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Die Geschichte Lettlands umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Lettland von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Lettland wurde 1918 zum ersten Mal ein eigenstandiger Staat Die Geschichte Lettlands umfasst insbesondere die Zeiten wahrend des Deutschen Ordens und des Russischen Reiches den ersten unabhangigen lettischen Staat nach der Unabhangigkeitserklarung 1918 bis zur Errichtung der so genannten Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Teil der Sowjetunion als Folge des Hitler Stalin Paktes die deutsche Besetzung wahrend des Zweiten Weltkriegs die Zeit des Kalten Krieges und die Wiedererlangung der Unabhangigkeit 1990 Livland Lettland und Estland auf einer Karte des 16 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Vor und Fruhgeschichte 2 Der Deutsche Orden 3 Die Hanse 4 Die Reformation 5 Schweden Polen und Russland 6 Die Grundung der Republik Lettland 1918 und die Zwischenkriegszeit 7 Das Ende der Unabhangigkeit de facto 1939 1940 8 Die deutsche Besetzung 1941 1945 und der Holocaust in Lettland 9 Die zweite Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion 1944 1945 10 Lettische SSR 1945 1990 11 Wiederherstellung der Unabhangigkeit 1990 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 Historisches Kartenmaterial 16 EinzelnachweiseVor und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp Baltische Stamme im 12 JahrhundertDie Vorgeschichte Lettlands wird gewohnlich in Steinzeit Bronzezeit und Eisenzeit eingeteilt und dauerte bis ins 12 Jahrhundert n Chr Die beiden folgenden Absatze ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Siehe Diskussionsseite Etwa 14 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung am Ende der letzten Eiszeit bildete sich die heutige Moranenlandschaft des Baltikums heraus 1 Im Gefolge jagbarer Tiere erschienen etwa 9000 v Chr die ersten Menschen Ab dem 3 Jahrtausend v Chr wanderten aus dem Norden und Nordosten finnugrische Stamme in dieses Gebiet ein Sie wurden im 2 Jahrtausend v Chr von indogermanischen Stammen teilweise verdrangt oder assimiliert Diese Vorlaufer der spateren Letten und Litauer lebten von Land und Viehwirtschaft In antiken Schriften werden die Balten als Aisti oder Aesti bezeichnet und das gesamte Land als Estland Noch der angelsachsische Reisende Wulfstan benutzte im 9 Jahrhundert dieses Wort in der antiken Bedeutung Die Balten lebten unter lokalen Fursten hatten aber keinen einheitlichen Staat was eine militarische Schwache bedeutete und bereits in der Vendelzeit erste skandinavische Kiewer spater dann polnische und deutsche Interessen anzog Man fand zum Beispiel kurische Waffen und Schmuckstucke aus dem 10 Jahrhundert Ziernadeln Fibeln und Schwerter an der gotlandischen Kuste In Hugleifs enthielt ein Frauengrab typisch kurischen Schmuck Das Grab belegt die Anwesenheit von Kuren auf der Insel Dieselben Ziernadeln und Schwerter findet man auch in grosser Zahl in der Umgebung von heutigen Klaipeda und Kretinga Die Funde auf Gotland und Oland sowie im mittelschwedischen Uppland deuten auf Handelsbeziehungen zu den Balten schon im 10 und 11 Jahrhundert Der Deutsche Orden Bearbeiten nbsp Die Unterwerfung der lokalen Furstenstaaten von Liven Letten Esten Kuren und Semgallen durch den Deutschen Orden und ihre Eingliederung in den OrdensstaatAm 22 September 1236 erlitten Verbande des livlandischen Schwertbruderordens gegen einheimische nichtchristliche Schemaiten und Livlander Grossfurstentum Litauen in der Schlacht von Schaulen litauisch Siauliai eine schwere Niederlage Der Deutsche Orden ubernahm Lettland und gliederte Livland an den Ordensstaat an siehe Livlandischer Orden Einige Landesteile blieben beim Bischof von Riga oder bei der Stadt Riga Nach der Unterwerfung