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Die Schlacht bei Vittorio Veneto oder Dritte Piaveschlacht wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieges vom 24 Oktober 1918 bis zum 3 bzw 4 November 1918 an der italienischen Front in Nordostitalien ausgetragen Sie fuhrte zum Waffenstillstand von Villa Giusti bei Padua und zur Niederlage Osterreich Ungarns im Krieg gegen Italien Schlacht von Vittorio VenetoDritte PiaveschlachtTeil von Erster WeltkriegVerlauf der italienischen OffensiveDatum 24 Oktober 1918 bis 4 November 1918Ort VenetienAusgang Sieg der Entente und Zusammenbruch Osterreich UngarnsKonfliktparteienItalien 1861 Konigreich ItalienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichDritte Franzosische Republik FrankreichVereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten Osterreich Ungarn Osterreich UngarnBefehlshaberItalien 1861 Armando Diaz Osterreich Ungarn Svetozar Boroevic von BojnaTruppenstarkeItalien 1861 52 DivisionenVereinigtes Konigreich 1801 3 DivisionenDritte Franzosische Republik 2 DivisionBohmen Tschechische LegionVereinigte Staaten 48 1 Regiment Osterreich Ungarn 61 DivisionenVerluste40 378 davon Italien 1861 37 361Vereinigtes Konigreich 1801 2 139Dritte Franzosische Republik 778 Osterreich Ungarn 80 000 Tote und Verwundetesowie 380 000 Gefangene 1 Italienische Front 1915 1918 19151 Isonzo 2 Isonzo Erste Dolomitenoffensive Zweite Dolomitenoffensive 3 Isonzo 4 Isonzo Lavarone 1915 1916 19165 Isonzo Sudtiroloffensive 6 Isonzo Doberdo 7 Isonzo 8 Isonzo 9 Isonzo Lawinenkatastrophe191710 Isonzo Ortigara 11 Isonzo 12 Isonzo Pozzuolo Monte Grappa1918Piave San Matteo Vittorio Veneto Inhaltsverzeichnis 1 Lage im Fruhjahr 1918 2 Militarische Lage im Sommer 1918 3 Militarische Planung und Aufmarsch 4 Verlauf der Schlacht 4 1 Erste Angriffsphase 4 2 Die Angriffsphase am mittleren Piave 4 3 Offensive am Grappa Abschnitt 4 4 Endphase der Schlacht 5 Politischer und militarischer Zerfall Osterreich Ungarns 6 Gedenken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage im Fruhjahr 1918 Bearbeiten nbsp Der italienische Generalstabschef Armando Diaz nbsp Feldmarschall Svetozar Boroevic Oberbefehlshaber der k u k Heeresgruppe am Piave nbsp Italienische Stellungen am Piave nbsp Vorgelagerte italienische Stellung bei Fossalta nbsp Italienische Arditi Sturmtruppen auf den Weg zur Front mit US Flagge links Oktober 1918 nbsp Bei der Schlacht eingesetztes italienisches Panzerfahrzeug Ansaldo Lancia nbsp Nachrucken italienischer Infanterie bei der Schlacht von Vittorio Veneto nbsp In Gefangenschaft geratene k u k Soldaten nbsp Von osterreichischen Truppen beim Ruckzug zuruckgelassene Artillerie nbsp Ordensverleihung der britischen 48 Infanterie Division an der Piavefront September 1918In der Zwolften Isonzoschlacht auch Schlacht bei Karfreit Oktober November 1917 war es Osterreich Ungarn und Deutschland gelungen die Italiener in den Julischen Alpen vernichtend zu schlagen und sie zum Ruckzug vom Isonzo zum Piave zu zwingen Auf dem Monte Grappa und am Piave kam der Vorstoss der Mittelmachte teils wegen des italienischen Widerstandes auf dem Grappa Eckpfeiler teils wegen des schlechten Wetters und des hochwasserfuhrenden Piave teils wegen eigener Zogerlichkeiten zum Stehen Erste Piaveschlacht Dezember 1917 Nach der Schlacht bei Karfreit war das italienische Heer wegen der hohen Verluste seinem Gegner an Truppenzahl stark unterlegen 56 zu 65 Divisionen und musste durch herangefuhrte Truppen von der Westfront verstarkt werden Ab Marz 1918 hatten Grossbritannien und Frankreich insgesamt funf Divisionen in Italien stehen dazu kam die aus Deserteuren der osterreichisch