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Dieser Artikel behandelt die religiosen Geissler Fur die sexuelle Spielart siehe Flagellantismus fur das Auspeitschen im Allgemeinen siehe Flagellation Fur die Mikroben siehe Flagellaten Die Flagellanten oder Geissler waren eine christliche Laienbewegung im 13 und 14 Jahrhundert Ihr Name geht auf das lateinische Wort flagellum Geissel oder Peitsche zuruck Zu den religiosen Praktiken ihrer Anhanger gehorte die offentliche Selbstgeisselung um auf diese Weise Busse zu tun und sich von begangenen Sunden zu reinigen Geisslerdarstellung in der Konstanzer Weltchronik Handschrift aus dem 15 JahrhundertDie Flagellanten Carl von Marr 1889 Inhaltsverzeichnis 1 Die Anfange 2 Die Intention 3 Fruhe Kritik 4 Der Ritus der Geisselung 5 Die Geisslerumzuge 5 1 Geschichtliches Auftreten 5 2 Ablauf 5 3 Zeitgenossische Kritik 5 4 Der Ruckzug ins Private 6 Die Kryptoflagellanten 7 Die Auseinandersetzungen nach der Reformation 7 1 Kritik innerhalb des Christentums 7 2 Die Aufklarung 8 Bericht uber die Geissler aus Speyer aus dem Jahr 1349 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Monographien 10 2 Aufsatze 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDie Anfange BearbeitenVorchristliche Religionen z B der agyptische Isis Kult und der griechische Dionysos Kult pflegten die Selbstgeisselung Auch wahrend der romischen Lupercalien wurden Frauen gegeisselt um die Fruchtbarkeit anzuregen Die Juden praktizierten die Selbstgeisselung bei grossen Tempelzeremonien Die erste schriftliche Nachricht uber die Selbstgeisselung als christliche Bussubung stammt von dem Biografen des hl Padulf 737 Danach habe sich dieser wahrend der Fastenzeit von seinem Schuler Theodenus auspeitschen lassen 1 Von anderen Zeitgenossen stammen die Viten aber erst aus spateren Jahrhunderten so dass die Nachrichten nicht zuverlassig sind Aber in den Bussbuchern des 10 Jahrhunderts wird die Selbstgeisselung erwahnt 2 Petrus Damiani schrieb in seiner Vita des Eremiten Dominicus Loricatus d h der Gepanzerte weil er einen eisernen Panzer auf der Haut getragen habe 1160 oder 1161 dieser habe sich taglich beim Beten des Psalters gegeisselt 3 Auch viele andere Heilige der katholischen Kirche sollen sich dieser Ubung unterzogen haben Genannt werden Ignatius von Loyola Franziskus von Xavier Karl Borromaus Katharina von Siena Teresa von Avila und der Ordensgrunder Dominikus Die Selbstgeisselung war in vielen Ordensregeln bis in die Neuzeit hinein fest verankert und wurde bis ins 20 Jahrhundert gepflegt Der Brauch wurde an bestimmten Tagen meist an allen Freitagen und an weiteren Tagen der Advents und Fastenzeit geubt 4 Die Intention BearbeitenMan nannte die Selbstgeisselung disciplina Erziehung Es ging um eine Transformation des Selbst um eine Padagogik der Existenz Wahrend das Ideal der Stoa die Leidenschaftslosigkeit war verwandelte sich die Disziplin bei den fruhen Monchen in ein agonales Konzept zur Bekampfung boser Leidenschaften Der Mensch wollte sich durch seine asketischen Ubungen uber seine Grenzen hinausheben Es sollte eine Vergegenwartigung werden die symbolische Ahnlichkeit und geschichtliche Bezuge durchbrechen und eine reale Unmittelbarkeit zum leidenden Gott herstellen Die Flagellation war damit nicht mehr nur Bussritual sondern wurde Teil eines eschatologischen Schauspiels das auf die korperliche Vergegenwartigung des Leidens Christi abzielte Auf der anderen Seite wurde der sich geisselnde Eremit zum geistigen Athleten der sich langsam steigernd zu Hochstleistungen anspornte 5 Es kam zu einer leistungsorientierten Quantifizierung der Geisselungen die die Bussubungen zu dominieren begann und den Korper mit Blick auf das Heil instrumentalisierte Fruhe Kritik BearbeitenWahrend Petrus Damiani die Selbstgeisselung als Mittel der Kontemplation lobte kam es bei den Monchen anderer Kloster zu kritischen Einwanden Der schwerwiegendste Einwand zur damaligen Zeit war regelmassig der Vorwurf der Neuerung Petrus musste sich gegen die Ansicht verteidigen hier werde eine neue Form der Kontemplation eingefuhrt wahrend die Befolgung der benediktinischen Regel vollkommen genuge Dies geht aus seinen Verteidigungsschriften hervor in denen er versucht die Tradition bis hin zur Geisselung Christi zuruckzuverfolgen Der Ritus der Geisselung BearbeitenDer Vorgang der liturgischen Selbstgeisselung geht aus dem Liber ordninarius des St Jakobs Klosters in Luttich hervor 6 Der Monch der sich geisseln lassen wollte bat einen Priester diese durchzufuhren Dann setzte er sich hin machte den Rucken frei und betete dreimal das Confiteor Wahrend der ersten beiden Gebete antwortete der Priester mit Miseratur tui und schlug mindestens dreimal zu Beim dritten Mal sprach er das Indulgentiam die Kurzformel der priesterlichen Absolution und abschliessend das Absolve Domine Danach folgten noch einmal drei Schlage Jeder Monch durfte taglich um drei solcher Busssitzungen bitten Der Text betont dass der Geisselnde gehalten war nicht zu fest zuzuschlagen Dieser ritualisierte Vorgang war auch Vorbild der privaten Selbstgeisselung in der Zelle Auch sie war vom Gebet begleitet