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Su Nuraxi de Barumini italienisch Nuraghe di Barumini die Nuraghe von Barumini ist die sardische Bezeichnung der am besten erhaltenen Gross Nuraghe auf der italienischen Insel Sardinien Sie thront auf einer Anhohe rund einen Kilometer ausserhalb des kleinen Ortes Barumini in der Provinz Medio Campidano Nuraghen sind prahistorische und fruhgeschichtliche Turmbauten der Bonnanaro Kultur 2200 1600 v Chr und der mit ihr untrennbar verbundenen nachfolgenden Nuraghenkultur etwa 1600 400 v Chr auf Sardinien Die archaologische Statte Su Nuraxi sardische Bezeichnung fur italienisch Il Nuraghe zahlt seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO Su Nuraxi de Barumini Nuraghe di BaruminiOstseite der zentralen Bastion Ostseite der zentralen BastionNuraghe Su Nuraxi Sardinien Lage auf SardinienKoordinaten 39 42 21 5 N 8 59 26 5 O 39 705972222222 8 9906944444444 230 Koordinaten 39 42 21 5 N 8 59 26 5 OOrt Barumini Sud Sardegna Sardinien ItalienEntstehung 1330 600 v Chr Hohe 230 m Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Beschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage BearbeitenSu Nuraxi liegt etwa einen Kilometer westlich des Zentrums des Ortes Barumini an der Strasse die von Barumini nach Tuili fuhrt Die Hohe uber dem Meeresspiegel betragt circa 230 Meter 1 In der Nahe finden sich die Nuraghen Is Paras und Su Mulinu die spate gotisch katalanische Pfarrkirche von Gesturi und der Parco Archeologico mit der Protonuraghe Brunku Madagui einer der altesten Nuraghen Barumini befindet sich am Nordrand einer Hugellandschaft die wegen der sie pragenden Kegelberge den Namen Marmilla Brust tragt Ungefahr 1 6 Kilometer sudostlich des Ortszentrums fliesst der Flumini Mannu Grosser Fluss der rund 50 Kilometer sudlich von Barumini bei Cagliari ins Mittelmeer mundet Etwa 2 5 Kilometer nordlich der archaologischen Statte von Su Nuraxi erhebt sich die Hochflache Giara di Gesturi mit einer mittleren Hohe von 560 Metern 2 Die Entfernung von Su Nuraxi zur Westkuste Sardiniens betragt 40 Kilometer Geschichte und Beschreibung BearbeitenSu Nuraxi wurde bereits in den Aufzeichnungen von Vittorio Angius Giovanni Spano und Antonio Taramelli erwahnt Die Anlage war bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts komplett mit Erdablagerungen bedeckt In den 1940er Jahren folgerte der in Barumini geborene Archaologe Giovanni Lilliu aus grossen Gesteinsbrocken und Keramikfunden dass sich hier eine grossere archaologische Fundstatte befinden konnte Die Ausgrabungen des Komplexes erfolgten von 1951 bis 1956 Danach wurde Su Nuraxi der Offentlichkeit zuganglich gemacht 3 Die zentrale Nuraghe thront auf einer kleinen Anhohe der Marmilla deren namensgebender Kegelberg in Form einer weiblichen Brust vis a vis liegt Die Anlage besteht aus einer zunachst errichteten zentralen Nuraghe die von einer Mauer mit vier Aussenturmen umgeben ist Im zweiten ausseren Mauerring befinden sich die Reste weiterer ursprunglich neun Turmbauten Der gesamte aussere Bereich ist von circa 150 Fundamentresten meist runder Hutten dem Dorf umgeben das ausserhalb der Mauern der funfturmigen Kernstruktur liegt also ungeschutzt war Der heute noch 14 1 Meter hohe zentrale Turm der sogenannte Mastio Bergfried stammt aus der spaten Bronzezeit 1330 bis 1250 v Chr uns hat eine dezentral gelegene Kammer mit zwei seitlichen Nischen Ein bei den Ausgrabungen in der unteren Kammer des Turmes gefundener Balken aus Wildolivenholz wurde mittels C14 Analyse auf 1470 v Chr 200 Jahre datiert 4 Der Mastio hat unten einen Durchmesser von 10 Metern und verjungt sich bis zur dritten nur noch rudimentar vorhandenen Etage auf 5 Meter Ursprunglich hatte der Hauptturm eine Hohe von uber 20 Metern Nach aktuellen Untersuchungen wurde er wohl gemeinsam mit den vier Aussenturmen der Bastion konzipiert die alle vom sudlich an den