ungarischen Streitkrafte aufgestellte tschechoslowakische Legion und ein amerikanisches Regiment das zum Teil aus italienischen Auswanderern bestand Zur Abwehr der deutschen Fruhjahrsoffensive an der Westfront wurde im Gegenzug das II italienische Korps unter General Alberico Albricci mit zwei Divisionen an die Westfront gesandt Daneben verfugte die franzosische Heeresleitung uber 70 000 italienische Arbeiter die unter Militarjurisdiktion stehend den franzosischen Nachschub sicherten Angesichts der zunehmenden eigenen Probleme versuchte Osterreich Ungarn in der Zweiten Piaveschlacht im Juni 1918 Italien definitiv zu besiegen und den Krieg schnellstmoglich zu beenden Dies scheiterte am italienischen Widerstand Spatestens seit der Zweiten Piaveschlacht im Juni 1918 erkannten und nutzten auch die Italiener den Vorteil den die Osterreicher schon wahrend des ganzen Krieges hatten die insbesondere in der Defensive enorme Wirkung der neuen Maschinenwaffen MG insbesondere wenn sie aus uberhohten Stellungen feuerten und einen frontalen Angreifer in der Flanke fassten Grundsatzlich wunschte sich die italienische Fuhrung eher einen erneuten osterreichischen Grossangriff wie im Juni 1918 um bei einer solchen Gelegenheit einen von langer Hand geplanten entscheidenden Gegenangriff zu starten Militarische Lage im Sommer 1918 BearbeitenDer franzosische Oberbefehlshaber Marschall Ferdinand Foch forderte nach dem Abwehrerfolg an der Piave von der obersten Heeresleitung der Italiener Comando Supremo eine baldige Gegenoffensive Von den 300 000 US Soldaten die monatlich ab Juni 1918 in Frankreich eintrafen und an der Westfront den Krieg entschieden wollte Foch aber keine weiteren Verstarkungen nach Italien abgeben Die militarische Lage Italiens war im Spatsommer 1918 bei weitem noch nicht so uberlegen wie es sich die westliche Entente vorstellte Von Juli bis Oktober 1918 ging der Krieg an der Italienfront mit hoher Intensitat weiter Im Sommer gab es schwere Kampfe unter anderen auf dem Monte Mantello dem Monte Cornone dem Col Tasson dem Monte Corno und dem Col del Rosso Handstreichartige Gefechte fanden bis in den Oktober hinein von der Schweizer Grenze bis zur Adria statt die sich an verschiedenen Stellen so bei Papadopoli am Piave auf dem Grappa Massiv und auf der Hochflache von Asiago manchmal zu schweren Kampfen entwickelten Bemerkenswert waren auch die Operationen der Luftstreitkrafte beider Seiten Italienische Flieger bombardierten wiederholt den Kriegshafen von Pola und andere osterreichische Stutzpunkte in Dalmatien Daruber hinaus griff man auch ostlich des Piave an darunter Villach und Lienz Eine Staffel unter dem Kommando von Gabriele d Annunzio flog im August 1918 bis nach Wien und warf knapp 400 000 Flugblatter uber der Stadt ab Die osterreichischen Flieger bombardierten Ziele zwischen Ravenna und Rimini wiederholt waren Treviso Padua und Venedig Ziele osterreichischer Luftangriffe die hauptsachlich Ende August 1918 stattfanden Anlass zu Optimismus gab es wegen der Erfolge der Entente in Frankreich wo die Deutschen im Juli und August 1918 schwere Niederlagen einstecken mussten und zusatzlich wegen der Lage Osterreich Ungarns besonders seiner Armee die immer mehr an Nachschubproblemen Desertionen und allgemeiner Auszehrung litt Angesichts der Niederlagen der Mittelmachte an den anderen Fronten und den Forderungen Ludendorffs und anderer nach einem Waffenstillstand verlangte man nach einer schnellen Entscheidungsschlacht fur welche die Planungen Ende September Anfang Oktober ausgearbeitet wurden Insgesamt schien die Entwicklung trotz aller Bedenken das Wagnis eines italienischen Angriffs zu rechtfertigen Politisch und