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Die Geschichte Monacos umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des Furstentums Monaco von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Der Name des Furstentums Monaco leitet sich vielleicht von dem ligurischen Stamm der Monoikos ab die im 5 Jahrhundert v Chr diese Gegend bewohnt haben sollen Einer anderen Erklarungsvariante nach kommt der Name vom vorchristlichen Herakles Kult der besonders in Monaco verbreitet war Herakles wurde in der Antike oft mit dem Beinamen Monoikos der Einzigartige versehen Inhaltsverzeichnis 1 Monaco bis zur Machtubernahme der Familie Grimaldi 2 Die Familie Grimaldi 3 Die Grimaldi in Monaco 3 1 Die Anfange der Herrschaft der Grimaldis in Monaco 3 2 Sicherung der Unabhangigkeit und spanisches Protektorat 3 3 Monaco wird Furstentum Ende des spanischen Protektorats Blute unter Honore II 3 4 Die franzosische Revolution 3 5 Wiedererlangung der Unabhangigkeit 3 6 Der Verlust von Menton und Roquebrune 3 7 Aufstieg zu wirtschaftlichem Wohlstand unter Charles III 3 8 Monaco im 20 Jahrhundert 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMonaco bis zur Machtubernahme der Familie Grimaldi BearbeitenDie altesten Spuren menschlicher Besiedelung im heutigen Monaco gehen 5000 Jahre zuruck In den Hohlen der Sankt Martin Garten wurden Spuren dieser ersten Besiedlung entdeckt Ca 2000 v Chr wurde die Gegend von den Ligurern besiedelt die auch der benachbarten italienischen Region ihren Namen gaben Nachdem die Ligurer nach Norden abgedrangt wurden besiedelten Griechen und Phonizier die Gegend Im 1 Jahrhundert v Chr fiel die Gegend an die Romer und war Teil der Provinz See Alpen Aus dieser Zeit stammt das beruhmte Gebaude Tropaeum Alpium in dem benachbarten Ort La Turbie Nach dem Untergang des Romischen Reiches wurde die Kuste ab dem 5 Jahrhundert von verschiedenen barbarischen Volkern Seeraubern und den Sarazenen heimgesucht Diese Periode endete als die Sarazenen 975 durch Graf Wilhelm der Provence vertrieben werden Die Provence gehorte seinerzeit zum Konigreich Arelat und so waren es spater die Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich VI im Jahr 1191 die die Kustenregion unter die Kontrolle der Republik Genua stellten Der 10 Juni 1215 gilt als das Grundungsdatum Monacos An diesem Tag wurde der Grundstein zu einer genuesischen Grenzfestung auf dem Felsen von Monaco gelegt an der Stelle an der heute der furstliche Palast steht Ausserdem wurden Siedler durch kostenlose Landverteilung und Steuerbefreiungen angelockt In Genua herrschte seinerzeit wie in vielen norditalienischen Stadten ein Burgerkrieg zwischen Ghibellinen und Guelfen der italienische Ableger des deutschen Streites zwischen Welfen und Staufern Die Ghibellinen standen dabei fur die Partei des Kaisers die Guelfen Welfen fur die Partei des Papstes Fulco del Casello Fuhrer einer einflussreichen patrizischen genuesischen Ghibellinenfamilie wird als Grunder der Festung Monaco bezeichnet Der genuesische Burgerkrieg hatte seine Auswirkungen auch auf Monaco Ghibellinische Familien wie die Dorias und Spinolas und guelfische Familien wie die Fieschis und die Grimaldis losten sich in der Herrschaft uber den Felsen ab Die Familie Grimaldi BearbeitenGenua war zu diesem Zeitpunkt eine der fuhrenden Machte des Mittelmeeres Altester bekannter Ahnherr der Grimaldis ist Otto Canella 1100 1143 Seit der Zeit der Kreuzzuge wurde Genua als Stadtrepublik von Konsuln regiert Canella war Konsul von Genua im Jahr 1133 Sein Sohn Grimaldo Canella 1130 1184 wurde dreimal zum Konsul gewahlt Dessen Sohn Oberto 1170 1252 war der erste der den Beinamen Grimaldi in der Bedeutung Sohn des Grimaldo benutzte Ab 1270 wurde der Konflikt zwischen Guelfen und Ghibellinen in Genua besonders blutig Die herrschenden ghibellinischen Familien