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Frankreich wurde im Westfeldzug Juni 1940 von der Wehrmacht militarisch besiegt und teilweise besetzt Ab Juni 1944 Landung in der Normandie bzw ab Mitte August 1944 Landung an der Cote d Azur wurde es von Truppen der Westalliierten befreit In Frankreich lebten 1940 uber 300 000 Juden etwa zu gleichen Teilen in der besetzten und der unbesetzten Zone Fast die Halfte von ihnen hatte eine auslandische Staatsangehorigkeit darunter Zehntausende von Fluchtlingen gut die Halfte waren franzosische Staatsburger 1 Am 27 Marz 1942 startete der erste Zug mit judischen Deportierten vom KZ Royallieu bei Compiegne ins Vernichtungslager Auschwitz Insgesamt wurden 75 721 Menschen mit 79 Zugen deportiert Nur 2500 von ihnen konnten im Jahr 1945 befreit werden die ubrigen wurden umgebracht Die Verantwortung fur die Deportationen und die Ermordung dieser Juden tragt primar das NS Regime es ubte mittels der Besatzungsarmee in Frankreich Macht aus Es gab auch in Frankreich uberzeugte Antisemiten siehe hier bzw Menschen die aus verschiedensten Motiven an Deportationsmassnahmen teilnahmen Ein Teil der Verantwortung wird dem Vichy Regime offiziell Etat francais mit dem Regierungschef Pierre Laval und dem Prasidenten Philippe Petain zugesprochen Die Kollaboration mit dem Deutschen Reich war jahrzehntelang ein Tabu der franzosischen Geschichte dies stand einer Vergangenheitsbewaltigung im Wege Vielen Deutschen waren bzw sind die Deportationen aus Frankreich und anderen besetzten Gebieten unbekannt Frankreich war in einem Blitzkrieg besiegt worden die Besatzungszeit wird kaum mit Kriegsverbrechen oder dem Wort Holocaust in Verbindung gebracht Hauptartikel Vichy Regime Antijudische Politik Inhaltsverzeichnis 1 Zwei Phasen der Verfolgung von Juden in Frankreich 2 Chronologie einer Kollaboration 2 1 1940 2 2 1941 2 3 1942 2 4 1943 2 5 1944 3 Deportationen 4 Zahlen 5 Film 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseZwei Phasen der Verfolgung von Juden in Frankreich BearbeitenMan kann zwei Phasen der Verfolgung von Juden in Frankreich wahrend des Zweiten Weltkriegs unterscheiden Im Oktober 1940 wurden Juden franzosischer Staatsangehorigkeit aus dem offentlichen Dienst gedrangt und andere Berufstatigkeiten eingeschrankt Im Juni 1942 begann die Massendeportation von Juden nach Auschwitz Nach der Niederlage Frankreichs im Westfeldzug versuchte ein Teil des Regierungsapparates durch Verhandlungen und Kooperation mit der Besatzungsmacht die Lage des franzosischen Volkes abzumildern nbsp Juden werden festgenommen und im Autobus abtransportiert Paris August 1941Die Resistance intensivierte 1941 ihre Sabotageakte und Attentate Die Exilregierung de Gaulle und Teile der Bevolkerung stutzten sie moralisch und oder praktisch Die deutsche Besatzungsarmee reagierte darauf zunachst mit Geiselerschiessungen Der Militarbefehlshaber Otto von Stulpnagel erkannte dies bald als kontraproduktiv Sie schreckten fast niemanden ab und erhohten das Ansehen der Resistance Er bzw sein Nachfolger forderten deshalb die Deportation von 1000 Juden fur jedes Attentat und die Einrichtung von Juden Lagern Wegen fehlender Eisenbahnkapazitaten verliess der erste Transport mit 1112 judischen Gefangenen Frankreich erst am 27 Marz 1942 in Richtung Auschwitz 78 weitere Zuge folgten Bereits im Oktober 1942 waren 42 000 Auslander uberwiegend Polen und Deutsche