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Die Geschichte Norwegens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des Konigreiches Norwegen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Flagge Norwegens die am 17 Juli 1821 offiziell angenommen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte Norwegens bis zu Harald Harfagre 2 Die Zeit von Harald Harfagre bis Magnus Barfot 2 1 Quellen 2 2 Harald Harfagre 2 3 Erik Blodoks 2 4 Hakon der Gute 2 5 Harald Blauzahn und die Erikssohne 2 6 Hakon Sigurdsson 2 7 Olav Tryggvason 2 8 Sven Gabelbart 2 9 Olav der Heilige 2 10 Magnus der Gute 2 11 Harald Hardrade 2 12 Olav Kyrre 2 13 Magnus Barfot 3 Das christliche Mittelalter 3 1 Die Sohne Magnus Barfots 3 2 Der Burgerkrieg 3 2 1 Harald Gille 3 2 2 Inge Krogrygg Sigurd Munn und Oystein 3 2 3 Erling Skakke und Magnus Erlingsson 3 2 4 Die Baglerkriege 3 3 Magnus Hakonsson 3 4 Erik Magnusson 3 5 Hakon Magnusson 3 6 Magnus Erikson 4 Kalmarer Union 1397 1523 5 Union mit Danemark 1523 1814 6 Union mit Schweden 1814 1905 7 Auflosung der Union 1905 8 Erster Weltkrieg 9 Zwischenkriegszeit 10 Zweiter Weltkrieg 11 Nachkriegszeit 12 Seit 1990 13 Siehe auch 14 Literatur 15 Filme 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseGeschichte Norwegens bis zu Harald Harfagre Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Norwegens vor Harald Harfagre Der Beginn der Besiedlung Norwegens wird auf etwa 10 500 v Chr angesetzt Zu dieser Zeit war die Westkuste bereits eisfrei Steinwerkzeuge die auf Rennesoy gefunden wurden werden auf 10 000 v Chr datiert Diese Werkzeuge bestehen in der Regel aus Flint Die Bewohner waren nicht sesshafte Jager und Sammler Der alteste bekannte Wohnplatz liegt in Blomvag in der Kommune Oygarden in Vestland mit Artefakten die auf etwa 10 500 v Chr datiert werden Um 9000 v Chr wird der Fosna Komplex als Sammelbegriff fur die altesten Einzelkulturen Norwegens angesetzt der bis etwa 4500 v Chr dauerte Er ist benannt nach dem Fundort Fosna bei Kristiansund Parallel dazu entstand im hohen Norden die Komsa Kultur benannt nach dem Fundort Komsa bei Alta Um diese Zeit begannen auch die Felsritzungen Aus ihnen ist zu entnehmen dass die Verwendung von Booten fruh begann Im Spat Mesolithikum etwa 7500 v Chr kamen Axte aus Diabas auf Um 7000 v Chr setzte fur etwa 3000 Jahre eine Warmzeit ein die die Waldgrenze nach oben verschob so dass die Jager in hohere Regionen nachwandern konnten Es sind in dieser Region uber 1000 Wohnplatze aus der Zeit vor 4000 v Chr bekannt Aus der Zeit 5000 v Chr ist am Varangerfjord eine Variante der Kammkeramik Kultur gefunden worden An der Kuste scheint man sesshaft geworden zu sein Der Ackerbau setzte im Sudosten um 4000 v Chr ein Aus dieser Zeit stammen die Scherben der Schnurkeramik und der Trichterbecherkultur Eine umstrittene Theorie geht von einer Einwanderung aus dem Osten uber das Weisse Meer und die Halbinsel Kola nach Finnmark aus Ab 3300 v Chr sind in Sudostnorwegen Megalithgraber der Trichterbecherkultur Dolmen von Rodtangen Dolmen von Skjeltorp nachgewiesen Eine soziale Schichtung setzte ein In Sudnorwegen breitete sich die Streitaxtkultur aus Die Motive der Felsritzungen wandelten sich von Jagdszenen zu Szenen der Landwirtschaft Aber um 2500 v Chr scheint der Ackerbau systematisch wieder zu verschwinden Siehe auch Liste der Grosssteingraber in Norwegen Aus der Zeit um 2000 v Chr wurden die ersten Bronzegegenstande gefunden In der skandinavischen Archaologie wird die folgende Zeit als Metallzeit 1 bezeichnet Es wurden weiterhin Steinwerkzeuge benutzt aber die Aristokratie verwendete vermehrt Bronzegegenstande als Statussymbole aber auch Messing und andere Legierungen Der Kernbereich der Funde liegt im Sudwesten und die Verbindung zu Jutland kann als gesichert gelten Der Ackerbau nahm wieder zu Nun konnen auch Handelsverbindungen uber grosse Entfernungen nachgewiesen werden Sie enden aber in der Regel an der Ostkuste also im Oslofjord und bei Bohuslan Um 1000 v Chr loste die Feuerbestattung die bis dahin ubliche Erdbestattung ab Um 500 v Chr begann die Verwendung von Eisen Der Bau von Booten in Kraweelbauweise verbreitete sich rasch Nach der Zeitenwende machte sich der Einfluss des romischen Reiches deutlich bemerkbar Es kam wieder die Erdbestattung mit reichen Grabbeigaben auf Waren aus Norditalien erreichten in grosserem Umfang Norwegen Die Volkerwanderung hat aber keine besonderen Spuren in Norwegen hinterlassen Der Schiffbau machte Fortschritte durch die Verwendung von Eisennageln Auch der Geschmack anderte sich Die Ornamentik wechselte von geometrischen Formen zur Tierornamentik Die regen Handelskontakte rund um die Nordsee machten die Nordsee zum germanischen Binnenmeer Die Grabbeigaben wurden mit der Zeit immer uppiger die Beigabe von Waffen in bestimmten Kreisen die Regel Der Nordweg von der Sudspitze Norwegens an der Kuste entlang bis zum Hohen Norden wurde zur Hauptverkehrsader Der Karmsund als einzige Durchfahrtsstelle bei Haugesund wuchs in eine Schlusselposition hinein Ein Hauptling auf Karmoy kontrollierte den Verkehr Wahrscheinlich hat der Kontakt mit der romischen Kultur zur Entwicklung der Runenschrift gefuhrt Die alteste Runenschrift wird auf 200 n Chr datiert Die Schrift wurde regular bis Ende des 7 Jahrhunderts benutzt Wahrend vorher die fuhrenden Personlichkeiten nach ihrer Abstammung bestimmt wurden machte sich nun ein neuer Herrschertyp bemerkbar der sich als Konig bezeichnete und nach seiner Tuchtigkeit bestimmt wurde Es waren die Heer und Seekonige die nicht uber ein Gebiet sondern uber eine Mannschaft fur die Zeit einer bestimmten Unternehmung die Befehlsgewalt ausubten Mit der Verbesserung der Verkehrsmoglichkeiten wurden die Verbindungen der Hauptlinge untereinander immer weitlaufiger und Heiraten auch uber grossere Entfernungen waren keine Seltenheit mehr Dies wurde auch durch die Sitte gestarkt Sohne anderen Hauptlingen zur Erziehung anzuvertrauen 551 n Chr berichtete Jordanes in seinem Werk De origine actibusque Getarum erstmals von norwegischen Stammen Um 550 brach die Prosperitat plotzlich ab Eine wenn auch nicht allgemein anerkannte Erklarung ist eine Epidemie die im 6 Jahrhundert auch das ubrige Europa heimsuchte Hier wird die Periodengrenze zwischen der Alteren und der Jungeren Eisenzeit angesetzt die sich dann bis zur Wikingerzeit im 9 Jahrhundert erstreckte Es werden eine Reihe kultureller Veranderungen identifiziert Die Ornamentik weitete sich zum Flechtwerk aus die Bewaffnung wurde der frankischen Bewaffnung angeglichen die Sprache anderte sich zum bekannten Norron hin indem lange Worter mit Pra und Suffixen aufgelost wurden und die Grabbeigaben wurden sparlicher seitdem die Awaren die Verbindungen nach Byzanz gekappt hatten Diese Periode war die Zeit als sich einige Familien zu einer lokalen Aristokratie aufstiegen und Kleinkonige die Kontrolle uber mehrere Dorfer oder ganze Bezirke hatten Die Zeit der Kleinkonigreiche beschreibt die zwei Jahrhunderte vor der Wikingerzeit Ab dem 7 Jahrhundert nahm die Verbindung zu Mitteleuropa wieder zu die Landwirtschaft erlebte eine neue Blute und die Bevolkerung wuchs Die Eisenproduktion wurde effektiver und nahm sprunghaft zu Machtige Grabhugel aus dieser Zeit kunden vom Aufschwung bei den fuhrenden Geschlechtern Allerdings hat die in dieser Zeit neu aufbluhende festlandische und englische Stadtkultur in Norwegen keine Parallele In dieser Zeit entstanden die ersten Kleinreiche Ringerike Romerike Hadeland und Hedmark und es entstand ein grosser Rechtsverband in Trondelag In die Mitte des 8 Jahrhunderts wird der Beginn der Wikingerzeit angesetzt Der Wikinger war Handelsmann und Krieger Die Quellen berichten naturgemass mehr uber die kriegerischen Unternehmungen als uber Handelsfahrten Uber die Ursache fur die grossen Raubzuge gibt es verschiedene Theorien Bevolkerungsdruck und die Moglichkeiten die die inzwischen entwickelten Schiffe boten Die Raubzuge zogen sich bis zur portugiesischen Kuste hin Wikinger ist ein Sammelbegriff fur skandinavische Seerauber die mit Beute heimkehrten Es handelte sich im Westen um Danen und Norweger Spater blieben die Wikinger auch vor Ort Zunachst uberwinterten sie nur dann aber liessen sie sich auch dauerhaft nieder Ab diesem Zeitpunkt spricht man von normannischer Besiedlung wie in der Normandie in England Danelag oder in Irland Die Gesellschaft ist von Familienverbanden gepragt die patriarchalisch ausgerichtet waren Obgleich die Frau den Mannern nicht gleichgestellt war konnte sie Funktionen von Mannern ubernehmen einen Hof fuhren oder ein Schiff ausrusten und Fahrten unternehmen Zur Religion siehe den Artikel Nordgermanische Religion Die Zeit von Harald Harfagre bis Magnus Barfot Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Norwegens von Harald Harfagre bis zur Reichseinigung Quellen Bearbeiten Die wichtigste Quelle zu dieser Zeit ist die Sagaliteratur des 12 und 13 Jahrhunderts Ihre Zuverlassigkeit ist Gegenstand der Sagakritik und hochst umstritten Die Verschriftlichung fand 300 Jahre nach den Ereignissen statt Sie wird heute mit den archaologischen Funden abgeglichen Harald Harfagre Bearbeiten Man geht heute davon aus dass auf Karmoy mehrere Hauptlinge ansassig waren die sich im 9 Jahrhundert bekampften Diese Situation nutzte Harald Harfagre aus die Insel zu erobern Er kam jedenfalls von aussen aber woher er stammte ist ungeklart Nachdem Harald seine Herrschaft gefestigt hatte kam es zum Kampf mit anderen Kleinkonigen sudlich von Karmoy bis hinab zum Boknfjord den er siegreich bestand Der Ort Hafrsfjord fur die Schlacht durfte historisch sein das Jahr 872 aber aus alteren Lebensdaten errechnet Heute geht