der Stamme der Liven Kuren und Semgallen durch den Deutschen Orden kamen deutsche Einwanderer nach Livland Die deutsche Oberschicht stellte jahrhundertelang das Stadtburgertum und die Grossgrundbesitzer Die Hanse BearbeitenIm Mittelalter verbanden sich die livlandischen Stadte allen voran Riga in der livlandischen Konfoderation mit der Hanse und waren wirtschaftlich durch die Handelsverbindungen vor allem mit den deutschen Hafenstadten in die Niederlande und nach Flandern nach Skandinavien und Russland gepragt 2 Die Reformation BearbeitenInfolge der Reformation wurde der Ordensstaat ein Herzogtum und Livland wurde dabei lutherisch 3 Der Livlandische Krieg dauerte von 1558 bis 1583 Als Teil des Ordensstaates wurde Livland nach dem Ende des livlandisch litauischen Krieges durch die Union von Wilna 28 November 1561 aufgeteilt Estnische Landesteile gingen an Schweden einige kleinere Gebiete fielen an Danemark oder kamen unter polnische Hoheit Kurland wurde als Erbherzogtum vom letzten Deutschordensmeister Herzog Gotthard Kettler unter polnischer Oberherrschaft gefuhrt der restliche Teil kam zum vereinten Polen Litauen Riga kam nach kurzer Unabhangigkeit ebenso wie einige der danischen Besitzungen ebenfalls zu Polen Schweden Polen und Russland Bearbeiten1629 eroberte Schweden Livland Kurland blieb ein selbstandiges Herzogtum unter polnischer Oberhoheit Herzogtum Kurland und Semgallen Auch der sudostlichste Teil Livlands um Dunaburg blieb polnisch Polnisch Livland Der Grosse Nordische Krieg von 1700 bis 1721 brachte einen erneuten Herrschaftswechsel Durch den Frieden von Nystad 1721 wurden Livland und Estland russische Provinzen Durch die Dritte Teilung Polens 1795 kam auch Kurland und Polnisch Livland Lettgallen zu Russland Kurland und Livland bildeten gemeinsam mit Estland die Ostseegouvernements die eine gewisse Sonderstellung hatten sie waren von deutschen Oberschichten gepragt und lutherisch die stadtische Selbstverwaltung war starker ausgepragt Die Grundung der Republik Lettland 1918 und die Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Lettland 1920 1940 nbsp Wappen Lettlands seit 1921 Ein erwachendes Nationalgefuhl der von Russland und der deutschen Oberschicht dominierten Letten fuhrte zu Unabhangigkeitsbewegungen Im Jahre 1917 wurden Gebiete im Baltikum umstrukturiert Livland trat seinen estnischen Teil an Estland ab bekam dafur aber im Suden Kurland angegliedert Nach der deutschen Besetzung am Ende des Ersten Weltkrieges erklarte am 18 November 1918 der tags zuvor zusammengetretene Lettische Volksrat die Unabhangigkeit Lettlands Es folgte der Lettische Unabhangigkeitskrieg bis 1920 Die Roten Lettischen Schutzen konnten den Anspruch Sowjetrusslands und der ersten Lettischen Sowjetrepublik gegen das von Esten und Deutsch Balten Baltische Landeswehr Eiserne Division unterstutzte Lettland nicht durchsetzen und mussten sich aus dem Baltikum zuruckziehen Einem gescheiterten Putschversuch der deutsch baltischen Minderheit folgte dann eine lettische Regierung die am 11 August 1920 im Friedensvertrag von Riga auch die Anerkennung durch Sowjetrussland erreichte Die in diesem Vertrag durch die Sprachgrenze bestimmte Grenzziehung sprach Lettland auch Lettgallen zu Am 15 Juni 1921 wurde vom Parlament der Beschluss uber die Flagge und die Wappen Lettlands getroffen Diese Insignien wurden von diesem Tag an von allen staatlichen Einrichtungen verwendet Mit Stand vom 15 Juni 1921 hatte das unabhangige Lettland in vielen europaischen Landern sowie in China und den USA diplomatische Vertretungen Am 7 November 1922 trat die Verfassung der Republik Lettland in Kraft 4 Schon im Dezember 1919 waren den im Land lebenden Minderheiten Russen Deutschen Juden und anderen weitgehende Rechte gesetzlich gesichert worden unter anderem eigene