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Die Langobarden in Italien Orte der Macht 568 bis 774 n Chr lautet der offizielle deutsche Name 1 der UNESCO fur sieben Gruppen von wichtigen Gebauden einschliesslich Festungen Kirchen und Kloster in Italien die im Juni 2011 auf die Liste des UNESCO Welterbes gesetzt wurden Die Langobarden in Italien Orte der Macht 568 bis 774 n Chr The Longobards in Italy Places of the power 568 774 A D UNESCO WelterbeTempietto Longobardo in CividaleVertragsstaat en Italien ItalienTyp KulturKriterien ii iii vi Referenz Nr 1318UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2011 Sitzung 35 In der Begrundung heisst es dass die Statten von der hohen Leistung des germanischen Volks der Langobarden zeugten die aus dem Norden Europas nach Italien eingewandert waren wo sie vom 6 bis zum 8 Jahrhundert ihre eigene spezifische Kultur entwickelten Weiter heisst es die lombardische Synthese von Baustilen markiere den Ubergang von der Antike bis zum europaischen Mittelalter anknupfend an das Erbe des antiken Rom an christliche Spiritualitat an die byzantinische Kunst und die des germanischen Nordeuropas Die sieben Gruppen zeugten von der wichtigen Rolle der Langobarden in der geistigen und kulturellen Entwicklung des mittelalterlichen europaischen Christentums insbesondere durch die Starkung der monastischen Bewegung 2 Inhaltsverzeichnis 1 Statten 1 1 Das Gastaldaga Areal und der bischofliche Komplex Cividale del Friuli 1 2 Der Klosterkomplex von San Salvatore Santa Giulia und das Capitolium Brescia 1 3 Das Castrum von Castelseprio und der Turm von Torba mit der Kirche Santa Maria foris portas Castelseprio Torba 1 4 Die Basilika San Salvatore Spoleto 1 5 Der Tempietto sul Clitunno Campello sul Clitunno 1 6 Der Santa Sofia Komplex Benevent 1 7 Die Wallfahrtskirche San Michele Monte Sant Angelo 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseStatten BearbeitenUberblick Cividale del Friuli Region Friaul Julisch Venetien das Gastaldaga Areal und der bischofliche Komplex Brescia der klosterliche Komplex von San Salvatore Santa Giulia und der archaologische Bereich des Capitoliums Castelseprio Torba Provinz Varese das Castrum mit dem Torba Turm und der Kirche Santa Maria foris portas Spoleto Provinz Perugia die Basilika San Salvatore Campello sul Clitunno Provinz Perugia Tempietto del Clitunno Tempel des Clitumnus Benevento Der Santa Sofia Komplex Monte Sant Angelo Provinz Foggia Die Wallfahrtskirche San MicheleDas Gastaldaga Areal und der bischofliche Komplex Cividale del Friuli Bearbeiten nbsp Gastalgada Areal mit bischoflichem KomplexDer Tempietto Longobardo ist eines der komplexesten und originellsten Bauwerke der spaten langobardischen Zeit Er verdeutlicht das raffinierte und vollendete Niveau das in der kunstlerischen Produktion erreicht wurde Der reiche dekorative Apparat des Tempietto mit den Mosaiken in den Gewolben mit raffinierten Fresken figurlichen und ornamentalen Stuckarbeiten vor allem die vollplastischen Figuren der Heiligen macht den Tempietto zu einem der strahlendsten und ehrgeizigsten aller Auftragsarbeiten des achten Jahrhunderts Der Tempietto gehorte mit mehreren anderen Gebauden zum religiosen Areal der damaligen Stadt Er grenzte zusammen mit der Palastkirche San Giovanni am koniglichen Hof an das damalige altchristliche Zentrum von Santa Maria an Diese wurde in der spatlangobardischen Zeit zur Bischofskirche des Ortes Der bischofliche Komplex der durch den Patriarchen Calixtus erneuert wurde besteht aus drei Gebauden der Basilika dem Baptisterium von San Giovanni Battista und dem Patriarchenpalast Aus dem Baptisterium stammen zwei der wichtigsten Werke der langobardischen Plastik die heute im Museo Cristiano und im Domschatz zu sehen sind der Tegurio von Callisto eine oktogonale Adikula die das Taufbecken abdeckte und der Altar des Ratchis das einzige Stuck aus der Zeit der Langobarden bei dem ein erzahlendes