die Dorias und die Spinolas versuchten die Guelfen aus der Stadt zu drangen 1296 wurden die Guelfen und damit auch die Familie Grimaldi aus der Stadt vertrieben Die Grimaldis damals eine grosse Familie mit vielen verschiedenen Zweigen liessen sich in verschiedenen Stadten des Mittelmeeres nieder So erheirateten sie sich die Herrschaft Boglio heute Beuil in Frankreich regierten eine Zeitlang im Auftrag der Savoyer Nizza und konnten 1348 auch Antibes gewinnen Besonders den Herren von Boglio gelang es eine zusammenhangende Territorialherrschaft aufzubauen deren Streben nach Unabhangigkeit von den Savoyern erst im 17 Jahrhundert beendet wurde Die Grimaldi in Monaco BearbeitenDie Anfange der Herrschaft der Grimaldis in Monaco Bearbeiten Bei der Vertreibung der Grimaldis aus Genua war die Festung Monaco noch fest in der Hand ihrer Gegner der Ghibellinen Am 8 Januar 1297 drangen Soldaten der Grimaldis und mit ihnen verbundeter guelfischer Familien als Franziskaner verkleidet und unter dem Kommando von Francesco Grimaldi genannt der Schlaue in Monaco ein und eroberten die Festung Damit fiel Monaco zum ersten Mal in die Hand der Grimaldis Francescos alterer Cousin Rainier ubernahm als Familienoberhaupt die Herrschaft Allerdings konnten sich die Grimaldis dort nur vier Jahre halten und verloren 1301 die Herrschaft uber den Felsen wieder Nach der Vertreibung von Monaco diente Rainier dem franzosischen Konig Philipp IV dem Schonen 1268 1314 und kommandierte in dessen Auftrag die konigliche Flotte mit der er 1304 den entscheidenden Seesieg der Franzosen uber die Flamen bei Zierikzee erringen konnte Zum Dank wurde er vom Konig zum Admiral von Frankreich ernannt Rainier I wurde Stammvater des monegassischen Zweiges der Familie Grimaldi Seinem Sohn Charles I der im Hundertjahrigen Krieg auf franzosischer Seite in der Schlacht von Crecy 1346 und der Belagerung von Calais kampfte gelang es 1331 Monaco zuruckzuerobern und die benachbarten Herrschaften Menton 1346 und Roquebrune 1355 zu erwerben Er fuhrte als erster den Titel eines Herrn Seigneur von Monaco Genua unter der Herrschaft seines Dogen Boccanegra gelang es 1357 allerdings Monaco zuruckzuerobern Charles I fiel bei der Belagerung der Festung durch die Genuesen Rainier II 1350 1407 der Sohn Charles I diente in der Armee Konigin Johanna I von Neapel Es gelang ihm Menton zu halten und Roquebrune zuruckzuerobern Die Festung Monaco selbst allerdings betrat er nie diese blieb in den Handen der Genuesen Seinen drei Sohnen Ambrosius Anton und Johann gelang es 1419 Monaco zuruckzuerobern Nach einer Erbteilung 1427 herrschte Johann I 1382 1454 alleine Er wurde vom Herzog von Mailand gefangen genommen der seine Hinrichtung androhte sollte Monaco nicht unter genuesische Herrschaft zuruckkehren Johann I blieb standhaft und instruierte aus der Gefangenschaft heraus seine Frau Pomelline die in Monaco als Regentin zuruckblieb auf die Forderungen des Herzogs von Mailand nicht einzugehen Schliesslich musste ihn der Herzog von Mailand entlassen Johann I starb 1454 Sein Sohn Catalano uberlebte ihn nur um drei Jahre in denen er sich politisch eng an Konig Karl VII von Frankreich anlehnte Er starb 1457 ohne mannlichen Erben Um ein Aussterben der Familie zu verhindern arrangierte er die Hochzeit seiner Erbtochter Claudine 1451 1515 mit Lambert 1420 1498 seinem Neffen aus der Antiber Linie der Grimaldis Dieser wurde 1457 sein Nachfolger Lambert ein exzellenter Diplomat wurde Haushofmeister und Ratgeber des franzosischen Konigs Karl VIII 1470 1498 Auf ihn geht der heutige Wappenspruch Monacos Deo juvante durch Gottes Hilfe zuruck Durch seine kluge Diplomatie erreichte er dass der franzosische Konig und der Herzog von Savoyen 1489 die monegassische Unabhangigkeit anerkannten Seitdem gibt es auch volkerrechtlich den unabhangigen Staat Monaco