 den Arabern von den Byzantinern abgenommen eroberten Schon 1061 fiel Messina in normannische Hande eine Invasion der algerischen Hammadiden zur Rettung des Islams scheiterte 1063 am Eingreifen von Genua und Pisa 1072 eroberten die von den christlichen Seerepubliken unterstutzten Normannen Palermo Der Grossteil der Muslime verliess die Insel ubersturzt Noto und einige letzte muslimische Stutzpunkte konnten sich nur noch bis 1091 halten 1090 91 eroberten die Normannen auch Malta Pantelleria vor der Kuste Nordafrikas fiel ihnen 1123 in die Hand Italien und das normannische Tarent wurden ab 1095 99 zum Ausgangspunkt der Kreuzzuge Im abgelegenen Hinterland im Westen der Insel wurde der auf der Insel verbliebene Teil der Muslime in der Piana degli Albanesi und sudwestlich davon konzentriert Die Normannenkonige bemuhten sich zunachst um eine Duldung der Muslime einen Ausgleich mit der griechischen Bevolkerung und um die Einbindung Siziliens in das Abendland Die sizilianischen Normannen beteiligten sich zwar nicht an den Kreuzzugen ins Heilige Land fuhrten aber eigene Eroberungskriege und Raubzuge gegen Ifriqiya durch ehe sie dort nach 1157 den Almohaden unterlagen 1194 folgten durch Heirat die Staufer auf die Normannen Die im westlichen Landesinneren noch verbliebenen Muslime riefen Ibn Abbad zum Emir der Insel aus Um diesen Aufstand zu brechen liess der Kaiser Friedrich II 1220 die letzten rund 30 000 Muslime von Sizilien nach Apulien deportieren Dort siedelte er sie im einstigen Grenzgebiet zwischen Langobarden und Byzantinern in der militarisch organisierten Kolonie Lucera an Als es auch dort zu Aufstanden kam liess er sie niederkampfen und die Muslime in und bei Lucera konzentrieren 1249 vertrieb er die Muslime auch von Malta Nach dem Sturz der Staufer 1266 Schlacht bei Benevent die sizilianischen Muslime kampften ihrem Eid folgend fur Manfred den Sohn Friedrichs II und der Niederlage in den Kreuzzugen 1291 wurde Lucera im Jahr 1300 von Konig Karl II von Neapel den neuen Machthabern aus dem Haus Anjou zerstort Eine arabisch byzantinisch normannische Symbiose in der Kunst die besser orientalisch byzantinisch normannische Symbiose genannt werden sollte wirkte als Sizilianische Romanik fort Arabisch steht darin nicht fur muslimisch sondern fur das orientalische Christentum wie sich im Flottenkommandanten von Roger II einem syrischen Christen zeigte Trotz der in Palermo 240 Jahre dauernden muslimischen Herrschaft haben die Muslime kaum Spuren hinterlassen Es wird zwar auf die Nutzung von Gebauden Kathedrale Normannenpalast auch wahrend der islamischen Herrschaft verwiesen doch an Bausubstanz oder Kunst lasst sich kaum mehr etwas lokalisieren Der Normannenpalast war bereits unter den Karthagern zum Herrschaftszentrum der Stadt ausgebaut worden Die Fundamente aus phonizischer Zeit konnten archaologisch gesichert werden Die Romer nutzten die Festung als Castrum Belisar nahm sie 535 fur das Byzantinische Reich ein Die Emire nutzten ihn als Residenz ebenso spater die Normannenkonige Turken bzw Osmanen Bearbeiten Erst 600 Jahre nach dem Untergang des Emirats Tarent 400 Jahre nach dem Verlust Siziliens und rund 180 Jahre nach der Vernichtung Luceras geriet noch einmal ein kleiner Teil Italiens kurzzeitig unter muslimische Herrschaft Bruckenkopf Otranto Bearbeiten Apulien gehorte zum Konigreich Neapel und stand seit Mitte des 15 Jahrhunderts unter Herrschaft der Spanier die auf ihrer eigenen Halbinsel 1481 die Schlussoffensive zur Eroberung Granadas starteten Dieser letzte Stutzpunkt des Islams in Spanien hatte verzweifelte Hilferufe an alle islamischen Staaten des Mittelmeerraums gesandt Das Reich der Osmanischen Turken das unter Sultan Mehmet II 1453 bereits Konstantinopel und Galata 1475 Genuas letzte Stutzpunkte im Schwarzen Meer und 1479 die venezianische Insel Euboa in Griechenland erobert hatte unternahm daraufhin 1480 einen halbherzigen Ablenkungsangriff auf die spanischen Besitzungen in Suditalien nachdem in Norditalien 1479 turkische Vorauseinheiten ins Friaul eingedrungen waren 1499 1503 erneut und sogar Vicenza bedroht hatten