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Giosue Carducci dʒozuˈɛ karˈduttʃi Pseudonym Enotrio Romano 27 Juli 1835 in Valdicastello heute Pietrasanta Toskana 16 Februar 1907 in Bologna war ein italienischer Dichter Redner und Literaturhistoriker 1906 erhielt er den Nobelpreis fur Literatur Giosue CarducciGrabstein Giosue CarducciGedenkstein in Trento Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Entwicklung seines Stils 3 Nachruhm 4 Museum Casa Carducci in Bologna 5 Werke 5 1 Werke in deutscher Ubersetzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGiosue Carducci war der Sohn eines Landarztes sein Vater war als Mitglied des patriotischen Geheimbundes der Carbonari inhaftiert worden Dieses Ereignis machte Carducci zum lebenslangen Republikaner Carducci wuchs in der pisanischen Maremma auf deren tiefe und eigentumliche Natureindrucke schon den Knaben zu dichterischen Versuchen anregten Seine spatere Jugendzeit verlebte er in Florenz wohin sein Vater ubergesiedelt war Schon sehr fruh interessierte er sich auch fur die Werke antiker griechischer und romischer Autoren Carducci studierte Philologie an der Universitat Pisa und promovierte dort zum Doktor der Philosophie Von 1856 bis 1857 war er als Lehrer der Rhetorik in San Miniato bei Pisa tatig Aufgrund seiner atheistischen Ansichten wurde seine Bewerbung um eine Professur fur Griechisch in Arezzo abgelehnt 1860 wurde er Professor fur Griechisch in Pistoia 1861 Professor fur italienische Literatur in Bologna diese Stelle hatte er bis 1903 inne Dort verhalf er dem spateren Professor fur Linguistik Alfredo Trombetti zu einem Studium Carducci wurde 1862 Mitglied der Freimaurerloge Galvani und Mitbegrunder der Loge Felsinea in Bologna spater affiliiert in der Loge Propaganda Massonica 1890 wurde Carducci der als politischer Dichter und herausragender Redner schon damals betrachtliches Ansehen genoss zum Senator berufen Ab 1887 war er korrespondierendes Mitglied ab 1897 socio nazionale der Accademia dei Lincei Ab 1886 war er auch korrespondierendes Mitglied der Accademia della Crusca in Florenz 1 1906 erhielt Carducci den Nobelpreis fur Literatur Im darauf folgenden Jahr starb Giosue Carducci und wurde auf dem Cimitero Monumentale della Certosa in Bologna begraben 2 Entwicklung seines Stils BearbeitenSchon fruh war Carducci mit kleinen literarhistorischen Arbeiten in Zeitschriften hervorgetreten desgleichen mit einer lyrischen Sammlung Rime 1857 Kraftiger kam die Eigenart des Dichters in den weiteren Sammlungen zum Ausdruck Levia gravia 1868 und I Decennali Hier verrat er sich als ein Poet von ungewohnlicher Kuhnheit und Originalitat des Gedankens Sensationellen Erfolg hatte eine kleine 1863 geschriebene Hymne Inno a Satana die er 1865 unter dem Pseudonym Enotrio Romano als eine Art von Flugblatt zur Verteilung an Freunde drucken liess Der verneinende Geist die rebellione die forza vindice della ragione wird darin mit schlagender Gewalt der Sprache als die treibende Kraft des Menschenlebens und der Weltgeschichte als der Genius geistiger Unabhangigkeit und Schrankenlosigkeit als Prinzip allen Fortschritts gefeiert Das Gesamtbild des genialen Dichters geben die Poesie di Enotrio Romano 1871 eine Sammlung in der auch das fruher Erschienene vereinigt ist und der die Nuove poesie 1873 4 Auflage 1881 und die Giambi ed epodi 1882 folgten Seine Vorliebe fur die altromische Vergangenheit regte ihn auch zu Dichtungen in den Strophenformen der Oden des Horaz an Odi barbare 3 Auflage 1880 und Nuove odi barbare 1882 Eine deutsche Auswahl seiner Gedichte hat Betty Jacobson mit einer Einleitung von Karl Hillebrand 1880 erscheinen lassen Nachruhm BearbeitenIn Thomas Manns Werk Der Zauberberg teilt der Freidenker und Aufklarer Ludovico Settembrini der Hauptfigur Hans Castorp mit er habe auf seinen Lehrer Carducci nach dessen Tod einen Nachruf fur deutsche Zeitungen geschrieben Eine Gemeinde in der Toskana Provinz Livorno zwischen Pisa und Grosseto heisst nach ihm Castagneto Carducci In den Sextner Dolomiten wurde die 1908 errichtete Carduccihutte nach dem Dichter benannt In zahllosen Stadten Italiens grosseren wie kleineren gibt es nach Carducci benannte Strassen Via Giosue Carducci Museum Casa Carducci in Bologna BearbeitenDas Carducci gewidmete Museum an der Piazza Carducci 5 dem letzten Wohnsitz des Dichters ab 1890 ist ein Wohnungsmuseum mit angeschlossener Bibliothek 35 000 Bande und Archiv Die Bestande waren von Konigin Margherita di Savoia 3 1902 aufgekauft worden und wurden nach Carduccis Tod der Stadt Bologna