Allerdings war Genua noch nicht bereit die Unabhangigkeit Monacos anzuerkennen Sicherung der Unabhangigkeit und spanisches Protektorat Bearbeiten Nach Lamberts Tod ubernahm 1494 sein altester Sohn Johann II 1468 1505 die Macht Er starb in einer Auseinandersetzung mit seinem jungeren Bruder Lucien der auch sein Nachfolger wurde unklar ist ob es sich dabei um einen Unfall oder Brudermord gehandelt hat 1507 kam es zu einem letzten Versuch Genuas Monaco zuruckzuerobern Genuesische Truppen belagerten den Felsen fur 100 Tage wahrend denen Lucien und seine Truppen Widerstand leisteten Die Genuesen mussten schliesslich unverrichteter Dinge abziehen Konig Ludwig XII von Frankreich 1462 1515 schrieb 1512 dass die Herrschaft Monacos in der Hand Gottes mit Hilfe des Schwertes gehalten worden sei und erkannte damit erneut die monegassische Unabhangigkeit an Lucien wurde 1523 von Bartholomaus Doria seinem Neffen und Anhanger des beruhmten Genueser Admirals Andrea Doria ermordet Da sein Sohn Honore bei seinem Tod noch ein Kind war ubernahm sein Bruder Augustin I der ebenfalls Bischof von Grasse war als Regent die Macht in Monaco Andrea Doria der starke Mann Genuas der fur die Ermordung des Lucien verantwortlich war war mit dem franzosischen Konig Franz I 1494 1547 verbundet Unter Augustin I verschlechterte sich deshalb das monegassisch franzosische Verhaltnis Augustin I nahm deshalb Kontakt mit dem romisch deutschen Kaiser Karl V in dessen Eigenschaft als Konig von Spanien auf dem Erzfeind Franz I von Frankreich 1525 wurde der Vertrag von Burgos und Tordesillas zwischen Augustin I und Karl V unterzeichnet Durch den Vertrag stellte sich Monaco unter spanischen Schutz Die Allianz mit den Spaniern dauerte bis 1641 Spanische Soldaten wurden in Monaco stationiert Die Allianz kam Monaco finanziell allerdings teuer zu stehen da das Land fast vollstandig fur die spanische Garnison aufkommen musste Beim Tod Augustins 1532 war Honore 1522 1581 noch minderjahrig so dass zunachst ein Grimaldi aus dem Genuesischen Zweig der Familie Stefan die Macht ubernahm Nach der Volljahrigkeit Honores I trat dieser selbst die Herrschaft an die bis zu seinem Tod 1581 friedfertig verlief Auf Honore folgte sein Sohn Charles II 1555 1589 Dieser bemuhte sich besonders um die Verwaltung der Lehen die ihm Karl V in Suditalien verschaffte darunter die Markgrafschaft Campagna Charles II starb 1589 Auf ihn folgte sein jungerer Bruder Hercule Monaco wird Furstentum Ende des spanischen Protektorats Blute unter Honore II Bearbeiten Hercule wurde 1605 ermordet Zu diesem Zeitpunkt war sein Sohn Honore II noch minderjahrig Die Regentschaft fiel an seinen Onkel den spanischen Prinzen von Valdetare der sie bis 1616 ausubte Auf seinen Rat nahm Honore II 1612 den Titel eines Fursten und Herrn von Monaco an dieser wurde vom spanischen Hof anerkannt Die Regierung Honores II fuhrte zu einer Blutezeit in der monegassischen Geschichte Um sich von den grossen finanziellen Verpflichtungen fur die spanische Garnison zu befreien plante der Furst eine Wiederannaherung an Frankreich 1630 begannen die Verhandlungen mit der franzosischen Krone die sich 10 Jahre lang hinziehen sollten Honore II wurde dabei von Kardinal Richelieu seinem Neffen dem Marquis von Courbons und Herrn von Cagne Johann Heinrich Grimaldi und dem Gouverneur der Provence dem Marschall von Vitry unterstutzt Am 14 September 1641 war es schliesslich soweit Honore II und der franzosische Konig Ludwig XIII 1601 1643 unterzeichnen den Vertrag von Peronne Frankreich erkannte damit die Unabhangigkeit Monacos an und wurde zu dessen Schutzmacht weshalb eine franzosische Garnison unter dem Oberbefehl des Fursten in Monaco stationiert wurde Damit war die monegassisch spanische Allianz von 1525 beendet Allerdings blieb zunachst das Problem der spanischen Garnison in