www.wikidata.de-de.nina.az
Henri Louis Bergson 18 Oktober 1859 in Paris 4 Januar 1941 ebenda war ein franzosischer Philosoph und Nobelpreistrager fur Literatur 1927 Er gilt neben Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey als bedeutendster Vertreter der Lebensphilosophie Henri Bergson 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 1 1 Ausbildung 1 2 Professor und Philosoph 1 3 Begegnungen Vortrage Ehrungen von 1908 bis 1921 1 4 Aktivitaten ab 1921 2 Werk 2 1 elan vital 2 2 Bergsonismus 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 5 1 Einfuhrungen 5 2 Einzelaspekte 5 3 Aufsatze 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Karriere BearbeitenHenri Bergson wie er sich als Autor nannte wurde in Paris geboren Sein Vater Michal Bergson war ein polnischstammiger judischer Komponist seine Mutter Katherine Levison stammte aus einer judischen Familie aus England und Irland Seine fruhe Kindheit verlebte er uberwiegend in London bevor er mit acht Jahren eher anglo als frankophon wieder nach Paris kam Ausbildung Bearbeiten In Paris besuchte er von 1868 bis 1878 das Lycee Fontanes wo er 1877 den Schulpreis fur Mathematik erhielt mit einer Problemlosung die er anschliessend sogar in einer mathematischen Fachzeitschrift veroffentlichen durfte Dennoch entschied er sich nach dem Baccalaureat fur ein Literatur und Philosophiestudium und bewarb sich mit Erfolg um einen Studienplatz an der Ecole normale superieure ENS der Pariser Elitehochschule fur die Lehramtsfacher Nach dem Studienabschlussexamen licence im Fach Literatur absolvierte er 1881 erfolgreich die Rekrutierungsprufung agregation fur das Amt eines Gymnasialprofessors im Fach Philosophie und bekam eine Stelle an einem Gymnasium in Angers zugewiesen 1883 wurde er nach Clermont Ferrand versetzt Neben seiner Unterrichtstatigkeit fand er wie viele seiner Berufskollegen Zeit zum wissenschaftlichen Arbeiten So publizierte er 1884 eine Edition von ausgewahlten Passagen aus den Werken des Lukrez der er eine textkritische Studie und Ausfuhrungen uber die Philosophie des Autors beifugte und die in der Folgezeit mehrfach nachgedruckt wurde Zugleich arbeitete er an einer ersten grosseren Schrift die er 1889 unter dem Titel Essai sur les donnees immediates de la conscience dt Zeit und Freiheit 1911 an der Pariser Sorbonne als Dissertation these d Etat einreichte Mit dieser wurde er nach erfolgreich absolviertem Prufungsverfahren zu dem auch das Vorlegen einer kurzen lateinisch verfassten these supplementaire gehorte zum docteur des lettres promoviert was in etwa einer deutschen Habilitation entsprach Nach der Promotion und der Publikation seiner these die er dem Bildungsminister als seinem Dienstherrn widmete der auch sein Philosophieprofessor an der Ecole Normale Superieure gewesen war hatte Bergson Anspruch auf den Wechsel an ein Gymnasium in Paris Nach einer kurzen Zwischenstation am dortigen College Rollin erhielt er 1890 eine Stelle am renommierten Lycee Henri IV Nach der Heirat 1892 wurde er Vater einer Tochter Professor und Philosoph Bearbeiten 1896 publizierte er seine zweite grossere Schrift Matiere et memoire dt Materie und Gedachtnis 1908 in der er auch die neueste Hirnforschung berucksichtigte 1897 wurde er als maitre de conferences mit Vorlesungen an der Ecole Normale Superieure betraut wo er kurz darauf zum Professor ernannt wurde nbsp Henri Bergson lehrte ab 1900 am College de France1900 druckte die Revue de Paris den Essay Le Rire dt Das Lachen 1914 der 1901 sehr erfolgreich auch in Buchform erschien Hierin versucht Bergson eine Theorie des Komischen zu entwickeln stimmt vor allem aber auch das Hohelied des kunstlerischen Schopfertums an und wurde damit