biblisches Thema dargestellt ist Der Klosterkomplex von San Salvatore Santa Giulia und das Capitolium Brescia Bearbeiten Der Komplex von San Salvatore Santa Giulia heute Sitz des Stadtmuseums ist ein ausserordentliches architektonisches Zeugnis einzelner aufeinanderfolgender Bauphasen verschiedener Epochen an einem Ort Es beherbergte das Frauenkloster das Desiderius der Herzog von Brescia im Jahre 753 baute bevor er Konig wurde Die Kirche San Salvatore ist eines der wichtigsten Zeugnisse der fruhmittelalterlichen Sakralarchitektur deren ursprunglicher Bau erhalten ist Mit einem Querhaus mit drei Apsiden ist es in drei Schiffe gegliedert Diese werden von Saulen mit Kapitellen betont von denen manche aus der Antike stammen oder von byzantinischer Herkunft sind und andere eigens fur die Kirche geschaffen wurden Der ornamentale Apparat ist mit Stuckarbeiten und den in die diese einbezogenen Fresken zusammen mit dem des Tempietto in Cividale einer der reichsten und am besten erhaltenen des Fruhmittelalters Das Kloster ebenfalls fur den Empfang von Pilgern und die Aufnahme der Armen vorgesehen dehnte sich in Richtung Osten mit Wohnungen Begrabnisstatten und Produktionseinrichtungen aus Die Spuren dieser Ausdehnung welche die Uberreste der kultischen Gebaude der Antike wie das Capitolium aus dem ersten Jahrhundert n Chr und das romische Theater uberdeckte oder eingegliederte sind immer noch im nahegelegenen grossflachigen archaologischen Areal sichtbar Das Castrum von Castelseprio und der Turm von Torba mit der Kirche Santa Maria foris portas Castelseprio Torba Bearbeiten Von der Burg castrum Seprium in Castelseprio haben sich insgesamt ein imposanter Mauerring ein Netz von Wohnungsanlagen und der kultische Hauptkomplex von San Giovanni Evangelista mit Basilika und einem oktogonalen Baptisterium erhalten Ursprunglich war die Burg in die Bergbefestigungsanlage der spatromischen Zeit eingefugt worden Spater wurde sie von den Langobarden wiederverwendet Im siebten Jahrhundert namlich wurde sie komplett umstrukturiert und im Inneren wie Ausseren fur die Bestattungen der wichtigsten Personlichkeiten des Ortes gebraucht Ende des 13 Jahrhunderts dann wurde sie durch die Visconti vollstandig zerstort abgesehen von den Kultusgebauden Ein signifikantes Beispiel fur eine Militararchitektur bildet insbesondere der Torrione von Torba der in der spat langobardischen Zeit als Frauenkloster genutzt wurde Die Kirche von Santa Maria foris portas hingegen lag wie der Name schon sagt ausserhalb der Stadtmauern dort wo sich das fruhmittelalterliche Dorf ansiedelte Sie wurde als privates aristokratisches Gebaude mit einem Friedhofsbereich erbaut und enthalt mit Szenen die der Kindheit Jesu Christi gewidmet sind eines der besten malerischen Zeugnisse des Fruhmittelalters Besagte Malereien befinden sich in der zentralen Apsis der kleinen Kirche die eine reiche Dreichoranlage mit einem Paviment mit Marmorintarsien besitzt Die Basilika San Salvatore Spoleto Bearbeiten nbsp Die Basilika San SalvatoreDie Basilika San Salvatore in Spoleto ist auf Grund ihrer romisch klassischen Formensprache in der sie konzipiert wurde ein aussergewohnlicher Bau An der Fassade und in ihrem Inneren wurden ausser an den antiken Architekturfragmenten selbst die dekorativen Elemente zur Imitation der klassischen Stucke benutzt Diese Elemente wurden mit grossem handwerklichen Konnen von den Steinmetzen gehauen Der Bau der wahrscheinlich ebenfalls als Grabanlage genutzt wurde ist mit seinen drei Schiffen basilikal gestuft und hat ein dreiteiliges Presbyterium das im Zentrum von einer gewundenen Struktur auf oktogonaler Basis bedeckt wird Der Innenraum wird durch ein reiches Gebalk mit einem dorischen Fries charakterisiert der auf dorischen Saulen im Hauptschiff und korinthischen im Presbyterium platziert wurde Seine Ausstattung in Malerei und Stuck ist fast ganzlich verloren gegangen Die reiche Dekoration der Fassade wurde durch