man von einem Datum kurz vor 900 aus Snorri berichtet als Ergebnis der Schlacht dass Harald danach in ganz Norwegen keinen Widerstand gefunden habe Daraus wurde in der Vergangenheit geschlossen dass er ganz Norwegen zu einem Reich zusammengefasst habe Das durfte nach heutiger Kenntnis eine spate Glorifizierung sein die dem ersten Konig auf den sich seine Nachfolger beriefen geschuldet wurde Uber die Bedeutung der Schlacht im Reichseinigungsprozess berichtet die Uberlieferung im Ubrigen Widerspruchliches Haralds Einfluss erstreckte sich allenfalls bis zur Mitte der norwegischen Kuste und sein Konigtum auf bestimmte Abgaben von den unterworfenen Kleinkonigen die er als Jarle in eine gewisse Abhangigkeit brachte Als Gegenleistung fur die Abgaben hatte er fur die Aussenverteidigung zu sorgen Das fuhrte zu seinen Kriegszugen zu den Orkneys und den ubrigen schottischen Inseln von wo ausgewanderte Wikinger immer wieder Plunderungszuge an norwegische Kusten unternahmen Harald starb 932 Nach der Schlacht im Hafrsfjord kann man Norwegen grob in drei Herrschaftsbereiche aufteilen Ostlandet das unter danischer Herrschaft stand Vestlandet unter dem Harfagre Geschlecht und Trondelag und Nordnorwegen unter den Ladejarlen Nach der Konsolidierung der Herrschaft des Harfagregeschlechts begann die Unterwerfung der Ladejarle die im 11 Jahrhundert abgeschlossen wurde Das nachste Ziel war die Gewinnung des Bereichs um Oslo die erst nach dem Tod des danischen Konigs Waldemars II dauerhaft gelang Erik Blodoks Bearbeiten Nach Haralds Tode ubernahm Erik Blodoks die Herrschaft Er fuhrte den militarisch gepragten Stil seines Vaters fort Er musste aber nach zwei Jahren Herrschaft vor seinem Bruder Hakon der aus England kam mit seiner ganzen Familie fliehen Hakon der Gute Bearbeiten Etwa 935 ubernahm Hakon der Gute die Herrschaft Er hatte einen umganglicheren Regierungsstil Auch er herrschte nur im Suden wie die Liste seiner Bundesgenossen in der letzten Schlacht ausweist die er gegen die von dem danischen Konig Harald Blauzahn unterstutzten Erikssohne fuhrte Harald Blauzahn und die Erikssohne Bearbeiten Harald Blauzahn liess sich 960 in Tonsberg als Konig von Norwegen huldigen Das Volk war kriegsmude geworden und akzeptierte die Erikssohne nun als Konige Er setzte 961 die Erikssohne zu tributpflichtigen Unterkonigen uber Norwegen ein Der alteste der Eriksohne Harald Grafell totete ein Jahr spater zusammen mit seinem Bruder Erling Eriksson Sigurd Ladejarl am Trondheimfjord die ehemalige Stutze Hakons des Guten im Norden Damit kontrollierte Harald Grafell als erster Konig den Handel uber die gesamte Westkuste Norwegens Dies war auch ganz im Sinne Harald Blauzahns denn der Handel mit Pelzen Robbenhaut fur Taue und Walrosszahn aus dem Gebiet der Samen war eine bedeutende Einnahmequelle Der Gewinn daraus war fur Harald Grafell betrachtlich so dass er bald die mit Tributzahlungen verbundene Stutze von Harald Blauzahn als nicht mehr so wichtig empfand Es kam zum Konflikt mit Harald Blauzahn Bei einem Treffen zur Aussprache wurde er um 970 am Limfjord in eine Falle gelockt und erschlagen Die ubrigen Bruder flohen ausser Landes Hakon Sigurdsson Bearbeiten Harald Blauzahn wechselte die Seiten und setzte den Sohn des ermordeten Sigurd Ladejarl Hakon Sigurdsson zum Jarl uber Norwegen ein Der schlug um 978 Konig Ragnfred den letzten Sohn von Erik und totete ihn Aber auch hier kam es zu einem Zerwurfnis Denn Harald Blauzahn war um 960 Christ geworden aber Hakon nicht Hakon widersetzte sich um 985 einem koniglichen Befehl zur Missionierung Norwegens und hielt den alten Gotterglauben aufrecht Harald Blauzahn fuhrte daraufhin eine Strafexpedition nach Norwegen durch die aber von Hakon abgeschlagen wurde Damit endete die Herrschaft Harald Blauzahns in Norwegen und Hakon hatte eine unabhangige Alleinherrschaft inne Er blieb aber Jarl und bemuhte sich nicht um die Konigswurde was auf ein hohes gesellschaftliches Ansehen des Jarlstitels zu seiner Zeit schliessen lasst Hakon Jarl wurde wegen seines brutalen Vorgehens bald unbeliebt und um 995 ermordet nachdem Olav Tryggvason nach Norwegen gekommen war Olav Tryggvason Bearbeiten Olav Tryggvason war ein Enkel Harald Harfagres Er hatte zusammen mit Harald Blauzahns Sohn Sven Gabelbart in England geheert und von AEthelred das Danegeld eingetrieben Dann kehrte er um 995 nach Norwegen zuruck Er hatte sich noch in England taufen lassen und begann 996 die erneute Missionierung an der norwegischen Westkuste Er pragte die ersten norwegischen Munzen von denen aber nur drei im Ausland gefunden wurden Ihm wird von den Sagas die Grundung der Stadt Trondheim zugeschrieben Um 1000 fuhr er mit einer Flotte in die Ostsee um dem danischen Konig Sven Gabelbart gegen die Wenden beizustehen In der Schlacht bei Svolder von der weder Zeit noch Ort identifizierbar sind kam er ums Leben Sven Gabelbart Bearbeiten Nach dem Tode Olav Tryggvasons ubte Sven Gabelbart die Herrschaft uber Norwegen aus Er setzte als Jarle Erik Hakonarson moglicherweise auch dessen Bruder Sven die Sohne Hakon Jarls in Vestland und Trondelag ein Im Osten scheinen weiterhin Kleinkonige als Vasallen geherrscht zu haben Olav der Heilige Bearbeiten Im Jahre 1015 erschien Olav der Heilige aus England wo er an Wikingerkampfen teilgenommen hatte Er besiegte 1016 Sven den Sohn Hakon Jarls und wurde als Konig akzeptiert Er legte die Grundzuge der norwegischen Kirchenverfassung fest Allerdings hatte er immer wieder mit Widerstanden seitens der Aristokratie in Trondelag zu kampfen Mit deren Enteignung machte er sich den zweitmachtigsten Mann Norwegens Erling Skjalgsson zu seinem Feind Er besiegte und totete ihn 1027 in einer Schlacht am Boknfjord Das fuhrte zum Abfall vieler Verbundeter Knut der Grosse dem Olav um 1025 die Unterwerfung verweigert hatte zog 1028 mit einer grossen Flotte nach Norwegen und Olav floh zu seinem Schwager Jaroslav in Nowgorod 1030 kehrte er in der Hoffnung zuruck seine Herrschaft zuruckerobern zu konnen doch die Kustenaristokratie war gegen ihn und er fiel am 29 Juli 1030 in der Schlacht von Stiklestad Knut der Grosse setzte daraufhin seinen ausserehelichen Sohn Sven Alfivason als Jarl uber das nun zu seinem Nordseereich gehorende Norwegen ein Dieser stand unter dem bestimmenden Einfluss seiner Mutter Alfiva Ihr Regierungsstil war tyrannisch und fuhrte zum Widerstand in der Bevolkerung der auch durch die kirchliche Legendenbildung um Olav geschurt wurde 1031 wurde er zum Heiligen erklart Magnus der Gute Bearbeiten Knut der Grosse starb 1035 Sein Sohn Sven war aus Norwegen vertrieben Die Aristokraten die Olav getotet hatten riefen nun seinen unehelichen Sohn Magnus aus Nowgorod zuruck und machten ihn zum Konig Er nahm die umstrittenen Gesetze seines Vorgangers Sven zuruck was ihm den Beinamen der Gute eingebracht haben soll 1041 1042 zog Magnus nach Danemark und wurde dort als Konig angenommen Er war nun Konig uber Norwegen und Danemark 1045 kam sein Onkel Harald Hardrade goldbeladen aus Byzanz zuruck und erhob als Bruder Olavs des Heiligen Anspruch auf die norwegische Konigskrone 1046 kam es zu einem Vergleich nach dem Harald Konig von Norwegen wurde wahrend Magnus Konig von Danemark blieb Die Reichsteilung war vollzogen Harald Hardrade Bearbeiten Harald Hardrade war von 1047 bis 1066 Konig von Norwegen Er gehorte zu den mehr kriegerisch orientierten Konigen fuhrte verschiedene Raubzuge in Danemark und kam bei dem Versuch sich die englische Krone als Nachfolger Knuts des Machtigen zu erobern am 25 September 1066 in der Schlacht von Stamford um Olav Kyrre Bearbeiten Harald hatte zwei Sohne Olav und Magnus Nach norwegischem Thronfolgerecht wurden sie beide Konige von Norwegen Von Magnus weiss man nichts ausser dass er auf der Isle of Man der Kirche Land schenkte wie sein Bruder Olav den Beinamen von Nidaros spater Trondheim annahm und 1069 starb Ab da war Olav Alleinherrscher Er war ein Gelehrter der sich im Bohuslan bis zu seinem Tode 1093 seinen Buchern widmete Ihm wurde wohl zu Unrecht die Grundung Bergens zugeschrieben Magnus Barfot Bearbeiten Auf Olav folgte sein Sohn Magnus Barfot Er wird wieder als Kriegerkonig beschrieben 1098 1099 zog er zu den schottischen Inseln und unterwarf die Orkneys die Faroer die Shetlands und die Insel Man Er liess seinen Sohn Sigurd auf Orkney regieren 1102 unternahm er einen zweiten Kriegszug dorthin wo er 1103 umkam Er gilt als der letzte Wikingerkonig Das christliche Mittelalter Bearbeiten Hauptartikel Norwegen im christlichen Mittelalter Die Sohne Magnus Barfots Bearbeiten Nach dem Tode Magnus Barfots wurden seine drei Sohne Sigurd Jarsalfari Oystein und Olav Konige Von Olav ist nichts bekannt Er starb fruh Oystein kummerte sich um die innere Konsolidierung des Reiches baute Bergen aus und grundete das Kloster Munkeliv Sigurd zog als erster europaischer Konig auf einen Kreuzzug und unterstutzte Balduin bei der Eroberung Sidons 1110 Wahrend ihrer Regierungszeit wurde Norwegen aus dem Erzbistum Hamburg Bremen gelost und dem Erzbistum Lund unterstellt 1123 starb Oystein und Sigurd war bis zu seinem Tode 1130 allein Konig Der Burgerkrieg Bearbeiten Harald Gille Bearbeiten Sigurd hatte seinen Sohn Magnus zum Nachfolger bestimmt Da kam Harald Gille aus Irland und behauptete Sigurds Bruder zu sein Nach bestandener Eisenprobe hatte ihn Sigurd anerkannt aber von ihm verlangt erst nach dem Tode seines Sohns Magnus die Konigswurde zu ubernehmen Dies widersprach dem alten norwegischen Thronfolgerecht wonach alle Sohne eines Konigs gleichberechtigt zur Konigswurde berufen waren 1134 brach der Burgerkrieg zwischen Magnus und Harald aus Dieser Krieg weitete sich alsbald auf alle drei nordischen