zum Propheten einer ganzen Generation symbolistischer Literaten und Kunstler Im selben Jahr 1900 wurde er auf den Lehrstuhl fur Griechische Philosophie am College de France berufen der prestigereichsten aller franzosischen Bildungsinstitutionen 1901 wahlte ihn die Academie des sciences morales et politiques zum Mitglied Inzwischen fand er auch ausserhalb Frankreichs Anerkennung Auf dem ersten internationalen Philosophen Kongress in Paris im August 1900 hielt er einen Vortrag Dessen Titel Sur les origines psychologiques de notre croyance a la loi de causalite Uber die psychologischen Ursprunge unseres Glaubens an das Gesetz der Kausalitat bringt gut die nicht rationalistische Tendenz Bergsons zum Ausdruck 1903 publizierte er den programmatischen langeren Aufsatz Introduction a la metaphysique dt Einfuhrung in die Metaphysik 1909 Dem Titel zum Trotz fuhrt er vor allem in sein eigenes Denken ein 1904 hielt er auf dem zweiten internationalen Philosophen Kongress in Genf den Vortrag Le Cerveau et la pensee une illusion philosophique Das Gehirn und das Denken eine philosophische Illusion Im selben Jahr wechselte er im College de France auf den Lehrstuhl fur moderne Philosophie Damit erreichte er 45 jahrig den Hohepunkt seiner beruflichen Karriere 1907 erschien seine dritte grosse Schrift L Evolution creatrice dt Die schopferische Entwicklung 1912 Als kritischer Beitrag zur Evolutionstheorie gedacht die Bergson fur zu deterministisch hielt wurde sie auch uber die Fachwelt verbreitet Sie wurde mit 21 Auflagen in zehn Jahren sein bekanntestes und meistgelesenes Werk und verschaffte ihm einen festen Platz unter den in Frankreich haufigen und geachteten philosophischen Schriftstellern Neben Le Rire war L Evolution der wichtigste Grund Bergson spater fur den Literaturnobelpreis vorzuschlagen Begegnungen Vortrage Ehrungen von 1908 bis 1921 Bearbeiten 1908 traf er in London den US Philosophen William James mit dem er schon in brieflichem Kontakt gestanden hatte James war angetan vom 17 Jahre jungeren franzosischen Kollegen und dessen Ideen und machte ihn in der anglophonen Welt bekannt Bergson hat fur eine Ubersetzung von James ins Franzosische ein Vorwort geschrieben das seine Skepsis hinsichtlich der Philosophie des Pragmatismus nicht verbirgt Im April 1911 besuchte Bergson den internationalen Philosophen Kongress in Bologna Dort hielt er den Vortrag L Intuition philosophique Die philosophische Intuition um die Intuition verstanden als eine prazise philosophische Methode hervorzuheben Im selben Jahr wurde er nach England eingeladen unter anderem nach Oxford wo er uber das Thema La Perception du changement Die Wahrnehmung des Wandels sprach Dort erhielt er seine erste Ehrendoktorwurde Weitere Stationen fuhrten ihn nach Birmingham und London wo er uber Vie et conscience Leben und Bewusstsein bzw La Nature de l ame Die Natur der Seele dozierte 1911 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewahlt 1 1913 folgte er einer Einladung der New Yorker Columbia University und las dort uber Spiritualite et liberte Geistigkeit und Freiheit Vortrage in anderen amerikanischen Stadten folgten Im Herbst wurde ihm der Vorsitz der British Society for Psychical Research angetragen wo er sich mit dem Vortrag Phantoms of Life and Psychic Research einfuhrte Das Jahr 1914 war fur Bergson besonders erfolgreich Als bedeutender franzosischer Autor dessen Schriften inzwischen auch in zahlreiche andere Sprachen ubersetzt wurden wurde er in die Academie francaise aufgenommen daruber hinaus zum Vorsitzenden der Academie des sciences morales et politiques gewahlt sowie zum Offizier der Ehrenlegion und zum Offizier der Volksbildung officier de l Education nationale