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Als Fluchtlingskrise in Europa 2015 2016 auch Migrationskrise Asylkrise bezeichnet man die Fluchtbewegung von rund zwei Millionen Menschen in die Europaische Union in den Jahren 2015 16 und die damit verbundenen Probleme Die Zahl der Asylbewerber in der EU lag in den Jahren 2015 und 2016 mit jeweils rund 1 3 Mio mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren zuvor Die Flucht erfolgte teilweise auf dem Landweg v a uber die Balkanroute teilweise uber das Mittelmeer Fluchtlinge nahe der Grenze zwischen Serbien und Ungarn 25 August 2015 Seenotrettung auf dem Mittelmeer im Rahmen der Operation Triton Juni 2015 Als Reaktion verscharften die wichtigsten Zielstaaten im Herbst 2015 zunachst ihr jeweiliges Asylrecht Die Fluchtlinge wurden zudem physisch verstarkt an der Einreise in die EU gehindert zum Beispiel durch Einsatze auf dem Mittelmeer oder die Errichtung von Grenzbarrieren auf der Balkanroute Zudem schloss die EU Abkommen mit Herkunftslandern und Transitlandern die die Zahl der ankommenden Fluchtlinge reduzieren sollte Unter anderem durch die Schliessung der Balkanroute sowie das EU Turkei Abkommen vom 18 Marz 2016 nahm die Zahl der neuen Asylbewerber wieder ab und lag 2017 2019 konstant bei rund 600 000 Die Ereignisse sorgten fur politische Auseinandersetzungen zwischen den Regierungen verschiedener EU Staaten Im Krisenverlauf missachteten einige EU Staaten zentrale Vereinbarungen aus dem Schengener Abkommen von 1985 und dem Dubliner Ubereinkommen von 1990 und verweigerten sich einer Verteilung der Fluchtlinge Das stellte die Tragfahigkeit der EU Vertrage die Integrationskraft der EU und die innereuropaische Solidaritat in Frage Die Asylpolitik der Europaischen Union die europaische Migrationspolitik sowie die jeweilige nationale Einwanderungs und Fluchtlingspolitik wurden ebenso wie die Position des Islam in Europa Thema heftiger politischer Auseinandersetzungen In vielen Zielllandern fuhrte die Krise zu einem Erstarken der extremen Rechten sowie nationalkonservativer und islamfeindlicher Krafte Viele der Fluchtlinge waren auf ihrem Weg der Ausbeutung durch kriminelle Schleuser und vielfaltigen Gefahren fur ihr Leib und Leben ausgesetzt Menschenrechtsorganisationen wie der Hohe Fluchtlingskommissar der UN kritisierten vor allem den mangelhaften Einsatz der beteiligten Regierungen fur sichere Wege fur die Fluchtlinge Im Mittelmeer ertranken tausende Menschen bedeutende Teile der Seenotrettung mussten aber von NGOs ubernommen werden Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen 1 1 Fluchtlinge Gefluchtete Asylbewerber Migranten 1 2 Fluchtlingskrise 1 3 Migrationskrise 1 4 Geschehnisse des Septembers 2015 2 Entwicklung 2 1 Herkunftsstaaten 2 2 Einreisen 2 3 Todesopfer 2 4 Asylerstantrage 3 Fluchtursachen und Umgang in den Ursprungslandern mit der Krise 3 1 Syrien 3 2 Irak Jordanien Libanon 3 3 Afghanistan 3 4 Pakistan 3 5 Subsahara Afrika 3 6 Maghrebstaaten 3 7 Libyen 3 8 Turkei 3 9 Bangladesch 3 10 Russland und Ukraine 3 11 Westbalkan 4 Migrations und Asylpolitik der EU 4 1 Dublinverfahren 4 2 Grenzsicherung 4 3 Schliessung der Balkanroute und Folgen 4 4 Schleuserbekampfung und Seenotrettung 4 5 Abkommen mit der Turkei 4 6 Verteilung und Umsiedlungen 4 7 Obergrenzen 4 8 Ausweisungen und Abschiebungen 4 9 Finanzhilfen an EU Staaten 4 10 Abkommen mit Herkunfts und Transitstaaten 5 Massnahmen europaischer Staaten 5 1 Griechenland 5 2 Zypern 5 3 Italien 5 4 Spanien 5 5 Portugal 5 6 Albanien 5 7 Nordmazedonien 5 8 Bulgarien 5 9 Serbien 5 10 Rumanien 5 11 Kroatien 5 12 Slowenien 5 13 Ungarn 5 14 Osterreich 5 15 Schweiz 5 16 Deutschland 5 17 Frankreich 5 18 Belgien 5 19 Niederlande 5 20 Vereinigtes Konigreich 5 21 Polen 5 22 Slowakei 5 23 Tschechien 5 24 Danemark 5 25 Schweden 5 26 Finnland 5 27 Norwegen 5 28 Baltikum 5 28 1 Litauen 6 Integration 7 Probleme in Ziellandern 7 1 Aufstieg rechtspopulistischer Krafte 7 2 Gewalt und Straftaten an Fluchtlingen 7 3 Gewalt und Straftaten von Fluchtlingen 7 3 1 Konflikte zwischen Fluchtlingen 7 4 Arbeitsmarkt 7 5 Kosten 7 6 Ethische Aspekte 8 Literatur 9 Weblinks 10 Dokumentationen 11 EinzelnachweiseBezeichnungen Bearbeiten Fluchtlinge Gefluchtete Asylbewerber Migranten Bearbeiten Fluchtlinge bzw Gefluchtete und Asylbewerber wurden wahrend der Krise im Jahr 2015 im allgemeinen Sprachgebrauch nicht prazise von Migranten unterschieden der Ausdruck umfasste Betroffene von erzwungener freiwilliger oder unfreiwilliger Migration nicht nur staatlich Verfolgte Da Migrationsursachen und motive vielfaltig wechseln und ineinander ubergehen sind voneinander abgegrenzte Kategorien in der Regel Fremdzuschreibungen seitens der Aufnahmestaaten 1 Fluchtlingskrise Bearbeiten Grossere inner und aussereuropaische Fluchtbewegungen werden umgangssprachlich seit langem als Fluchtlingskrise bezeichnet so die Ausreisewelle aus der DDR wahrend der Wende im Sommer und Herbst 1989 die Fluchten aus dem zerfallenden Jugoslawien in den 1990er Jahren und andere 2 Der Ausdruck diente seit 2015 in Politik und Medien Europas zur Steigerung voriger Bezeichnungen der vervielfachten Asylbewerberzahl Er stiess bald auf Kritik weil er eine Krise einer Personengruppe zuschreibt nicht dem politischen Umgang mit ihr und so die Wahrnehmung des Problems zu Lasten der Fluchtlinge kontextualisiert Darum anderte die International Federation of Social Workers IFSW den Ausdruck Refugee Crisis im Titel ihrer Konferenz vom Marz 2016 in Wien zu the Political Crisis Forcing People into Displacement and Refugee Status 3 Laut Politikwissenschaftlerin Julia Schulze Wessel kann Fluchtlingskrise auch als Krise des Fluchtlings der Fluchtlinge verstanden werden Dann konne der Ausdruck auf die Begrenztheit des bisherigen Fluchtlingsbegriffs hinweisen der aktuelle Fluchtursachen nicht erfasst und auf die katastrophale Lage von displaced persons die meist als chancen und schutzlose Binnenfluchtlinge oder in Lagern oder Gefangnissen verbleiben mussen neuerdings auch in Europa Tatsachlich werde der Ausdruck heute aber im Kontext negativer Folgen fur die Ankunfts und Aufnahmestaaten gebraucht Als Losung der Fluchtlingskrise bezeichneten europaische und deutsche Politiker daher meist nur die Reduktion der Fluchtlingszahlen nicht eine Verbesserung der Lebenssituation von Gefluchteten Der Ausdruck sei daher nicht stimmig Der damit gemeinte staatliche Kontrollverlust lasse sich besser als Krise der europaischen Fluchtlings und Migrationspolitik bezeichnen 4 Sozial und Politikwissenschaftlerin Hannah von Gronheim kritisiert die verbreiteten Bezeichnungen Fluchtlingskrise Fluchtlingsproblem oder Fluchtlingsproblematik als Konstruktion eines Sicherheitsbedarfs Mit den Ausdrucken werde nahegelegt dass Europa durch Fluchtlinge bedroht sei um eine schon bestehende EU Politik der Abschottung und Abwehr zu legitimieren und zu verstarken Oft wurden die Bezeichnungen mit Ausdrucken wie Drama oder englisch challenge risk large scale humanitarian crisis particularly strong and unforeseen pressure und mit Flutmetaphern erganzt die als Dramatisierung wirkten So verknupften Politiker den Diskurs um Flucht und Migration oft direkt mit dem Diskurs um europaische oder nationale Sicherheitsbedurfnisse und setzten Fluchtlinge und Migranten mit Kriminellen sprachlich gleich 5 Von Gronheim verwies auf den Anthropologen David Turton Dieser hatte schon 2003 festgestellt dass Europaer Migrationsprozesse oft mit Flutmetaphern beschreiben und Fluchtlinge wie Einwanderer der eigenen Gruppe gegenuberstellen sie gegen uns obwohl ihre Vorfahren selbst Migranten waren Dies sei mitverantwortlich dafur dass Migration nach Europa als etwas Unnormales und Migranten als fremde bedrohliche oder gar feindliche Gruppe wahrgenommen ausgegrenzt und entmenschlicht wurden mit deren Lage Europa historisch nichts zu tun habe 6 Migrationskrise Bearbeiten Auch die Bezeichnung Migrationskrise Europas wird verwendet Funf Migrationsforscher kritisieren den Ausdruck als ahistorisch und verengend Zuwanderung grosseren Ausmasses sei fur Europa historisch nicht neu die Asylbewerberzahlen des Sommers 2015 seien im Weltmassstab relativ gering und die Massenflucht in sudeuropaische Staaten vorhersehbar gewesen 7 Die Bezeichnung lasse leicht aus dem Blick geraten dass diese Krise nur eine Facette in einer Reihe von Krisen gewesen sei Diese Reihe habe eigentlich mit der weltweiten Finanzkrise ab 2007 begonnen deren Folgen den sozialen Zusammenhalt in Europa schon untergraben rechtspopulistische Krafte neubelebt und einige illiberale Regierungen in und ausserhalb Europas an die Macht gebracht hatten Dem Arabischen Fruhling ab 2011 seien auch wegen der Losungsunfahigkeit der internationalen Gemeinschaft der Burgerkrieg in Syrien seit 2011 und Aufstieg des Islamischen Staates gefolgt Die strenge Austeritats Politik der EU habe den zeitweisen Zusammenbruch der Asylsysteme in Sudeuropa und die humanitaren Krisen in Griechenland und entlang der Westbalkan Route mitverursacht Erst durch die Unfahigkeit der EU die Ankunfte uber die Mittelmeerrouten zu managen sei daraus 2015 eine Migrationskrise geworden Die durch Alleingange einiger EU Staaten geschwachte Souveranitat der EU habe weitere repressive Politik und illiberale Krafte gefordert und so im Ergebnis eine Krise der gesamten EU bewirkt 8 Weitere Wissenschaftler und andere Experten zum Thema beschreiben die sogenannte Fluchtlings oder Migrationskrise als eins von vielen Symptomen einer tiefgehenden und anhaltenden Solidaritatskrise der gesamten EU von der Fluchtlinge betroffen worden seien 9 Geschehnisse des Septembers 2015 Bearbeiten Im September 2018 wurde der Journalist Robin Alexander Autor des Sachbuch Bestsellers Die Getriebenen 2017 von Moderator Markus Lanz in dessen gleichnamiger ZDF Talkshow zum dritten Jahrestag des Beginns der Fluchtlingskrise befragt Die Grunen Politikerin Renate Kunast unterbrach die Frage mit der These es habe niemals eine Fluchtlingskrise gegeben Als Lanz ersatzweise den Begriff Migrationskrise vorschlug widersprach Kunast ebenfalls da das Wort Krise bereits einen negativen Beigeschmack habe Wer es benutze betreibe aus ihrer Sicht das Geschaft der AfD Da Kunast selbst keinen Vorschlag fur einen vermeintlich neutralen Begriff machen wollte einigten sich die Gaste darauf nur noch von den Geschehnissen des Septembers 2015 zu sprechen Da der Begriff der Redaktion jedoch als unverstandlich fur Zuschauer erschien wurde der Teil der Diskussion vor der Ausstrahlung herausgeschnitten 10 Entwicklung BearbeitenDas Fluchtlingshilfswerk UNHCR registriert weltweit Menschen die nach den Kriterien der Genfer Fluchtlingskonvention GFK von 1951 als Fluchtlinge gelten sowie Binnenfluchtlinge Kriegsfluchtlinge durch Umweltkatastrophen zur Flucht gezwungene und staatenlose Menschen Wegen unzuverlassiger oder fehlender Angaben vieler Staaten erfasst das UNHCR nur einen Teil der tatsachlichen Gesamtmenge Der weitaus grosste Teil bleibt seit Jahrzehnten als Binnenfluchtlinge im eigenen Land oder in direkten Nachbarstaaten Nur ein kleiner Bruchteil der Fluchtlinge sind staatlich registrierte Asylbewerber 11 Das UNHCR erfasst Fluchtbewegungen nach Europa nicht gesondert sondern als Teil der weltweiten Zunahme von gewaltsam vertriebenen Menschen Deren Zahl stieg von 51 2 Mio 2013 uber 60 2014 65 3 2015 und 65 6 2016 auf 68 5 Mio bis Ende 2017 Darunter waren zuletzt 25 4 Mio registrierte Fluchtlinge Nur 2 643 Mio 10 4 von ihnen fluchteten in oder nach Europa 12 Herkunftsstaaten Bearbeiten Siehe auch Liste der Lander nach gefluchteter Bevolkerung nbsp Asylbewerber 2015 nach Herkunfts und Zielstaaten2014 kamen 53 der vom UNHCR registrierten Vertriebenen aus Syrien Afghanistan und Somalia Grossere Anteile kamen auch aus den Staaten Irak Sudsudan Nigeria Demokratische Republik Kongo und Ukraine Libanon 23 2 im Verhaltnis zur Einwohnerzahl Turkei Pakistan und Iran nahmen weltweit mit Abstand die meisten Fluchtlinge auf 13 2015 bis 2016 stellten Syrer jeweils fast ein Drittel mit Afghanen und Irakern zusammen mehr als die Halfte aller Asylbewerber in Europa Herkunft der Asylbewerber in Prozent Jahr 14 Staat 2015 2016 2017Afghanistan 14 15 0 7Albanien 0 5 0 2 0 3Bangladesch 0 3Elfenbeinkuste 0 2Eritrea 0 3 0 3 0 4Guinea 0 3Irak 10 11 0 7Iran 0 2 0 3 0 3Kosovo 0 5 Nigeria 0 2 0 4 0 6Pakistan 0 4 0 4 0 5Russland 0 2Syrien 29 28 16Turkei 0 2Andere 26 28 40Einreisen Bearbeiten nbsp Von Frontex registrierte Migration in die Europaische Union da es noch kein Meldesystem gibt handelt es sich nicht um prazise Zahlen 15 In Blau die Zahl der Asyl Erstantrage in Europa Seit Jahrzehnten haben die EU und die EU Staaten Fluchtlingen und Schutzsuchenden legale Einreisen immer mehr erschwert und so ein immer starkeres Ausweichen auf unerlaubte Einreisen bewirkt 16 Sie erlauben ihnen nicht Asylantrage in Auslandsvertretungen von EU Staaten Botschaftsasyl in ihrem Herkunftsland zu stellen Auch Kriegsfluchtlinge aus akuten Krisenregionen brauchen weiterhin ein Visum fur Reisen in die EU Um legal Asyl zu beantragen sind die meisten Fluchtlinge daher gezwungen als sogenannte illegale Migranten nach Europa zu reisen 17 Viele kommen mit einem zeitlich befristeten Visum nach Europa und bleiben nach Ablauf ihres Aufenthaltsrecht langer um ein Asylverfahren zu durchlaufen Fluchtlinge ohne gultiges Visum gelangen vor allem uber drei Routen uber das Mittelmeer in die EU die ostliche Mittelmeerroute von der Turkei nach Griechenland meist auf dem Seeweg uber die ostliche Agais nach Lesbos seltener auf dem Landweg nach Bulgarien Von dort gelangen sie uber Rumanien oder Serbien oder die westliche Balkanroute Albanien Montenegro oder Nordmazedonien nach Ungarn Osterreich Deutschland und gegebenenfalls weiter nach West und Nordeuropa Diese Routen nutzten 2015 vor allem Syrer Afghanen Pakistaner und Subsahara Afrikaner aber auch Nordafrikaner aus Tunesien und Marokko denen die Turkei 2013 die Visapflicht erlassen hatte die zentrale Mittelmeerroute von Libyen nach Italien Lampedusa Sizilien oder Malta Diesen Weg nutzten 2015 vor allem Menschen aus Subsahara Afrika die uber die Sahelzone zur Mittelmeerkuste Nordafrikas gelangt waren Syrer nutzten diese Route 2015 kaum noch da Agypten und Algerien ihnen den Zugang nach Libyen durch Visapflicht erschwert hatten die westliche Mittelmeerroute von Marokko nach Spanien entweder auf dem Seeweg oder auf die spanischen Exklaven Ceuta oder Melilla Dieser Fluchtweg verlor wegen der enorm verstarkten Grenzzaune und Grenzkontrollen zeitweise an Bedeutung 18 Bis Dezember 2015 registrierte die EU rund 913 000 irregulare Grenzubertritte von der Turkei nach Griechenland Davon kamen fast 700 000 Menschen uber die Balkanroute bis nach Zentraleuropa 19 Nach deren Schliessung und dem EU Turkei Abkommen kamen bis Juli 2016 zwar noch 160 000 aber davon im Juli nur noch 2 000 Fluchtlinge in Griechenland an 20 Laut Frontex kamen 2016 fast zwei Drittel weniger Fluchtlinge als 2015 uber das Mittelmeer in die EU jedoch 20 mehr nach Italien 21 2017 zahlte IOM 186 768 Ankunfte uber die Mittelmeerroute 22 Im ersten Halbjahr 2018 zahlte Frontex 60 430 illegale Grenzubertritte etwa halb so viele wie im ersten Halbjahr 2017 davon 16 100 nach Italien 81 weniger 14 700 nach Spanien fast 100 mehr 23 Todesopfer Bearbeiten Weder die Grenzuberwachungssysteme der EU Frontex Eurosur noch die EU Staaten registrieren die Todesopfer auf den Fluchtrouten nach Europa Einige NGOs zahlten die Toten nach verschiedenen Methoden Das bis April 2014 von Journalisten grosser europaischer Zeitungen gefuhrte Datenbankprojekt The Migrants Files sammelte und uberprufte die Todes und Vermisstenmeldungen von Regierungs und Medienberichten Danach sind von 2000 bis 2013 auf der Flucht nach Europa 23 258 Menschen gestorben ertrunken und oder vermisst gemeldet worden mindestens 4000 mehr als zuvor angenommen 24 Ab 2014 ubernahm die Internationale Organisation fur Migration IOM die mit UNHCR zusammenarbeitet die Zahlung der Toten Von Januar 2000 bis 30 Juni 2017 registrierte IOM 33 761 im Mittelmeer Gestorbene oder Vermisste 25 Von 2014 bis Ende 2017 registrierte IOM mehr als 15 600 im Mittelmeer Gestorbene sowie weitere 6 042 Todesfalle auf Landrouten nach und in Europa 26 Zwischen 2014 und 2018 sind laut IOM geschatzt uber 30 000 Menschen auf der Reise durch die Sahara Wuste verschwunden 27 Dem IOM zufolge sterben mindestens doppelt so viele Migranten in der Sahara wie im Mittelmeer 27 Zahl der Toten und Vermissten auf Mittelmeerrouten Quelle IOM 26 Sahara Tote bzw Vermisste nicht einberechnet Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021Tote und Vermisste 3 286 4 055 5 136 3 139 2 337 1 885 1 448 2 048Nach UNHCR Angaben stieg der Anteil der beim Uberqueren des Mittelmeers Gestorbenen von 1 38 im ersten Halbjahr 2017 auf 1 19 im ersten Halbjahr 2018 Im Juni 2018 verweigerten Malta und Italien privaten Seenotrettern das Anlaufen ihrer Hafen und beschlagnahmten einige ihrer Schiffe Danach stieg das Verhaltnis auf 1 7 28 Obwohl viel weniger Migranten als im Vorjahr die zentrale Mittelmeerroute nutzten nahm der Anteil der Todesopfer daran stark zu Bis 3 August registrierte das UNHCR 1511 Tote davon rund 850 im Juni und Juli Es nannte die Todesrate dramatisch und aussergewohnlich und forderte die EU Staaten auf die Anlandung von aus Seenot geretteten Migranten zu garantieren 29 Die tatsachliche Opferzahl wurde erheblich hoher geschatzt da viele Unfalle und Tode nicht beobachtet entdeckt und dokumentiert werden In einem einzigen Sommermonat 2017 fand die Seenotrettungsorganisation Sea Eye auf der zentralen Mittelmeerroute taglich bis zu drei gekenterte Schlauchboote mit wenigen oder keinen Leichen ohne Schwimmwesten und Markierung anderer Finder Ausgehend von der bekannten Belegung solcher Boote mit 150 bis 200 Personen schatzte der Seenotretter Johann Patzold die Zahl nicht gefundener Todesopfer allein fur 2017 auf mehr als 30 000 Er schrieb dies in einem offenen Brief an den damaligen Innenminister Thomas de Maiziere und Bundeskanzlerin Angela Merkel 30 Fur 2018 wird die Dunkelziffer der nicht gefundenen Toten auf der Mittelmeerroute auf bis zu viermal so hoch geschatzt wie die der gemeldeten Toten 31 Hinzu kommen die mindestens doppelt so hoch geschatzten Todes und Vermisstenzahlen auf der Sahara Route 27 Sie kommen dort um auch weil die Regierung des Niger kaum Personal und Technik fur Such und Rettungsaktionen bereitstellt 32 aber Wasserstellen und Dorfer in der Wuste auf deutschen und europaischen Druck seit 2016 militarisch uberwacht und Migrantentransporte mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden 33 Die meisten Toten sind unauffindbar oder nicht identifizierbar Staatsbehorden kummern sich kaum um das Bergen und Bestatten der Toten und die Suche nach Angehorigen dies bleibt Privatinitiativen uberlassen 34 Auf Lesbos wurden tote Fluchtlinge zuerst auf einem bald uberfullten Armenfriedhof seit Februar 2016 auf einem neuen behordlich eingerichteten Friedhof bestattet 35 Asylerstantrage Bearbeiten nbsp Asylantrage in der EU schwarzer Graph und in neun europaischen Staaten siehe Farblegende 2008 bis 2017 Die Zahl der nach Europa eingereisten Fluchtlinge und Migranten wuchs schon 2014 um rund die Halfte 2015 um mehr als das Doppelte gegenuber dem Vorjahr Die Zahl der registrierten Asylbewerber galt als wichtiger Indikator der Entwicklung da die Eingereisten vielfach in anderen als ihren Ankunftsstaaten erstmals Asyl beantragten und erst dort erfasst wurden 36 Zahl der Asylerstantrage nach Eurostat 37 Staat 2013 2014 2015 2016 2017 2018EU 431 094 626 960 1 322 844 1 260 908 708 583 645 725Belgien 21 029 22 710 44 662 18 278 18 342 22 530Bulgarien 7 144 11 080 20 388 19 419 3 697 2 535Danemark 7 169 14 680 20 937 6 178 3 220 3 570Deutschland 126 705 202 645 476 508 745 154 222 562 184 180Estland 96 155 231 177 191 95Finnland 3 209 3 620 32 346 5 604 4 992 4 500Frankreich 66 267 64 310 76 163 84 269 99 332 120 425Griechenland 8 226 9 430 13 205 51 108 58 650 66 965Irland 946 1 450 3 276 2 244 2 930 3 670Italien 26 620 64 625 83 540 122 959 128 848 59 950Kroatien 1 079 450 208 2 223 976 800Lettland 193 375 330 351 357 185Litauen 399 440 317 432 543 405Luxemburg 1 068 1 150 2 506 2 161 2 432 2 335Malta 2 248 1 350 1 843 1 928 1 839 2 130Niederlande 13 062 24 495 44 972 20 943 18 212 24 025Osterreich 17 498 28 035 88 159 42 255 24 715 13 375Polen 15 241 8 020 12 188 12 303 5 045 4 110Portugal 502 440 895 1 462 1 752 1 285Rumanien 1 493 1 545 1 260 1 882 4 817 2 135Schweden 54 268 81 180 162 451 28 792 26 327 21 560Slowenien 272 385 277 1 308 1 475 2 875Slowakei 439 330 329 145 161 175Spanien 4 487 5 615 14 779 15 754 33 952 54 050Tschechien 694 1 145 1 515 1 473 1 445 1 690Ungarn 18 897 42 775 177 134 29 431 3 392 670Vereinigtes Konigreich 30 586 32 785 40 159 39 737 33 781 37 730Zypern 1 257 1 745 2 266 2 938 4 598 7 765Nichtmitglieder der EU 2013 2014 2015 2016 2017 2018Island 127 170 369 1 124 1 085 775Liechtenstein 54 65 150 81 149 165Norwegen 11 931 11 415 31 112 3 487 3 519 2 660Schweiz 21 304 23 555 39 446 27 141 18 013 15 160Von 2013 auf 2014 stiegen die Asylerstantrage in der EU demnach um rund 44 am starksten in Italien 143 Ungarn 126 und Danemark 105 Sie verringerten sich zugleich gegen den Trend in Kroatien 58 Polen Malta der Slowakei Portugal und Frankreich 38 Unter den Asylbewerbern von 2015 in Europa waren 88 300 unbegleitete Minderjahrige 39 Haufig geben Staatsbehorden Antragszahlen als Nachweis uberproportionaler Lasten an Die tatsachlichen Lasten ergeben sich jedoch erst aus der Berucksichtigung der Anerkennungsquoten Abschiebungsmengen und dauern Einburgerungen und Relationen zu Einwohnerzahl und durchschnittlichem Pro Kopf Einkommen 40 In elf von 28 EU Staaten wurden uberdurchschnittlich viele Asylantrage gestellt rund ein Drittel davon in Deutschland 41 Jedoch gehorte kein europaischer Staat zu den zehn Staaten mit den meisten Asylantragen weltweit In Relation zur Einwohnerzahl belegten Schweden und Malta 2014 die Platze 9 und 10 Deutschland Platz 50 Im Verhaltnis zum Bruttoinlandsprodukt BIP nahmen 46 aussereuropaische Staaten darunter einige der armsten Staaten der Welt mehr Fluchtlinge auf als die EU Staaten Deutschland lag auf Rang 49 2016 auf Rang 63 42 2015 2016 und 2017 verteilten sich die Asylantrage in den 28 EU Staaten und weiteren Staaten Europas in Promille je 1 000 Einwohner wie folgt 14 Staat 2015 2016 2017EU Durchschnitt 2 47 2 36 1 27Belgien 3 4 1 2 1 2Bulgarien 2 8 2 6 0 4Danemark 3 6 1 0 0 5Deutschland 5 4 8 7 2 4Estland 1 7 1 1 1 3Finnland 5 8 0 9 0 7Frankreich 1 0 1 1 1 3Griechenland 1 0 4 6 5 2Irland 0 7 0 4 0 6Italien 1 3 1 9 2 0Kroatien 0 03 0 5 0 2Lettland 0 16 0 17 0 18Litauen 0 09 0 14 0 18Luxemburg 4 1 3 5 3 9Malta 3 9 3 9 3 5Niederlande 2 5 1 1 0 9Osterreich 9 9 4 5 2 5Polen 0 27 0 26 0 07Portugal 0 08 0 07 0 09Rumanien 0 06 0 09 0 2Schweden 16 0 2 2 2 2Slowakei 0 05 0 02 0 03Slowenien 0 1 0 6 0 7Spanien 0 3 0 3 0 6Tschechien 0 1 0 1 0 1Ungarn 17 7 2 8 0 3Vereinigtes Konigreich 0 5 0 5 0 5Zypern 2 4 3 3 5 2Island 3 3 Liechtenstein 2 0 Norwegen 5 8 0 6 Schweiz 4 6 3 1 Fluchtursachen und Umgang in den Ursprungslandern mit der Krise BearbeitenDie europaische Fluchtlingskrise ab 2015 steht im Kontext einer globalen Zunahme der gewaltsam Vertriebenen Die Migrationsforschung hatte die Zunahme seit Jahrzehnten vorhergesagt und Bevolkerungswachstum okonomische Ungleichheit niedrige Einkommen strukturelle Arbeitslosigkeit und langwierige regionale Konflikte als begunstigende Faktoren dafur genannt 43 An erster Stelle der Fluchtursachen steht laut Stefan Luft akute Gewalt gegen Zivilisten durch Kriegsparteien oder paramilitarische Gruppen darunter schwere Verletzungen der Menschenrechte und des humanitaren Volkerrechts ferner alle Arten von Verfolgung wirtschaftliche und soziale Verelendung menschengemachte und Natur Katastrophen Klimaveranderungen Folgen von Grossprojekten oder Ausbeutung von Bodenschatzen Heute setzten viele militarische Gruppen Gewalt gegen einzelne Bevolkerungsgruppen ein um Rechtsstaatlichkeit zu zerstoren und gesetzlose Verhaltnisse fur ungestorte Gewinnmaximierung zu schaffen oder zu wahren 44 Zu den besonderen Ursachen der Flucht nach Zentraleuropa gehoren der Burgerkrieg in Syrien das Vorrucken und Anschlage der Taliban im Rahmen des Kriegs in Afghanistan sowie der Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien humanitare Versorgungskrisen in Syriens Nachbarstaaten bewaffnete Konflikte und humanitare Krisen in Somalia Sudan Sudsudan Eritrea Nigeria der Krieg in der Ukraine seit 2014 sowie Armut und Arbeitslosigkeit in vielen Westbalkanstaaten 45 Zu den Faktoren die die Flucht nach Zentraleuropa schubweise