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Die Hirdskra ist das dritte Gesetzeswerk von Magnus Hakonsson Es handelt sich um das Gefolgschaftsrecht und trat Mitte der siebziger Jahre des 13 Jahrhunderts in Kraft Hird war die Leibwache des Konigs Jarls oder Bischofs Die letzte Erwahnung in einem offentlichen Dokument findet sich in einem Beschluss anlasslich der Wahl Margarethes zur Regentin Norwegens 1388 1 Vorgeschichte BearbeitenNach den Wirren des langen norwegischen Burgerkrieges begann eine Zeit des inneren Friedens fur Norwegen Das Konigtum erhob sich zu einer Machtfulle die es vorher nie besessen hatte Konig Magnus wollte aber den Herrschern des Westens und kontinentalen Sudens nicht nur an Macht und Konigsrecht gleichgestellt sein sondern auch an Lebensart So importierte er die Lebensart der ihm als Vorbild dienenden Konigshofe Der Wunsch hofische Sitten des Kontinents einzufuhren kam im Gefolgschaftsrecht Hirdskra zur Geltung Ein wesentlicher Bestandteil seiner Bemuhungen kulturell mit den kontinentalen Herrschern auf Augenhohe zu kommen war die Modernisierung des Rechts Dazu sandte er fahige Leute wie Audun Hugleiksson an kontinentale Universitaten und liess sie in den fur die Organisation eines Staatswesens massgeblichen Wissenschaften ausbilden Nach deren Ruckkehr kam es dann zu den Gesetzesarbeiten Der norwegische Konig der alten Zeit war keine Majestat nicht entruckt uber das Volk in eine hohere Lebenssphare seine Haushaltung war nicht ihrem Wesen nach eine andere gewesen als die eines machtigen Grossgrundbesitzers Ihn umgab eine Gefolgschaft hird von Kriegern eine stets dienstbereite bewaffnete und gut ausgebildete Haustruppe wie sie jeder Hauptling wenn auch in geringerem Umfang um sich hatte Mit der wachsenden Macht des Konigs im Laufe der Entwicklung und den weiter ausgreifenden Geschaften musste sich die Umgebung des Konigs allmahlich anders entwickeln Die Krieger traten zuruck und die gebildeten schrift und sprachgewandten Ratgeber die vor allem unter den Geistlichen zu finden waren traten in den Vordergrund Magnus aber genugte die alte im Wesentlichen fur Schutz und Angriff gebildete hird die sich durch unverbruchliche Treue und kriegerische Tuchtigkeit nicht aber geistige Kultur auszeichnete nicht mehr Er wollte einen Hof wie die grossen Konige des Auslands um sich haben Dieser sollte eine Statte feiner Bildung und vorbildlicher Sitte sein Dies kommt insbesondere im zweiten Teil des Konigsspiegels zum Ausdruck Ihm tritt als Gesetz die Hirdskra zur Seite Vorbilder waren der anglonormannische Konigshof in England und die hofische Kultur in Frankreich Gesetzgeberische Absicht BearbeitenAusdrucklich stellt die hirdskra in Kap 48 fest dass Konig Hakon eine rohe Gesellschaft ubernommen habe die er habe zur Bildung und Sitte erziehen mussen Die Kirche unterstutzte diese Intentionen Denn sie wollte eine vom Konig unabhangige Gesetzgebung in allen geistlichen Angelegenheiten erreichen was der alten norwegischen Volkskirche widersprach Daher raumte sie auch dem Konig gottliches Recht zur Regelung der weltlichen Angelegenheiten ein Der Konig war nun nicht mehr ein durch die Willenserklarung des Volkes erhobener Fuhrer dem auf dem Thing der Konigsname gegeben wurde sondern er war nunmehr von Gottes Gnaden med Guds miskunn wie es im Prolog heisst Seine Macht war nunmehr eine