Reiche aus da alle Konige untereinander versippt waren Harald Gille suchte Unterstutzung beim danischen Konig Erik Emune Er uberfiel Magnus in Bergen liess ihn blenden kastrieren und einen Fuss abhacken und steckte ihn in das Kloster Munkholmen So erhielt dieser den Beinamen Magnus der Blinde Die Sitte der Konige sich auf ihren Stutzpunkten Matressen zu halten fuhrte zu einer unubersichtlichen Zahl gleichberechtigter Kronpratendenten 1136 trat Sigurd Slembe auf und behauptete ein weiterer unehelicher Sohn von Magnus Barfot zu sein Nachdem er einem Attentat von Harald Gille knapp entronnen war uberfiel er diesen 1136 in Bergen und erschlug ihn im Bett seiner Matresse Inge Krogrygg Sigurd Munn und Oystein Bearbeiten Die Gefolgsleute von Harald Gille liessen sofort dessen vierjahrigen Sohn Sigurd Munn auf dem Oyrathing zum Konig ausrufen Gleichzeitig wurde auf dem Borgarthing in Oslo sein einjahriger Bruder Inge Krogrygg zum Konig ausgerufen Sigurd Slembe wich nach einer verlorenen Schlacht mit dem aus dem Kloster befreiten Magnus dem Blinden nach Danemark aus Von dort unternahm er Plunderungszuge nach Sudnorwegen wurde im Oslofjord von den Truppen der Kinderkonige gestellt und besiegt Magnus der Blinde wurde in der Schlacht getotet Sigurd Slembe gefangen und zu Tode gefoltert 1142 kam ein weiterer unehelicher Sohn von Harald Gille nach Norwegen Oystein Haraldsson Er zog 1150 weiter nach Westen besetzte die Orkneys und fuhrte nach Wikingerart Raubzuge in Schottland durch Um 1154 wurde von Kardinal Nikolaus Breakspear das Erzbistum Nidaros gegrundet Nach seiner Abreise verscharften sich die Spannungen zwischen den drei Brudern Inge erfuhr von dem Plan seiner beiden Bruder ihn bei den nachsten gemeinsamen Verhandlungen abzusetzen Das veranlasste ihn zu einem Praventivschlag 1155 wurde Sigurd Munn in einer Schlacht bei Bergen geschlagen und getotet 1157 wurde Oystein besiegt und in Bohuslan getotet Nun war Inge Alleinherrscher Hauptverbundeter war ein Aristokrat namens Erling Skakke Ehemann von Sigurd Jarsalfaris Tochter Kristin Die Gefolgsleute der getoteten Konige organisierten den Widerstand gegen Inge Sie scharten sich um Hakon Herdebrei einem unehelichen Sohn von Sigurd Munn 1158 1159 wurde er zum Mitkonig ausgerufen Das fuhrte zu grausamen Raubzugen Konig Inges im Nordwesten Inge besiegte Hakon in einer Schlacht und Hakon musste nach Trondelag fliehen wo er neue Truppen sammelte Mit diesen zog er nach Oslo und uber Schweden nach Danemark Aber 1159 kam es zu einem erneuten Kampf zwischen den beiden im Oslofjord in dem Inge fiel Hakon war nun Alleinherrscher uber Norwegen Erling Skakke und Magnus Erlingsson Bearbeiten Erling Skakkes Sohn Magnus Erlingsson wurde 1161 funfjahrig zum Konig ausgerufen Gegen die Zusage ihm den Oslofjord zu uberlassen unterstutzte der Danenkonig Waldemar ihn gegen Hakon Herdebrei 1162 besiegte und totete Erling Konig Hakon Nun scharten sich seine Gegner um Sigurd Markusfostre einen weiteren Sohn von Sigurd Munn Wahrend Magnus nur uber seine Mutter konigswurdig war war Sigurd Konigssohn jedoch anders als Magnus nicht ehelich geboren was Magnus aus der Sicht der Kirche den Vorzug gab 1163 wurde Magnus in Bergen als erster norwegischer Konig feierlich gekront Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Reichsversammlung und eine Reichssynode abgehalten Der Kronungseid und die kirchliche Weihe gaben dem norwegischen Konigtum einen neuen Inhalt Auf der Reichsversammlung wurde das Thronfolgerecht geandert und festgelegt dass grundsatzlich der alteste ehelich geborene Sohn eines Konigs Konig werden solle Erling versuchte die Abmachung mit Konig Waldemar zu brechen aber Waldemar kam 1165 nach Oslo und liess sich huldigen Nach mehreren Kriegszugen erreichte Erlings Frau 1170 einen Frieden mit Waldemar Sie liess sich von Erling scheiden zog ausser Landes Darauf totete Erling ihren Sohn aus ihrer fruheren Verbindung mit Sigurd Munn Markus Ein paar Jahre spater kam es zu Unruhen in Bohuslan deren Kristallisationspunkt Oystein Moyla der Sohn Konig Oystein Haraldsons und Enkel von Harald Gille war Telemark schloss sich dem Aufstand an Die Aufstandischen die sogenannten Birkebeiner erhielten Unterstutzung in Trondelag und Oystein wurde 1176 zum Konig ausgerufen Er zog nach Suden um Oslo erneut anzugreifen wurde aber 1177 geschlagen und getotet Der Fuhrer der Birkebeiner Sverre behauptete Sohn des Konigs Sigurd Munn zu sein Er wurde auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen aus Schweden unterstutzt 1179 schlug er bei Bergen Erling und totet ihn Magnus Erlingsson entkam mit Muhe Die Kirche stand aber auf seiner Seite Wahrend des folgenden Krieges musste deshalb Oystein ausser Landes gehen denn Sverre errang einen Sieg nach dem anderen Schliesslich kam es 1182 zu einem Vergleich zwischen Oystein und Sverre 1184 schlug Sverre Magnus in einer Seeschlacht am Sognefjord und Magnus kam ums Leben Oystein starb im gleichen Jahr Sein Nachfolger wurde der bisherige Bischof von Stavanger Er war immer ein scharfer Gegner Sverres gewesen Die Baglerkriege Bearbeiten Der Sieger Sverre sah sich unverzuglich einem neuen Gegner gegenuber Jon Kuvlung der behauptete Sohn von Inge Krogrygg zu sein Im Herbst 1188 wurde ihm auf dem Oyrating als Konig gehuldigt im Dezember wurde er bereits getotet Als nachster trat Sigurd Brenna ebenfalls ein angeblicher Sohn Konig Inges auf Auch er wurde besiegt und getotet Es kam zum Konflikt zwischen Sverre und dem Erzbischof uber die wechselseitigen Machtbefugnisse 1190 musste Erzbischof Erik nach Lund fliehen Zwischen 1189 und 1191 kam es zu weiteren lokalen Aufstanden die alle in der Regel von den Bauern vor Ort niedergeschlagen wurden Wirklich ernst zu nehmen war nur die permanente Gegnerschaft der Kirche Von den Orkneys ging der nachste Aufstand aus Von dort kam die Partei von Erling Skakke und dessen Sohn Konig Magnus unter der Leitung von Sigurd der behauptete ein Sohn von Magnus zu sein 1194 wurde die Flotte vor Bergen in einer Seeschlacht geschlagen und Sigurd getotet Der Verdacht den Aufstand angezettelt zu haben fiel auf Bischof Nikolas Arnason von Oslo was fur ihn unmittelbare Lebensgefahr bedeutete Im Sommer 1194 stellte sich Papst Coelestin III hinter den Erzbischof und bedrohte jeden mit dem Bann der die Rechte der Kirche wie sie Erzbischof Oystein und Erzbischof Erik beanspruchten in Frage stellte Bischof Nikolas wurde zur feierlichen Kronung Sverres gezwungen Daraufhin wurden alle an der Kronung beteiligten Geistlichen vom Papst gebannt Erzbischof Erik belegte anschliessend von Lund aus den Konig mit dem Kirchenbann und verhangte uber Norwegen das Interdikt Erik setzte nun Mittel der Propaganda ein lud die Bischofe zu einer Reichssynode und erklarte der Bann sei ein in Danemark erfundenes Gerucht Bischof Nikolas zog 1195 nach Lund und verglich sich mit dem Erzbischof Nach seiner Ruckkehr grundete er die Bagler dt Krummstabler Bagall Bischofsstab Partei Galionsfigur wurde Erling Steinvegg ein angeblicher Sohn von Magnus Erlingsson Aber die militarische und politische Leitung behielt Bischof Nikolas Erling wurde auf dem Borgarthing gehuldigt Die Bagler beherrschten den Oslofjord und das Oppland Sverre intensivierte seine Propaganda und liess von einem gelehrten Geistlichen eine Schrift verfassen in welcher er nachwies dass der Bann unrechtmassig und damit wirkungslos sei 1196 brach der 1 Baglerkrieg aus 1197 kam es zu einer Schlacht im Oslofjord mit einem Sieg Sverres 1198 siegten die Bagler vor Trondheim In der nachsten Seeschlacht 1199 unterlagen die Bagler Sverre forcierte den Schiffbau In den folgenden drei Jahren wurde die bessere Ausrustung und die bessere Kampferfahrung der Truppen Sverres in den weiteren Kampfen um den Oslofjord fur diese Phase des Krieges entscheidend Die Bagler wurden geschlagen und 1202 eroberte Sverre Bergen Dabei erkrankte er und starb Sein Sohn Hakon folgte seinem Vater nach Er holte die landfluchtigen Bischofe zuruck und verglich sich noch im Sommer 1202 mit ihnen Der Vergleichsvertrag wurde so ungenau abgefasst dass beide Seiten damit leben konnten Die Lage anderte sich als der Konig 1204 starb Die Birkebeiner wahlten seinen vierjahrigen Enkel Guttorm Sigurdsson zum Konig Die Leitung des Reiches ubernahm Sverres Neffe Hakon der weil jedem vernunftigen Rat unzuganglich bald den Beinamen Galen der Verruckte bekam Die nach Danemark ausgewichenen Bagler wollten dies nicht hinnehmen Sie sammelten sich um den angeblichen Sohn Magnus Erlingssons Erling Steinvegg und hatten die Unterstutzung von Konig Waldemar II Inzwischen bestimmten die Truppen den Konig Erling wurde 1204 von den Baglern in Oslo zum Konig gewahlt Im gleichen Jahr starb der kleine Guttorm Die Birkebeiner wahlten Inge Bardsson aus altem Trondergeschlecht Sohn von Sverres Schwester Cecilia Sigurdsdatter mit dem Adligen Bard Guttormsson Hakon blieb militarischer Anfuhrer und Inge zog sich nach Trondelag zuruck Er zwang die Bagler wieder nach Danemark zuruck Im folgenden 2 Baglerkrieg kampften nur noch Berufssoldaten ohne durchgreifenden Erfolg gegeneinander Als dann auf der Baglerseite Erling Steinvegg 1207 starb machte sich allgemein Kriegsmudigkeit breit Bischof Nikolas gelang es noch den Neffen Inges Philipp Simonsson zum Konig wahlen zu lassen was zu neuerlichen Kampfen fuhrte Aber der Ruckhalt der Truppen in der Bevolkerung war verschwunden so dass es 1208 zum Friedensschluss von Kvitsoy kam auf der das Reich zwischen Inge Hakon und Philipp dreigeteilt wurde Auf Druck der Birkebeiner sollte Philipp den Konigstitel nicht annehmen und Inge als Oberkonig anerkennen Er fuhrte ihn dennoch und benutzte weiterhin das Konigssiegel Als Jarl