zeitlich schien ein Angriff im Oktober 1918 aus italienischer Sicht gut gewahlt Die strategische Entscheidung Fochs Italien nicht zu unterstutzen und den Schwerpunkt an der Westfront zu belassen war militarisch fragwurdig Denn die schnelle Konzentration auf das schwachere Osterreich Ungarn und eine eventuell folgende Bedrohung Deutschlands aus dem Suden hatte Berlin womoglich schneller und nachhaltiger zur Kapitulation gezwungen als eine Offensive an der franzosisch belgischen Front Politisch war die Entscheidung Fochs im Sinne Frankreichs korrekt da man der Italienfront auf keinen Fall eine fur das franzosische Prestige abtragliche Rolle zukommen lassen wollte Umgekehrt konnte man Ahnliches bezuglich der Sudfront auch uber Deutschland und Osterreich Ungarn sagen Die Italiener befurchteten eine solche strategische Entscheidung bis zum Schluss Militarische Planung und Aufmarsch BearbeitenAnfang September 1918 begann die italienische Fuhrung mit Planungen fur einen begrenzten Angriff im Tiefland Man dachte an einen Bruckenkopf ostlich des Piave zwischen dem Monte Cesen nordlich von Valdobbiadene und Susegana von wo aus man im Fruhjahr 1919 eine Grossoffensive starten wollte Diese Planungen wurden wegen des Drucks der anderen Entente Machte und der italienischen Regierung bald aufgegeben Die neue Zielsetzung des italienischen Oberkommandos unter General Armando Diaz dem Chef des Generalstabes bestand darin eine Trennung der osterreichischen Krafte im Trentino von denen am unteren Piave zu erreichen Den Verkehrsknoten von Vittorio Veneto zu erreichen bedeutete nicht nur die Heeresgruppe Tirol k u k 10 und 11 Armee unter Erzherzog Joseph von der im venetianischen Tiefland stehenden Heeresgruppe Boroevic k u k 6 Armee und sogenannte Isonzo Armee zu trennen sondern auch die Nachschublinien des Gegners zu lahmen Um den italienischen Vorstoss auf Vittorio Veneto zu ermoglichen sollte am Piave an der kritischsten Stelle des Gegners angegriffen werden namlich an der Grenze zwischen seiner 5 und der 6 Armee Die Trennung durch einen sichelartigen Schnitt auf Vittorio Veneto das damals noch Vittorio hiess den Zusatz bekam es erst 1923 und daruber hinaus sollte die osterreichische Gebirgsfront die eine standige Bedrohung fur die italienischen Verbande im Tiefland sudostlich des Monte Grappa waren zum Einsturz bringen und in der Folge mangels Verbindungen nach Norden auch die Piavefront im Tiefland Die im Hauptangriffsfeld der italienischen 8 Armee unter General Enrico Caviglia stehende k u k 6 Armee General der Infanterie Alois von Schonburg Hartenstein die zwischen Pederobba bis Ponte della Priula an der Piave hielt stutzte sich auf die strategisch ungunstigste Nachschublinie Vittorio Veneto Conegliano Sacile Der an der Grappafront stehenden italienischen 4 Armee unter General Gaetano Giardino war Feltre als Ziel zugewiesen also die Gegend im Rucken der dort verteidigenden osterreichischen Armeegruppe Belluno FZM Ferdinand Goglia Dadurch sollten die gegenuberliegenden Verbande abgeschnitten und die Taler Val Cismon und Valsugana erreicht werden Danach wollte man uber das Cadore Tal Belluno nach Norden vorstossen und dadurch die gesamte osterreichische Front im Trentino aufrollen Die italienischen Verbande wurden umfassend auf diesen Angriff vorbereitet insbesondere auf die schwierige Uberquerung des im Oktober Hochwasser fuhrenden Piave wie schon 1917 nach Karfreit und auf das Halten grosser Bruckenkopfe ostlich des Flusses um schwierige Ruckzugsgefechte wie die der Osterreicher im Juni 1918 zu verhindern Besondere Aufmerksamkeit schenkte man auch dem Nachschub Zur besseren Fuhrung der Grossverbande wurden zwischen