verstarkten gehoren der Zerfall von Pufferstaaten wie Libyen die relative politische Stabilitat in reicheren Staaten Europas und die zeitweise Aussetzung der Dublinregeln in der EU 46 Der starke Anstieg im Sommer 2015 ging wesentlich auf akute Versorgungsengpasse in Fluchtlingslagern um Syrien zuruck Nachdem Staaten ihre Hilfszusagen an das UNHCR nicht eingehalten hatten Deutschland etwa halbierte diesbezugliche Beitrage 2014 war der auf 1 3 Milliarden angesetzte UNHCR Plan fur syrische Fluchtlinge im Fruhjahr 2015 nur zu 35 finanziert Folglich musste das UNHCR die ohnehin bescheidenen Zahlungen an regionale Fluchtlingslager kurzen so dass deren Versorgung grossenteils den Nachbarstaaten zufiel Laut Paul Collier Okonom und Alexander Betts Migrationsforscher ist das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft den Aufnehmerstaaten um Syrien angemessene und rechtzeitige Hilfen zukommen zu lassen inzwischen 2017 als schwerer moralischer und praktischer Fehler anerkannt 47 Am 5 September 2015 eine Woche nachdem im Burgenland bei Parndorf 71 erstickte Fluchtlinge in einem abgestellten LKW gefunden wurden und angesichts der Lage Tausender am Bahnhof Budapest Keleti palyaudvar auf eine Weiterreise Wartender 48 entschied die deutsche Bundeskanzlerin in Absprache mit Ungarns und Osterreichs Regierungen dort festsitzende oder zu Fuss marschierende Fluchtlinge ausnahmsweise ohne Grenzkontrollen in Deutschland einreisen zu lassen und sicherte syrischen Burgerkriegsfluchtlingen ein Bleiberecht in Deutschland zu Am Wochenende des 5 und 6 Septembers kamen so aus Ungarn uber Osterreich rund 20 000 Fluchtlinge in Munchen in Deutschland an 49 Fernseh und Erfahrungsberichte machten die zeitweise Willkommens und Anerkennungskultur vieler Deutscher international bekannt Politische Gegner stellten die humanitare Ausnahme als personliche Einladung und Ursache des weiteren Anstiegs der Einreisen in die EU dar Die Migrationsforscherin Kirsten Hoesch verweist demgegenuber auf einen historisch lange gewachsenen Problemstau Legale Einreisewege und faire Verteilung der Fluchtlinge seien in der EU nicht zuletzt an Deutschlands Ablehnung gescheitert Neue kriegerische Konflikte seien in den letzten 15 Jahren hinzugekommen ohne dass bestehende Konflikte gelost wurden Die reicheren Staaten hatten jahrelang unzureichende Hilfen fur Fluchtlingslager geleistet so dass die Lebensbedingungen dort untragbar wurden Bei der Globalisierung hatten sie ihre Grenzen fur Kapital und Waren kaum jedoch fur Menschen ausserhalb der OECD geoffnet Diesen habe die Digitalisierung Informationsaustausch uber Lebensbedingungen und Chancen in anderen Staaten erleichtert Neben Kriegen und Konflikten ist die okonomische Ungleichheit eine Haupttriebfeder der internationalen Migration 50 Nach einer Studie des Politikwissenschaftlers Arno Tausch Oktober 2015 umfasste das Potential fur die Normalmigration aus arabischen und muslimisch gepragten Staaten auch ohne den Burgerkrieg in Syrien rund 2 5 Mio Araber sowie 6 Mio Bewohner der Staaten der Islamischen Kooperation Dieses Potential habe Angela Merkel unterschatzt und es durch eine Politik der Einladung vom Sommer 2015 weitgehend nach Europa umdirigiert 51 Syrien Bearbeiten Im Burgerkrieg in Syrien begingen alle Beteiligten von Beginn an 2011 schwere Kriegsverbrechen und Verstosse gegen die Menschenrechte Das Assad Regime und bis zu 160 regierungsfeindliche Milizen schnitten die Bevolkerung systematisch von der Versorgung mit Lebensmitteln und Medizin ab Bombenangriffe auf Wohngebiete Terroranschlage willkurliche Verhaftungen und Folter wurden alltaglich Hinzu kamen Luftangriffe seitens der USA Russlands der Turkei mittelbare Eingriffe seitens des Iran und Saudi Arabiens Bis 2015 kamen im Krieg rund 230 000 Menschen um Uber eine Mio Syrer verloren Haus und Wohnung Laut UNHCR brauchten nun 12 2 Mio fast 50 der Bevolkerung Uberlebenshilfen rund acht Mio wurden im Land vertrieben uber vier Mio nach anderen Angaben funf Mio mussten es bis 2015 verlassen Die meisten Syrer flohen seit 2014 in die benachbarte Turkei 2015 wurde die Lage in den Fluchtlingslagern des Nahen Ostens Syrien Turkei Libanon Jordanien Irak Agypten fur 85 der dorthin Geflohenen perspektivlos und lebensbedrohlich Verlust aller Ersparnisse fehlende Arbeitserlaubnis Lebensmittelknappheit hohe Preise lieferten sie Hunger Bettelei Verschuldung Gewalt Korruption und Zwangsarbeit aus Die UNHCR Hilfsplane wurden 2015 nur zu 41 finanziert weil viele Staaten ihre Zusagen nicht einhielten 52 Der Finanzbedarf der UN zur Versorgung der vom UNHCR betreuten Fluchtlingslager in und um Syrien erhohte sich fur 2016 auf 7 3 Milliarden US Dollar 53 Die Lebensmittelrationen in den Fluchtlingslagern des Libanon und Jordaniens wurden wegen Unterfinanzierung oder nicht eingehaltener Finanzzusagen gravierend gekurzt 54 Syriens Regierung kundigte 2015 vermehrte Einberufungen in die Streitkrafte Syriens an ermoglichte sich vom Militardienst freizukaufen und erleichterte die Passvergabe Somit konnten Regierungsgegner und Wehrdienstverweigerer dem Burgerkrieg entfliehen Vermutet wird dass die Regierung dies beabsichtigte 55 Bis April 2016 bewogen die Kampfe aller vier grossen Burgerkriegsparteien um Aleppo geschatzte rund 400 000 weitere Personen zur Flucht in Richtung Turkei 56 Nach anhaltenden Gelandegewinnen der syrischen Regierungstruppen erklarten 28 Lobbygruppen Hilfs und Menschenrechtsorganisationen Ende Marz 2017 man durfe zurzeit niemanden nach Syrien zuruckschicken auch wenn eine Region dort sicher erscheine Die Fluchtgrunde bestunden weiterhin Es widerspreche internationalem Recht wenn ein Fluchtling gegen seinen Willen zuruckgeschickt werde 57 Irak Jordanien Libanon Bearbeiten Der Irak gilt infolge dreier Kriege seit 1980 und dem Burgerkrieg zwischen 2003 und 2011 als gescheiterter Staat Seit 2014 brauchen bis zu acht Millionen Iraker erneut humanitare Hilfen besonders in nicht von der Regierung kontrollierten Gebieten Rund sieben Mio fehlen medizinische Versorgung sauberes Wasser und sanitare Einrichtungen Rund drei Millionen 50 davon Kinder wurden seit 2014 im Irak vertrieben etwa vom Islamischen Staat Zugleich flohen rund 250 000 Syrer in den Irak 58 Im Herbst 2016 loste die Schlacht um Mossul weitere Flucht aus Das UNHCR schatzte rund eine Mio Bewohner konnten vertrieben werden 59 In Jordanien verschlechterte sich die Lage fur syrische Fluchtlinge 2015 stark Viele besassen nur noch die Kleidung die sie am Leib trugen Stromausfalle Wasserknappheit und teure Arzthonorare belasteten sie zusatzlich 58 der chronisch Kranken wurden nicht mehr medizinisch versorgt Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt impliziert Spannungen zu Jordaniern nbsp Provisorisches Fluchtlingslager im Libanon November 2013 Der Libanon hat vier Millionen Einwohner gewahrte 2015 etwa einer Million registrierter Fluchtlinge Asyl und rechnete fur 2016 mit der Ankunft einer weiteren Million unregistrierter Asylbewerber Die Regierung furchtete auf der UN Fluchtlingskonferenz in Genf Ende Marz 2016 diese Last konne den Zusammenbruch des Staates herbeifuhren 60 Sie verbot dem UNHCR 2015 neue Fluchtlinge zu registrieren verbot ihnen Arbeit erschwerte den Zugang zu Lagern verteuerte die jahrlich zu verlangernden Aufenthaltserlaubnisse verlangt beglaubigte Mietbescheinigungen und teure Gesundheitszeugnisse Viele leben Stand 2016 auf engstem Raum in gefahrdeter Lage 39 haben kein sauberes Trinkwasser Zwar bietet der Staat syrischen Kindern kostenfreien Schulunterricht an aber etwa 20 mussen diesen abbrechen um ihren Unterhalt zu verdienen Zugang zu einer Berufsausbildung fehlt Viele Madchen geraten in Zwangsehen oder Prostitution 41 der Syrer leben illegal im Land viele durchqueren es nur bei der Flucht in die Turkei 61 Afghanistan Bearbeiten In Afghanistan herrscht seit 1980 nahezu ununterbrochen Krieg und Burgerkrieg so dass seither rund die Halfte der Bevolkerung das Land verlassen hat Seit die NATO gefuhrte Aufbaumission International Security Assistance Force ISAF 2014 auslief stieg die Zahl der getoteten und verletzten Zivilisten darunter viele Kinder erneut stark an Die Taliban und andere bewaffnete Islamisten veruben Anschlage Auch humanitare Helfer werden angegriffen ihre Organisationen erreichen viele Regionen des Landes nicht 2014 kamen die zweitmeisten Fluchtlinge weltweit aus Afghanistan 62 2015 eroberten die Taliban viele weitere Distriktzentren Nach UN Angaben waren rund 6 3 Mio Afghanen von Kampfhandlungen betroffen fast 196 000 Menschen flohen davor 63 Der afghanische Fluchtlingsminister Hossain Alemi Balkhi erklarte 31 von 34 Provinzen seines Landes Anfang des Jahres 2016 fur zu unsicher um Ruckfuhrungen von Alten Kranken und Kindern durchzufuhren 64 Im Juni 2016 schatzten Amnesty International und UNO die Zahl der Binnenfluchtlinge in Afghanistan auf fast 1 2 Millionen Die Hilfe des Westens sei 15 Jahre nach Beginn des Afghanistankrieges deutlich zuruckgegangen Die Nachbarstaaten Pakistan und Iran beherbergen zusammen mehr als drei Millionen Afghanen 65 Nach einem Bericht des Spezialinstrukteurs John Sopko im US Senat kontrollierte die afghanische Regierung Mitte November 2016 nur noch 233 57 2 der 407 Bezirke 41 Bezirke waren in der Hand der Taliban 133 Bezirke umkampft Etwa 9 2 Mio Afghanen lebten in umkampften Gebieten 66 Pakistan Bearbeiten In Teilen Pakistans herrscht ein innerstaatlicher Konflikt zwischen Regierung und militanten Aufstandischen einschliesslich der Taliban die Teile des Staatsterritoriums kontrollieren Ausserdem wurde das Land wiederholt von Naturkatastrophen z B Uberschwemmungskatastrophe 2010 heimgesucht Zudem kommt es tagtaglich zu Gewalt gegen Frauen und religiose Minderheiten wie z B Hindus Sikhs Christen und die Ahmadiyya 67 Pakistan lehnt seit Anfang November die Rucknahme abgeschobener pakistanischer Fluchtlinge ab und verbietet Flugzeugen mit Fluchtlingen an Bord mit Ausnahme von Flugzeugen aus Grossbritannien die Landung Innenminister Ali Khan begrundete diese Aussetzung des bestehenden Rucknahmeabkommens mit der Behauptung die europaischen Staaten schoben Pakistaner ab weil man ihnen dort leichtfertig einen terroristischen Hintergrund unterstelle 68 Subsahara Afrika Bearbeiten nbsp Teile dieses Artikels scheinen seit 2016 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend In Subsahara Afrika sind derzeit rund vier Mio Binnenfluchtlinge wegen humanitarer Notlagen und kriegerischer Konflikte aus ihren Herkunftsgebieten geflohen vor allem aus Somalia Sudan Sudsudan der Demokratischen Republik Kongo und Zentralafrikanische Republik Im jahrzehntelangen Somalischen Burgerkrieg begehen alle Konfliktparteien Regierungstruppen islamistische Terrormiliz Al Shabaab und Afrikanische Union schwere Menschenrechtsverstosse verschleppen foltern vergewaltigen zwangsrekrutieren Menschen auch Kinder als Kindersoldaten 2014 wurden laut AI uber eine Mio Menschen aus Somalia vertrieben 2 1 Mio brauchen humanitare Hilfe 100 000 Zivilisten wurden verletzt oder getotet Eine anhaltende Durre und Blockaden von Hilfslieferungen und Zugangen zu Notleidenden verschlimmerten die Lage Die UNO hat die humanitare Krise in Somalia als die schwerste weltweit eingestuft 69 Nur die autonomen Regionen Puntland und Somaliland im Norden galten Stand 2014 als relativ stabil 70 Der Burgerkrieg im Sudsudan seit 2013 vertrieb laut UNO etwa zwei Millionen Sudanesen davon 500 000 in Nachbarstaaten Vier Mio leiden unter akutem Nahrungsmangel 400 000 Kinder durfen keine Schule mehr besuchen 70 der Schulen in umkampften Gebieten mussten schliessen Laut AI missachten alle Kriegsparteien die Menschenrechte vollig auch weil jede Rechenschaftspflicht fehlt Eritrea ist eine Militardiktatur mit Planwirtschaft und Einparteienregime und gehort zu den armsten Staaten der Welt Die UNO hat systematische Verstosse gegen die Menschenrechte in Eritrea registriert 2014 flohen rund 340 000 Eritreer aus dem Land 69 Bis 2016 fluchteten uber eine Mio Eritreer obwohl Landesflucht verboten ist und Soldaten mit Schiessbefehl die Grenzen bewachen Etwa 28 kriminelle Schlepperbanden haben die Routenetappen untereinander aufgeteilt und bringen Migranten fur festgesetzte Preise damals rund 4 000 US Dollar zunachst bis Khartum fur weitere 3 000 Dollar mit Lieferwagen durch die Wuste bis an die Kuste in Libyen die Uberfahrt kostet weitere 3 000 Dollar Oft uberlassen sie Migranten im Ostsudan sich selbst wo bewaffnete Banden sie verschleppen wochenlang foltern und systematisch hohe Losegelder von ihren Verwandten erpressen 15 000 US Dollar pro Person Wer nicht freigekauft wird wird entweder orientierungslos in der Wuste gelassen oder getotet Die Behorden des Sudan gehen nicht gegen die ihnen bekannten Bandenfuhrer vor da sie selbst von ihnen profitieren Das Geschaft mit Migranten wurde neben Drogen und Waffenhandel zum eintraglichsten Wirtschaftszweig in Zentralafrika seit die EU sich streng abschottete und legale Einreisen verhindert 71 Als Fluchtgrunde werden hauptsachlich unbefriedigende Zukunftsperspektiven der zeitlich unbegrenzte Militardienst 72 Angst vor willkurlichen Verhaftungen oder Gefangnisstrafen angegeben 70 Jeder Eritreer der nun im Ausland lebt muss Stand 2015 eine Aufbausteuer in Hohe von 2 seines Bruttoeinkommens ruckwirkend ab Datum der Ausreise an den Staat zahlen 73 Nigeria ist mit uber 200 Millionen Einwohnern mit Abstand das bevolkerungsreichste Land Afrikas und weltweit das Land mit der siebtgrossten Bevolkerung Nigeria hatte 2016 ein Bevolkerungswachstum von 2 44 und gilt als einer der Staaten mit dem hochsten Bevolkerungswachstum der Welt 74 Vom Ressourcenreichtum des Landes Erdol und der relativ hohen Wirtschaftsleistung profitieren nur wenige Korruption ist weitverbreitet 75 Im Norden Nigerias agiert die islamistische Terrorgruppe Boko Haram ihren Angriffen und der Reaktion der Regierung darauf fielen zwischen 2009 und 2014 uber 14 000 Menschen zum Opfer 76 2014 wurden 6347 zivile Todesopfer gezahlt 77 Im Niger stehen 10 500 Personen auf der Dringlichkeitsliste fur eine Neuansiedlung in der EU im zentralafrikanischen Staat Tschad 83 500 In den vergangenen Jahren wurden nur 756 in Kanada und in den USA neuangesiedelt niemand in Europa 78 In der Sahara bot im Jahr 2019 die kleine einheimische nach eigener Aussage selbst auf Unterstutzung angewiesene Privatinitiative Alarmphone Sahara Hilfe fur vor Ort in Not geratene Menschen an 27 79 Maghrebstaaten Bearbeiten Aus den Maghreb Staaten Marokko Algerien und Tunesien kamen 2015 mehr Fluchtlinge als fruher uber die ostliche Mittelmeerroute nach Europa Fluchtgrunde sind nach Angaben von Pro Asyl Armut hohe Arbeitslosigkeit fehlende Pressefreiheit Verfolgung von Minderheiten willkurliche Inhaftierungen und Misshandlungen 80 In dem vom Wirtschaftsmagazin The Economist berechneten Demokratieindex 2014 werden Algerien und Marokko als autoritare Regime eingestuft 81 Nach Angaben von Amnesty International Januar 2016 sind geschatzt bis zu 50 der jungen Akademiker arbeitslos deshalb verliessen viele Menschen Marokko Algerien leide unter den Folgen des algerischen Burgerkriegs niedrigen Olpreisen und der schlechten Wirtschaftslage Zudem wurden in beiden Staaten Dissidenten und Homosexuelle verfolgt 81 Aus Marokko setzten im Sommer 2017 deutlich mehr Personen mit Booten nach Spanien uber als im Vorjahr Frontex fuhrte den Zuwachs auf eine wachsende Instabilitat einiger Herkunfts und Transitlander und auf den Ruckbau einiger Fluchtlingslager in Marokko und Algerien zuruck 82 Der Grossteil der in Spanien Ankommenden so ein Sprecher des Roten Kreuzes in der Provinz Cadiz komme aus Marokko und die meisten wurden vor den Unruhen im Rif Gebirge fliehen 83 Nach Medienberichten handelt es sich bei den Protesten in der Berber Region des Rif Gebirges um die schwersten Unruhen seit dem Arabischen Fruhling 2011 84 Inzwischen nutzt Marokkos Konig Mohammed VI Fluchtlinge regelmassig um Druck auf Spanien und Europa auszuuben Gesteuert wird dieser durch die Intensitat der Kontrollen an seiner Seegrenze Als Spanien 2021 dem Polisario Chef Brahim Ghali Marokkos Hauptfeind im Westsaharakonflikt eine Krankenhausbehandlung in Spanien gewahrte bestrafte Marokko dies durch einen neuen Fluchtlingsschub mit 6000 Menschen 85 Libyen Bearbeiten Nach dem Burgerkrieg von 2011 der mit dem Sturz des Diktators Muammar al Gaddafi endete zerfiel Libyen immer mehr und zeigte sich tief gespalten Weite Teile des Landes werden bis heute von verschiedenen einander bekampfenden Milizen beherrscht Der Staatszerfall eroffnete Fluchtlingen neue Wege nach Europa 86 Zudem kamen tausende Afrikaner die zuvor in Libyen als Arbeitsmigranten gelebt hatten uber die Mittelmeerroute als Schutzsuchende nach Italien 87 Im Herbst 2014 vertrieben islamistische Milizen wahrend des zweiten Burgerkriegs den bisher international anerkannten Abgeordnetenrat nach Tobruk und bildeten den Neuen Allgemeinen Nationalkongress NGNC in Tripolis Einen Vorschlag der UNO die Regierungsmacht zu teilen um dann mehr Hilfe fur Wiederaufbau und Migrationsbekampfung zu erhalten lehnten beide Parteien ab Der NGNC drohte Anfang November 2015 Schiffe anzumieten und Europa mit hunderttausenden Migranten zu uberfluten falls die EU ihn nicht als rechtmassige Regierung Libyens anerkenne Sein Vertreter verwies auf kostenintensive Massnahmen gegen Uberfahrten von Migranten darunter Kustenuberwachung Gefangniszentren die Ernahrung der gefangenen Migranten und Ruckfuhrungsprogramme Rund 8 000 Milizionare bekampften damals nach libyschen Angaben Menschenschmuggel und illegale Einreisen nach Libyen Kleine Patrouillen uberwachten die Hafen und sammelten Leichen ertrunkener Migranten Die Kustenwache brachte aufgegriffene Migranten nach Tripolis in Sammelgefangnisse Sie personell aufzustocken lehnte der Kongress wegen der Instabilitat der Regierung ab und sah die Migrationsverhinderung eher als Europas Problem 88 Deutsche Diplomaten bezeichneten die Verhaltnisse in libyschen Fluchtlingslagern als KZ ahnlich 89 Eine im Dezember 2015 durch die UNO vermittelte Einheitsregierung das Government of National Accord GNA unter Fayiz as Sarradsch mit einem vom NGNC bestimmten Hohen Staatsrat als zweiter Kammer neben dem Abgeordnetenrat konnte den Konflikt nicht losen Der Abgeordnetenrat in Tobruk mit Chalifa Haftar als militarischem Fuhrer erkannte das GNA nicht an wahrend sich in Tripolis und anderen Landesteilen unterschiedliche Milizen bekampften darunter auch Einheiten des IS 90 Im Juni 2018 verkundete der UN Sicherheitsrat Sanktionen gegen sechs Anfuhrer von Schleusernetzwerken in Libyen von denen Ermias Ghermay als der bedeutendste gilt und Abd Al Rahman al Milad der die Kustenwache im Abschnitt Zawiya leitet und selbst Menschenschmuggel betreiben soll Dieser Beschluss war auch eine Reaktion auf die weltweite Emporung die Medienberichte Ende 2017 ausgelost hatten Unter anderem hatten Filmaufnahmen des CNN aus Libyen einen Sklavenmarkt gezeigt auf dem Migranten versteigert wurden 91 92 In Bani Walid das als Aufenthaltsort fur Subsahara Migranten auf den Weg nach Europa und fur deren Menschenschmuggler gilt gibt es Stand 2019 eine private Hilfsinitiative 93 Mit dem Jahreswechsel 2019 2020 drohte sich die unverandert schlechte humanitare Lage durch den anhaltenden Burgerkrieg weiter zuzuspitzen 93 94 Turkei Bearbeiten Die Turkei ist seit 2011 das wichtigste Transitland fur syrische und andere Fluchtlinge Schon 2012 waren rund 100 000 Syrer dorthin geflohen 95 Im August 2014 stieg ihre Zahl auf rund 1 4 Mio 96 bis November 2015 auf uber zwei Mio 97 Nach Angaben von Human Rights Watch liess die Turkei seit Marz 2015 Fluchtlinge nur noch in Ausnahmefallen einreisen Mehr als 600 000 Fluchtlinge verliessen die Turkei im Jahr 2015 in Richtung Europa Der Migrationsforscher Murat Erdogan meinte dass viele Fluchtlinge die statistisch weiterhin in der Turkei auftauchen langst in Europa sind 98 Mehrere tausend Gefluchtete unternahmen den Versuch im September 2015 aus Istanbul die turkisch griechische bzw die turkisch bulgarische Landgrenze kollektiv zu uberschreiten wurden jedoch bereits in Edirne von der turkischen Polizei gestoppt 99 Wie viele Syrer sich Anfang Marz 2016 noch in der Turkei aufhielten ist unbekannt Die turkische Regierung gab 2 7 Mio an aber davon nur 270 000 Lagerbewohner Man wisse nicht wie viele die Turkei in Richtung Europa verlassen hatten 100 Das UNHCR registrierte von 2013 bis Anfang 2018 insgesamt 5 52 Millionen syrische Fluchtlinge davon in der Turkei 1 46 Mio im Libanon 997 552 in Jordanien 655 524 im Irak 254 057 in Agypten 126 688 in Libyen 30 104 Zwar nahmen auch einige arabische Staaten syrische Fluchtlinge auf unterstutzten sie finanziell aber kaum In den UN Fluchtlingslagern fehlte es an Hilfsmitteln Immer mehr der Lagerbewohner versuchten nach Europa zu gelangen 101 nbsp Anzahl und Verteilung syrischer Fluchtlinge im Nahen Osten Stand September 2015 Das Welternahrungsprogramm der Vereinten Nationen konnte nach eigenen Angaben im Sommer 2015 nur rund 154 000 Fluchtlinge in der Turkei mit Nahrung versorgen 102 Die Turkei gab nach Angaben ihrer Regierung bis Ende 2015 sieben Milliarden Euro fur die Unterbringung und Versorgung von Fluchtlingen aus 103 Die meisten syrischen Fluchtlinge erhielten jedoch keine finanzielle Unterstutzung und durften nicht legal in der Turkei arbeiten 104 Griechische Behorden verdachtigten die Turkei im Oktober 2015 die Fluchtbewegung vorsatzlich zu beschleunigen um von der EU Hilfsgelder und Visumserleichterungen fur Turken zu erhalten 105 Zudem bewilligte die Turkei 2014 trotz eines Ruckfuhrungsabkommens mit Griechenland nur sechs von 9 000 griechischen Rucknahmegesuchen 106 Nach Angaben des UNHCR befanden sich im September 2018 in den Nachbarlandern Syriens ca 5 6 Millionen Kriegsfluchtlinge darunter mehr als 3 6 Millionen in der Turkei Rund 360 000 der in der Turkei lebenden Fluchtlinge und Asylsuchenden stammen aus anderen Landern als Syrien hauptsachlich aus Afghanistan Irak und Iran 107 Bangladesch Bearbeiten In Bangladesch kommt es haufig zu Gewalt gegen religiose Minderheiten sowie gegen Frauen 108 Zudem gibt es immer haufiger Angriffe auf Sakularisten und Angehorige religioser Minderheiten in Bangladesch seit 2013 109 In den ersten drei Monaten des Jahres 2016 wurde nur eine Person aus Bangladesch in Italien registriert Seit 2017 begannen Menschenschmuggler in Libyen sich international besser zu vernetzen Von Januar bis Marz 2017 kamen schon 2831 registrierte Fluchtlinge aus Bangladesch nach Italien 110 Russland und Ukraine Bearbeiten Durch den Krieg in der Ukraine seit 2014 sind eine Mio Menschen auf humanitare Hilfen wie Schutz Nahrungsmittel und Medizin angewiesen 1 3 Mio waren im Mai 2015 Binnenvertriebene 860 000 Ukrainer 33 davon Kinder flohen in Nachbarstaaten Die labile Sicherheitslage zerstorte Infrastruktur und burokratische Hindernisse erschweren den Zugang fur Hilfsorganisationen 111 Vor dem Hintergrund der Menschenrechtssituation in Russland gibt es weiterhin asylsuchende russische Staatsburger Westbalkan Bearbeiten Aus dem Westbalkan kamen im Zerfallsprozess Jugoslawiens in den 1990er Jahren die meisten Fluchtlinge innerhalb Europas Die bestehenden Migrationsnetzwerke und die 2009 2010 eingefuhrte Visafreiheit fur die meisten Westbalkanstaaten bewirkten einen erneuten Anstieg der Zuzuge in Zentraleuropa Zu den Push Faktoren gehoren Folgen der Burgerkriege hohe Arbeitslosigkeit Verarmung fehlende Bildungschancen schwache Sozial und Gesundheitssysteme Korruption Nepotismus Diskriminierung und Verfolgung von Minderheiten wie den Roma Von 2012 bis 2015 stellten 58 der Asylbewerber aus dem Westbalkan ihre Antrage in Deutschland 112 Im Kosovo lebt ein Drittel der Bevolkerung laut Weltbank in existenzbedrohender Armut Weitere Fluchtgrunde sind Schattenwirtschaft organisierte Kriminalitat und ethnische Spannungen vor allem Antiziganismus gegen die Roma 113 In Albanien herrschen zudem das Gewohnheitsrecht Kanun Blutrache Selbstjustiz und Gewalt gegen Frauen 114 Deutschland Osterreich und die Schweiz betrachten Albanien Bosnien und Herzegowina Nordmazedonien und Serbien als sichere Herkunftsstaaten Deutschland seit 24 Oktober 2015 auch Kosovo und Montenegro 115 Migrations und Asylpolitik der EU Bearbeiten Hauptartikel Europaische Migrationspolitik Hauptartikel Asylpolitik der Europaischen Union Dublinverfahren Bearbeiten Die EU Politik soll das okonomische Interesse an moglichst reibungslosem internationalen Handel und Mobilitat mit dem Interesse an Kontrolle und Steuerung der Migration ausgleichen Dazu beschloss die EU Kommission im Sommer 2013 das Gemeinsame Europaische Asylsystem GEAS mit funf uberarbeiteten Richtlinien die Asylverfahrensrichtlinie