ubertragen Im Garten im italienischen Stil der das Haus umfasst befindet sich eine Marmormonument Carduccis des Bildhauers Leonardo Bistofli 3 von 1928 Werke BearbeitenRime 1857 Juvenilia 1857 Inno a Satana 1865 Levia Gravia 1868 Studi letterari 1874 Bozzetti critici e discorsi letterari 1876 Odi Barbare 1877 Miramare 1878 Giambi ed epodi 1882 Ca ira 1883Werke in deutscher Ubersetzung Bearbeiten Ausgewahlte Gedichte Metrisch aus dem Italienischen ubersetzt von Bettina Jacobson Mit einer Einleitung von Karl Hillebrand Wilhelm Friedrich Leipzig 1880 30 Gedichte von Giosue Carducci in Italienische Dichter seit der Mitte des 18ten Jahrhunderts Ubersetzungen und Studien von Paul Heyse 4 Bd Hertz Berlin 1889 S 93 124 Digitalisat im Internet Archive Ca ira Zwolf Sonette Ins Deutsche ubertragen und erlautert von Dr C Muhling Huttig Berlin 1893 Ausgewahlte Gedichte Aus dem Italienischen ubersetzt von Bettina Jacobsen Insel Verlag Leipzig 1907 Odi Barbare Metrisch ubertragen von Fritz Sternberg Carl Winters Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1913 Gedichte Aus der Sammlung Nobelpreis fur Literatur 1906 Aus dem Italienischen von Bettina Jacobson und Fritz Sternberg Mit Illustrationen von Gunter Schollkopf Coron Verlag Zurich o J um 1970 Literatur BearbeitenMario Scotti CARDUCCI Giosue In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 20 Carducci Carusi Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1977 Margherita Azzolini Giosue Carducci und die deutsche Literatur Sprache und Dichtung Forschungen zur Linguistik und Literaturwissenschaft Heft 3 Mohr Tubingen 1910 Digitalisat im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giosue Carducci Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Giosue Carducci im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vier Gedichte Mit einem Bilde des Ariost Wo weilst du jetzt Maremmen Idyll Ruit hora von Carducci in Ubertragungen von Paul Heyse auf liebeslyrik de Drei Gedichte Vor San Guido Der Ochse Ubertragung a Mailied auf mein italien info Sonett Gesprach mit den Baumen in der Ubertragung von Bettina Jacobson auf aphorismen de Ein Sonett Carducci s Der Ochse Ubertragung b in Herman Grimm Fragmente Band 1 Spemann Berlin u Stuttgart 1900 S 323 Eintrag bei Senatori d Italia gt gt Senatori dell Italia liberale auf senato it Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1906 an Giosue Carducci englisch Werke von und uber Giosue Carducci bei Open Library Alle Texte der Werke von Carducci Werke von Giosue Carducci Text Konkordanzen Wortlisten und Statistik Inno a Satana mit Ubersetzung ins Englische und englischer Erlauterung auf der Seite der Church of SatanWerke von Giosue Carducci im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliederliste der Crusca knerger de Das Grab von Giosue Carducci a b Patrizia Ballardi Melissa La Maida Fabrizio Passarella et al I musei di Bologna Hrsg Beatrice Buscaroli Comune di Bologna Edisai Ferrara S 16 Italienischsprachige Literaturnobelpreistrager Giosue Carducci 1906 Grazia Deledda 1926 Luigi Pirandello 1934 Salvatore Quasimodo 1959 Eugenio Montale 1975 Dario Fo 1997 Literaturnobelpreistrager Prudhomme 1901 Mommsen 1902 Bjornson 1903 F Mistral Echegaray 1904 Sienkiewicz 1905 Carducci 1906 Kipling 1907 Eucken 1908 Lagerlof 1909 Heyse 1910 Maeterlinck 1911 Hauptmann 1912 Tagore 1913 nicht verliehen 1914 Rolland 1915 Heidenstam 1916 Gjellerup Pontoppidan 1917 nicht verliehen 1918 Spitteler 1919 Hamsun 1920 France 1921 Benavente 1922 Yeats 1923 Reymont 1924 Shaw 1925 Deledda 1926 Bergson 1927 Undset 1928 Mann 1929 Lewis 1930 Karlfeldt 1931 Galsworthy 1932 Bunin 1933 Pirandello 1934 nicht verliehen 1935 O Neill 1936 Martin du Gard 1937 Buck 1938 Sillanpaa 1939 nicht verliehen 1940 1943 Jensen 1944 G Mistral 1945 Hesse 1946 Gide 1947 Eliot 1948 Faulkner 1949 Russell 1950 Lagerkvist 1951 Mauriac 1952 Churchill 1953 Hemingway 1954 Laxness 1955 Jimenez 1956 Camus 1957 Pasternak 1958 Quasimodo 1959 Perse 1960 Andric 1961 Steinbeck 1962 Seferis 1963 Sartre 1964 Scholochow 1965 Agnon Sachs 1966 Asturias 1967 Kawabata 1968 Beckett 1969 Solschenizyn 1970 Neruda 1971 Boll 1972 White 1973 Johnson Martinson 1974 Montale 1975 Bellow 1976 Aleixandre 1977 Singer 1978 Elytis 1979 Milosz 1980 Canetti 1981 Garcia Marquez 1982 Golding 1983 Seifert 1984 Simon 1985 Soyinka 1986 Brodsky 1987 Mahfuz 1988 Cela 1989 Paz 1990 Gordimer 1991 Walcott 1992 Morrison 1993 Ōe 1994 Heaney 1995 Szymborska 1996 Fo 1997 Saramago 1998 Grass 1999 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