ernannt Als im selben Jahr ahnlich wie es schon vorher manche sozialistischen Politiker und Gewerkschafter getan hatten eine Bewegung liberaler Neo Katholiken ihre Vorstellungen mit Ideen Bergsons zu stutzen versuchte setzte Rom seine drei Hauptwerke auf den Index Mit Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 engagierte sich Bergson mit patriotischen Artikeln und Vortragen um die Moral der franzosischen Truppen zu starken die Position Frankreichs zu verklaren und dem Deutschen Reich Imperialismus vorzuwerfen Nach dem Eintritt der USA in den Krieg 1917 reiste er als Mitglied einer diplomatischen Delegation dorthin und warb auf einer Vortragtournee fur die Sache Frankreichs 1919 gaben seine Freunde eine schon vor dem Krieg geplante zweibandige Sammlung kurzerer Texte heraus die um den zentralen Begriff der force mentale der geistigen mentalen Kraft kreisen unter dem Titel L Energie spirituelle dt Die seelische Energie 1928 1920 erhielt Bergson den Ehrendoktortitel der Universitat Cambridge Im Herbst durfte er seine Pflichtvorlesungen am College de France an einen Vertreter Edouard Le Roy delegieren um nur zu schreiben 1921 gab er seinen Lehrstuhl am College de France auf Aktivitaten ab 1921 Bearbeiten 1921 war er Grundungsmitglied und erster Prasident der Commission Internationale de la Cooperation Intellectuelle einer Vorlauferinstitution der UNESCO die im Rahmen des Volkerbundes in Genf aktiv war 1927 wurde Bergson der Nobelpreis fur Literatur verliehen den er aber nicht in Stockholm entgegennehmen konnte Seit 1925 plagten ihn rheumatische Schmerzen die seinen Korper lahmten und deformierten Seine Dankesrede verlas in Stellvertretung der franzosische Minister Armand Bernard 2 Krankheitsbedingt immer zuruckgezogener lebend vollendete er 1932 sein letztes grosseres Werk Les deux sources de la morale et de la religion Die beiden Quellen der Moral und Religion 1933 Seine Uberlegungen zum Zusammenhang von Gesellschaft Moral und Religion fanden gebuhrende Achtung wurden aber nur noch wenig diskutiert nbsp Gedenktafel im PantheonSpatestens mit den Deux sources hat er sich christlich mystischen Vorstellungen angenahert und dachte daran katholisch zu werden Doch angesichts des auch in Frankreich anschwellenden Antisemitismus wollte er seine judischen Wurzeln nicht verleugnen Entsprechend verzichtete er 1940 demonstrativ auf alle seine Auszeichnungen Titel und Mitgliedschaften und liess sich als Jude eintragen als das Vichy Regime des Marschalls Philippe Petain diese gesetzlich zu diskriminieren begann An seinem Grab sprach seinem Wunsch gemass ein katholischer Priester das Totengebet Werk Bearbeitenelan vital Bearbeiten Bergsons markantestes Philosophem ist der Begriff des elan vital 3 den er in seiner Philosophie des Lebendigen Die schopferische Entwicklung frz zuerst 1907 dt 1912 in genauer Kenntnis der Lebenswissenschaften seiner Zeit entfaltet Ein weiteres Hauptwerk ist das 1896 erschienene Buch Materie und Gedachtnis in dem er eine weder idealistische noch empiristische Theorie der Wahrnehmung und der Beziehung von Korper und Geist entfaltet Hier reagiert Bergson auf die zeitgenossische Psychologie Er setzt sich weiterhin mit der Physik seiner Zeit auseinander Duree et Simultanite 1922 sowie mit der Ethnologie und Soziologie Die beiden Quellen der Moral und der Religion 1932 Dabei entwickelt er einen durchlaufenden Gedanken das Neue als Neues zu sehen die klassische reprasentationslogische und identitatslogische Philosophie und ihre Wirkung auf die einzelnen Wissenschaften durch eine neue dem Werden als Charakteristikum des sozialen Lebens angemessene Philosophie zu ersetzen Bergson war ein Philosoph der Wissenschaften