nach Auschwitz deportiert worden die meisten von ihnen wurden direkt vergast 1942 wurden weitere Judengesetze eingefuhrt darunter auch eines das das Tragen des Judensterns vorschrieb ohne dass die Besatzer dies gefordert hatten siehe unten Im Juli 1942 verhaftete die Pariser Polizei mit 9 000 Mann 20 000 uberwiegend auslandische Juden franzosisch grande rafle und sperrte sie im Velodrome d Hiver Radsporthalle ein Zunachst sprach die deutsche Militarverwaltung von der Evakuierung der Juden nach dem Osten von Arbeitseinsatz und Zwangsarbeit aber schon nach dem siebten Transport im Juli 1942 wurde die Bestimmung dass nur arbeitsfahige Manner deportiert werden sollten aufgeweicht und spater ganz fallen gelassen Denn gleichzeitig versuchte Deutschland fur seine Kriegsproduktion freiwillige Fremdarbeiter aus Frankreich anzuwerben bzw Zwangsarbeiter zu rekrutieren Als dann auch alte Menschen Frauen und seit August 1942 selbst Kinder jeden Alters in die Guterwaggons verfrachtet wurden war klar dass es nicht mehr um Arbeitseinsatze sondern um die Vernichtung der in Frankreich lebenden Juden ging An die Verabredung mit dem Vichy Regime keine franzosischen Juden zu deportieren hielt sich die Besatzungsmacht immer weniger ab Mitte 1943 gar nicht mehr Nach der Besetzung Sudfrankreichs durch Wehrmacht Truppen betrieb das Sonderkommando Alois Brunner eine regelrechte Menschenjagd auch im Suden Frankreichs Auf deutscher Seite waren im besetzten Norden hauptsachlich drei deutsche Institutionen aktiv an der Judenverfolgung beteiligt die Militarverwaltung die SS und der deutsche Botschafter Dieser besonders in seiner Funktion als Verbindungsmann zur vom NS Regime anerkannten Regierung Diese drei verfolgten teils etwas unterschiedliche Ziele und waren in ihren Zustandigkeiten unzulanglich voneinander abgegrenzt Vom Reichssicherheitshauptamt wurde im September 1940 das Judenreferat in Paris unter Theodor Dannecker als Chef zur Organisation der Deportation errichtet Disziplinarisch war er Helmut Knochen dem Leiter der Sicherheitspolizei Sipo unterstellt 2 Carl Albrecht Oberg wurde im Mai 1942 Hoherer SS und Polizeifuhrer Auf franzosischer Seite wurde am 29 Marz 1941 das Generalkommissariat fur Judenfragen auf Weisung von Admiral F Darlan gegrundet der damit einem Wunsch der deutschen Behorden folgte Seine Politik war es die Durchfuhrung in Frankreich in der Hand zu behalten Dies machte tausende franzosische Polizisten und Regierungsbeamte zu Handlangern der deutschen Haupttater Chronologie einer Kollaboration BearbeitenDie folgende Chronologie der Gefangennahme und Transporte folgt im Wesentlichen dem 1993 erschienenen Buch von Francois und Renee Bedarida La persecution des juifs Die Verfolgung der Juden 3 1940 Bearbeiten 10 Juli Pierre Laval lasst im Parlament die Machtbefugnisse auf den Ersten Weltkriegs Feldmarschall Petain ubertragen der damit faktisch Staatschef mit diktatorischer Macht wird 22 Juli Unter Justizminister R Alibert wird eine Kommission zur Revision der 500 000 Naturalisationen Einburgerungen seit 1927 eingesetzt Als Ergebnis verlieren 15 000 Personen die franzosische Nationalitat 40 davon sind judische Burger Juli Deutschland weist uber 20 000 judische Franzosen aus dem besetzten Elsass Lothringen nach Frankreich aus das sie weiter in Lager im unbesetzten Suden deportiert Zusammenhang mit der Wagner Burckel Aktion diese beiden SS Funktionare