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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Grimaldi Begriffsklarung aufgefuhrt Die Familie Grimaldi ist ein weitverzweigtes Adelsgeschlecht das ursprunglich aus Genua stammt und bis heute existiert Der bekannteste Zweig eroberte 1297 die Festung Monaco Die bis heute im Furstentum Monaco regierende Linie fuhrte den Namen trotz zweifacher weiblicher Erbfolge weiter Furstliches Wappen der Dynastie Grimaldi von Monaco Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Vertreibung aus Genua und Eroberung von Monaco 1 3 Wiedererhalt Monacos 1 4 Goyon Grimaldi 1 5 Polignac Grimaldi Grimaldi Valentinois 1 6 Andere Grimaldi Linien 1 7 Palazzi der Grimaldi in Genua 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Die Familie Grimaldi gehorte zum Patriziat der Republik Genua und lasst sich auf den Genuesen Otto Canella ca 1143 zuruckverfolgen der im Jahr 1133 Konsul von Genua war Sein jungster Sohn Grimaldo Canella nach 1184 gilt als Namensgeber fur die Familie der Grimaldi Dessen Sohn nannte sich Oberto Grimaldi ca 1252 und wird heute als Vater der Grimaldi bezeichnet Oberto Grimaldi war mit Corradine Spinola verheiratet und hatte vier Kinder Sein Sohn Grimaldo Grimaldi nach 1257 war wie seine Vorfahren in Genua politisch aktiv Zu seinen Kindern zahlten Lanfranco Grimaldi ca 1293 und Antonio Grimaldi 1200 1259 Neben den Doria Fieschi Negrone und Spinola gehorten die Grimaldi zu den funf fuhrenden Familien der Republik Genua und stellten zahlreiche Dogen von Genua Vielfache Beziehungen bestanden auch zu dem alten Adelsgeschlecht der Malaspina das an der ligurischen Kuste und im Hinterland reich begutert war Wahrend die Doria Spinola und Negrone den kaisertreuen Ghibellinen anhingen reprasentierten die Grimaldi und die Fieschi den alten Feudaladel der auf der Seite der papsttreuen Guelfen stand Wechselweise paktierten diese Familien mit dem Konigreich Frankreich dem Herzogtum Mailand dem Konigreich Neapel und dem Konigreich Aragon Die Genueser Patrizierfamilien grundeten ihren Reichtum auf den Fernhandel der sich uber das gesamte Mittelmeer bis ins Schwarze Meer erstreckte Vertreibung aus Genua und Eroberung von Monaco Bearbeiten nbsp Raniero Grimaldi 1267 1314 Die Familie der Grimaldi war im Hochmittelalter in die politisch religiosen Kriege zwischen Guelfen und Ghibellinen verwickelt Auf der Seite der Guelfen stehend wurden die Grimaldi in einer Schlacht in Genua aus der Stadt vertrieben und zogen westwarts Im Januar 1297 gelang ihnen durch einen Handstreich die Eroberung der neapolitanischen Festung Monaco Francesco Grimaldi Sohn des Antonio Grimaldi der auch als Francesco Malizia der Schlitzohrige Spitzbube bezeichnet wird erbat am 8 Januar 1297 als Franziskaner verkleidet Einlass in die Festung mit einem Kurzschwert unter der Kutte Nachdem ihm dieser gewahrt wurde gelang es ihm die Torwachter zu uberwaltigen das Tor zu offnen und mit seiner Familie die Festung zu ubernehmen Als Erinnerung an diesen Handstreich fuhrt das monegassische Furstenwappen bis heute als Schildhalter zwei Schwerter schwingende Franziskaner Erster Herrscher der Grimaldi in Monaco wurde Francesco Malizias alterer Cousin Matteo Grimaldi Sohn des Lanfranco Grimaldi Allerdings erwirkte Karl II von Neapel in der Konvention von La Turbie am 29 Juli 1298 einen Nachrichten und Lebensmittelboykott gegen die Grimaldi Zunachst blieb dieser wirkungslos aber nach einigem Hin und Her mussten die Guelfen die Festung am 11 April 1301 den Offizieren des Konigs von Neapel aushandigen Die Grimaldi wurden lediglich mit 5900 Pfund entschadigt