der Brenta und der Piavemundung Mitte Oktober neue Armeekommandos eingerichtet darunter die unter dem franzosischen Kommando stehende 12 Armee unter General Jean Cesar Graziani und die unter englischer Fuhrung stehende 10 Armee unter General Frederick Lambert Earl of Cavan dem Oberbefehlshaber der britischen Streitkrafte in Italien Bis zum 15 Oktober erfolgten alle italienischen Truppenbewegungen fast ausschliesslich nachts und unter strenger Geheimhaltung Ab dem 15 Oktober konnte der Angriff beginnen doch das Hochwasser und standiger Regen zwangen abermals zu einer Verschiebung Am 18 Oktober verschlechterte sich das Wetter so sehr dass eine Verschiebung um eine Woche unvermeidlich wurde Ein Schnee Einbruch hatte das gesamte Unternehmen undurchfuhrbar machen konnen Auf osterreichischer Seite standen insgesamt 61 Divisionen 2 Die italienische Seite war mit insgesamt 57 Divisionen in der Unterzahl Neben 52 italienischen Divisionen standen auch drei britische und zwei franzosische Divisionen zur Verfugung dazu kamen noch die Tschechoslowakische Legion 3 und ein US Regiment 4 Die osterreichische Seite hatte noch am 20 Oktober in Erwartung des italienischen Angriffs Truppen in Marsch gesetzt die vier Tage spater zum Beginn der Schlacht an der Front eintrafen Uberlegungen sich taktisch hinter die eigenen Landesgrenzen zuruckzuziehen waren wegen der fortgeschrittenen Zeit hinfallig geworden 5 Verlauf der Schlacht BearbeitenErste Angriffsphase Bearbeiten Das italienische Artilleriefeuer begann zwischen Brenta und Piave am 24 Oktober 1918 um 03 00 Uhr Jahrestag der Schlacht bei Karfreit 1917 Um 07 15 Uhr griff die Infanterie bei Nebel und dann Regen an Die Wetterbedingungen erschwerten das Artilleriefeuer auf beiden Seiten nicht aber den Nahkampf der Infanterie Am Piave Abschnitt war der Angriff erst fur die Nacht zum 25 Oktober vorgesehen doch die Wetterbedingungen machten eine mehrtagige Verschiebung notwendig In den fruhen Morgenstunden des 24 Oktobers hatten aber britische Vorhutbataillon der 7 Division unter Oberstleutnant Richard O Connor und italienische Truppen bei Papadopoli befehlsgemass einige Piave Inseln besetzt Zwischen Pederobba und Sant Andrea di Barbarana lag der Pegelstand an den sonst flachsten Stellen bei etwa zwei Metern das Wasser floss mit uber drei Metern pro Sekunde In der Zwischenzeit kampfte man auf dem Grappa Massiv um den Col della Berretta den Monte Pertica den Monte Asolone u a nicht ohne Konsequenzen fur die Osterreicher die nun dort ihre Reserven konzentrierten Auf dem Grappa Massiv wo zunachst der Hauptstoss erfolgte besetzten die Italiener zunachst den Monte Asolone von dem man sich aber wegen osterreichischer Gegenangriffe wieder zuruckziehen musste Auf dem Monte Pertica und dem Monte Pressolan spielten sich ahnliche Szenen ab Das italienische Oberkommando liess die Angriffe auf dem Grappa Stock immer wiederholen um dort osterreichische Truppen zu binden die somit nicht am Piave eingesetzt werden konnten Am Abend des 24 Oktobers kam es an der Tiroler Front auf der Hochflache der Sieben Gemeinden zu ersten grossen Befehlsverweigerungen Ungarische Einheiten der 27 Division Generalmajor Sallagar und der 38 Honved Division Generalmajor Molnar weigerten sich in die Front bei Asiago einzurucken Am Abend des 26 Oktobers begannen die italienischen Pioniere mit dem Bau von elf Brucken uber den Piave Molinello sieben zwischen Fontana del Buoro und Priula drei bei Papadopoli Zwischen Vidor und Nervesa im Bereich der beiden italienischen Sturmdivisionen konnten einige Brucken wegen des Hochwassers und des osterreichischen Artilleriebeschusses nicht gebaut werden Die Angriffsphase am