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Pienza ist eine italienische Stadt mit 2007 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 im Val d Orcia Toskana gelegen zwischen den Stadten Montepulciano und Montalcino PienzaPienza Italien Staat ItalienRegion ToskanaProvinz Siena SI Koordinaten 43 5 N 11 41 O 43 078611111111 11 678888888889 491 Koordinaten 43 4 43 N 11 40 44 OHohe 491 m s l m Flache 122 5 km Einwohner 2 007 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 53026Vorwahl 0578ISTAT Nummer 052021Bezeichnung der Bewohner PientiniSchutzpatron Sant Andrea 30 November Website PienzaPanorama von Pienza Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Pienzas Altstadt gehort zum Weltkulturerbe Der Ort liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E 2 113 GR G 2 Einziger Ortsteil ist Monticchiello 500 m ca 200 Einwohner 3 Die Nachbargemeinden Pienzas sind Castiglione d Orcia Chianciano Terme Montalcino Montepulciano Radicofani San Quirico d Orcia Sarteano Torrita di Siena und Trequanda 1996 erklarte die UNESCO das historische Zentrum Pienzas zum Weltkulturerbe 2004 wurde zudem das ganze Orcia Tal in die Liste aufgenommen Geschichte BearbeitenBevor der Ort in Pienza umbenannt wurde hiess er Corsignano Im 9 Jahrhundert wurde er erstmals urkundlich erwahnt Um 1300 gelangten Teile des Ortes in den Besitz der Familie Piccolomini 4 nachdem Enghelberto d Ugo Piccolomini von Kaiser Friedrich II 1220 mit dem Gut Montertari im Orcia Tal belehnt worden war 5 Im 13 Jahrhundert liessen sich Franziskaner in Corsignano nieder 4 1405 war Corsignano Geburtsort von Aeneas Silvius Piccolomini Spross einer verbannten Sieneser Familie und spater Papst unter dem Namen Pius II Als Pontifex Maximus begann Pius der sich in der Tradition antiker Stadtgrunder sah mit dem Ausbau des Ortes zu einer idealen Stadt und benannte diese nach sich selbst Pi us II in Pienza um Das gilt als ein erstes Beispiel einer so genannten humanistischen Stadtplanung eine Anregung die andere italienische Stadte aufnahmen und die sich schliesslich uber ganz Europa verbreitete nbsp Piazza Pio II Palazzo Piccolomini mit KathedraleDie Umgestaltung wurde vom Florentiner Architekten Bernardo Rossellino 1459 begonnen und innerhalb von drei Jahren wurden die Hauptbauten fertiggestellt Durch den Tod Pius II im Jahre 1464 wurde die Gesamtplanung jedoch nicht vollkommen verwirklicht Rossellino entwarf den neuen Stadtplatz die Piazza Comunale und die sie flankierenden vier Hauptbauten den Dom und das Rathaus Palazzo Pubblico auch Palazzo Comunale genannt sowie die beiden Palazzi Vescovile und Piccolomini Ersterer wurde Wohnsitz von Kardinal Rodrigo Borgia dem spateren Papst Alexander VI Der Palazzo Piccolomini war Wohnsitz der Familie Pius II ein vom Florentiner Palazzo Rucellai inspiriertes Gebaude und zugleich das grosste und wohl schonste am Platz Den neuen Dom hat Pius II am 29 August 1462 geweiht Von allen Seiten fuhren Strassen auf die Piazza Comunale wobei jeder Standort wechselvolle harmonische Perspektiven auf die Gebaude bietet und weite Ausblicke in die Szenerie des umliegenden Orcia Tals gewahrt Der Travertin Brunnen auf der Piazza durch seine Aufstellung vor dem Palazzo Piccolomini die bewusste Asymmetrie des Platzes starkend tragt das Familienwappen der Piccolominis und wurde in den folgenden Jahrhunderten Vorbild vieler toskanischer Brunnen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Santa Maria Assunta Pienza nbsp Renaissance Fassade des Doms nbsp Palazzo Comunale das Rathaus links und Palazzo Vescovile der Bischofspalast rechts nbsp Grundriss der Piazza in PienzaDer Dom von Pienza wurde von Rossellino zwischen 1459 