Daraus entwickelte sich allmahlich eine eigene Liturgie Die 1617 approbierten Regeln des Ordens der Hospitaliter von San Giovanni di Dio schrieben vor dass sich die Mitglieder jeden Freitag die Disziplin geben ausgenommen in der Osterzeit oder an Freitagen die hohe Feiertage sind Im Advent und in der Fastenzeit mussten sie sich dreimal in der Woche geisseln Die Geisselung hatte folgendes Schema Nach der Matutin und nach den Laudes fur Maria fand die Geisselung im Betsaal oder in der Kirche statt Man sang den Psalm 6 und fiel dabei auf die Knie Dann wurden alle Lichter geloscht Dann hielt der Prior eine kurze Ermahnungsrede uber den Sinn der Geisselung Nach kurzer Wechselrede folgte eine lateinische Lesung in der die Geisselung Jesu thematisiert war Dann begann die Geisselung wobei das Miserere und das Gloria Patri De profundis und Requiem aeternam der Introitus der Requiem Liturgie gebetet wurden Dem folgten drei Bittgebete fur die Mitglieder des Ordens alle Glaubigen und die ganze Menschheit Der Prior beendete die Geisselung dann durch Handeklatschen 7 Die Geisslerumzuge BearbeitenGeschichtliches Auftreten Bearbeiten nbsp Darstellung der Geisslerzuge um 1350 Chronik von Gilles Li Muisis fol 16v Bibliotheque Royale de Belgique Brussel 1260 1261 kam es in Italien schlagartig zu einer spirituellen Massenbewegung von Geisslern die 1260 in Perugia unter der Leitung des Laien und Mitglieds einer Bussbruderschaft Raniero Fasani begann Er berief sich dabei auf die Stimme eines Engels der verkundet habe dass die Stadt vernichtet werde wenn die Bewohner nicht Busse taten Im Herbst fand dann eine Friedensprozession mit offentlicher Selbstgeisselung statt Dadurch wurde aus der privaten Bussubung eine offentliche Inszenierung Die Selbstgeisselung erhielt auch einen anderen Zusammenhang namlich die Rettung der Welt vor dem Zorn Gottes Durch Prozessionen von Ort zu Ort begann sich die Bewegung in Italien auszubreiten ohne dass von einer Fuhrung einer Organisation oder einheitlichen Struktur gesprochen werden kann Den Umzugen gingen Bischofe und Monche voran so dass die Bewegung offenbar kirchentreu war Die Geissler sangen dabei Hymnen in der Volkssprache Die Bewegung geriet so zu einer Nebenlinie sakramentaler Liturgie Die Lehre von Busse Beichte und Versohnung die das Sakrament dem innerkirchlichen Raum zugewiesen hatte wurde nun in eine offentliche Inszenierung ubertragen und trat so in Konkurrenz zum kirchlichen Bussritus Von Seiten der Kirchenleitung wurde daher immer darauf bestanden dass die Geisslerzuge von Geistlichen betreut wurden und die Teilnehmer vorher eine regulare Beichte ablegen mussten Man wollte verhindern dass die Selbstflagellation den kirchlichen Bussritus ersetzte Das Herumziehen das Wandern in die Fremde wenn auch nur fur begrenzte Zeit die Gesten der Versohnung und die egalitare Eingliederung der Geissler in die Gemeinschaft hatten gegenuber dem festgesteckten Rahmen der Kirche ein subversives Element Zeitgenossische Beobachter stellten fest dass der Anblick dieser Umzuge die Menschen innerlich erschutterte und dazu bewog Frieden zu schliessen Gestohlenes sei zuruckgegeben worden Sklaven und Haftlinge befreit und ins Exil Verbannte seien zuruckgeholt worden Wenn auch den Quellen in ihrer Begeisterung nicht zu trauen ist so wird man doch von einem sozialen Schauspiel unter apokalyptischem Vorzeichen auszugehen haben 8 Die Bewegung ergriff auch die Lander nordlich der Alpen Uber Friaul wohin die Geisslerbewegung Ende 1260 gelangt war breitete sie sich rasch nach Karnten der Steiermark nach Ungarn Bohmen Mahren Schlesien Polen auch nach Bayern Franken und Schwaben bis nach Strassburg aus Auch hier gab es keine organisierte Verbreitung Wie weit eine Endzeitstimmung unter dem Einfluss der Gedanken des Joachim von Fiore eine Rolle spielte lasst sich nicht mit Sicherheit feststellen So rasch die Geisslerbewegung um sich gegriffen hatte so rasch verschwand sie auch wieder Bereits im Herbst 1261 flauten die Geisslerumzuge nordlich der Alpen merklich ab Erst in den Jahren 1348 und 1349 kam es erneut zu einem massenhaften Auftreten der Geisslerumzuge Sie waren wie ihre Gebete belegen auch eine Reaktion auf die grassierende Pest 9 Anders als 1260 lasst sich ein Ursprungsort nicht ausmachen Zuerst wurden die Steiermark Niederosterreich Oberosterreich und Ungarn betroffen Danach hat sich die Bewegung offenbar nach Bohmen Polen Meissen Sachsen Brandenburg und schliesslich nach Thuringen ausgebreitet Auch nach Wurzburg und Schwaben kamen sie Im Juni und Juli kamen sie nach Strassburg von wo sie sich den Rhein entlang ausbreiteten So kamen sie nach Basel Speyer Mainz und Koln Im August erreichte die Bewegung ihren Hohepunkt in den Niederlanden Von dort kam sie im Herbst nach Nordfrankreich und England war aber da schon wieder am Abflauen 10 Kieckhefer folgend kann man sich den Verlauf der Geisslerzuge als ein querliegendes S vorstellen 11 Massgeblichen Anteil am Ende der Geisslerzuge hat sicherlich die Bulle Clemens VI vom 20 Oktober 1349 in der die offentliche Geisselung verboten wurde Aus Doornik liegen etwas genauere Informationen durch die