genauer ein Denker des Wissens des Lebendigen wie es Georges Canguilhem formuliert Wahrend fur Kant Raum und Zeit noch gleichberechtigte Formen unserer Anschauung sind unterscheidet Bergson sie starker Der Raum ist fur ihn eine in sich homogene Summe von Punkten die von Objekten eingenommen werden kann Die rational und analytisch verfahrende Naturwissenschaft so Bergson betrachtet nur diesen Raum bzw Teile davon Wenn sie vorgibt Zeit zu messen misst sie in Wahrheit nur Bewegung im Raum also die aufeinanderfolgenden Veranderungen der raumlichen Lage der Objekte Eine derart physikalisch verstandene Zeit ist fragmentiert Die Zeit vor allem die der lebendigen Dinge ist dagegen fur Bergson nicht in Abschnitte einteilbar sondern die unteilbare Bewegung selbst das standige unvorhersehbare und irreversible Anders Werden oder die Dauer la duree Bergson illustriert sein Konzept der Dauer anhand eines Gedankenexperiments bei dem Zucker in einem Wasserglas gelost wird Mithilfe dieses einfachen Experiments gelingt es Bergson darauf aufmerksam zu machen dass es eine Zeitlichkeit jenseits der mechanisierten Zeitmessung gibt ein spannungsvolles Warten eine Konzentration auf das Geschehen das keineswegs als Passivitat zu deuten ist sondern ein aktives Moment in Form der Anpassung an den Rhythmus des Ereignisses beinhaltet 4 Auch die anorganische Materie hat ihre Dauer Sie unterliegt der Entropie Vor allem aber im Bereich des Lebendigen mit dem sich das Hauptwerk Evolution creatrice auseinandersetzt gilt dass die Entwicklung nicht in Abschnitte einteilbar und virtuell nebeneinanderzulegen ist sondern im ununterbrochenen Schaffen von Neuem besteht Bergson trennt Materie und Leben nicht absolut Das Leben bedarf der anorganischen Materie deren Energie es sich zunutze macht zudem partizipieren beide an der Dauer Andererseits sind beide doch entgegengesetzt Die anorganische Materie ist Energieverfall das Leben Aufschwung Diesen beiden Seinsspharen sind verschiedene Formen der Erkenntnis zugeordnet Der Raum bzw die anorganische Materie wird durch den analytischen Verstand erfasst die Dauer durch die philosophische Methode der Intuition anders gesagt durch den Versuch die Dinge sub specie durationis zu verstehen durch Prozessbegriffe die sich an die Bewegung anschmiegen Die Wissenschaften der anorganischen Natur die Technik und die alltaglichen Wissensformen bedienen sich zu Recht der analytischen Methode sofern sie dazu da sind sich der Materie zu bemeistern Die Philosophie hingegen vielleicht auch die Lebenswissenschaften brauchen eine andere Methode wollen sie das Leben adaquat verstehen Bergson bedient sich des Begriffs elan vital das mit Lebenskraft nur schlecht ubersetzt ist da Bergson keine Kraft annimmt um die Entwicklung des Lebendigen zu charakterisieren das fur ihn im Gegensatz zur Entropie Tendenz der anorganischen Materie steht Der elan vital bezeichnet den Aufschwung als die gemeinsame Bewegung der lebendigen Dinge der Arten Gattungen Individuen die mit einer zunehmenden Explosivitat energetischen Potentialitat und Beweglichkeit sowie entsprechender kognitiver Aktivitat einhergeht Mit dem Darwinismus setzt sich Bergson hier sehr genau auseinander er bezeichnet ihn wie auch den Neodarwinismus den Neolamarckismus und den Neofinalismus als mechanistisch Diese Theorien verstehen nicht das Neue zu denken fur sie ist der Zufall stets nur ein Stellvertreter kausaler Prozesse sie sehen alles als gegeben an Bergson schlagt anstelle des von Herbert Spencer ubernommenen Evolutionsgedankens und anstelle der Deszendenz Theorie Darwins sowie anderer Evolutionsbiologien die Theorie der schopferischen Entwicklung vor und mit ihr eine andere Sicht auf