mittleren Piave Bearbeiten Am Morgen des 27 Oktobers erkampften das franzosische XII Korps General Graziani bei Pederobba das italienische XXVII Korps General Antonino Di Giorgio bei Sernaglia und das englische XIV Korps General John M Babington und italienische XXIII Korps bei Cimadolmo Papadopoli Abschnitt drei Bruckenkopfe am jenseitigen Piaveufer Nur auf insgesamt sechs Brucken konnte der Piave uberquert werden ansonsten kamen Boote zum Einsatz Kurz darauf zerstorten das Hochwasser und die osterreichische Artillerie mehrere Brucken ein Umstand der die noch nicht gefestigten Bruckenkopfe in erhebliche Bedrangnis brachte Dennoch konnten sie in nordlicher und westlicher Richtung ausgebaut werden Wahrend die Einheiten des gegenuberliegenden k u k II Korps unter General der Infanterie Rudolf Krauss wenig Widerstandskraft zeigten hielt das k u k XXIV Korps unter FML Emmerich Hadfy seine Stellungen besonders die ungarische 51 Honved Division unter Generalmajor Daubner vereitelte bei Nervesa alle italienische Bestrebungen uber den Fluss zu kommen Zwischen Falze und Nervesa im Abschnitt des italienischen VIII Korps unter General Asclepia Gandolfo gelang es bis zum Ende des Tages wiederum keine einzige Brucke zu schlagen was am nordlichen Flussufer zu einer Lucke zwischen der 8 und der 10 italienischen Armee fuhrte Der vom Oberbefehlshaber der osterreich ungarischen Heeresgruppe an der Piave Generaloberst Svetozar Boroevic befohlene Gegenangriff scheiterte an Befehlsverweigerung der betroffenen Truppen von nun an fur die osterreichische Seite ein anhaltendes Problem 5 Noch am 27 Oktober weigerte sich im Bereiche der k u k 6 Armee das ungarische Feldjager Bataillon 24 der 34 Division dem hart bedrangten Abschnitt des k u k II Korps Entlastung zu bringen Nachdem die ubrigen Verbande der 34 Division ebenfalls gemeutert hatten konnte ein wichtiger Gegenangriff im Soligobecken nicht angesetzt werden Den ganzen 28 Oktober uber arbeiteten die Italiener an ihren Brucken und kampften gegen das Hochwasser und das osterreichische Artilleriefeuer z T Gasangriffe Der rechte Flugel der italienischen 8 Armee versuchte vom Montello aus das jenseitige Ufer zu gewinnen der Widerstand des k u k XXIV Korps konnte trotz grosser Kraftanstrengungen nicht sofort gebrochen werden Die 11 Honved Kavallerie Division und die 12 Schutzendivision wurden jedoch auf 10 km Breite zuruckgedrangt Die k u k 25 Division musste die Hohen von Farra di Soligo aufgeben und auf die Linie Bigolino Cobertaldo Farra zuruckgehen Das komplette italienische XVIII Korps unter General Luigi Basso wurde uber die Brucken der 10 Armee geschickt um auf Conegliano vorzustossen und damit dem VIII Korps der zentralen 8 Armee am 29 Oktober die Flussuberquerung und den weiteren Vorstoss zu ermoglichen Die Trummer der zum k u k II Korps gehorenden 31 Division mussten die Hohen nordlich von Valdobbiadene aufgeben und wurden uber San Pietro nach Follina zuruckgezogen Die Gegenangriffe der k u k 12 Schutzendivision konnten die Verstarkung der Italiener durch das XXII Korps unter General Giuseppe Vaccari im mittleren Bruckenkopf bei Sernaglia nicht mehr verhindern Die 51 Honved Division welche bisher die Ubergangsversuche des italienischen VIII Korps bei Nervesa abgeschlagen hatte musste wegen ihrer offenen Flanke auf die Linie Marcatelli Susegana zuruckgehen Der Einsatz der vor der Schlacht als Eingreifreserve positionierten Gruppe des FML von Nohring kam wegen Befehlsverweigerungen bei der 36 und 43 Schutzen Division uberhaupt nicht zu Stande Die bei Vazzola noch standhaltenden Truppen des k u k XVI Korps General der Infanterie Rudolf Kralicek interim unter FML Otto von