Aufzeichnungen des Abtes Aegidius li Muisis der Benediktinerabtei Sankt Martin vor 12 Darin wird die uneinheitliche Bewertung der Geissler durch den Klerus deutlich Die Franziskaner und Augustiner werden bei Gilles li Muisis als Gegner dargestellt Beispielsweise wird geschildert dass es zu Unruhe und Storungen bei den Besuchern einer Predigt des Benediktiners Gerardus de Muro in der St Martinsabtei kam da dieser am Ende seiner Predigt nicht auch fur das Heil der Geissler bat 13 Kurz nach diesem Ereignis kam ein Geisslerzug aus Luttich in Doornik an Mit dabei war ein Dominikaner der die Erlaubnis erhielt ebenso in der St Martinsabtei zu predigen Nach Gilles li Muisis kam es zu einem riesigen Menschenandrang Der Dominikaner lobte die Geissler und setzte deren Blut in Beziehung zum vergossenen Blut Christi Die kurz darauf folgende Erwiderung des Augustiners Robert wurde dagegen nur sparlich besucht 14 Am 8 September 1349 formierte sich ein eigener Geisslerzug aus insgesamt 565 Doorniker Burgern Mit dabei waren auch ein Abt und ein Monch der Augustiner zwei weitere Geistliche sowie ein Kanoniker von St Nicholas des Pres 15 Der im Laufe der Zeit zunehmende Einfluss von weltlichen und geistlichen Obrigkeiten auf die Geisslerzuge lasst sich hier bereits erkennen Als sich am 14 September ein zweiter Geisslerzug in Doornik bildete wird dies noch deutlicher Angefuhrt wurde dieser Zug von einem Augustiner namens Robert bei dem Paul Fredericq annimmt dass es sich hierbei um jenen Robert handelt der davor noch gegen die Geissler predigte 16 Bezeichnend fur die Annaherung zwischen Klerus und Geisslern sind auch die Statuten der so genannten Geissler Bruderschaften aus Doornik und Brugge In diesen wird die klerusfreundliche Haltung der Geissler deutlich die sich nun dezidiert der Kirche unterordnen und schworen deren Lehre zu verteidigen 17 Trotz dieser klerusfreundlichen Haltung der Geissler wurden die Massnahmen gegen die Geissler seitens der weltlichen und geistlichen Herrscher noch verstarkt Im Ubrigen betrachteten die Gegner die Geisslerumzuge neben der Judenverfolgung und der Pest als apokalyptisches Zeichen Wahrend im ubrigen Europa die Geisslerumzuge 1349 rasch abflauten hielten sie sich in den Niederlanden noch bis ins Fruhjahr 1350 Danach gibt es nur noch Berichte uber vereinzelte Umzuge etwa 1370 in Wurzburg 1379 in Franken 1391 1392 bei Heidelberg und 1400 am Niederrhein Die Quellen geben keine Anhaltspunkte fur eine sozialrevolutionare oder antikirchliche Stossrichtung Aber das massenhafte Engagement deutet auf eine Art alternative Theologie die von den monastisch elitaren flagellantischen Ritualen inspiriert war 18 Anders als 1260 organisierten nun auch Frauen eigene Umzuge oder traten mit den Mannern gemeinsam auf Aus Magdeburg ist uberliefert dass in den Prozessionen auch viele Frauen mitgingen und sich geisselten wobei der Rucken entblosst das Gesicht verschleiert und die Vorderseite ihres Korpers mit einem Umhang bedeckt war 19 Die Frauen seien aber bald wieder verschwunden und hatten sich in Sachsen verstreut In Frankreich lebten die Geissler Bruderschaften unter der Herrschaft Heinrichs III 1574 1589 wieder auf wobei dessen Beichtvater ein Jesuit die Initiative ergriffen hatte Der Konig grundete 1583 die Congregation des Penitents de l Annonciation de Notre Dame Dort trat der Konig als Bruder unter Brudern auf trug ein vollig verhullendes Bussgewand mit zwei Sehschlitzen einen Rosenkranz und eine Geissel am Gurtel Am Tag Maria Verkundigung peitschten sich der Konig und eine Reihe anderer adliger Mitglieder offentlich aus Das fuhrte bei den Gegnern zu Hame und Spott uber den fur seinen luxuriosen Lebenswandel bekannten Konig Trotzdem bildeten sich rasch weitere flagellantische Bussergemeinschaften Unter jesuitischem Einfluss lebten auch in Deutschland im 16 Jahrhundert zur Fastenzeit und am Karfreitag in allen grosseren Stadten die Geisselprozessionen wieder auf Das fuhrte zu heftiger Kritik und Polemik von protestantischer Seite die sich besonders an einer geplanten Geisselprozession fur den Karfreitag 1605 entzundete Ablauf Bearbeiten Ein Geisslerzug dauerte 33 Tage eine Zahl die den Lebensjahren Jesu entnommen war Es ging also um eine gemeinsame Inszenierung von Erinnerung an das Leiden Jesu Die die den Zug begannen gingen in dieser Zeit von Ort zu Ort Am Ende beendeten sie den Zug und ein neuer Zug stellte sich zusammen wobei manche des ersten Zuges sich auch dem zweiten Zug anschlossen Es handelte sich selten um mehr als 50 bis 60 Personen die nach dem Modell der Laienbruderschaften organisiert waren Sie wahlten sich einen oder mehrere Fuhrer denen sie Gehorsam gelobten Sie trugen keine Waffen Sie schliefen nicht in einem Bett sondern auf Strohballen Sie durften aber ein Kopfkissen benutzen Sie gelobten Keuschheit verpflichteten sich nicht zu betteln keine Kranken zuruckzulassen und den Gastgeberorten nicht zur Last zu fallen Nach dem Vorbild kirchlicher Prozessionen ging man in Zweierreihen Der Kopf war von einer Kapuze verhullt und daruber trug man einen Hut Der Hut der Mantel und die Oberbekleidung waren mit einem roten Kreuz