Schulen und deren Selbstverwaltung 5 Der Staat bezahlte einen Lehrer fur je 50 Schuler 6 In den 1920er Jahren erlebte Lettland eine wirtschaftliche und kulturelle Blute Allein im Jahre 1922 wurden 300 kommunale Bibliotheken eroffnet 7 Bei der Anzahl der veroffentlichten Bucher bezogen auf die Einwohnerzahl stand Lettland nach Island in Europa an zweiter Stelle 7 Durch einen Staatsstreich am 15 Mai 1934 endete die Zeit der parlamentarischen Regierung 8 Fortan regierte Karlis Ulmanis den Staat autoritar Das Ende der Unabhangigkeit de facto 1939 1940 Bearbeiten Hauptartikel Sowjetische Besetzung Lettlands 1940 nbsp Unterzeichnung des Nichtangriffsvertrages zwischen Estland Lettland und Deutschland am 7 Juni 1939 Von links nach rechts Aussenminister Munters Lettland Reichsaussenminister Joachim von Ribbentrop und Aussenminister Selter Estland Wahrend der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg geriet Lettland zunehmend unter Druck der Sowjetunion und Deutschlands Am 7 Juni 1939 wurde in Berlin der deutsch lettische Nichtangriffspakt unterzeichnet In einem geheimen Zusatzprotokoll des deutsch sowjetischen Nichtangriffspaktes am 23 August 1939 vereinbarten die beiden Grossmachte jedoch dass Lettland zur Einflusssphare der Sowjetunion zahlte Die Sowjetunion zwang Lettland ein Beistands und Stutzpunktabkommen auf das der lettische Aussenminister Vilhelms Munters am 5 Oktober 1939 unterzeichnen musste 9 Am 31 Oktober 1939 wurde ein Umsiedlungsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Lettland unterzeichnet Die Umsiedlungen wurden unverzuglich durchgefuhrt 48 600 Deutschbalten wurden nach Deutschland umgesiedelt Diese so genannte Repatriierung wurde am 15 Dezember 1939 fur abgeschlossen erklart Unter Gewaltandrohung musste Lettland im Juni 1940 der Stationierung von weiteren sowjetischen Truppen zustimmen welche Lettland am 17 Juni 1940 besetzten Eine prosowjetische Regierung wurde installiert und ersuchte um Eingliederung in die Sowjetunion Die meisten westlichen Staaten erkannten Lettland aber de jure nicht als Teil der Sowjetunion an der uberwiegende Teil davon aber de facto 10 Etwa 35 000 Letten wurden 1940 bis 1941 nach Sibirien deportiert davon allein 15 000 in der Nacht vom 13 auf den 14 Juni 1941 11 Ein Drittel der in jener Nacht deportierten Letten waren Juden 12 Die geheimen Befehle zur Deportation der Letten hatte Iwan Serow General des NKWD bereits am 11 Oktober 1939 sechs Tage nach dem Sowjetisch Lettischen Beistandsabkommen unterzeichnet 13 Die Reste der deutschen Minderheit die jahrhundertelang die Bildungsschicht des Landes gestellt hatte wurden umgesiedelt Die deutsche Besetzung 1941 1945 und der Holocaust in Lettland Bearbeiten nbsp Deutsche pro nazistische und anti sowjetische Propagandatafel Sommer 1941 Aufnahme einer PropagandakompanieVom 10 Juli 1941 bis 1945 war Lettland von der Wehrmacht besetzt Es wurde als Generalbezirk Lettland unter deutsche Zivilverwaltung gestellt die dem Reichskommissariat Ostland unterstand vom 25 Juli 1941 bis zur Duna ohne Riga und ab dem 1 September 1941 auch nordostlich davon Diese Zivilverwaltung war mit wenigen Leuten besetzt die es nach dem Jahr der stalinistischen Schreckensherrschaft jedoch leicht hatten sich als Befreier darzustellen und eine kollaborierende lettische Selbstverwaltung aus so genannten Vertrauensleuten aufzubauen 14 Lettische SS Verbande aus Freiwilligen 15 spater auch zwangsrekrutierte Soldaten kampften im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen die Sowjetunion Einheimische Kollaborateure waren in allen Bereichen am von den Besatzern initiierten Holocaust beteiligt von Erschiessungsaktionen bis zur Registrierung und Beschlagnahme judischen Eigentums 16 Wahrend der deutschen Besetzungszeit fanden Vernichtungsaktionen der deutschen