die Anerkennungsrichtlinie die Richtlinie uber Aufnahmebedingungen die Dublin III Verordnung und die Eurodac Vorschriften 116 Der GEAS Beschluss betont die gemeinsame Verantwortung der EU Staaten das Grundrecht auf Asyl nach einheitlichen Massstaben und Verfahren zu gewahrleisten um die ungleiche Behandlung von Asylbewerbern zu verringern und das Abwalzen der Asylverfahren auf andere EU Staaten zu vermeiden Diese Probleme hatten sich aus Widerspruchen zwischen dem Abbau von Grenzkontrollen im Schengenraum einerseits der Aufnahmepflicht von Erstantragsstellern andererseits ergeben Als Ausgleich zur inneren Grenzoffnung sollten die EU Aussengrenzen starker gesichert mehr illegale Einreisen in die EU verhindert und die auf EU Gebiet gelangten Asylbewerber humanitar besser geschutzt werden Einheitliche Verfahren und Sozialleistungen fur Asylbewerber wurden jedoch weitgehend verfehlt da die Regeldichte zu komplex ist und zu viel Ermessensspielraume lasst Auch das Weiterwandern vieler Asylbewerber in andere EU Staaten liess sich nicht verhindern So kam es vor und wahrend der Fluchtlingskrise zu vielen nationalen Alleingangen die die bereits erreichten Rechtsstandards unterliefen und gefahrdeten 117 nbsp Schengen Raum blau und zukunftige Mitglieder gelb Nach dem Dublin Ubereinkommen von 1990 soll der Staat wo ein Fluchtling erstmals Europa erreicht ihn registrieren und sein Asylverfahren durchfuhren Darum mussten die sudeuropaischen Grenzstaaten Griechenland und Italien die weitaus meisten ankommenden Fluchtlinge aufnehmen Sie liessen schon vor der Krise nicht registrierte Fluchtlinge nach Zentraleuropa weiterreisen durchwinken weil die EU inklusive Deutschlands einen gerechten Verteilungsschlussel bis 2015 abgeblockt hatte 118 Auch die Dublin III Verordnung von 2013 die 2015 in Kraft trat regelt nur die Zustandigkeit fur Asylverfahren nicht die europaweite Verteilung der Asylbewerber Wegen der hohen Ankunftszahlen von Fluchtlingen die meist in anderen Staaten Asyl beantragen wollten und fehlender Aufnahmekapazitaten registrierten die zustandigen Grenzstaaten im Sommer 2015 nur noch einen Teil von ihnen und liessen sie meist direkt weiterreisen Auch weitere EU Staaten entlang der Westbalkanroute setzten Grenzkontrollen daraufhin zunachst aus Auch die vorgeschriebenen Ruckuberstellungen fanden nur begrenzt statt Die Dublinregeln erwiesen sich in dieser Situation als undurchfuhrbar 119 Nach dem Ruckgang der Zuwandererzahlen empfahl die EU Kommission am 8 Dezember 2016 die Asylverfahren gemass den Dublinregeln ab 15 Marz 2017 wieder in den Ersteinreisestaaten der Asylbewerber durchzufuhren 120 Laut EU Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos sollten verletzliche und minderjahrige Asylbewerber nicht dorthin zuruckgesandt werden Die Regelung solle nur fur kunftig eingereiste Asylbewerber gelten Die Behorden und Gerichte der EU Staaten mussten endgultig daruber entscheiden 121 Das Europaparlament schlug im November 2017 einige Anderungen am Gesetzesentwurf der EU Kommission zur Dublinreform vor Danach soll unter Umstanden derjenige EU Staat Asylverfahren durchfuhren in dem Angehorige eines Asylbewerbers leben und der Familienbegriff in der Asylqualifikationsrichtlinie auf entferntere Verwandte erweitert werden Denn weil Asylbewerber ohnehin zu ihren Angehorigen reisten konne man Familien auch gleich zusammenfuhren und so Verfahrenskosten sparen Staaten mit EU Aussengrenzen sollten fur Sicherheitschecks zustandig bleiben und offensichtliche Wirtschaftsfluchtlinge an Weiterreisen hindern Deutsche Regierungsvertreter furchteten jedoch kunftig genuge die blosse Behauptung einer Verwandtschaft Das werde den Familiennachzug nach Deutschland erheblich ausweiten Der Europaische Rat musse die Vorschlage ablehnen 122 Eine Bestrafung fur Asylbewerber die nach einer Zuweisung zu einem EU Staat in einen anderen weiterreisen sah der Parlamentsvorschlag nicht vor 123 Grenzsicherung Bearbeiten nbsp Fluchtlinge auf der Grenzbrucke zwischen Salzburg und Freilassing 23 September 2015 Der Schengener Grenzkodex SGK 2006 und das Schengener Informationssystem SIS 2013 ermoglichen einheitliche Visa fur den Schengenraum Fahndungen Erfassen und Austausch biometrischer Daten 90 der Zugriffe auf die SIS Datenbank dienten dazu Auslandern aus Drittstaaten die Einreise zu verweigern Die SGK Novelle von 2013 erlaubt auf sechs Monate befristete Grenzkontrollen im Schengenraum in definierten von EU Gremien uberpruften Ausnahmefallen einer schwerwiegenden Bedrohung der offentlichen Ordnung oder wenn andere EU Staaten ihre Grenzen nicht ausreichend sichern 124 Am 13 September 2015 fuhrte Deutschland befristet Personenkontrollen an der Grenze zu Osterreich ein um Fluchtlinge schon bei der Einreise zu registrieren Bundesinnenminister Thomas de Maiziere nannte dringende Sicherheitsgrunde dafur um bei der Einreise wieder zu einem geordneten Verfahren zu kommen Die EU Kommission legitimierte die Massnahme fur zunachst zehn Tage warnte aber vor einem Dominoeffekt Kurz darauf kundigten Osterreich die Slowakei und die Niederlande ebenfalls vorubergehende Grenzkontrollen an 125 Seit Marz 2016 wandten die 28 EU Staaten den SGK wieder an um den irregularen Migrantenstrom auf der Balkanroute zu beenden 126 Am 16 September forderten ihre Regierungschefs im Bratislava Fahrplan den Ausschluss unkontrollierter Migrationsstrome vollstandige Kontrolle der EU Aussengrenzen Ruckkehr zu Schengen und eine langfristige gemeinsame von Verantwortung und Solidaritat gepragte Migrationspolitik 127 Am 1 Februar 2017 empfahl die EU Kommission die Kontrollen an bestimmten Binnengrenzen fortzusetzen um den Schengenraum insgesamt zu bewahren Trotz des Ruckgangs der Neuankommlinge bestehe an den EU Aussengrenzen noch ein erheblicher Migrationsdruck und viele Migranten hielten sich noch in Griechenland auf 128 Am 2 Mai 2017 erlaubte die EU nochmals um sechs Monate verlangerte Grenzkontrollen weitere Verlangerungen seien rechtswidrig 129 Die EU hatte Marokko von 2003 bis 2010 knapp 68 Mio Euro Darlehen zur Grenzsicherung gewahrt Spanien liess vor 2015 um Ceuta und Melilla militarische Sperranlagen errichten Polizeipatrouillen drangen jede Person gewaltsam zuruck die dort einen Zaun uberwindet und Asyl beantragt 130 Griechenland und Bulgarien bauten Mauern und Zaune an ihren Festlandsgrenzen zur Turkei griechische und bulgarische Grenze Ungarn ab Juni 2015 Grenzanlagen an der Grenze zu Serbien und Kroatien Slowenien an der Grenze zu Kroatien Osterreich an der Grenze zu Slowenien Nordmazedonien ab November 2015 an der Grenze zu Griechenland Alle neuen Grenzanlagen sollen illegale Ubertritte verhindern und Kontrollen an vorgesehenen Ubergangen erleichtern wurden aber schon von Migranten uberwunden Sie wurden wegen mangelnder Wirksamkeit und falscher Prioritatensetzung kritisiert 131 Osterreich und Deutschland lieferten 2015 Uberwachungstechnik an Nordmazedonien 132 Osterreich die Slowakei Tschechien und Ungarn schickten zudem Polizisten dorthin Ungarns Regierung das Kabinett Orban III verlangte im September 2017 die Halfte der Kosten 440 Mio Euro des Grenzbaus von der EU was diese zuruckwies 133 nbsp Fluchtlinge am Grenzubergang Gevgelija Nordmazedonien 24 August 2015Ab Sommer 2015 stiessen Fluchtlinge haufig mit Polizisten zusammen besonders an Grenzubergangen auf der Balkanroute 134 und bereits in der Turkei Im September 2015 wanderten viele Fluchtlinge von Istanbul zu Fuss zur 250 km entfernten bulgarischen Grenze und forderten legalen Zugang auf EU Gebiet um ihr Leben nicht bei Meeresuberfahrten riskieren zu mussen Die turkische Polizei loste ein Fluchtlingscamp bei Edirne mit Tranengas und Schlagstocken auf Nach tagelangen Strassenkampfen kehrten die meisten Campbewohner zuruck 135 Zum starkeren Schutz ihrer Aussengrenzen hatte die EU 2004 die Agentur Frontex geschaffen aber die nationalstaatliche Souveranitat beim Grenzschutz gewahrt Frontex war anfangs keine Grenzpolizei und sollte die EU Staaten mit Risikoanalysen Informationsaustausch Schulung von Grenzbeamten und Hilfspersonal bei Grenzschutz und Sammelruckfuhrungen unterstutzen Ihr Etat wurde seit 2006 von 19 Mio auf 114 Mio Euro im Jahr erhoht Frontex verfugt uber Soforteinsatzteams gegen einen massiven Zustrom von Drittstaatenangehorigen Sie hinderten vor allem Bootsfluchtlinge am Erreichen Europas drangten sie zuruck und vereitelten so kollektiv das Stellen von Asylantragen Damit brachen sie den Grundsatz der Nichtzuruckweisung der GFK Artikel 33 Darum verpflichtete der EU Rat Frontex 2011 mit einer Novelle der Grundungsverordnung auf das Einhalten der Charta der Grundrechte der Europaischen Union der EU und der GFK Ein Grundrechtsbeauftragter soll diese Einhaltung absichern 136 Ab Januar 2016 wollte die EU Frontex zu einer selbstandigen Polizeieinheit aufwerten zunachst in Nordmazedonien und dann besonders zum Schutz der griechischen EU Aussengrenze einsetzen 137 Die deutsche Botschaft in Kabul Afghanistan sah im September 2015 Anzeichen dafur dass die afghanische Regierung eine Million Passe zur Ausreise nach Europa ausgestellt habe 138 Am 20 Dezember 2015 erklarte Frontex Leiter Fabrice Leggeri die grossen Strome von Menschen die derzeit unkontrolliert nach Europa einreisen zum Sicherheitsrisiko Terroristen konnten sich mit gefalschten oder maschinell selbstgefertigten Passen als Fluchtlinge ausgeben und einschleusen Er verwies auf Listen mit Seriennummern verlorener Passe aus Syrien und dem Irak mit denen europaische Behorden Passfalschungen aufdecken konnen 139 Funktionstrager der Deutschen Polizeigewerkschaft kritisierten dass nicht allen nach Deutschland eingereisten Fluchtlingen Fingerabdrucke abgenommen und sie nicht alle erkennungsdienstlich erfasst wurden In hunderttausenden Fallen wisse die Bundespolizei an der deutsch osterreichischen Grenze nicht wer unter welchem Namen und warum eingereist sei Diese Zustande seien staatsgefahrdend 140 Die Sicherheitsbehorden in Europa konnen im Juni 2017 nicht auf Fingerabdruckdaten von Migranten zugreifen Es fehlten einheitliche Standards fur den Ablauf der Asylverfahren und Regeln um das Weiterziehen anerkannter Asylbewerber in andere EU Staaten zu verhindern 141 Schliessung der Balkanroute und Folgen Bearbeiten Im Sommer 2015 verscharfte sich die Lage auf der Westbalkanroute Mehrere tausende Menschen passierten taglich Nordmazedonien und Serbien bis Juli insgesamt uber 100 000 142 Ungarn begann mit dem Bau des Grenzzauns zu Serbien Beide Staaten waren organisatorisch und wirtschaftlich uberfordert Die humanitaren Zustande waren katastrophal Fluchtlinge warteten auf illegalen Sammelplatzen ohne jegliche Infrastruktur auf Fluchthelfer 143 144 Am 25 Oktober 2015 beschlossen die Staats und Regierungschefs von zehn EU Staaten sowie Serbien Albanien und Nordmazedonien auf einem Sondergipfel einen 17 Punkte Plan fur Sofortmassnahmen zur Reduktion der Fluchtlingszahlen auf der Balkanroute 145 Auf der Balkanroute sollten 100 000 neue Aufnahmeplatze fur Fluchtlinge geschaffen werden davon 50 000 in Griechenland Binnen einer Woche sollten 400 Grenzschutzer zur Entlastung nach Slowenien entsandt werden Frontex sollte die Grenze zwischen Griechenland Nordmazedonien Albanien und Serbien besser absichern Innerhalb von 24 Stunden sollte ein Netz von Ansprechpartnern auf hochster Ebene entstehen um eine allmahliche kontrollierte und geordnete Bewegung der Fluchtlinge auf der Balkanroute zu erreichen 146 Neuankommlinge sollten in den Erstaufnahmestaaten biometrisch registriert werden Nicht schutzberechtigte Fluchtlinge sollten so schnell wie moglich in ihr Herkunftsland abgeschoben werden Fluchtlinge sollten nicht ohne Einwilligung eines anderen Staates an dessen Grenze gefuhrt werden 147 Bei den Brexit Verhandlungen am 19 Februar 2016 forderte der griechische Staatschef den Beschlussen nur zuzustimmen wenn die Balkanroute offen bleibe 148 Am 22 Februar 2016 erklarte der griechische Vizeminister Ioannis Mouzalas die Staatschefs hatten beim EU Gipfel vereinbart die Balkanroute bis Marz fur Iraker Syrer und Afghanen offen zu halten 149 Osterreichs Innenministerin bestatigte Deutschland habe Griechenland eine Fortsetzung der Politik der offenen Grenzen zugesichert 150 Auf Initiative Osterreichs fand am 24 Februar 2016 in Wien eine Westbalkan Konferenz zur Verringerung der Fluchtlingszahlen entlang der Balkanroute statt Griechenland war nicht eingeladen Die Konferenzteilnehmer einigten sich darauf wechselseitig Polizisten zur Kontrolle besonders betroffener Grenzgebiete zu entsenden und die Kriterien zur Registrierung und Zuruckweisung von Fluchtlingen zu vereinheitlichen 151 Osterreich Slowenien Ungarn Kroatien Serbien und Nordmazedonien schlossen ihre Grenzen fur fast alle Fluchtlinge die uber die westliche Balkanroute einzuwandern versuchten Das verursachte einen Ruckstau in Griechenland und verstarkte dort die teilweise chaotischen Zustande 152 Die Massnahmen waren als gewunschte Kettenreaktion der Vernunft geplant worden 153 um die EU Kommission und Griechenland unter Druck zu setzen und die Asylbewerberzahl in Osterreich zu verringern 154 Nach einem Frontex Bericht gingen die Fluchtlingszahlen auf der Balkanroute im Fruhjahr 2016 vor allem deswegen zuruck 155 Laut Osterreichs damaligem Aussenminister Sebastian Kurz gab es bei der Planung massiven Widerstand gegen die Routenschliessung Der Schritt sei ruckblickend Mai 2016 richtig und mittlerweile auch als wirksam anerkannt Er sei kein Alleingang sondern eine regionale Massnahme infolge massiver Uberforderung gewesen Besonders Nordmazedonien habe eine ganz schwierige Aufgabe ubernommen ohne selbst davon zu profitieren Positive Folgen fur Deutschland mussten dort beurteilt werden 156 Die EU lehnte die Schliessung ab 157 Als Nordmazedonien Ende Februar 2016 seine Grenze zu Griechenland schloss und wie zuvor andere Balkanstaaten nur noch wenige tagliche Grenzubertritte zuliess strandeten rund 8 500 Syrer und Iraker mit Aussicht auf einen Schutzstatus im Lager Idomeni Weil dieses nur fur maximal 2 500 Menschen Platz hatte durchbrachen einige hundert Bewohner griechische Polizeiketten und hebelten ein Grenztor auf Mazedonische Polizei ging mit Tranengas gegen sie vor einige Migranten reagierten mit Steinwurfen 158 Wegen der befurchteten Grenzschliessung waren viele Ankommlinge durch Griechenland zur mazedonischen Grenze geeilt Der Versuch der Grenzsturmung folgte einem Gerucht die mazedonische Grenze sei wieder offen Auf neugebaute Lager in Nordgriechenland wurden Brandanschlage verubt 159 Schon 2015 registrierte Human Rights Watch viele Belege und Zeugenaussagen fur Verstosse von Grenzschutzern gegen die EU Grundrechtscharta Danach drangte kroatische Polizei Asylbewerber ungepruft sofort zuruck nach Serbien nahm ihnen oft ihr Geld weg zerstorte ihre Smartphones und misshandelte Betroffene Serbien brachte Abgewiesene nicht menschengerecht unter so dass auch Kinder im Freien ubernachten mussten 160 Nach der Schliessung der Balkanroute entstanden viele kleinere Fluchtlingscamps an EU Aussengrenzen etwa Sid in Serbien deren Bewohner meist minderjahrig seit Jahren zu Fuss unterwegs sind und keine staatlichen Hilfen erhalten Sie sind Kalte Wassermangel fehlender Hygiene Infektionen und fast taglichen Misshandlungen durch Grenzpolizei Ungarns Kroatiens und Bulgariens ausgesetzt 92 der Kinder und Jugendlichen die im bis Juli 2017 psychosoziale Hilfe von Arzte ohne Grenzen in Anspruch nahmen berichteten von vorsatzlicher Polizeigewalt Freiwilligenvereine dokumentierten bis dahin 86 Falle darunter Bisswunden durch Polizeihunde schwere Prellungen Verletzungen durch Pfefferspray oder Taser Laut Pro Asyl haben Staaten an diesen Grenzen das europaische Asylrecht faktisch ausser Kraft gesetzt Das Schliessen der Balkanroute habe zudem Schlepperbanden und Gangs wieder gestarkt Nur zivilgesellschaftliches Engagement nicht die EU verhindere humanitare Katastrophen in den Fluchtlingsunterkunften 161 Schleuserbekampfung und Seenotrettung Bearbeiten Im Verlauf der Fluchtlingskrise entstanden kriminelle Netzwerke von Schleusern die Gefluchteten gegen hohe Geldbetrage logistische Beihilfe zu illegalen Grenzubertritten Einreisen und Aufenthalten verkaufen Nachdem viele Migrantenfamilien allen Besitz verkauft und sich verschuldet haben setzen Migranten oft alles daran nicht erfolglos umkehren zu mussen Organisierte Schleusernetzwerke sind profitorientiert nutzen die Abhangigkeit von Migranten zur Umsatzsteigerung und setzen sie oft der Lebensgefahr aus Die Ubergange zum Menschenhandel sind fliessend da von Schleusern abhangige Kunden leicht betrogen um ihre Mittel gebracht ausgebeutet zu Prostitution und Drogenhandel gezwungen oder als Sklaven verkauft werden konnen 162 Auf der zentralen Mittelmeerroute schleusen Menschenschmuggler oder Schlepper Fluchtlinge oft in kleinen uberfullten Booten mit gerade ausreichendem Treibstoff aus den libyschen Hoheitsgewassern Viele davon setzen nach dem Verlassen der Zwolf Meilen Zone einen Notruf an die EU Marinemission Sophia ab deren Schiffe durch das internationale Seerechtsubereinkommen zur Seenotrettung vor der Zwolf Meilen Zone verpflichtet sind Seit September 2015 wurden so 13 000 Fluchtlinge auf EU Gebiet gebracht Viele der seeuntuchtigen und uberladenen Boote kentern so dass viele Menschen ertrinken bevor sie gerettet werden konnen 163 164 Nach den beiden Bootsunglucken vor Lampedusa Anfang Oktober 2013 zusammen mehr als 600 Tote hatte Italiens Marine und Kustenwache die laufende Uberwachungsoperation Constant Vigilance in der Strasse von Sizilien in die funfmal grossere Operation Mare Nostrum ausgeweitet und prasentierte diese als humanitare Seenotrettungsaktion 165 Sie rettete rund 150 000 Menschen Italien beendete sie nach einem Jahr weil die EU den Kostenaufwand dafur monatlich rund 10 Mio Euro nicht mittragen wollte An ihre Stelle trat die Frontex Operation Triton deren Ziele und Mittel viel begrenzter waren Es sollte mit Militar und Grenzschutzbehorden im Mittelmeerraum zusammenarbeiten Fluchtlinge aus Seenot in Kustengewassern retten vor allem Schleuser auf See und an Land direkt bekampfen und ihre Transportboote zerstoren 166 2015 erfolgten laut Europol 90 von 1 2 Mio illegalen Grenzubertritten mit Unterstutzung von Schleusern Diese verdienten daran geschatzte drei bis sechs Milliarden Euro Zur Bekampfung der Schleusungskriminalitat baute Europol ein neues Zentrum auf 167 2016 bezeichnete Europol den Menschenschmuggel als den am schnellsten wachsenden kriminellen Markt in Europa 168 Auf EU Beschluss vom 18 19 Februar 2016 soll ein unter deutscher Fuhrung stehender NATO Marineverband in der Agais Aufklarungsergebnisse zur Bekampfung von Schleusern liefern Vier Schiffe der Standing NATO Maritime Group 2 melden verdachtige Schiffsbewegungen an die Kustenwachen Griechenlands und der Turkei Die Besatzungen durfen keine Fluchtlingsboote stoppen aber Fluchtlinge aus Seenot retten und in die Turkei zuruckbringen 169 was spater jedoch relativiert wurde 170 Um die Fluchtlingszahlen in der EU zu verringern musste Libyen den unter EU Befehl stehenden Kriegsschiffen erlauben direkt in seinen Hoheitsgewassern gegen Schleuser vorzugehen 164 Im Juni 2016 beschloss der EU Rat die Kapazitaten der libyschen Kustenwache gegen Schlepper und fur Such und Rettungsaktionen mit aufzubauen 171 99 846 Personen wurden vom 1 Januar bis 3 September 2017 nach UN Angaben von Fluchtlingsbooten geborgen Ab August 2017 nahm die Zahl stark ab 172 weil die libysche Kustenwache und die italienische Marine Fluchtlingsboote stoppten und die Passagiere nach Libyen zuruckbrachten 173 Libyens Regierung erklarte am 10 August eine eigene Seenotrettungszone ausserhalb der eigenen Hoheitsgewasser fur sich und verbot NGOs diese ohne seine Erlaubnis zu befahren 174 Zudem liess sie mit italienischer Hilfe Milizen anheuern die Fluchtlingstransporte auf dem Landweg nach Libyen unterbrechen sollten 175 Die libysche Kustenwache beschoss wiederholt Schiffe von Seenotrettern um sie zu vertreiben und einzuschuchtern Einige Experten kritisierten dies werde zu mehr Toten fuhren und verstosse gegen die volkerrechtliche Pflicht zur Seenotrettung und Gewahrleistung des freien Schiffsverkehrs 176 Schon im Sommer 2014 hatte UN Fluchtlingskommissar Antonio Guterres die EU aufgefordert mehr Fluchtlinge aus Syrien aufzunehmen legale Einreisewege und Registrierungszentren gefordert und vor unkontrollierter Einreise nach Europa mit Hilfe von Schleppern gewarnt 177 EU Vertreter und fur EU Aussengrenzen zustandige Behorden wie Frontex weisen die Hauptschuld an den Todesfallen im Mittelmeer den Schleppern und Schleusern zu Sie wurden aus Profitgier immer mehr seeuntaugliche Boote einsetzen 178 Der Migrationsforscher Klaus Jurgen Bade kritisiert dagegen das anhaltende Massensterben im Mittelmeer sei eine Folge der EU Migrationspolitik Dieser fehle ein nachhaltiges und stimmiges Einwanderungskonzept Sie biete Migranten aus Kriegs und Armutsregionen kaum legale Zugangswege nach Europa und setze nur auf ihre Abschreckung Bei ihren immer effektiveren Abwehrmassnahmen gegen Asylsuchende Fluchtlinge und andere unerwunschte Zuwanderer nehme die EU die Todesraten an ihren Aussengrenzen in Kauf Niemand solle der EU unterlassene Hilfeleistung unterstellen jedoch kalkuliere sie das gegenwartige Sterben politisch ein weil sie die Grenzsicherung der Seenotrettung uberordne Er verwies auf SZ Redakteur Heribert Prantl der den Massentod von Fluchtlingen nach dem Bootsungluck vor Lampedusa 2013 als Teil der Abschreckungsstrategie der EU bezeichnet hatte 179 Auch humanitare Organisationen kritisieren die Abschottungspolitik der EU und fordern sichere Fluchtkorridore sowie eine von der EU koordinierte und ausreichend ausgerustete Seenotrettung Die SZ Kommentatorin Andrea Bachstein befurchtet Fluchtkorridore konnten als Einladung zur grosstmoglichen Massenmigration aus den Armutsregionen dieser Erde wirken 180 Einige humanitare Organisationen kritisieren der auf Schlepper in Kustennahe begrenzte Frontex Auftrag komme einem Kampf gegen Fluchtlinge gleich Sie lehnen auch die Zuruckweisung von Fluchtlingen nach Libyen wegen der dortigen schweren Menschenrechtsverstosse besonders in Fluchtlingslagern ab Laut Amnesty International sind die Zustande in Libyen von unvorstellbarer Gewalt und Aussichtslosigkeit gepragt AI empfiehlt daher ein Evakuieren aller dort inhaftierten Fluchtlinge 181 Abkommen mit der Turkei Bearbeiten Hauptartikel EU Turkei Abkommen vom 18 Marz 2016 Die deutsche Bundesregierung schrieb der Turkei im November 2015 eine Schlusselrolle zur Bewaltigung der Fluchtlingskrise zu 182 Fur mehr Zusammenarbeit bei der Sicherung der EU Aussengrenzen stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel der Turkei Mitte Oktober 2015 Reiseerleichterungen fur ihre Burger mehr Geld fur Fluchtlingslager und eine neue Dynamik in den Beitrittsverhandlungen der Turkei mit der Europaischen Union in Aussicht 103 Die Turkei verlangte von der EU ein Ruckfuhrungsabkommen und Visumfreiheit fur den Schengenraum ab Juli 2016 183 Das Konzept der Hotspots sollte bis Ende November 2015 umgesetzt werden Die Turkei verlangte als Gegenleistung fur turkische Auffanglager die EU solle eine militarisch gesicherte Puffer und Flugverbotszone in Nordsyrien unterstutzen um die dort gegen den IS kampfenden kurdischen Milizen an Expansion zu hindern und der Turkei Ruckfuhrungen von etwa zwei Mio Fluchtlingen nach Syrien zu ermoglichen 184 Die EU und die Turkei hatten sich auf die Zahlung von drei Milliarden Euro fur zwei Jahre verstandigt Im November 2015 verlangte Erdogan stattdessen drei Milliarden Euro pro Jahr 185 Am 30 November 2015 vereinbarten EU und Turkei einen Aktionsplan zur Begrenzung der Zuwanderung uber die Turkei in die EU 186 Ob dieser Plan den Fluchtlingszuzug nach Europa verringerte ist umstritten Wahrend die EU Kommission in einer Woche einen Ruckgang um mehr als 50 feststellte stieg der Zuzug laut UNHCR in jener Woche um 36 187 Staatliche Stellen in Griechenland zahlten zum Jahreswechsel 2015 2016 trotz schlechten Wetters und schwerer See weiterhin taglich bis zu 4000 Ankunfte Sie machten die Turkei dafur verantwortlich 188 Anfang Januar 2016 stellte der bayrische Innenminister rund 3 000 ankommende Fluchtlinge taglich fest 189 Am 17 Dezember 2015 einigten sich zehn EU Staaten mit der Turkei auf einen Kontingentplan zur Umsiedlung von Fluchtlingen 190 Elf EU Staaten darunter Deutschland und Osterreich wollten Fluchtlinge direkt aus der Turkei bei sich aufnehmen alle 28 EU Mitglieder konnten sich beteiligen Einige osteuropaische EU Staaten sperrten sich jedoch prinzipiell gegen die Aufnahme von Muslimen 191 Der Umfang der Fluchtlingskontingente wurde nicht bekannt