Hakon 1214 starb ubernahm er dessen Reich Nach seinem Tod 1217 wurde Hakon Hakonsson Konig 1217 starb auch Philipp Zunachst ubernahm dessen Macht Ragnvald Hallkjelsson ein Neffe Magnus Erlingssons Er wurde aber auf einem Thing erschlagen 1218 kam es zur Aussohnung zwischen Baglern und Birkebeinern Es kam aber immer noch zu lokalen Aufstanden im Sudosten die aber mehr von Rauberbanden gefuhrt wurden die sich um obskure Konigsabkommlinge scharten Nur gehorte zu dieser Zeit zum vollen Konigtum auch die kirchliche Kronung Diese geschah erst 1247 1260 wurde im Thronfolgegesetz das Einkonigtum fur Norwegen endgultig verankert Unter seiner Regierung wurden eine Reihe Gesetzesverbesserungen eingefuhrt und damit eine durchgreifende Rechtsreform in Angriff genommen die sein Sohn dann vollenden sollte Unter ihm schloss Island mit Norwegen einen Staatsvertrag gamli sattmali der alte Vertrag der Island unter die Oberhoheit Norwegens brachte und Freistaatszeit beendete Er starb 1262 auf einem Feldzug gegen die Schotten die die Orkneys angegriffen hatten Magnus Hakonsson Bearbeiten Magnus Hakonsson baute einen effizienten und hochgebildeten Diplomatenstab auf So kam es 1266 zu einem Vertrag mit Schottland gegen das sein Vater Krieg gefuhrt hatte In diesem Vertrag uberliess er die Insel Man und die Hebriden fur eine Einmalzahlung von 4000 und einer jahrlichen Zahlung von 100 Mark Sterling an Schottland Angeblich waren die 100 Mark die Halfte der norwegischen Einnahmen von den beiden Kolonien Dafur erkannte Schottland die Oberhoheit Norwegens uber die Shetlands und Orkneys an Die Zahlungen wurden von der Schottischen Seite 1270 eingestellt Das trubte das Verhaltnis zu Schottland Am Ende seines Lebens verbesserte es sich aber und sein Sohn und Nachfolger Erik heiratete Margarete die Tochter des schottischen Konigs Alexanders III Im Allgemeinen war auch sein Verhaltnis zu Schweden gut wenn er auch bei den schwedischen Thronstreitigkeiten den spater unterlegenen Waldemar Birgerson gegen Magnus I unterstutzte Er war mit Ingeborg der Tochter des danischen Konigs Erik Plogpenning verheiratet Nach dem Tode Eriks kam es zu Thronstreitigkeiten in Danemark wo das Erbrecht seiner Frau ebenfalls eine Rolle spielte Es gelang ihm sich aus dem Streit herauszuhalten Seine bedeutendste Leistung lag aber auf dem Gebiet der Gesetzgebung wodurch er den Beinamen lagabaete Gesetzesverbesserer erhielt Er ersetzte Frostathingslov und Borgathingslov durch ein einheitliches Gesetzeswerk in zwei Rechtsbuchern dem Landslov und dem Bylov Fur Island galt eine Sonderfassung das Jonsbok Die Hirdskra wurde novelliert Auf Beschwerde der Hanseaten gab er ihnen weitreichende Immunitat der Beginn des Sonderrechts fur die Hanseaten in Bergen Neben der Leidangsplikt der bisher geltenden allgemeinen Wehrpflicht stellte er ein Berufsheer von ungefahr 1200 Mann auf 1280 starb er Sein Nachfolger wurde sein Sohn Erik Magnusson Erik Magnusson Bearbeiten Erik Magnusson ubernahm die Konigswurde mit zwolf Jahren Er stand daher unter der Vormundschaft des Reichsrates Dieser nahm den Konfrontationskurs seines Grossvaters gegen die Kirche und dessen aggressive Aussenpolitik wieder auf Diese Politik richtete sich gegen Danemark und die Hanse Nur zu England und Schottland blieben die Beziehungen gut Die Verbindung mit Schottland wurde durch die Ehe mit der sieben Jahre alteren Konigstochter Margarete im Jahre 1281 gefestigt Sie brachte eine Mitgift von 14 000 Mark Silber mit in die Ehe Daruber hinaus wurden die schottischen Zahlungen fur die Insel Man und die Hebriden wieder aufgenommen 1280 kam es zu erneuten schweren Konflikten zwischen Reichsrat und Kirche die dazu fuhrten dass 1282 Erzbischof Jon Raude zusammen mit den Bischofen von Oslo und Hamar das Reich verlassen mussten Er starb im gleichen Jahr in Skara in Schweden Danach kam es zu einem Vergleich mit der Kirche Die Politik gegen die Hanse fuhrte zu einer Sperrung des Oresunds Dies zwang zu Verhandlungen die 1285 zu dem Schiedsspruch von Kalmar durch Konig Waldemar Birgerssons fuhrten wonach Norwegen 6000 Mark Silber zu zahlen und die Handelsprivilegien wieder zu gewahren hatte Das fuhrte in der Folgezeit praktisch zu einem Staatsbankrott Der Hanse blieb aber der Handel ins Hinterland und die Handelsfahrt nordlich von Bergen nach wie vor verboten Das war ein Separatfrieden zwischen Norwegen und den norddeutschen Stadten in den Danemark nicht einbezogen war Der Reichsrat konnte daher seine antidanische Politik fortsetzen Als Grundlage wurde der Erbanspruch von Ingeborg der Frau von Konig Magnus und Tochter des danischen Konigs Erik Plogpening herangezogen Nach dem Mord an Erik Klipping wurde die danische Adelsopposition der Taterschaft beschuldigt und pauschal in die Verbannung geschickt Sie kam nach Norwegen An ihrer Spitze standen Graf Jakob von Nord Halland Es war immer wieder das Ziel norwegischer Politik gewesen Halland zu gewinnen 1289 begann der Krieg mit einem grossen Flottenaufgebot nach Danemark 1290 kam es zu einem zweiten Heereszug und zur Bildung befestigter Bruckenkopfe in Halland was die Kontrolle uber den Oresund ermoglichte Daneben unterstutzte Norwegen die Opposition gegen Erik Menved Nach den nachsten Kriegszugen 1293 und 1295 bot Konig Erik von Danemark Vergleichsverhandlungen an die im Herbst 1295 mit einem Waffenstillstand in Hindsgavl auf Funen endeten Konig Erik von Norwegen und sein Bruder erhielten freie Verfugungsgewalt uber die in Danemark von der Mutter geerbten Guter und die Verbannten erhielten ihren Besitz wieder Der Waffenstillstand wurde spater erneuert und wahrte bis in die Regierungszeit Hakons V Die standigen Rustungsanstrengungen uberstrapazierten den norwegischen Haushalt und die Einnahmen so dass 1285 akuter Geldmangel eintrat Am 13 Juli 1299 starb Konig Erik und sein Bruder Hakon trat am 10 August die Nachfolge an Hakon Magnusson Bearbeiten Hakon Magnusson begann seine Nachfolge nach seinem Bruder 1299 damit den Reichsrat zu saubern und 1302 ein Gesetz uber die Befugnisse des Reichsrates bei der Ausubung der Vormundschaft zu erlassen und 1308 eine Verwaltungsordnung fur den koniglichen Hof zu erlassen Gleichwohl wurde der Rat des Konigs nun zu einem selbstandigen koniglichen Regierungsorgan nach dem Vorbild des ubrigen Europas Nach dem Kronungseid von 1260 und 1273 sollte der Konig die Gesetze mit dem Rat guter Manner erganzen In den Tagen Hakon Hakonssons und Magnus lagabotes war der Rat guter Manner noch der Reichstag Aber 1280 kam es zu einer grossen Gesetzesnovellierung durch den Reichsrat worin diese Rolle auf den Reichsrat verlagert wurde 1308 erliess Konig Magnus Hakonsson eine umfassende Novelle des Staats und Verwaltungsrechts Darin ging es vor allem darum fur die Zukunft die Ausdehnung der Adelsgewalt und ihren Selbstbedienungsmissbrauch zu verhindern der offenbar besonders wahrend der Vormundschaft uber den minderjahrigen Konig Erik eingerissen war Kunftig durften keine neuen Lendmenn und Jarle als die Konigssohne und Orkney Jarle ernannt werden Der Konig wollte auf diese Weise die Zusammensetzung seines Hofapparates mit neu ernannten Hofbeamten selbst steuern Alle Regierungsbezirke Syssel wurden auf neue Personen ubertragen auf die er einen besseren Zugriff hatte Die praktische Wirkung dieser grossen Verwaltungsnovelle von 1308 ist allerdings sehr umstritten da die personellen Voraussetzungen fur deren Umsetzung noch nicht vorhanden waren Seine engsten Mitarbeiter wahlte er nicht mehr nach Stand und Vermogen sondern nach Ausbildung und Fahigkeit aus Damit trat eine gewisse Professionalisierung der Regierung ein Er erhielt die papstliche Erlaubnis seine Kapellen in gewissem Masse losgelost von den Bischofskirchen unter Leitung eines Kapellan Kapellmagister zu errichten Es entstanden 14 konigliche Kapellen im Lande davon vier mit einem Priesterkollegium die Apostelkirche in Bergen die Mariakirche in Oslo die Olavskirche auf Avaldsnes und die Michaelskirche auf Tonsberghus In den Geistlichen dieser Kapellen fand der Konig zuverlassigere Mitarbeiter als es die ubrigen Geistlichen waren Mit zunehmender Ausweitung der Schrift im Verkehr mit den ubrigen Landesteilen wandelte sich allmahlich das Reisekonigtum in eine stationare Hofhaltung Norwegen begann ein Staat im modernen Sinne zu werden obgleich es den Begriff noch nicht gab Aber es kam der Begriff Norges kongens Rige Das Reich des Konigs von Norwegen auf Aber die okonomische Grundlage dieses Staates war schwach Die kirchlichen Institutionen hielten ca 40 des Grundvermogens der Konig etwa 7 Die staatliche Steuer konnte sich bei weitem nicht mit dem kirchlichen Zehnten messen Die staatlichen Einnahmen aus Bussen Steuern Zollabgaben und Abgaben von den Kronbesitzungen waren verhaltnismassig bescheiden Das hangt zum einen mit dem Schiedsspruch von Kalmar zum anderen mit der geringen Bevolkerungsdichte zusammen Eine engagierte mit Kosten verbundene Aussenpolitik war damit nicht zu leisten Ein weiterer Aspekt seiner Politik war die Abwehr des Versuchs der Hanse entgegen den Privilegien auch Binnenhandel zu betreiben Sie fuhrten zu entsprechenden Verboten zu denen auch das Verbot von Spekulationskaufen fuhrte also Aufkauf von Waren in fetten Jahren und Verkauf zu uberhohten Preisen in mageren Jahren Aber auch der norwegische Aussenhandel wurde durch Exportzolle fur auslandische Exporteure geschutzt Auslandische Schiffe die norwegische Hafen anliefen mussten ab 1294 ein skipspund 160 kg Korn bezahlen Wahrend der kontinentalen Hungerjahre 1315 und 1316 Lit Curschmann 1900 S 85 208 f verbot der Konig den Export von Butter Klippfisch und Stockfisch fur auslandische Exporteure die kein Getreide nach