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Bjornstjerne Martinius Bjornson 8 Dezember 1832 in Kvikne Fylke Hedmark 26 April 1910 in Paris war ein norwegischer Dichter Literaturnobelpreistrager und Politiker Bjornson verfasste unter anderem die norwegische Nationalhymne Ja vi elsker dette landet und war der Begrunder des Riksmalsforbundet Bjornstjerne Bjornson Fotografie aus dem Jahr 1909 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Der Dichter 1 2 Der Politiker 2 Bibliographie 2 1 Lyrik 2 2 Epos 2 3 Erzahlungen 2 4 Novellen 2 5 Romane 2 6 Theaterstucke 2 7 Sammelbande 2 8 Sekundarliteratur 3 Bjornson Preis 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenDer Dichter Bearbeiten Bjornson wurde auf dem Hof Bjorgan nahe Kvikne geboren einem abgelegenen Dorf in der Landschaft Osterdalen wo sein Vater Peder Bjornson als Pfarrer tatig war 1837 wurde der Vater in die Pfarrei Nesset versetzt unweit von Molde in der Provinz More og Romsdal Bjornson besuchte die Schule in Molde und 1850 bis 1852 ein privates Gymnasium in Christiania heute Oslo Nachdem er sein Studium abgebrochen hatte arbeitete er einige Zeit als Journalist In dieser Zeit lernte er auch Henrik Ibsen kennen nbsp Haupthaus in AulestadZwischen 1857 und 1859 wirkte er als Leiter des Theaters in Bergen 1859 trat er in die Redaktion von Aftenbladet ein Aber wegen des Widerstandes in der offentlichen Meinung musste er die Redaktion wieder verlassen 1 Ein Jahr spater bereiste er fur drei Jahre Deutschland und Italien Nach seiner Ruckkehr 1865 bekam er eine Anstellung am koniglichen Theater in Christiania Dieses Amt bekleidete er bis 1867 und spater nochmals zwei Jahre zwischen 1870 und 1872 Danach lebte er bis 1875 wieder in Deutschland und Italien Vor seiner Abreise erwarb er 1874 das Anwesen Aulestad Dieser Landsitz entwickelte sich mit der Zeit zu einem geistigen Zentrum Norwegens Von 1880 bis 1881 bereiste Bjornson die Vereinigten Staaten Nach seiner Ruckkehr 1882 lebte er bis 1887 in Paris Auch als er sich auf sein Gut zuruckzog blieb er das geistige Zentrum Norwegens Beeinflusst durch die franzosischen Realisten aber auch durch Georg Brandes fand Bjornson seine Form des Realismus Ein Bankrott Ein Handschuh und wurde zum Erneuerer der norwegischen Literatur 1903 erhielt Bjornson als erster Skandinavier den Nobelpreis fur Literatur als ein Beweis der Anerkennung fur seine edle grossartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter die immer durch einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit ausgezeichnet war Der Politiker Bearbeiten nbsp Bjornstjerne BjornsonBjornson war politisch stets sehr engagiert und warb uberall in Norwegen in Reden fur seine Ansichten 2 Seine ideale Staatsform war die Republik Ich fur meinen Teil glaube nicht an ein Skandinavien bevor wir eine Republik haben schrieb er 1864 an Hilmar Finsen 3 Er setzte sich fur internationale Schiedsgerichte zur Schlichtung zwischenstaatlicher Konflikte ein war Mitglied des fur den Friedensnobelpreis zustandigen Komitees mischte sich in die Dreyfus Affare ein und nahm Stellung zum Nationalitatenkonflikt in der Habsburgermonarchie Er setzte sich fur das allgemeine Wahlrecht in Norwegen ein 4 attackierte als Bibelkritiker die Staatskirche und