Die apulische Hafenstadt Otranto knapp 100 Kilometer sudostlich von Brindisi wurde erobert aber nach wenigen Monaten 1481 wieder aufgegeben als Mehmet starb und in Istanbul Thronkampfe ausbrachen Der unterlegene Thronanwarter Dschem Cem geriet in die Hand des Johanniterordens auf Rhodos Gegen Tributleistung und freien Handel fur Rhodos im Osmanischen Reich verpflichteten sich die Johanniter dass Cem keine Kriege mehr gegen seinen Bruder den Sultan anzetteln werde Ein Enkel konvertierte zum Christentum und wurde 1492 bzw 1509 vom Papst zum Romischen Fursten und vom Konig von Neapel zum Visconte di Said erhoben Die Familie Sayd auf Malta reklamiert ihn als Vorfahren Angriffe im 16 Jahrhundert Bearbeiten Nach der Eroberung Ragusas und Ungarns 1526 und der Belagerung Wiens ware mit einem Fall der osterreichischen Hauptstadt bzw deutschen Kaiserresidenz 1529 auch wieder Rom bedroht gewesen Auch nach der Niederlage des turkischen Landheeres vor Wien griffen turkische Flotten wieder im Suden an 1512 1526 und 1537 wurden kurz Reggio bzw Teile Kalabriens erobert im darauffolgenden Jahr die venezianische Flotte besiegt Zwar wurde 1543 auch Nizza von Barbaresken geplundert Belagerung von Nizza 1543 doch im gleichen Jahr scheiterte eine turkische Landung auf Sizilien ebenso wie 1553 die Ruckeroberung Pantellerias 1563 die Behauptung Neapels und 1565 die Belagerung Maltas Den nach Spanien grossten Anteil am Seesieg der christlichen Heiligen Liga bei Lepanto 1571 hatte die Republik Venedig die zwischen 1423 intensiv seit 1463 und 1718 acht verlustreiche Turkenkriege gegen das Osmanische Reich fuhrte Auch nach der Niederlage von Lepanto setzten die Osmanen nach Apulien uber 1575 wurde kurzzeitig Castro 3 besetzt erstmals 1537 1620 Manfredonia Insgesamt war aber die osmanische Seeherrschaft gebrochen Eine erneute Invasion Maltas scheiterte entsprechend 1614 Italienische Konvertiten im Osmanischen Reich Bearbeiten Die Zeit der turkischen Bedrohung war auch die Zeit der Konversion einiger im Osmanischen Reich lebender Italiener zum Islam Das betraf nicht nur von muslimischen Piraten ins Reich verschleppte Italiener sondern auch italienische Kustenbewohner und Seefahrer die sich selbst der Piraterie verschrieben hatten Gegen Ende des 16 Jahrhunderts war mit Cigalazade Yusuf Sinan Pascha Scipione Sinan Cicala ein italienischer Konvertit Grossadmiral und Grosswesir des osmanischen Sultans Ein dalmatinischer Konvertit namens Hasan der Sarde Hasan Aga der Korse Hasan Corso der als Giovanni Dionigi Galeni geborene Kalabrese Uludsch Ali sowie der Venezianer Hasan Pasha Veneziano wurden Bey von Algier Mourad Bey von Tunis auf Korsika geboren als dieses noch zu Genua gehorte begrundete 1613 die bis 1705 regierende Dynastie der Muraditen Der Ligurier Osta Morat war ein machtiger Admiral und Bey von Tunis 1638 1640 4 Auch Ahmad Beys 1855 Mutter war ein geraubte Sardin 5 Kolonialismus der Neuzeit Bearbeiten In den auf Lepanto folgenden 300 Jahren bis zum Abschluss der Einigung Italiens 1861 gab es kaum Beruhrungspunkte mit dem Islam wenn auch Sinan Pascha 1594 erneut Reggio uberfiel ein anderer italienischer Konvertit namens Goloppo um 1700 fur die Turken auf der Krim die Festung Jenikale baute Islam in der Ukraine 1722 ein Aufstand turkischer Gefangener und Said Abkommlinge auf Malta scheiterte Venedig noch bis 1792 Krieg gegen Tunis fuhrte oder vereinzelte Angriffe vor allem algerischer Piraten auf italienische und spanische Mittelmeerstadte und Schiffe bis maximal 1827 anhielten 1815 letzter Uberfall auf Sardinien Ab 1885 erwarb das neu gegrundete Konigreich Italien mit der Kolonie Eritrea 1905 mit Italienisch Somaliland ab 1911 mit Italienisch Libyen und 1939 mit dem Konigreich Albanien mehrheitlich islamische Kolonialgebiete Somalische Hilfstruppen in der italienischen Armee halfen 1931 bei der Vollendung der Eroberung Libyens und 1936 beim Sieg uber Athiopien und damit die Vereinigung mit Somalia und Eritrea zu Italienisch Ostafrika Zusammenfassung Zeittafel Bearbeiten 7 Jahrhundert erste arabische Angriffe auf Sizilien 8 Jahrhundert kurzzeitige