Norwegen brachten Dies war eine der Ursachen fur die grossen Pestepidemien jener Zeit die mit der Einfuhr von Getreide eingeschleppt wurden siehe dazu Pestepidemien in Norwegen Gegenuber Schweden und Danemark setzte er allerdings glucklos die Politik seines Vaters fort indem er die schwedische Unterstutzung fur ein Vorgehen gegen Konig Erik Menved von Danemark im Einvernehmen mit der dortigen Adelsopposition suchte Denn er hatte seine einjahrige Tochter Ingebjorg mit Erik dem zwanzigjahrigen Sohn des schwedischen Konigs Birger verlobt Als sich die Sohne Birgers gegen ihren Vater erhoben sah sich Norwegen plotzlich in Schweden und Danemark auf Seiten der Opposition Erik floh nach Norwegen und wurde vom Konig mit Bohuslan und Halland belehnt Doch Erik wechselte die Seiten und verglich sich mit Konig Erik Menved und nahm von ihm Halland zu Lehen Damit war die norwegische Politik gescheitert und Konig Hakon musste sich mit Erik Menved ebenfalls vergleichen Er verlobte nunmehr seine Tochter Ingeborg mit dem Bruder Eriks Magnus und begann mit dem Bau der damals uneinnehmbaren Festung Bohus Die schwedische Adelsopposition sturzte 1318 Konig Birger Zum Nachfolger wurde 1319 Magnus Erikson gewahlt Konig Magnus starb am 8 Mai 1319 Magnus Erikson Bearbeiten Magnus Eriksson war der Enkel von Konig Magnus und drei Jahre alt als er nach dem Tode seines Grossvaters auch zum Konig von Norwegen gewahlt wurde Jetzt traten sowohl der norwegische als auch der schwedische Reichsrat die Vormundschaft im jeweiligen Land an Zum ersten Mal tritt der Reichsrat in staatsrechtlicher Funktion in Erscheinung Dem Reichsrat stand ab 1323 ein Statthalter vor der den Titel Des Konigs Statthalter in Norwegen und das konigliche Siegel fuhrte Dazu kam 1327 ein Reichskanzler Das wurde der hochgelehrte Pal Bardsson Doktor des romischen und kanonischen Rechts der Universitat Orleans 1333 wurde er Erzbischof Die erste Aufgabe war den Konflikt zwischen Russland und Norwegen Schweden um die Gebiete der Samen zu beenden Er wurde 1326 durch einen Vertrag beigelegt die Plunderungszuge gingen aber bis Mitte des 14 Jahrhunderts weiter Die Beschrankungspolitik gegenuber der Hanse wurde fortgesetzt 1331 wurde Magnus nach schwedischem Recht mundig und ubernahm dort die Regierungsgeschafte funf Jahre vor der Mundigkeit in Norwegen Der Statthalter in Norwegen trat zuruck und 1333 wurde der Kanzler Erzbischof und legte deshalb sein Amt nieder Nach seiner Hochzeit mit Blanche von Namur 1335 kam es zwischen dem Konig und der Aristokratie zum Konflikt teils weil er deren Einkunfte zum Teil fur sich beanspruchte teils weil er ihre Privilegien beschnitt 1336 liess er sich in Stockholm fur beide Reiche kronen Bei dieser Zeremonie fehlten Vertreter des norwegischen Staates Die Spannungen nahmen zu und 1339 kam es in Ostnorwegen sogar zu einem Aufstand Es kam zu einem Treffen mit dem Reichsrat bei dem unter anderem festgehalten wurde dass sein 1339 geborener Sohn Erik schwedischer Konig und sein 1340 geborener Sohn Hakon norwegischer Konig werden sollten Das war ein Bruch mit dem norwegischen Thronfolgegesetz von 1260 wonach der alteste Sohn eines Konigs dessen Nachfolger werde Ausserdem anderte er seine Handelspolitik gegenuber der Hanse Er erneuerte die alten Handelsprivilegien der Hanse Alle Kaufleute der deutschen Hanse erhielten Zollbefreiung und unbeschrankte Handelserlaubnis sowie eigene Gerichtsbarkeit nach ihren Gesetzen und Traditionen Tatsachlich aber war Haupthandelspartner Norwegens England Wahrend der grossen Pestepidemie 1348 49 starben im Land rund 60 der Bevolkerung was grosse soziale und wirtschaftliche Umwalzungen nach sich zog Die Oberschicht war am starksten betroffen und wurde nach und nach von Danen ersetzt Die Sprache anderte sich dadurch und das Land konnte sich einen eigenen Konigshof nicht mehr leisten Kalmarer Union 1397 1523 Bearbeiten Hauptartikel Kalmarer Union Nachdem Konigin Margarethe I von Danemark und Norwegen auch zur Regentin im Konigreich Schweden gewahlt wurde waren die drei Lander in einer Union vereint In der schwedischen Stadt Kalmar wurde 1397 Erich von Pommern ein Neffe von Margarethe I als Konig der Union gekront nachdem er zuvor bereits 1388 vom norwegischen Reichsrat zum Erben des Reiches erklart wurde Die Union wurde 1450 durch einen Vertrag in dem das Prinzip der gemeinsamen Konigswahl enthalten ist festgeschrieben Der Vertrag wurde aber nie ratifiziert In der von Danemark beherrschten Union wurde die Position Norwegens immer schwacher wahrend es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Danemark und Schweden kam Nachdem der schwedische Adel unter Gustav I Wasa gegen das danische Konigshaus rebellierte und auch der norwegische Adel Widerstand leistete wurde der letzte Konig der Union Christian II 1523 vom Thron abgesetzt Das bedeutete das Ende der Kalmarer Union Union mit Danemark 1523 1814 Bearbeiten Hauptartikel Danemark Norwegen Nach der Auflosung der Kalmarer Union war Norwegen de jure in Union mit Danemark aber de facto zu einer autonomen danischen Provinz geworden Durch Christian III wurde 1536 offiziell die Reformation in Norwegen eingefuhrt Die theologische Grundlage dafur bildete die lutherische Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen Infolgedessen wurde das norwegische Kirchenvermogen zugunsten der Krone enteignet und der Konig setzte sich selbst als Oberhaupt der Kirche ein Damit war die Geistlichkeit politisch entmachtet Von den Beamten stammte die Mehrzahl aus Danemark Danisch wurde zur alleinigen Sprache der Liturgie und der koniglichen Verwaltung erklart So mussten die Norweger nach Kopenhagen fahren um zu studieren Erst gegen Ende des 18 Jahrhunderts als das norwegische Nationalbewusstsein erstarkte erhielten Norweger wieder breiteren Zugang zu offentlichen Amtern 1813 begannen die Planungen zur Errichtung einer eigenen norwegischen Universitat in Christiania Oslo die aber erst in der Zeit der Union mit Schweden verwirklicht wurde Eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung fur den danischen Gesamtstaat hatten Norwegens Erzbergwerke Die dafur zustandigen Verwaltungsbehorden waren die einzigen allein fur Norwegen zustandigen Institutionen Fur alle anderen Angelegenheiten war die Danische Kanzlei in Kopenhagen zustandig Wahrend der Napoleonischen Kriege war Norwegen zweimal 1801 und 1807 1814 durch britische Marineblockaden vom danischen Mutterland getrennt Im letzten Kriegsjahr 1814 wurde Norwegen dann auch zum Kriegsschauplatz als schwedische Truppen versuchten das Land zu besetzen Die Tatsache dass aus Danemark keine militarische Hilfe zu erwarten war und die Erkenntnis dass Norwegen mehrere Jahre hindurch auch ohne administrative Weisungen aus Kopenhagen ausgekommen war fuhrten massgeblich zum Beginn der Unabhangigkeitsbewegung von 1814 Union mit Schweden 1814 1905 Bearbeiten Hauptartikel Union zwischen Schweden und Norwegen Der danische Konig der in den Napoleonischen Kriegen auf Napoleons Seite gestanden hatte musste nach dem Fall Napoleons im Kieler Frieden Norwegen an Schweden abtreten Sowohl der danische Statthalter in Norwegen der im Mai 1813 in dieses Amt eingesetzte danische Prinz Christian Friedrich als auch weite burgerliche Kreise lehnten den Ubergang an Schweden ab Am 27 Februar 1814 proklamierte Norwegen deshalb seine Unabhangigkeit im Hinblick auf die geplante Union mit Schweden und beendete so die danisch norwegische Personalunion selbst bevor die Vereinbarungen des Kieler Friedens rechtswirksam wurden Am 17 Mai 1814 trat in Eidsvoll bei Oslo eine Verfassungsgebende Versammlung norwegischer Burger zusammen die das Grundgesetz beriet und die norwegische Verfassung verabschiedete Die im Grunnlov verankerten Institutionen und Prinzipien bilden bis heute das legislative Fundament des Norwegischen Staates Mannern uber 25 wurde das Wahlrecht zugesprochen sofern sie Beamte waren als Landwirte zu versteuerndes Grundeigentum besassen oder als Stadtbewohner ein bestimmtes Vermogen besassen Dies bedeutete in gewisser Weise einen Vorteil der Beamten gegenuber den Stadtern da jene eher in der Lage waren die Landbevolkerung bei der politischen Meinungsbildung zu beeinflussen Auch die Ausrichtung des Staatswesens auf die Monarchie und dessen Beamtenschaft verstarkte die Position der im Staatsdienst tatigen embetsmenn Christian Friedrich wurde zum Konig von Norwegen gewahlt Er konnte seine Macht jedoch nur wenige Monate halten weil eine vollige Unabhangigkeit Norwegens nicht durchsetzbar war Seine Rolle bei den Ereignissen des Jahres 1814 ist in der Geschichtswissenschaft umstritten Eine an den nationalen Interessen Norwegens ausgerichtete Schule betont seinen Widerstand gegen den Kieler Vertrag und sein zogerliches Verhalten im Spatsommer 1814 Sie sieht ihn als einen Handlanger dynastischer Interessen Im Zuge einer Neubewertung wird sein politisches Geschick ebenso wie sein Wirken zu Gunsten der Unabhangigkeit Norwegens anerkannt In der Konvention von Moss raumte der schwedische Kronprinz Karl XIV Norwegen jedoch die Beibehaltung seines Grundgesetzes ein sodass das Verhaltnis zwischen Norwegen und Schweden lediglich eine Personalunion darstellte zwei Staaten mit demselben Staatsoberhaupt und gemeinsamer Aussenpolitik Island Faroer und Gronland die ursprunglich zum Konigreich Norwegen gehort hatten fielen durch den Kieler Vertrag an Danemark Der ab 1848 entstehenden norwegischen Arbeiterbewegung verlieh Marcus Thrane wesentliche Impulse Er grundete lokale Arbeitervereine und gab das Blatt der Arbeitervereine heraus Daraus entstand die Thranitterbewegung Auf ihrem Hohepunkt waren in 400 Vereinen etwa 30 000 Mitglieder organisiert In den 1840er