Wiedererhalt Monacos Bearbeiten Raniero Grimaldi zog in den Folgejahren als Condottiere fur Philipp den Schonen in den Krieg 1304 wurde Raniero von diesem fur seine Verdienste als Flottenkommandeur im englisch franzosischen Krieg zum Admiral Frankreichs Renerius de Grimaudis admirandus noster erhoben Als Admiral bekam er die Herrschaft Seigneurie von Cagnes ein Schloss in Villeneuve de Veuve sowie die Baronie Freiherrschaft San Demetrio in Kalabrien geschenkt Erst am 12 September 1331 erhielt Ranieros Sohn Carlo nach dem Ruckzug der Ghibellinen die Festung Monaco vom franzosischen Konig wieder zugesprochen In einer Urkunde von 1342 wird Karl erstmals als Charles Seigneur von Monaco Menton und Roquebrune bezeichnet 1419 kauften die Grimaldis die Herrschaft uber Monaco auch offiziell von der Krone von Aragonien und wurden damit zu unbestrittenen Herrschern des Felsens von Monaco 1 Sie fuhrten den Titel Seigneur de Monaco Zeitweise ubten auch mehrere Bruder die Herrschaft als Co Seigneurs aus In der Folge herrschte die Familie mit der durch die napoleonische Herrschaft bedingten Unterbrechung von 1793 bis 1814 uber Monaco zu dem von 1355 bis 1848 auch Menton und Roquebrune gehorten Honore II erklarte sich 1612 selbst zum Fursten was vom Hof von Madrid erst 1633 offiziell anerkannt wurde Zugleich erhielt Monaco das Recht eigene Munzen zu pragen was bis heute geschieht Zudem erhielt Honore II 1643 vom franzosischen Konig Ludwig XIII fur treue Dienste die Grafschaft Carlades im Sudwesten der Auvergne zum Geschenk deren Name noch heute in der vollstandigen Titulatur der Fursten von Monaco genannt wird die jedoch de facto seit der Franzosischen Revolution wieder zu Frankreich gehort Im Jahr 1731 starb die Hauptlinie der Familie aus Die von Kaspar Grimaldi Bruder von Lambert Grimaldi Furst von Monaco 1505 begrundete Seitenlinie besteht mehrfach uber weibliche Linien weitervererbt noch heute als regierendes Furstenhaus von Monaco Goyon Grimaldi Bearbeiten Die Familie Goyon de Matignon im Mannesstamm eingeheiratet folgt in Namen und Herrschaft und begrundet so die Familie der Goyon Grimaldi Die Goyon de Matignon bestiegen 1731 durch die Ehe zwischen Jacques de Goyon de Matignon und Louise Hippolyte Grimaldi den Thron des Furstentums Monaco Polignac Grimaldi Grimaldi Valentinois Bearbeiten nbsp Festungsanlage des Furstenpalasts von MonacoAnfang des 20 Jahrhunderts hatte Erbprinz Louis II von Monaco aus dem Hause Goyon Grimaldi nur eine einzige unehelich geborene Tochter von einer Matresse einer algerisch franzosischen Variete Tanzerin weshalb der Thron an einen deutschen Verwandten zu fallen drohte 2 Er entschloss sich daher mit Genehmigung seines Vaters und in Abstimmung mit der franzosischen Regierung diese Tochter Charlotte offiziell zu legitimieren 1919 wurde sie zur Duchesse de Valentinois erhoben und 1920 mit dem Grafen Pierre de Polignac aus dem furstlichen Hause de Chalencon de Polignac verheiratet der ebenfalls den Titel Herzog von Valentinois Prinz von Monaco erhielt Um die Thronanspruche abzusichern verzichtete Charlotte 1944 zugunsten ihres Sohnes Rainier III auf die Thronfolge der 1949 seinem Grossvater nachfolgte Die im Mannesstamm auf die Polignac zuruckgehende Linie ist noch heute auf dem Thron Aktuell lebende Mitglieder der Grimaldi sind in der Thronfolge nbsp Furst Albert von MonacoAlbert von Monaco FurstJacques von Monaco Erbprinz von Monaco Sohn des Fursten Gabriella von Monaco Tochter des Fursten Caroline von Hannover Schwester des Fursten Andrea Casiraghi Neffe des Fursten Alexandre Casiraghi genannt Sacha Grossneffe des Fursten India