handeln als Chef der Zivilverwaltung 20 August aus Angouleme in der besetzten Zone fahrt ein erster Deportationszug aus Frankreich mit spanischen Republikanern ins deutsche Konzentrationslager Mauthausen bei Linz ab der Convoi des 927 Nur wenige Gefangene in diesem Zug erleben das Kriegsende 4 Hauptartikel Internierung und Deportation spanischer Burgerkriegsfluchtlinge nbsp Plakat Unter arischer Verwaltung Laon 194027 September Befehl der deutschen Besatzungsmacht zum Judenstatut im besetzten franzosischen Gebiet U a waren die Geschafte mit Jude zu bezeichnen deren Inhaber judischen Glaubens waren 27 September Ein neues Gesetz des Vichy Regime ermoglicht es jeden arbeitslosen Auslander zu internieren 3 Oktober Erstes Judenstatut franzosisch Lois sur le statut des Juifs Judische Franzosen werden von offentlichen Amtern der Armee dem Unterricht und der Presse aus Radio und Kino ausgeschlossen Beschrankungen in den freien Berufen sind moglich 5 4 Oktober Die Prafekten durfen Auslander judischer Rasse internieren Zeitgleich forderte die deutsche Kommandantur in Angouleme den Prafekten auf alle Sinti und Roma der Charente sowie des Departements Charente Maritime unter der Aufsicht franzosischen Polizei an einem Ort zu internieren Das fuhrte dazu dass nach und nach etwa 450 weitere Sinti und Roma im Camp Les Alliers interniert wurden uber die Halfte davon waren Kinder 18 Oktober Der Militarbefehlshaber von Paris Otto von Stulpnagel verfugt fur judische Betriebe im besetzten Frankreich eine arische kommissarische Verwaltung Die Arisierung Entjudung lief uber den Service du Controle der Vichy Regierung wobei sich Stulpnagel die Ernennung von Treuhandern fur judische Industriebetriebe vorbehielt um deutsche Kaufinteressenten begunstigen zu konnen 6 Judischen Franzosen aus Algerien wird die Staatsangehorigkeit erteilt nach dem Decret Cremieux von 1871 aberkannt 1941 Bearbeiten nbsp Gefangene im Lager Beaune la Rolande Aufnahme der deutschen Propagandakompanie von 194129 Marz Bildung des Generalkommissariats fur Judenfragen franzosisch Commissariat general aux questions juives CGQJ Xavier Vallat wird sein erster Kommissar 13 Mai In der besetzten Zone erste Razzia nach auslandischen Juden 3747 der 6494 Gesuchten werden im Lager Pithiviers et Beaune la Rolande unter franzosischer Verwaltung eingesperrt 7 28 Mai Verordnung des Militarbefehlshabers von Paris dass Juden in der besetzten Zone ohne Zustimmung des franzosischen Service du Controle nicht mehr uber ihr Barvermogen verfugen durfen 2 Juni Zweites Judenstatut es verscharft die Definition des Judenbegriffs und verlangert die Berufsverbote des ersten Statuts ein Numerus clausus fur alle Universitaten maximal 3 Studiumsbeschrankung und die Freiberufler 2 Im unbesetzten Suden mussen sich alle Juden als solche registrieren lassen 21 Juli Arisierung der Betriebe in der unbesetzten Zone August In der besetzten Zone 3200 auslandische und 1000 franzosische Juden werden in verschiedenen Sammellagern darunter Drancy interniert Dezember In der besetzten Zone 740 judische Franzosen Intellektuelle Freiberufler werden in Compiegne Le camp de Royallieu mit diesem Grund interniert 1942 Bearbeiten 20 Januar Auf der Wannseekonferenz kommen unter Vorsitz von SS Obergruppenfuhrer Reinhard Heydrich hochrangige Funktionare des NS Regimes und der NSDAP zusammen um die Endlosung der Judenfrage in die Wege zu leiten 27 Marz Der