Besatzungsmacht gegen Juden statt die zur fast volligen Vernichtung der judischen Bevolkerung Lettlands fuhrten Wichtiges Instrument waren hierbei die lettische Hilfspolizei und ein lettisches Sonderkommando unter Viktors Arajs das dem SD unterstand und einen Teil der Massenerschiessungen durchfuhrte Am 2 Januar 1942 wurde der Ort Audrini von deutschen Sicherheitskraften dem Erdboden gleichgemacht und 205 Einwohner in einem nahe gelegenen Wald erschossen 30 Manner aus Audrini wurden am 4 Januar 1942 in Rezekne offentlich erschossen Grund fur das Massaker war die angebliche Unterstutzung sowjetischer Soldaten und Partisanen Zeitweise bestanden judische Ghettos in den Stadten Riga Daugavpils und Liepaja Beruchtigte Orte von Massenmorden waren Rumbula der Bickernsche Wald Bikernieki und Skede nordlich von Liepaja Die zweite Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion 1944 1945 BearbeitenBis zum 8 Mai 1945 hielten deutsche Truppen einschliesslich der etwa 14 000 Soldaten der 19 SS Division die Festung Kurland wo noch im Marz 1945 unter deutscher Besatzung eine unabhangige Republik Lettland ausgerufen worden war Nachdem die Rote Armee im Juni 1944 die Landesgrenze uberschritten und bis Mai 1945 das gesamte Land unter Kontrolle gebracht hatte wurden etwa 57 000 17 Einwohner zur Roten Armee eingezogen vor allem in das 130 Lettische Schutzen Korps Ausserdem setzte die Deportation Inhaftierung und Totung von Letten vor allem aus der Ober und Mittelschicht und Kollaborateure durch die sowjetische Besatzungsmacht wieder ein Etwa 200 000 Fluchtlinge waren vor Kriegsende nach Deutschland und etwa 5000 nach Schweden gelangt 17 Die meisten zogen spater weiter in die USA und nach Australien In diesen Landern entstanden diverse Exilanten Gemeinden Bis 1953 hielten sich im Baltikum Widerstandsnester der Waldbruder lose Gruppen antikommunistischer Untergrundkampfer die offiziell erst 1953 nach dem Tode Josef Stalins und einer politischen Amnestie die Waffen niederlegten Lettische SSR 1945 1990 Bearbeiten nbsp Flagge der Lettischen SSR nbsp Grenzveranderungen zugunsten Russlands in der Zeit der sowjetischen OkkupationIn der Nachkriegszeit wurde die so genannte Lettische SSR erneuert die laut der sowjetischen Geschichtsschreibung bereits seit 1940 bestand Die volkerrechtlich illegale 18 Zugehorigkeit Lettlands zur Sowjetunion wurde von den Alliierten bei den Vereinbarungen zur Nachkriegsordnung Konferenzen von Teheran und Jalta 1943 und 1945 und bei der Grundung der UNO nicht in Frage gestellt Aus Sicht der Westmachte waren die baltischen Staaten kein Thema um dessen Willen man eine Konfrontation mit dem ostlichen Kriegsalliierten einzugehen bereit war 19 Jedoch verfolgten spater die wichtigsten westlichen Staaten vor allem die USA Grossbritannien Frankreich und auch die Bundesrepublik die Politik der Nichtanerkennung der sowjetischen Okkupation der baltischen Staaten 20 In der Folge drohten Massnahmen der sowjetischen Zentralregierung die lettische Bevolkerung zur Minderheit in ihrem eigenen Land zu machen Der bereits erwahnten ersten grossen Welle der Massendeportation im Jahr 1941 folgten zwei noch grossere im Jahre 1945 und im Marz 1949 Betroffen waren uberwiegend lettische Bauern mehrheitlich Frauen und Kinder die in diverse Gebiete Sibiriens zwangsumgesiedelt wurden Neueren Berechnungen zufolge wurden in den Jahren 1940 bis 1953 etwa 140 000 bis 190 000 lettische Staatsburger von der Sowjetmacht deportiert oder inhaftiert 21 Burger aus anderen Regionen der UdSSR wanderten dagegen in Lettland ein und ubernahmen dort fuhrende Positionen Einige altgediente lettische Parteimitglieder die sich schon vor dem und im Zweiten Weltkrieg fur die Partei eingesetzt hatten oft im Untergrund und die als Nationalkommunisten bezeichnet wurden 22 