Monaco bestehen Diese hatte sich auf dem Felsen verbarrikadiert und weigerte sich abzuziehen Honore II liess monegassische Burger bewaffnen diesen gelang es am 17 November 1641 die Spanier zu schlagen die daraufhin kapitulieren und abziehen mussten Spanien zog daraufhin die einst unter Karl V Monaco gegebenen norditalienischen Lehen ein Als Ausgleich wurde der Furst von Monaco vom franzosischen Konig mit dem Herzogtum Valentinois der Grafschaft Carlat in der Auvergne der Markgrafschaft Beaux und der Herrschaft Saint Remy in der Provence belehnt Honore II kehrte mehrmals an den franzosischen Hof zuruck und wurde in Paris vom Konig und dem Kardinal Mazarin mit hochsten Ehren empfangen Der junge Konig Ludwig XIV wurde Patenonkel seines Enkelsohnes Louis I Honore II baute auch die alte Burg auf dem Felsen in Monaco zu einem reprasentativen Palast um Der Sudflugel mit den Staatsappartements die heute noch zu besichtigen sind gehen auf ihn zuruck Ausserdem legte er mit einer Sammlung von uber 700 Gemalden den Grundstock fur die beruhmte Kunstsammlung der Fursten von Monaco 1662 starb Honore II Da sein Sohn Herkules bereits 1651 bei einem Unfall verstorben war ubernahm sein Enkelsohn Louis I die Regierung Louis I und seine Frau die als Tochter des Marschalls von Gramont eine wichtige Position am franzosischen Hof einnahm hielten sich nur kurz in Monaco auf Louis kampfte in dem Krieg der Vereinigten Provinzen der Niederlande gegen England und nahm an Schlachten in Flandern und der Franche Comte teil Ludwig XIV ernannte ihn dann zu seinem Botschafter beim Heiligen Stuhl Sein Auftrag dort war fur den Fall des Aussterbens der spanischen Habsburger die Unterstutzung des Papstes fur eine franzosische Nachfolge zu sichern Louis I versuchte dies durch eine aufwendige Hofhaltung und teure Bestechungsgeschenke zu erreichen fur die er auch Teile des von seinem Grossvater Honore II angesammelten Privatvermogens einsetzte Louis I starb 1701 in Rom Da der letzte spanische Habsburger Karl II nur kurze Zeit vorher verstorben war gelang es Louis I nicht mehr die Frage der Nachfolge in Spanien auf dem Verhandlungswege zu losen Stattdessen brach der Spanische Erbfolgekrieg aus Antoine I der Sohn Louis I folgte diesem auf den Thron Verheiratet war er mit Maria von Lothringen aus einer der ersten franzosischen Adelsfamilien Seine Jugend verbrachte er in Paris und im Militar dort fuhrte er wegen seiner Grosse den Namen Goliath Nach seiner Thronbesteigung verliess Antoine wegen seiner schwachen Gesundheit Monaco praktisch gar nicht mehr wahrend seine Frau aufgrund ihrer Stellung am franzosischen Hof grosstenteils in Paris lebte Dies fuhrte zu einer Entfremdung unter den Ehegatten 1707 fiel der Herzog von Savoyen in die Provence ein und Monaco obwohl neutral furchtete in die Auseinandersetzungen miteinbezogen zu werden Antoine I liess deshalb bedeutende Festungsanlagen in Monaco errichten Erst mit dem Vertrag von Utrecht 1713 endete die Bedrohung durch Savoyen Mit dem Tod Antoines I 1731 starben die Grimaldis in der mannlichen Linie aus Seine alteste Tochter Louise Hippolyte 1697 1731 heiratete 1715 den Sire von Martignon aus einer der vornehmsten normannischen Adelsfamilien Sie bestieg 1731 als erste weibliche Regentin den monegassischen Thron starb aber bereits nach zehn Monaten Regentschaft Ihr Mann verzichtete daraufhin auf seine franzosischen Titel und sein Wappen erhielt von Ludwig XIV den Titel eines Herzogs von Valentinois und bestieg als Jacques I den monegassischen Thron Er wurde aber von der monegassischen Bevolkerung nicht als Einheimischer anerkannt und dankte deshalb bereits am 7 November 1733 zugunsten seines Sohnes Honore III ab Er lebte den Rest seines Lebens in Paris wo er sich besonders seiner Kunstsammlung widmete sein Haus das Hotel Martignon ist heute Sitz des franzosischen