Blendsaulen betont und durch ein Gesims in zwei Abschnitte geteilt Das Gesims selbst endete wahrscheinlich mit einem dreieckigen Giebel Von der Fassade sind heute die Gesimse der Fenster und drei Portale mit ausgearbeiteten klassischen Motiven erhalten Diese wurden ebenfalls mit bestem handwerklichen Konnen ausgefuhrt Der Tempietto sul Clitunno Campello sul Clitunno Bearbeiten nbsp Gesamtansicht des Campello sul Clitunno nbsp Fragment einer InschriftDie aussergewohnlichen Steinmetze von San Salvatore von Spoleto und jene des Tempietto del Clitunno teilten dieselbe Vorliebe fur die Wiederaufnahme von Spolien Bei dem Tempietto handelt es sich um ein kleines Heiligtum in Form eines Tempels mit vier korinthischen Saulen in antis und zwei kleinen seitlichen Bogengangen Die Fassade ist charakterisiert durch prachtige Saulen die mit Blattern bedeckt sind und durch einen Architrav in den romische quadratische Grossbuchstaben mit grosser Kunstfertigkeit eingraviert sind Der eingravierte Text beinhaltet an Gott gerichtete Bitten die komplementar mit denen an den seitlichen Bogengangen gewesen sein mussen Die Inschrift stellt somit eines der sehr seltenen Beispiele klassischer Epigrafik an einem Monument des fruhen Mittelalters dar Im Inneren des Tempietto haben sich Malereien von so bemerkenswerter Qualitat auf den Wanden erhalten dass sie bereits in Relation mit jenen des Presbyteriums in Santa Maria Antiqua in Rom gesetzt wurden Die Malereien rahmen die kleine marmorne Adikula der Apsis ein Insgesamt ist Das Dekor das Ergebnis einer Montage aus wiederverwendeten romischen Elementen und Dekorationen die eigens fur dafur angefertigt wurden Der Santa Sofia Komplex Benevent Bearbeiten Die Kirche Santa Sofia ist eines der komplexesten und am besten erhaltenen Gebaude der langobardischen Epoche Sie wurde innerhalb des Jahres 760 als personliche Kapelle und nationales Sanktuarium von Arichis II dem Herzog von Benevent fur die Erlosung seiner Seele im Jenseits und fur das Heil seines Volkes gebaut Der ausserlich zehneckige Zentralbau wird im inneren Bereich durch Saulen und Pilaster hervorgehoben Diese sind in solcher Weise aufgestellt dass sie innerhalb einen Raum ein konzentrisches Sechseck bilden Die Saulen selbst nahmen die Kapitelle der klassischen Zeit auf manche Kapitelle wurden aber auch umgekehrt und als Basiselemente gebraucht In den beiden kleineren Apsiden haben sich die wichtigsten Teile des malerischen Zyklus erhalten der dem Leben Christi gewidmet wurde und die gesamte Deckenflache der Kirche bedeckt haben muss Sie bilden ein Zeugnis der pittura beneventana hochsten Ranges Diese war eine Kunstbewegung die gleichzeitig zum Phanomen der scriptura beneventana der Schrift der Langobarden aus dem Suden Italiens stattfand Diese beiden besonderen Formen in Schrift und Bild wurden auch in den Klostern fur die Transkription der antiken Werke gebraucht An die Kirche wurde spater ein Kloster angefugt das heute Sitz des Museo del Sannio ist und dessen Kreuzgang der in der romanischen Zeit umgebaut wurde einige Elemente des ursprunglichen Bauwerks der Langobarden wieder aufnimmt Die Wallfahrtskirche San Michele Monte Sant Angelo Bearbeiten nbsp Grottenkirche San Michele innenDas Herzogtum Benevent schloss nach 571 die garganische Region mit ein in der man seit dem 5 Jahrhundert den Erzengel Michael verehrte Diesen mussen die Langobarden in den Charakteristiken wesensgleich mit dem paganen Wodan empfunden haben da sie den Michaelskult in den Verehrungsriten Wotans erkannten Wodan war der hochste Gott des Krieges der Geleiter der Seelen und der Beschutzer der Helden und Krieger Ab dem siebten Jahrhundert wurde die Kirche das zentrale Heiligtum der Langobarden und der wichtigste Ort des Michaelkultes Von ihr ging die Verbreitung der Verehrung des Heiligen Michael uber den gesamten Osten aus und sie wurde zum Vorbild fur zahlreiche andere Kirchen die im Rest Europas gebaut wurden inbegriffen