www.wikidata.de-de.nina.az
Die Erste Isonzoschlacht war eine von insgesamt zwolf nach dem Fluss Isonzo slowenisch Soca benannten Schlachten zwischen dem Konigreich Italien und dem Kaiserreich Osterreich Ungarn Es war der erste grossere Versuch Italiens im Tal des Flusses den Durchbruch in die ungarische Tiefebene zu erzwingen Als Beginn der Ersten Isonzoschlacht wird allgemein der 23 Juni 1915 gerechnet obwohl die Kampfe bereits vier Wochen vorher unmittelbar nach der Kriegserklarung Italiens an Osterreich Ungarn 23 Mai 1915 begonnen hatten Der als Schlacht bezeichnete Zeitraum dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis zum 7 Juli 1915 Der osterreichisch ungarische Generalstab erklarte allerdings seinerseits die Schlacht bereits am 5 Juli fur beendet Erste IsonzoschlachtTeil von Erster WeltkriegDatum 23 Juni 1915 bis 7 Juli 1915Ort Ortschaft Monte Krn bis zur AdriaAusgang Italienische Offensive scheitertKonfliktparteienOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Italien 1861 Konigreich ItalienBefehlshaberSvetozar Boroevic Geza LukachichGuido Novak von Arienti Luigi CadornaHerzog von AostaPietro FrugoniTruppenstarke92 Bataillone8 Divisionen115 000 Mann356 Geschutze 225 Bataillone18 Divisionen225 000 Mann700 GeschutzeVerlusteca 10 000 ca 15 000Italienische Front 1915 1918 19151 Isonzo 2 Isonzo Erste Dolomitenoffensive Zweite Dolomitenoffensive 3 Isonzo 4 Isonzo Lavarone 1915 1916 19165 Isonzo Sudtiroloffensive 6 Isonzo Doberdo 7 Isonzo 8 Isonzo 9 Isonzo Lawinenkatastrophe191710 Isonzo Ortigara 11 Isonzo 12 Isonzo Pozzuolo Monte Grappa1918Piave San Matteo Vittorio Veneto Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Erste Kampfhandlungen 3 Die Schlacht 4 Ergebnis 5 Quellen 6 Literatur 7 Siehe auchAusgangslage BearbeitenDie italienische 3 Armee sollte zwischen Monfalcone und Sagrado zum Hochplateau von Doberdo durchbrechen wahrend die 2 Armee zwischen dem Monte Sabotino und Podgora vorzustossen hatte Minimalziel war die Eroberung des Bruckenkopfes bei Gorz ital Gorizia slow Gorica die Uberquerung des Isonzos Eroberung der Berge Kuk und Priznica Hohe 383 ostl von Plava sowie ein Angriff auf den Bruckenkopf bei Tolmein ital Tolmino slow Tolmin Strategisches Ziel war der Durchbruch nach Triest In einem Tagesbefehl vom Mai 1915 hatte General Cadorna seiner 2 und 3 Armee aufgetragen mit energischen und uberraschenden Aktionen unverzuglich nach der Kriegserklarung auf osterreichisch ungarisches Staatsgebiet vorzudringen Die Angreifer stiessen anfanglich nur auf geringen Widerstand da die vorhandenen Abwehrkrafte sich aus Gendarmerie Landsturm und Schutzenkompanien zusammensetzten Sie hatten den Auftrag den Vormarsch des Feindes so weit als moglich zu verzogern und sich langsam zuruckzuziehen um sich dann ahnlich wie in Tirol auf den Hohen festzusetzen Durch diese Taktik gelang es dann auch das Heranfuhren der Kampftruppen von der serbischen Front zu verschleiern die bereits am Tag der Kriegserklarung eintrafen Diese Truppen verstarkten dann unmittelbar die hart bedrangten Verteidiger und errichteten eine Front von den Julischen Alpen bis zum Meer Dadurch war das Ziel der Italiener eines uberraschenden Durchbruchs gescheitert Erste Kampfhandlungen Bearbeiten nbsp Osterreichischer Schutzengraben am IsonzoGegen die sich langsam zuruckziehenden Deckungstruppen erreichten die italienischen Verbande am 24 Mai die Linie Mossa St Florian Verhovlje und den Kolowratrucken zwischen der Korrada und Jezahohe Karfreit wurde besetzt und gegen die Forts von Malborghet und Predil im Kanaltal der Artillerieangriff eroffnet Massiert nachruckende italienische Infanterieverbande 8 Infanteriedivision im Bereich des Mrzli vrh und des Krn liessen die Absicht erkennen sich hier baldmoglichst in den Besitz dieser beherrschenden Hohen zu bringen Am unteren Isonzo wurden die Angreifer von den k u k Kraften zwei Tage lang aufgehalten bis sie sich endlich am 25 Mai zwischen Pieris und Gradiska sudlich von Gorz an den Fluss herankampfen konnten Auch im Nachbarabschnitt erreichten die Spitzen der 2 italienischen Armee erst am gleichen Tag zwischen dem Monte Sabatino und dem Dorf Selz das Westufer des Isonzo Die k u k Truppen waren zwar zahlenmassig