diskutierte uber voreheliche Sexualbeziehungen Er kritisierte die Doppelmoral und setzte sich fur eine strenge Sexualmoral fur beide Geschlechter ein 2 In Wort und Schrift setzte er sich fur die Unabhangigkeit seines Landes ein Auch vom Ausland aus warb er fur die Volkshochschulbewegung und die Erneuerung des norwegischen Theaters Unter all seinen patriotischen Gedichten und Liedern gehort die 1859 von ihm geschaffene norwegische Nationalhymne Ja vi elsker dette landet Ja wir lieben dieses Land als Erstes genannt Bjornson hielt das Dogma der Machtbalance fur eine Luge Nein ein einziges Schwert ein Beschluss und die Tat in einem das ist die Losung der Zeit 5 Er vertrat auch den Pangermanismus 6 In Norwegen stiessen seine innenpolitischen Ansichten auf wenig Gegenliebe Ursache war zunachst sein Hochmut und seine Arroganz Der norwegische Politiker Evald Rygh schrieb an seinen Bruder Karl Man muss einraumen dass Bjaernson alles in seiner Macht stehende tut um sich zu ruinieren Seine ungebremste Arroganz und Selbstvergotterung nimmt standig zu und die verzweifelte Geschichte mit Folkebladet muss ihm sehr geschadet haben Unglucklicherweise hat er sich mit einer kleinen Clique fanatischer Bewunderer umgeben andere konnen es bei ihm sicher nicht aushalten die ihn standig mit Beweihraucherung futtern und ihn immer mehr in einen Wahn treiben Diese Einschatzung ist in vielen Zeitzeugnissen zu finden 7 Der zeitgenossische Historiker Michael Birkeland schrieb in einem Brief Bjornson fahrt fort in politischer Raserei die fast unerklarlich ist Sein Abgott ist die Macht in allen Varianten Seine politische Einsicht ist so unendlich klein dass er sogar in unseren Tagen ein Ausnahmefall ist Alles soll mit Hilfe von Erhebung und Begeisterung gehen Hier in der Stadt Christiania herrscht allgemeiner Unwille und Geringschatzung gegenuber seiner politischen Wirksamkeit 4 Auch seine republikanischen Ideen die die Abschaffung der Monarchie bedeuteten und sein Pangermanismus schadeten seinem politischen Ansehen Im Jahre 1906 hielt er die Festrede anlasslich der Uberreichung des 1905 zuerkannten Friedensnobelpreises an Bertha von Suttner Am 26 April 1910 starb Bjornstjerne Bjornson im Alter von 77 Jahren in Paris Bibliographie BearbeitenEine umfangreiche Werkliste mit kurzen Beschreibungen der einzelnen Titel ist online in The Literary Encyclopedia zu finden 8 Lyrik Bearbeiten Digte og Sange 1870Epos Bearbeiten Arnljot Gelline Epos 1870 dt Arnljot Gelline 1904 Erzahlungen Bearbeiten Synnove Solbakken 1857deutsch Synnove Solbakken 1859Arne 1859Arne 1860Et farlig frieri 1860Gefahrliches LiebeswerbenEn glad gut 1860Ein frischer Bursche Ein froher Bursch 1870 Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Smaastykker Sammlung 1860 Online In Hathitrust Abgerufen am 20 Oktober 2022 Enthalt die Erzahlungen Min forste Fortaelling Thrond Et farlig frieri Faderen Orneredet En glad Gut Mellem SlageneFortaellinger I II 1872Band 2 enthalt En glad Gut Fiskerjenten Brude Slaatten eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheStov 1882StaubNye Fortaellinger 1893Enthalt die Erzahlungen Absalons Haar Et stygt Barndomsminde Mors Haender Een Dag Neue Erzahlungen 1895To Fortaellinger 1901 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheEnthalt