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Der Begriff Oslo Friedensprozess bezeichnet eine 1993 begonnene Reihe von Abkommen zwischen der Palastinensischen Befreiungsorganisation PLO und Israel zur Losung des Nahostkonflikts Der Friedensprozess bekam diesen Namen weil die ersten geheimen Verhandlungen der Streitparteien PLO und Israel unter norwegischer Vermittlung in Oslo stattfanden source source source source source source source source source source Bericht uber den Oslo Friedensprozess von der Israeli News Company Inhaltsverzeichnis 1 Oslo I 2 Oslo II 3 Stagnation und Wye Abkommen 4 Wiederaufnahme der Verhandlungen 5 Scheitern der Verhandlungen 6 Weblinks 7 AnmerkungenOslo I Bearbeiten Hauptartikel Oslo I Am 13 September 1993 unterzeichneten in Washington die Aussenminister Mahmud Abbas Schimon Peres Warren Christopher und Andrei Kosyrew in Anwesenheit von Jitzchak Rabin Jassir Arafat und Bill Clinton die Prinzipienerklarung uber die vorubergehende Selbstverwaltung auch Oslo I genannt Diese stellt einen Meilenstein im Friedensprozess dar Beide Seiten erkannten einander erstmals offiziell an Die Israelis akzeptierten die PLO als offiziellen Vertreter der Palastinenser Anm 1 die PLO verpflichtete sich aus ihrer Charta alle Passagen welche die Vernichtung Israels als Ziel enthielten zu streichen Ausserdem enthielt das Abkommen die allgemeine Vereinbarung die Verantwortung im Gazastreifen und im Westjordanland auf die Palastinenser zu ubertragen und ihnen eine autonome Regelung ihrer Angelegenheiten zu gewahren Umstrittene Themen wie der Status Jerusalems die Fluchtlingsfrage oder die Siedlungen im Westjordanland wurden in dem Abkommen noch nicht behandelt Details sollten in weiteren Verhandlungen festgelegt werden Das Abkommen wurde eine Woche spater von der Knesset ratifiziert Eine Ratifizierung durch die PLO ist bis zum heutigen Tag nicht erfolgt Pariser ProtokolleDie Protokolle uber die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und den palastinensischen Autonomiebehorden wurden am 29 April 1994 in Paris unterzeichnet Diese Protokolle wurden sogar vom spateren israelischen Aussenminister Schlomo Ben Ami in seinem Buch Ein Platz fur alle 1998 als eine Zementierung der kolonialen Beziehungen bezeichnet Gaza Jericho AbkommenMit dem am 4 Mai 1994 in Kairo unterzeichneten Gaza Jericho Abkommen wurde den Palastinensern erstmals selbstverwaltetes Gebiet zugesprochen Die Stadt Jericho und 65 des Gazastreifens fielen unter palastinensische Kontrolle die judischen Siedlungen und die Strassen dorthin sowie ein Grenzstreifen um den Gazastreifen blieben unter alleiniger israelischer Kontrolle ferner blieb die Nord Sud Verbindungsstrasse mit angrenzenden Hainen und Hausern aus denen heraus geschossen werden konnte unter israelischer Ko Kontrolle Oslo II Bearbeiten Hauptartikel Oslo II In Taba Agypten unterzeichneten Rabin und Arafat am 24 September 1995 das Interimsabkommen uber das Westjordanland und den Gazastreifen auch Oslo II genannt Die Palastinenser bekamen fur etwa drei Prozent des Westjordanlands mit uber 80 der palastinensischen Bevolkerung des Westjordanlandes autonome Regierungskompetenzen zugesprochen In etwa einem Viertel des Gebietes sollten sich die Palastinensische Autonomiebehorde und Israel die Verwaltung teilen Gebiet B In den restlichen 73 sollten die Israelis weiter allein die Kontrolle ausuben Am 4 November 1995 wurde Ministerprasident Rabin vom