Jahren entstand auch die Bewegung des Skandinavismus die nicht nur die kulturelle Gemeinschaft von Schweden Danemark und Norwegen sondern auch ihr politisches Zusammenwirken zum Ziel hatte Fur Norwegen hatte das aber die Beibehaltung der Unterordnung in der Union mit Schweden bedeutet Deshalb forderten Kreise aus der erstarkenden stadtischen Burgerschaft der Beamtenschaft und der Intelligenz eine Reform der Staatsverwaltung zugunsten der lokalen Selbstverwaltung und eine wirkliche Gleichstellung Norwegens in der Union Ihr Fuhrer war Johan Sverdrup zusammen mit dem Storting Abgeordneten Ole Gabriel Ueland dem Vertreter der Bauernopposition Sie grundeten 1859 eine Reformgesellschaft die sie zu einer nationalen politischen Partei entwickeln wollten die aber wieder zerfiel Der Streit uber die Bedingungen fur die Union flammte 1859 erneut auf als die Frage der koniglichen schwedischen Statthalterschaft in Norwegen aufgeworfen wurde Das Storting schaffte dieses Amt einseitig ab und berief sich dabei auf die vollige Souveranitat Norwegens in den Fragen die gemass der Unionsakte von 1815 nicht unter das Vorbehaltsrecht Schwedens fielen Gegen diesen Beschluss erhob der schwedische Konig Oskar I Einspruch 1865 wurde auf schwedische Initiative ein schwedisch norwegisches Komitee zur Uberprufung der Bedingungen der Union gebildet Das Storting lehnte aber 1871 Vorschlage dieses Komitees fur die Grundung gemeinsamer Institutionen beider Lander ab Fur die Erneuerung der nationalen Kultur war in den 1850er Jahren die Schaffung einer eigenen norwegischen Schriftsprache auf der Grundlage von norwegischen Dialekten dem sogenannten Landsmal durch Ivar Aasen von Bedeutung Damit sollte eine Abgrenzung zu der bisher danisch dominierten Schriftsprache dem Riksmal erfolgen Frauen durften sich bereits ab 1901 an Regionalwahlen beteiligen 2 Voraussetzung war jedoch dass sie uber Grundbesitz verfugten oder mit Grundbesitzern verheiratet waren 3 Siehe auch Flaggenstreit Norwegen Schweden und Det store jernbanekompromissetAuflosung der Union 1905 Bearbeiten nbsp Ankunft des neuen Konigs Hakon VII in Norwegen auf seinem Arm Kronprinz Olav links Ministerprasident Christian MichelsenWahrend des 18 und 19 Jahrhunderts entstand in Norwegen eine starke nationalromantische Volksbewegung fur grossere Selbstandigkeit erst innerhalb des danischen Reiches dann fur eine Gleichberechtigung innerhalb der schwedisch norwegischen Personalunion In Norwegen bluhte zu dieser Zeit ein kultureller Aufschwung beispielsweise durch Ibsen Bjornson und Edvard Grieg der auch der Nationalbewegung half Diese Entwicklung verstarkte das Bestreben Norwegens nach volliger Unabhangigkeit Bereits 1892 beschloss das Storting Verhandlungen mit Schweden uber die konsularischen Vertretungen Norwegens im Ausland aufzunehmen Zwischen 1902 und 1904 wurde im schwedisch norwegischen Komitee der letzte Versuch unternommen sich uber strittige Fragen der aussenpolitischen Vertretung zu einigen der aber scheiterte weil Schweden auf dem Recht bestand die norwegischen Konsuln einzusetzen Das fuhrte schliesslich dazu dass das Storting im Mai 1905 ein unabhangiges Konsularwesen forderte Als der schwedische Konig Oskar II dies ablehnte trat die norwegische Regierung zuruck Das norwegische Parlament erklarte darauf die Personalunion am 7 Juni fur nichtig und setzte die zuruckgetretene Regierung provisorisch wieder ein Eine Volksabstimmung am 13 August die auch vom schwedischen Reichstag gefordert worden war bekraftigte mit 99 5 Prozent der Stimmen die Auflosung der Union mit Schweden Die norwegische Seite bot nun Oskar an ein schwedischer Prinz konne den Thron eines unabhangigen Norwegen besteigen doch Oskar lehnte dies im September 1905 ab Noch wahrend des Ablosungsprozesses kam es zu Spannungen um die zukunftige Grenzziehung zwischen Norwegen und Schweden in deren Verlauf die Streitkrafte beider Lander mobilisiert und Bundnisgesprache mit mehreren europaischen Staaten gefuhrt wurden Am 23 September wurden die Trennungsverhandlungen jedoch friedlich mit dem Vertrag von Karlstad abgeschlossen und mit einer weiteren Volksabstimmung die konstitutionelle Monarchie als Staatsform festgelegt Der danische Prinz Carl wurde als norwegischer Konig vorgeschlagen Er verlangte jedoch eine Volksabstimmung zur Legitimierung durch die Bevolkerung Das Ergebnis fiel positiv aus so dass Prinz Carl von Danemark am 18 November zu Konig Hakon VII von Norwegen gewahlt wurde Uber seine Mutter Louise stammte der neue norwegische Konig als Enkel von Konig Karl XV aus dem schwedischen Konigshaus Bernadotte Als zweiter Sohn des danischen Konigs Friedrich VIII war er Mitglied der danischen Konigsfamilie Am 2 November 1906 unterzeichneten die Grossmachte Grossbritannien Frankreich Deutschland und Russland einen Vertrag in dem sie die Unabhangigkeit Norwegens garantierten Dabei sah Norwegen Grossbritannien als wichtigste Garantiemacht an da es der grosste Handelspartner und Hakon VII mit Maud von Grossbritannien und Irland verheiratet war der jungsten Tochter des britischen Konigs Eduard VII In der Wahl von 1906 unterstutzen die Befurworterinnen des Frauenwahlrechts die Radikalen und ein Sieg der Radikalen fuhrte dazu dass 1907 diejenigen Frauen die bereits uber das regionale Wahlrecht verfugten auch auf nationaler Ebene dieses Recht erhielten 3 1913 wurden alle Beschrankungen aufgehoben 4 Damit fuhrte Norwegen das Frauenwahlrecht 1913 als vierter Staat der Erde nach Neuseeland Australien und Finnland ein 5 Erster Weltkrieg BearbeitenNorwegen versuchte im Ersten Weltkrieg seine Neutralitat zu wahren war aber indirekt durch die Handelsflotte beteiligt und agierte auf der Seite der Entente So konnten die Entente Machte norwegische Schiffstonnage fur den Warentransport chartern Grossbritannien das ab 1914 eine Seeblockade der Nordsee gegen Deutschland betrieb ubte starken wirtschaftlichen Druck auf Norwegen aus um den Export von kriegswichtigen Gutern wie Kupfererz und Eisenpyrit nach Deutschland zu verhindern Deshalb galt Norwegen als neutraler Alliierter Dadurch spitzten sich seit 1916 die Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland zu Deutsche U Boote versenkten norwegische Schiffe in norwegischen Gewassern Im Juli 1917 stimmte der norwegische Reederverband einer Umflaggung seiner Schiffe nach Grossbritannien zu Die norwegische Handelsflotte busste etwa die Halfte ihrer Vorkriegstonnage 800 Schiffe ein 1156 norwegische Seeleute sind im uneingeschrankten U Boot Krieg verschollen Ende 1917 lieferte Grossbritannien Flugzeuge und Flugabwehrgeschutze an Norwegen und bildete Mitglieder der dortigen Streitkrafte in der Benutzung aus Im September 1918 stimmte die norwegische Regierung unter Gunnar Knudsen nach anfanglichem Widerstand der Verminung norwegischer Gewasser durch die britische Marine zu Zwischenkriegszeit BearbeitenNorwegen wurde 1918 1919 direkt nach dem Ersten Weltkrieg von einem kurzen Wirtschaftsaufschwung gepragt Danach verschlechterte sich aber die wirtschaftliche Situation Eine der Hauptursachen waren Probleme mit sudeuropaischen Handelspartnern aufgrund der Prohibition in Norwegen Um die norwegische Wahrung zu starken brauchte man hohe Zinsen die mit der Zeit zu einem Preisverfall fuhrten Das loste eine Schuldenkrise aus Immobilienpreise sanken bis die gekauften Hauser die Kredite nicht mehr sicherten Nachdem 1927 die Golddeckung sichergestellt war ging es aufwarts Die wirtschaftliche Entwicklung war auch in den 1930ern relativ stabil Norwegen beteiligte sich aktiv an der Ausarbeitung der Satzungen des Volkerbundes und trat ihm 1920 bei Norwegens Anspruche auf Spitzbergen Svalbard und die Bareninsel wurden durch den Spitzbergen Vertrag von Paris am 9 Februar 1920 anerkannt Dabei musste Norwegen die Gleichberechtigung aller Vertragspartner des Spitzbergen Vertrags bei der okonomischen Tatigkeit auf den Inseln und ihre Neutralitat zusichern 6 Wahrend der Zwischenkriegszeit kam es mit Danemark zu erheblichen Spannungen die beinahe in einen bewaffneten Konflikt gemundet hatten Man stritt um den Besitz der gronlandischen Ostkuste Denn nachdem Danemark 1921 seine Oberhoheit uber ganz Gronland deklariert hatte war dies zunachst auch von Norwegen anerkannt worden Aufgrund verschiedener danischer Massnahmen wurde diese Anerkennung jedoch spater widerrufen und 1930 kam es schliesslich zu einer vorubergehenden norwegischen Besetzung von Teilen Ost Gronlands Ein Schiedsspruch des Standigen Internationalen Gerichtshofs in Den Haag bestatigte jedoch 1933 die danischen Anspruche woraufhin Norwegen auf seine territorialen Forderungen verzichtete und sich wieder von der gronlandischen Ostkuste zuruckzog Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Unternehmen Weserubung und Norwegen unter deutscher Besatzung nbsp Telegramm der Norwegischen Staatsbahn zur Fahrt des Sonder zuges mit dem Konig Haakon VII am 9 April 1940 aus Oslo evakuiert wurdeDie norwegische Politik war sich bereits fruh der Bedrohung durch das Deutsche Reich bewusst Der Marineplan von 1936 setzte sich mit der Verteidigung der Hafen Kristiansand und Stavanger gegen deutsche Truppen auseinander Im Zweiten Weltkrieg verlegte Norwegen sich dann auf eine Neutralitatspolitik Trotzdem drang am 14 Februar 1940 das deutsche Handelsschiff Altmark das sich im Kriegseinsatz befand auf der Flucht vor uberlegenen britischen Kraften in den Jossingfjord in norwegische Hoheitsgewasser ein Norwegische Durchsuchungsbegehren die von Schiffen der norwegischen Marine aus durchgefuhrt werden sollten lehnte die Altmark ab Zwei Tage spater drang der britische Zerstorer HMS Cossack in den Fjord ein und erzwang die Herausgabe von 300 an