Mastio grenzenden Innenhof zuganglich sind in dem sich ein 20 Meter tiefer Trinkwasserbrunnen befindet 5 Die in die vier Himmelsrichtungen ausgerichteten heute noch etwa 8 Meter hohen Aussenturme durften ursprunglich eine Hohe von 17 bis 18 Metern gehabt haben 4 nbsp Su NuraxiEbenfalls aus der ersten Bauphase von Su Nuraxi stammen die drei erhaltenen der sieben Turme des Vorwerks die durch eine Wehrmauer miteinander verbunden waren und zur ausseren Verteidigung der vierturmigen Bastion dienten Wie die inneren Turme mit Ausnahme des zentralen Mastio besassen auch die ausseren Schiessscharten im ohne Mortel aufeinandergeschichteten Basaltquadermauerwerk Die Turme des Vorwerks waren ursprunglich 10 Meter hoch wobei der Turm H im Nordosten als besterhaltener heute noch 4 5 Meter hoch ist Im Zeitraum von 1250 bis 1000 v Chr erfolgten Umbaumassnahmen Die innere Bastion wurde mit einer drei Meter dicken Ringmauer verstarkt und das Vorwerk baulich verandert Funf Turme wurden neu errichtet wobei man zwei der alteren ausseren Turme in den polygonalen Verteidigungsring mit einbezog Die Errichtung eines neuen Turmes direkt neben dem alteren im Sudosten fuhrte zur Einfassung des letzteren in den inneren Ring 6 Die altesten Teile des Dorfes stammen erst aus der Zeit vor 1250 v Chr die kaum erhaltenen Spuren wurden auf und nordostlich des Vorwerks gefunden 7 Nach der Zerstorung der Terrassen der Nuraghen gegen Ende der spaten Bronzezeit um 1000 v Chr entstanden im Norden und Osten der Bastion meist kreisrunde Gebaude eines Huttendorfes Das Hauptgebaude Hutte 80 scheint als Versammlungsort gedient zu haben Es besass eine Sitzbank und Nischen in den Wanden In einer der Nischen wurde ein Batyl gefunden ein Kalksteinmodell eines Nuraghenturms das dem Steinkult diente Die etwa 70 kreisformigen Hutten hatten nur einen Raum und waren ohne Mortel aus mittelgrossen Basaltblocken mit Steinkeilen errichtet Die Dacher bestanden aus mit Zweigen abgedeckten Holzstammen 8 Ausgrabungsstatte nbsp Blick vom Hauptturm auf das Dorf nbsp Turm H des Vorwerks nbsp Hutte 80 im Nordosten nbsp Kammern der neuen Siedlung an den Sudostturmen des VorwerksAb der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts v Chr erfuhr die Siedlung von Su Nuraxi tiefgreifende Veranderungen Sie sind gepragt von der Orientalisierung Sardiniens von 730 bis 600 v Chr Nach der Zerstorung des Hauptgebaudes Hutte 80 wahrscheinlich infolge kriegerischer Ereignisse wurde ein neuer Wohnkomplex angelegt Dieser bedeckte die gesamte Flache des ehemaligen Vorwerks um die Bastion und dehnte sich nur teilweise nach Osten aus Erkennbar sind 109 Kammern die wahrscheinlich 14 unterteilte Wohneinheiten aus je acht bis zwolf Kammern bildeten Durch das Dorf fuhrten enge Gassen die in einer von Nord nach Sud verlaufenden Hauptstrasse mundeten Neben an die alten Mauern des Vorwerks gebauten rechteckigen Raumen gab es kurvenartige Kammern mit zentralen Innenhofen in denen oft in Schachten Wasser gesammelt wurde 9 Su Nuraxi wurde nach 600 v Chr von den Puniern zerstort Teilweise wurden die Bauten in spatpunischer und romischer Zeit sowie im Mittelalter genutzt Heute ist der Platz touristisch erschlossen und kann in gefuhrten Gruppen besichtigt werden Im Jahr 1997 wurde Su Nuraxi von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklart 10 Ausgrabungsstatte nbsp Nordosten des Dorfes nbsp Hutte 20 Rotunde nbsp Innenhof mit Zentralturm nbsp Brunnen im InnenhofSiehe auch BearbeitenListe vor und fruhgeschichtlicher archaologischer Fundplatze auf SardinienLiteratur BearbeitenAlberto Moravetti Carlo Tozzi Hrsg Guide archeologiche Preistoria e Protostoria in Italia 2 Sardegna A B A C O Forli 1995 ISBN 88 86712 01 4 Published on the occasion of the 13th International Congress of Prehistoric and Protohistoric Sciences which was held Sept 8 14 1996 Forli Italy Giovanni Lilliu Raimondo Zucca Su Nuraxi