des beruhmten Mont Saint Michel in der Normandie Die Herzoge der Langobarden so belegen es die verbliebenen Inschriften an Ort und Stelle gaben den Anstoss fur die Restrukturierungsarbeiten des Sanktuariums Sie erleichterten den Zugang zur urtumlichen Grotte und sorgten gleichzeitig fur mehr Raum fur die Aufnahme der Pilger Das Sanktuarium wurde als eine der letzten Etappen auf dem Weg in das Heilige Land einer der wichtigsten Orte des christlichen Kultes und das Ziel der weitraumigen Pilgerfahrten Die Strasse erhielt aus diesem Grunde den Namen Via Sacra Langobardorum Literatur BearbeitenUNESCO World Heritage List Nomination Format The Longobards in Italy Places of the power 568 774 A D Spoleto 2010Weblinks BearbeitenWebsite zu den Welterbestatten englisch Website zu den Welterbestatten italienisch Longobards in Italy Places of the Power 568 774 A D bzw Les Lombards en Italie Lieux de pouvoir 568 774 apres J C Website der UNESCOEinzelnachweise Bearbeiten Welterbeliste der deutschen UNESCO Kommission World Heritage ListDie Langobarden in Italien Orte der Macht 568 bis 774 n Chr nbsp nbsp Benevento Santa Sofia Komplex Brescia Klosterlicher Komplex von San Salvatore Santa Giulia Campello sul Clitunno Tempel des Clitumnus Castelseprio Kastrum mit dem Torba Turm und der Kirche Santa Maria foris portas Cividale del Friuli Gastaldaga Areal und bischoflicher Komplex Monte Sant Angelo Sanktuarium von San Michele Spoleto Basilika San SalvatoreWelterbestatten in Italien Historische Stadtzentren Assisi mit Basilika Sacro Convento und Gedenkstatten des Hl Franziskus 2000 Florenz 1982 Mantua und Sabbioneta 2008 Bedeutende Kurstadte Europas Montecatini Terme 2021 Neapel 1995 Pienza 1996 Rom 1980 San Gimignano 1990 Siena 1995 Urbino 1998 Verona 2000 Vicenza mit den Villen Palladios in Venetien 1994 Bauwerke Arabisch normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalu und Monreale 2015 Arkadengange von Bologna 2021 Botanischer Garten von Padua 1997 Castel del Monte 1995 Crespi d Adda 1995 Fruhchristliche Baudenkmaler von Ravenna 1996 Kathedrale von Modena Glockenturm und Piazza Grande 1997 Strade Nuove und Palazzi dei Rolli in Genua 2006 Ivrea Industriestadt des 20 Jahrhunderts 2018 Machtzentren der Langobarden 2011 Paduas Freskenzyklen aus dem 14 Jahrhundert 2021 Palast des 18 Jahrhunderts von Caserta mit Park dem Vanvitelli Aquadukt und San Leucio 1997 Piazza del Duomo in Pisa 1987 Residenzen des Konigshauses Savoyen 1997 Sacri Monti in Piemont und der Lombardei 2003 Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis Abendmahl in Mailand 1980 Die Sassi und der Park der Felsenkirchen von Matera 1993 Trulli von Alberobello 1996 Villa d Este in Tivoli 2001 Villen und Garten der Medici in der Toskana 2013 Venezianisches Verteidigungssystem des 16 bis 17 Jahrhunderts 2017 Archaologische Statten Agrigent 1997 Aquileia mit Basilika des Patriarchen 1998 Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia 2004 Felsbilder der Valcamonica 1979 Pompeji Herculaneum und Torre Annunziata 1997 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Su Nuraxi di Barumini 1997 Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica 2005 Villa Adriana 1999 Villa Romana del Casale 1997 Kultur und Naturlandschaften Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2017 N Amalfikuste 1997 K Aolische Inseln 2000 N Atna 2013 N Cilento und Vallo di Diano mit Elea Paestum und der Kartause von Padula 1997 K Dolomiten 2009 N Ferrara und das Po Delta 1995 K Monte San Giorgio 2010 N Portovenere und Cinque Terre mit den Inseln Palmaria Tino und Tinetto 1997 K Rhatische Bahn in der Landschaft Albula Bernina 2008 K Spatbarocke Stadte des Val di Noto 2002 K Val d Orcia 2004 K Venedig und seine Lagune 1987 K Weinbaugebiete im Piemont Langhe Roero und Monferrato 2014 K Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Langobarden in Italien Orte der Macht 568 bis 774 n Chr amp oldid 237948573