und 1462 als dreischiffige Hallenkirche mit Umgangschor errichtet Trotz seiner Renaissance Fassade ist das Gotteshaus an typischen Bauten der nordalpinen Gotik orientiert was den zahlreichen Reisen des spateren Papstes Pius II unter anderem auch in deutsche Lander zu danken ist Im dreischiffigen Inneren belegen Bundelsaulen und toskanische Kapitelle wie die Ubersetzung eines gotischen Raumkonzepts in die Formensprache der Fruhrenaissance gelungen ist Das einer Krypta ahnliche Baptisterium findet sich unter der Apsis in Teilen entstammt es noch seinem ursprunglich romanischen Vorgangerbau Es gibt ein Museo della Cattedrale im Dom Das Diozesan Museum im Palazzo Vescovile zeigt sowohl lokale Textilarbeiten als auch religiose Werke Drei Wandteppiche mit religiosen Darstellungen sind zu sehen sie sind Ende des 15 Jahrhunderts in Flandern entstanden und gelangten durch die Piccolominis nach Pienza In der Gemaldesammlung ist mit Christus am Kreuz La Croce eine Arbeit des 7 Jahrhunderts zu finden Weiterhin zeigt die Ausstellung Bildnisse von Pietro Lorenzetti Madonna mit dem Kind und Bartolo di Fredi Gnadenmadonna Madonna della Misericordia allesamt aus dem 14 Jahrhundert Unter den weiteren Werken des 14 und 15 Jahrhunderts ragt besonders eine Madonnendarstellung heraus die Luca Signorelli zugeschrieben wird Die Kirche von San Francesco mit Giebelfassade und gotischem Portal ist eines der wenigen Gebaude das noch aus der Zeit des alten Corsignano stammen Sie ist auf den Grundmauern einer Kirche des 8 Jahrhunderts errichtet Im Inneren befinden sich Fresken aus dem 14 Jahrhundert von Cristofano di Bindoccio und Meo di Pero Kunstlern der Sieneser Schule die das Leben des heiligen Franziskus zeigen Das wertvolle alte Kircheninventar etwa das mit Tempera gemalte Tafelkreuz von Segna di Bonaventura ist inzwischen im Diozesan Museum untergebracht Weiterhin sind die Palazzi Ammannati auch Jouffroy Gonzaga Simonelli und der Palazzo del Cardinale Atrebatense erwahnenswert die alle aus dem 15 Jahrhundert stammen In der Nahe befindet sich mit der Pieve di Corsignano eines der wichtigsten romanischen Monumente der Gegend Die sudwestlich gelegene Terrapille dient Fotografen aus aller Welt als toskana typisches Postkartenmotiv 1999 war sie zudem einer der Drehorte fur den Film Gladiator Der Domplatz sowie der Palazzo Piccolomini dienten 1968 als Drehorte der 1969 mit zwei Oscars ausgezeichneten Verfilmung von Shakespeares Romeo und Julia Regie fuhrte Franco Zeffirelli nbsp Chiesa di San Francesco nbsp Fresko in San Francesco nbsp Pieve di Corsignano nbsp Detail am Kirchportal der Pieve nbsp Terrapille nbsp Blick von der Piazza Comunale in das Val d OrciaWirtschaft BearbeitenPienza ist Sitz von Bottega Verde der grossten Kosmetikkette Italiens Auf dem Gemeindegebiet liegen Rebflachen fur Weine mit einer geschutzten Herkunftsbezeichnung Orcia DOC und Chianti DOCG Literatur BearbeitenAndreas Tonnesmann Pienza Stadtebau und Humanismus 3 Auflage Hirmer Munchen 2013 ISBN 978 3 8031 2717 4 Erstausgabe 1990 Maria Bonifazi Geramb Pienza Studien zur Architektur und Stadtplanung unter Pius II Verlag an der Lottbek Ammersbek 1994 ISBN 3 86130 021 4 Jan Pieper Pienza Der Entwurf einer humanistischen Weltsicht Edition Axel Menges 1997 ISBN 3 930698 06 4 Emanuele Repetti PIENZA in Val d Orcia In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana 1833 1846 Onlineausgabe der Universitat Siena PDF italienisch Konstantin Vogas Die Stadt als Buhne und Buch Zur Selbstinszenierung Pius II in der Architektur Pienzas Avinus 2007 ISBN 3 930064 58 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pienza Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Pienza