Der turkische Ministerprasident Ahmet Davutoglu forderte sie grosszugig zu bemessen Die Umsiedlung solle mit Syrern beginnen 192 Vom 8 Januar 2016 an galt eine Visumspflicht fur Syrer in der Turkei weil nach Angaben der turkischen Regierung immer mehr Personen mit gefalschten syrischen Passen uber Agypten und den Libanon ins Land kamen 193 Zugleich erhielten syrische Fluchtlinge in der Turkei eine Arbeitserlaubnis kostenlose Gesundheitsversorgung und Schulunterricht Besonders viele zogen nach Gaziantep nahe der syrischen Grenze wo es wegen boomender Exportindustrien hohen Arbeitskraftebedarf gab 194 Nach der Flucht zehntausender Syrer aus der Aleppo Region im Februar 2016 schloss die Turkei ihre Grenzen und versuchte gemeinsam mit Hilfsorganisationen Menschen in Syrien zu versorgen Zugleich drohte der turkische Prasident Recep Tayyip Erdogan falls die EU die Turkei nicht grosszugiger unterstutze werde man deren Westgrenzen offnen 195 Beim EU Turkei Gipfel Anfang Marz 2016 wurde das Umsiedlungskonzept erneut verhandelt Der direkte Transport von Fluchtlingen aus turkischen Lagern in EU Staaten sollte die Schlepperkriminalitat eindammen und riskante Uberfahrten nach Griechenland verringern 196 Menschenrechtler betonten eine kollektive Abschiebung von Bootsfluchtlingen in die Turkei ohne Einzelfallprufung widerspreche geltendem internationalen und europaischen Recht ebenso die Abschiebung von nichtsyrischen Fluchtlingen aus der Turkei in Herkunftsstaaten die Menschenrechte verletzen oder Krieg fuhren 197 Politiker und Menschenrechtler befurchteten dass Zugestandnisse an die Turkei die EU schwachen und Erdogans autokratische Herrschaft starken wurden 198 Am 18 Marz 2016 setzte der Europaische Rat das EU Turkei Abkommen einstimmig in Kraft Damit wurden die EU Hilfsgelder um drei auf sechs Milliarden Euro erhoht und ihre beschleunigte Auszahlung vereinbart Die EU uberwies nun Teile der zugesagten Gelder fur Fluchtlingshilfsprojekte in der Turkei Diese verpflichtete sich alle fortan illegal nach Griechenland eingereiste Personen zuruckzunehmen wahrend die EU legale Asylbewerber aus der Turkei einreisen bzw umsiedeln liess Nur wenn ein Fluchtling nachweisen kann dass er in der Turkei verfolgt wird darf er in Griechenland bleiben Das sollte Menschenhandlern und Schmugglern die Geschaftsgrundlage entziehen Turkische Staatsburger sollten Visumfreiheit fur Reisen in die EU erhalten wenn die Turkei eine Reihe von Bedingungen erfullen wurde 199 200 201 Nach dem 4 April begann die Umsiedlung der maximal 72 000 Burgerkriegsfluchtlinge aus der Turkei nach Europa 202 Diese Bedingungen sind Stand November 2018 nicht erfullt Seit dem Vertrag betraten laut Daten der EU Kommission bis Ende 2017 allein 35 000 bis Januar 2018 62 190 aus der Turkei kommende Schutzsuchende griechische Inseln In die Turkei zuruckgefuhrt wurden 1 600 Personen 203 Die Abschaffung der Visumspflicht blieb umstritten Nach dem Putschversuch in der Turkei 2016 Juli furchteten EU Politiker den Absturz des Landes in ein Unrechtsregime das viele Turken zur Flucht in die EU ohne Visa bewegen werde 204 Am 27 Februar 2020 teilte ein hochrangiger turkischer Beamter im Zuge des ausartenden syrisch turkischen Konflikts mit turkische Polizei Kustenwache und Grenzschutzbeamte hatten den Befehl erhalten die Land und Seewege von Fluchtlingen nach Europa nicht mehr zu stoppen Dies markiert das faktische Ende des Abkommens 205 Die europaische Grenzschutzagentur Frontex hat fur die EU Grenzen zur Turkei nun die Alarmstufe auf hoch gesetzt und angekundigt Einsatzkrafte und Ausrustung im Rahmen einer schnellen Eingreiftruppe dorthin zu schicken Es wird diskutiert ob Frontex Beamte dafur auch von anderen Grenzen abgezogen werden sollen 206 Am 19 Marz 2020 hat die Turkei die Grenzen zur EU wieder geschlossen 207 Verteilung und Umsiedlungen Bearbeiten In Europa gewahrt nicht die Europaische Union Asyl sondern die Mitgliedstaaten Mitgliedstaaten konnen aber ihre Grenzen fur Fluchtlinge schliessen ohne dafur nachhaltig unter Druck gesetzt werden zu konnen Seit Jahrzehnten scheitern alle Versuche zu einer solidarischen Verteilung von Fluchtlingen zu kommen Nach Analyse des Migrationsforschers Stefan Luft hatten europaische Verteilungsvereinbarungen zwar den Vorteil Spannungen Chaos und eine Uberlastung einzelner Staaten zu verhindern In Zeiten grosserer Bevolkerungsbewegungen sei aber der Anreiz kaum mehr gegeben europaischen Verteilungsverfahren zuzustimmen die sich automatisch in Gang setzen und denen man dann ausgeliefert ist 208 Die Dublinregeln schliessen die gleichmassige Verteilung Asyl und Schutzsuchender in der EU aus weil sie den Ersteinreisestaat zu ihrer Aufnahme Registrierung und Klarung der Zustandigkeit fur das Asylverfahren dann jeweils einen Staat zu dessen Durchfuhrung verpflichten Besonders Deutschland profitierte davon und schob seit 2007 mehr Asylbewerber an andere EU Staaten ab als es von ihnen aufnahm Seit langem fordert die EU Kommission einen Verteilungsschlussel als Ausgleich dafur und hat bereits im Jahr 2010 die politischen finanziellen rechtlichen und praktischen Moglichkeiten einer Neuverteilung der Asylsuchenden zwischen den europaischen Landern untersucht 209 EU weite Ubernahmeprogramme liessen sich jedoch nicht durchsetzen Besonders die okonomisch schwacheren osteuropaischen Staaten die kaum Erfahrungen mit grosserer Zuwanderung haben lehnen die Aufnahme von Fluchtlingen und eine Quotenregelung ab Seit 2014 unterblieben viele Ruckfuhrungen aus Deutschland vor allem weil Ersteinreisestaaten den Asylbewerbern keine menschenwurdige Behandlung gewahrleisten Der EGMR und deutsche Gerichte setzten Uberstellungen nach Griechenland Ungarn Bulgarien Italien Malta und Zypern wegen systemischer Mangel der Asylverfahren dort zeitweise aus Der EGMR verpflichtete alle Dublinstaaten sich von Italien fur jeden einzelnen Fluchtling dessen humane Behandlung zusichern zu lassen Gleichwohl wurden 2014 nur 17 der rund 28 000 genehmigten Uberstellungen in einen anderen Dublinstaat vollzogen weil viele Betroffene vorher untergetaucht waren Aufnahmestaaten ihre Zustandigkeit ablehnten und das vorgeschriebene EURODAC Screening unterliessen Die Angleichung des Asylrechts und der Lebensbedingungen in Europa war seit dem ersten Dublinvertrag 1985 versaumt oder kaum angestrebt worden Die EU Asylrichtlinien werden sehr verschieden umgesetzt Die starken Unterschiede bei bewilligten Erstantragen Schutzquoten begunstigen die Weiterwanderung in jene Staaten mit der besten Erfolgsaussicht fur Asylantrage und Duldung Die am meisten belasteten Aufnahmestaaten wiederum verscharften ihre Grenzkontrollen bis hin zu inhumanen Massnahmen liessen den Fluchtlingen keine legalen Einreisemoglichkeiten und verstarkten so das illegale Schleusen Seit der zeitweisen Ausserkraftsetzung der Dublinregeln im Sommer 2015 gilt das Dublinsystem praktisch als gescheitert Menschenrechtsorganisationen fordern deshalb das Kriterium der Ersteinreise fallen zu lassen und Asylbewerbern die freie Wahl des Zielstaates zu erlauben auch um den politischen Willen zur Angleichung von Asylrecht Asylverfahren Sozialleistungen und Lebensverhaltnissen zu starken 208 Standpunkte der nationalen Regierungen zum geplanten EU Verteilungsschlussel fur Fluchtlinge 2015 210 nbsp Ursprunglicher Standpunkt nbsp Abstimmungsverhalten Befurwortung Ablehnung Enthaltung Ausnahmeregelungen in der Asylpolitik Im Juni lehnten die osteuropaischen Staaten der Visegrad Gruppe und Grossbritannien eine Quotenregelung strikt ab 211 Im August 2015 bestatigten Referenden in jenen Staaten die Ablehnung 212 Einen neuen Vorschlag der EU Kommission vom September 2015 der Ausgleichszahlungen fur nicht erfullte Aufnahmequoten vorsah 213 lehnten sie ebenfalls ab 214 Am 20 Juli 2015 beschloss der EU Rat fur Justiz und Inneres das Resettlement von 22 504 schutzwurdigen Nichteuropaern multilateral und national zu regeln Das geschah ab Oktober 2015 wobei sich auch mit der EU assoziierte Staaten beteiligten 215 Bis zum 12 Mai 2017 wurden 16 163 Personen unter anderem aus der Turkei in 21 EU Staaten neu angesiedelt 216 Am 9 September 2015 schlug die EU Kommission vor 120 000 nach der Qualifikationsrichtlinie eindeutig Schutzbedurftige aus den am starksten belasteten EU Staaten umzuverteilen davon 15 600 aus Italien und 50 400 aus Griechenland Zudem sollte eine EU Liste sicherer Herkunftsstaaten erstellt und um die Westbalkanstaaten sowie die Turkei erweitert werden Ein Treuhandfonds mit 1 8 Milliarden Euro zur Bekampfung von Migrationsursachen in Afrika sollte eingerichtet werden 217 Am 14 September beschloss der EU Rat als erste vorlaufige Massnahmen eine Umsiedlung Relocation von 40 000 Fluchtlingen aus Griechenland und Italien in andere EU Staaten 218 Auf deutschen Druck hin beschloss eine qualifizierte Mehrheit der EU Regierungen am 22 September 2015 die freiwillige und einmalige Umverteilung von 120 000 Schutzbedurftigen Dagegen stimmten die vier Visegradstaaten Polen Slowakei Tschechien und Ungarn Finnland enthielt sich 219 220 221 Der Mehrheitsbeschluss ist fur alle EU Staaten bindend Da Ungarn ablehnte wurden nur Griechenland und Italien entlastet 222 Deutschland wollte 30 000 ein Viertel aufnehmen 223 Die beteiligten Staaten erhalten fur jeden Umgesiedelten einen Pauschalbetrag von 6 000 EUR Der Verteilungsbeschluss sollte bis September 2017 ausgefuhrt werden 224 Am 25 September 2015 erliess die EU Kommission 40 Beschlusse zu Vertragsverletzungsverfahren gegen 19 EU Staaten die das gemeinsame EU Asylrecht verletzt oder nicht angewandt hatten 225 Bis Ende Oktober 2015 hatten sich die meisten EU Staaten der Umverteilung widersetzt und keine freien Kapazitaten angemeldet so dass insgesamt nur 1000 Umverteilungsplatze verfugbar waren 226 Daraufhin schlug Euro Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem vor nicht aufnahmewilligen EU Staaten die Fordergelder aus Brussel entsprechend zu kurzen EU Kommissionsprasident Jean Claude Juncker hielt den Vorschlag fur erwagenswert und forderte die EU Staaten angesichts der zogerlich bereitgestellten Finanzmittel und beschlossenen Umsiedlung auf das zu tun was sie versprochen haben 227 Das ursprunglich fur Ungarn vorgesehene Kontingent von 54 000 Personen sollte ab 22 September 2016 zur Umsiedlung von weiteren Schutzbedurftigen aus Italien und Griechenland verwendet werden 228 Am 29 September 2016 beschloss der EU Rat jedoch diese Platze fur die legale Aufnahme von Syrern aus der Turkei zu nutzen 229 Im Dezember 2016 setzten sich die Staaten und Regierungschefs der EU das Ziel das bestehende Asylsystem bis Ende Juni 2017 gemeinsam grundlich zu reformieren und besonders die Verteilung von Fluchtlingen einzubeziehen Im Juni 2017 wurde der Zeitrahmen verlangert und entschieden zunachst uber weniger umstrittene Teile der Reform weiter zu beraten 230 Am 13 Juni 2017 kundigte die EU Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen Tschechien und Ungarn an weil diese keine Schritte zur Aufnahme von Fluchtlingen aus Italien und Griechenland gemacht hatten 231 Am 6 September 2017 wies der Europaische Gerichtshof die Klagen Ungarns und der Slowakei gegen die Verteilung von Fluchtlingen ab Beide Staaten mussten Personen aus Griechenland und Italien aufnehmen die dort zuvor einen Schutzstatus erhalten hatten Von 160 000 Fluchtlingen waren bis dahin weniger als 30 000 in der EU umverteilt worden 232 Tschechien Ungarn und Polen kamen ihren rechtlichen Verpflichtungen zur Aufnahme von insgesamt 98 255 umzusiedelnden Schutzbedurftigen nicht nach Die EU Kommission leitete deshalb am 14 Juni 2017 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen sie ein 233 Bis zum 29 August 2017 wurden 27 228 Menschen umgesiedelt Von allen EU Staaten erfullte nur Malta sein Kontingent Danemark und Ungarn akzeptierten gar keine Fluchtlinge Deutschland Osterreich die Slowakei Belgien Bulgarien und Frankreich nahmen deutlich weniger als zugesagt Deutschland und andere Mitgliedsstaaten hatten zugesagt Fluchtlinge aus solchen Herkunftsstaaten aufzunehmen die europaweit eine durchschnittliche Anerkennungsquote von mehr als 75 Prozent haben In Griechenland und Italien landen aber weit uberwiegend Migranten aus anderen Herkunftsstaaten so dass die angebotenen Kontingente kaum genutzt werden konnten 234 Am 6 September 2017 wies der Gerichtshof der Europaischen Union EuGH die Klagen der Slowakei und Ungarns gegen den Ratsbeschluss vom 22 September 2015 in vollem Umfang ab 235 Am 7 Dezember 2017 verklagte die EU Kommission Tschechien Ungarn und Polen vor dem EuGH um deren Beteiligung an der 2015 beschlossenen Umverteilung von Fluchtlingen aus Griechenland und Italien zu erzwingen Der EuGH kann Zwangsgelder verhangen 236 Die EU Kommission hatte im Rahmen der Europaischen Migrationsagenda im Sommer 2017 ein neues Neuansiedlungsprogramm der EU angekundigt 237 Bis Herbst 2019 werden demnach 20 der 28 EU Staaten 50 000 Fluchtlinge aufnehmen die sich derzeit in Fluchtlingslagern in Libyen Agypten Tschad Sudan und Niger aufhalten Die Auswahl der Umsiedler trifft das UNHCR 78 238 Die EU Kommission unterstutzt die Aufnahmelander bei der Massnahme mit insgesamt 500 Mio EUR 239 Die Zahlung folgt dem am 13 Juli 2016 vorgeschlagenem EU Neuansiedlungsrahmen der die Neuansiedlungsbemuhungen von EU Staaten aus dem Asyl Migrations und Integrationsfonds AMIF mit einmalig 10 000 Euro pro aufgenommener Person zu unterstutzen vorsieht 240 241 Der estnische Innenminister Andres Anvelt ausserte am 15 November 2017 im Ausschuss der Standigen Vertreter AStV zum Ziel der Neuansiedlung Die Neuansiedlung ist ein strategisches Instrument zur Steuerung der Migrationsstrome Zugleich stellt die Neuansiedlung eine wichtige legale Moglichkeit dafur dar dass wirklich Hilfsbedurftige Schutz erhalten Mit ihrer Hilfe werden die Strome zu unseren Aussengrenzen verringert wird das Geschaftsmodell der Schleuser zerschlagen und werden ungleich verteilte Belastungen zum Beispiel die Anstrengungen im Bereich der Ruckfuhrungen ausgeglichen werden 241 Obergrenzen Bearbeiten Die Einfuhrung von Obergrenzen fur die Aufnahme von Fluchtlingen wurde im weiteren Verlauf der Krise in vielen Landern erortert Die GFK lasst die Einfuhrung solcher Obergrenzen nicht zu In der Praambel wird einzig eine gerechte Lastenverteilung gefordert Teilweise wurde versucht uber das Konzept des Notstandes fur die Zulassigkeit solcher Obergrenzen zu argumentieren doch kann diese Argumentation nicht uberzeugen da der Notstandsbegriff im menschenrechtlichen Bereich im Allgemeinen und im Rahmen der GFK im Besonderen eng auszulegen ist Anders als die Deklaration der UN Generalversammlung uber territoriales Asyl von 1967 242 sieht die GFK keine Notstandsregelung fur den Fall erhohter Fluchtlingszahlen vor 243 Osterreich erklarte am 20 Januar 2016 als erstes Land konkrete Obergrenzen fur Asylantrage 244 Das weitere Vorgehen nach Erreichen dieser Zahlen blieb jedoch offen Diskutiert wurden verschiedene Vorschlage 1 Nach Erreichen der Begrenzung Menschen zwar aufzunehmen aber die Antragsbearbeitung auszusetzen so dass es zu keinem Familiennachzug kame 2 Fluchtlinge an den Grenzen direkt abzuweisen da Kriegsfluchtlinge nach der GFK kein Recht auf Aufnahme haben wenn sie nicht individuell verfolgt werden 245 Ausweisungen und Abschiebungen Bearbeiten Im Jahr 2015 ergingen EU weit 533 000 Ausreiseaufforderungen 2016 waren es 494 000 Manche wurden freiwillig befolgt manche durch Abschiebung erzwungen Die EU Behorden gaben fur 2015 228 000 und fur 2016 247 000 Abschiebungen und freiwillige Ausreisen an Damit erhohte sich die Ausreisequote von 43 auf 50 im Jahr 2016 246 Fast 55 000 Syrern erteilte man eine Aufforderung die EU zu verlassen Die grosste Gruppe an Staatsburgern aber die in beiden Jahren nach Aufforderung letztlich die EU verliess waren Burger Albaniens mit 34 000 Ausgereisten 2015 und 42 000 Ausreisen 2016 Gezahlt hatte die EU 2015 und 2016 aber lediglich 50 000 beziehungsweise 36 000 illegale Aufenthalte von Albanern im Unionsgebiet 247 Europaische Politiker kundigten wahrend der Krise zu verschiedenen Gelegenheiten an Personen bei denen festgestellt wurde dass sie keinen Anspruch auf Asyl oder Anspruch auf Schutz als Fluchtlinge haben in ihre Herkunftslander zuruckschicken zu wollen Eine Analyse der Abschiebezahlen von Italien Frankreich Deutschland und Schweden die das ESI Institut durchfuhrte ergab jedoch nach Pressemeldungen vom Sommer 2017 dass diese Staaten kaum diejenigen Menschen abschieben konnen die im Zuge der Fluchtlingskrise nach Europa kamen Die von diesen Staaten wahrend der Krise durchgefuhrten Abschiebungen betrafen dagegen hauptsachlich Menschen die aus ihrer Heimat in Balkan Staaten als Schutzsuchende nach Nordeuropa gekommen waren Als Beispiel fur die Unfahigkeit Menschen zuruckzuschicken wurde der Fall von 13 823 Personen aus Nigeria angefuhrt die uber das Mittelmeer nach Italien gekommen waren und deren Antrage man 2016 abgelehnt hatte Zuruckgefuhrt wurden im gleichen Zeitraum 120 Nigerianer 248 Die EU Kommission schatzte im August 2017 dass 74 der Menschen die uber das Mittelmeer die EU erreichten wohl bleiben wurden auch wenn sie eine Aufforderung zum Verlassen der EU erhalten hatten Die effektive Ruckkehrrate fur Personen ausserhalb der EU liege nach Kommissionsangaben bei 36 4 249 Auf Basis von Eurostat Daten und den Daten der einzelnen Regierungen berechneten Forscher des amerikanischen Pew Research Center in einer Studie dass von den mehr als 2 Millionen Fluchtlingen die 2015 und 2016 in die EU gekommen waren 3 oder etwa 75 000 bis zum 31 Dezember 2016 abgeschoben wurden Die Daten der Regierungen waren jedoch zu ungenau um exakte Angaben machen zu konnen Ein Grund fur gescheiterte Abschiebungen bei eigentlich niedriger Anerkennungsquote sei dass abgelehnte Asylbewerber unter den in der EU derzeit geltenden rechtlichen Bedingungen oft nicht in Staaten ausserhalb der EU abgeschoben werden konnen 250 251 Seit 10 Januar 2017 konnen Einsatzteams der Europaischen Agentur fur die Grenz und Kustenwache die Ruckfuhrung irregularer Migranten auf Anfrage von EU Mitgliedstaaten und auf eigene Initiative unterstutzen Dafur stehen 690 Ruckfuhrungsexperten und Ruckkehrbegleiter bereit Letztlich tragen die EU Mitgliedstaaten die Verantwortung fur Ruckfuhrungen 252 Seit der Fluchtlingskrise fanden immer wieder sogenannte Pushbacks an den EU Aussengrenzen statt 253 Im Jahr 2020 wurden von einige Falle von Forensic Architecture 254 und dem Recherchekollektiv HumanRights360 rekonstruiert 255 Unter den Abgeschobenen gab es zudem mindestens eine Person die uber einen Aufenthaltstitel eines EU Staates verfugte 253 Im Jahr 2021 wurden systematische unter massiver Gewaltanwendung vorgenommene Push backs durch kroatische und griechische Grenzbeamte dokumentiert Misshandlungen fanden auch in der Form statt dass Fluchtlinge in Rettungsflossen auf dem Meer ausgesetzt wurden Diese gegen EU Recht und Genfer Fluchtlingskonvention verstossenen Pushbacks wurden teilweise von in Zivilkleidung bekleideten vermummten Beamten vorgenommen 256 257 Finanzhilfen an EU Staaten Bearbeiten nbsp EU Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos 2 August 2012Der EU Kommissar fur Inneres Dimitris Avramopoulos stellte Frankreich und Grossbritannien im August 2015 rund 50 Mio an EU Soforthilfe zur Verfugung um illegale Grenzubertritte zwischen beiden Staaten durch den Eurotunnel zu unterbinden 258 Die EU bezuschusste AMIF den Inneren Sicherheitsfonds ISF Frontex EASO und Europol wegen des Fluchtlingsandrangs 2015 und 2016 mit 1 7 Milliarden Euro Die Mittel sind auch fur die Europaische Nachbarschaftspolitik ENP und fur Fluchtlinge aufnehmende Nachbarstaaten Syriens das UNHCR und World Food Programme bestimmt 259 Als Folge der Zuspitzung der Lage in Sudosteuropa im Februar Marz 2016 schlug die EU Kommission am 2 Marz 2016 vor fur Staaten wie Griechenland in den nachsten drei Jahren bis zu 700 Millionen Euro zur Bewaltigung der Fluchtlingskrise bereitzustellen Die ersten 300 Millionen sollen bereits im laufenden Jahr 2016 fliessen Je 200 Millionen Euro sind fur 2017 und 2018 vorgesehen 260 Nach dem Erlass der Verordnung EU 2016 369 am 15 Marz durch den Europaischen Rat genehmigte das Europaische Parlament am 13 April die Mittel fur die erste Runde der EU Finanzierung 261 Die EU Kommission hat am 19 April 2016 rund 83 Mio Euro von insgesamt fur das Jahr 2016 vorgesehenen 300 Mio Euro Soforthilfe fur die humanitare Versorgung der Fluchtlinge in Griechenland bereitgestellt Die Mittel wurden an UNHCR Internationales Rotes Kreuz und sechs weitere internationale Nichtregierungsorganisationen vergeben um Fluchtlingen und Migranten in Griechenland Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung Nahrungsmitteln besserer Hygiene kinderfreundlichen Raumen und provisorischen Unterkunften zu ermoglichen Daruber hinaus hat Griechenland seit 2015 zur Bewaltigung der Fluchtlingskrise bereits Soforthilfe in Hohe von 181 Mio Euro aus dem Asyl Migrations und Integrationsfonds AMIF und dem Fonds fur die innere Sicherheit ISF der EU erhalten 509 Mio EUR aus diesen beiden Fonds waren Griechenland bereits fur ein nationales Programm zur Bewaltigung der Fluchtlingskrise fur den Zeitraum 2014 2020 zugewiesen worden 262 Abkommen mit Herkunfts und Transitstaaten Bearbeiten Die EU reprasentierte vor 2015 rund 7 der Weltbevolkerung und 25 des weltweiten Bruttoinlandsprodukts sie leistet dabei 65 der weltweiten Entwicklungshilfe und mehr als 50 der humanitaren Hilfe 263 Weil nach dem Ende der Visumspflicht in einigen Westbalkanstaaten 2009 2010 viele deren Burger nach Deutschland reisten und dort meist chancenlose Asylantrage stellten beschloss das EU Parlament 2013 auf deutschen Druck hin dass die Visumfreiheit fur solche Staaten ausgesetzt werden kann Damals wurden nach Eurostat 429 000 Drittstaatsangehorige ohne regulare Aufenthaltserlaubnis in der EU aufgegriffen deren Ruckfuhrung nach einer EU Richtlinie von 2008 moglichst einheitlich geregelt werden sollte Im Oktober 2015 veroffentlichte die EU Kommission ein Handbuch fur einheitliche Ruckkehrmassnahmen in der EU 264 Schon vor 2015 hatten die EU und einige EU Staaten mit Pufferstaaten Nordafrikas Mauretanien Marokko Tunesien Senegal und ostlichen Nachbarstaaten Republik Moldau Georgien Armenien Aserbaidschan Rucknahmeabkommen geschlossen und von ihnen verstarkte und effizientere Grenzsicherung Zusammenarbeit dabei und Anreize zur freiwilligen Ruckkehr ihrer Burger wie auch der durch ihr Land Gereisten gefordert Ziel ist die Ausreiseverhinderung um den Migrationsdruck auf Europa zu verringern Dafur versprach die EU diesen Staaten Finanzhilfen und logistische Unterstutzung aber kaum Visaerleichterungen Sie setzt darauf dass viele der Vertragspartner die GFK und die EMRK nicht ratifiziert haben und Ausreisen verhindern ohne Asylanspruche zu prufen Die Wirksamkeit der bisherigen Abkommen und tatsachliche Zahl der daraufhin erfolgten Ruckfuhrungen sind jedoch unklar 265 2015 wurden 486 Mio Euro Entwicklungshilfe an Marokko gezahlt vor allem in Form von Krediten zum Ausbau erneuerbarer Energien Algerien erhielt sechs Mio Euro 266 Die EU und afrikanische Staaten beschlossen am 12 September 2015 in Malta einen Aktionsplan mit dem Ziel die Armut in Afrika durch neue Jobs und mehr Bildungsmoglichkeiten zu bekampfen um die Menschen von der Flucht nach Europa abzuhalten Afrikanern sollte der legale Zugang nach Europa etwa durch Austauschprogramme und vereinfachte Visaverfahren erleichtert werden Die afrikanischen Staaten sollten dafur kriminelle Schleuserbanden bekampfen den Grenzschutz verbessern und mehr abgelehnte Asylbewerber als bisher zurucknehmen Im ersten Quartal 2016 sollte mit mindestens zehn afrikanischen Staaten an Ruckfuhrungsabkommen gearbeitet werden Fur diesen Plan wollte die EU zusatzlich zu den jahrlich etwa 20 Mrd Euro Entwicklungshilfe fur Afrika einen Nothilfe Treuhandfonds von mehr als 1 8 Mrd Euro schaffen Bis 12 November 2015 zahlten die EU Staaten jedoch rund 81 3 Mio Euro in den Fonds ein 267 Eine angestrebte Verdoppelung des Fonds schlug fehl 268 Die vereinbarten Massnahmen des Aktionsplans sollten bis Ende 2016 umgesetzt werden 269 Am 23 September 2015 beschlossen die EU Regierungen die Finanzhilfen fur das UNHCR und andere Hilfsorganisationen aufzustocken die grossen Fluchtlingslager im Libanon in Jordanien und der Turkei mit insgesamt einer Milliarde Euro zu unterstutzen und in Griechenland und Italien Erstaufnahme Hotspots einzurichten 270 Auf dem Forum fur China Afrika Kooperation am 4 Dezember 2015 in Johannesburg sagte der chinesische Prasident Xi Jinping vielen afrikanischen Staatsoberhauptern bis 2018 Entwicklungshilfe von 56 Mrd