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Das Attentat in der Via Rasella war ein Anschlag der italienischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besetzung Roms im Zweiten Weltkrieg Der Anschlag fand am 23 Marz 1944 statt und forderte 35 Tote und 67 Verletzte Deutsche Soldaten in der Via Rasella unmittelbar nach dem Attentat vom 23 Marz 1944Via Rasella 2015Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUnmittelbar nach dem Waffenstillstand Italiens am 8 September 1943 begann die deutsche Besetzung Roms laut den in Fall Achse festgelegten Richtlinien mit mehreren Unterdruckungsmassnahmen gegen die Zivilbevolkerung Darunter die Razzia gegen die judische Bevolkerung Roms am 16 Oktober 1943 bei der uber 1000 Einwohner des judischen Ghettos nach Auschwitz deportiert wurden Die Via Rasella befindet sich im Stadtzentrum Roms im Rione Trevi Am 23 Marz 1944 gegen vier Uhr nachmittags feuerte dort eine Gruppe von kommunistischen Partisanen namens Gruppi di Azione Patriottica Gruppen patriotischer Aktion GAP unter dem Kommando von Carlo Salinari und Franco Calamandrei 1917 1982 auf das Polizeiregiment Bozen das jeden Tag zur selben Zeit in dieser Strasse vorbeimarschierte Dieses Regiment bestand aus 156 Mannern aus Bozen und Umgebung in Sudtirol das damals zur Operationszone Alpenvorland gehorte und unterstand dem Stadtkommandanten Roms Kurt Malzer 1 2 Das Attentat begann damit dass das GAP Mitglied Rosario Bentivegna 1922 2012 eine Bombe explodieren liess Elf weitere Partisanen darunter die spatere Politikerin Carla Capponi 1918 2000 verteilten sich auf die Via Rasella und die nahegelegene Via del Boccaccio Das Attentat traf die 11 Kompanie des III Bataillons des Polizeiregiments Bozen Dabei kamen 33 deutsche Soldaten und zwei italienische Zivilisten darunter ein zwolfjahriger Junge ums Leben Zudem gab es 67 Verletzte darunter elf italienische Zivilisten Auf der Seite der Partisanen gab es keine Opfer Dies war der grosste Anschlag italienischer Partisanen gegen deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg Als Repressalie liess der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Herbert Kappler auf Befehl von Feldmarschall Albert Kesselring und Generaloberst Eberhard von Mackensen tags darauf am 24 Marz 1944 das Massaker in den Ardeatinischen Hohlen durchfuhren Im Osservatore Romano vom 26 Marz 1944 verurteilte Papst Pius XII sowohl das Attentat in der Via Rasella als auch das darauffolgende Massaker bei dem 335 italienische Zivilisten in den Ardeatinischen Hohlen umgebracht wurden Nach Kriegsende folgten jahrzehntelange Prozesse in denen die juristische Legitimitat des Attentats unterschiedlich bewertet wurde Im Kriegsverbrecherprozess gegen von Mackensen und Kappler im November 1946 vor einem britischen Militargericht in Rom wurde bemangelt dass die Bedingungen einer angemessenen vernunftigen Massnahme im Respekt der Grundprinzipien des Krieges gemass den Haager Friedenskonferenzen nicht erfullt wurden Nachdem 1949 im Prozess gegen Kappler und funf seiner Untergeben das Attentat als illegitim bezeichnet worden war folgte ein jahrelanger Zivilprozess in Rom Im abschliessenden Urteil des Kassationsgerichtshofs 1957 wurde die Legitimitat des Attentats in der Via Rasella bestatigt Das Attentat und das Massaker in den Ardeatinischen Hohlen wurden 1962 im Film Zehn Italiener fur einen Deutschen von Filippo Walter Ratti thematisiert Im Jahre 2010 wurde an der Mauer des nahegelegenen Palazzo Barberini eine Gedenktafel angebracht zur Erinnerung an zehn damalige Anwohner der Via Rasella die als Vergeltung fur das Attentat in den Ardeatinischen Hohlen umgebracht wurden 3 Literatur BearbeitenMichael Wedekind Nationalsozialistische Besatzungs und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945 Die Operationszonen Alpenvorland und Adriatisches Kustenland Oldenbourg Verlag 2003 ISBN 3 486 56650 4 Joachim Staron Fosse Ardeatine und Marzabotto Deutsche Kriegsverbrechen und Resistenza Ferdinand Schoningh 2002 ISBN 3 506 77522 7 Steffen Prauser Mord in Rom Der Anschlag in der Via Rasella und die deutsche Vergeltung in den Fosse Ardeatine im Marz 1944 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jg 50 Heft 2 2002 S 269 301 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Attentat in der Via Rasella Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Urteil des Kassationsgerichtshofs 1957 ital Lorenzo Vianini Ma chi erano quelli del Bozen Beitrag auf Salto bz vom 14 April 2023 abgerufen am 16 April 2023 ital Einzelnachweise Bearbeiten J Staron Fosse Ardeatine und Marzabotto 2002 S 38 M Wedekind Nationalsozialistische Besatzungs und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945 2003 S 329 Sabine Bade Rom der Anschlag in der Via Rasella In Resistenza 23 Marz 2014 41 902734 12 489004 Koordinaten 41 54 9 8 N 12 29 20 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Attentat in der Via Rasella amp oldid 237130406