widersprachen vergeblich als die Parteileitung den Gebrauch des Russischen in der Offentlichkeit durchzusetzen begann und die lettische Landessprache zu verdrangen versuchte Denn die russischsprachige Minderheit in Lettland war in der Kommunistischen Partei Lettlands in der Mehrheit 22 Lettland wurde zu einem Laboratorium des Neo Stalinismus 22 Wer die sklavenahnlichen Arbeitsbedingungen in Sibirien uberlebte durfte erst nach Stalins Tod im Jahr 1956 zuruckkehren 23 Es war jedoch verboten uber das geschehene Unrecht zu reden so dass die Aufarbeitung erst im Zuge der politischen Veranderungen ab 1987 erfolgen konnte Die Landwirtschaft wurde kollektiviert Die lettische Industrie wurde verstaatlicht und in Kombinaten organisiert Vor allem in und um Riga wurden neue Fabriken gebaut deren Belegschaften grossteils aus anderen Unionsrepubliken insbesondere aus der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik kamen Die forcierte Industrialisierung diente auch der Russifizierung 1935 lebten in Lettland 77 Letten 8 8 Russen etwa 5 Juden etwa 4 Deutsche 2 5 Polen 1 4 Weissrussen und 0 1 Ukrainer Dagegen 1989 waren es nur noch 52 Letten aber 34 Russen 4 5 Weissrussen 3 5 Ukrainer 2 3 Polen und 1 3 Litauer Wahrend der sowjetischen Zeit fuhrte Lettland stets Finanzen an andere Teile der Sowjetunion ab Die Dokumente uber die Finanzstrome zwischen der Zentrale der Gosbank in Moskau und ihrer Aussenstelle in Riga zeigen dass die Lettische SSR durchweg ein Nettozahler war 24 Wiederherstellung der Unabhangigkeit 1990 BearbeitenAm 28 Juli 1989 verabschiedete der Oberste Sowjet der Lettischen SSR eine Erklarung der zufolge Lettland durch die verbrecherische stalinistische Aussenpolitik 1939 1940 seine Souveranitat eingebusst habe Fortan so die Erklarung weiter wurden die in Lettland verabschiedeten Gesetze Vorrang vor denen der Sowjetunion haben ein Affront gegen Michail Gorbatschows Bemuhen die UdSSR zusammenzuhalten 25 Am 18 Marz 1990 wahlten die Burger Lettlands letztmals einen Obersten Sowjet der sich als Oberster Rat der Republik Lettland das heisst als vorlaufiges Parlament konstituierte Am 4 Mai 1990 erklarte der Oberste Rat der Republik Lettland die Unabhangigkeit des Landes fur wiederhergestellt Dieser Vorgang dem die sogenannte Singende Revolution vorausgegangen war wurde seitens der Sowjetunion am 6 September 1991 gemeinsam mit der Unabhangigkeit Litauens und Estlands anerkannt Anfangs galt Lettland politisch und wirtschaftlich als instabil Dem Land stellte sich die Aufgabe die nationale Identitat Lettlands mit der lettischen Identitat der Identitat der ethnischen Letten und der Identitat der nicht lettischen Ethnien in Lettland in Einklang zu bringen 26 was durch eine besondere Integrations und Minderheitenpolitik 27 versucht wurde Zugleich mussten das politische und das wirtschaftliche System vom Kommunismus zu westlicher Demokratie und Marktwirtschaft transformiert werden Im Laufe der 1990er Jahre erlebte die Wirtschaft einen Aufschwung Am 20 September 2003 stimmten in einem Referendum 67 der Letten fur den Beitritt ihres Landes am 1 Mai 2004 zur EU 32 stimmten dagegen und 0 7 enthielten sich bei einer Wahlbeteiligung von 72 5 Am 29 Marz 2004 wurde Lettland auch Mitglied der NATO Seit dem 1 Januar 2014 nimmt Lettland an der Europaischen Wahrungsunion teil der Euro loste den Lats ab Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Lettland Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Lettland Liste der Kriege und Schlachten LettlandsLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Alfreds Bilmanis Latvijas Werdegang Vom Bischofstaat Terra Mariana bis zur freien Volksrepublik Ein Handbuch uber Lettlands Geschichte und Gegenwart 4 Auflage Lamey Leipzig 1934 Hans von Rimscha Die Staatswerdung Lettlands und das baltische