Premierministers Honore III verbrachte grosse Teile seiner Jugend in Paris und machte Karriere in der franzosischen Armee Als sein Vater abdankte war er noch minderjahrig die Regentschaft fuhrte zunachst Anton Charles le Chevalier Grimaldi ein nichtehelicher Sohn von Antoine I und damit Halbbruder seiner Mutter Louise Hippolyte Wahrend des Osterreichischen Erbfolgekrieges wurde Monaco von osterreichisch sardinischen Truppen belagert 1767 starb Eduard August Herzog von York und Albany der jungere Bruder des englischen Konigs im Furstenpalast von Monaco wo er sich aufgrund einer Krankheit die ihn auf einer Reise nach Genua befallen hatte aufhielt Honore III heiratete eine italienische Adlige von der er sich bald wieder trennte die aber zunachst zwei Sohnen das Leben schenkte Der altere von ihnen Honore IV heiratete die Nichte und Erbin des Kardinals Mazarin womit der Familie weitere grosse Besitztumer in Frankreich zufielen Die franzosische Revolution Bearbeiten Durch die franzosische Revolution wurde auch die Grimaldi Familie schwer getroffen 1789 wurden alle Feudalrechte vom franzosischen Parlament beseitigt Die Grimaldi Familie die einen Grossteil ihres Einkommens aus ihrem Feudalbesitz in Frankreich bezog wurde so ebenfalls enteignet Honore III versuchte vergeblich als auslandischer nicht franzosischer Furst anerkannt zu werden und unter Verweis auf den Vertrag von Peronne fur sich Sonderrechte zu erwirken In Monaco bildeten sich zwei Parteien eine die die Unabhangigkeit und die Souveranitat des Fursten bewahren wollte und eine zweite genannt Volkspartei die die Errungenschaften der franzosischen Revolution auch in Monaco einfuhren wollte Mit dem franzosischen Einmarsch in die benachbarte Grafschaft Nizza erlangte die Volkspartei die Oberhand Mit Dekret vom 14 Februar 1793 beschloss der Nationalkonvent die Vereinigung reunion des Furstentums mit Frankreich 1 Monaco wurde unter dem Namen Fort Hercule Herkulesburg von Frankreich annektiert Es war zunachst Hauptstadt eines Arrondissements bis diese nach San Remo verlegt wurde Honore III wurde in Paris in den Kerker geworfen wo er 1795 verstarb Die Frau seines zweiten Sohnes Josef starb 1794 im Alter von 27 Jahren unter der Guillotine Die Mitglieder der furstlichen Familie verbrachten die Zeit der franzosischen Revolution in Frankreich zum Teil in Haft zum Teil unter schwierigen materiellen Bedingungen Der furstliche Palast in Monaco war geplundert worden und diente zunachst als Kaserne spater als Krankenhaus und stadtisches Armenhaus Wiedererlangung der Unabhangigkeit Bearbeiten Am 6 April 1814 musste Napoleon abdanken Durch den ersten Vertrag von Paris wurde die Unabhangigkeit des Furstentums wieder hergestellt Honore IV konnte aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes die Regierung zunachst nicht antreten und nominierte seinen Bruder Joseph als Regenten Als sein Sohn der spatere Honore V dagegen protestierte kehrte Honore IV doch in sein Furstentum zuruck Als Napoleon aus seinem Exil auf Elba fliehen und kurzzeitig nach Frankreich zuruckkehren konnte wurde Honore IV verhaftet und dem Kaiser vorgefuhrt Nachdem der Kaiser endgultig gesturzt und erneut ins Exil nach St Helena geschickt wurde wurde mit dem zweiten Vertrag von Paris 20 November 1815 die Unabhangigkeit des Furstentums erneut wiederhergestellt es diesmal aber unter den Schutz des Konigreiches Sardinien gestellt 1817 wurde das Verhaltnis zwischen dem Furstentum und seiner neuen Schutzmacht in einem Vertrag mit Konig Viktor Emanuel I geregelt Vertrag von Stupinigi 8 November 1817 Das Bundnis mit Sardinien war fur Monaco weit weniger vorteilhaft als das alte sich auf den Vertrag von Peronne stutzende Verhaltnis mit Frankreich Das Furstentum aufgrund der Ereignisse der franzosischen Revolution sowieso bereits in finanziellen