rechtsradikalen judischen Studenten Jigal Amir in Tel Aviv erschossen Rabins Nachfolger wurde Schimon Peres Peres fuhrte die Friedenspolitik Rabins weiter und trat Anfang 1996 die Verhandlungen uber den permanenten Status in Taba an Stagnation und Wye Abkommen BearbeitenNach einer Serie blutiger Anschlage auf Israelis wurde bei den Neuwahlen am 29 Mai 1996 Benjamin Netanjahu von der rechtskonservativen Likud mit knapper Mehrheit Ministerprasident und intensivierte die israelische Sicherheits und Siedlungspolitik Netanjahu wurde dafur kritisiert den Friedensprozess beinahe zum Erliegen gebracht zu haben Wahrend der Amtszeit Netanjahus wurde am 23 Oktober 1998 das Wye Abkommen geschlossen Es sah die Ubergabe weiterer Gebiete und die Freilassung von palastinensischen Gefangenen vor wurde jedoch nur in Teilen umgesetzt Am 21 Dezember 1998 wurde Netanjahu durch das Parlament Knesset per Misstrauensvotum abgesetzt Die Linken in seiner Regierung kritisierten er habe das Wye Abkommen nicht schnell und umfassend genug durchgesetzt wahrend der rechte Flugel das Abkommen insgesamt ablehnte Ehud Barak von der israelischen Arbeitspartei wurde am 17 Mai 1999 zu seinem Nachfolger gewahlt Wiederaufnahme der Verhandlungen BearbeitenAm 4 September 1999 wurde im agyptischen Scharm el Scheich ein Abkommen geschlossen in dem weitere Gebiete an die Palastinensische Autonomiebehorde ubergeben wurden und ein befristeter Siedlungsstopp vereinbart wurde Auch sollten Verhandlungen um einen permanenten Status wieder aufgenommen werden Wye II Die Verhandlungen um die Streitpunkte Jerusalem Fluchtlingsfrage Grenzziehung und den Status der judischen Siedlungen stellten sich aber als schwierig und sehr langwierig heraus Scheitern der Verhandlungen BearbeitenIm Juli 2000 fand unter der Vermittlung der USA ein Camp David II genanntes Treffen von Barak und Arafat statt bei dem ein letztes Mal versucht wurde eine Ubereinkunft uber einen permanenten Status zu finden Am 25 Juli wurden die Verhandlungen jedoch ohne Ubereinkunft abgebrochen Beide Seiten beschuldigten sich spater gegenseitig fur das Scheitern verantwortlich zu sein Mit dem Ausbruch der zweiten Intifada am 28 September 2000 war eine endgultige Losung des Konflikts wieder in weite Ferne geruckt Ein erneuter Versuch den Friedensprozess wieder zu beleben wurde erst wieder mit der Roadmap vorgestellt am 24 Juni 2002 unternommen Weblinks BearbeitenThe Israeli Palestinian Interim Agreement on the West Bank and the Gaza Strip In Israel Ministry of Foreign Affairs 28 September 1995 abgerufen am 12 Mai 2017 englisch Wortlaut der Abkommen inklusive der Anhange z B Landkarten David Bedein Renew Peace Talks with the PLO Ask PLO Ratification of Oslo Accords In The Times of Israel 7 Juni 2013 abgerufen am 12 Mai 2017 Menachem Klein 20 Jahre nach Oslo Was ist geblieben In Rosa Luxemburg Stiftung Israel Office 12 September 2013 abgerufen am 12 Mai 2017 Anmerkungen Bearbeiten Artikel 5 der Palastinensischen Nationalcharta vom 17 Juli 1968 definiert als Palastinenser solche arabische Staatsangehorige die bis zum Jahr 1947 regular in Palastina ansassig waren ohne Rucksicht darauf ob sie von dort vertrieben wurden oder dort verblieben Jedes Kind eines palastinensischen Vaters das nach diesem Zeitpunkt geboren wurde sei es nun in Palastina oder ausserhalb ist ebenfalls Palastinenser Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oslo Friedensprozess amp oldid 225510935