Deutschtum Plates Riga 1939 Susanne Nies Lettland in der internationalen Politik Aspekte seiner Aussenpolitik 1918 95 Lit Munster 1995 ISBN 3 8258 2624 4 Sonja Birli Lettland Letten In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 277 281 Katrin Reichelt Kollaboration und Holocaust in Lettland 1941 1945 In Wolf Kaiser Hrsg Tater im Vernichtungskrieg Der Uberfall auf die Sowjetunion und der Volkermord an den Juden Propylaen Berlin und Munchen 2002 ISBN 3 549 07161 2 S 110 124 Daina Bleiere Ilgvars Butulis Geschichte Lettlands 20 Jahrhundert Jumava Riga 2008 ISBN 978 9984 38 417 7 Ralph Tuchtenhagen Geschichte der Baltischen Lander C H Beck Munchen 3 aktualisierte Auflage 2009 ISBN 978 3 406 50855 4 Bjorn M Felder Lettland im Zweiten Weltkrieg Zwischen sowjetischen und deutschen Besatzern 1940 1946 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 506 76544 4 Ilgvars Butulis Antonijs Zunda Latvijas Vesture Jumava Riga 2010 ISBN 978 9984 38 827 4 Katja Wezel Geschichte als Politikum Lettland und die Aufarbeitung nach der Diktatur Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 8305 3425 9 Ivars ijabs Jan Kusber Ilgvars Misans Erwin Oberlander Hrsg Lettland 1918 2018 Ein Jahrhundert Staatlichkeit Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2018 ISBN 978 3 506 78905 1 Valters Nollendorfs Valters Scerbinskis Hrsg The impossible resistance Latvia between two totalitarian regimes 1940 1991 Zinatne Riga 2021 ISBN 978 9934 599 22 4 Helene Richard Wie Lettland das Erbe der Sowjetunion loswerden will Bundnisse und Initiativen In Le Monde diplomatique Deutsche Ausgabe 9 Dezember 2021 ISSN 1434 2561 monde diplomatique de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Lettlands Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Lettland Quellen und Volltexte Geschichte Lettlands Das Lettische Institut Deklaration des Obersten Sowjets der Lettischen SSR uber die Wiederherstellung der Unabhangigkeit der Republik Lettland 4 Mai 1990 Historisches Kartenmaterial Bearbeiten nbsp Grenze zu Russland 1993 28 Aus dem Atlas To Freeman s Historical Geography Edited by J B Bury Longmans Green and Co Third Edition 1903 ist von der Universitat zu Texas Austin Baltic Lands 1000 A D 332K Baltic Lands 1220 A D 323K Baltic Lands 1270 A D 332K Baltic Lands 1350 1360 A D 383K Baltic Lands 1400 A D 366K Baltic Lands 1478 A D 434K Baltic Lands 1563 A D 332K Baltic Lands 1617 A D 332K Baltic Lands 1701 A D 417K Baltic Lands 1772 A D 366K Baltic Lands 1795 A D 357K Baltic Lands 1809 A D 374K Einzelnachweise Bearbeiten Ilgvars Butulis Antonijs Zunda Latvijas vesture Riga 2010 ISBN 978 9984 38 827 4 S 13 Karl Bosl Europa im Mittelalter Weltgeschichte eines Jahrtausends Carl Ueberreuter Verlag Wien 1970 S 274 Peter Hauptmann Art Baltikum II Das Christentum in Baltikum In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 5 Autokephalie Biandrata 1980 S 145 159 hier S 148 149 Adolfs Silde Die Entwicklung der Republik Lettland In Boris Meissner Hrsg Die baltischen Nationen Estland Lettland Litauen Markus Verlag Koln 1990 ISBN 3 87511 041 2 S 63 74 hier S 64 Adolfs Silde Die Entwicklung der Republik Lettland In Boris Meissner Hrsg Die baltischen Nationen Estland Lettland Litauen Markus Verlag Koln 1990 S 66 Martin Pabst Meisterboxer und der Koffer mit Schmutzwasche Eine Schulzeit im Lettland der 1920er und 1930er In Kulturkorrespondenz ostliches Europa Nr 1427 Januar Februar 2022 S 16 19 hier S 16 a b Adolfs Silde Die Entwicklung der Republik Lettland In Boris Meissner Hrsg Die baltischen Nationen Estland Lettland Litauen Markus Verlag Koln 1990 S 68 Adolfs Silde Die Entwicklung der Republik Lettland In Boris Meissner Hrsg Die baltischen Nationen Estland Lettland Litauen Markus Verlag Koln 1990 S 71 Arveds Schwabe Histoire du peuple letton Bureau