von Gott gewollte Einrichtung die von den Untertanen ohne Versundigung nicht angetastet werden konnte Auch das Verhaltnis der Untertanen zum Konig wurde jetzt religios begrundet Sie waren wie Gott gegenuber auch dem Konig gegenuber zum Gehorsam lydni verpflichtet Das ist eine vollige Abkehr vom alten Recht des Frostathingslov wo das Widerstandsrecht noch fest verankert ist da soll man den Stab schneiden und durch alle Fylke innerhalb des Fjordes herumreichen und gegen ihn sc den Konig ziehen und ihn toten wenn man kann Und wenn er entkommt soll er niemals wieder in das Land zuruckkommen Diesem Gesetz ist nach heute herrschender Meinung noch Olav der Heilige zum Opfer gefallen siehe Olav der Heilige Wahrend fruhere Konige von sich noch im Singular sprachen fuhrte Magnus den Pluralis Majestatis ein Die Nachahmung des Auslands erstreckte sich auch auf die Adelsbezeichnungen Aus den bisherigen lendir menn oder den lendmenn den vom Konig mit Land ausgestatteten Gefolgsleuten wurden nun Barone Es kam auch der Versuch auf der nachsthoheren Stufe des Adels den skutilsveinar den Titel Ritter riddarar zuzuerkennen Doch war dies nicht von Dauer da es in Norwegen keine gepanzerten Rittereinheiten die mit Stosslanzen kampfentscheidend in der Schlacht eingesetzt werden konnen gab Die Heeresverfassung war auf den Seekrieg ausgerichtet und auch bei Landkampfen war die Reiterei zwar vorhanden spielte aber nie die uberragende Rolle Den Kern des Heeres bildete vielmehr die hird des Konigs Die im Kap 35 der Hirdskra beschriebene Bewaffnung der Hirdmenn ist auf den Kampf zu Fuss und vom Schiff aus ausgelegt Zusammensetzung des koniglichen Hird Der Stallmeister Stallare des Konigs oberster Gefolgsmann Der Bannertrager Merkesmann der dem Stallmeister gleichstand Der Senneschall und die Lehnsmanner Skutilsvein nach 1277 vorubergehend Ritter Riddare genannt Der Lehnsmann wurde nach 1277 Baron genannt Die Knappen Kjertesvein junge adelige Manner die ins hofische Leben eingefuhrt und an den Waffen ausgebildet werden sollten Spater sollten sie Skutilsveinar werden Sie trugen noch kein Schwert und waren auch noch nicht auf das Schwert vereidigt Wache Fehirde Sie wachten vor allem uber das Vermogen des Konigs Sie fuhrten auch Buch uber die koniglichen Tribut und Abgabeneinkunfte Auch sie waren nicht waffenfuhrend Beamte Gjester Sie waren nicht unmittelbar auf den Konig vereidigt handgangene menn sassen ausser an Weihnachten und Ostern nicht an der koniglichen Tafel und waren zur Unterstutzung der Wache der Lehns und Sysselmanner abgestellt Sie reisten im Land umher und forschten nach eventuellen Feinden des Konigs bildeten also eine Art Nachrichtendienst des Konigs Sie bildeten auch die eigentlichen Leibwachter des Konigs erhielten aber nur den halben Hird Lohn In Danemark hiess das entsprechende Recht fur das konigliche Gefolge Vederlagsret 2 Einzelnachweise Bearbeiten Ludvig Ludvigsen Daae Den Throndhjemske Erkestols Saedesvende og Frimaend Internet Archive In Historisk Tidskrift udgivet af den Norske Historiske Forening 3 Reihe 1 Band S 24 P J Jorgensen Vederlag In Johannes Brondum Nielsen Palle Raunkjaer Hrsg Salmonsens Konversationsleksikon 2 Auflage Band 24 Tyskland Vertere J H Schultz Forlag Kopenhagen 1928 S 642 643 danisch runeberg org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirdskra amp oldid 174258420