di Barumini Sardegna archeologica Guide e itinerar Nr 9 Carlo Delfino Sassari 2005 ISBN 88 7138 384 2 italienisch Digitalisat PDF 3 2 MB abgerufen am 24 Oktober 2017 Emanuela Atzeni Das Nuraghendorf von Su Nuraxi In Geografisches Gebiet Medio Campidano Kulturerbe Sardegna Virtual Archaeology Regione Autonoma de Sardigna u a s l 2013 S 10 21 Einzelnachweise Bearbeiten Su Nuraxi CharmingSardinia 2017 abgerufen am 24 Oktober 2017 Domenico Ruiu E Trainito Giara di Gesturi Comune di Gesturi 2018 abgerufen am 24 April 2018 italienisch Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 3 a b Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 13 14 Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 15 Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 17 18 Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 8 und 17 Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 18 20 Caterina Lilliu Tiziana Serra Su Nuraxi di Barumini Fondazione Barumini Sistema Cultura Barumini 2017 S 20 22 Su Nuraxi di Barumini UNESCO abgerufen am 24 Oktober 2017 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Su Nuraxi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Area Archeologica Su Nuraxi Hrsg Fondazione Barumini Sistema Cultura italienisch abgerufen am 23 Oktober 2017 Nuraghe Su Nuraxi Hrsg Traumziel Sardinien abgerufen am 24 Oktober 2017 Su Nuraxi Hrsg Sardegna Turismo Nuraghendorf von Su Nuraxi Hrsg Sardegna Virtual ArchaeologyWelterbestatten in Italien Historische Stadtzentren Assisi mit Basilika Sacro Convento und Gedenkstatten des Hl Franziskus 2000 Florenz 1982 Mantua und Sabbioneta 2008 Bedeutende Kurstadte Europas Montecatini Terme 2021 Neapel 1995 Pienza 1996 Rom 1980 San Gimignano 1990 Siena 1995 Urbino 1998 Verona 2000 Vicenza mit den Villen Palladios in Venetien 1994 Bauwerke Arabisch normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalu und Monreale 2015 Arkadengange von Bologna 2021 Botanischer Garten von Padua 1997 Castel del Monte 1995 Crespi d Adda 1995 Fruhchristliche Baudenkmaler von Ravenna 1996 Kathedrale von Modena Glockenturm und Piazza Grande 1997 Strade Nuove und Palazzi dei Rolli in Genua 2006 Ivrea Industriestadt des 20 Jahrhunderts 2018 Machtzentren der Langobarden 2011 Paduas Freskenzyklen aus dem 14 Jahrhundert 2021 Palast des 18 Jahrhunderts von Caserta mit Park dem Vanvitelli Aquadukt und San Leucio 1997 Piazza del Duomo in Pisa 1987 Residenzen des Konigshauses Savoyen 1997 Sacri Monti in Piemont und der Lombardei 2003 Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis Abendmahl in Mailand 1980 Die Sassi und der Park der Felsenkirchen von Matera 1993 Trulli von Alberobello 1996 Villa d Este in Tivoli 2001 Villen und Garten der Medici in der Toskana 2013 Venezianisches Verteidigungssystem des 16 bis 17 Jahrhunderts 2017 Archaologische Statten Agrigent 1997 Aquileia mit Basilika des Patriarchen 1998 Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia 2004 Felsbilder der Valcamonica 1979 Pompeji Herculaneum und Torre Annunziata 1997 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Su Nuraxi di Barumini 1997 Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica 2005 Villa Adriana 1999 Villa Romana del Casale 1997 Kultur und Naturlandschaften Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2017 N Amalfikuste 1997 K Aolische Inseln 2000 N Atna 2013 N Cilento und Vallo di Diano mit Elea Paestum und der Kartause von Padula 1997 K Dolomiten 2009 N Ferrara und das Po Delta 1995 K Monte San Giorgio 2010 N Portovenere und Cinque Terre mit den Inseln Palmaria Tino und Tinetto 1997 K Rhatische Bahn in der Landschaft Albula Bernina 2008 K Spatbarocke Stadte des Val di Noto 2002 K Val d Orcia 2004 K Venedig und seine Lagune 1987 K Weinbaugebiete im Piemont Langhe Roero und Monferrato 2014 K Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nuraghe Su Nuraxi amp oldid 227379147