Euro zu Die Mittel sollten die grossten Kapazitatsengpasse auf dem Kontinent beheben und sind fur Industrieprojekte Modernisierung der Landwirtschaft und Ausbildung von rund 20 000 Fachkraften bestimmt China plante zudem Investitionen in Infrastruktur Erzeugung und Verteilung von Elektroenergie und Telekommunikation 271 Im Januar 2016 genehmigte die EU Kommission zehn bis 18 April 2016 weitere 20 Massnahmen fur die Sahelzone und das Tschadbecken 272 Auf der Geberkonferenz Supporting Syria and the Region am 4 Februar 2016 stellten Deutschland Grossbritannien Norwegen Kuwait und die UNO rund sechs Mrd US Dollar fur Kriegsopfer und Fluchtlinge in und um Syrien zur Verfugung um weitere Flucht nach Europa zu verhindern Deutschland bewilligte davon 570 Mio Euro fur das Welternahrungsprogramm der Vereinten Nationen und weitere 430 Mio fur andere UN Hilfsprogramme 2017 und 2018 will Deutschland weitere 1 1 Mrd Euro fur die Syrienregion geben 273 Am 18 Marz 2016 versprach der EU Rat Libyens Regierung dem als solcher anerkannten Nationalkongress ihr bei der Wiederherstellung von Stabilitat der Bekampfung des Terrorismus und der Steuerung der Migration im zentralen Mittelmeerraum zu helfen 274 Im Gegenzug wurden nach einem Bericht der EU Botschafterin fur Libyen in den ersten Monaten 2018 20 000 Migranten mit EU Geldern aus libyschen Fluchtlingslagern in ihre Herkunftsstaaten zuruckgebracht Zudem sollten die Staaten der Sahelzone mit Finanzhilfen und Versprechungen motiviert werden Migranten von der Flucht nach Europa abzuhalten und zuruckzunehmen Ein Sprecher der libyschen Behorden teilte mit 20 der 53 Fluchtlingslager in Libyen seien inzwischen geschlossen worden Darum ging die Zahl der Uberfahrten nach Italien schon 2017 um 40 gegenuber 2016 zuruck Weiterer Ruckgang wird auch auf die EU Marineoperation Sophia zuruckgefuhrt Sie nahm nach Eigenangaben 137 Menschenhandler fest und bildete 188 Mitglieder der libyschen Kustenwache aus Ende 2018 sollen es 300 sein Die libysche Kustenwache stellte vier neue von Italien gelieferte Kustenschutzboote in Dienst sechs weitere sollen folgen 78 Am 7 Juni 2016 stellte die EU Kommission Plane fur Migrationspartnerschaften mit den wichtigen Herkunfts und Transitlandern vor und setzte darin folgende Prioritaten Menschenleben auf See zu retten Schleusernetze zu zerschlagen die vermehrte Ruckkehr Ruckfuhrung von irregularen Migranten zu erreichen diesen den Verbleib in grosserer Nahe zu ihrer Heimat zu ermoglichen langfristig die Entwicklung der betreffenden Drittstaaten zu unterstutzen Fur auf deren jeweilige Gegebenheiten zugeschnittene Migrationspakte zunachst mit Jordanien und Libanon spater mit Niger Nigeria Senegal Mali und Athiopien sollten bis 2021 acht Mrd Euro bereitgestellt werden Der Treuhandfonds fur Afrika wurde um eine Mrd Euro aufgestockt je zur Halfte aus dem Europaischen Entwicklungsfonds und aus Beitragen von EU Staaten Fur bessere unternehmerische Rahmenbedingungen in Herkunfts und Transitstaaten wurden 3 1 Mrd Euro mobilisiert die Gesamtinvestitionen von bis zu 31 Mrd bei gleicher Mitwirkung der EU Staaten bis zu 62 Mrd Euro bewirken sollen Die Europaische Investitionsbank EIB sollte zusatzliche Mittel fur Projekte in Afrika mobilisieren Auch ein starkeres Engagement der EU gegenuber Tunesien und Libyen war geplant Die EU wollte Drittstaaten die sich um gemeinsame Migrationssteuerung mit der EU bemuhen belohnen und jene die dies verweigern bestrafen Langerfristig sollte die traditionelle Entwicklungszusammenarbeit grundlegend uberdacht werden 275 Ab Mitte 2016 schloss die EU die geplanten Migrationspartnerschaften mit Mali Niger Nigeria Senegal und Athiopien 276 Einige Projekte die Mittel aus dem Afrikafonds der EU erhalten hatten waren im Herbst 2017 bereits unterfinanziert Darum musste Juncker weiteres Geld bei den EU Staaten anfordern etwa fur die Grenzsicherung in Libyen 277 Ende August 2017 verabredeten Frankreich Deutschland und Italien mit den Regierungen im Niger Tschad und in Libyen eine Kooperation Der UNHCR Kommissar fur Menschenrechte Seid al Hussein und diverse Hilfsorganisationen kritisierten dass die Beschlusse die Not nur vom Mittelmeer auf das Festland verlagern wurden wo fluchtwillige Menschen getotet oder unmenschlich behandelt werden Die EU unterstutze aktiv diese kriminellen Strukturen 278 Im Rahmen des sogenannten Better Migration Managements arbeitet die EU im Khartum Prozess mit zehn ostafrikanischen Staaten zusammen darunter Diktaturen wie Eritrea und Sudan Ziel ist das Training und die Ausrustung von Grenzbeamten damit diese Fluchtbewegungen uber ihre Staatsgrenzen hinweg besser eindammen konnen 279 Die EU lasst Sudans Regierung dabei offiziell kein Geld zukommen aber diversen unabhangigen Organisationen um im Sudan Projekte zu finanzieren darunter die Ausbildungsprogramme Das Regime setzt dabei neben der Polizei eine Miliz namens Rapid Support Forces RSF gegen Menschenschmuggler ein die Personen von Suden her durch den Sudan nach Libyen schleusen Die RSF rekrutieren sich aus den beruchtigten Dschandschawid Reitermilizen und stehen im Verdacht sich am Menschenschmuggel zu beteiligen und diverse Menschenrechtsverstosse zu begehen Laut New York Times April 2018 gab die EU fur den Sudan 106 Mio Euro 280 laut The Guardian bis April 2018 183 Millionen Euro aus 281 Die wohlhabenden arabischen Staaten Saudi Arabien Katar Vereinigte Arabische Emirate und Kuwait nehmen bislang keine syrischen Fluchtlinge auf obwohl die meisten Syrer sunnitische Moslems und somit Glaubensgenossen sind und obwohl diese Staaten zur Destabilisierung Syriens beigetragen haben 282 283 Diese Staaten haben die GFK nicht unterzeichnet In Saudi Arabien leben insgesamt ca 500 000 Syrer wann und wie diese dorthin gelangt sind ist aber unklar Syrer benotigen fur die Einreise nach Saudi Arabien Visa Diese werden nur in Einzelfallen erteilt 283 284 Saudi Arabien hat sich bereit erklart fur die Syrien Fluchtlinge in Deutschland 200 Moscheen zu bauen 285 Die Vereinigten Arabischen Emirate haben nach eigenen Angaben seit 2011 etwa 100 000 als Auswanderer aufgenommen 286 Diese Angabe widerspricht der Einschatzung von Amnesty International Human Rights Watch und der Brookings Institution 283 Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich Militarvertreter der Turkei und der USA uber die konkrete Umsetzung einer Sicherheitszone 287 Im Spatsommer 2019 sprach Erdogan von einer neuen Migrationsbedrohung aus der letzten syrischen Rebellenhochburg Idlib entlang der turkischen Grenze Die Turkei konne diese Bedrohung nicht allein schultern 288 Die EU habe ihr Versprechen finanzieller Hilfen noch nicht vollstandig eingehalten Erdogan drohte die Grenzen nach Europa fur syrische Fluchtlinge zu offnen wenn die EU ihre Finanzzusagen nicht endlich einlose 289 Massnahmen europaischer Staaten BearbeitenGriechenland Bearbeiten Siehe auch Einwanderung von Fluchtlingen nach Griechenland Griechenland hielt schon 2011 die humanitaren Standards der EU fur Fluchtlingslager nicht ein so dass der EGMR mehrmals verbot Asylbewerber dorthin zu uberstellen Sie waren dort in improvisierten verwahrlosten und uberfullten Sammellagern ohne genug Sanitaranlagen und Zelte auf unbestimmte Zeit inhaftiert worden Der EuGH bestatigte die Verbote Trotz Erhalt von 45 Mio Euro aus dem Aussengrenzenfonds der EU und einer Asylrechtsreform 2013 konnte Griechenland besonders minderjahrigen Asylbewerbern auch weiterhin keine menschengerechte Unterbringung garantieren Die Aufnahmekapazitaten blieben trotz von der EU eingerichteter Hotspots laut dem Sachverstandigenrat deutscher Stiftungen fur Integration und Migration SVR ungenugend 208 Ab 2015 kamen die meisten Fluchtlinge uber Griechenland in die EU Auf Inseln wie Kos und Lesbos kamen im August 2015 taglich mehrere hundert Fluchtlinge an meist Syrer Vom 28 bis 31 August 2015 rettete die griechische Kustenwache in 70 Einsatzen 2500 Personen aus Seenot Auf Lesbos warteten im September 2015 rund 11 000 Menschen darauf per Fahre auf das Festland gebracht zu werden 290 Die griechische Regierung liess die meisten Ankommlinge ab August 2015 unregistriert weiterreisen gab aber keine Auskunft zu ihrem Verbleib 291 Das griechische Aussetzen des Dublinverfahrens brachte Ungarn in die Rolle des Erstaufnahmestaats stiess daher dort auf scharfe Kritik und veranlasste den Bau eines Grenzzauns Am 25 September 2015 mahnte EU Kommissionsprasident Juncker Griechenland muss vor allem dafur sorgen dass ausreichend Personal fur Asylantrage und Erstaufnahme bereitgestellt wird ein wirksames Abschiebungssystem eingerichtet wird die EU Gelder besser eingesetzt und die Aufnahmebedingungen angesichts der wachsenden Migrationsstrome verbessert werden 292 Weil die griechischen Behorden zwischen Juli und November 2015 nur rund 121 000 von 500 000 Ankommlingen die Fingerabdrucke abgenommen hatten leitete die EU Kommission Ende 2015 ein Verfahren gegen Griechenland ein 293 Nachdem eine EU Untersuchungsgruppe ernsthafte Schwachen bei Griechenlands Kontrolle der EU Aussengrenzen festgestellt hatte erklarte die EU Kommission Grenzschliessungen anderer EU Staaten am 26 Januar 2016 fur rechtmassig 294 Sie prufte bis zu zweijahrige Binnengrenzkontrollen in der EU zu erlauben 295 Nach UN Angaben setzen im Februar 2016 jeden Tag ca 2000 Fluchtlinge und Migranten mit Booten aus der Turkei nach Griechenland uber 296 Bis Ende Februar sollten auf den griechischen Inseln funf Zentren zur Aufnahme Identifizierung und Antragsbearbeitung von Asylsuchenden in Betrieb gehen 297 Diese Hotspots betreibt formal der Erstaufnahmedienst des griechischen Ministeriums fur Migrationspolitik 298 Zwei Umverteilungszentren nahe Athen und eins bei Thessaloniki sollten ebenfalls Ende Februar fertig sein 297 Wegen der abgeriegelten Balkanroute stauten sich Ende Februar 2016 rund 20 000 Menschen in Griechenland Taglich kamen weitere aus der Turkei hinzu Funf weitere Aufnahmelager in Grenznahe waren geplant Viele Fluchtlinge sollten zunachst auf drei grossen Fahrschiffen in den Hafen von Lesbos Chios und Samos untergebracht werden Fur Familien und unbegleitete Kinder die damals 60 der Fliehenden stellten richteten UN Organisationen 20 Anlaufstellen mit Schlafplatzen ein 299 Mitte Marz 2016 schatzte die griechische Regierung die im Land befindlichen Asylbewerber auf rund 48 000 Wohin sie sollten blieb offen da das EU Turkei Abkommen vom 18 Marz 2016 nur die von da an Asylsuchenden betraf die Balkanroute geschlossen war und eine ungeregelte Flucht uber das verschneite Balkangebirge vielen ebenfalls unmoglich war 300 Am 1 April 2016 beschloss das griechische Parlament ein Gesetz zur Umsetzung des EU Turkei Abkommens und damit die Abschiebung von Fluchtlingen aus Griechenland in die Turkei 301 Die mit Richtern und Vertretern von Menschenrechtsorganisationen besetzten griechischen Einspruchsstellen lehnten 70 von 72 Ruckfuhrungen von syrischen Asylbewerbern in die Turkei ab weil sie diese nicht als sicheres Drittland einstuften Die EU wollte diese Einspruchsstellen durch eine regulare Behorde ersetzen lassen die das Gesetz zum EU Turkei Abkommen umsetzt 302 Das an der Grenze zu Nordmazedonien gelegene Auffanglager bei Idomeni nahm Mitte Marz 2016 bis zu 14 000 Personen auf 303 Aus Hoffnung auf eine baldige Grenzoffnung weigerten sich viele Fluchtlinge trotz katastrophaler Lebensbedingungen das Lager zu verlassen und ins Landesinnere umzuziehen 304 Ab 24 Mai 2016 raumten die griechischen Behorden das Lager Zwei Tage darauf sollen noch rund 1 000 Migranten dort gewesen sein 4 000 waren untergetaucht 305 Weitere Lager mit rund 3 000 Bewohnern wurden im Juni geraumt Von den rund 50 000 Fluchtlingen die sich Mitte Juni 2016 in Griechenland befanden wollten viele ursprunglich dort keinen Schutz beantragen sondern sich nach Nordeuropa begeben 306 In zweiten Septemberwoche 2016 kamen uber tausend nach zuvor 50 Menschen aus der Turkei in Griechenland an Als mogliche Grunde nannten Beobachter einen drastischen Preisverfall bei Schlepperleistungen die ausbleibenden Ruckfuhrungen und den Wunsch dem Winterwetter zuvorzukommen 307 Nachdem im Fluchtlingslager bei Mytilini auf Lesbos am 19 September 2016 ein Feuer ausgebrochen war forderten die Regionalgouverneurin und eine Hilfsorganisation den Transport aus den uberfullten Unterkunften aufs griechische Festland Die EU lehnte das ab weil man Absetzbewegungen ins ubrige Europa befurchte Angemietete Schiffe sollten dann kurzfristig fur mehr Unterbringungsplatze benutzt werden 308 Die Zahl der Neuankommlinge auf den griechischen Inseln wuchs im Oktober 2016 in acht Tagen von 90 auf 600 309 Von Januar bis 9 November 2016 nahm Griechenland uber 61 700 Migranten auf Rund 24 000 davon kamen fur eine Umsiedlung in der EU in Betracht die bis September 2017 erfolgen sollte Die EU Kommission empfahl besonders Griechenland die ubrigen Umsiedlungszentren einzurichten 310 Bis Marz 2017 wurden nur 9 610 Asylsuchende uber das EU Umsiedlungsprogramm in andere EU Staaten umgesiedelt 311 Mitte Dezember 2016 kamen laut Frontex durchschnittlich 100 neue Fluchtlinge taglich in Griechenland an 312 Von Januar bis Mitte Marz 2017 kamen insgesamt etwa 3000 313 Anfang August 2017 waren laut griechischen Behorden mehr als 62 000 Gefluchtete in Griechenland registriert die meist in Fluchtlingslagern lebten Nach Angaben der griechischen Polizei kehrten von Januar bis August 2017 rund 11 083 davon in ihre Herkunftsstaaten zuruck weil sie kein Asyl erhielten und keine legalen Bleibemoglichkeiten in Europa sahen Die IOM unterstutzte die Ruckkehr unter dem Schutz der Sicherheitsbehorden mit 500 bis 1500 Euro die vor dem Ruckflug ausgezahlt wurden 314 Journalisten stellten im Oktober 2017 fest dass das UNHCR in Griechenland nur 44 000 Personen versorgte EU Kreisen sei bekannt dass Griechenland falsche Angaben zur Zahl der Migranten im eigenen Land mache und so das Ausmass ihrer verbotenen Abwanderung in andere EU Staaten vertusche 315 Von Oktober bis Dezember 2017 schafften griechische Behorden rund 6 500 Fluchtlinge von Insellagern auf das griechische Festland und nach Kreta 316 Im Marz und April 2018 kamen rund 5 650 Fluchtlinge uber den Grenzfluss Evros nach Griechenland Die EU Kommission hielt es fur nicht notwendig sie in das EU Turkei Abkommen aufzunehmen 317 Im Juni 2018 wollten turkische Stellen das bilaterale Rucknahmeabkommen mit Griechenland aussetzen Das EU Turkei Abkommen sei davon nicht betroffen 318 Im Zuge des syrischen Burgerkriegs im Februar und Marz 2020 liess die turkische Regierung nach dem Bruch des EU Turkei Abkommens die Grenzen fur Fluchtlinge nach Griechenland offnen Die Grenzoffnung fuhrte zu einem Anstieg der Fluchtlingszahlen auf der Insel Lesbos da Griechenland seine Landgrenzen zur Turkei geschlossen hielt und die Regierung erklarte das Asylrecht fur Marz 2020 auszusetzen 319 Das erhohte Fluchtlingsaufkommen auf Lesbos wiederum fuhrte zu einer Gewaltbereitschaft unter den Einheimischen auf der Insel Journalisten Polizisten und Mitglieder von Hilfsorganisationen die in jenen Tagen nach der Offnung der Grenzen auf Lesbos waren wurden bedroht beleidigt und attackiert 320 321 Es herrschte teilweise ein rechtsfreier Raum 320 321 Das Fluchtlingshilfswerk der UN und verschiedene Menschenrechtler beklagten das griechische Aussetzen des Asylrechts als Rechtsbruch Die EU Kommission selbst bezog dazu zunachst keine Stellung und gab an die griechischen Massnahmen prufen zu wollen 322 Nach Ablauf der Aussetzung Anfang April 2020 konnten samtliche der im Marz aufgegriffenen 1800 Personen einen Asylantrag in Griechenland stellen Wenn sie freiwillig in ihre Heimatlander reisen werden einmalig 2000 Euro pro Person ausbezahlt 323 Wahrend der COVID 19 Pandemie im Jahr 2020 wurden im Marz April 2020 zwei Fluchtlingslager nordlich von Athen unter Quarantane gestellt Insgesamt mussten nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums Mitte April 2020 etwa 100 000 Menschen in griechischen Fluchtlingslagern leben Etwa 39 000 Migranten warten auf den ostagaischen Inseln auf ihre Weiterreise in ein aufnahmewilliges EU Land oder zumindest auf die Weiterreise auf das griechische Festland Bisher wurde bei keinem der in den griechischen Lagern untergebrachten Asylsuchenden die Atemwegserkrankung COVID 19 diagnostiziert Vorbeugend wurden Container als Isolierstationen eingerichtet Dagegen sind von den 470 Migranten die in einem als provisorische Unterkunft eingerichteten Hotel auf den Peloponnes vorlaufig untergebracht sind 150 positiv auf das Virus SARS CoV 2 getestet worden Das Hotel war bereits am Vortag unter Quarantane gestellt worden nachdem eine dort lebende Frau positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war 324 Zypern Bearbeiten In der Republik Zypern stellten 2015 2 105 Personen Antrage auf Schutz 2016 waren es laut Eurostat 2 840 Menschen 325 Zwischen Januar und Juni 2017 hatten 1 740 Personen Antrage auf Schutz gestellt Der grosste Teil der Antragssteller kam uber die Landgrenze aus der turkischen Republik Nordzypern 326 Italien Bearbeiten Italien ist das erste Ziel der Fluchtlinge die aus Nordafrika uber das Mittelmeer kommen Wie Griechenland horte Italien 2015 auf Migranten zu registrieren und liess sie ungehindert das Land passieren So meldete Frontex bis Juli 2014 90 000 illegale Grenzubertritte Italien bis Juni aber nur etwa 30 000 Asylantrage Im Juni kam es an der italienischen Grenze bei Ventimiglia zu einer Grenzblockade durch Frankreich 327 Das dort noch immer bestehende Lager an der Ponte San Ludovico wurde zum Symbol des europaischen Umgangs mit Fluchtlingen We are not going back Im August 2015 bezeichnete Aussenminister Paolo Gentiloni die Kritik von Frankreich und Deutschland an der laschen Praxis Griechenlands und Italiens die Asylantrage der Migranten nicht aufzunehmen als ungerechtfertigt Angesichts des Ansturms sei das nicht zu leisten 328 Im Gesamtjahr 2015 kamen nach UNHCR Angaben 153 842 Fluchtlinge uber den Seeweg nach Italien 329 Weil italienische Behorden ankommenden Fluchtlingen keine Fingerabdrucke abgenommen hatten und damit das Dublin Verfahren ausser Funktion gesetzt hatten leitete die EU Kommission nach einer Verwarnung Ende 2015 Verfahren gegen das Land ein 293 Nach einer Umfrage in Italien vom September 2015 galt die Fluchtlingspolitik der Europaischen Union bei 90 der Italiener als gescheitert Die zugesicherte Umverteilung von 40 000 Asylbewerbern aus Italien in die ubrige EU gelang bis zum Februar 2016 nur bei 279 Personen Von 37 000 im Jahre 2015 abgelehnten Asylbewerbern wird angenommen dass der grosste Teil untergetaucht ist oder sich nach Nordeuropa abgesetzt hat Abgeschoben wurden nur 1 738 Personen Drei der fur Italien von der EU geforderten sechs Registrierungszentren Hotspots waren im Februar 2016 in Betrieb 330 Die osterreichische Regierung kundigte im Februar 2016 an die Ubergange an der Grenze zwischen Italien und Osterreich fur den freien Reiseverkehr zu schliessen und damit auch fur aus Italien kommende Fluchtlinge 331 Italienische Behorden meldeten im Marz 2016 einen sprunghaften Anstieg der Zahlen aus Libyen kommender Migranten 332 In Como bildete sich im Sommer 2016 ein Fluchtlingslager aus einigen hundert Personen aus Athiopien Eritrea Somalia und Syrien die in die Schweiz oder nach Nordeuropa wollten Nachdem Osterreich und Frankreich die Grenzen weitgehend geschlossen hatten hatten Hilfsorganisationen den Menschen mitgeteilt die Schweizer mussten sie bei einem Asylgesuch an der Grenze zunachst in der Schweiz aufnehmen um zu klaren ob sie bereits in Italien Asyl beantragt hatten 333 Bis Anfang September kamen 2016 118 000 Fluchtlinge nach Italien Ministerprasident Matteo Renzi stellte fest dass Europa nicht jeden aufnehmen konne Er forderte erneut eine Verteilung auf alle EU Lander 334 2016 kamen insgesamt 181 000 Menschen uber das Mittelmeer nach Italien die meisten aus Nigeria gefolgt von Eritrea Guinea der Elfenbeinkuste und Gambia Insgesamt sind von Anfang 2014 bis Ende 2016 von Nordafrika aus mehr als eine halbe Million Menschen auf dem Seeweg nach Italien gekommen 335 In den insgesamt 800 Gemeinden Italiens standen nur 119 000 Platze zur Aufnahme zur Verfugung Die Aufnahmekapazitaten der Gemeinden waren damit erschopft bzw schon uberschritten 336 Behorden gingen davon aus dass 175 000 Fluchtlinge Ende 2016 in italienischen Fluchtlingslagern lebten 335 Aufgrund der anhaltenden Zuwanderung uber das Mittelmeer wurde zur Entlastung Italiens eine Umverteilung der Asylsuchenden in andere europaische Lander gefordert 336 2015 hatten die Mitgliedstaaten der EU Griechenland und Italien die Umsiedelung von 40 000 Asylsuchenden in andere Mitgliedslander der EU zugesichert 337 Italien selbst wurde von der EU Kommission im Siebenten Fortschrittsbericht uber die EU Sofortmassnahmen zu den Umverteilungs und Neuansiedlungsregelungen 338 vom 9 November 2016 ersucht die mit Europol vereinbarten Regelungen umzusetzen sowie die ersten Uberstellungen unbegleiteter minderjahriger Fluchtlinge zum Zwecke der Umsiedlung durchzufuhren 310 Bis Marz 2017 wurden nur 3 936 Asylsuchende uber das offizielle Programm der EU aus Italien in andere europaische Lander umgesiedelt 311 Bis September 2017 sollten rund 24 000 Asylsuchende die seit Januar 2016 in Italien angekommen sind innerhalb der EU umverteilt werden Die entsprechenden Beschlusse in denen sich die 28 Mitgliedstaaten der EU zunachst verpflichtet hatten 160 000 Personen bis September 2017 aus Italien und Griechenland innerhalb der EU umzuverteilen hatte der Europaische Rat am 9 September 2015 gefasst Von Januar bis Marz 2017 wurden 24 000 Fluchtlinge in Italien angelandet 339 Etwa 400 Asylsuchende versuchten ahnlich dem Zwischenfall von 2015 bei Ventimiglia die Grenze nach Frankreich zu uberwinden Sicherheitskrafte setzten Tranengas und Hunde ein um die Menschen aufzuhalten 340 Im Juni 2017 kundigte Italien an Schiffe mit Geretteten nicht mehr in Hafen anlegen zu lassen sollte die Verteilung der Fluchtlinge in der EU weiterhin nicht funktionieren Die EU appellierte an Italien dies nicht umzusetzen 341 Sprecher von Arzte ohne Grenzen werteten die Ankundigung als Hilferuf 342 Italiens Innenminister Matteo Salvini verbot im Juni 2018 den Schiffen Aquarius und Lifeline das Anlegen in einem italienischen Hafen Er kundigte im Juli 2018 an Italien werde kunftig auch Schiffen internationaler Missionen im Mittelmeer das Einlaufen in seine Hafen verbieten Moglicherweise meinte er den EU Militareinsatz Operation Sophia und die Operation Triton von Frontex 343 Seit Sommer 2018 verweigerten Italien und Malta Schiffen privater Nichtregierungsorganisationen NGOs und von Frontex die Migranten an Bord haben die Einfahrt in ihre Hafen 344 Spanien Bearbeiten Durch bilaterale Vertrage mit den Herkunftsstaaten konnte Spanien die Ankunftszahlen afrikanischer Bootsfluchtlinge auf den Kanarischen Inseln von 30 000 im Jahr 2006 auf nahezu null reduzieren Zum Ziel von Migranten wurden in den folgenden Jahren zunehmend die Enklaven Ceuta und Melilla in Nordafrika In Spanien wurden 2015 rund 13 000 Asylantrage gestellt etwa die doppelte Zahl von 2014 Der Grossteil der Antragssteller waren Syrer 345 Die Zahl der Personen die sich uber Ceuta und Melilla einen Zugang zur EU erzwangen verdoppelte sich vom ersten Halbjahr 2016 zum Vergleichszeitraum 2017 auf 3200 346 Im November 2017 kam es innerhalb von 48 Stunden zu einem offenbar koordinierten Versuch mit etwa 100 Booten von Nordafrika aus die spanische Kuste zu erreichen Fast 50 Boote hatten ihr Ziel dabei erreicht und etwa 600 Migranten angelandet wahrend weitere 50 Boote abgefangen und nach Algerien zuruckgeschickt wurden 347 Im Februar 2018 zeigte ein Pressebericht dass von etwa 31 000 Personen die 2017 ins Land gekommen waren nur wenige auch in Spanien blieben und sich der uberwiegende Teil in andere Europaische Staaten absetzte Als Hauptgrund nannte der Artikel dass Spanien nach 18 Monaten die Zahlung von Sozialhilfe an solche Personen komplett einstelle Weiter gebe es kein Kindergeld und keine Sozialwohnungen 41 der Asylantrage die im Jahr 2015 gestellt wurden waren demnach im Februar 2018 noch nicht bearbeitet 348 Der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte verurteilte Spanien im Februar 2018 wegen Kollektivabschiebung von Fluchtlingen Zwei betroffene Manner hatten geklagt da sie von der spanischen Guardia Civil aufgegriffen worden und sofort uber die spanisch marokkanische Grenze zuruckgeschoben worden waren Das Urteil gilt als Prazedenzfall gegen die spanische Praxis systematischer Push Backs in den Exklaven Ceuta und Melilla 349 Im ersten Halbjahr 2018 erreichten mehr Afrikaner spanisches Staatsgebiet als im ganzen Jahr 2017 Laut Statistiken