versehen Oft wurden Fackeln und Fahnen mitgefuhrt Jeder trug in der rechten Hand eine Geissel deren Riemen mit Knoten und eisernen Spitzen versehen waren Beim Einzug in eine Ortschaft lauteten die Glocken Die Flagellanten marschierten zunachst in die Kirche wo sie sich zu Boden warfen Danach wurde zweimal am Tag das Geisselritual vollzogen Es begann mit Beichte und Absolution Dann warfen sich die Teilnehmer mit entblosstem Oberkorper im Kreis auf den Boden Dann schritt der Meister uber den ersten hinweg beruhrte ihn mit der Geissel und sprach den Absolutionsspruch Dann erhob sich dieser und ging mit dem Meister uber den zweiten Das wiederholte sich bis alle standen Die ganze Schar geisselte sich sodann in drei Umgangen Danach warfen sich die Geissler mit ausgebreiteten Armen auf den Boden und beteten sie mogen vor dem plotzlichen Tod bewahrt bleiben Schliesslich verlas ein Laie den sogenannten Himmelsbrief ein Dokument aus dem 13 Jahrhundert das am Beginn der Geisslerbewegung stand und der Legende nach von einem Engel gebracht war und in dem zur Selbstgeisselung zur Errettung der Welt aufgefordert wurde weil die Menschen den Zorn Gottes durch Missachtung des Freitags und Sonntags hervorgerufen hatten Ursprunglich handelt es sich dabei wohl um einen Text in lateinischer Sprache aus dem 6 Jahrhundert der im 13 Jahrhundert der Legende uber Raniero Fasani inkorporiert wurde 20 wobei der ursprunglichen Forderung der Sonntagsheiligung auch noch der fur die Geissler wichtige Freitag hinzugefugt wurde Ausserdem wurde eine Genealogie bis in die Urkirche konstruiert und die Selbstgeisselung als unumgangliche Notmassnahme dargestellt Wahrend der Prozessionen wurden Geisslerlieder in der Volkssprache gesungen was bereits einige Zeitgenossen als eine Vulgarisierung liturgischen Gesangs empfanden Nach der Ruckkehr eines Geisslers ins private Leben blieb ihm die lebenslange Pflicht der Selbstgeisselung mindestens am Karfreitag Dabei geisselte man sich dreimal tagsuber und einmal in der Nacht Dabei schlug man sich in der Regel bis aufs Blut doch verboten die Statuten ernsthafte Verletzungen Allmahlich nahm der theatralische Charakter der Geisslerumzuge zu Sie entwickelten sich mancherorts zu regelrechten Passionsspielen Diese erregten die Zuschauer dermassen dass sie die Darsteller der Juden verprugelten was in pogromahnliche Verfolgungen ausartete Papst Gregor XIII verbot daher 1574 diese sacre rappresentazioni und gestattete nur noch den Jesuiten ihre Form des Lehrdramas aufzufuhren 21 Zeitgenossische Kritik Bearbeiten Der eschatologische Horizont wurde auch von den Gegnern der Geissler aufgegriffen Eine Legende uber eine alte Prophezeiung besagte dass die Geissler Vorboten eines nahen Weltendes seien Sie wurden als Vorlaufer des Antichrist betrachtet Kirchlicherseits wurde schon recht fruh den Geisslern eine haretische Grundanschauung unterstellt Wahrend sudlich der Alpen die Bettelorden einen starken Einfluss und damit auch eine Kontrolle uber die Flagellanten ausubten sah man nordlich der Alpen in dieser Bewegung ein laienemanzipatorisches Element weil sie die Laienpredigt und die Laienbeichte in Anspruch nahmen Taglohner Muller Metzger verkunden das Evangelium heimlich verschworen sie sich gegen den Klerus der Schuster ist Beichtvater und erlegt die Busse auf der Weber und der Schmied predigen und feiern die Messe 22 In Bezug auf die Gesamtbewegung geben die Quellen keinen hinreichenden Anlass von einer aufruhrerischen klassenkampferischen fruhburgerlichen grundsatzlich kirchenkritischen oder anarchistischen Bewegung zu sprechen wenn auch bei einzelnen Gruppen revolutionare Motive eine Rolle gespielt haben mogen die die kirchliche und weltliche Obrigkeit zum Eingreifen provoziert haben Bei der zweiten Geisslerbewegung versuchten weltliche und kirchliche Instanzen kirchliche Verbote zu erwirken die dann auf Intervention Karls IV und Philipps VI von Frankreich Papst Clemens VI bewogen in der Bulle Inter sollicitudines vom 20 Oktober 1349 gegen die Geissler Stellung zu beziehen und deren offentliche Prozessionen zu verbieten Dabei nahm er ausdrucklich die private Selbstgeisselung aus In dieser Bulle beschuldigte er auch die Geissler an den Judenpogromen schuld zu sein 23 Dieses Verbot wurde nur nordlich der Alpen veroffentlicht Dort waren bereits Massnahmen gegen die Geisslerzuge ergriffen worden Viele Orte z B Lubeck und Erfurt hatten den Geisslerzugen ihre Tore verschlossen Trotz teilweise drakonischer Massnahmen bis hin zu Hinrichtungen verschwanden die Geisslerzuge nie ganz So gab es um 1400 im Rheinland und in den Niederlanden zahlreiche Geisslerzuge Daher sah sich das Konzil von Konstanz veranlasst die offentliche Geisselung abermals zu verbieten 24 Es ging im Wesentlichen nicht um die Busspraxis sondern die Kirche richtete sich gegen die Tendenz der Selbstgeisselung sakramentalen Charakter beizumessen was durch den liturgischen Charakter der offentlichen Geisselung nahegelegt war Darin lag unabhangig von der Intention der Geissler der subversive Charakter ihrer Bewegung Die Schriften gegen die Geisslerbewegung richten sich gegen die Erregung durch das