Berndt die 29 Division und die 201 Landsturm Brigade sowie die Reste der bereits am Vortag von den Englandern geschlagenen 7 Division FML von Baumgartner musste sich hinter den Monticanobach zuruckziehen Am 29 Oktober hatten die italienische 8 Armee und ostlich davon die 10 Armee grossere Bruckenkopfe gebildet 6 Den Italienern gelang nach dem Einsatz des Corpo d armata d assalto Sturmkorps unter General Francesco Grazioli die Trennung der osterreichischen Verbande und am 30 Oktober auch der Vorstoss auf Vittorio wegen dieser Schlacht 1923 in Vittorio Veneto umbenannt 6 Auch in den Bergen gelang bei Quero trotz des osterreichischen Widerstands und des schwierigen Gelandes ein Durchbruch Offensive am Grappa Abschnitt Bearbeiten Auf dem Grappa Massiv begann das k u k XXVI Korps unter General der Infanterie Ernst Horsetzky am 27 Oktober eine Gegenoffensive Die osterreichischen Truppen kampften auf dem Grappa Massiv mit dem Ziel vom Grappa her ins Tiefland durchzubrechen und die italienische Piavefront von hinten aufzurollen Acht Angriffe auf den Monte Pertica wurden von der italienischen 4 Armee VI IX und XXX Korps in sechsstundigem Kampf abgewehrt Auf beiden Seiten gab es grosse Verluste Auch an den folgenden beiden Tagen kam es zu heftigen Kampfen mit Artillerieeinsatzen Am unteren Piave brach der osterreichische Widerstand am 30 Oktober zusammen woraufhin die Italiener gemass ihrem Plan weiter vordrangen und die auf dem Grappa kampfenden osterreichischen Verbande in eine unhaltbare Situation brachten Von einer Umfassung bedroht zogen sich die Osterreicher unter Feldzeugmeister Ferdinand von Goglia in der Nacht vom 30 auf den 31 Oktober vom Grappa zuruck 7 Endphase der Schlacht Bearbeiten An der Piavemundung erhielt nun auch die 3 italienische Armee XXVI und XXVIII Korps die unter dem Kommando von Herzog Emanuel von Aosta stand den Angriffsbefehl Nach anfanglichem Widerstand der osterreichischen Isonzo Armee k u k IV VII XXII und XXIII Korps unter Generaloberst von Wurm war der italienische Vormarsch nicht mehr aufzuhalten Bis zum 1 November hatten die Italiener im Westen etwa die Linie Asiago Feltre Belluno erreicht und im Osten den Parallelfluss zum Piave die Livenza uberschritten 6 Bis zum 4 November waren grosse Teile Friauls und des Trentinos in italienischer Hand 6 Die Besatzungslinie gemass Waffenstillstand verlief dann auf dem Alpenhauptkamm Der Brennerpass wurde am 11 November von einer italienischen Brigade besetzt Gemass der 4 Bedingung zu Lande des Waffenstillstands konnten die Alliierten weiter vorrucken und bis Ende November war fast ganz Tirol von Italien besetzt 8 Politischer und militarischer Zerfall Osterreich Ungarns BearbeitenDie politische Lage im Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn hatte sich immer mehr zugespitzt Am 24 Oktober rief die ungarische Regierung angesichts des verlorenen Krieges ihre Truppen zuruck um Ungarn dem ein Einmarsch von Sudosten her drohte zu verteidigen Dies wirkte sich auf tschechische und andere Truppen des Vielvolkerstaates aus Deutsch osterreichische Truppen kampften weiter konnten aber die durch abziehende Ungarn entstandenen Lucken nicht fullen 5 siehe auch Ostfront Erster Weltkrieg Kriegsentscheidung im Westen und Zusammenbruch der Mittelmachte Der italienische Sieg von Vittorio Veneto besiegelte das Ende Osterreich Ungarns das am 31 Oktober 1918 mit dem Austritt Ungarns aufhorte zu existieren nachdem sich am 28 und 29 Oktober bereits die Tschechoslowakei bzw Slowenien und Kroatien fur unabhangig erklart hatten volkerrechtliche Bestatigung am 10 September 1919 im Vertrag von Saint Germain in Kraft getreten am 16 Juli 1920 In Bayern rief