kamen fast alle der Migranten aus der Mittelschicht und waren nach ihrer Ankunft enttauscht 350 Am 26 Juli versuchten etwa 1000 junge Afrikaner uber die Grenzzaune der spanischen Exklave Ceuta zu klettern Sie attackierten eintreffende Grenzschutzer etwa 600 Afrikaner gelangten auf spanisches Terrain 350 Es war der grosste Ansturm der vergangenen Jahre 351 Im August 2018 gelangten etwa 115 Afrikaner nach Ceuta sie warfen unter anderem atzenden Branntkalk auf Grenzschutzer Spanien schob wenige Tage spater 116 Migranten ab Die Vizepremierministerin der Regierung Sanchez ausserte man musse ein Zeichen setzen gegen die gewaltsame Art und Weise mit der diese sich Zutritt auf spanisches Territorium verschafft hatten 352 Im Jahr 2019 kamen 32 513 Migranten nach Spanien 353 etwa 2700 von ihnen kamen mit Booten vom afrikanischen Festland auf die Kanaren Im Jahr 2020 registrierte Spanien 41 861 Migranten 29 davon kamen 23 023 per Boot auf die Kanaren Von Anfang 2020 bis zum 10 Oktober 2020 kamen etwa 7500 per Boot auf die Kanaren 354 355 in den letzten 12 Wochen des Jahres kamen etwa 15 500 Von den 2020 gekommenen Fluchtlingen sind etwa 25 Marokkaner und 25 Algerier 353 Als ein Push Faktor der Migration gelten die Folgen der COVID 19 Pandemie in Afrika wegen der Pandemie ist der touristische Flugverkehr weitgehend eingestellt viele der vor der Pandemie im Tourismus Arbeitenden sind durch das Ausbleiben der Touristen arbeitslos geworden Algerien litt schon vor der Pandemie stark unter dem niedrigen Olpreis siehe auch Algerien Energiewirtschaft Im ersten Quartal 2021 landeten 117 Prozent mehr Migranten auf den Kanaren als im ersten Quartal 2020 In ganz Spanien wurden insgesamt mehr als 6100 Neuankommlinge registriert Auf den spanischen Atlantikinseln landeten wieder mehr Menschen aus Landern sudlich der Sahara Ende 2020 war dagegen die grosse Mehrheit Marokkaner 356 Portugal Bearbeiten Laut EU Vorgabe von 2015 sollte das Land 4 500 Personen aufnehmen erklarte sich aber bereit bis zu 10 500 Menschen aufzunehmen Anfang 2017 sind von den etwa 1 000 bereits im Land lebenden Menschen rund 200 in okonomisch starkere EU Staaten weitergereist oder in solche in denen sie Verwandte haben Rui Marquez ein portugiesischer Fluchtlingshelfer beklagt dass solche Personen in Deutschland unterstutzt wurden solange ihre Asylantrage in Portugal liefen 357 Mit Stand vom Mai 2017 hatten von den ursprunglich 2015 zugewiesenen 1306 Personen 555 Portugal wieder verlassen Von den ubrigen gingen 40 Prozent einer Arbeit nach oder nahmen an Qualifizierungsmassnahmen teil 358 Albanien Bearbeiten Albaniens Landgrenze zu Montenegro und Serbien respektive Kosovo ist 287 Kilometer lang die zu Griechenland 282 Kilometer und die zu Nordmazedonien 151 Kilometer 359 Nach der faktischen Schliessung der Balkanroute hat die albanische Regierung die Bewachung der Grenze zu Griechenland verstarkt 360 Griechische Behorden haben Zeltdorfer an der albanischen Grenze errichtet und 1500 Fluchtlinge aus Idomeni dorthin gebracht 360 Nordmazedonien Bearbeiten nbsp Fluchtlinge an der griechisch nordmazedonischen Grenze nahe Gevgelija 24 August 2015 Nordmazedonien kein EU Staat erlaubte Fluchtlingen ab Juni 2015 das Land mit 3 Tage Visa ohne Kontrollen per Zug Pkw oder zu Fuss zu durchqueren und so erhebliche Gefahren und Kosten einzusparen 361 Am 20 August 2015 rief die Regierung wegen des Andrangs den Notstand aus und setzte Militar an den Grenzen ein 362 Anfang September uberquerten 7000 Menschen taglich die griechisch mazedonische Grenze 363 Polizei wurde gegen Fluchtlinge eingesetzt 364 Ende November begann Nordmazedonien mit dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Griechenland und liess nur noch Syrer Afghanen und Iraker ins Land 365 Am Grenzubergang bei Idomeni sassen Anfang Dezember 2015 rund 2 000 Menschen fest 366 Ab 18 Februar 2016 baute Nordmazedonien bei Gevgelija einen weiteren Grenzzaun um den ersten zu verstarken 367 Ab 22 Februar liess es wie zuvor Serbien keine Afghanen mehr einreisen 368 ab Marz nur noch Syrer und Iraker mit vollstandigen Personaldokumenten Auf griechischer Seite warteten damals mehr als 10 000 Fluchtende auf Chancen zur Weiterreise 369 Bis zum 9 Marz begrenzte Nordmazedonien die Einreisen bei Idomeni auf maximal 250 Syrer und Iraker taglich 370 Ab 8 Marz 2016 liess es nur noch Menschen mit gultigen Reisepassen und Visa einreisen 371 Am 11 Marz 2016 kritisierte Nordmazedoniens Prasident Ivanov erneut die EU und Deutschland Ohne deren Unterstutzung sichere sein Land die EU vor illegalen Einreisen aus dem EU Staat Griechenland 9 000 gefalschte Reisedokumente habe man sichergestellt Die deutsche Regierung lehnte Datenaustausch und technische Unterstutzung jedoch weiter ab 372 Die EU Kommission wies die Vorwurfe zuruck und verwies auf fast 900 Mio Euro Hilfsleistungen fur Nordmazedonien seit 2007 373 Am 14 Marz durchquerten mehrere hundert Migranten neben rund 30 Fotojournalisten und Menschenrechtsaktivisten von Idomeni kommend den Grenzfluss Malareva nach Nordmazedonien Dort nahm mazedonische Polizei sie fest Journalisten berichteten nicht Fluchtlinge sondern Aktivisten hatten den Durchbruchsversuch organisiert und mit Flugblattern dazu angestiftet 374 Die Migranten wurden am Folgetag zuruckgeschickt 375 Am 13 April hinderte mazedonische Polizei einige Dutzend Fluchtlinge mit Tranengas am Grenzubertritt bei Idomeini 376 Dort lagerten laut Nordmazedoniens Aussenminister Mitte Mai rund 25 000 Menschen und hofften auf eine Grenzoffnung Taglich versuchten 150 bis 300 davon den Grenzubertritt 377 Bulgarien Bearbeiten Etwa 5 300 Asylantragen wurde 2015 stattgegeben Integrationsprogramme existierten nicht 378 Schutzsuchende wurden in alten Kasernen untergebracht zum Teil ohne Strom und Fenster 379 Die bulgarische Bevolkerung lehnt Fluchtlinge grossenteils ab Es gab Demonstrationen Hasskampagnen im Internet und Gewalttaten gegen sie Bulgarische Soziologen erklaren dies aus der jahrzehntelangen Isolation im Ostblock der relativen Armut und der traditionellen Feindschaft gegen Roma Turken und Muslime die auf Fluchtlinge ubertragen werde Bulgarien gilt daher in sozialen Netzwerken als besonders fluchtlingsfeindlich In einem im Netz verbreiteten arabischen Fluchtlingshandbuch stand es 2015 auf Platz 1 der Staaten die Asylbewerber meiden sollten 380 2014 waren die Grenzbefestigungen Bulgariens erweitert und ein Zaunbau am Grenzabschnitt zur Turkei somit Aussengrenze der EU begonnen worden Der Zaun sollte bis Ende 2016 die gesamten 270 Kilometer dieses Grenzabschnitts abdecken 381 Frontex registrierte fur 2015 dort 7 000 illegale Grenzubertritte sowie 40 000 an der bulgarisch serbischen Grenze 382 Bulgarien stellte in den Jahren Jahr 2015 und 2016 eine Art Bypass dar uber den sich eine grossere Anzahl Gefluchtete in Serbien in den bereits formalisieren Korridor integrierten 383 Im Marz 2016 betonte Bulgariens Regierungschef Bojko Borissow der Ausbau der bulgarischen Grenzschutzanlagen unter anderem mit Warmebildkameras und Grenzschutzubungen von Armee und Polizei seien den Fluchtlingen bekannt und hatten die Grenzubertritte erfolgreich reduziert 384 Er kundigte infolge der Schliessung der westlichen Balkanroute an bei einer erneuten Zunahme illegaler Grenzubertritte und Durchreisen werde man Truppen an der griechischen Grenze verstarken und auch dort gegebenenfalls einen Zaun bauen 385 Ehemalige bulgarische Soldaten und Polizisten grundeten ab 2015 vier Milizen als Freiwillige Grenzpatrouillen zum Schutz von Europas Sudgrenze und dem Vaterland die Organisation fur den Schutz der bulgarischen Burger OPBC den Nationalen Bulgarischen Widerstand das Burgergeschwader fur den Schutz der Frauen und des Glaubens und die Veteran Military Union Vassil Levski VLMU mit nach Eigenangaben 26 000 Mitgliedern davon 800 bewaffnete Patrouillierende Sie eint die Feindschaft gegen Fluchtlinge Turken Roma und Muslime zusammen 13 der bulgarischen Bevolkerung Sie betrachten bis zu 30 aller Fluchtlinge in Europa als Terroristen und Anschlage von Islamisten als Krieg zur Zerstorung Europas mit Hilfe gekaufter Medien und europaischer Regierungen gelenkt von US Kapital und angeblichen judischen Finanziers Auf Initiative der deutschen Rechtsextremistin Tatjana Festerling vereinigten sich diese Milizen mit anderen rechtsextremen Gruppen Europas zur Allianz Fortress Europe Sie erwarten Angriffe von Gefluchteten und einen Burgerkrieg bereiten sich mit Druckluftwaffen und Gelandespielen darauf vor patrouillieren nachts an noch nicht eingezaunten Grenzabschnitten fordern Fluchtlinge mit arabischen Plakaten zum Umkehren auf und ubergeben sie gefesselt der bulgarischen Polizei Nach NGO Zahlung starben bis dahin mindestens sieben Fluchtlinge unter ungeklarten Umstanden an der bulgarischen Grenze Dennoch bejahen Regierung Grenzpolizei und eine Mehrheit der Bulgaren diese Milizen und arbeiten mit ihnen zusammen Der OPBC Fuhrer wurde erst infolge eines Videos das ihn beim Misshandeln von afghanischen Fluchtlingen zeigte unter Hausarrest gestellt aber gegen Kaution freigelassen 386 Nach dem Putschversuch in der Turkei im Juli 2016 wurden Borissow zufolge 150 bis 200 Fluchtlinge taglich an der bulgarisch turkischen Grenze festgenommen 387 Nach bulgarischen Angaben sassen damals 10 914 Personen in Abschiebehaft weil ihre Identitat ungeklart sei oder sie sich sonst ihrer Abschiebung entziehen konnten 400 Menschen sassen zum Schutz der nationalen Sicherheit oder der offentlichen Ordnung in Asylhaft 388 Laut NGOs wurden sie systematisch inhaftiert je nach Nationalitat teils monatelang Minderjahrige wurden nach aufgedeckten Informationen der EU Kommission unzureichend versorgt 389 Bulgarien arbeitet mit der turkischen Regierung zusammen die fluchtende Menschen bereits auf ihrer Seite des Grenzzauns aufhalt 390 Bis November 2017 sank die Zahl der Fluchtlinge in Bulgarien nach bulgarischen Angaben auf 2 200 391 Im Jahr 2018 versuchten 4 662 Personen die bulgarisch griechische Grenze und 5 311 Personen die bulgarisch turkische Grenze irregular zu uberqueren 392 Nach Berichten hunderter Zeugen verubten bulgarische Polizisten und Grenzschutzer von Juli bis November 2015 Erpressung Raub Korperverletzung Drohungen Attacken mit Polizeihunden und Schussen auf Fluchtlinge um sie in die Turkei zuruckzudrangen Ein Fluchtling soll erschossen mehrere verletzt worden sein Hilfsorganisationen wie Oxfam und das Belgrader Zentrum fur Menschenrechte forderten bulgarische Behorden auf den Vorwurfen nachzugehen und die Einhaltung internationaler Rechtsstandards fur Fluchtlinge zu gewahrleisten Die EU musse wirksame Massnahmen dazu ergreifen 393 Bis Ende November 2016 wurden zehn Todesfalle von Fluchtlingen in Bulgarien bekannt darunter ein Erfrierungstod 394 Drei weitere Fluchtlinge erfroren Anfang 2017 beim Versuch uber das verschneite Strandscha Gebirge nach Europa zu gelangen 395 Im Grenzgebiet kam und kommt es immer wieder zu Todesfallen 396 Serbien Bearbeiten Der EU Beitrittskandidat Serbien brachte ankommende Fluchtlinge seit August 2015 zusammen mit dem UNHCR in das Auffanglager bei Presevo und versorgt sie dort Registrierte Grenzganger konnten innerhalb von drei Tagen irgendwo im Land Asyl beantragen und sich solange frei bewegen Ihnen wurde aber geraten keine Schlepperdienste sondern private Busse oder Taxis zu benutzen Ob sie das Land verlassen kontrollierten die Behorden nicht mehr 397 Am Belgrad Hauptbahnhof entstand ein grosses von freiwilligen Helfern betreutes Durchgangscamp Bei Grenzubergangen zu Ungarn herrschten um den 2 September 2015 chaotische Verhaltnisse 144 Ab 27 Februar 2016 gestattete Serbien nur noch 500 Fluchtlingen taglich die Durchreise Regierungsmitglieder versicherten solange Deutschland und Osterreich ihre Grenzen offen liessen werde kein Land an der Balkanroute sie schliessen Die EU Staaten mussten sagen ob die Anrainerstaaten den Fluchtlingstransit moglichst reibungslos gewahren oder verhindern sollten 398 Ab Juli 2016 kundigte Serbien strengere Grenzkontrollen im Suden an Man wolle nicht zum Parkplatz fur afghanische und pakistanische Fluchtlinge werden Diese stellten damals etwa 85 der 2 660 Gefluchteten im Land Ferner wolle man Personen ohne Asylrechte in Serbien aus dem Land abschieben 399 Laut UNHCR bildete sich bis Ende Dezember 2016 in Serbien ein Ruckstau von rund 7 000 Fluchtlingen die in die EU wollten Knapp 6 000 davon seien in Aufnahmezentren untergebracht 400 Anfang November 2017 lebten in Serbien 4 000 Fluchtlinge in offiziellen Lagern knapp tausend unter freien Himmel Laut dem serbischen Zentrum zum Schutz Asylsuchender CZA kamen taglich 20 Menschen von Suden nach Serbien Erst zwei Asylantrage seien 2017 bewilligt worden Die mangelnde Integration der Fluchtlinge habe nicht nur mit zu wenig Geldmitteln sondern auch mit mangelndem politischen Willen zu tun 391 Rumanien Bearbeiten Staatsprasident Klaus Johannis bejahte vor dem EU Turkei Gipfel zwar Hilfeleistungen an die Turkei lehnte aber eine Verpflichtung der EU Staaten zur Aufnahme von Fluchtlingen ab Deren Umsiedlung mit Aussicht auf Asyl durfe nur auf freiwilliger Basis erfolgen 401 Rumanische Grenzschutzer griffen im jeweils ersten Halbjahr 2016 505 2017 2474 Personen nach illegalen Grenzubertritten auf Im August 2017 kamen 480 Fluchtlinge uber das Schwarze Meer von der Turkei nach Rumanien 402 Im selben Monat schossen rumanische Grenzwachen bei Vrsac auf Fahrzeuge die eine Polizeiabsperrung durchbrachen und verletzten zwei Fluchtlinge 403 Temesvar hat sich Ende 2020 Anfang 2021 zu einem Drehkreuz fur Migranten die Meisten junge Manner aus Afghanistan Pakistan Syrien und dem Maghreb entwickelt Diese kommen uber die 531 km lange Grenze zwischen Serbien und Rumanien ins EU Land Rumanien Die von der rumanischen Grenzpolizei Aufgegriffenen beantragen Asyl in Rumanien nicht weil sie das ernsthaft wollen sondern um Zeit zu gewinnen und die nachste Etappe meist in Richtung Deutschland vorzubereiten 404 Kroatien Bearbeiten Nach der Schliessung der serbisch ungarischen Grenze wurde Kroatien zur Ausweichfluchtroute nach Mittel und Nordeuropa Premierminister Zoran Milanovic wollte den Transit durch sein Land zunachst erleichtern 405 Nach der Ankunft von rund 11 000 Fluchtlingen am 17 September schloss Kroatiens Regierung jedoch seine Grenze zu Serbien und kundigte an notfalls Kroatische Streitkrafte zum Grenzschutz einzusetzen 406 Zugleich wollten die Behorden Fluchtlinge durch Kroatien nach Slowenien oder Ungarn transportieren Ungarn begann den Bau eines Grenzzauns zu Kroatien und verhaftete die ersten Ankommlinge von dort 407 Daraufhin transportierte Kroatien Fluchtlinge ohne Registrierung nach Slowenien 408 Slowenien Bearbeiten nbsp Eine Fluchtlingskolonne in Slowenien begleitet von Militar und Polizei 22 Oktober 2015Slowenien wurde Mitte Oktober 2015 zum Zwischenziel der Fluchtlingsbewegung auf dem Weg nach Deutschland nachdem Ungarn den Grenzzaun zu Kroatien geschlossen hatte Kroatien begann die Fluchtlinge unkontrolliert und ohne Erfassung durch sein Gebiet nach Slowenien zu schleusen bis die dortigen Behorden den Zugang zu ihrem Staatsgebiet auf 2 500 Personen am Tag beschrankten Diese Personen erfasse man und leite ebenso viele nach Osterreich weiter Nach Einfuhrung der Massnahme kam es am 19 Oktober zu einem Ruckstau von Fluchtlingen an der kroatisch slowenischen Grenze 408 Angesichts der in Kalte und Regen ausharrenden Menschen revidierte die slowenische Regierung ihre Entscheidung nach einigen Stunden und liess alle die auf der kroatischen Seite gewartet hatten noch am 19 Oktober ins Land 409 Am 22 Oktober berichtete die slowenische Regierung dass in Slowenien von Kroatien her am Vortag 12 600 Fluchtlinge eingetroffen seien 410 am nachsten Tag waren es 14 000 am 26 Oktober 2015 erneut 15 000 411 Im Auffanglager an der Grenze bei Brezice setzten Fluchtlinge in Gegenwart slowenischer Polizei und Feuerwehr ihre Zeltunterkunfte in Brand um auf eigene Faust Slowenien zu durchqueren und von dort nach Osterreich weiterzuziehen 410 Sloweniens Regierungschef Cerar kundigte Ende Oktober eine Beschwerde bei der EU Kommission uber Kroatien an das trotz des slowenischen Verweises auf erschopfte Kapazitaten standig weitere Fluchtlingsgruppen an die Grenze zu Slowenien transportiere 412 Im November 2015 begann die Regierung Sloweniens mit dem Bau eines Grenzzauns zu Kroatien 413 Zwischen dem 16 Oktober als Ungarn die Grenze zu Kroatien abriegelte und dem 29 Dezember 2015 kamen insgesamt 371 692 Fluchtlinge von Kroatien nach Slowenien 414 durchschnittlich also etwa 5 000 taglich Vom 1 bis 25 Januar 2016 reisten mehr als 45 000 Migranten uber Slowenien nach Westeuropa weiter 186 Am 26 Februar 2016 teilte Slowenien mit taglich nur noch 580 Fluchtlinge ins Land zu lassen 415 Nach der faktischen Schliessung der Balkanroute hat die Zahl der Erstantrage in Slowenien zugenommen 416 Im Februar 2017 wurde der gesetzliche Rahmen geschaffen um Fluchtlinge direkt an der Grenze und ohne individuelle Uberprufung ihres Schutzanspruchs abweisen zu konnen Ausnahmen sollen lediglich fur Kinder und Kranke moglich sein Experten befurchten einen Verstoss gegen die Menschenrechte 417 Ungarn Bearbeiten nbsp Fluchtlinge in Ungarn unterwegs nach Osterreich 4 September 2015 nbsp Fluchtlinge am Budapest Keleti palyaudvar 4 September 2015 Im Juni 2015 meldete Ungarns Regierung Kabinett Orban III 57 000 Menschen hatten die Grenzen nach Ungarn uberquert und kundigte den Bau eines Grenzzauns zum Schutz von Ungarns EU Aussengrenze 151 km lange Grenze zu Serbien an 211 Ende Juni kundigte Ungarn einseitig die Dublin III Verordnung auf nahm dies aber nach Protesten aus der EU wieder zuruck 418 Die Ubertritte hatten sich in Ungarn gegenuber dem Vorjahr vervierfacht 419 Am 26 August 2015 gab Ungarn bekannt man konne die Tausenden von Fluchtlingen die man jeden Tag aufgreife nicht mehr versorgen Anfang September 2015 kam es zu Massenausbruchen aus Asyllagern und Tumulten weil Fluchtlinge nicht in Ungarn registriert werden wollten um nicht dorthin zuruckgeschickt zu werden 420 421 Ende August 2015 ermoglichte man Fluchtlingen am Budapest Keleti palyaudvar zunachst einige Tage lang regulare Fernzuge nach Munchen oder Passau zu benutzen 422 423 424 Danach war nur noch die Passage nach Sopron per Lokalzug moglich acht Kilometer von Klingenbach an der osterreichischen Grenze und 70 Kilometer von Wien entfernt Ungarns Staatschef Viktor Orban nannte die Fluchtlingskrise kein europaisches sondern ein deutsches Problem Ungarn halte sich bloss an europaische Regeln und tue das was die deutsche Bundeskanzlerin Merkel erwarte Es durfe kein Fluchtling ausreisen ohne dass er vorher registriert worden sei Die Migranten wollten jedoch nicht in Landern wie Ungarn Polen oder Estland bleiben Alle wurden gerne nach Deutschland gehen 425 Bis zum 5 September einigten sich Orban und die Kanzler Deutschlands und Osterreichs die Fluchtlinge in Ungarn nach Osterreich und Deutschland einreisen zu lassen 426 Ab 14 September 2015 galt der Grenzubertritt ohne Visum in Ungarn nicht mehr als Ordnungswidrigkeit sondern als Straftat 427 Ungarn und die UN bezeichneten Serbien trotz dort laut UN fehlendem Asylsystem als sicheres Herkunftsland 428 Bis zum 17 Oktober wurde ein Grenzzaun zu Kroatien gebaut Ungarn kundigte an zwei Transitzonen fur Asylbewerber einzurichten 429 Etwa drei Viertel der Ungarn bejahten Orbans Fluchtlingspolitik im November 2015 430 Am 20 Februar 2016 kundigte der ungarische Innenminister Sandor Pinter an Ungarns drei Eisenbahnubergange zu Kroatien fur 30 Tage zu schliessen nbsp Grenzzaun zwischen Ungarn und Serbien 21 Juli 2015Nach der Schliessung der Westbalkan Route im Februar 2016 rief Ungarns Regierung am 9 Marz 2016 wie schon im September 2015 landesweit den Krisenzustand aus und gab damit der Polizei mehr Rechte fur dichtere Personenkontrollen 431 Ausserdem bereitete Ungarn die Abriegelung der Grenze nach Rumanien vor 378 Ab 5 Juli 2016 brachte die ungarische Polizei Fluchtlinge die nach illegalem Grenzubertritt in einem bis zu acht Kilometer breiten Gebiet hinter der Grenze aufgegriffen wurden in Transitzonen an den Grenzubergangen zu Serbien oder Kroatien 432 Im September 2016 forderte Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn Ungarn wegen seiner unmenschlichen Fluchtlingspolitik aus der EU auszuschliessen 433 Ein Ungarisches Referendum uber EU Fluchtlingsquoten am 2 Oktober war ungultig weil weniger als die notigen 50 der wahlberechtigten Ungarn mit abstimmten 98 3 der gultigen Stimmen sprachen sich gegen EU Aufnahmequoten aus 434 Am 7 Marz 2017 stimmte das ungarische Parlament mit grosser Mehrheit 138 6 fur die Internierung von Fluchtlingen in Transitzonen Die rechtsextreme Partei Jobbik unterstutzte die Vorlage der Regierungspartei Fidesz 435 Von da an sollten alle Asylbewerber ausser Kinder unter 14 Jahren bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens nahe der Grenze zu Serbien in mit Stacheldraht gesicherten Containersiedlungen untergebracht werden die sie nur in Richtung Serbien vorzeitig verlassen konnen Ungarns Regierung begrundete ihr Vorgehen mit einer angeblich drohenden Fluchtlingswelle Terrorangst und der Weiterreise der meisten Asylantragssteller in andere Staaten Das UNHCR kritisierte die Internierung als einen klaren Bruch von EU und Volkerrecht 436 Die Regelung trat am 28 Marz 2017 in Kraft 437 Ungarn war der erste EU Staat der Internierungslager fur Fluchtlinge einfuhrte 438 Der EGMR erliess eine einstweilige Verfugung dagegen und schickte einen Fragenkatalog an Ungarns Regierung um die Rechtmassigkeit der Internierungen klaren zu konnen 439 Der UN Fluchtlingshochkommissar forderte im April 2017 wegen der Unrechtmassigkeit der Internierungen keine Fluchtlinge mehr nach Ungarn zuruckzuschicken und Ruckfuhrungen gemass dem Dublin Abkommen nach Ungarn auszusetzen 440 Orbans Regierung lehnte eine EU Verteilquote fur Fluchtlinge auch Ende 2017 ab Das Vorhaben sei realistisch nicht umsetzbar 441 und widerspreche dem Einstimmigkeitsprinzip des Dubliner Ubereinkommens 442 Sie erklart den Zustrom der Fluchtlinge nicht mit den Push Faktoren in den Herkunftslandern sondern mit der Verschworungstheorie internationale Eliten und namentlich der amerikanische Milliardar George Soros wurden insgeheim den Plan verfolgen das christliche Europa mit muslimischen Migranten zu uberschwemmen 443 Osterreich Bearbeiten nbsp Migranten am Wien Westbahnhof vor der Fahrt nach Deutschland 5 September 2015 444 In Osterreich wurden von Januar bis Ende Juli 2015 37 046 Asylantrage gestellt und damit mehr als im gesamten Vorjahr 78 47 der Antragsteller waren mannlich und 21 53 weiblich Mehr als 20 000 Antrage stellten Personen aus Syrien Afghanistan oder Irak Danach folgen Staatsburger aus dem Kosovo Pakistan und Somalia 445 Die Weigerung einzelner Gemeinden ihren Anteil an den zwischen 80 000 und 160 000 erwarteten Fluchtlingen aufzunehmen komplizierte die Quartiersituation 446 Die Bundesregierung ernannte im August Christian Konrad zum Fluchtlingskoordinator der bis zum Winteranbruch genugend feste Quartiere auftreiben sollte 447 Zusatzlich ist es den Bundesbehorden seit 1 Oktober 2015 durch ein neues Gesetz moglich bestehende Gebaude per Bescheid fur die Unterbringung von Asylwerbern heranzuziehen ohne dass die Gemeinden dagegen Veto einlegen konnen Bundesverfassungsgesetz uber die Unterbringung und Aufteilung von hilfs und schutzbedurftigen Fremden Innenministerin Johanna Mikl Leitner gab Anfang September 2015 bekannt die Dublin Verordnung nur noch nach dem Verhaltnismassigkeitsprinzip anzuwenden Wenn eine Gewalteskalation drohe weil Menschen statt in Osterreich um Asyl zu ersuchen friedlich weiterziehen wollen ohne sich registrieren zu lassen dann werde Osterreichs Polizei sich ihnen nicht mit Gewalt entgegenstellen 448 Am 5 September kamen rund 9 000 Fluchtlinge von Ungarn uber die osterreichische Grenze und reisten dann grossteils Richtung Deutschland weiter 449 In den folgenden Tagen stellten die OBB mehrmals den Zugverkehr zwischen Ungarn und Osterreich wegen Uberlastung ein 450 Die Bilder vom Budapester Ostbahnhof losten eine Welle der Solidaritat und Hilfsbereitschaft aus die am Wiener Westbahnhof ankommenden Fluchtlinge wurden mit Applaus begrusst und mit Hilfsgutern versorgt Am 31 August 2015 mobilisierte eine Demonstration fur Fluchtlinge Mensch sein in Osterreich uber 20 000 Teilnehmer Das Solidaritatskonzert Voices for Refugees am 3 Oktober am Wiener Heldenplatz hatte mehr als 100 000 Besucher nbsp Erstaufnahme Notzelt des Osterreichischen Roten Kreuzes am Salzburger Hauptbahnhof 5 September 2015Zu einem Disput kam es im September zwischen Bundeskanzler Werner Faymann und Viktor Orban bei dem Faymann