dieselben empirischen Phanomene Bergson betont im Ubrigen stets dass er absolut auf dem Boden der Evolutionsbiologie stehe Bergsonismus Bearbeiten Der Bergsonismus die fruhe Rezeption Bergsons vor allem in Frankreich hat ihre eigene Dynamik entfaltet die Differenziertheit von Bergsons Argumentation und dessen genaue Kenntnis der zeitgenossischen Wissenschaften ignoriert Nach Einschatzung seines Schulers Jean Guitton etwa hat Bergson wesentlich dazu beigetragen das moderne Denken wieder fur Phanomene der Religion zu offnen Auch wird bis heute bedingt durch diese fruhe Rezeption Bergsons Philosophie als Antiintellektualismus Antirationalismus als Zerstorung der Vernunft missverstanden Guitton sagt aber auch Mehr als jeder andere hatte Bergson die grossen begrifflichen Veranderungen geahnt die die Quantentheorie mit sich bringen sollte In seinen Augen wie in der Quantenphysik ist die Realitat weder kausal noch lokal Raum und Zeit sind Abstraktionen reine Illusionen 5 Die mathematische Zeit ist eine Form des Raumes Die Zeit die zum Wesen des Lebens gehort nennt Bergson wie oben erwahnt Dauer Dieser Begriff ist fundamental und wird in seinem ganzen Werk immer wieder erwahnt zuerst in seiner 1889 erschienenen Dissertation Essai sur les donnes immediates de la conscience dt Zeit und Freiheit 1911 Bergson hat im Ubrigen einmal bemerkt jeder der wahrhaft Philosoph sei verfolge in seinem ganzen Leben einen einzigen Gedanken den er stets erneut zu formulieren suche 6 Dieser Gedanke die Zeit angemessen zu denken zieht sich durch Bergsons ganzes Werk In Materie und Gedachtnis wird die Beziehung zwischen Geist und Materie neu gefasst und das heisst weder idealistisch noch realistisch durch die Analyse des Gedachtnisses der gelebten Zeit das der genaue Schnittpunkt von Geist und Materie ist Monografien zu Bergson existieren insbesondere von Frederic Worms die Annales bergsoniennes sowie die umfangreichen Nachworte und Lekturen in der Edition critique die bei PUF erschien Ebenso eine Interpretation von Gilles Deleuze Bergson zur Einfuhrung Auch der kurze Artikel Bergson im Werden von Maurice Merleau Ponty zeigt die Bedeutung Bergsons Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Bergson zunachst in Vergessenheit Lange galt er allenfalls bei Philosophiehistorikern als lohnendes Studienobjekt auch wenn das hohe Niveau seines Denkens weiterhin unbestritten ist 7 Seit kurzem verstarkt u a durch die Neuinterpretation von Gilles Deleuze und durch das hundertjahrige Jubilaum des Hauptwerkes gibt es weltweit eine Renaissance der Philosophie Bergsons die vielen wie kaum eine andere geeignet scheint eine Philosophie des biologischen Zeitalters zu ermoglichen des Zeitalters das sie zu Beginn des 21 Jahrhunderts konstatieren Zudem hat Deleuze dank Bergson eine ganze neue Philosophie entfaltet deren internationale Resonanz betrachtlich ist einen neuen Vitalismus wie er sagt oder eine Philosophie der Differenz Auszeichnungen Bearbeiten1901 Mitglied der Academie des sciences morales et politiques 1914 Vorsitzender 1911 Auswartiges Mitglied der Accademia dei Lincei 1914 Offizier der Ehrenlegion 1919 Assoziiertes Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 1920 Ehrendoktor der Universitat Cambridge 1923 Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 8 1927 Nobelpreis fur Literatur 1928 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1930 Grosskreuz der EhrenlegionWerke Bearbeiten1889 Essai sur les donees immediates de la conscience Alcan Paris OCLC 409378290 These lettres Universite Paris 1889 Online Deutsche Ausgabe Zeit und Freiheit Aus dem Franzosischen ubersetzt von Paul Fohr Diederichs Verlag Jena 1911 Nachdruck mit einem Nachwort von