erste Zug mit judischen Deportierten 1112 Menschen startet in Compiegne davon uberlebten bis 1945 nur 19 Personen 20 Mai 1942 In der besetzten Zone Das Tragen des Judensterns wird ab dem 7 Juni Pflicht 5 Juni In Compiegne startet der zweite Zug nach Auschwitz Von 1000 Deportierten uberlebten 32 bis 1945 2 Juli Vereinbarung Bousquet Oberg uber die Zusammenarbeit zwischen franzosischer und deutscher Polizei in Anwesenheit von Heydrich evtl unter seinem Druck 22 Juni Zug Nr 3 fahrt vom Lager Drancy nach Auschwitz 1000 Deportierte 24 davon uberlebten bis 1945 25 Juni Zug Nr 4 fahrt vom Lager Pithiviers nach Auschwitz 1000 Deportierte 24 davon uberlebten bis 1945 28 Juni Zug Nr 5 fahrt vom Lager Beaune la Rolande nach Auschwitz Von 1004 Deportierten uberlebten bis 1945 nur 35 Personen 16 17 Juli 1942 Die franzosische Polizei verhaftete mit 9 000 Mann 20 000 uberwiegend auslandische Juden in Paris grande rafle und sperrte 12 884 heimatlose Juden im Velodrome d Hiver ein 3 031 Manner 5 802 Frauen und 4 051 Kinder 17 Juli Zug Nr 6 fahrt vom Lager Pithiviers nach Auschwitz 928 Deportierte 18 davon uberlebten bis 1945 19 Juli Zug Nr 7 fahrt mit 1000 Personen von Le Bourget Drancy nach Auschwitz wo er am 21 Juli eintrifft Es ist dies der erste Zug aus Frankreich bei dem die Insassen an der Rampe selektiert und 375 Opfer unmittelbar danach vergast werden 8 3 August Zug Nr 14 fahrt vom Lager Pithiviers nach Auschwitz 1034 Deportierte 4 davon uberlebten bis 1945 26 28 August 1942 In der unbesetzten Zone Razzien fuhren zur Deportation von 6584 auslandischen oder staatenlosen Juden 11 November Zug Nr 45 fahrt vom Lager Drancy nach Auschwitz 745 Deportierte 2 davon uberlebten bis 1945 11 November Die Wehrmacht besetzt Unternehmen Anton die Freie Zone Frankreichs als Reaktion auf die alliierte Invasion in Nordafrika Bis auf die italienische Zone 9 ist nun ganz Frankreich in der Hand der Deutschen 1943 Bearbeiten nbsp Deportation Hafenviertel Marseille 24 Januar 1943Januar In einer Rafle de Marseille Razzia von M genannten Aktion werden 27 000 Marseiller im alten Hafenviertel zwangsumgesiedelt 1640 verhaftet und deportiert zum Teil in Vernichtungslager in einer Zusammenarbeit von franzosischer Polizei Gestapo und SD unter Rolf Muhler und Gunter Hellwing spater SPD Parteivorstand und MdL in NRW sowie der Wehrmacht Die Deutschen sprengen das Viertel 9 Februar Zug Nr 45 fahrt vom Lager Drancy nach Auschwitz Von 1000 Deportierten uberlebten bis 1945 nur 21 Personen 8 September Nach der italienischen Kapitulation wird Nizza besetzt wo es dann auch Razzien gibt April Razzien in Nimes und Avignon September Razzien in Nizza und seinem Hinterland 17 Dezember Zug Nr 64 fahrt vom Lager Drancy nach Auschwitz Von 1000 Deportierten uberlebten bis 1945 nur 42 Personen 1944 Bearbeiten 13 April Zug Nr 71 fahrt vom Lager Drancy nach Auschwitz Von 1 500 Deportierten uberlebten bis 1945 nur 105 Personen Am 6 Juni landen die westlichen Alliierten in der Normandie Operation Overlord 11 August der 78 Transport fahrt von Lyon nach Auschwitz 1 200 Deportierte 157 Personen davon uberlebten bis 1945 15 August Mit der Landung in der Provence begann eine zweite Invasion in Sudfrankreich an der Cote d Azur zwischen Toulon und Cannes Operation Dragoon Die Franzosen und US Amerikaner konnten ohne entscheidenden Widerstand zugig in das Landesinnere vorstossen 16 August Die Alliierten erreichen