Bord befindlichen britischen Kriegsgefangenen Am 8 April 1940 verlegten die Briten Minen an der Zufahrt zum Erzhafen Narvik Am 9 April 1940 wurde das Land von Deutschland angegriffen und besetzt Trotz deutscher Ubermacht gelang es mit den Kanonen und den Torpedos der Festung Oscarsborg das deutsche Kriegsschiff Blucher an der engsten Stelle des Oslofjords zu versenken Durch die dadurch entstehende Verzogerung bei der Besetzung der Hauptstadt konnte die Konigsfamilie samt den Goldreserven des Landes entkommen Die Kriegshandlungen der Invasion dauerten drei Wochen in Sud Norwegen und zwei Monate im Norden Als Frankreich kapitulierte wurde der Widerstand aufgegeben Der Konig und seine Regierung verliessen die Kriegshauptstadt Tromso am 7 Juni 1940 und gingen geschlossen nach Grossbritannien Am 10 Juni kapitulierte die norwegische Armee gegenuber der Wehrmacht 7 Das norwegische Konigshaus Konig Hakon VII und Kronprinz Olav spater Konig Olav V gewann im Exil eine sehr starke Rolle und viel Sympathie in der norwegischen Gesellschaft Die aus London gesendeten Reden von Konig Hakon VII die auf illegalen Radiogeraten gehort werden konnten hatten eine grosse Bedeutung fur die Moral und die Stimmung im besetzten Land Dieser Ruckhalt bewirkte dass die monarchische Staatsform nach dem Krieg nie grundsatzlich in Frage gestellt wurde Als Zeichen des Widerstandes trugen viele Norweger in jener Zeit eine Buroklammer am Revers bis dies von der deutschen Besatzungsmacht bei Strafe verboten wurde Am 28 Mai 1941 schloss die Exilregierung auch formal ein Bundnis mit Grossbritannien nbsp Vidkun Quisling Heinrich Himmler Reichskommissar Josef Terboven Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst Norwegen 1941Der Fuhrer der norwegischen faschistischen Partei Nasjonal Samling Vidkun Quisling nutzte das Chaos fur einen Putsch In einer Radioansprache verkundete er die Machtubernahme durch die Nasjonal Samling Er wurde aber in dem von der deutschen Besatzungsmacht gebildeten Reichskommissariat Norwegen durch dessen Reichskommissar Josef Terboven 8 den Hitler zur Verwaltung des besetzten Norwegens einsetzte grosstenteils ignoriert dessen Favorit war der von ihm eingesetzte Polizeichef Jonas Lie 1942 wurde er pro forma mit einer Regierungsbildung beauftragt konnte sich aber als machtloser Premier kaum profilieren Quisling wurde 1945 wegen Hochverrats in Oslo hingerichtet In der norwegischen englischen deutschen und schwedischen Sprache gilt der Name Quisling seither als Sinnbild fur einen Verrater und Kollaborateur In Norwegen gab es eine grosse Widerstandsbewegung sowohl im Land der sogenannten Heimatfront als auch im Exil der sogenannten Aussenfront Innerhalb Norwegens wurde bereits im Herbst 1940 begonnen unter dem Namen Milorg eine militarische Organisation aufzubauen die uber einen eigenen Geheimdienst verfugte Sabotageaktionen unterstutzte und die Befreiung Norwegens zum Ziel hatte Diese Organisation wurde auch von der norwegischen Exilregierung in London anerkannt dem dort operierenden Oberkommando der norwegischen Verteidigungskrafte unterstellt und verfugte bei der Befreiung 1945 uber rund 55 000 Mitglieder Eine der grossten Widerstandsaktionen war die Sprengung der Norsk Hydro Fabrik in Rjukan Provinz Telemark in der schweres Wasser fur das deutsche Atombombenprogramm hergestellt wurde am 28 Februar 1943 durch aus Grossbritannien eingeflogene Saboteure siehe Norwegische Schwerwasser Sabotage Als versucht wurde die verbliebenen Reste an schwerem Wasser mit einer Eisenbahnfahre uber den Tinnsjo zur nachsten Bahnstation und weiter nach Deutschland zu transportieren gelang es der norwegischen Heimatfront unter britischer Fuhrung die Fahre am 19 Februar 1944 zu versenken wobei 14 Norweger und 4 Deutsche ertranken Unter dem Namen Sivorg wurde seit Ende 1940 auch ein ziviler Arm der Widerstandsbewegung aufgebaut Seine Aufgaben waren vor allem die Anfertigung gefalschter Passe und anderer Dokumente Transporte von Fluchtlingen Erfassung von Kollaborateuren und Denunzianten Sammlung von Informationen aus der Bevolkerung insbesondere von Personen in Schlusselstellungen sowie die Erkundung von Bewegungen der deutschen Truppen im Lande Die Kommunikation zwischen dem im britischen Exil und dem innerhalb des Landes tatigen Widerstand erfolgte durch verschlusselte Radiomeldungen An der Aussenfront war vor allem die im Exil wiederaufgebaute Marine bei den Alliierten hoch geschatzt Auch die norwegische Handelsflotte die bei Kriegsausbruch den Alliierten mit rund 1000 Schiffen und 30 000 Mann Besatzung zur Verfugung stand leistete zahlreiche kriegswichtige Dienste Dabei starben rund 3600 norwegische Seeleute nbsp KZ Grini bei Oslo 1941 43 Wahrend der deutschen Besatzung sassen rund 44 000 Norweger in Gefangenenlagern und speziellen Zuchthausern von denen das beruchtigtste das Polizeihaftlingslager Grini bei Oslo war Viele Widerstandler kamen in KZs etwa nach Natzweiler Struthof im Elsass Fur Norweger die mit Hilfe von Fischerbooten fliehen konnten diente zum Beispiel der Shetland Bus als wichtiger Flucht und Versorgungsweg auf die Shetlandinseln Der daran beteiligte norwegische Marineoffizier Leif Larsen wurde vor jedem Briten mit den hochsten britischen Auszeichnungen wahrend des Krieges geehrt Von den etwa 2200 norwegischen Juden die 1940 im Land lebten wurden 767 in das KZ Auschwitz Birkenau deportiert nur 26 von ihnen uberlebten Zu den Opfern zahlten die Studentin Ruth Maier und die 15 jahrige Schulerin Kathe Lasnik deren Schicksal der Philosoph und Sachbuchautor Espen Sobye aufarbeitete Etwa 1000 Juden konnten nach Schweden fliehen eine kleinere Zahl auch nach Grossbritannien nbsp Kriegsgefangenenlager bei Elvkroken in Sorfold 1945Es gab aber auch Norweger die mit der deutschen Besatzungsmacht zusammenarbeiteten Dazu zahlten die Mitglieder von Nasjonal Samling sowie norwegische Freiwillige die an der deutschen Nordostfront im finnisch sowjetischen Fortsetzungskrieg 1941 1944 kampften im Glauben dem finnischen Brudervolk helfen zu mussen Von diesen rund 5000 Frontkampfern wurden einige nach Kriegsende vor norwegischen Gerichten des Vaterlandsverrats angeklagt und bestraft 360 Norweger dienten als Bewacher von Kriegsgefangenen im Dienst der SS Sie wurden aus dem Hirden der paramilitarischen Einheit von Nasjonal Samling rekrutiert In Norwegen bestanden vier Haupt Kriegsgefangenenlager in denen nicht nur Norweger festgehalten wurden Unter den Internierten befanden sich auch rund 75 000 sowjetische Gefangene von denen bis zu 15 000 ums Leben kamen und 1600 polnische Gefangene Die Kriegsgefangenen wurden besonders zu Arbeiten an der Reichsstrasse 50 von Halden uber Oslo nach Kirkenes die heutige E 6 auch Blutweg genannt und an der Verlangerung der Nordlandsbanen Nordlandsbahn geplant von Grong nach Kirkenes mit hohen Verlusten eingesetzt Am 18 Oktober 1944 begann die Rote Armee mit einer Offensive zur Befreiung Nordnorwegens Am 28 Oktober befahl General Alfred Jodl Chef des Wehrmachtsfuhrungsstabes die vollstandige und rucksichtslose Deportation Evakuierung der norwegischen Bevolkerung und die Zerstorung aller Unterkunfte ostwarts des Lyngenfjords im Zuge des Unternehmens Nordlicht Der Befehl wurde an den meisten Orten mit der befohlenen Harte und Grundlichkeit durchgefuhrt und bewirkte die grosste Wanderungsbewegung und Zerstorungen auf norwegischem Boden Das Verbrechen war ein Anklagepunkt gegen Jodl beim Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 9 Die Besatzungszeit endete offiziell am 8 Mai 1945 mit der Kapitulation der deutschen Truppen in Norwegen Kronprinz Olav traf am 13 Mai und Konig Hakon VII am 7 Juni 1945 in Oslo ein Nachkriegszeit BearbeitenDie Aufarbeitung der deutschen Besatzung belastete die norwegische Politik auf Jahrzehnte und blieb in der eigenen Bevolkerung umstritten Die Strafverfolgung wegen Landesverrats betraf rund 46 000 Personen von denen 37 zum Tode und etwa 17 000 zu Gefangnisstrafen verurteilt wurden Kinder mit norwegischer Mutter und einem deutschen Besatzer als Vater wurden als genetisch gefahrdend fur die Friedlichkeit der norwegischen Bevolkerung erachtet Nach Schatzungen wurden 10 000 bis 12 000 solcher Kinder in Norwegen geboren Mutter und Kinder wurden sozial diskriminiert Ihre Mutter abwertend als tyskertoser etwa Deutschenflittchen bezeichnet wurden 1945 bis 1946 teilweise in Internierungslagern gefangengehalten Den Kindern als so genannte Tyskerbarna Deutschenkinder wurde der Schulbesuch verboten sie wurden in Heime gesteckt mit Neuroleptika behandelt oder lobotomiert im besten Falle wurden sie nach Schweden zur Adoption freigegeben so zum Beispiel Anni Frid Lyngstad Sangerin bei ABBA Das norwegische Parlament Storting entschuldigte sich erst 2003 offiziell fur das damalige Verhalten der norwegischen Regierung Siehe auch Lebensborn Der norwegische Staat konfiszierte nach Kriegsende das an norwegischen Unternehmen beteiligte deutsche Kapital und erreichte dadurch eine dominierende Stellung vor allem auf dem Gebiet der Rohstoffproduktion wie im Eisenerzbergbau der Stahl und Aluminiumindustrie Das Konzept bestand damals in einer staatlichen Reglementierung der Wirtschaft Die 1940er und 1950er waren gepragt durch Knappheit an Waren und strikte Rationierung Zum herausragenden norwegischen Politiker der ersten zwei Jahrzehnte nach dem Krieg wurde der Vorsitzende der Arbeiderpartiet Sozial Demokraten Einar Gerhardsen Die erste Regierung unter Gerhardsen kam am 25 Juni 1945 ins Amt Sie war die einzige Allparteienregierung die es in Norwegen gegeben hat In ihr war auch die norwegische kommunistische Partei mit zwei Ministern vertreten Mit den Wahlen zum Storting im Oktober 