Bild das diese vorstellen und gegen die Geste der Selbstabsolution Der Ruckzug ins Private Bearbeiten nbsp Albrecht Durer Der Busser 1510 Nachdem die offentliche Selbstgeisselung verboten war zog man sich vor allem in Italien in private Zirkel zuruck und grundete Gemeinschaften Diese Organisationsformen waren ein stadtisches fruhmodernes Phanomen Es bildeten sich zahlreiche Bruderschaften die Battuti die Disciplinati die Scopatori die Verberatori und die Bianchi die mit kirchlicher Duldung die Geisselung weiter pflegten Zum Teil uberlebten sie bis in die Moderne 25 Bei diesen sesshaften Bruderschaften stand neben der Selbstgeisselung Gebet Gesang und die Wohltatigkeit im Vordergrund Sie unterhielten in aller Regel Hospize und oft ein regelrechtes Spital Sie waren keine Verfechter radikaler Spiritualitat sondern eine wichtige kulturelle und politische Kraft in ihrer jeweiligen Gemeinde als Folge ihrer stadtischen Integration Zu besonderen Festtagen kam es auch zu Prozessionen wie noch heute in Spanien in der Semana Santa oder in einigen Gemeinden Kalabriens Die Kryptoflagellanten BearbeitenWahrend der eschatologische Gedanke bei den Geisslern nur eines unter mehreren Motiven war trat er bei den Kryptoflagellanten explizit in den Vordergrund Es handelte sich um eine Sekte die nach den spatmittelalterlichen Verboten der Geisslerumzuge als Geheimgesellschaft hauptsachlich in Thuringen in der Region des Sudharzes entstand und von der Inquisition entdeckt wurde Aus den Inquisitionsdokumenten kann man entnehmen dass die Sekte mit der Flagellation das kirchliche Monopol der Heilsvermittlung ablehnte An Stelle der kirchlichen Hierarchie stand hier die pneumatische asketisch enthusiastische Gemeinschaft im Vordergrund Sie wiesen eine gewisse Ahnlichkeit mit den fruhchristlichen Circumcellionen in Nordafrika auf was wohl auf die Beurteilung zeitgenossischer Kritiker eingewirkt hat Der Anfuhrer dieser Thuringer Flagellanten war Konrad Schmid uber den sonst nur wenig bekannt ist Er war als Prophet aufgetreten wird in Prozessberichten als der biblische Endzeitzeuge Enoch angesehen und hatte fur 1369 den Weltuntergang vorausgesagt Uberliefert sind seine Prophetica Conradi Smetis und die Akten der Nordhauser Inquisition von 1369 die Prozessberichte von Sangerhausen und Umgebung von 1414 Muhlhausen 1420 26 Nordhausen 1446 27 Gottingen 1453 28 Sondershausen und Stolberg und Umgebung 1454 29 sowie Schloss Hoym Diozese Halberstadt 1481 30 31 Die Prozesse von 1414 und 1454 waren zweifellos die grossten 32 So wurden 1414 zwischen 83 und 91 Personen in Sangerhausen und Umgebung verbannt 1454 kam es in Stolberg zu 30 und in Sangerhausen zu 22 Todesurteilen Wenn auch die Inquisitionsprotokolle durchaus keine objektiven Berichte uber die Ansichten der Kryptoflagellanten wiedergeben so lassen sich doch gewisse Grundinformationen durch Vergleich der verschiedenen Protokolle als glaubhaft herauspraparieren Sie waren der Auffassung dass Sunden ausschliesslich durch die Selbstgeisselung gebusst wurden Seit den Geisslerzugen sei die Bluttaufe an die Stelle der Wassertaufe getreten und habe alle kirchlichen Sakramente abgelost Die Sektenmitglieder begriffen offenbar die Selbstgeisselung als Befreiung von einer fehlgeleiteten kirchlichen Sakramentenpraxis und als Moglichkeit die von der Kirche verstellte Unmittelbarkeit zu Gott wiederherzustellen Die Kirche wurde fur wertlos erklart und mit dem Antichristen identifiziert Die Flagellanten wurden daher nach dem Tode unmittelbar zu Gott gelangen Diese Ansichten waren offenbar in eine unmittelbare Endzeiterwartung eingebettet In allen Protokollen wird die Ablosung der kirchlichen Sakramente durch die Geisselung besonders hervorgehoben Daneben findet sich auch der ubliche Topos aller Ketzerbeschreibungen dass sie unzuchtigen Ritualen gefront hatten Die Auseinandersetzungen nach der Reformation BearbeitenKritik innerhalb des Christentums Bearbeiten Die erste grossere Auseinandersetzung mit den Protestanten fand anlasslich einer Geisslerprozession in Augsburg 1605 statt Der Geisslerzug fand mit allen Leidensstationen in Bild und Darstellung statt und geriet zu einem politischen Manifest zu einem Kriegszug gegen die Lutheraner der mit der Machtigkeit seiner Bilder auch auf die Konversion zum katholischen Glauben abzielte Daraus entstanden eine Reihe polemischer Schriften von beiden Seiten Auf evangelischer Seite taten sich vor allem der Augsburger Pfarrer Melchior Voltz Zwo christliche Predigten von der abschewlichen Geisslungs Procession welche jahrlich im Bapsttumb am Charfreytag gehalten wirdt 1607 sowie Jakob Heilbrunner Flagellatio Jesuitica Jesuiterische lehr vom genannten freywilligen Creutz 1607 und Georg Zeaemann hervor auf katholischer Seite verteidigte der Jesuit Jakob Gretser die Flagellation in mehreren Traktaten zuletzt Virgidemia Volciana 1608 Die Schriften wurden immer wieder neu aufgelegt Die evangelische Position hielt die Geisselprozession fur ein reprasentatives Leistungsmoment und fur Idolatrie Dem hielt Gretser entgegen die Inszenierung des Leidens ziele auf eine Intensitat der Erfahrung und eine Identitat in