d Information de la Legation de Lettonie a Londres Stockholm 1953 S 223 Peter Van Elsuwege From Soviet Republics to EU Member States A Legal and Political Assessment of the Baltic States 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im Sommer im Jahre 41 als Panzer der Wehrmacht durch die Strassen rollten Edgars strahlt Ein schoner frohlicher heller Tag Fur die Letten Blumen Fahnen Lieder auf den Strassen Hat er die Deutschen als Befreier gesehen Bestimmt Als Befreier von dieser Mordregierung Die Sowjets hatten schlechte Erinnerungen hinterlassen Sie hatten zehntausende Letten bei Nacht und Nebel nach Sibirien deportiert und eine Marionettenregierung installiert Inesis Feldmanis Karlis Kangeris The Volunteer SS Legion in Latvia Memento vom 5 Juni 2011 im Internet Archive Lettisches Aussenministerium 2004 Katrin Reichelt Kollaboration und Holocaust in Lettland 1941 1945 In Wolf Kaiser Tater im Vernichtungskrieg Der Uberfall auf die Sowjetunion und der Volkermord an den Juden Berlin Munchen 2002 S 115 a b Ilgvars Butulis Antonijs Zunda Latvijas vesture Riga 2010 ISBN 978 9984 38 827 4 S 148 Peter Van Elsuwege From Soviet Republics to EU Member States A Legal and Political Assessment of the Baltic States Accession to the EU BRILL 2008 ISBN 978 90 04 16945 6 google com abgerufen am 12 August 2016 Joachim Tauber Die Geschichte der baltischen Staaten bis 1945 In Michele Knodt Sigita Urdze Hrsg Die politischen Systeme der baltischen Staaten Eine Einfuhrung Springer VS Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 19555 1 S 17 33 hier S 30 Siehe beispielsweise die Erklarung des US Aussenministers John Foster Dulles vom 29 Mai 1957 zur Nichtanerkennung der Einverleibung Lettlands durch die Sowjetunion that the Incorporation of Latvia by the Union of Soviet Socialist Republics is not recognised by the Government of the United States of America zitiert in Agnis Balodis Latvijas un latviesu tautas vesture Neatkariga Teatra Kabata Gramatu Apgads Riga 1991 S 339 lettisch Geschichte Lettlands und des lettischen Volkes Daina Bleiere Ilgvars Butulis Antonijs Zunda Aivars Stranga Inesis Feldmanis Latvijas vesture 20 gadsimts Jumava Riga 2005 ISBN 9984 05 865 4 S 304 a b c Juris Rozenvalds Baltische Staaten und ihre Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg In Michele Knodt Sigita Urdze Hrsg Die politischen Systeme der baltischen Staaten Eine Einfuhrung Springer VS Wiesbaden 2012 S 55 74 hier S 63 Rasma Silde Karklins Formen des Widerstands im Baltikum 1940 1968 In Theodor Ebert Hrsg Ziviler Widerstand Fallstudien zur gewaltfreien direkten Aktion aus der innenpolitischen Friedens und Konfliktforschung Bertelsmann Universitatsverlag Dusseldorf 1970 ISBN 3 571 09256 2 S 208 234 Rudolf Hermann Das Baltikum will Gerechtigkeit Kompensationsforderungen an Moskau in Milliardenhohe In Neue Zurcher Zeitung vom 14 Dezember 2016 S 7 Florian Anton Staatlichkeit und Demokratisierung in Lettland Entwicklung Stand Perspektiven Ergon Verlag Wurzburg 2009 ISBN 978 3 89913 702 6 S 181 Julija Perlova Identitatskonstruktionen in den Medien am Beispiel Lettlands Eine Frameanalyse zu den Europawahlen 2004 und 2009 PDF 891 kB 2010 S 16 f Toms Ancitis Geschenkte Einburgerung In Lettland wird nach einer Unterschriftenaktion erneut uber den Status der Nichtburger debattiert Neues Deutschland 19 September 2012 RIA Novosti archive image 631781 V Borisenko CC BY SA 3 0 Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes KonigreichEuropaisches Nichtmitglied der Vereinten Nationen VatikanstadtAbhangige Gebiete Alandinseln Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene Gebiete Kosovo TransnistrienGeschichte der Staaten von Afrika Asien Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de 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