Konstantinos P Romanos Athenaum Frankfurt 1989 weitere Nachdrucke Philo Berlin 2006 ISBN 3 86572 539 2 EVA Taschenbuch 2012 ISBN 978 3 86393 020 2 1896 Matiere et memoire Essai sur la relation du corps a l esprit Alcan Paris Online Deutsche Ausgabe Materie und Gedachtnis Eine Abhandlung uber die Beziehung zwischen Korper und Geist Aus dem Franzosischen ubersetzt von Julius Frankenberger Diederichs Verlag Jena 1908 Nachdruck mit einer Einleitung von Erik Oger Felix Meiner Verlag Hamburg 1991 1900 Le rire Essai sur la signification du comique Alcan Paris Online durch Universite du Quebec a Chicoutimi Das Lachen Ubers Julius Frankenberger Walter Franzel Diederichs Jena 1921 Das Lachen Ein Essai uber die Bedeutung des Komischen Ubers Roswitha Plancherel Walter Arche Zurich 1972 wieder Luchterhand Darmstadt 1988 wieder Meiner Hamburg 2011 1903 Introduction a la metaphysique In Revue de metaphysique et de morale 11 1 1 1903 S 1 36 Einfuhrung in die Metaphysik Autorisierte Ubertragung Eugen Diederichs Jena 1920 1907 L Evolution creatrice Alcan Paris Online Schopferische Entwicklung Ubers Gertrud Kantorowicz Diederichs Jena 1921 wieder Coron Verlag Zurich als Band fur das Jahr 1927 der Reihe Nobelpreis fur Literatur Online Neue Ubers Margarethe Drewsen Schopferische Evolution Felix Meiner Hamburg 2013 ISBN 978 3 7873 2240 4 Rezension 1919 L Energie spirituelle Essais et conferences Alcan Paris Online Die seelische Energie Aufsatze und Vortrage Ubers Eugen Lerch Diederichs Jena 1928 1922 Duree et simultaneite A propos de la theorie d Einstein Alcan Paris Online Nachdruck in Melanges Paris 1972 9 1932 Les deux sources de la morale et de la religion Alcan Paris Online Die beiden Quellen der Moral Ubers Eugen Lerch Diederichs Jena 1932 wieder Fischer Frankfurt am Main 1992 u o 1934 La pensee et le mouvant Essais et conferences Alcan Paris Online Denken und schopferisches Werden Aufsatze und Vortrage Ubers Leonore Kottje Einl Friedrich Kottje Hain Meisenheim am Glan 1948 Nachdrucke Signet Frankfurt 1985 Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1993 1959 Œuvres Anm von Andre Robinet Einleitung Henri Gouhier Presses Universitaires de France Paris enthalt samtliche zu Lebzeiten in Buchform veroffentlichten Texte ausser Duree et simultaneite 1972 Melanges Anmerkungen von Andre Robinet in Zusammenarbeit mit Rose Marie Mosse Bastide Martine Robinet und Michel Gauthier Vorwort Henri Gouhier Presses Universitaires de France Paris Die Ausgabe enthalt Duree et simultaneite aus dem Jahr 1922 sowie zahlreiche Texte die von Bergson nicht in Buchform veroffentlicht wurden Literatur BearbeitenEinfuhrungen Bearbeiten Gilles Deleuze Le bergsonisme Initiation philosophique Nr 76 Presses universitaires de France Paris 1966 Deutsche Ausgabe Henri Bergson zur Einfuhrung Herausgegeben aus dem Franzosischen ubersetzt und mit einem Vorwort versehen von Martin Weinmann Junius Hamburg 1989 5 korrigierte Auflage 2020 ISBN 978 3 88506 336 0 Vladimir Jankelevitch Premieres et Dernieres Pages Editions du Seuil Paris 1994 Deutsche Ausgabe Bergson lesen Teilubersetzung Aus dem Franzosischen ubersetzt von Jurgen Brankelien Vorwort Anmerkungen und Bibliographie von Francoise Schwab Turia Kant Wien 2004 ISBN 3 85132 383 1 Leszek Kolakowski Henri Bergson Ein Dichterphilosoph Piper Munchen 1985 ISBN 3 492 05204 5 Einzelaspekte Bearbeiten Heike Delitz Bergson Effekte Aversionen und Attraktionen im franzosischen soziologischen Denken Velbruck Weilerswist 2015 ISBN 978 3 95832 043 7 Pierre Alexandre Fradet Derrida Bergson Sur l immediatete Hermann Paris 2014 ISBN 978 2 7056 8831 8 Henri Gouhier Bergson dans l histoire de la pensee occidentale Vrin Paris 1989 ISBN 2 7116 