Kurt Eisner am 8 November den Freistaat Bayern aus Dies trug neben der militarischen Unterlegenheit zum Abzug bayerischer Grenzschutztruppen aus Sudtirol bei die dorthin unter Konrad Krafft von Dellmensingen zeitweise bis Brixen einmarschiert waren Sie hatten den jetzt wegen des Waffenstillstands moglichen Angriff Italiens auf Deutschland abwehren sollen 9 Gedenken BearbeitenZum Gedenken an die Schlacht wurde Schiffen der Name Vittorio Veneto verliehen In Rom und zahlreichen italienischen Stadten wurden Strassen nach diesem Sieg benannt die Via Vittorio Veneto in Rom kurz Via Veneto und die Via Quattro Novembre das faschistische Regime unter Benito Mussolini liess das Kriegerdenkmal Sacrario Militare del Monte Grappa auf dem Gipfel des Monte Grappa bauen es wurde am 22 September 1935 eingeweiht In dem fruheren Kampfgebiet erinnern zahlreiche Denkmaler Gedenktafeln und Informationstafeln an die damaligen Kampfe Literatur BearbeitenOsterreichisches Bundesministerium fur Landesverteidigung Kriegsarchiv Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Achter Band Das Kriegsjahr 1918 Verlag der militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1938 Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Truppendienst Taschenbuch Ueberreuter Wien 1981 Pier Paolo Cervone Vittorio Veneto L ultima battaglia Mursia Mailand 1994 Manfried Rauchensteiner Der Tod des Doppeladlers Osterreich Ungarn und der Erste Weltkrieg Styria Graz Wien Koln 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Vittorio Veneto Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Peter Prantner Im Chaos durch den letzten Weltkriegsakt In orf at 3 November 2018 abgerufen am 13 September 2021 David Stevenson With our backs to the wall Victory and defeat in 1918 ISBN 978 0 7139 9840 5 Harvard University Press 2011 S 157 According to Austrian sources on the eve of the battle the Austro Hungarian forces comprised 55 infantry and 6 cavalry divisions Google Book Jakub Siska Der Mythos der Deserteure Tschechen im Ersten Weltkrieg In deutsch radio cz 2 August 2014 abgerufen am 13 September 2021 Michael Duffy The Battle of Vittorio Veneto 1918 22 August 2009 abgerufen am 13 September 2021 englisch a b c David Stevenson With our backs to the wall Victory and defeat in 1918 ISBN 978 0 7139 9840 5 Harvard University Press 2011 S 160 Google books a b c d vgl US Karte zur Schlacht Vgl Heinz von Lichem Krieg in den Alpen 1915 1918 Weltbild Verlag Augsburg 1993 Band 3 S 348 350 Durch den Vormarsch Italiens im Tiefland wurde die Grappa Front nun umgangen und drohte durch das gleichzeitig erfolgende italienische Vorrucken nach Feltre umzingelt zu werden Marion Dotter Stefan Wedrac Der hohe Preis des Friedens Die Geschichte der Teilung Tirols 1918 1922 Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 3 Auflage 2019 S 49 50 Marion Dotter Stefan Wedrac Der hohe Preis des Friedens Die Geschichte der Teilung Tirols 1918 1922 Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 3 Auflage 2019 S 48 49 Schlachten des Ersten Weltkrieges Italienfront Gebirgskrieg 1915 1918 Isonzoschlachten 1915 Erste Dolomitenoffensive Erste Isonzoschlacht Zweite Dolomitenoffensive Zweite Isonzoschlacht Dritte Dolomitenoffensive Dritte Isonzoschlacht Vierte Isonzoschlacht1916 Funfte Isonzoschlacht Osterreich Ungarns Sudtiroloffensive 1916 Sechste Isonzoschlacht Siebte Isonzoschlacht Achte Isonzoschlacht Neunte Isonzoschlacht1917 Zehnte Isonzoschlacht Elfte Isonzoschlacht Zwolfte Isonzoschlacht Erste Piaveschlacht1918 Unternehmen Lawine Zweite Piaveschlacht Dritte Piaveschlacht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Vittorio Veneto amp oldid 238217280