Schwierigkeiten musste sich hoch verschulden 1819 starb Honore IV und sein Sohn Honore V bestieg den Thron Dieser versuchte die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Furstentums mit drakonischen Massnahmen zu bekampfen die zu Unmut in der Bevolkerung fuhrten 1833 kam es in Menton zu Protestkundgebungen gegen den Fursten Honore V starb unverheiratet und ohne Kinder Deshalb bestieg 1841 sein jungerer Bruder Florestan den furstlichen Thron Florestan selbst war zwar mehr an seinen literarischen Studien als an der Regierung des Furstentums interessiert seine Frau Carolina Gibert de Lametz unterstutzte ihn jedoch tatkraftig in der Regierung Auch ihnen gelang es allerdings nicht die finanziellen Probleme des Furstentums zu bereinigen Ausserdem wurde das Land wieder von politischen Entwicklungen jenseits seiner Landesgrenzen betroffen Konig Karl Albert I von Sardinien hatte seiner Bevolkerung eine liberale Verfassung gegeben Die Burger Monacos besonders in Menton das bereits seit einiger Zeit die Unabhangigkeit favorisierte forderten eine ahnliche Verfassung auch fur Monaco Monaco hatte zum damaligen Zeitpunkt noch gar keine Verfassung sondern wurde absolutistisch regiert Florestan bot zweimal eine Verfassung an die den Burgern in Menton jedoch nicht weit genug ging Die Februarrevolution von 1848 bestarkte die Burger Mentons in ihren Forderungen und vertiefte so den Konflikt Der Verlust von Menton und Roquebrune Bearbeiten nbsp Abspaltung der Freien Stadte Menton und RoquebruneFlorestan sah schliesslich keine andere Moglichkeit mehr als sich aus der aktiven Politik zuruckzuziehen und seinen Sohn Charles III zum Regenten zu ernennen Es war aber schon zu spat um die Unabhangigkeitsbewegung in Menton noch aufzuhalten Am 2 Marz 1848 ubernahm ein Provisorisches Regierungskomitee die Macht in Menton am 21 Marz 1848 wurde die unabhangige Republik der Freien Stadte Menton und Roquebrune proklamiert die sich unter den Schutz des Konigs von Sardinien stellten Der Ort Monaco selbst blieb dagegen seinem Fursten treu Das Konigreich Sardinien ubernahm kurz darauf provisorisch die Verwaltung der beiden Stadte annektierte diese jedoch nicht formal um keinen Konflikt mit Frankreich heraufzubeschworen Nach dem Tod Florestans bestieg Charles III 1856 auch offiziell den Furstenthron Seine Versuche Menton und Roquebrune wieder in den monegassischen Staatsverband einzugliedern scheiterten 1860 musste Italien das umliegende Gebiet die Grafschaften Savoyen und Nizza an Frankreich abtreten Vertrag von Turin 1860 Auch Menton und Roquebrune die ja bis dahin von Italien verwaltet worden waren kamen damit de facto unter franzosische Kontrolle Charles III sah deshalb nun keine Moglichkeit mehr die beiden Stadte zu halten Am 2 Februar 1861 unterzeichnete er zusammen mit dem franzosischen Kaiser Napoleon III einen Vertrag mit dem Monaco die beiden Stadte endgultig an Frankreich abtrat Aufstieg zu wirtschaftlichem Wohlstand unter Charles III Bearbeiten nbsp Monegassische Ansichtskarte Ende des 19 Jahrhunderts In die Regierungszeit Charles III fiel der Wiederaufstieg Monacos Mit dem Vertrag von 1861 verlor das Furstentum zwar uber 80 seines Staatsgebietes Gleichzeitig erkannte Frankreich jedoch die Unabhangigkeit des Furstentums unter der alleinigen Souveranitat des Fursten an Zum ersten Mal in seiner Geschichte war das Furstentum damit vollstandig souveran und nicht mehr an eine Schutzmacht gebunden Frankreich gestattete auch die Errichtung einer Zollunion mit dem Furstentum Damit gab es keine Zollgrenze mehr wodurch der Handel in Monaco wesentlich gesteigert wurde Schliesslich erklarte Frankreich sich bereit eine Kustenstrasse zwischen Menton und Nizza Moyenne Corniche zu errichten und einen Bahnhof auf der Eisenbahnstrecke Nizza Genua in Monaco einzurichten Damit war das Furstentum