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Der Vertrag von Noyon vom 13 August 1516 wurde zwischen Karl dem spateren Kaiser Karl V als Herzog von Burgund und Franz I von Frankreich gegen den Willen Maximilians I abgeschlossen Er sicherte Karls Position in Burgund innen und aussenpolitisch und ermoglichte die Ubernahme der Herrschaft in Spanien Fur Maximilian bedeutete er dass er seine letzten Positionen in Italien zu raumen hatte Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Inhalt 3 Folgen 4 LiteraturHintergrund BearbeitenBurgund war immer wieder von den Auseinandersetzungen zwischen Habsburg und Frankreich betroffen Innerhalb des Landes gab es zudem eine profranzosische und eine proenglische Partei Als es 1512 zu einer grossen Koalition unter Einschluss Englands gegen Frankreich kam verscharften sich die Spannungen innerhalb der Stande noch Aus innen wie aussenpolitischen Grunden war ein Ausgleich notwendig Hauptexponent war Karl der 1515 selbst die Herrschaft antrat Dabei wurde der Kurs der Politik fur den jungen Herzog vor allem von Guillaume II de Croy bestimmt der eher der franzosischen Partei zuneigte Der mogliche Ausgleich stand im Gegensatz zum Willen Maximilian I der in Norditalien mit Frankreich Krieg fuhrte Als Karl nach dem Tod Ferdinands II von Aragon nach Spanien reisen musste um das dortige Erbe anzutreten wuchs die Notwendigkeit zur Neutralitat nach aussen und des Friedens nach innen weiter an Es kam zu schwierigen Verhandlungen zwischen Burgund und Frankreich Aus diesen ging der Vertrag von Noyon hervor Auf franzosischer Seite war Artus Gouffier de Boisy einer der Verhandlungsfuhrer Inhalt BearbeitenGegenseitig erklarten Franz I und Karl sich die Freundschaft Allerdings war es Karl erlaubt seinen Grossvater Maximilian in Italien zu unterstutzen Der franzosische Konig seinerseits durfte Venedig weiter helfen Weiterhin wurde eine spatere Hochzeit zwischen Karl und Louise der einjahrigen Tochter des Konigs vereinbart Louise sollte als Mitgift die franzosischen Anspruche auf das Konigreich Neapel das allerdings im Besitz der Krone Aragons war mit in die Ehe bringen Karl sagte die Zahlung von jahrlich 100 000 Kronen bis zur Heirat und weitere 50 000 bis zur Geburt eines Kindes zu Sollte die Ehe kinderlos bleiben wurden die Anspruche auf Neapel wieder an Frankreich fallen Daneben wurde ein geheimer Vertrag abgeschlossen in dem Karl zusagte das spanisch besetzte Konigreich Navarra an Katharina von Navarra zuruckzugeben Auch sollte Karl auf die Hilfe Maximilians verzichten sollte dieser nicht bereit sein gegen eine Entschadigung auf den Besitz von Verona zu Gunsten Venedigs zu verzichten Folgen BearbeitenMaximilian sah sich vor diesem Hintergrund gezwungen im Vertrag von Brussel auf Verona zu verzichten Dies war die letzte Bastion die er in Norditalien noch hielt Er erhielt freien Abzug seiner Truppen und einen fur funfzehn Monate geltenden Waffenstillstand Auch der Kampf mit Venedig wurde beendet Nachdem sein Besitz in Burgund gesichert war konnte Karl nach Spanien reisen und das dortige Erbe ubernehmen Eine dauerhafte Losung des Konflikts zwischen Habsburg und den Valois bedeutete dies nicht Der Vertrag selbst war was die Karl betreffenden Bestimmungen anbelangte von vornherein kaum mehr als eine Scheinvereinbarung Es konnte nicht ernsthaft erwartet werden dass Karl mit einer Heirat bis zum Heranwachsen der Prinzessin warten wurde zumal er als Konig von Aragon ohnehin im festen Besitz von Neapel sein wurde Auch war eine Herausgabe von Navarra wenig wahrscheinlich Mit dem Tod der Prinzessin im Jahr 1518 war die Vereinbarung endgultig hinfallig Nach Karls Konigswahl bei der er sich 1519 gegen Franz I durchsetzte begann ab 1521 erneut der Kampf zwischen beiden Hausern Literatur BearbeitenRabe Horst Reich und Glaubensspaltung Deutschland 1500 1600 C H Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 30816 3 S 116 Alfred Kohler Karl V 1500 1558 eine Biographie C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45359 7 S 60 Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 81302 5 S 895 Normdaten Werk GND 1256977578 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Noyon amp oldid 238232751