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Rene Bousquet 11 Mai 1909 in Montauban 8 Juni 1993 in Paris war vom 18 April 1942 bis 31 Dezember 1943 Generalsekretar der Polizei des Vichy Regimes und an der Deportation der Juden in Frankreich an fuhrender Stelle beteiligt 1 Rene Bousquet rechts im Pelzmantel am 23 Januar 1943 in Marseille bei einer Besprechung zur Raumung des Hafen viertels und der dortigen Juden deportation 2 v l SS Sturmbannfuhrer oder besser Standartenfuhrer und Oberst der Polizei Bernhard Griese Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filme 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenIn seiner Jugend wurde Bousquet wegen der Rettung mehrerer Personen bei einer Uberschwemmungskatastrophe im Jahr 1930 in Frankreich in die Ehrenlegion aufgenommen und arbeitete bereits mit 22 Jahren im Innenministerium In den folgenden Jahren war er mehrfach in hohen Verwaltungspositionen Innenministerium Landwirtschaftsministerium Generalsekretar bzw Prafekt in verschiedenen Departements tatig und erhielt nach der Niederlage Frankreichs 1940 von der Vichy Regierung Pierre Lavals eine leitende Position bei der Polizei Behorde In dieser Funktion arbeitete er eng mit den Besatzungsbehorden und ab 1942 mit dem HSSPF Frankreich Carl Oberg zusammen Im Juli 1942 organisierte er zusammen mit Helmut Knochen und Theodor Dannecker die Massenfestnahme von mehreren tausend Juden im Velodrome d Hiver Im Sommer 1942 bewilligte das Vichy Regime auf Verlangen Nazideutschlands die Deportation von 10 000 auslandischen Juden und startete damit die Deportationen aus der Sudzone Am 26 August 1942 wurden 45 uber 16 jahrige judische Jugendliche und Angestellte des Kinderheimes Chateau de la Hille der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK Kh sowie einige aus dem SRK Kinderheim Saint Cergues les Voirons von der franzosischen Polizei ins Internierungslager Le Vernet gebracht von wo sie deportiert werden sollten Der SRK Delegierte Maurice Dubois konnte bei der Regierung in Vichy mit Hilfe der Schweizer Gesandtschaft die Einwilligung des Generalsekretars der Polizei des Vichy Regimes Rene Bousquet erwirken dass alle verhafteten Personen wieder nach La Hille und Saint Cergues les Voirons zuruckkehren durften 2 Fur diese Kollaboration mit der deutschen Polizei und der SS wurde er nach dem Krieg im Jahr 1949 vor dem Haute Cour angeklagt und auf Grund mildernder Umstande zu funf Jahren Aberkennung der politischen Burgerrechte verurteilt Seine Mitgliedschaft in der Ehrenlegion war zunachst aberkannt Bousquet arbeitete in leitender Position bei der Banque de l Indochine sowie bei verschiedenen Zeitungen Im Januar 1958 wurde seine Strafe durch eine Amnestie aufgehoben die Mitgliedschaft in der Ehrenlegion war ihm bereits 1957 wieder zuerkannt worden Nach der Amnestie wurde Bousquet wieder politisch aktiv und ubte verschiedene Amter in der Verwaltung von Departements sowie als Verwaltungsrat der franzosischen Fluggesellschaft UTA aus Er unterstutzte Francois Mitterrand und war auch personlich mit ihm sowie weiteren hochrangigen Politikern bekannt Mitte der 1980er Jahre wurden weitere Details seiner Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzungsbehorden bekannt und im Jahr 1989 brachte Serge Klarsfeld wegen der Deportation von 194 judischen Kindern eine Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf den Weg Diese Anklage kam wegen verschiedener Verzogerungen auf dem Rechtsweg im Jahr 1991 vor Gericht Daraufhin brach Mitterrand seinen freundschaftlichen Verkehr mit Bousquet ab Da er mit dem Prozess um seinen eigenen Ruf furchten musste verschleppte er dessen Eroffnung 3 1993 wurde Bousquet von Christian Didier an seinem Pariser Wohnort in der Avenue Raphael 34 erschossen 4 Filme BearbeitenMarcel Ophuls Das Haus nebenan Chronik einer franzosischen Stadt im Kriege Originaltitel Le Chagrin et la Pitie Dokumentarfilm Frankreich Schweiz 1969 Claude Chabrol L Œil de Vichy Dokumentarfilm Frankreich 1993 Laurent Heynemann Todlicher Kompromiss Originaltitel Rene Bousquet ou le Grand Arrangement Frankreich Filmdrama 2006 99 Min Hauptdarsteller Daniel Prevost Roselyne Bosch La Rafle Dokumentation uber das Rafle du Velodrome d Hiver Juden Razzia deutscher Titel Die Kinder von Paris Frankreich 2010 Literatur BearbeitenPascale Froment Rene Bousquet Stock Paris 1994 wieder Fayard Paris 2001 Limor Yagil Chretiens et Juifs sous Vichy 1940 1944 sauvetage et desobeissance civile Editions du Cerf Paris 1995 Max Lagarrigue 99 questions sur les Francais pendant l Occupation CNDP Montpellier 2006 Serge Nessi Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942 1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare Vorwort von Cornelio Sommaruga Karolinger Verlag Wien Leipzig 2013 ISBN 978 3 85418 147 7 Originalausgabe franzosisch Editions Slatkine Geneve 2011 ISBN 978 2 8321 0458 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ein weiteres Foto im Bundesarchiv zeigt General Hans Gustav Felber Bernhard Griese frontal in die Kamera lachend und Carl Oberg in Zivilkleidern bei einer Unterhaltung wahrend der Deportationen aus der zerstorten Altstadt 1011 027 1476 37A vom 24 Januar 1943 Fotograf Wolfgang Vennemann Serge Nessi Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942 1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare Benjamin Korn Tod eines Morders Uber Rene Bousquet Polizeichef von Vichy und Vertrauter Mitterrands S 43 in Lettre International Heft 89 Berlin 2010 S 40 43 Mit vier Schussen Der Spiegel 14 Juni 1993 abgerufen am 20 November 2015 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rene Bousquet im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek La vraie vie de Rene Bousquet L Express 28 September 1990 Memento vom 18 August 2004 im Internet Archive Die Schande von Vichy Interview mit Serge Klarsfeld Der Spiegel Juni 1993Normdaten Person GND 119228823 lobid OGND AKS LCCN n92025197 VIAF 76368754 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bousquet ReneKURZBESCHREIBUNG franzosischer Tater des HolocaustGEBURTSDATUM 11 Mai 1909GEBURTSORT MontaubanSTERBEDATUM 8 Juni 1993STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Bousquet amp oldid 224203751