verkehrstechnisch erschlossen womit die Grundlage fur den beginnenden Tourismus gelegt wurde Charles III eroffnete auch eine Post und Telegrafenstation erste Briefmarken wurden gedruckt eigene Goldmunzen gepragt Monaco eroffnete seine ersten Botschaften und Konsulate im Ausland Das Bistum Monaco wurde gegrundet das Land erhielt so auch kirchenrechtlich seine Unabhangigkeit von Frankreich Besonders wichtig war aber der wirtschaftliche Aufschwung des Furstentums unter Charles III der einem Wirtschaftswunder glich und die Basis fur den heutigen Wohlstand legte Charles III in der Regierung unterstutzt von seiner Mutter der Furstenwitwe Caroline wollte dem Furstentum eine neue Einnahmequelle erschliessen um die Finanzen des Staates auf eine solide wirtschaftliche Grundlage zu stellen 1863 grundete er deshalb die Societe des bains de mer die ein Spielkasino errichten sollte Unter den ersten beiden Direktoren war das Unternehmen kein Erfolg dies sollte sich jedoch andern als Francois Blanc die Konzession fur das Kasino fur 50 Jahre erhielt Blanc der Zauberer von Monaco machte das Spielkasino zu einem Welterfolg die ersten Luxushotels entstanden auf dem Felsen von Spelugues immer mehr gutbetuchte auslandische Touristen besuchten das Furstentum 1866 wurde die Gegend um das Spielkasino dann offiziell nach Charles III in Monte Carlo umbenannt Durch das Spielkasino erlangte der Staat so grosse Einnahmen dass bereits 1869 die direkte Besteuerung abgeschafft werden konnte 1879 wurde die Oper von Monaco eingeweiht 1881 die heutige rot weisse Landesflagge eingefuhrt Monaco im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Mit einem nachgestellten Ritterturnier feierte das Furstentum Monaco 1914 das 25 jahrige Thronjubilaum Alberts I 1889 bestieg nach dem Tod Charles III dessen Sohn Albert I den furstlichen Thron der bisher als Wissenschaftler und Forscher mit den Schwerpunkten Ozeanographie und Palaontologie hervorgetreten war Er grundete u a das weltberuhmte Ozeanographische Museum und Institut in Monaco das spater viele Jahre unter der Fuhrung von Jacques Cousteau stehen sollte 1911 gab er dem Land die erste monegassische Verfassung Louis II folgte seinem Vater 1922 auf dem monegassischen Thron Es gelang ihm das Land ohne grossere Probleme durch die schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise zu fuhren 1918 wurde in einem neuen Vertrag mit Frankreich die monegassische Unabhangigkeit erneut garantiert Bereits 1933 waren die Nationalsozialisten durch den Reichsbankprasident und spateren Wirtschaftsminister Hjalmar Schacht auf die Steuer und Wahrungsvorteile Monacos aufmerksam geworden Er beabsichtigte eine internationale Bank als Aussenposten des Deutschen Reichs zu grunden mit der Erwartung einer vom franzosischen Franc abgekoppelten eigenen monegassischen Wahrung Spater fungierte dann eine nach aussen unabhangige unter Einfluss des Dritten Reichs stehende Geschaftsbank als Devisenbeschaffungsstelle Der Zweite Weltkrieg erreichte Monaco ab dem 11 Juni 1940 als Mussolini Frankreich den Krieg erklarte Motorisierte italienische Einheiten bezogen entlang der Mittelmeerkuste Aufstellung mit dem Ziel der Besetzung Monacos Hitler war Monaco jedoch als nach aussen unabhangiger neutraler Staat wichtiger um uber Monaco auch wahrend des Krieges Devisen erwirtschaften und strategische Guter kaufen zu konnen Beteiligt waren dabei ahnlich wie bei anderen Geschaften mit den neutralen Staaten Schweiz Schweden Spanien und Portugal wenige ausgesuchte deutsche Unternehmen und Banken mit internationalen Beziehungen Demonstrativ erklarte Furst Louis II seine Wertschatzung fur Marschall Petain und dessen Vichy Regime um seine scheinbare Unabhangigkeit unter Beweis zu stellen Am 3 Juli 1941 wurde auf deutschen Druck hin ein Gesetz zur Erfassung der Juden von denen die meisten