Orban wegen angeblicher schlechter Behandlung der Fluchtlinge offen angriff was dieser entschieden zuruckwies 451 In einem Interview verglich Faymann dies mit der Praxis der Nazis wahrend des Holocaust mit den Worten Fluchtlinge in Zuge zu stecken in dem Glauben sie wurden ganz woandershin fahren weckt Erinnerungen an die dunkelste Zeit unseres Kontinents 452 nbsp Fluchtlings Notversorgung am Salzburger Hauptbahnhof 17 September 2015Das Land Salzburg schleuste nach eigenen Angaben von Anfang Oktober 2015 zwischen 1000 und 1500 Menschen taglich nach Bayern Man habe eine gelassene Routine erreicht sagte ein Sprecher des Magistrats der Stadt Salzburg 453 Wahrend bis zur Sperre der Grenze zwischen Ungarn und Kroatien vor allem der Ubergang Nickelsdorf im Burgenland im Mittelpunkt des Geschehens stand verlagerte sich ab 17 Oktober 2015 die Einreise schlagartig hin zu den steirischen Grenzubergangen Spielfeld und Bad Radkersburg an der Grenze zu Slowenien nbsp Fluchtlingsandrang vor der Notunterkunft Saalbrucke Grenzubergang Freilassing in Salzburg nach Raumung der Bahnhofsgarage 24 Oktober 2015Unter dem unverminderten Druck durch Neuankunfte aus Slowenien erklarte Osterreichs Innenministerin Mikl Leitner man musse an einer Festung Europa bauen 412 Laut dem Salzburger Burgermeister haben Zeugen bestatigt dass Osterreich Ubersetzer eingesetzt hat um behinderte Menschen zum Aufbruch nach Deutschland zu uberreden Die Personen wurden anschliessend aus der Notunterkunft in der Salzburger Bahnhofsgarage von der Polizei zur Grenze nach Deutschland eskortiert 454 Die Innenministerin sah sich im Lauf des Jahres 2015 mit Rucktrittsaufforderungen durch die SPO Landesorganisationen Oberosterreich und Karnten dem Wiener Landtagsprasidenten Harry Kopietz den Traiskirchner Burgermeister Andreas Babler der Sozialistischen Jugend Osterreich der Jungen Grunen dem Verband Sozialistischer Studentinnen und Studenten Osterreichs und Asyl in Not konfrontiert 455 Am 25 Oktober 2015 kamen von Osterreich aus 4 000 Personen allein bei Passau uber die deutsche Grenze am 27 Oktober waren es bereits 5 500 Personen die nach Bayern einreisten Die bayerische Staatsregierung monierte Osterreich hielte sich mit dieser Verfahrensweise nicht an die mit Deutschland vereinbarte Richtlinie maximal nur 50 Personen pro Stunde und Grenzubergang nach Deutschland einreisen zu lassen Die osterreichische Polizei erwiderte dass diese Obergrenze einseitig definiert und von osterreichischer Seite nie bestatigt worden sei 456 457 Die Innenministerin schrieb der deutschen Bundesregierung letztlich die Verantwortung fur die angespannte Lage zu 458 Die Anzahl der 2015 in Osterreich gestellten Asylantrage erhohte sich im Oktober betrachtlich und erreichte bis Monatsende rund 63 000 459 Ein verscharftes Asylrecht erschwert seit Mitte November den Familiennachzug Wer demnach kein Asyl sondern lediglich subsidiaren Schutz erhalt darf Angehorige erst nach drei Jahren nach Osterreich holen wenn Unterkunft und Einkommen des Antragstellers nachweisbar fur die zu erwartende Personenzahl angemessen sind 460 nbsp Fluchtlingsgruppe in Salzburg kurz vor dem geregelten Ubergang nach Deutschland 10 Dezember 2015Die Zahl der unbegleiteten Minderjahrigen die 2015 in Osterreich Asyl beantragten erreichte bis Ende Oktober 6 175 65 Prozent der Antragsteller kommen aus Afghanistan 461 Bis Mitte Dezember 2015 zahlte man rund 85 000 Asylantrage in Osterreich Zwischen 5 September und Mitte Dezember hatten nach Behordenangaben rund 600 000 Personen Osterreich auf ihrem Weg nach Norden durchquert Im Dezember wurden nach Angaben des Innenministeriums taglich zwischen 3 000 und 5 000 Fluchtlinge das Land als Transitland benutzen 462 Am 7 Dezember 2015 begannen Soldaten des Pionierbataillons 2 der 6 Jagerbrigade bei Spielfeld mit dem Aufbau eines Grenzzaunes Die 2 5 m hohe Befestigung soll sich bis Weihnachten 3 7 Kilometer entlang der slowenischen Grenze erstrecken 463 Der Zaun ist Teil eines neuen Grenzmanagementsystems das seit Januar 2016 in Probebetrieb ist Dabei finden Personenkontrollen und Registrierung in einer Transitzone durch Bundesheer und Polizei statt die aufgrund der raumlichen Begrenzungen nicht in nachster Nahe umgangen werden kann 464 Der Zaun wurde als besondere bauliche Massnahmen bezeichnet und als Euphemismus fur das Tabuwort Grenzzaun von der Forschungsstelle fur Osterreichisches Deutsch als Unwort des Jahres ausgezeichnet Es sei ein klassischer Fall osterreichischer Politiksprache die Klarheit und Eindeutigkeit vermissen lasst und die Bevolkerung durch bewusst gewahlte Unklarheit verwirrt 465 Weiters wurde Ich bin kein Rassist aber als Unspruch des Jahres ausgezeichnet da gerade dessen Verwendung sehr oft abwertende negative oder rassistische Meinungen uber AsylantInnen ZuwandererInnen AuslanderInnen einleite nbsp Grenzzaun am Platschberg mit offenem TorAm 29 Dezember 2015 wurde bekannt dass in den Tagen zuvor sowohl von Italien bei Tarvis etwa 20 Fluchtlinge nach Osterreich zuruckgeschickt worden sind als auch hunderte von Osterreich nach Slowenien da sich im Gesprach herausstellte dass sie nicht wie angegeben aus einem Kriegsgebiet in Syrien stammen konnen 466 Spater gaben slowenische Stellen jedoch an dass Osterreich auch viele der Schutzsuchenden die zuvor eine falsche Identitat angegeben hatten einreisen liess nachdem ihre tatsachliche Identitat festgestellt worden sei 467 Am 17 Januar 2016 kundigte Kanzler Faymann an die Grenzkontrollen weiter auszubauen und alle Fluchtlinge zuruckzuweisen die keinen Asylantrag in Osterreich stellen wollten kein Asylrecht hatten oder bei denen bereits klar sei dass sie von deutschen Behorden an der osterreichisch deutschen Grenze abgewiesen werden wurden Die Schengen Regeln seien damit vorubergehend ausser Kraft gesetzt 468 Auf einem Asylgipfel von Bundesregierung und Landesregierungen am 20 Januar 2016 wurden Richtwerte beschlossen nach denen 2016 nur 37 500 neue Asylantrage inklusive Familiennachzug angenommen werden sollen 244 Kritik von verschiedenen Seiten konzentriert sich hauptsachlich darauf dass Osterreich gegen internationales Recht verstossen musste um die Begrenzung einzuhalten Innenministerin Mikl Leitner verwies dagegen auf Ultra posse nemo obligatur niemand konne zu Unmoglichem verpflichtet werden 245 OVP Klubobmann Reinhold Lopatka prazisierte dass man sich auf die geltende Dublin Verordnung sowie Artikel 72 des AEUV Vertrags beziehe laut dem von den EU Bestimmungen zu Personenverkehr und Asyl abgewichen werden kann wenn die innere Sicherheit bedroht ist 469 nbsp Auslasszelt Saalbrucke Salzburg an der Grenze zu Freilassing zur geordneten Ubergabe Mit Kinderzeichnungen und Dankesschreiben von Fluchtlingen 11 November 2015Im Januar 2016 stellten etwa 7 000 Menschen einen Asylantrag in Osterreich 470 Osterreichs neuer Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil ausserte am 5 Februar 2016 osterreichisches Militar konne in der Fluchtlingskrise in einer militarisch zivil gemischten Mission auf dem Balkan eingesetzt werden Aussenminister Sebastian Kurz ausserte am gleichen Tag es gebe eine starke Bereitschaft in Nordmazedonien und anderen Balkanstaaten den Zustrom zu reduzieren zu drosseln oder vielleicht sogar zu stoppen 470 Osterreich verlangte im Januar von der EU die Geldmittel zuruck die fur den Mehraufwand bei der Fluchtlingsversorgung 2015 angefallen seien Bei 11 000 Euro pro Fluchtling und 55 000 Personen uber den Kapazitatsgrenzen forderte Finanzminister Schelling am 25 Januar 2016 rund 600 Millionen Euro 471 Anfang Februar wurde bekannt dass osterreichische Behorden zwar die Daten und Fingerabdrucke aller Asylbewerber erfassten die die Landesgrenzen uberquerten aber anschliessend sofort wieder die Datensatze solcher Personen loschten die angaben in Deutschland einen Asylantrag stellen zu wollen Diese Datensatze werden von Osterreich auch nicht in die Europaische Fingerabdruckkartei ubertragen Beobachter vermuten dass sollte sich die lediglich mundliche Absprache zwischen Faymann und Merkel uber die Aussetzung des Dublin Abkommens als nichtig erweisen auf diese Weise verschleiert werden sollte dass die Personen ursprunglich aus dem sicheren Osterreich nach Deutschland kamen 472 Am 17 Februar gab die Innenministerin bekannt man wolle ab dem 19 Februar nur noch bis zu 80 Asylantrage pro Tag an der Sudgrenze akzeptieren Allerdings sollen bis zu 3 200 Personen pro Tag zum Zweck der Durchreise diese Grenze uberqueren durfen sofern sie angeben in einem anderen Land Asyl beantragen zu wollen Wird einer dieser beiden Grenzwerte erreicht wird die Einreise vorubergehend gestoppt Die Zahl der Asylantrage lag zum Zeitpunkt der Bekanntgabe dieser Obergrenze bei uber 200 am Tag 473 Slowenien gab daraufhin bekannt ebenfalls die Zahl der Fluchtlinge zu begrenzen und sich dabei im Rahmen der Quoten zu bewegen die Osterreich festgelegt hat Osterreich vereinbarte mit Nordmazedonien Serbien Kroatien und Slowenien dass die Fluchtlinge an der mazedonischen Grenzstadt Gevgelija erkennungsdienstlich erfasst werden Syrer Afghanen und Iraker werden dann mit der Eisenbahn nach Deutschland gebracht Alle anderen Fluchtlinge sollen an der griechisch mazedonischen Grenze abgewiesen werden 474 Das Heeres Nachrichtenamt HNA der Auslandsgeheimdienst der Republik Osterreich legte der Bundesregierung im Februar 2016 einen Strategischen Lageausblick 2016 vor Laut diesem Papier konnte die Dimension von 2015 noch durchaus ubertroffen werden 475 Die Experten befurchten dass ohne Veranderungen an den EU Aussengrenzen Osterreich zur Wartezone fur 500 000 Fluchtlinge werden konnte Die Rolle der Turkei in der Unterbindung der Migrationsstrome wird in der Analyse als keinesfalls kooperativ eingestuft und Libyen sei durch den Zerfall seines Staatswesens nur eingeschrankt handlungsfahig 476 Am 2 Marz 2016 bezeichnete Aussenminister Sebastian Kurz die Grenzoffnung im September 2015 und das damit verbundene Durchwinken der Fluchtlinge und Migranten von Griechenland nach Mitteleuropa als schweren Fehler 477 Er verwies auf die Unterbringung von 100 000 Fluchtlingen durch Osterreich ohne internationale Hilfe und die augenscheinlich schlechte Versorgung von nur 25 000 Menschen in Griechenland und forderte mehr Druck auf das Land auszuuben um die Versorgung zu verbessern 478 Am 27 April 2016 verabschiedete das Parlament eine umstrittene Gesetzesnovelle die es der Regierung erlaubt mit einer Notverordnung auf den Zuzug von Fluchtlingen zu reagieren Laut Verordnung durfen Fluchtlinge keine Asylantrage mehr an der Grenze stellen sie werden umgehend abgewiesen 479 Ende Mai 2016 verstarkte man die Polizeiprasenz am Brennerpass um zusatzliche Beamte nachdem vermehrt von Fluchtlingsgruppen berichtet wurde die sich von Italien kommend Zutritt nach Osterreich verschafften Italiens Premier Matteo Renzi wies diese Berichte zuruck 480 Die Ministerien in Osterreich trugen im August verschiedenste Daten zur rechtlichen Absicherung der Asyl Notverordnung zusammen die die Schliessung der Grenzen fur neue Asylbewerber beim Erreichen einer Obergrenze ermoglichen soll Neben dem Zusammenbruch der klassischen Versorgungssysteme der Grundversorgung bei einem Uberschreiten der Kapazitatsgrenzen wurde auf Kriminalitatsstatistiken und besonders auf die Grenzen bei der angemessenen Versorgung von Kindern hingewiesen So erhohte sich die Zahl der Kinder die wegen mangelnder Sprachkenntnisse dem Unterricht nicht folgen konnten 2015 durch Fluchtlingskinder um 30 Prozent auf 46 000 481 In der Bilanz des Jahres 2016 wurden in Osterreich 42 073 Asylantrage erfasst Davon wurden 36 030 fur ein Verfahren in Osterreich zugelassen die gesetzte Obergrenze von 37 500 habe man laut Innenministerium somit nicht erreicht 482 11 812 Personen die illegal die Grenzen uberquert hatten wurden 2016 in Tirol aufgegriffen Darunter stammten die grossten Gruppen aus Nigeria Marokko und Afghanistan Der uberwiegende Teil der Personen waren Manner die aus Italien eingereist waren 483 Am 28 Marz 2017 wandte sich Kanzler Kern an Kommissionsprasident Juncker um Osterreich von der Umverteilung der Fluchtlinge aus Griechenland und Italien abzumelden Kern verwies darauf dass im vorgesehenen Zeitraum zahlreiche Fluchtlinge aus diesen beiden Landern nach Osterreich eingereist waren und dort Asylantrage gestellt hatten ohne dass diese Zahlen bei der Zuweisung von Fluchtlingen uber das Umverteilungsprogramm der EU berucksichtigt worden seien 484 Innenminister Sobotka stellte in dem Zusammenhang fest dass noch immer etwa 85 Personen taglich aufgegriffen wurden die die Grenze Osterreichs illegal uberquert hatten 485 Nach der Nationalratswahl vom 15 Oktober 2017 bildete sich die Bundesregierung Kurz I eine OVP FPO Koalition Bundeskanzler Sebastian Kurz OVP tritt dafur ein dass im Mittelmeer gerettete Fluchtlinge nicht mehr nach Europa sondern in sichere Regionen oder die Herkunftslander zuruckgebracht werden sollten 486 Schweiz Bearbeiten Von 23 555 Asylbewerbern in der Schweiz 2014 kamen 29 aus Eritrea das bereits eine Diaspora in der Schweiz hat 16 kamen aus Syrien und 5 aus Sri Lanka Im ersten Halbjahr 2015 stieg die Zahl der Bewerber deutlich an Juli 2015 stellten 3805 Personen ein Asylgesuch das waren 70 mehr als im Vorjahresmonat 2234 Im 2 Quartal 2015 kamen von insgesamt 7384 Personen 3238 43 alleine aus Eritrea Fluchtlinge aus Syrien stellten eine Minderheit 390 487 Der Prasident der kantonalen Justiz und Polizeidirektoren rechnete im Oktober 2015 mit etwa 30 000 Asylgesuchen fur das Jahr 2015 488 Der Bundesrat hielt sich an das aktuelle Asylgesetz und somit an die Dublin III Regeln die SVP dagegen forderte die Einfuhrung eines Notrechts die Grunen wiederum eine Reform des Dublin Abkommens nach der Fluchtlinge nach Wirtschaftsstarke der einzelnen Staaten verteilt werden sollten Es wurde auch die Wiedereinfuhrung des Botschaftsasyls gefordert Letzteres musse gemass Bundesrat jedoch auf EU Ebene geschehen 489 Die grosste Gruppe der Asylsuchenden in der Schweiz waren bis September 2015 wie im Vorjahr Eritreer von denen etwa 9 000 einen Asylantrag stellten Im Oktober November 2015 wurden innerhalb einer Woche zudem uber tausend Afghanen aufgegriffen von denen die Schweizer Behorden annahmen sie hatten sich aus Deutschland und Osterreich kommend in die Schweiz begeben Da das Erfassungssystem in Deutschland nicht funktionierte befurchteten Schweizer Behorden dass den Personen ihre Anreise aus einem sicheren Drittstaat nur schwer zu beweisen sein wurde 490 Im Januar 2016 wurde bekannt dass Fluchtlinge bei der Einreise bis auf 1000 Schweizer Franken ihr gesamtes Vermogen zur Finanzierung ihres Aufenthaltes abgeben mussen Wenn sie die Schweiz binnen sieben Monaten verlassen erhalten sie das Geld zuruck 491 492 Die Schweizer Bevolkerung stimmte am 5 Juni 2016 fur eine Anderung des Asylgesetzes damit in Zukunft 60 der Asylverfahren innerhalb von 140 Tagen rechtskraftig entschieden werden 493 Im August 2016 stellte sich heraus dass die Schweiz zunehmend zum Transitland fur Fluchtlinge geworden war die nach Nordeuropa wollen Als Folge der ansonsten weitgehend geschlossenen Grenzen hatten Personen aus Italien kommend in der Schweiz zum Schein Asyl beantragt Aus organisatorischen Grunden wurden viele von ihnen von der Grenze nach Italien zu Unterbringungszentren in der Nahe der Grenze zu Deutschland gebracht Zum Teil setzten sie sich von dort ab bevor die Schweizer Behorden sie registriert hatten Rund 5 000 Personen waren seit Jahresanfang aus der Schweiz verschwunden 494 In 916 Fallen hatten deutsche Behorden im ersten Halbjahr 2016 Ruckubernahmeantrage an die Schweiz gestellt aber nur 71 Personen wurden ruckuberstellt 495 2016 wurden in der Schweiz 27 207 Asylantrage gestellt 496 Von Januar bis November 2016 brachen nach Angaben des SEM 8166 Bewerber ihr Asylverfahren in der Schweiz ab ohne das den Behorden zu melden Der grosste Teil dieser Personengruppe habe die Schweiz wohl verlassen 497 In 48 838 Fallen wurden im Jahr 2016 Personen hauptsachlich aus verschiedenen afrikanischen Staaten von Schweizer Behorden ohne gultigen Aufenthaltstitel aufgegriffen Viele dieser Menschen versuchten Deutschland oder Skandinavien zu erreichen ohne zuvor in der Schweiz einen Asylantrag zu stellen 498 2017 ging die Zahl der Asylgesuche um ein Drittel auf 18 088 Asylgesuche zuruck Das wichtigste Herkunftsland war weiterhin Eritrea 499 Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Fluchtlingskrise in Deutschland 2015 2016 nbsp Nachtbetrieb im Erstaufnahmezentrum Simbach am Inn 24 Oktober 2015Ab Ende August 2015 setzte das deutsche Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge BAMF Abschiebungen von Syrern in den Ersteinreisestaat aus und bearbeitete ihre Asylantrage selbst 500 Laut dem damaligen Innenminister Thomas de Maiziere lag die Zahl der 2015 in Deutschland registrierten Asylsuchenden bei 890 000 statt wie zuvor angenommen bei 1 1 Mio Hinzu kamen etwa 20 000 Kontingentfluchtlinge die direkt aus Lagern in Nachbarstaaten Syriens eingeflogen wurden Wie viele Personen 2015 16 unerlaubt nach Deutschland einreisten und sich nicht registrieren liessen ist unbekannt 501 502 Wegen Kapazitatsengpasses beim BAMF konnten 2015 nur 476 649 Schutzsuchende Antrag auf Asyl stellen und 282 726 Asylantrage entschieden werden 502 503 Das BAMF rechnete Ende 2015 damit dass die anerkannten syrischen Fluchtlinge im Schnitt einen Angehorigen pro Fluchtling im Rahmen des Familiennachzuges nachholen werden 2015 kamen etwa 428 000 Syrer nach Deutschland 504 Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung beklagte bereits am 21 April 2015 dass Deutschland Schweden und Frankreich die Hauptlast der Versorgung und Unterbringung der Fluchtlinge trugen wahrend andere europaische Staaten nichts taten 505 Ahnlich beklagte sich der Bundesinnenminister im August 2015 uber Griechenland und Italien die Fluchtlinge ohne ihre Asylantrage aufzunehmen in den Schengen Raum entliessen 506 Politiker suchten nach Massnahmen Bewerber aus sicheren Herkunftslandern mit aussichtslosen Asylantragen Personen die aus Serbien Bosnien Herzegowina Nordmazedonien dem Kosovo Albanien oder Montenegro gekommen waren das sind rund 46 schneller abzuschieben und beschlossen Antrage von solchen Personen bei der Bearbeitung vorzuziehen ohne jedoch von der Einzelfallprufung abzugehen 507 Uber die Anwendung des Dublin Abkommens kam es Ende August und Anfang September 2015 zu Gegensatzen bzw Missverstandnissen zwischen den Regierungen Ungarns Osterreichs und Deutschlands Weil in Deutschland eine Leitlinie des BAMF bekannt wurde die festlegte dass Fluchtlinge aus Syrien nicht in die Ankunftslander in der EU zuruckgeschickt wurden verbreitete sich das Gerucht Deutschland erlaube allen die Einreise Dem widersprachen Politiker spater 422 508 509 Anfang September 2015 beschloss Kanzlerin Merkel ohne Konsultation des Deutschen Bundestages Fluchtlinge aus Ungarn ohne Registrierung und Prufung des Asylanspruchs nach Deutschland einreisen zu lassen 510 Mitte September 2015 erklarten die Innenminister der Lander die Aufnahmekapazitaten fur weitgehend erschopft 511 Am 13 September wurde die vorubergehende teilweise Wiedereinfuhrung von Grenzkontrollen und die Aussetzung des Schengen Abkommens bekannt gegeben 512 Die Zahl der Fluchtlinge die in Bayern die Grenze nach Deutschland uberschritten hat innerhalb des Monats September mit mindestens 135 000 die Summe der Fluchtlinge die in den acht vorangegangenen Monaten dort ankamen uberschritten 513 Die Bundesregierung anderte Ende September ihre Haltung und begann das Dublin Abkommen gegenuber Osterreich erneut auszusetzen Mit dem Ziel die Grenzregion zu entlasten setzte Deutschland im September 2015 neben den Transporten die Osterreich bereits selbst durchfuhrte taglich bis zu acht Sonderzuge ein um Fluchtlinge aus dem osterreichischen Salzburg direkt in deutsche Erstaufnahmeeinrichtungen zu bringen 514 Die Einfuhrung von Grenzkontrollen senkte die Zahl der Neuankommlinge nicht sondern sie stieg weiter auf bis zu 10 000 Menschen am Tag Die Personen in den Sonderzugen wurden nicht mehr kontrolliert 515 Angesichts der hohen Belastungen fur die Bundeslander forderten diese eine zeitnahe Verminderung des Fluchtlingszuzugs 516 wahrend Bundespolitiker uber eher langfristig angelegte Losungen der Krise sprachen wie etwa uber die Beseitigung von Fluchtursachen Die Drohung des bayerischen Ministerprasidenten Horst Seehofer von Anfang Oktober sollten nicht unverzuglich Massnahmen zur Begrenzung der Fluchtlingsbewegung getroffen werden so werde man notfalls die Bundesregierung vor dem Verfassungsgericht verklagen und eigene Sicherungsmassnahmen ergreifen wurde von Bundespolitikern aller anderen Parteien kritisiert oder nicht ernst genommen 517 Die CSU nahm ihre Klagedrohung Anfang Mai 2016 zuruck 518 Am 29 September 2015 beschloss das Bundeskabinett ein Gesetzespaket mit wesentlichen Anderungen im Asylrecht Asylpaket I Die Anderungen sind uberwiegend am 24 Oktober 2015 in Kraft getreten Nach der Verlagerung der Balkanroute von Ungarn nach Slowenien waren die Erstaufnahmeeinrichtungen in Bayern von Munchen weg in den Raum Passau verlagert worden in Absprache mit Osterreich aber bewusst ohne dies publik zu machen Hunderte Fluchtlinge verschwanden im Herbst aus den zugewiesenen Notquartieren in ganz Deutschland Staatliche Stellen hatten zuvor die vorgeschriebene Registrierung der Personen beim Betreten Deutschlands nicht mehr vornehmen konnen 519 Ende Oktober begann das System der Verteilung unter der Last der massiven Zufuhrungen von Fluchtlingen aus Osterreich zusammenzubrechen Tausend Personen konnten am 25 Oktober nicht mehr untergebracht werden 456 Zeitweise herrschten chaotische Zustande 520 Am 27 Oktober 2015 wurden wieder Forderungen der CSU laut aus deren Reihen nun verlangt wurde bis zum 1 November die Politik der offenen Grenze mit Osterreich zu beenden 521 522 Ein in diesem Zusammenhang angesetztes Koalitionstreffen am 1 November mit dem Ziel die unkontrollierte Einreise ins Land bzw den unkontrollierten Aufenthalt von Fluchtlingen im Land durch die Schaffung von Transitzonen Vorschlag der CDU CSU oder alternativ durch Schaffung von Einreise und Registrierungszentren in ganz Deutschland Vorschlag der SPD zu unterbinden brachte keine Losung Dringlichst erwartete Beschlusse zur Entlastung der Kommunen um den weiteren Zuzug von Fluchtlingen schnellstmoglich wirksam und deutlich zu begrenzen wurden nicht gefasst Das Ultimatum verstrich fur alle Beteiligten folgenlos 523 Das bereits Anfang November 2015 vorgeschlagene Asylpaket II mit strengeren asylrechtlichen Regelungen dessen Inkrafttreten ursprunglich fur das Jahresende 2015 vorgesehen war wurde zunachst durch Gegensatze innerhalb der Regierungskoalition verzogert bis Ende Januar 2016 eine koalitionsinterne Einigung erfolgte 524 Der Gesetzgebungsprozess selbst dauert an Die Regierung war Anfang November 2015 nicht in der Lage zu beziffern wie viele Asylbewerber sich in den Erstaufnahmelagern befinden oder wie viele bereits auf die Gemeinden im ganzen Land verteilt wurden 525 Dass Verdachtige bei den sexuellen Ubergriffen in der Silvesternacht 2015 16 der Gruppe der Fluchtlinge und Migranten zugeordnet wurden verscharfte die Debatte um begrenzte Kapazitaten bei Aufnahme und Integration sowie um fehlende Moglichkeiten Personen aus dieser Gruppe aus Deutschland effektiv abzuschieben 526 527 Zudem starkte dieses Ereignis das Narrativ von nichteuropaischer Fremdheit und ontologischer Andersartigkeit in Bezug auf die Fluchtlinge Im Zusammenhang mit den Anschlagen in Paris und Brussel wurde somit die Vorstellung einer moralischen Krise hervorgerufen 528 In ihrer Regierungserklarung am 17 Februar 2016 sagte die Bundeskanzlerin sie werde sich weiterhin fur eine europaisch turkische Losung in der Fluchtlingsfrage einsetzen Ziel sei es die Zahl der Fluchtlinge spurbar und nachhaltig zu reduzieren um so auch weiterhin den Menschen helfen zu konnen die unseres Schutzes wirklich bedurfen Dieses Ziel soll durch die Bekampfung der Fluchtursachen den Schutz der EU Aussengrenzen insbesondere der Grenze zwischen Griechenland und der Turkei und einen geordneten und gesteuerten Fluchtlingszuzug erreicht werden 529 Deutschland sicherte nach den Aussagen osterreichischer Politiker Griechenland eine Beibehaltung der Politik der offenen Grenzen zu 530 531 im Gegensatz dazu beklagte aber der deutsche Innenminister de Maiziere offentlich am 21 Februar dass die Zahl von bis zu 3 200 Fluchtlingen die Osterreich taglich an Deutschland weiterreichen wolle zu hoch sei Diese deutsche Position bei der die Fluchtlinge wegen einer Zusicherung der deutschen Bundesregierung letztlich in Osterreich