von Suden Pisa Italien 17 August Patton ist in Dreux Zug Nr 79 Abfahrt des letzten Transports vom Lager Drancy ins KZ Buchenwald mit 51 Deportierten 35 Personen davon uberlebten bis 1945 20 August Petain wird von deutschen Militar nach Belfort spater Sigmaringen gebracht 25 August Beginn der Befreiung von Paris Der deutsche Stadtkommandant General Dietrich von Choltitz verweigert Hitlers Fuhrerbefehl die Stadt zu zerstoren und ergibt sich mit seinen Truppen kampflos an Oberst Henri Rol Tanguy Chef der Pariser Resistance FFI der die Kapitulation im Auftrag General Leclercs annahm 29 August Franzosische und amerikanische Truppen feiern in Paris 3 September Brussel befreit 4 September Antwerpen befreit Deportationen BearbeitenIm Dezember 1941 schlug der Militarbefehlshaber Otto von Stulpnagel die Deportation von Kommunisten Juden und dem Taterkreis nahestehenden Personen vor die Exekution von Geiseln nach Attentaten sei eine zu wenig abschreckende Vergeltungsmassnahme 10 Schon fur die bislang bei drei Razzien verhafteten 12 200 staatspolizeilich in Erscheinung getretenen Personen sei kaum Platz in den Lagern Daraufhin wurden im Judenlager des Polizeihaftlagers Compiegne arbeitsfahige Juden im Alter zwischen 18 und 55 Jahren fur die Deportation zusammengefuhrt andere als arbeitsunfahig deklarierte und altere Juden wurden nach Drancy verlegt 11 Als Suhnemassnahme wurden die ersten sechs Deportationszuge bezeichnet mit denen hauptsachlich arbeitsfahige judische Manner zur Zwangsarbeit verschleppt wurden Der erste Zug mit Personenwagen dritter Klasse Gepackwagen und einem Wagen zweiter Klasse fur ein Begleitkommando verliess den Bahnhof Le Bourget Drancy am 27 Marz 1942 Nach einer Fahrt von rund 72 Stunden kamen die 1112 Haftlinge in Auschwitz an und wurden dort zur Arbeit eingesetzt Nur 23 von ihnen uberlebten das Kriegsende Die folgenden funf Zuge hatten wahrscheinlich umgebaute Guterwagen mit 35 Sitzplatzen und Abort wie sie fur den Transport russischer Zivilarbeiter benutzt wurden Coupe Wagen 12 Nach dem sechsten Transport vom 17 Juli 1942 ging die Repressionspolitik uber in die Deportationen zur Vernichtung 13 Fast zeitgleich mit den Transporten aus Belgien und den Niederlanden begannen Mitte Juli 1942 in Frankreich Massendeportationen in die nunmehr auch Frauen und nicht arbeitsfahige Personen einbezogen wurden Die deutschen Deportationsplane wurden im Sommer von der Vichy Regierung begrusst Proteste der katholischen Kirche und die ablehnende Haltung der Bevolkerung liessen das Regime bereits im September 1942 von einer Unterstutzung abrucken 14 Dennoch gingen die Deportationen aus Frankreich weiter Vom ersten dieser Zuge der am 19 Juli 1942 abfuhr wurde erstmals ein Teil der Deportierten in Auschwitz selektiert und sogleich ermordet 15 Anfangs wurden Juden franzosischer Staatsangehorigkeit verschont Staatenlose Juden deren Kinder durch Geburt die franzosische Staatsangehorigkeit mitbrachten wurden von ihren Kindern im Lager getrennt und deportiert Vom 14 August 1942 an wurden auch Kinder deportiert diese wurden unverzuglich nach ihrer Ankunft im KZ Auschwitz Birkenau selektiert und ermordet Am 22 August 1944 endeten die Deportationen Innerhalb von zweieinhalb Jahren wurden etwa 76 000 Juden deportiert rund 32 000 von ihnen zwischen dem 19 Juli und 30 September 1942 14 Zahlen BearbeitenAus Frankreich waren es 75 721 Deportierte davon 42 655 im