Casiraghi Grossnichte des Fursten Pierre Casiraghi Neffe des Fursten Charlotte Casiraghi Nichte des Fursten Alexandra von Hannover Nichte des Fursten Stephanie von Monaco Schwester des Fursten Louis Ducruet Neffe des Fursten Pauline Ducruet Nichte des FurstenDer vollstandige Titel des jeweils regierenden Fursten von Monaco lautet Par la Grace de Dieu Prince de Monaco Duc de Valentinois Marquis des Baux Comte de Carlades Baron du Buis Seigneur de Saint Remy Sire de Matignon Comte de Torigni Baron de Saint Lo de la Luthumiere et de Hambye Duc d Estouteville de Mazarin et de Mayenne Prince de Chateau Porcien Comte de Ferrette de Belfort de Thann et de Rosemont Baron d Altkirch Seigneur d Isenheim Marquis de Chilly Comte de Longjumeau Baron de Massy Marquis de Guiscard Die offizielle Anrede des Fursten lautet Son Altesse Serenissime abgekurzt S A S le Prince deutsch Seine Durchlaucht S D der Furst Die personliche Anrede lautet Monseigneur was wie das italienische Monsignore mein Herr bedeutet nbsp Furstenpalast in Monaco nbsp Burg Roquebrune nbsp Die Zitadelle von Menton nbsp Palais Carnoles in MentonAndere Grimaldi Linien Bearbeiten Neben der in Monaco gab es in der Provence weitere Linien Grimaldi de Bueil Der Stammvater Andaron Grimaldi Patrizier von Genua heiratete um 1314 Astruga Rostagni Erbin der Herrschaft Bueil 1388 Barone um 1580 Grafen de Bueil 1621 erloschen Grimaldi de Nizza fuhrende Vertreter der Guelfenpartei die seit dem 13 Jahrhundert aus Genua exiliert waren und nbsp Schloss Grimaldi in Cagnes sur MerGrimaldi d Antibes Stammvater Antonio Grimaldi 1358 Genueser Flottenadmiral seine Sohne Luc und Marc erlangten 1371 die Herrschaft in Cagnes sur Mer 1382 in Menton und 1384 in Antibes Von 1385 bis 1608 ansassig auf der Burg Antibes Lambert erlangte durch Heirat mit seiner Cousine Claudine Grimaldi de Monaco 1465 die Herrschaft in Monaco 1608 verkauften die Grimaldi d Antibes die Stadt Antibes an Heinrich IV und zogen auf das benachbarte Schloss Grimaldi in Cagnes sur Mer wo sie als Marquis de Cagnes et d Antibes bis zur Franzosischen Revolution ansassig blieben im 20 Jahrhundert im Hauptstamm erloschen Die Grimaldi de Puget sind eine Seitenlinie der Grimaldi d Antibes die im 16 Jahrhundert in Busca Piemont ansassig wurde und dem dort herrschenden Haus Savoyen wahrend vieler Generationen hohe Offiziere stellte 1704 erhielten sie von den Savoyern die Grafschaft Puget Wahrend des Risorgimento ging Eustache Grimaldi Comte de Puget ins Exil nach Belgien die Linie bluht bis heute in Belgien und Frankreich Ferner gab es zahlreiche Linien in Italien nbsp Grimaldi Grabstein um 1450 in Genua Chiesa di Santa Maria di CastelloIn Genua ihrer Stammheimat erloschen die Grimaldi 1824 mit Marchese Giuseppe Grimaldi Sie errichteten oder erwarben dort zahlreiche Palaste in der Altstadt und stellten in der Neuzeit die Dogen Cristoforo Rosso Grimaldi regierend 1535 1537 Giacomo Durazzo Grimaldi 1573 1575 Antonio Ceba Grimaldi 1593 1595 Lazzaro Ceba Grimaldi 1597 1599 Luca De Castro Grimaldi 1605 1607 Alessandro Grimaldi 1671 1673 Antonio Ceba Grimaldi 1703 1705 Luca Grimaldi 1728 1730 Giovanni Battista Grimaldi 1752 1754 Giovanni Giacomo Grimaldi 1756 1758 und Pier Franco Grimaldi 1773 1775 Auch der papstliche Legat Kardinal Girolamo Grimaldi 1674 1733 entstammte einem Genueser Zweig Im Dominikanerkonvent Chiesa di Santa Maria di Castello befindet sich eine Grimaldi Kapelle deren Reliefs von Giambologna sich heute im Victoria and Albert Museum London befinden Im Piemont hatten die Grimaldi di Belforte von 1539 bis 1652 als Nachfolger der Spinola das Reichslehen