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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Septimanien Begriffsklarung aufgefuhrt Septimanien ist ein historisches Territorium im Suden Frankreichs Es erstreckte sich entlang der Mittelmeerkuste etwa von der Rhonemundung bis zu den Pyrenaen und entspricht im Wesentlichen dem Gebiet der ehemaligen franzosischen Region Languedoc Roussillon Bis 725 gehorte Septimanien zum Westgotenreich Septimanien um 537 Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung und Namensgebung 2 Geschichte 3 Septimanien und das Languedoc Roussillon 4 Markgrafen von Septimanien 5 LiteraturAbgrenzung und Namensgebung BearbeitenDurch die Verwaltungsreformen unter Diokletian reg 284 305 und Konstantin reg 306 337 entstand im sudlichen Teil Galliens die Diocesis XIV Septem Provinciarum deutsch Diozese XIV der sieben Provinzen mit der Hauptstadt Vienna im Rhonetal Die sieben Provinzen waren Viennensis mit der Hauptstadt Vienna Vienne Aquitania I Avaricum Bourges Aquitania II Burdigala Bordeaux Novempopulana Elusa Eauze Narbonensis I Colonia Narbo Martius Narbonne Narbonensis II Aquae Sextiae Aix en Provence Alpes Maritimae Eburodunum Embrun In einem die Grenzen der Narbonensis festlegenden Vertrag zwischen dem Westgotenkonig Amalrich 531 und dem Ostgotenkonig Athalarich 516 534 wurde dieses Gebiet bereits Septimania genannt Noch im 9 Jahrhundert gebrauchten Bischofe die Bezeichnung Amtsbruder der sieben gallischen Provinzen Auch andere Erklarungen fur den Namen Septimanien werden gelegentlich angefuhrt die romische Bezeichnung fur die im Zentrum der Region liegende Stadt Colonia Septimanarum Baeterrae Beziers die von Veteranen der siebten Legion besiedelt worden war die sieben wichtigen Bischofssitze in der Region Elne Agde Narbonne Lodeve Maguelone heute Mauguio nach Montpellier verlegt Nimes und UzesGeschichte Bearbeiten nbsp Im Bereich der Region Septimanien haben sich mehrere praromanische Kleinkirchen z B die Chapelle Saint Michel de Sournia erhalten von denen einige westgotische Einflusse wie den Hufeisenbogen zeigen Ab 418 siedelte Rom in ganz Aquitanien Westgoten an Diese begrundeten im Sudwesten Galliens das Westgotenreich zu dem Septimanien gehorte die Hauptstadt war Tolosa Toulouse daher spricht man auch vom Tolosanischen Reich Im Jahr 507 verloren sie aber nach einer Niederlage gegen die nach Suden drangenden Franken fast ihr ganzes gallisches Reichsgebiet und verlagerten daher ihr Machtzentrum auf die Iberische Halbinsel Nordlich der Pyrenaen behielten sie lediglich Septimanien Dieser Reichsteil ermoglichte eine wichtige Handelsverbindung zu den Ostgoten die in Italien siedelten Von den Westgoten leitet sich die seit Mitte des 9 Jahrhunderts ebenfalls gebrauchliche wenn auch nicht deckungsgleiche Bezeichnung Septimaniens als Markgrafschaft Gothien ab Zwischen 719 und 725 drangen aus Spanien die Mauren ein konnten aber ab 752 von Pippin III und Karl dem Grossen uber die Pyrenaen zuruckgedrangt werden So kam das Gebiet schon im Jahr 759 als Herzogtum an das Frankische Reich Als Septimanien wurde zu dieser Zeit wohl nur noch das Gebiet der Provinz Narbonensis I angesehen Nach Eroberung auch der Gebiete sudlich der Pyrenaen ab 800 gliederten die Franken diese Spanische Mark zunachst administrativ Septimanien an Im Jahr 865 wurde das Gebilde aber wieder in zwei Provinzen getrennt die Hauptstadte waren Barcelona und Narbonne Seit Ende des 11 Jahrhunderts unterstand das Land als Herzogtum Narbonne den Grafen von Toulouse Zusammen mit deren ubrigen Besitzungen fiel es infolge der Albigenserkriege zu Beginn des 13 Jahrhunderts an die franzosische Krone Septimanien und das Languedoc Roussillon BearbeitenDie franzosische Region Languedoc Roussillon katalanisch Llenguadoc Rossello okzitanisch Lengadoc Rosselhon umfasste die an der Mittelmeerkuste liegenden Departements Aude Gard Herault und Pyrenees Orientales die ungefahr den historischen Septimanien entsprechen sowie das geographisch ganzlich anders geartete zum Massif Central gehorende Departement Lozere Sie ist seit 2016 ein Teil der Region Okzitanien Nach seiner Wahl zum Regionalrat 2004 setzte sich Georges Freche PS fur die Umbenennung des Languedoc Roussillon in Septimanien ein und die Regionalversammlung begann die neue Bezeichnung immer haufiger zu verwenden Er stiess jedoch auf eine breite Ablehnung insbesondere unter den Katalanen die den Verlust der katalanischen Identitat zugunsten einer einzigen okzitanischen Identitat fur die ganze Region befurchteten Ausserdem brachten sie vor dass sich das Gebiet des ehemaligen Septimaniens nicht mit dem der Region Languedoc Roussillon decke Dabei nutzten die Gegner auch die phonetische Ahnlichkeit und polemisierten mit dem Begriff septicemie Sepsis oder Blutvergiftung Durch den heftigen Widerstand sah sich Georges Freche im September 2005 schliesslich gezwungen seine Absicht endgultig aufzugeben Markgrafen von Septimanien BearbeitenSeptimanien wurde durch Herzoge meist von Septimanien und oder Gothien oder von Toulouse beherrscht Der Herzog war einer der Grafen des Herzogtums Beggo I 816 Schwiegersohn Ludwigs des Frommen ab 811 Graf von Paris Gerhardiner Matfriede Bernhard von Septimanien reg 828 832 und 835 844 Berengar von Toulouse reg 832 835 Wilhelm von Septimanien reg 848 850 Raimund II Graf von Rouergue 961 965 Markgraf von Septimanien 936 Herzog von AquitanienLiteratur BearbeitenJohn Insley Septimanien In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 28 Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 018207 6 S 185 194 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Septimanien amp oldid 226303077