Jahr 1942 17 041 im Jahr 1943 16 025 im Jahr 1944Altersgruppen 7 9 Prozent davon waren noch nicht 12 Jahre alt 17 3 Prozent davon zwischen 13 und 29 Jahre 63 3 Prozent davon 30 bis 60 Jahre 11 5 Prozent davon waren uber 60 Jahre alt Nach franzosischen Schatzungen hatte etwa ein Drittel der Deportierten die franzosische Staatsangehorigkeit Von den Auslandern unter den aus Frankreich Deportierten stammten 26 300 aus Polen 7 000 aus Deutschland 4 500 aus Russland 3 300 aus Rumanien 2 500 aus OsterreichNur 2500 3 3 Prozent der Verschleppten uberlebten das Kriegsende Zu den judischen Opfern gehoren auch etwa die 1000 als Geiseln in Frankreich hingerichteten oder erschossenen Personen judischen Glaubens Ferner sind 3000 Tote mit einzurechnen die bereits in den franzosischen Sammel und Transitlagern starben Film BearbeitenEine Dokumentation aus dem Jahr 2017 von Ruth Zylberman rekonstruiert das Schicksal vieler judischer Hausbewohner in einer der grossen Wohnanlagen mit 300 Bewohnern im Zentrum von Paris der Nr 209 Die Kinder aus der Rue Saint Maur Sie findet nur noch wenige Uberlebende der Razzia vom 16 Juli 1942 einer von der Kollaboration getragenen NS Aktion mitten in der Shoah und lasst sie heute von ihren Erinnerungen an ihre Eltern und an die Tage damals berichten Original frz engl Les Enfants du 209 rue Saint Maur Paris 2017 101 Min Siehe auch BearbeitenFranzosischer Antisemitismus bis 1945 Kollaboration der Vichy Regierung Das Lager in Gurs Shoa Gedenkstatte in Paris Memorial de la Shoah Wannseekonferenz Berlin Kinder von Izieu die von Klaus Barbie im April 1944 in die Todeslager verschleppt wurden Camp de transit de Pithiviers Schwerpunkt 1942 Camp de Rivesaltes Camp de Rieucros Internierungslager Argeles sur Mer Les Milles Nexon Centre de regroupement Le Vernet Internierungslager KZ RoyallieuLiteratur BearbeitenFrancois Bedarida Renee Bedarida La persecution des juifs In La France des annees noires Tome 2 Le Seuil 1993 Michael Curtis Verdict on Vichy Power and Prejudice in the Vichy France Regime Arcade New York 2003 ISBN 1 55970 689 9 Jochen Guckes Le role des chemins de fer dans la deportation des Juifs de France In Revue d histoire de la Shoah Le Monde Juif 165 1999 S 29 110 Bernd Kasten Gute Franzosen Die franzosische Polizei und die deutsche Besatzungsmacht im besetzten Frankreich 1940 1944 Kieler historische Studien Band 37 Thorbecke Sigmaringen 1993 auch Diss Univ Kiel 1990 ISBN 3 7995 5937 X Serge Klarsfeld Vichy Auschwitz die Zusammenarbeit der deutschen und franzosischen Behorden bei der Endlosung der Judenfrage in Frankreich Greno Nordlingen 1989 ISBN 3 89190 958 6 Neuauflage korrigierte und aktualisierte Literatur Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 3 534 20793 9 Original Vichy Auschwitz le role de Vichy dans la solution finale de la question juive en France Tome 1 Fayard Paris 1983 Tome 2 Fayard Paris 1943 1944 1985 ISBN 2 213 60183 6 Michael Mayer Staaten als Tater Ministerialburokratie und Judenpolitik in NS Deutschland und Vichy Frankreich Ein Vergleich Oldenbourg Munchen 2010 ISBN 978 3 486 58945 0 Reihe Studien zur Zeitgeschichte 80 zugleich Dissertation Munchen 2007 bsb muenchen de Michael Mayer Die franzosische Regierung packt die Judenfrage ohne Umschweife an Vichy Frankreich deutsche Besatzungsmacht und der Beginn der Judenpolitik im Sommer Herbst 1940 PDF 0 6 MB In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 