Belforte Monferrato inne das dann an die Cattaneo della Volta fiel und schliesslich ans Herzogtum Savoyen Ferner gehorten ihnen von 1570 bis ins 19 Jahrhundert Ort und Burg Rocca Grimalda Ferner gab es Zweige in Carignano Bologna Korsika Latium Der Genueser Bankier Nicola Grimaldi 1524 1593 stieg im Konigreich Neapel zum Fursten von Salerno auf In Kalabrien Messimeri siedelten sich im 14 Jahrhundert Nachfahren von Bertone Bruder des Ranieri an und bildeten Zweige in Seminara Crotone und Catanzaro aus Letzterem stammte Bernardino Grimaldi 1839 1897 der 1884 93 mehrfach als Wirtschafts und Finanzminister Italiens amtierte In Sizilien stieg eine Linie zu Fursten von Xirumi bei Lentini Baronen von Calamezzana auf im 20 Jahrhundert erloschen In Spanien wurde Pablo Geronimo Marchese Grimaldi 1710 1789 Staatssekretar und Botschafter in Wien 1772 von Konig Karl III zum Herzog von Grimaldi erhoben der Titel wird durch weibliche Erbfolge heute von der Familie Marquez Marqueses de Montefuerte Duques de Grimaldi gefuhrt Palazzi der Grimaldi in Genua Bearbeiten nbsp Grimaldi Turm des Dogenpalasts von Genua nbsp Palazzo Nicola Grimaldi Genua Geschlechterturm des Rabella Grimaldi von 1320 nbsp Palazzo Luca Grimaldi Genua 1530 1658 im Besitz nbsp Palazzo Niccolo Grimaldi erbaut 1565 spater Doria Tursi Genua nbsp Palazzo Gerolamo Grimaldi Genua nbsp Palazzo Gio Battista Grimaldi Genua nbsp Palazzo Lazzaro Grimaldi Genua nbsp Palazzo Di Negro Grimaldi Genua nbsp Palazzo Grimaldi Sauli Genua nbsp Burg in Rocca Grimalda Piemont nbsp Wappen der Grimaldi Darstellung 1747 mit zwei schwertbewehrten Franziskanern als Schildhalter nbsp Reitersiegel mit kleinem Wappen Monacos als Reiterschild 50 Cent Munze 2002Literatur BearbeitenAnne Edwards The Grimaldis of Monaco Morrow New York 1992 ISBN 0 688 08837 6 englisch Bettina Grosse de Cosnac Die Grimaldis Geschichte und Gegenwart der Furstenfamilie von Monaco Aktualisierte und uberarbeitete Taschenbuchausgabe Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 2007 380 S ISBN 978 3 404 61620 6 Norbert Loh Rainier von Monaco Ein Furst und seine Familie Droemer Knaur Verlag 2005 ISBN 3 426 66173 X Veszelits Thomas Die Grimaldis eine frivole Hofchronik Munchen 2007 ISBN 978 3 7844 3091 1 Veszelits Thomas Die Monaco AG Wie sich die Grimaldis ihr Furstentum vergolden Munchen 2008 Jurgen Worlitz Monaco Tragik und Glanz der Furstenfamilie Moewig Verlag 1993 ISBN 3 8118 3925 XSiehe auch BearbeitenListe der Herrscher von Monaco Geschichte Monacos Antoinette Grimaldi 1920 2011 monegassische Prinzessin Schwester von Furst Rainier III Tochter von Pierre de Polignac und Charlotte von Monaco Francesco Onorato Grimaldi 1669 1748 Abt von Monaco und Erzbischof von Besancon Girolamo Grimaldi Cavalleroni 1597 1685 Kardinal und Erzbischof der romisch katholischen KircheWeblinks BearbeitenGeschichte der Fursten von Monaco deutsch Stammtafel der Grimaldi von Monaco Stammtafel der Grimaldi de Beuil Stammtafel der Grimaldi de PugetEinzelnachweise Bearbeiten The Principality of Monaco Abgerufen im 1 Januar 1 englisch Hatte Louis seine naturliche Tochter Charlotte Louvet nicht schon als Erbprinz anerkannt und zur Erbfolge bestimmt ware das Furstentum Monaco nach seinem Tod an einen deutschen Verwandten aus der Nebenlinie Urach des Hauses Wurttemberg gefallen den Herzog Wilhelm Karl von Urach Sohn der Prinzessin Florestine von Monaco Siehe GHdA Furstliche Hauser Band XV Limburg an der Lahn 1997 S 70 Normdaten Person GND 118824554 lobid OGND AKS LCCN sh86004549 VIAF 316746262 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grimaldi amp oldid 237909680