unterlegen hatten jedoch den grossen taktischen Vorteil dass sie die angreifenden Italiener von hoher gelegenen Stellungen bekampfen konnten Seit dem 5 Juni richteten sich verstarkte Angriffe der italienischen 3 Armee gegen das Plateau von Doberdo die 2 Armee schickte das VI Korps gegen die Stadt Gorz Ein erster Versuch den Isonzo bei Pieris Sagrado und Sdraussina zu uberschreiten schlug fehl Ebenso scheiterte der Angriff gegen den Monte Sabatino und gegen Gorz Versuche der Italiener den Hohenrand Monfalcone Sagrado zu erreichen beziehungsweise den Flussubergang zwischen Plava und Wippach zu erzwingen wurden abgewiesen Diese Misserfolge bereits in der Anfangsphase des Krieges veranlassten General Cadorna zur Aufbietung weiterer Krafte insbesondere schwerer Artillerie Somit hatte sich seine Truppenstarke bereits auf 214 Bataillone Infanterie it Fanti Alpini und Bersaglieri 40 Schwadronen Kavallerie und 118 Batterien Artillerie erhoht Auf osterreichisch ungarischer Seite befanden sich zu diesem Zeitpunkt lediglich 36 Bataillone Infanterie Landsturm und freiwillige Schutzen 16 Schwadronen Kavallerie und 75 Batterien Artillerie im Verband der 5 k u k Armee des Generals der Infanterie von Boroevic an der Front Zwischen dem 12 und 16 Juni gelang es dem II italienischen Korps mit der 3 Infanteriedivision bei Plava den Isonzo zu uberschreiten Der unmittelbare Versuch anschliessend die Hohe 383 ostlich von Plava in Besitz zu bringen scheiterte am Widerstand der 1 Gebirgsbrigade unter ihrem Kommandeur Generalmajor Novak von Arienti Die immer wiederkehrenden Angriffe der Italiener in diesem Abschnitt dauerten dann noch bis zum 28 Juni Erfolgreicher waren die Alpinibataillone der Grupo Alpini A B je 6 Bataillone mehrere Maschinengewehrgruppen und 4 bzw 2 Gebirgsbatterien die sich am 16 Juni gegen den Widerstand der 3 Gebirgsbrigade auf den Gipfel des Krn Massivs 2245 m vorkampfen konnten In die Gebirgsbrigade eingestellte Honved Regimenter waren dem Krieg auf den Hohen nicht gewachsen die Stellungen mussten zuruckverlegt werden Der benachbarte Gipfel des Mrzli vrh 1360 m konnte dahingegen behauptet werden Ebenso erfolglos verliefen die Bemuhungen der italienischen 19 und 21 Infanteriedivision den Isonzo bei Sdraussina und Sagrado gegen die 39 und 81 Honved Infanteriebrigade zu uberqueren Die bisherigen Kampfe hatten die Italiener insgesamt 450 Offiziere und etwa 11 000 Unteroffiziere und Mannschaften an Ausfallen gekostet Die Schlacht BearbeitenUnzufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Kampfe unternahm der italienische Generalstab alle Anstrengungen um einen Erfolg zu erzielen Die Angriffstruppen wurden verdoppelt die 3 Armee erhielt den Auftrag erneut den Hohenrucken von Doberdo zwischen Monfalcone und Redipuglia anzugreifen Die 2 Armee hatte den Bruckenkopf von Gorz einzudrucken und sollte mit der 3 Infanteriedivision uber das eroberte Plava hinaus den Kuk 611 m einnehmen Die mit dem 23 Juni nach heftiger Artillerievorbereitung einsetzenden Angriffe der Infanterie konnten jedoch nirgendwo Erfolge erzielen da sie stellenweise schon von den vorgeschobenen Verteidigungswerken der Osterreicher zuruckgeschlagen wurden Erst als die Verteidiger das Gelande stellenweise aufgaben um die Front zu begradigen gelang es Einheiten der 21 italienischen Infanteriedivision den Fluss zu uberqueren und sich bei Sagrado und Polazzo am Fuss der Karsthochflache einzugraben Weiter nordlich schlug die 1 Gebirgsbrigade italienische Angriffe auf die Hohe 383 ostl von Plava mehrfach zuruck nbsp Generalmajor Geza Lukachich von SomorjaSchwerpunktmassige Kampfe entbrannten um den Monte San Michele die Hohen im Osten und Norden von Monfalcone und um den Bruckenkopf von Gorz Besonders schwierig war die Lage bei San Martino del Carso Martinscina mit der strategisch wichtigen Strassenverbindung zum Doberdoplateau fur die Verteidiger wegen der grossen Verluste des heftigen Artilleriebeschusses und des Wassermangels Dort fiel auch der Brigadekommandant Oberst Stauffer am 29 Juni 1915 aber die Verteidigungsstellungen Kote 197 wurden durch das X Marschbataillon des Triestiner 97 Infanterieregiment welches noch bis Mitte Juni die Stellungen bei Redipuglia verteidigt hatte