1006 3 Henri Hude Bergson 2 Aufl Editions Kareline Paris 2009 ISBN 978 2 35748 037 7 Vladimir Jankelevitch Henri Bergson Quadrige Presses universitaires de France Paris 1959 3 Auflage 2008 ISBN 978 2 13 056875 9 Deutsche Ausgabe Henri Bergson Aus dem Franzosischen ubersetzt von Ulrich Kunzmann Suhrkamp Berlin 2022 ISBN 978 3 518 58791 1 Guy Lafrance La philosophie sociale de Bergson Sources et interpretation Universite d Ottawa 1974 Peter Mennicken Die Philosophie Henri Bergsons und der Geist der modernen Kunst Diss phil Universitat Koln 1921 Viola Nordsieck Formen der Wirklichkeit und der Erfahrung Henri Bergson Ernst Cassirer und Alfred North Whitehead Karl Alber Verlag Munchen Freiburg im Breisgau 2015 ISBN 978 3 495 48735 8 Emil Ott Henri Bergson Der Philosoph moderner Religion Teubner Leipzig 1914 Aus Natur und Geisteswelt 480 Lothar Peter Lebensphilosophie und Gesellschaftskritik Anmerkungen zur Bergson Rezeption von Max Horkheimer In Lendemains Etudes comparees sur la France Vergleichende Frankreichforschung Stauffenburg Tubingen Jg 23 90 H 2 1998 ISSN 0170 3803 S 57 82 Alexis Philonenko Bergson ou de la philosophie comme science rigoureuse Cerf Paris 1994 ISBN 2 204 04924 7 Passages Marc Rolli Hrsg Ereignis auf Franzosisch Von Bergson bis Deleuze Wilhelm Fink Munchen 2004 ISBN 3 7705 3939 7 Dennis Solch Prozessphilosophien Wirklichkeitskonzeptionen bei Alfred North Whitehead Henri Bergson und William James Karl Alber Freiburg im Breisgau 2014 ISBN 978 3 495 48690 0 Philippe Soulez Frederic Worms Bergson Biografie P U F Paris 2002 ISBN 2 13 053176 8 Quadrige 385 Peter Spateneder Leibhaftige Zeit Die Verteidigung des Wirklichen bei Henri Bergson Zugl Diss phil Universitat Regensburg 2005 Kohlhammer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 17 019694 0 Matthias Vollet Die Wurzel unserer Wirklichkeit Problem und Begriff des Moglichen bei Henri Bergson Zugl Diss phil Universitat Mainz 2004 Alber Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 495 48234 6 Mirjana Vrhunc Bild und Wirklichkeit Zur Philosophie Henri Bergsons Zugl Diss phil Humboldt Universitat Berlin 1999 Fink Munchen 2002 ISBN 3 7705 3644 4 Frederic Worms Introduction a Matiere et Memoire de Bergson Suive d une breve introduction aux autres livres de Bergson P U F Paris 1998 ISBN 2 13 048955 9 Caterina Zanfi Bergson und die deutsche Philosophie 1907 1932 Alber Freiburg im Breisgau 2018 ISBN 978 3 495 48962 8 Aufsatze Bearbeiten Dietrich Heinrich Kerler Henri Bergson und das Problem des Verhaltnisses zwischen Leib und Seele Kritische Anmerkungen zu Bergson s Buch Materie und Gedachtnis Erweiterter Sonderabdruck aus der Vierteljahresschrift fur wissenschaftliche Philosophie XL 4 Heinrich Kerler Verlags Conto Ulm 1917 10 Frank Kessler Henri Bergson und die Kinematographie In KINtop Jahrbuch zur Erforschung des fruhen Films 12 2003 S 12 16 Rupert Sheldrake David Lorimer Die Schnittstelle zwischen Gehirn und Bewusstsein In Tattva Viveka Bd 7 1997 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Bergson Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Henri Bergson Quellen und Volltexte franzosisch nbsp Wikisource Henri Bergson Quellen und Volltexte Literatur von und uber Henri Bergson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Henri Bergson in der Deutschen Digitalen Bibliothek Zeitungsartikel uber Henri Bergson in den Historischen Pressearchiven der ZBW Leonard Lawlor Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2 Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1927 an Henri Bergson englisch Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Werke im Archiv fur Klassiker der Sozialwissenschaften franzosisch Artikel in