der Erfahrung und nicht auf Reprasentation Er wandte sich entschieden gegen die evangelische Position der gottliche Geist erfulle bloss die Sprache nicht aber die korperlichen Gesten und Bilder Das Wort allein erreiche wohl den Geist des Menschen doch stifte es nicht in demselben Masse eine unmittelbare Beziehung zu Gott wie die Kasteiung Diese Sichtweisen waren fur die weitere Auseinandersetzung massgeblich 33 Um 1700 fand die letzte grosse Auseinandersetzung uber die Flagellation statt diesmal aber innerhalb der katholischen Kirche Abbe Jacques Boileau Docteur en Theologie de la Maison et Societe de Sorbonne hatte die Flagellation in seiner Schrift Historia flagellantium angegriffen Boileau behauptete die Geisselung sei heidnischen Ursprungs wegen der Schlage auf den nackten Hintern schamlos und ausserdem in seiner Absolutions Absicht haretisch Ihm trat Jean Baptiste Thiers Docteur en Theologie et Cure de Vibraye entgegen Die Ubernahme heidnischer Brauche sage nichts uber deren Legitimitat im christlichen Kontext aus der Vorwurf der Schamlosigkeit gehe von falschen Voraussetzungen aus und ausserdem werfe Boileau zweifellos haretische Gruppen mit den echten Bussern unzulassig zusammen Das Neue an dieser Auseinandersetzung ist aber dass Boileau eine ganze Reihe von Beispielen und Anekdoten brachte in denen er die Flagellation in fast pornographischer Weise schilderte Thiers warf ihm vor durch diese Darstellung das Schamgefuhl mehr zu verletzen als es die Flagellation selbst tue Dieser Aspekt der pornographischen Schilderung unter dem Deckmantel der Kritik hatte bislang keine Rolle gespielt fuhrte aber in der Folgezeit zu einer eigenen literarischen Traditionslinie die sich spater auch medizinisch gab Thiers warf Boileau vor dass er durch die Geschichten die er erzahlt das Ubel lehrt das er verachtet 34 Die Aufklarung Bearbeiten Im 18 Jahrhundert wurde die moderne raffinierte Unzucht der Flagellation mit der aufklarerischen Kirchenkritik verbunden 35 Geile Priester und Nonnen wurden zum bevorzugten Gegenstand polemischer Kirchenkritik Wollustige Phantasien wurden vor allem durch Kleriker verbreitet wobei die Jesuiten an erster Stelle standen Aber auch Rabbiner waren davon betroffen Der Beichtstuhl wurde zum Ort der Verfuhrung und die Flagellation zur sexuell stimulierenden Busse Ein typisches Beispiel ist das Buch Flagellantismus und die Jesuitenbeichte das Karl Fetzer unter dem Pseudonym Giovanni Frusta 1834 veroffentlichte Er war Rechtsanwalt und linker Abgeordneter der Paulskirchenversammlung 36 In seinem Werk berichtet er mehrere einschlagige Skandale in denen Beichtvater das Vertrauen von Frauen ausnutzten diese zu flagellantischen Bussen zu bestimmen 37 Die Flagellation wird in der Literatur der Aufklarung und im 19 Jahrhundert als eine Praktik verstanden die letztlich ausschliesslich sexuelle Bedeutung hat und Teil eines perversen Wahnsystems wird Der aufgeklarte Diskurs lehrt dass es bei der Flagellation nie um etwas anderes als die Sexualitat gegangen sei und ersetzt so das Religiose nachtraglich durch das Sexuelle aus dem der Sinn des grossten Teils religioser Praktiken abzuleiten sei Verirrte Phantasie uberreizte Sinne und Hysterie werden nun zu den Deutungsmustern der Wahrnehmung der Vergangenheit Eines der Beispiele Fetzers war der Fall des Pere Girard und der Catherine Cadiere das er einem 1748 erschienenen anonymen Werk Therese philosophe das von Marquis de Sade einem Marquis d Argent zugeschrieben wurde entnommen hatte Hier wurde erstmals durch einen in der Geschichte auftretenden Arzt ein Zusammenhang zwischen Flagellation und ihren Wirkungen mit der Humoralpathologie hergestellt Das spirituelle Klosterleben habe den Saftehaushalt der Protagonistin ins Ungleichgewicht gebracht Die geilen Gedanken die dadurch entstunden vermehrten den Liquor genitalis der nach damals gultiger Ansicht analog zum mannlichen Samen von der Frau beim Orgasmus ausgestossen wird Das fuhre schliesslich zur Nymphomanie Dieses Werk wurde zur Vorlage fur das Werk La Philosophie dans le boudoir von Marquis de Sade Er nahm auch in seiner Histoire de Juliette darauf Bezug 38 In all diesen Werken wird die Flagellation zum Gipfel der sinnlichsten Erfahrung ohne irgendeinen die Person transzendierenden Anspruch Bericht uber die Geissler aus Speyer aus dem Jahr 1349 BearbeitenChristoph Lehmann Stadtchronist von Speyer berichtet uber die Geissler in seiner Stadt Von der Geissler Sect welche Anno 1349 angelangt In beruhrtem Jahr ist eine neue Sect der Geissler entstanden deren Anfange man nicht erfahren Die haben furgeben und auch zum Augenschein furgelegt einen Brieff den ein Engel vom Himmel zu Jerusalem in St Peters Kirchen geliefert haben soll des Inhalts dass Gott uber der Welt Sunde und Bosheit hefftig erzurnt darum er die Welt habe wollen lassen untergehen Auf der Jungfrau Marien und der heiligen Engel Furbitt der selben verschont doch den Menschen diese Straf und Buss verkundigen lassen dass ein jeder 34 Tag in der Frembde umbreysen seinen Leib geisseln und hiemit Gott versohnen soll Hierauff haben sich etliche hundert Personen Mann Weib und Kinder zusammen