Reisefuhrer Offizielle Website der Gemeinde Pienza italienisch Kunsthistorische Seite zu Pienza italienisch Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Pienza und Umgebung englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie l energia e lo sviluppo economico sostenibile ENEA abgerufen am 7 Februar 2013 italienisch PDF 330 kB Offizielle Webseite des ISTAT Istituto Nazionale di Statistica zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Siena abgerufen am 7 Februar 2013 ital a b Tonnesmann 2013 S 35 Hugh Chisholm Hrsg 1911 Piccolomini Encyclopaedia Britannica 21 11 Aufl Cambridge University Press S 580 Gemeinden der Provinz Siena in der Region Toskana Abbadia San Salvatore Asciano Buonconvento Casole d Elsa Castellina in Chianti Castelnuovo Berardenga Castiglione d Orcia Cetona Chianciano Terme Chiusdino Chiusi Colle di Val d Elsa Gaiole in Chianti Montalcino Montepulciano Monteriggioni Monteroni d Arbia Monticiano Murlo Piancastagnaio Pienza Poggibonsi Radda in Chianti Radicofani Radicondoli Rapolano Terme San Casciano dei Bagni San Gimignano San Quirico d Orcia Sarteano Siena Sinalunga Sovicille Torrita di Siena TrequandaWelterbestatten in Italien Historische Stadtzentren Assisi mit Basilika Sacro Convento und Gedenkstatten des Hl Franziskus 2000 Florenz 1982 Mantua und Sabbioneta 2008 Bedeutende Kurstadte Europas Montecatini Terme 2021 Neapel 1995 Pienza 1996 Rom 1980 San Gimignano 1990 Siena 1995 Urbino 1998 Verona 2000 Vicenza mit den Villen Palladios in Venetien 1994 Bauwerke Arabisch normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalu und Monreale 2015 Arkadengange von Bologna 2021 Botanischer Garten von Padua 1997 Castel del Monte 1995 Crespi d Adda 1995 Fruhchristliche Baudenkmaler von Ravenna 1996 Kathedrale von Modena Glockenturm und Piazza Grande 1997 Strade Nuove und Palazzi dei Rolli in Genua 2006 Ivrea Industriestadt des 20 Jahrhunderts 2018 Machtzentren der Langobarden 2011 Paduas Freskenzyklen aus dem 14 Jahrhundert 2021 Palast des 18 Jahrhunderts von Caserta mit Park dem Vanvitelli Aquadukt und San Leucio 1997 Piazza del Duomo in Pisa 1987 Residenzen des Konigshauses Savoyen 1997 Sacri Monti in Piemont und der Lombardei 2003 Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis Abendmahl in Mailand 1980 Die Sassi und der Park der Felsenkirchen von Matera 1993 Trulli von Alberobello 1996 Villa d Este in Tivoli 2001 Villen und Garten der Medici in der Toskana 2013 Venezianisches Verteidigungssystem des 16 bis 17 Jahrhunderts 2017 Archaologische Statten Agrigent 1997 Aquileia mit Basilika des Patriarchen 1998 Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia 2004 Felsbilder der Valcamonica 1979 Pompeji Herculaneum und Torre Annunziata 1997 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Su Nuraxi di Barumini 1997 Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica 2005 Villa Adriana 1999 Villa Romana del Casale 1997 Kultur und Naturlandschaften Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2017 N Amalfikuste 1997 K Aolische Inseln 2000 N Atna 2013 N Cilento und Vallo di Diano mit Elea Paestum und der Kartause von Padula 1997 K Dolomiten 2009 N Ferrara und das Po Delta 1995 K Monte San Giorgio 2010 N Portovenere und Cinque Terre mit den Inseln Palmaria Tino und Tinetto 1997 K Rhatische Bahn in der Landschaft Albula Bernina 2008 K Spatbarocke Stadte des Val di Noto 2002 K Val d Orcia 2004 K Venedig und seine Lagune 1987 K Weinbaugebiete im Piemont Langhe Roero und Monferrato 2014 K Normdaten Geografikum GND 4115964 0 lobid OGND AKS LCCN n79070131 VIAF 148823164 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pienza amp oldid 235251652