Namen Titel und Daten der franzosischen Literatur Hauptquelle fur den Abschnitt Leben und Karriere Societe des amis de Bergson franzosisch Werke von Henri Bergson im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Deceased Fellows In TheBritishAcademy ac uk Abgerufen am 14 Dezember 2020 Henri Bergson Banquet speech In Nobelprize org Abgerufen am 14 Dezember 2020 Henri Bergson L evolution creatice 1907 S 59 64 Robin Kellermann Im Zwischenraum der beschleunigten Moderne Eine Bau und Kulturgeschichte des Wartens auf Eisenbahnen 1830 1935 1 Auflage transcript Bielefeld 2021 ISBN 978 3 8376 5589 6 S 44 oapen org PDF abgerufen am 19 Februar 2021 Jean Guitton Gott und die Wissenschaft dt 1993 S 23 Henri Bergson Denken und schopferisches Werden Aufsatze und Vortrage Ubers Leonore Kottje Einleitung Friedrich Kottje Hain Meisenheim am Glan 1948 131 wortlich Ein Philosoph der dieses Namens wurdig ist hat im Grunde immer nur eine einzige Sache im Auge gehabt Lexikonredaktion des Verlages F A Brockhaus Hrsg Nobelpreise Chronik herausragender Leistungen Mannheim 2001 ISBN 3 7653 0491 3 S 275 Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Nicht mehr online verfugbar Royal Society of Edinburgh archiviert vom Original am 25 Oktober 2017 abgerufen am 9 Oktober 2019 Gilles Deleuze Henri Bergson zur Einfuhrung Herausgegeben aus dem Franzosischen ubersetzt und mit einem Vorwort versehen von Martin Weinmann Junius Hamburg 1989 5 korrigierte Auflage 2020 S 161 Index Theologicus Abgerufen am 13 September2023 Dialog uber Henri Bergson Abgerufen am 12 September 2023 Literaturnobelpreistrager Prudhomme 1901 Mommsen 1902 Bjornson 1903 F Mistral Echegaray 1904 Sienkiewicz 1905 Carducci 1906 Kipling 1907 Eucken 1908 Lagerlof 1909 Heyse 1910 Maeterlinck 1911 Hauptmann 1912 Tagore 1913 nicht verliehen 1914 Rolland 1915 Heidenstam 1916 Gjellerup Pontoppidan 1917 nicht verliehen 1918 Spitteler 1919 Hamsun 1920 France 1921 Benavente 1922 Yeats 1923 Reymont 1924 Shaw 1925 Deledda 1926 Bergson 1927 Undset 1928 Mann 1929 Lewis 1930 Karlfeldt 1931 Galsworthy 1932 Bunin 1933 Pirandello 1934 nicht verliehen 1935 O Neill 1936 Martin du Gard 1937 Buck 1938 Sillanpaa 1939 nicht verliehen 1940 1943 Jensen 1944 G Mistral 1945 Hesse 1946 Gide 1947 Eliot 1948 Faulkner 1949 Russell 1950 Lagerkvist 1951 Mauriac 1952 Churchill 1953 Hemingway 1954 Laxness 1955 Jimenez 1956 Camus 1957 Pasternak 1958 Quasimodo 1959 Perse 1960 Andric 1961 Steinbeck 1962 Seferis 1963 Sartre 1964 Scholochow 1965 Agnon Sachs 1966 Asturias 1967 Kawabata 1968 Beckett 1969 Solschenizyn 1970 Neruda 1971 Boll 1972 White 1973 Johnson Martinson 1974 Montale 1975 Bellow 1976 Aleixandre 1977 Singer 1978 Elytis 1979 Milosz 1980 Canetti 1981 Garcia Marquez 1982 Golding 1983 Seifert 1984 Simon 1985 Soyinka 1986 Brodsky 1987 Mahfuz 1988 Cela 1989 Paz 1990 Gordimer 1991 Walcott 1992 Morrison 1993 Ōe 1994 Heaney 1995 Szymborska 1996 Fo 1997 Saramago 1998 Grass 1999 Gao 2000 Naipaul 2001 Kertesz 2002 Coetzee 2003 Jelinek 2004 Pinter 2005 Pamuk 2006 Lessing 2007 Le Clezio 2008 Muller 2009 Vargas Llosa 2010 Transtromer 2011 Mo 2012 Munro 2013 Modiano 2014 Alexijewitsch 2015 Dylan 2016 Ishiguro 2017 Tokarczuk 2018 Handke 2019 Gluck 2020 Gurnah 2021 Ernaux 2022 Fosse 2023 Normdaten Person GND 118509578 lobid OGND AKS LCCN n78082114 NDL 00433033 VIAF 61541730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bergson HenriALTERNATIVNAMEN Bergson Henri Louis vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Philosoph und NobelpreistragerGEBURTSDATUM 18 Oktober 1859GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 4 Januar 1941STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Bergson amp oldid 237589001