58 Munchen 2010 S 329 362 Link vollstandiger Aufsatz Ahlrich Meyer Tater im Verhor Die Endlosung der Judenfrage in Frankreich 1940 1944 Darmstadt 2005 ISBN 3 534 17564 6 Maurice Rajsfus La Police de Vichy Les forces de l ordre francaises au service de la Gestapo 1940 1944 Le Cherche Midi 1995 ISBN 2 86274 358 5 franzosisch Rita Thalmann Gleichschaltung in Frankreich 1940 1944 Aus dem Franzosischen von Eva Groepler Europaische Verlagsanstalt EVA Hamburg 1999 Original La mise au pas ISBN 3 434 50062 6 Jacques Semelin Das Uberleben von Juden in Frankreich 1940 1944 Wallstein Verlag 2018 ISBN 978 3 8353 3298 0 Laurent Joly L Etat contre les juifs Vichy les nazis et la persecution antisemite Verlag Grasset 2018 ISBN 978 2 246 86300 7 Michael R Marrus Robert O Paxton Vichy France and the Jews Basic Books New York 1981 Barbara Vormeier Dokumentation zur franzosischen Emigrantenpolitik 1933 1944 Ein Beitrag In Hanna Schramm Menschen in Gurs Erinnerungen an ein franzosisches Internierungslager 1940 1941 Mit einem dokumentarischen Beitrag zur franzosischen Emigrantenpolitik 1933 1944 von Barbara Vormeier Verlag Georg Heintz Worms 1977 ISBN 3 921333 13 X S 157 384 Weblinks BearbeitenFrankreich im Zweiten Weltkrieg Edition der Lageberichte des Militarbefehlshabers Frankreich und der Synthesen der Berichte der franzosischen Prafekten 1940 1944 umfassendes Original Material zweisprachig Index von Personen Kriegsverlauf und Vichy LeMO DHM und HdG Stephan Martens Pladoyer fur eine Geschichte der Okkupation ihtp cnrs fr aus dem Franzosischen 2006 Vichy Web bham ac uk Literatur genaue Chronologie franzosisch Frederic Ghesquier Les rafles en France franzosisch Michael Mayer Die europaische Dimension des Holocaust Die antisemitische Politik des franzosischen Vichy Regimes Video des Vortrags im Judischen Museum Augsburg Schwaben 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Haus der Wannsee Konferenz PDF S 1 9 Claudia Steur Theodor Dannecker Ein Funktionar der Endlosung Essen 1996 ISBN 3 88474 545 X S 45 eine weitere Chronologie siehe bundesarchiv de Aus den Lagern Camps de la Combe aux Loups in Ruelle sur Touvre und das der Alliers in Angouleme Nach Bartolome Bennassar La Guerre d Espagne et ses lendemains Perrin coll Temps Deren Frauen und Kinder unter dem Alter von 13 Jahren werden an Franco Spanien ausgeliefert siehe auch franzosische Wikipedia z B Weblinks Raul Hilberg Die Vernichtung der Europaischen Juden Fischerverlag 1982 ISBN 3 596 24417 X S 649 ff Rapport de la prefecture de police du 14 mai 1941 Archives page 29 30 Cite par Serge Klarsfeld in Vichy Auschwitz Bd I S 15 Danuta Czech Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau 1939 1945 Reinbek bei Hamburg 1989 ISBN 3 498 00884 6 S 253 siehe en Italian occupation of France during World War II und fr Zone d occupation italienne en France Ahlrich Meyer Tater im Verhor Die Endlosung der Judenfrage in Frankreich 1940 1944 Darmstadt 2005 ISBN 3 534 17564 6 S 96 97 Ahlrich Meyer Tater im Verhor S 102 103 Ahlrich Meyer Tater im Verhor S 111 Ahlrich Meyer Tater im Verhor S 101 a b Deportation in Frankreich Memento vom 29 Juni 2007 im Internet Archive Haus der Wannsee Konferenz abgerufen am 26 Marz 2008 Ahlrich Meyer Tater im Verhor S 119 und 161 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chronologie der Kollaboration der Vichy Regierung beim Holocaust amp oldid 230348303