die beiden Erzahlungen Stov und Ivar ByeMary 1906Mary 1907 Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Novellen Bearbeiten Brudeslaatten 1872deutsch Der Brautmarsch 1881 Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Kaptejn Mansana 1879Kapitan Mansana 1888 Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Absalons Haar 1894 publiziert in Nye Fortaellinger Absaloms Haar Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Romane Bearbeiten Fiskerjenten 1868deutsch Das Fischermadchen 1868Magnhild 1877 Online In Hathitrust Abgerufen am 20 Oktober 2022 englische Fassung Det flager i Byen og paa Havnen 1884Thomas Rendalen 1886 Das Haus Kurt 1904 Flaggen uber Stadt und Hafen 1904 Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Es flaggen Stadt und Hafen 1911Paa Guds Veje 1889Auf Gottes Wegen 1903 Online In Projekt Gutenberg Abgerufen am 20 Oktober 2022 Theaterstucke Bearbeiten Mellem Slagene 1857 dt Zwischen den Schlachten 1876 Halte Hulda 1858 Kong Sverre 1861 Sigurd Slembe Dramentrilogie 1862 dt Sigurd Slembe 1903 Maria Stuart i Skottland 1864 dt Maria Stuart in Schottland 1866 De Nygifte 1865 Sigurd Jorsalfar Schauspiel 1872 dt Sigurd Jorsalfar 1901 Kong Eystejn 1873 En fallit Schauspiel 1875 dt Ein Bankrott 1875 Redaktoren Schauspiel 1875 dt Der Redakteur 1875 Kongen Drama 1877 dt Der Konig 1896 Leonarda Schauspiel 1879 dt Leonarda 1879 Det nye System Schauspiel 1879 dt Das neue System 1901 Over AEvne Forste Stykke Schauspiel 1883 dt Uber die Kraft 1886 En Hanske Schauspiel 1883 dt Ein Handschuh 1888 Geografi og Kaerlighed Lustspiel 1885 dt Geographie und Liebe 1893 Lyset 1895 Over AEvne Andre Stykke Schauspiel 1895 dt Uber unsere Kraft 1896 Paul Lange og Tora Parsberg Schauspiel 1898 dt Paul Lange und Dora Parsberg 1899 Laboremus Drama 1901 dt Laboremus 1901 Pa Storhove Drama 1902 dt Auf Storhove 1903 Daglannet 1904 Nar den ny vin blomstrer Lustspiel 1909 dt Wenn der junge Wein bluht 1909 Sammelbande Bearbeiten Udvaglte Fortaellinger 1904 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheEnthalt Magnhild Et stygt Barndomsminde Een Dag Stov Ivar Bye Kaptejn MansanaGesammelte Werke in 5 Banden 1910Sekundarliteratur Bearbeiten Per Amdam Bjornstjerne Bjornson Kunstneren og samfunnsmennesket 1832 1880 Gyldendal Norsk Oslo 1993 ISBN 82 05 20598 1 Franz Blei Bjornstjerne Bjornson In der Serie Zeitgenossen in der Beilage Der kleine Bund Sonntagsbeilage der Zeitung Der Bund Bern 26 September 1937 Walter Baumgartner Triumph des Irrealismus Rezeption skandinavischer Literatur im asthetischen Kontext Deutschland 1860 1910 Wachholtz Neumunster 1979 Skandinavistische Studien 10 ISBN 3 529 03310 3 Bjornson in Deutschland Ein Materialienband hrsg v Aldo Keel Lang Frankfurt am Main u a 1985 Texte und Untersuchungen zur Germanistik und Skandinavistik 14 ISBN 3 8204 8915 0 Fredrik Engelstad Kjaerlighetens irrganger Sinn og samfunn i Bjornsons og Ibsens diktning Gyldensal Oslo 1992 ISBN 82 05 20947 2 Barbara Gentikow Skandinavien als prakapitalistische Idylle Rezeption gesellschaftskritischer Literatur in deutschen Zeitschriften 1870 1914 Wachholtz Neumunster 1978 Skandinavistische Studien 9 ISBN 3 529 03309 X Wolfgang Pasche Skandinavische Dramatik in Deutschland