rottiert und seynd im Land umbgezogen derselben Sect 200 Personen aus Schwaben zu Speyr im Brachmonat Anno 1349 ankommen auffm Platz vorm Munster einen grossen Ring gemacht in ihrer Prozession alle mit bedecktem Haupt unter sich und traurig ausgesehen Geisseln von dreyen Seylen und vornen mit eysen Creutzlin in Handen getragen In dem Kreyss haben sie ihre Kleyder abgelegt den Leib mit einem Schurz gegurt und mit sonderm Gesang und Ceremonien sich uber Rucken mit den Geisseln blutrunstig geschlagen Seynd darnach uffs Angesicht plotzlich niedergefallen haben mit weinenden Augen ihr Gebet verricht manniglich zur Busse vermahnt und da sie wieder auffgestanden obberuhrten Brieff offentlich verlesen und jedermann eingebildet derselbe sey vom Himmel kommen Zu Speyr haben sich auss der Stadt auff 200 Personen in den Orden begeben und seynd mit im Land umbgestrichen 39 Siehe auch BearbeitenSelbstgeisselung als Form der Busse gibt es auch heute noch in vielen Stadten Andalusiens sowie in den ehemaligen spanischen Kolonialreichen wahrend der Karwoche Semana Santa Auch die islamischen Schiiten praktizieren sie im Rahmen des Aschura Festes Literatur BearbeitenMonographien Bearbeiten Marquis d Argens zugeschrieben Michael Farin und Hans Ulrich Seifert Hrsg Therese philosophe Eine erotische Beichte Mit 38 Illustrationen einem Aufsatz von August Kurtzel einer Erzahlung von Carl Felix von Schlichtegroll sowie Auszugen aus den Prozessakten und Notaten der Herausgeber Schneekluth Munchen 1990 ISBN 3 7951 1169 2 aus dem Franzosischen von Heinrich Conrad Iwan Bloch Der Marquis de Sade und seine Zeit Ein Beitrag zur Kultur und Sittengeschichte des 18 Jahrhunderts Mit besonderer Beziehung auf die Lehre der Psychopathia Sexualis Severus Verlag Hanau 2011 ISBN 978 3 86347 079 1 Nachdr d Ausg Berlin 1927 Jacques Boileau Histoire des flagellants Le bon et le mauvais usage de la flagellation parmi les chretiens 1700 Historia flagellantium De recto et perverso flagrorum usu apud christianos ex antiquis Scripturae Patrum Pontificum Conciliorum amp Scriptorum Profanorum momentis cum cura et fide expressa 1700 Editions Millon Montbonnot St Martin 1986 ISBN 2 905614 02 1 Martin Erbstosser Sozialreligiose Stromungen im spaten Mittelalter Geissler Freigeister und Waldenser im 14 Jahrhundert Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte 16 Akademie Verlag Berlin 1970 zugl Habilitationsschrift Universitat Leipzig Carl August Friedrich Fetzer Der Flagellantismus und die Jesuitenbeichte Historisch psychologische Geschichte der Geisselungsinstitute Klosterzuchtigungen und Beichtstuhlverirrungen aller Zeiten Verlag Konig Greiz 2001 ISBN 3 934673 20 1 Nachdr d Ausg Berlin 1925 veroffentlicht unter dem Pseudonym Giovanni Frusta Paul Fredericq Hrsg Corpus documentorum inquisitionis haereticae pravitatis Neerlandicae Bd 2 Stukken tot anvulling van het ersten deel 1077 1518 Vuylsteke Gent 1896 Louis Gougaud Devotions et pratiques ascetiques du moyen age Collection Pax Bd 21 Desclee de Brouwer Paris 1925 Hermann von der Hardt Magnum oecumenicum Constantiense concilium de universali ecclesiae reformatione unione et fide Gensch Frankfurt M 1697 1700 6 Bde Robert Hoeniger Gang und Verbreitung des Schwarzen Todes in Deutschland von 1348 1351 und sein Zusammenhang mit den Judenverfolgungen und Geisselfahrten dieser Jahre Grosser Berlin 1881 Arthur Hubner Die deutschen Geisslerlieder Studien zum geistlichen Volksliede des Mittelalters De Gruyter Berlin 1931 online Josef A Jungmann Die lateinischen Bussriten in ihrer geschichtlichen Entwicklung Forschungen zur Geschichte des innerkirchlichen Lebens Bd 3 4 Rausch Innsbruck 1932 Fritz Klotz Speyer Kleine Stadtgeschichte Beitrage zur Speyrer Stadtgeschichte Bd 2 Historischer Verein der Pfalz Speyer 1971 Maximilian Koskull Radikale und gemassigte Geissler Modes of Religiosity im Spatmittelalter Religionswissenschaften Bd 4 Tectum Verlag Marburg 2011 ISBN 978 3 8288 2681 6 Niklaus Largier Lob der Peitsche Eine Kulturgeschichte der Erregung Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 48093 4 Franciscus Lubecus Autor Reinhard Vogelsang Hrsg Gottinger Annalen Von den Anfangen bis zum Jahr 1588 Gottinger Quellen zur Geschichte der Stadt Gottingen Bd 1 Wallstein Verlag Gottingen 1994 ISBN 3 89244 088 3 Dominicus Mansi Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio in qua praeter ea quae Phil Labbeus et Gabr Cossartius et novissime Nicolaus Coleti in lucem edidere ea omnia insuper suis in locis optime disposita exhibentur quae Joannes Dominicus Mansi lucensis congreationis matris die evulgavit ADEVA Graz 1961 14 Bde Nachdruck d Ausg Paris 1901 27 Donatien Alphonse Francois Marqis de Sade Die Philosophie im Boudoir oder Die lasterhafte Lehrmeisterin La philosophie dans le boudoir 1795 Konemann Koln 1995 ISBN 3 89508 087 X Donatien Alphonse Francois Marqis de Sade Juliette oder Die Wonnen des Lasters Koln 1995 Jean Baptiste Thiers Critique de l histoire des flagellans et justification de l usage des disciplines volontaires Editions Nully Paris 1703 Paulus Volk Der liber ordinarius des Lutticher St Jakobs Klosters Beitrage zur