1945 wurde die Arbeiderpartiet zur starksten Partei und Gerhardsen erneut Staatsminister Dieses Amt ubte er 1945 1951 1955 1963 und mit kurzer Unterbrechung 1963 1965 aus Seine Regierungsperiode war gepragt durch den Wiederaufbau und den folgenden Aufschwung wobei das schwedische Modell als Vorbild diente Die zahlreichen Fluchtlinge aus der armen Finnmark losten eine enorme Wohnungsnot aus Diese Probleme konnten durch die Regierung gelost werden und Gerhardsen wird dafur liebevoll Landsfader Landesvater genannt Die norwegische Deutschland Brigade als Teil der alliierten Besatzungstruppen in Deutschland die von 1947 bis 1953 unter dem Motto Nach Deutschland fur den Frieden in der britischen Besatzungszone stationiert war trug zur Aussohnung zwischen Deutschen und Norwegern nach dem Zweiten Weltkrieg bei Zwischen 1944 und 1949 gab es in der norwegischen Politik erhebliche Debatten uber den kunftigen aussenpolitischen Kurs Zur Diskussion standen eine streng neutrale Haltung auch wegen der raumlichen Nahe zur Sowjetunion oder eine prowestliche Haltung Als Norwegen 1949 eines der zwolf Grundungsmitglieder der NATO wurde war diese Richtungsdiskussion zu Gunsten des Westens entschieden Norwegen akzeptierte den Marshall Plan aus dem es 256 Millionen US Dollar fur den Wiederaufbau seiner Infrastruktur und Industrie erhielt 1960 wurde Norwegen Mitglied der Europaischen Freihandelsassoziation EFTA und 1994 Mitglied des Europaischen Wirtschaftsraumes In ihrer Haltung zur EU sind die politischen Parteien und die Bevolkerung Norwegens gespalten 1962 und 1967 verhinderte das Veto des franzosischen Prasidenten Charles de Gaulle zum Beitritt Grossbritanniens einen analogen Schritt Norwegens Nachdem 1969 Erdol in der Nordsee gefunden worden war Nordseeol entwickelte sich Norwegen zu einem der reichsten Lander in Europa Starke Krafte in der Arbeiterbewegung und breite Kreise auf dem Lande treten seitdem fur den Erhalt der nationalen Souveranitat sowie den Schutz der Land und Fischwirtschaft ein Der Beitritt zur EWG bzw zur EU wurde in Volksabstimmungen am 25 September 1972 und am 28 November 1994 abgelehnt 10 Norwegen engagiert sich seit Anfang der 1960er Jahre in der Entwicklungshilfe fur Lander der Dritten Welt Inzwischen werden mehr als ein Prozent des Bruttosozialprodukts fur Entwicklungshilfe eingesetzt Auf der politischen Ebene war die norwegische Diplomatie bemuht bei bewaffneten Konflikten in Entwicklungslandern zwischen den kampfenden Parteien zu vermitteln So unterstutzte Norwegen aktiv die internationalen Versuche zur friedlichen Beilegung des Israelisch Palastinensischen Konfliktes die spater als Oslo Friedensprozess bezeichnet wurden Ein wichtiger Meilenstein war dabei das am 13 September 1993 abgeschlossene Oslo Abkommen auch Oslo I genannt Seit 1990 Bearbeiten1996 endete die Ara Brundtland Brundtland war in den Jahren 1981 bis 1996 dreimal Ministerprasidentin gewesen Die Politik in den Jahren 1997 bis 2013 wurde von den Ministerprasidenten Bondevik Oktober 1997 bis Marz 2000 und Oktober 2001 bis Oktober 2005 und Jens Stoltenberg 2000 2001 und 2005 bis 2013 gepragt 1997 ratifizierte das norwegische Parlament das Schengener Ubereinkommen und 2001 trat das Land mit den ubrigen skandinavischen Landern dem Schengen Raum bei Am 22 Juli 2011 erschutterte ein von Anders Behring Breivik verubter Anschlag auf das Osloer Regierungsviertel mit anschliessendem Amoklauf auf Utoya das Land Bei der Tat die als schwerste Katastrophe in der norwegischen Nachkriegsgeschichte gilt und internationale Anteilnahme hervorrief starben 77 Menschen der Tater wurde ein Jahr spater zu einer Haftzeit von 21 Jahren verurteilt Ende 2011 fuhrten Lieferengpasse zur norwegischen Butterkrise die bis zum Jahreswechsel anhielt Begunstigt wurde der landesweite Mangel an Butter durch hohe Importzolle 2015 reisten im Zuge der Fluchtlingskrise in Europa uber 4000 Fluchtlinge uber die russisch norwegische Grenze in Norwegen ein Die Regierung Solberg verscharfte ihre Fluchtlingspolitik Norwegens Nachbarland Schweden war bis 2015 als das Land mit der grosszugigsten Asylpolitik bekannt gewesen als die Regierung Lofven diese revidierte versuchten mehr Fluchtlinge nach Norwegen zu gelangen Siehe auch BearbeitenListe der norwegischen Konige Geschichtliche Entwicklung des nordischen RechtskreisesLiteratur BearbeitenOle Jorgen Benedictow Svarte Dauen og senere Pestepidemier i Norge Oslo 2002 Fritz Curschmann Hungersnote im Mittelalter Leipzig 1900 Diplomatarium Norvegicum Christiania 1847 Diplomatarium Suecanum Stockholm 1829 Lars Ivar Hansen Samenes historie fram til 1750 Oslo 2007 Knut Helle Bergljot Solberg Norwegen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 21 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017272 0 S 409 422 Knut Helle Under Kirke og Kongemakt 1130 1350 In Aschehougs Norges Historie Band 3 Oslo 1995 Per Hermes Karmoys Historie som stiger frem Fra istid til 1050 Karmoy 1997 R Higden Polychronicon Ranulphi Higden Monachi Cestrensis C A Babington London 1865 Jon Vidar Sigurdsson Det norrone Samfunnet Vikingen Kongen Erkebiskopen og bonden Oslo 2008 Claus Krag Wikingtid og rikssamling 800 1130 In Aschehougs Norges Historie Band 2 Oslo 1995 Claus Krag Kristendommen og samlingen av Norge In Nordsjoen Handel Religion og politikk Karmoyseminaret 1994 95 S 151 Arnvid Lillehammer Fra jeger til bonde inntil 800 e Kr In Aschehougs Norges Historie Band 1 Oslo 1994 Regesta Norvegica Oslo 1968 Sartorius Lappenberg Urkundliche Geschichte des Ursprunges der deutschen Hanse 2 Bande Hamburg 1830 Jan Schlurmann Schleswig Holstein und Norwegen Zu Gemeinsamkeiten der beiden aussersten Rander des danischen Gesamtstaates zwischen 1772 und 1814 In Der Kieler Frieden 1814 hrsg von Sonja Kinzler Neumunster 2013 S 100 106 Espen Sobye Kathe Deportiert aus Norwegen Aus dem Norwegischen von Uwe Englert Assoziation A Berlin 2008 W J Simpson A Treatise on Plague Cambridge 1905 Gro Steinsland Konflikten mellom kristendom og hedendom rundt ar 1000 In Nordsjoen Handel Religion og politikk Karmoyseminaret 1994 95 S 109 Gustav Storm Islandske Annaler inntil 1578 Christiania 1888 Nils Petter Thuesen Norges Historie i Arstall 3 Auflage Oslo 2004 Ole Steinar Totlandsmo Vikingtidas norske rikssamlingskamper In Rikssamlingen Hovdingsmakt og kongemakt Karmoyseminaret 1996 S 26 Wolfgang Froese Wikinger Germanen Nordische Konigreiche Nikol Verlag Hamburg 2008 A S Kan Geschichte der skandinavischen Lander Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1978 Ralph Tuchtenhagen Kleine Geschichte Norwegens Verlag C H Beck oHG Munchen 2009 Gerd von der Lippe Landmarks in the History of Norwegian Worker Sport S 131 142 In Arnd Kruger James Riordan Hrsg The Story of Worker Sport Champaign Ill Human Kinetics 1996 ISBN 0 87322 874 X Bjorn Wagner Norwegens Wirtschaft 1940 1945 VDM Verlag Dr Muller 2008 ISBN 978 3 639 07366 9 Katharina Pohl Nach Deutschland fur den Frieden Tysklandbrigaden In Hundert Jahre deutsch norwegische Begegnungen Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2005 Peter Brandt Historiker Werner Daum Miriam Horn Hrsg Der skandinavische Weg in die Moderne Beitrage zur Geschichte Norwegens und Schwedens vom Spatmittelalter bis ins 20 Jahrhundert Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2016 ISBN 978 3 8305 3638 3 David Redvaldsen The Role of Britain in Late Modern Norwegian History A Longitudinal Study In Britain and the World 9 1 Marz 2016 S 10 31 pdf online verfugbar abgerufen am 17 Dezember 2020Filme BearbeitenNorweger zeigen den verschollenen Nazi Film Kampf um Norwegen Artikel im Spiegel Online 23 September 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Norwegens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verfassung von Eidsvoll vom 17 Mai 1814 Dokumente zur Einrichtung und zur Auflosung der Personalunion mit SchwedenEinzelnachweise Bearbeiten Hansen S 52 ff Dolf Sternberger Bernhard Vogel Dieter Nohlen Klaus Landfried Hrsg Die Wahl der Parlamente und anderer Staatsorgane Band 1 Europa De Gruyter Berlin 1969 ISBN 978 3 11 001157 9 S 899 a b June Hannam Mitzi Auchterlonie Katherine Holden International Encyclopedia of Women s Suffrage ABC Clio Santa Barbara Denver Oxford 2000 ISBN 1 57607 064 6 S 168 Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 289 Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 437 Berg Roald Norway Spitsbergen and America 1905 1920 in Diplomacy amp Statecraft Jg 28 2017 Nr 1 S 20 38 hier S 32 Hier abrufbar Deutsche Botschaft Oslo Zeitleiste 1931 1940 Memento vom 30 Juni 2010 im Internet Archive abgefragt am 9 Juni 2010 Das Reichskommissariat Norwegen war die zivile deutsche Besatzungsbehorde in Norwegen im Zweiten Weltkrieg von 1940 bis 1945 Geleitet wurde sie durch den Reichskommissar Josef Terboven Vgl Robert Bohn Reichskommissariat Norwegen Nationalsozialistische Neuordnungund Kriegswirtschaft 2000 ISBN 3 486 56488 9 Arnim Lang Operation Nordlicht Die Zerstorung Nordnorwegens durch deutsche Truppen erschienen in Kriegsende im Norden vom heissen zum kalten Krieg Herausgeber Robert Bohn und Jurgen Elvert Franz Steiner Verlag 1995 ISBN 3 515 06728 0 Referendum in Norwegen 25 September 1972 IHS Die EU Volksabstimmungen in Osterreich Finnland Schweden und Norwegen Verlauf Ergebnisse Motive und Folgen PDF 67 kB Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes KonigreichEuropaisches Nichtmitglied der Vereinten Nationen VatikanstadtAbhangige Gebiete Alandinseln Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene Gebiete Kosovo TransnistrienGeschichte der Staaten von Afrika Asien Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Norwegens amp oldid 238368540