Errichtung islamischer Stutzpunkte auf Sardinien 9 Jahrhundert byzantinische Rebellen und neapolitanische Fursten rufen die Araber ins Land islamische Eroberung von Teilen Siziliens und kurzlebige Emirate auch auf dem suditalienischen Festland Plunderungen in vielen Kustenstadten Italiens 10 Jahrhundert burgundische Konige gegen Italiener und Byzantiner gegen Deutsche rufen die Araber arabische Angriffe auf Oberitalien Sizilien fallt an die Fatimiden 11 Jahrhundert Ruckeroberung Sardiniens und Siziliens durch Normannen Sizilien Genuesen und Pisaner Sardinien Ruckwanderung der meisten Muslime nach Afrika und Sudspanien 12 Jahrhundert byzantinisch normannische Symbiose mit orientalischen Elementen in Architektur und Wissenschaft 13 Jahrhundert Deportation der letzten sizilianischen Muslime nach Apulien Errichtung der Militarkolonie Lucera 1300 zerschlagen 15 16 Jahrhundert Angriffe der Turken 1480 1620 osmanische Seeherrschaft in der Seeschlacht von Lepanto 1571 gebrochen 20 Jahrhundert italienische Erwerbungen islamischer Kolonien und in minimalem Ausmass muslimische Einwanderung aus den Kolonien seit den 70er Jahren geringe muslimische Einwanderung aus dem Maghreb seit 1990 massive muslimische Einwanderung aus Nordafrika v a Marokko Albanien und Sudasien v a Bangladesch Islam im heutigen Italien BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Das islamische Zentrum in RomMuslimische Einwanderung Bearbeiten Etwa ein Viertel aller Immigranten mit oder ohne Aufenthaltspapieren sind Muslime Die meisten von ihnen kommen aus Marokko weshalb aus Sicht vieler Italiener alle arabischen und nordafrikanischen Muslime einfach Marokkaner marocchini sind 6 Die zweitgrosste Gruppe stammt aus Albanien Die nachstgrossten Gruppen von Muslimen sind Tunesier und Agypter es folgen Bangladescher und Senegalesen 7 Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der muslimischen Einwanderer im Jahr 2010 wieder Sie berucksichtigt nur die auslandischen Staatsburger nicht die bereits in Italien Eingeburgerten deren Zahl allerdings recht gering ist Pos Land AnzahlSchatzung von Caritas Migrantesunter den am 31 Dezember 2010 regular in Italien lebenden Migranten1 Marokko 448 0002 Albanien 364 0003 Tunesien 106 0004 Senegal 75 0005 Pakistan 73 0006 Bangladesch 71 0007 Mazedonien 30 0008 Algerien 25 0009 Kosovo 21 000In Libyen sollen uber zwei Millionen weitere meist muslimische Fluchtlinge auf die Gelegenheit warten sich zur Kuste und von dort aus nach Pantelleria Lampedusa oder Sizilien durchzuschlagen Zudem hatten und haben zahlreiche Parteien und Politiker aus muslimischen Landern Asyl in Italien gefunden so z B Iraker Iraner Somalier Libyer Kurden und 1973 2002 der afghanische Ex Konig Mohammed Sahir Schah Blieben die muslimischen Einwanderer fruher vorwiegend im Suden Italiens so ziehen sie in den letzten Jahren von ihren ersten Ankunftsorten Sizilien Maghrebiner oder Apulien Albaner meistens nach Norditalien weiter So leben etwa 62 in den norditalienischen Industriezentren weitere 25 in Mittelitalien alleine in Rom und Provinz leben 110 000 Muslime 8 Nur noch 13 leben in den Regionen Suditaliens 9 und arbeiten z B im Fischereisektor Palermos Marsalas usw So lebten am 1 Januar 2016 367 700 Muslime 25 8 aller italienischen Muslime in der Lombardei 183 000 12 8 in der Emilia Romagna 142 200 10 im Veneto 119 000 8 4 im Piemont 113 000 7 9 im Latium und 104 400 7 3 in der Toskana 395 300 27 8 leben in den ubrigen Regionen meist der Mitte und des Sudens 10 Organisation und Ausrichtung Bearbeiten Die islamische Gemeinschaft in Italien vertritt unterschiedliche religiose bzw politische Richtungen Geschlossen aber lehnte sie Italiens Beteiligung am Irakkrieg ab Die uberwiegende Mehrheit der Muslime in Italien sind Sunniten die Schiiten machen nur etwa 1 5 der Gemeinschaft aus 1988 entstand im sizilianischen Catania die erste Moschee der Neuzeit auf italienischem Territorium 1988 in Segrate bei Mailand die erste Moschee mit Kuppel und Minarett 1990 folgte in Palermo eine weitere 1995 wurde mit saudischen Geldern eine Grosse Moschee in Rom eroffnet