Geschichte des alten Monchtums und des Benediktinerordens Bd 10 Aschendorff Munster 1923 Ingrid Wurth Geissler in Thuringen Die Entstehung einer spatmittelalterlichen Haresie Akademie Verlag Berlin 2012 Aufsatze Bearbeiten Rudolf Bemmann Eine Ketzerverfolgung im Gebiet der Reichsstadt Muhlhausen in Thuringen im Jahr 1420 In Zeitschrift des Vereins fur Kirchengeschichte in der Provinz Sachsen Jg 7 1910 S 131 136 Ernst Gunther Forstemann Protokoll uber das Verhor der Geissler in Nordhausen i J 1446 Instrumentum confessionum hereticorum hic propter perfidiam combustorum In Ders Die christlichen Geisslergesellschaften Renger Verlag Halle 1828 S 278 291 Paul Fredericq De Secten der Geeselaars en der Dansers in de Nederlanden tijdens de 14 de Eeuw In Memoires de l Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique Bd 35 1898 Teil 5 Siegfried Hoyer Die thuringische Kryptoflagellantenbewegung im 15 Jahrhundert In Jahrbuch fur Regionalgeschichte 2 1967 S 148 174 Johann Erhard Kappe Instrumentum inquisitionis haereticae pravitatis wider Bertholdt Schaden 1481 aufgerichtet In Valentin Ernst Loscher Begr Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen Buchern Urkunden Controversien Veranderungen Anmerckungen Vorschlagen u d g zur geheiligten Ubung beliebigem Beytrage ertheilet von einigen Kirchen und Schul Lehrern Bd 28 Braun Verlag Leipzig 1747 S 475 483 Richard Kieckhefer Radical Tendencies in the flagellant Movement of the mid fourteenth Century In The Journal of Medieval and Renaissance Studies Bd 4 1974 S 157 176 ISSN 0047 2573 Karl Lechner Die grosse Geisselfahrt des Jahres 1349 In Historisches Jahrbuch Bd 5 1884 Heft 1 S 437 462 ISSN 0018 2621 Wilhelm Levison Hrsg Vita Pardulfi abbatis Waractensis In Monumenta Germaniae Historica 2 Scriptores rerum Merovingicarum Bd 7 1920 S 19 40 Jens Lieven Die Geisslerbewegung im Rhein Maasraum Beobachtungen zu ihrer sozialen Gruppenbildung und deren Wahrnehmung im spaten Mittelalter In Uwe Ludwig Thomas Schilp Hrsg Mittelalter an Rhein und Maas Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Dieter Geuenich zum 60 Geburtstag Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas Bd 8 Waxmann Munster 2004 S 125 136 ISBN 978 3 830 91380 1 Heino Pfannenschmid Die Geissler des Jahres 1349 in Deutschland und den Niederlanden In Paul Runge Hrsg Lieder und Melodien der Geissler des Jahres 1349 nach der Aufzeichnung Hugo s von Reutlingen Olms Hildesheim 1969 S 87 222 Nachdr d Ausg Leipzig 1900 Regino von Prum De ecclesiasticis disciplinis In Jacques Paul Migne Hrsg Patrologia latina Bd 132 Paris 1853 Sp 175 399 Alexander Reifferscheid Hrsg Neun Texte zur Geschichte der religiosen Aufklarung in Deutschland wahrend des 14 und 15 Jahrhunderts Festschrift der Universitat Greifswald 1905 Abel Greifswald 1905 Darin Ders Articuli quos tenuerunt et crediderunt heretici Zangershusene S 32 36 Ders Articuli quos tenuerunt et crediderunt heretici capti in Sundirshausen et combusti S 37 40 Renate Riemeck Spatmittelalterliche Ketzerbewegungen in Thuringen In Zeitschrift des Vereins fur thuringische Geschichte N F Bd 46 1992 S 95 132 ISSN 0943 9846 Nachdr d Ausg 1943 Wilhelm Schum Gesta archiepiscoporum Magdeburgensium In Monumenta Germaniae Historica 2 Scriptores Bd 14 Chronica Slavorum Hannover 1883 S 361 484 Peter Segl Geissler In Theologische Realenzyklopadie Bd 11 TRE DeGruyter Berlin 1984 S 162 169 Joseph Jean De Smet Hrsg Chronica Aegidii li Muisis In Corpus chronicorum Flandriae Brussel 1841 S 111 448 Augustinus Stumpf Historia flagellantium praecipue in Thuringia In A Erhard Hrg Neue Mittheilungen aus dem Gebiet historisch antiquarischer Forschungen Bd 2 1835 S 1 37 Wilhelm Wattenbach Hrsg Chronicon rythmicum Austriacum In Monumenta Germaniae historica 2 Scriptores Bd 25 Hannover 1880 S 349 368Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flagellation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Photo Vattienti di Nocera Terinese Website Vincenzo AvaglianoEinzelnachweise Bearbeiten Levison S 28 f Z B Bussbuch des Regino v Prum 915 De ecclesiasticis disciplinis Sp 369 f Largier S 34 f Gougaud 1925 S 176 Largier S 68 Volk S 113 f Jungmann Bd 6 S 340 Largier S 90 Klaus Bergdolt Die Pest Munchen 2011 S 65 f Erbstosser S 14 20 Koskull S 40 41 Largier S 94 Lechner Segl S 164 Kieckhefer S 175 Fredericq 1896 S 100 111 Smet Bd 2 S 346 361 Fredericq 1896 S 102 Fredericq 1896 S 102 Fredericq 1896 S 104 Fredericq 1898 S 15 Erbstosser S 64 65 Fredericq 1896 S 106 107 Fredericq 1898 S 30 Hubner S 38 40 Koskull S 128 134 Pfannenschmid S 115 123 Largier S 96 Schum S 437 Largier S 106 Largier S 145 Wattenbach S 363 Mansi Bd 25 Sp 1153 155 von der Hardt Bd 1 S 86 126 Bd 3 S 98 105 Largier S 132 f Bemmann S 134 136 Forstemann S 278 291 Lubecus S 176 178 Reifferscheid S 37 40 Stumpf S 32 35 Kappe S 478 483 Erbstosser Hoyer Kieckhefer Koskull S 68 71 Reifferscheid Riemeck Stumpf S 26 32 Koskull S 72 Largier S 152 ff Thiers S 72 Bloch 1870 S 278 Largier S 197 Fetzer S 105 Largier S 253 f Klotz Speyer Normdaten Sachbegriff GND 4154534 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flagellanten amp oldid 237958137