gehalten Oslavija und die Podgorahohen konnten nicht genommen werden ebenso mussten sich die Italiener vor Plava wieder zuruckziehen Das von den Osterreichern aufgegebene Gelande vor Sdraussina blieb in italienischer Hand Angriffe der 14 italienischen Infanteriedivision gegen Selz und Doberdo scheiterten am erbitterten Widerstand der 16 Gebirgsbrigade Nach massierter Artillerievorbereitung und mehreren hartnackig vorgetragenen Angriffen gelang es drei Regimentern der 14 italienischen Infanteriedivision den Ort Redipuglia einzunehmen Im Gegenstoss schlug Oberst Mitlacher mit dem Infanterie Regiment 38 aus Peterwardein Bileca und Grosswardein sowie einigen zusammengerafften Truppenteilen die Angreifer uber ihre Ausgangsstellungen zuruck Der Druck auf die osterreichischen Truppen verstarkte sich jedoch zusehends Bis zum 5 Juli wurde mit Erbitterung ununterbrochen gekampft An diesem Tag gelang es Truppen der 22 italienischen Infanteriedivision um 8 Uhr morgens nochmals in die osterreichische Verteidigungslinie einzubrechen Generalmajor Geza Lukachich von Samorin ungar Somorja als Kommandant der 14 Gebirgsbrigade warf ihnen das Honved Infanterieregiment Nr 17 entgegen dem es gelang die Lage bei Redipuglia zu bereinigen Wiederholte Angriffe nordlich davon bei Polazzo wurden vom Infanterie Regiment Nr 46 aus Szeged und Avtovac Bosnien so entschieden abgewehrt dass die Italiener keine weiteren Angriffe mehr unternahmen Danach flaute die Schlacht merklich ab obwohl im Gebiet des Krn drei Bataillone Alpini noch versuchten die osterreichisch ungarischen Stellungen einzunehmen Die Angriffe scheiterten an den dort stehenden Kroaten Weitere Angriffe gegen den Gorzer Bruckenkopf hatten bereits keinen Schwung mehr und verliefen ebenso wie verschiedentliche Vorstosse der italienischen 21 Infanteriedivision am 6 und 7 Juli gegen Sdraussina Palazzo und Redipuglia im Sande Ergebnis BearbeitenDer von den Italienern zu verzeichnende Gewinn dieser Schlacht war gering Nur bei Sagrado wurde der Rand der Hochflache erstiegen und sudlich davon der Rand des Karstgebietes erreicht Wie die meisten Generalstabe unterschatzte auch die italienische Armeefuhrung zu Beginn des Krieges die technischen Moglichkeiten der modernen Defensive die insbesondere durch den flachendeckenden Einsatz von Maschinengewehren die Erfolgsaussichten von Frontalangriffen radikal verringert hatte Erschwerend wirkte sich fur die italienischen Soldaten der wertvolle strategische Vorteil der zahlenmassig unterlegenen k u k Truppen aus die angreifenden italienischen Truppen in dem gebirgigen Gelande das den Angreifern nahezu keine Deckung bot aus hoher gelegenen Verteidigungsstellungen bekampfen zu konnen So hatten die italienischen Truppen bereits in der 1 Isonzoschlacht unerwartet hohe Verluste ohne nennenswerte Gelandegewinne zu verzeichnen Damit begann am Isonzo ein Stellungskrieg wie man ihn bereits von der Westfront her kannte Quellen BearbeitenOsterreichisches Staatsarchiv Kriegsarchiv WienLiteratur BearbeitenL esercito italiano nella grande guerra 1915 1918 Volume I IV Roma Ministerio della Guerra Ufficio Storico 1929 1974 Ministero della Guerra Stato Maggiore centrale Ufficio Storico Guerra Italo Austriaca 1915 18 Le medaglie d Oro Volume secondo 1916 Roma 1923 Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Band II Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1931 1933 Anton Graf Bossi Fedrigotti Kaiserjager Ruhm und Ende Leopold Stocker Verlag Graz 1977Siehe auch BearbeitenIsonzoschlachten Osterreich Ungarns Heer im Ersten WeltkriegSchlachten des Ersten Weltkrieges Italienfront Gebirgskrieg 1915 1918 Isonzoschlachten 1915 Erste Dolomitenoffensive Erste Isonzoschlacht Zweite Dolomitenoffensive Zweite Isonzoschlacht Dritte Dolomitenoffensive Dritte Isonzoschlacht Vierte Isonzoschlacht1916 Funfte Isonzoschlacht Osterreich Ungarns Sudtiroloffensive 1916 Sechste Isonzoschlacht Siebte Isonzoschlacht Achte Isonzoschlacht Neunte Isonzoschlacht1917 Zehnte Isonzoschlacht Elfte Isonzoschlacht Zwolfte Isonzoschlacht Erste Piaveschlacht1918 Unternehmen Lawine Zweite Piaveschlacht Dritte Piaveschlacht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erste Isonzoschlacht amp oldid 229381563