Valters Nollendorfs 22 März 1931 in Riga ist Germanist und emeritierter Professor der University of Wisconsin Madison 20

Valters Nollendorfs (* 22. März 1931 in Riga) ist Germanist und emeritierter Professor der University of Wisconsin–Madison.

Valters Nollendorfs, 2011

Leben und Wirken Bearbeiten

Nachdem Nollendorfs' Familie Lettland verlassen hatte, wuchs er von 1944 bis 1950 im deutschen Münsterland auf, bis seine Eltern mit ihm in die USA emigrierten. 1954 erlangte er den Bachelor of Science für das Lehramt Deutsch und Englisch und 1955 den Master of Arts für Deutsche Literatur an der University of Nebraska. 1962 promovierte er mit der Schrift Der Streit um den Urfaust an der University of Michigan. Er lehrte von 1961 bis 1962 als Dozent und von 1962 bis 1995 als Professor an der University of Wisconsin, zeitweilig leitete er die Deutsch-Abteilung. 1991 wurde er Mitglied der Lettischen Akademie der Wissenschaften. Von 1998 bis 2003 war er Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lettisches Okkupationsmuseum.

Nollendorfs verfasste zahlreiche Publikationen zur deutschen Okkupation Lettlands und arbeitete dabei immer wieder mit deutschen Historikern zusammen.

1997 erhielt Nollendorfs unter Würdigung seiner Arbeit auf dem Gebiet der lettischen Kultur den Drei-Sterne-Orden 5. Klasse. Für seine jahrelangen Verdienste um die deutsch-lettischen Beziehungen verlieh ihm Bundespräsident Steinmeier das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, welches Botschafter Rolf Schütte in Riga übergab. 2021 zeichnete der Präsident Lettlands Egils Levits Nollendorfs mit einer Verdiensturkunde („Certificate of Merit“) aus, um seinen lebenslangen Einsatz für die Bewahrung des kollektiven Gedächtnisses der lettischen Nation zu würdigen.

Mitgliedschaften Bearbeiten

1982: Baltische Historische Kommission (korrespondierendes Mitglied)
1991: Lettische Akademie der Wissenschaften

Auszeichnungen Bearbeiten

1997: Drei-Sterne-Orden 5. Klasse
2017: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
2021: „Certificate of Merit“ des Präsidenten Lettlands

Veröffentlichungen Bearbeiten

Lettland unter der Herrschaft der Sowjetunion und des Nationalsozialistischen Deutschland, 1940–1991. Verein des Lettischen Okkupationsmuseums, Riga 2017, ISBN 978-9934-8299-4-9.
Der Streit um den Urfaust. Mouton, Den Haag 1967.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Valters Nollendorfs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

Die Kunst des Brückenbaus. In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 29. August 2023.
Lettland kehrt zurück nach Europa. In: kas.de. Abgerufen am 29. August 2023.
Triju Zvaigžņu ordenis par darbu Latvijas labā. In: Latvijas Vēstnesis. Nr. 111, 6. Mai 1997. Abgerufen am 29. August 2023.
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an Prof. Valters Nollendorfs. In: riga.diplo.de. Abgerufen am 29. August 2023.
President of Latvia awards the Certificate of Merit to Chair of the Occupation Museum Association of Latvia Valters Nollendorfs. In: president.lv. Abgerufen am 29. August 2023.

Personendaten
NAME	Nollendorfs, Valters
KURZBESCHREIBUNG	Germanist
GEBURTSDATUM	22. März 1931
GEBURTSORT	Riga

[1] Die Kunst des Brückenbaus. In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 29. August 2023.

[2] Lettland kehrt zurück nach Europa. In: kas.de. Abgerufen am 29. August 2023.

[3] Triju Zvaigžņu ordenis par darbu Latvijas labā. In: Latvijas Vēstnesis. Nr. 111, 6. Mai 1997. Abgerufen am 29. August 2023.

[4] Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an Prof. Valters Nollendorfs. In: riga.diplo.de. Abgerufen am 29. August 2023.

[5] President of Latvia awards the Certificate of Merit to Chair of the Occupation Museum Association of Latvia Valters Nollendorfs. In: president.lv. Abgerufen am 29. August 2023.