die bis 2005 grosste Moschee Europas war Inzwischen sind weitere Moscheen etwa in Albenga Ligurien Aulla Toskana Bologna Catania Cremona Colle Val d Elsa Toskana Florenz Gallarate Lombardei Genua Padua Perugia Neapel und Villabate Sizilien entstanden insgesamt bestehen mehr als 1000 Moscheen und Gebetsraume in Italien von denen jedoch nur wenige architektonisch als solche erkennbar sind Fur grosses Aufsehen sorgte der Fall um einen Mailander Imam Abu Omar der 2003 auf offener Strasse mutmasslich von CIA Agenten gekidnappt und nach Agypten verschleppt wurde In ganz Italien besonders im Norden sind zudem islamische Gebets und Kulturzentren Centri Islamici entstanden Eine wichtige Organisation ist das Islamische Zentrum in Mailand das einen politischen Islamismus betreibt Weiterhin besteht die Unione delle comunita e organizzazioni islamiche in Italia die den Muslimbrudern nahesteht und 1971 als Vereinigung muslimischer Studenten in Perugia entstand Weitere kleinere zumeist nach Zuwanderernationen getrennte muslimische Organisationen z B das von den Saudis geforderte Islamische Zentrum in Rom beschaftigen sich eher mit religiosen und soziokulturellen Alltagsfragen wie Traditionspflege Speisevorschriften und Religionsfreiheit 2017 wurde ein Abkommen zwischen dem italienischen Staat und neun Vertretern der grossten muslimischen Verbande in Italien mit dem Namen Nationaler Pakt fur einen italienischen Islam geschlossen Die Verbande reprasentieren 70 der Muslime in Italien Hintergrund war das Ziel terroristische Stromungen zu verhindern Unter anderem ist in dem Abkommen festgehalten dass auch nichtmuslimische Personen Moscheen betreten durfen Freitagsgebete auf Italienisch abgehalten werden mussen und die Finanzierung der Moscheen offengelegt wird 11 Kontroverse um den Bau einer Moschee Bearbeiten In Colle di Val d Elsa bei Florenz gingen im Fruhjahr 2007 Minarett Gegner gegen den Bau einer Moschee mit Minarett vor das acht Meter hoch werden sollte Sie stellten einen Schweinskopf auf die Baustelle um das Gelande zu profanieren In der Gemeinde gab es einen Minarettstreit 12 Die Moschee wurde im Jahr 2013 dennoch eroffnet Siehe auch BearbeitenIslamischer Fundamentalismus in Italien Geschichte Italiens Geschichte Siziliens Oriana Fallaci Islam in Europa Islam in Frankreich Islam in der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Schlicht Die Araber und Europa Kohlhammer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019906 4 S 42 DLF IS Propagandisten nutzen ein Trauma 846 erobern Muslime Rom Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ondemand mp3 dradio de gesendet am 23 Marz 2015 Castro Puglia in der italienischsprachigen Wikipedia Franco Cardini Europa und der Islam Geschichte eines Missverstandnisses Seiten 217 220 Beck Munchen 2004 Ahmad Bey Husayn Kettermann Seite 169 ISTAT Demographische Indikatoren S 8 PDF 141 kB Beginn des Ramadans 110 Tausend Muslime in Rom und Provinz zum Gebet versammelt Corriere della Sera 21 August 2009 ISTAT Demographische Indikatoren S 8 PDF 141 kB Archivierte Kopie Memento des Originals vom 19 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ismu org Wie Italien versucht Radikalisierung zu bremsen abgerufen am 12 Februar 2017 Schweinskopfe am Minarett In Berliner Zeitung 13 Marz 2007Literatur BearbeitenGunter Kettermann Atlas zur Geschichte des Islam WBG Darmstadt 2001 ISBN 3 534 14118 0 Burchard Brentjes Die Mauren Leipzig 1989 Ulrich Haarmann Geschichte der Arabischen Welt Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 38113 8 Sigrid Hunke Allahs Sonne uber dem Abendland Unser arabisches Erbe DVA Stuttgart 1960 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 596 15088 4 Ibn Gubair Bericht uber die Stadt Messina auf der Insel Sizilien In The Travels of Ibn Jubayr Leyden 1906Weblinks BearbeitenCentro Islamico di Milano italienisch islam online it italienisch Nikos Tzermias Italiens Regierung strebt nach einem eigenen Islam qantara de NZZ 2005 Islam in Europa Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei 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