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Das Internationale Institut fur geistige Zusammenarbeit IIGZ fr Institut international de cooperation intellectuelle engl International Institute for Intellectual Cooperation war eine internationale Organisation zur Forderung des wissenschaftlichen und intellektuellen Austauschs die von 1926 bis 1946 bestand und ihren Sitz in Paris hatte Das IIGZ gilt als Vorgangerinstitution der UNESCO und war dem Volkerbund angegliedert Inhaltsverzeichnis 1 Internationale Kommission fur geistige Zusammenarbeit 2 Grundung und Aufgaben des Instituts 3 Bewertung 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 FussnotenInternationale Kommission fur geistige Zusammenarbeit Bearbeiten nbsp Eingang zum Palais Royal Paris wo das Institut 1926 untergebracht wurde Vorangegangen war 1921 auf Anregung Frankreichs der Beschluss des Volkerbundes und im Januar 1922 die offizielle Grundung der Internationalen Kommission fur geistige Zusammenarbeit IKGZ Commission internationale de cooperation intellectuelle CICI mit Sitz in Genf unter dem Vorsitz von Henri Bergson der 12 bis 19 prominente Mitglieder angehorten unter anderem Albert Einstein Jagadish Chandra Bose Marie Curie Kristine Bonnevie Paul Painleve Alfredo Rocco Leonardo Torres Quevedo und Gonzague de Reynold 1925 wurde der Niederlander H A Lorentz der Vorsitzende von 1928 bis 1939 der Brite Gilbert Murray 1 Die jahrlichen Tagungen in Genf lagen im August Das Gremium von vielbeschaftigten Honoratioren Wissenschaftlern und Intellektuellen erwies sich als wenig wirkungsreich Unterhalb gab es noch Expertenkommissionen und nationale Kommissionen wie die Deutsche Kommission fur geistige Zusammenarbeit Grundung und Aufgaben des Instituts BearbeitenDas IIGZ wurde deshalb als standiges Exekutivorgan der weiterhin bestehenden IKGZ gegrundet und vor allem von Frankreich unterstutzt das auch den uberwiegenden Teil des Personals stellte und 80 Prozent der Kosten trug Auch die ersten beiden Generaldirektoren des Instituts Julien Luchaire bis 1930 und Henri Bonnet 1930 1940 waren Franzosen Wie die UNESCO auch hatte das IIGZ bzw die IKGZ nationale Kommissionen die die Zusammenarbeit mit der Zentrale organisierten Jean Jacques Mayoux ubernahm 1945 die Uberleitung zur UNESCO Hauptaufgaben waren Fragen des Urheberrechts und geistigen Eigentums von Ubersetzungen sowie der Statistik im Kulturbereich wozu einige Beschlusse der Generalversammlung vorbereitet wurden Ferner ging es um moralische Abrustung d h das IIGZ sollte komplementar zum Volkerbund wirken der den Frieden durch politische Massnahmen wie etwa Abrustung und Streitschlichtung sicherte Die Friedensbereitschaft der Volker sollte durch erzieherische und kulturelle Massnahmen gestarkt werden Der Unterrichtsstoff in Schulbuchern sollte weniger chauvinistisch und besonders im Fach Geschichte mehr im Geiste der Volkerverstandigung geschrieben werden 2 Die Genfer Generalversammlung 1926 stimmte der Casares Resolution in diesem Sinne zu Auch strebte das IIGZ die friedliche Nutzung von Radio und Kino an organisierte Sommerkurse fur Jugendliche beim Volkerbund in Genf und andere Bildungsmassnahmen zum besseren Verstandnis des Volkerbunds Bewertung BearbeitenWie der Volkerbund selbst scheiterte das Institut fur geistige Zusammenarbeit letztlich in seiner Hauptaufgabe der Sicherung des Friedens Anderseits legte es wichtige Grundlagen fur die Entstehung der Vereinten Nationen und deren angegliederten Organisationen und die europaische Verstandigung nach dem Zweiten Weltkrieg Ein Grund fur die wenig erfolgreiche Arbeit des Instituts war das von nationalen Rivalitaten gepragte internationale Klima Ausserdem wurde die internationale Kooperation in der Zwischenkriegszeit keine Massenbewegung sondern wurde nur von einem Teil der intellektuellen Eliten getragen Im Bereich der kulturellen Zusammenarbeit in dem sich Frankreich besonders engagierte ausserten besonders England aber auch Lander wie Schweden und das Deutsche Reich den Verdacht des Kulturimperialismus und vermuteten hinter dem franzosischen Engagement vor allem politische Hintergedanken zur Durchsetzung franzosischer Ziele Literatur BearbeitenIsabella Lohr Der Volkerbund und die Globalisierung geistiger Eigentumsrechte in der Zwischenkriegszeit In UFITA 2008 I S 67 90 Christine Manigand Elites et cooperation culturelle internationale dans le cadre de la Societe des Nations In Marta Petricioli Donatella Cherubini Hg Pour la paix en Europe Institutions et societe civil dans l entre deux guerres L Europe et les Europes 19e et 20e siecles Bd 7 P I E Peter Lang Brussel u a 2007 ISBN 978 90 5201 364 0 S 57 71 Corinne A Pernet Twists Turns and Dead Alleys The League of Nations and Intellectual Cooperation in Times of War In Journal of Modern European History Jg 12 2004 Heft 3 S 342 358 Hier abrufbar Jean Jacques Renoliet L UNESCO oubliee La SDN et la cooperation intellectuelle 1919 1946 Publications de la Sorbonne Paris 1999 ISBN 978 2 85944 384 9 Phan Ti Tu La cooperation intellectuelle sous la Societe des Nations Droz Genf 1962 Martin Grandjean Les reseaux de la cooperation intellectuelle La Societe des Nations comme actrice des echanges scientifiques et culturels dans l entre deux guerres Histoire Universite de Lausanne 2018 Francais tel 01853903 https tel archives ouvertes fr tel 01853903 Siehe auch BearbeitenDeutsche Kommission fur geistige Zusammenarbeit SchulbuchkommissionWeblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Internationales Institut fur geistige Zusammenarbeit in den Historischen Pressearchiven der ZBWFussnoten Bearbeiten ICIC 1926 abgerufen am 25 Marz 2019 Corinne A Pernet In the Spirit of Harmony The Politics of Latin American History at the League of Nations In Alan McPherson Yannick Wehrli Hg Beyond Geopolitics New Histories of Latin America at the League of Nations University of New Mexico Press Albuquerque 2015 ISBN 978 0 8263 5165 4 S 135 153 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internationales Institut fur geistige Zusammenarbeit amp oldid 227069898