auf der Flucht vor den Deutschen nach Monaco gekommen waren erlassen Der Kunsthistoriker und Kunstsammler August Liebmann Mayer wurde im Februar 1944 auf Betreiben des deutschen Generalkonsuls Walter Hellenthal in Monaco festgenommen und ins KZ Auschwitz deportiert Nach der Landung der Alliierten in Nordafrika als auch das unbesetzte Frankreich durch die Wehrmacht besetzt wurde wurde Monaco am 11 November 1942 und vom 8 September 1943 bis zum 3 September 1944 ebenfalls von deutschen Truppen besetzt die aber anfangs als weniger bedrohlich wahrgenommen wurden als die italienischen Diese Scheinsouveranitat des monegassischen Fursten gegenuber dem faschistischen Italien und dem Dritten Reich hatte das Furstenhaus kompromittiert wenn nicht sein Enkel Rainier rechtzeitig den Streitkraften des Freien Frankreichs de Gaulles beigetreten ware Nach der Landung der Alliierten in der Provence hatte de Gaulle einen Prafekten in Monaco einsetzen und damit die monegassische Unabhangigkeit beenden konnen wenn nicht die Erbfolge zugunsten Rainiers geregelt gewesen ware So war sichergestellt dass mit Rainier ein Furst auf den Thron kommen wurde der im Einklang mit de Gaulle stand Louis II verstarb ohne mannlichen Erben Seine Tochter Prinzessin Charlotte hatte einen franzosischen Adligen Pierre Graf von Polignac geheiratet Aus dieser Ehe ging der spatere Furst Rainier hervor Obwohl monegassisches Recht die weibliche Thronfolge nicht prinzipiell ausschliesst verzichtete Prinzessin Charlotte schon 1944 zugunsten ihres Sohnes auf alle Rechte am monegassischen Thron Dieser bestieg dann 1949 beim Tod seines Grossvaters Louis II den Furstenthron als Rainier III von Monaco 1956 heiratete er die amerikanische Filmschauspielerin Grace Kelly Durch ihr Wirken die als Furstin den Namen Gracia Patricia annahm wurde Monaco endgultig zu einem Tummelplatz der Reichen dieser Welt 1958 wurde der Erbprinz Albert Markgraf von Baux geboren 1982 starb Furstin Gracia Patricia bei einem Verkehrsunfall Monaco trat am 8 Juli 1948 der Weltgesundheitsorganisation bei Seit dem 17 Dezember 1962 gilt die heutige Verfassung Diese fuhrte unter anderem das aktive und passive Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene ein 2 Auf lokaler Ebene war dieses schon seit dem 24 Mai 1945 Gesetz 3 1993 trat Monaco den Vereinten Nationen bei Da Furst Rainier auf Grund einer Erkrankung nicht mehr regierungsfahig war wurden die Regierungsgeschafte am 31 Marz 2005 auf seinen Sohn Albert II ubertragen Am 6 April 2005 starb Rainier III und am 12 Juli 2005 fand die offizielle Thronbesteigung Alberts II statt Er heiratete am 1 Juli 2011 Charlene Wittstock standesamtlich und am 2 Juli 2011 kirchlich Literatur BearbeitenThomas Veszelits Die Monaco AG Wie sich die Grimaldis ihr Furstentum vergolden Campus Verlag Frankfurt M 2006 ISBN 3 593 37956 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Monacos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Rechtsstatus Monacos englisch Dossiers zum Thema Geschichte Monacos in der Pressemappe 20 Jahrhundert der ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft 1956 Mit der Marchenhochzeit beginnt die Blute von Monaco In Zeitblendevon Schweizer Radio und Fernsehen vom 9 April 2016 Audio Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Dorr Die Inkorporation als Tatbestand der Staatensukzession 1995 ISBN 3 428 08552 3 Seite 206 online Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 261 New Parline the IPU s Open Data Platform beta In data ipu org 24 Mai 1945 abgerufen am 5 Oktober 2018 englisch Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes KonigreichEuropaisches Nichtmitglied der Vereinten Nationen VatikanstadtAbhangige Gebiete Alandinseln Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene 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