Bjornstjerne Bjornson Henrik Ibsen August Strindberg auf der deutschen Buhne 1867 1932 Helbing u Lichtenhahn Basel u a 1979 Beitrage zur nordischen Philologie 9 ISBN 3 7190 0750 2 Oystein Sorensen Bjornstjerne Bjornson Oslo Cappelen 1997 ISBN 82 02 16240 8Bjornson Preis Bearbeiten2003 stiftete der norwegische Schriftsteller Knut Odegard den Bjornson Preis den die Norwegische Akademie fur Literatur und Meinungsfreiheit Molde verleiht 9 Einzelnachweise Bearbeiten Fr Ording Det laerde Holland Oslo 1927 S 86 a b Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 184 zitiert in Fr Ording Det laerde Holland Oslo 1927 S 205 a b zitiert in Fr Ording Det laerde Holland Oslo 1927 S 203 Nei et eneste svaerd beslutning og handling ett det er tidens losen zitiert in Fr Ording Det laerde Holland Oslo 1927 S 205 Ording S 163 zitiert in Fr Ording Det laerde Holland Oslo 1927 S 143 Bjornstjerne Martinus Bjornson In litencyc com Abgerufen am 20 Oktober 2022 The Academy Memento vom 21 Oktober 2016 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bjornstjerne Bjornson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Bjornstjerne Bjornson Quellen und Volltexte Literatur von und uber Bjornstjerne Bjornson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Bjornstjerne Bjornson in der Deutschen Digitalen Bibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1903 an Bjornstjerne Bjornson englisch Werke von Bjornstjerne Bjornson im Project Gutenberg Werke von Bjornstjerne Bjornson im Projekt Gutenberg DE Bjornstjerne Bjornson in der Internet Movie Database englisch Werke von und uber Bjornstjerne Bjornson bei Open Library Samlede vaerker Gesammelte Werke auf norwegisch 5 Bd 1910 1911 digitalisiert bei Projekt RunebergLiteraturnobelpreistrager Prudhomme 1901 Mommsen 1902 Bjornson 1903 F Mistral Echegaray 1904 Sienkiewicz 1905 Carducci 1906 Kipling 1907 Eucken 1908 Lagerlof 1909 Heyse 1910 Maeterlinck 1911 Hauptmann 1912 Tagore 1913 nicht verliehen 1914 Rolland 1915 Heidenstam 1916 Gjellerup Pontoppidan 1917 nicht verliehen 1918 Spitteler 1919 Hamsun 1920 France 1921 Benavente 1922 Yeats 1923 Reymont 1924 Shaw 1925 Deledda 1926 Bergson 1927 Undset 1928 Mann 1929 Lewis 1930 Karlfeldt 1931 Galsworthy 1932 Bunin 1933 Pirandello 1934 nicht verliehen 1935 O Neill 1936 Martin du Gard 1937 Buck 1938 Sillanpaa 1939 nicht verliehen 1940 1943 Jensen 1944 G Mistral 1945 Hesse 1946 Gide 1947 Eliot 1948 Faulkner 1949 Russell 1950 Lagerkvist 1951 Mauriac 1952 Churchill 1953 Hemingway 1954 Laxness 1955 Jimenez 1956 Camus 1957 Pasternak 1958 Quasimodo 1959 Perse 1960 Andric 1961 Steinbeck 1962 Seferis 1963 Sartre 1964 Scholochow 1965 Agnon Sachs 1966 Asturias 1967 Kawabata 1968 Beckett 1969 Solschenizyn 1970 Neruda 1971 Boll 1972 White 1973 Johnson Martinson 1974 Montale 1975 Bellow 1976 Aleixandre 1977 Singer 1978 Elytis 1979 Milosz 1980 Canetti 1981 Garcia Marquez 1982 Golding 1983 Seifert 1984 Simon 1985 Soyinka 1986 Brodsky 1987 Mahfuz 1988 Cela 1989 Paz 1990 Gordimer 1991 Walcott 1992 Morrison 1993 Ōe 1994 Heaney 1995 Szymborska 1996 Fo 1997 Saramago 1998 Grass 1999 Gao 2000 Naipaul 2001 Kertesz 2002 Coetzee 2003 Jelinek 2004 Pinter 2005 Pamuk 2006 Lessing 2007 Le Clezio 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