stranden wurden sorgte fur diplomatische Verstimmungen 530 532 Erkenntnisse daruber wie viele Fluchtlinge sich uberhaupt in Deutschland befinden konnten von den Behorden auch bis Ende April 2016 nicht vorgelegt werden Der Bundesinnenminister schatzte dass eine sechsstellige Zahl von Neumigranten unregistriert irgendwo in Deutschland lebe 533 Anfang Juni schatzte das BAMF die Ziffer der Personen die 2015 angekommen war von denen man aber noch keine erkennungsdienstlichen Informationen habe auf rund 150 000 534 Im Juni 2016 war die Bundespolizei nach einem internen Bericht nicht mehr in der Lage die illegale Einwanderung wirksam zu bekampfen oder zu dokumentieren Durch Personalmangel und die offenen Grenzen konnten zahlreiche Personen illegal nach Deutschland gelangen Ein erheblicher Anteil der illegalen Einwanderung soll sich demnach mittlerweile von Osten kommend nach Deutschland bewegen darunter unvermindert viele Tschetschenen Auch Fluchtlinge aus der Schweiz deren Asylantrage dort abgelehnt wurden tauchten vielfach vor der Abschiebung dort unter und wurden sich nach Einschatzung der Leiterin des Schweizer Staatssekretariats fur Migration nach Deutschland begeben 535 Nach Angaben der Bundesregierung lebten bis zum 30 Juni 2016 549 209 rechtskraftig abgelehnte Asylsuchende aus verschiedenen Grunden in der Bundesrepublik davon 406 065 seit mehr als sechs Jahren 536 Etwa die Halfte der abgelehnten Antragssteller erhielt ein unbefristetes Aufenthaltsrecht ein Drittel ein befristetes Aufenthaltsrecht etwa 100 000 insgesamt 168 212 erhielten eine Duldung davon 37 020 Menschen wegen fehlender Reisedokumente 537 Von den rechtskraftig abgelehnten Asylsuchenden waren Stand Ende 2016 207 484 ausreisepflichtig 54 437 davon ohne Duldung 2016 wurden 25 375 abgelehnte Asylbewerber in ihre Herkunftsstaaten oder andere europaische Staaten zuruckgeschickt 538 Von Januar bis Ende Juli 2017 wurde uber 444 000 Asylantrage entschieden 107 000 Personen wurden nach Angaben des BMI neu als Asylsuchende in Deutschland registriert 539 Frankreich Bearbeiten Frankreichs Regierung erklarte sich 2015 bereit in den nachsten zwei Jahren insgesamt 24 000 Fluchtlinge aufzunehmen 540 Es gab lang anhaltende Streitigkeiten mit Grossbritannien weil tausende im Lager Dschungel von Calais gestrandete Migranten hofften von dort durch den Eurotunnel nach Grossbritannien zu gelangen 541 Im Juni 2015 wurde die italienische Grenze bei Menton im Zuge der Fluchtlingskrise in Ventimiglia 2015 kurzfristig gesperrt die erste gravierende Blockade einer Schengen Innengrenze 327 Ende August 2015 kritisierte die damalige Regierung Ungarns Grenzzaun scharf 542 und favorisierte eine Problemlosung an den Aussengrenzen der EU und in den Herkunftslandern Anfang September 2015 erwog die Regierung franzosische Luftstreitkrafte in Syrien gegen den IS einzusetzen 543 544 Am 27 September gab die Regierung Luftangriffe bei Deir Ezzor in Syrien bekannt 545 Auch wegen der relativ hohen Arbeitslosigkeit in Frankreich anhaltender Probleme mit der Integration muslimischer Einwanderer aus ehemaligen franzosischen Kolonien und des Erstarkens des rechtsgerichteten Front National war Frankreich tendenziell gegen eine EU Fluchtlingsquote Infolge der Terroranschlage vom 13 November 2015 in Paris forderte Frankreichs Premierminister Manuel Valls am 25 November 2015 nicht mehr so viele Fluchtlinge nach Westeuropa zu lassen und die EU Aussengrenzen besser zu kontrollieren 546 Valls sagte in einem Interview am 22 Januar 2016 Europa konne nicht alle Fluchtlinge aus den Kriegsgebieten des Irak und Syriens aufnehmen Dies wurde zur Destabilisierung der europaischen Gesellschaften fuhren wie unter anderem die Ereignisse zu Silvester in Koln gezeigt hatten Gefragt ob er Bundeskanzlerin Merkel aufgrund ihrer Einladung an die Fluchtlinge die Schuld an der Migrationskrise gebe vermied Valls eine direkte Antwort Er sage nicht dass dies ein Fehler gewesen sei aber jede Botschaft die ein Politiker heutzutage ausspreche verbreite sich in Windeseile uber die sozialen Netze bis nach Nordafrika und in den Nahen Osten Die entschiedene Botschaft musse jetzt sein dass nicht jeder Migrant in Europa willkommen sei 547 Valls lehnte am 13 Februar 2016 auf der Munchner Sicherheitskonferenz Merkels Plan ab Fluchtlinge nach einem Kontingentsystem auf die EU Staaten umzuverteilen Wichtig sei die Botschaft dass Europa keine Fluchtlinge mehr aufnehme 548 In Frankreich wurden 2016 nach Frontex Angaben rund 11 000 Personen aufgegriffen die zuvor in Italien einen Asylantrag gestellt oder bereits wegen illegalem Grenzubertritt erfasst worden waren Der uberwiegende Teil dieser Personengruppe war uber das Mittelmeer nach Italien gelangt Zudem wurden rund 1200 Menschen aufgegriffen die sich aus Spanien und Portugal kommend nach Frankreich gekommen waren 549 Nachdem am 1 Oktober 2017 ein ausreisepflichtiger Tunesier im Bahnhof Marseille Saint Charles zwei junge Frauen mit einem Messer ermordet hatte gab der Abgeordnete Guillaume Larrive an dass sich etwa 500 000 Personen illegal in Frankreich aufhalten wurden mehr als die Halfte davon abgelehnte Asylbewerber Die genauen Zahlen uber straffallige Auslander ohne Aufenthaltsgenehmigung halt das Innenministerium geheim Frankreich attestierte den tunesischen Behorden eine Verschleppungsstrategie mit der sie Fristen verstreichen liessen so dass europaische Staaten Tunesier kaum erfolgreich zuruckschieben konnen 550 Staatsprasident Emmanuel Macron kundigte an alle Auslander in einer illegalen Situation die eine wie auch immer geartete Straftat begingen abzuschieben 551 Im Juli 2018 schatzte ein Bericht von zwei Parlamentariern dass sich mittlerweile bis zu 400 000 illegale Einwanderer allein im Departement Seine Saint Denis im Grossraum Paris aufhielten Jede Woche kamen bis zu 550 Personen aus Italien kommend in Paris hinzu 552 Belgien Bearbeiten Belgien erklarte sich im September 2015 bereit aus Deutschland 250 Fluchtlinge aus Bayern zu ubernehmen 553 Ebenfalls im September 2015 erschienen belgische Regierungsvertreter in einer Fluchtlingsunterkunft in Bielefeld Von dort sollen sie noch vor deren Registrierung 39 Fluchtlinge nach Belgien verbracht haben deren Bildungsniveau durchweg hoch gewesen sein soll 554 Niederlande Bearbeiten Die Niederlande unterstutzten die spater gescheiterten Verteilungsplane der Europaischen Union vom Sommer 2015 nach denen sie rund 2000 Fluchtlinge hatten aufnehmen sollen 555 Im Spatsommer 2015 diskutierte man eine hartere Asylpolitik die abgelehnte Asylbewerber vollstandig von den sozialen Sicherungssystemen des Landes ausschliessen wurden Kritik von UN Vertretern wies Regierungschef Rutte zuruck man konne keine Leute versorgen die sich schlicht weigerten zu gehen 556 Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Grossbritannien erklarte sich 2015 bereit in den nachsten funf Jahren insgesamt 20 000 Fluchtlinge aufzunehmen 540 Die Regierung stand der Zuwanderung durch Asylsuchende skeptisch gegenuber und beteiligte sich beispielsweise nicht an der Rettungsaktion europaischer Marinen fur Bootsfluchtlinge im Mittelmeer Triton weil man befurchtete dass das nur den Nachzug von noch mehr Fluchtlingen nach sich zoge 557 Uber 3000 Fluchtlinge errichteten bei Calais ein illegales Lager als Ausgangspunkt fur selten erfolgreiche Versuche den Armelkanal auf Lastwagen durch den Eurotunnel zu uberqueren Die britische Regierung reagierte mit einem Ausbau der Tunnelsicherung 541 Im August 2015 beklagte die damalige Innenministerin Theresa May das Schengen Abkommen an dem Grossbritannien nicht teilnimmt habe mit seinem grenzenlosen Verkehr innerhalb Europas die Fluchtlingskrise verscharft May kritisierte die EU Kommission die von diesem System nicht abrucken wolle 558 Premierminister David Cameron hatte unter innenpolitischem Druck von Zuwanderungsgegnern zunachst versprochen nicht mehr als 1000 Syrer aufzunehmen Weiteren 5000 Menschen die sich aus Syrien auf eigene Faust nach Grossbritannien durchgeschlagen hatten hatte man jedoch Asyl gewahrt Die Regierung verwies in der Debatte Kritiker auf ihr Engagement fur Fluchtlinge in den Nachbarlandern Syriens 559 114 Fluchtlinge aus Syrien und dem Libanon deren Boote im September 2015 vor Zypern von Rettern aufgebracht und zu den dortigen britischen Stutzpunkten Akrotiri und Dekelia geschleppt wurden baten nach Ausschreitungen in ihrem Lager Anfang November 2015 den britischen Premierminister Cameron um Aufnahme im Vereinigten Konigreich Die britische Regierung wollte jedoch verhindern dass ihre Gebiete auf Zypern zum Ziel von Fluchtlingen werden die nach Grossbritannien wollen und stellte die Menschen vor die Wahl entweder in Zypern um Asyl zu ersuchen oder in ihre jeweiligen Heimatlander zuruckgebracht zu werden 560 Mehrere Fluchtlinge die dort bereits seit 1998 in sechs Familienverbanden in aufgegebenen Armeeunterkunften unter menschenunwurdigen Bedingungen leben versuchten auf dem Rechtsweg Zugang ins Vereinigte Konigreich zu erlangen 561 Anfang 2016 gab ein britisches Gericht einer Klage von Menschenrechtslobbyisten statt setzte das Dublin III Abkommen ausser Kraft und berief sich dabei auf Artikel 8 der Europaischen Menschenrechtskonvention Fluchtlinge mit Verwandten im Vereinigten Konigreich sollten aus dem Fluchtlingslager bei Calais einreisen durfen obwohl sie in Frankreich kein Asylantrag beantragt hatten 562 Das britische Innenministerium gab im April 2016 an dass unbegleitete minderjahrige Fluchtlinge abgeschoben werden konnen sobald sie volljahrig sind und nach Einschatzung der Behorde keinen Schutz mehr benotigen Nach Presseinformationen waren damals 445 volljahrig Gewordene auch in Krisengebiete abgeschoben worden 563 In Grossbritannien wurde Deutschlands Rolle in der Krise 2015 teils sehr kritisch gesehen Offentliche Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurden als Ausserkraftsetzung des Dubliner Ubereinkommens und als Einladung zur Migration nach Europa gesehen 564 Berlin habe die Vertrage von Dublin und Schengen einseitig ausser Kraft gesetzt und bringe andere Mitgliedstaaten gegen sich auf Aus britischer Sicht waren viele der nach Europa drangenden Menschen nicht unmittelbar an Leib und Leben bedroht sondern verliessen sichere Lager oder Regionen ohne Krieg oder Verfolgung Deshalb solle man nur Fluchtlinge aus den Lagern in der Turkei im Libanon und in Jordanien aufnehmen 565 Brexit Befurworter betonten vor dem Brexit Referendum am 23 Juni 2016 die EU habe im Sommer 2015 die Kontrolle uber einen Teil ihrer Aussengrenze verloren 566 Beim Referendum votierten 51 89 der Abstimmenden fur einen Brexit Fur 2016 prognostizierte die Denkfabrik Overseas Development Institute 43 000 Asyl Beantragende im Konigreich dies werde rund 620 Millionen Pfund Kosten verursachen 567 Im Februar 2017 reduzierte die Regierung das Umsiedlungsprogramm fur 3000 Fluchtlingskinder die man ursprunglich aus Europa ins Konigreich hatte holen wollen auf 350 Kinder Innenministerin Rudd sagte zur Begrundung man wolle nicht dass sich mehr Kinder auf den gefahrlichen Weg nach Europa machen 568 2019 wurden in Grossbritannien 35 566 Asylantrage gestellt mehr als doppelt so viele wie 2010 569 Innenministerin Priti Patel kundigte im Oktober 2020 auf dem Online Parteitag der Tories eine Generaluberholung des britischen Asylrechts im Jahr 2021 an 570 In den Monaten zuvor hatten Tausende Migranten von Frankreich aus den Armelkanal mit kleinen Schlauchbooten uberquert um in Grossbritannien Asyl zu beantragen 571 Polen Bearbeiten Polens liberal konservative Koalitionsregierung aus Platforma Obywatelska und Polskie Stronnictwo Ludowe zeigte sich zunachst gegenuber der Aufnahme von Fluchtlingen uneinig Insbesondere gegenuber der Aufnahme von Muslimen war man skeptisch Eine Ausnahme stellte die Aufnahme von 150 christlichen Syrern dar die im Sommer 2015 nach Polen kamen und von einer privaten polnischen Hilfsorganisation unterstutzt wurden 572 Jedoch soll von diesen nach Angaben vom Oktober 2015 die Halfte das Land auf eigene Initiative wieder verlassen haben und nun in Deutschland leben 573 Im Herbst 2015 sagte die polnische Regierung zu sie werde in den nachsten zwei Jahren freiwillig 7000 Fluchtlinge aufnehmen Gegenuber einer verpflichtenden Verteilungsquote innerhalb der EU ausserte sich Ministerprasidentin Ewa Kopacz wie ihre Amtskollegen aus Ungarn Tschechien und der Slowakei ausserst skeptisch 211 Nach dem Sieg der nationalkonservativen PiS bei den Parlamentswahlen am 25 Oktober 2015 sagte Polens neue Ministerprasidentin Beata Szydlo nach teils widerspruchlichen Aussagen zu die zuvor gemachte Zusage der Vorgangerregierung doch einzuhalten jedoch nicht auszuweiten Insgesamt spricht sie sich fur eine Losung der Fluchtlingskrise ausserhalb der Grenzen der EU aus 574 Ein fur den Sieg ihrer Partei nicht unwesentlicher Aspekt war laut Beobachtern jedoch die gegenuber weiteren Zusagen abwehrende Haltung 575 Die bereits aufgenommenen Fluchtlinge wurden bislang in ehemaligen Kasernen untergebracht Im Winter 2015 war es teilweise auf Initiative des rechtsextremen RN in einigen polnischen Stadten zu Demonstrationen gegen die Aufnahme von Fluchtlingen aus muslimischen Landern gekommen 576 Nach den Terroranschlagen in Brussel widerruft Ministerprasidentin Beata Szydlo die im Herbst 2015 getroffene Zusage offentlich in einem Interview gegenuber dem Fernsehsender Superstacja 577 Slowakei Bearbeiten Die Regierung Robert Fico II wehrt sich wie die von Polen und Ungarn gegen verpflichtende Aufnahmequoten fur Asylbewerber 2015 beantragten in der Slowakei nur 169 Menschen Asyl weitere 149 syrische Christen wurden aus humanitaren Grunden direkt aus einem Fluchtlingslager im Irak eingeflogen Gegen den Plan der Europaischen Union bereits 2014 in der EU angekommene Fluchtlinge nach einem festen Schlussel auf die Mitgliedslander zu verteilen klagte die slowakische Regierung im Dezember 2015 Ministerprasident Robert Fico nahm die sexuellen Ubergriffe in der Silvesternacht 2015 16 in Deutschland zum Anlass anzukundigen keine muslimischen Fluchtlinge mehr aufnehmen zu wollen 578 Fico betonte Ende Februar 2016 dass fur sein Land jeder Fluchtling der uber Osterreich oder Ungarn die Slowakei erreiche ein illegaler Migrant sei 579 Die Regierung war von April 2012 bis zur Parlamentswahl in der Slowakei 2016 eine Einparteienregierung 580 Bei der Wahl erhielt Ficos Partei Smer 28 3 nach 44 4 bei der Wahl zuvor Fico bildete eine aus vier Parteien bestehende Koalitionsregierung die Regierung Robert Fico III Tschechien Bearbeiten Die Regierung Bohuslav Sobotka lehnt verpflichtende Aufnahmequoten fur Asylbewerber ab Man erklarte sich 2015 jedoch bereit 150 Iraker christlichen Glaubens aufzunehmen Nachdem sich jedoch 25 Personen aus dieser Gruppe im Marz 2016 aus Tschechien nach Deutschland abgesetzt hatten um dort Asyl zu beantragen stellte die Regierung das Projekt ein Innenminister Milan Chovanec gab bekannt dass die Fluchtlinge die sich absetzen wollten den guten Willen des tschechischen Staates missbraucht hatten und in den Irak zuruckgebracht werden sollen 581 Man wolle sich nicht am Reiseservice fur Migranten beteiligen 582 Die Personen sollten zunachst nicht nach Tschechien zuruckgebracht werden 583 spater wurde bekannt dass nur funf von ihnen in Deutschland bleiben sollen weil dort bereits einem Verwandten Asyl gewahrt worden sei Die ubrigen 20 Fluchtlinge sollten aus Deutschland zuruckgebracht werden und wie 16 weitere die sich spater ebenfalls nach Deutschland begeben wollten unter polizeiliche Aufsicht gestellt werden 584 Das verhinderten 17 von ihnen indem sie in Deutschland zunachst alle Rechtsmittel gegen den Abschiebeentscheid ausschopften und sich anschliessend im Juni 2016 der Abschiebung entzogen indem sie sich unter den Schutz des Kirchenasyls der Herrnhuter Brudergemeine stellten Die Frist zur Ruckfuhrung nach Tschechien lief am 23 Dezember aus 585 Der Herrnhuter Missionshilfe gelang es die Menschen bis zum Ablauf der Frist im Kirchenasyl zu halten Anschliessend konnten sie Asyl in Deutschland beantragen 586 Danemark Bearbeiten Danemark wo noch 2014 doppelt so viele Menschen wie 2013 Asyl beantragt haben war eines der wenigen Lander in denen im September 2015 die Zahl der Antrage niedriger war als im September 2014 587 Danemark hat seine Asyl und Einwanderungspolitik in den letzten Jahren immer weiter verscharft Heute gilt die danische Gesetzgebung dazu als eine der strengsten in Europa 588 Die nach der Folketingswahl am 18 Juni 2015 gebildete Regierung Lars Lokke Rasmussen II halbierte die Sozialleistungen fur Fluchtlinge annahernd und liess im Sommer 2015 Anzeigen in libanesischen Zeitungen schalten die uber diese Verscharfungen informierten 589 Im November 2015 wurden Plane bekannt die Unterbringung von Fluchtlingen in Zelten auch im Winter nicht zu beenden 590 Im Dezember 2015 beschloss das danische Parlament Fluchtlingen mitgefuhrtes Bargeld bis auf etwa 350 Euro abzunehmen und es fur ihre Unterbringung und Versorgung zu verwenden 491 492 Am 26 Januar 2016 erschwerte das Parlament den Familiennachzug befristete die Aufenthaltsgenehmigungen und legte den Selbstbehalt auf 10 000 Kronen etwa 1340 Euro fest 591 Nachdem Schweden ab dem 4 Januar 2016 Passkontrollen an der Oresundbrucke eingefuhrt hatte teilte die danische Regierung am selben Tag mit an der Grenze zu Deutschland vorubergehend ebenfalls Passkontrollen einzufuhren 592 Man werde allerdings nicht alle Reisenden kontrollieren 593 Die Kontrollen sollten zunachst zehn Tage dauern von der Moglichkeit der Verlangerung machte man mehrmals Gebrauch Zuletzt wurden die Grenzkontrollen am 2 Mai 2016 fur weitere 30 Tage verlangert 594 Im August 2016 teilte die danische Regierung geplante Verscharfungen mit etwa schnellere Abschiebung abgelehnter Asylbewerber und erschwerten Zugang zu Sozialleistungen In den ersten sieben Monaten 2016 beantragten rund 4 700 Menschen in Danemark Asyl 595 Danemark trat Ende 2017 aus dem Quotensystem der UN Fluchtlingsorganisation UNHCR aus Man hatte sich dort in der Vergangenheit zur Ubernahme von jahrlich 500 Menschen bereiterklart die zuvor vom UNHCR ausgewahlt wurden 596 siehe auch Einwanderung und Einwanderungspolitik in Danemark seit 1945 Schweden Bearbeiten Schweden war lange Zeit das Land mit der grosszugigsten Asylpolitik und nahm bereits vor der Fluchtlingskrise relativ zur Bevolkerungszahl von nur 9 8 Millionen Einwohnern viel mehr Fluchtlinge auf als jeder andere EU Staat 597 Schweden hat weniger als 2 der Einwohner und weniger als 2 5 der kaufkraftbereinigten Wirtschaftsleistung der EU 2014 wurden insgesamt 81 300 Fluchtlinge in Schweden aufgenommen 598 Fluchtlinge erhielten nach der Anerkennung eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung und konnten nach vier Jahren Aufenthalt die schwedische Staatsburgerschaft erwerben Bei Wohnraumbeschaffung Familiennachzug und finanzieller Versorgung der Fluchtlinge wurde in Schweden sehr grosszugig verfahren Anfang Herbst stellten wochentlich 10 000 Fluchtlinge in Schweden Asylantrage Wegen der standig steigenden Fluchtlingszahlen und auch wegen der fehlenden Solidaritat anderer EU Staaten sah sich die damalige schwedische Regierung Regierung Lofven I eine seit Oktober 2014 regierende Minderheitsregierung Ende November 2015 gezwungen Verscharfungen im Asylrecht anzukundigen Auf Beschluss des schwedischen Parlaments wurden Mitte Dezember die bereits von Polizei und Transportunternehmen durchgefuhrten Passkontrollen auf den Fahren auf Busse und Zuge ausgedehnt die aus Danemark und Deutschland kommen Fluchtlingen ohne Dokumente wurde die Einreise verwehrt Geplant war nun den Familiennachzug zeitlich zu begrenzen und nur noch zu gestatten wenn die finanzielle Selbstversorgung nachgewiesen werden konnte praktisch war dies meist unmoglich Die stark gestiegene Zahl unbegleiteter Minderjahriger sollte durch medizinische Alterstests uberpruft und begrenzt werden 599 Ausserdem war vorgesehen anerkannten Fluchtlingen fortan nur auf drei Jahre befristete Aufenthaltserlaubnisse zu erteilen 600 Bereits bei der Wahl zum Schwedischen Reichstag 2014 erreichte die rechtspopulistische Partei Sverigedemokraterna knapp 13 der Stimmen in Umfragen vom August 2015 erreichte sie 23 25 mehr als jede andere schwedische Partei 601 602 Die Rechtspopulisten hatten als einzige Partei Schwedens seit Jahren dafur geworben weit weniger Fluchtlinge ins Land zu lassen als bisher Sie wollten mit Anzeigen in turkischen Zeitungen Fluchtlinge davon abhalten von der Turkei aus nach Schweden zu migrieren 603 Die Prognose fur die Zahl der 2015 gestellten Asylantrage wurde im Spatsommer 2015 von 90 000 auf 74 000 gesenkt weil man hoffte die im Vergleich zu Deutschland langen Bearbeitungszeiten wurden potentielle Asylbewerber von einer Antragstellung in Schweden abhalten 604 In Anbetracht der Verscharfung der Gesamtlage anderte man die Schatzung im Oktober 2015 auf bis zu 190 000 Asylsuchende im Jahr 2015 und teilte mit man werde diese wohl nicht alle in winterfesten Unterkunften unterbringen konnen Die zusatzlichen Kosten der erhohten Bewerberzahl bezifferte man auf 7 4 Milliarden Euro 605 Beim Besuch eines Aufnahmezentrums fur Fluchtlinge Ende Oktober 2015 ausserte Schwedens Ministerprasident Stefan Lofven Wir sind in Schweden an der Grenze unserer Aufnahmekapazitat 603 Mehr als 35 000 der 88 300 unbegleiteten minderjahrigen Fluchtlinge die 2015 in die EU gekommen waren gingen nach Schweden Nur 2 847 davon waren weiblich 606 Anfang November 2015 erklarte Lofven die Kapazitaten seien nun uberdehnt bereits in Schweden befindliche Fluchtlinge mussten auf andere EU Lander verteilt werden mussten Eine Nachrichtenagentur verbreitete in dem Zusammenhang eine Kapazitat von bis zu 54 000 Personen 607 Am 11 November 2015 gab die Regierung Lofven bekannt ab dem 12 November wieder Grenzkontrollen durchzufuhren Von dieser Massnahme die zunachst auf zehn Tage befristet wurde waren die Zug und Autotrassen auf der Oresundbrucke sowie die Fahrverbindungen in Sudschweden betroffen 608 Seit dem 4 Januar 2016 muss sich jede Person ausweisen die aus Danemark nach Schweden einreisen mochte 609 Am 7 Januar verlangerte Schweden diese Regelung bis zum 8 Februar 2016 610 Am 28 Januar 2016 kundigte der schwedische Innenminister an 80 000 Asylbewerber die Halfte der 2015 Aufgenommenen abzuschieben 611 Im Juni 2016 verscharfte die Regierung die Regeln fur Familiennachzug und beschrankte die Vergabe von dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen fur Fluchtlinge unter 25 Jahren auf solche mit abgeschlossener Schulausbildung die auf keine staatliche Unterstutzung angewiesen sind 612 Drei Jahre spater wurde die Verscharfung der Regeln fur Familiennachzug aufgehoben 613 Finnland Bearbeiten Nahezu zeitgleich mit den anderen skandinavischen Staaten fuhrte Finnland zum Jahreswechsel 2015 2016 ebenfalls verstarkte Pass und Visakontrollen ein Sie machte die Vorlage gultiger Personaldokumente zur Voraussetzung fur die Nutzung der Fahrschiffe die Deutschland und Finnland miteinander verbinden 614 Etwa 32 000 Antragsteller wurden dort im Laufe des Jahres 2015 registriert Ende Januar 2016 kundigte die Regierung an dass sie etwa 20 000 in Finnland abgelehnte Asylbewerber wieder abschieben wird 615 In den ersten beiden Monaten des Jahres 2016 uberquerten noch rund 800 Fluchtlinge aus Russland kommend die Grenze bei Salla nach Finnland 616 Im Marz 2016 vereinbarten die Regierungen Finnlands und Russlands dass nur diejenigen Personen die Grenzen uberqueren durfen die die Staatsburgerschaft einer der beiden Lander besitzen 617 Norwegen Bearbeiten Norwegen ist kein EU Mitglied aber Mitglied des Schengener Abkommens und der Nordischen Passunion Anfang Oktober prognostizierte die Regierung Norwegens bis zu 25 000 Asylsuchende im Jahr 2015 Zuvor hatte man die Schatzung fur 2015 bereits zweimal erhohen mussen 618 Mitte Oktober 2015 teilte man mit keine syrischen Fluchtlinge mehr zu akzeptieren die uber die Nordgrenze aus Russland einzureisen versuchten Sie wurden nicht vor Krieg Hunger und Armut fliehen und benotigten den Schutz Norwegens nicht 619 Die Zahl der so eingereisten Personen war von 12 2014 auf 1200 bis Anfang Oktober 2015 angewachsen 620 621 Daraufhin stauten sich Ende Oktober rund 500 Fluchtlinge auf der russischen Seite der Grenze Einige ersuchten Russlands Prasident Putin in einer Bittschrift um seine Unterstutzung 621 Der Anspruch auf Asyl soll nach dem Willen der Regierung Solberg zunachst auf funf Jahre begrenzt sein Wenn sich die Lage in den Herkunftslandern dann gebessert hat mussen die Asylsuchenden zuruckkehren Das schliesst auch Familienangehorige mit ein 622 Gestutzt auf den Erfolg der danischen Abschreckungsoffensive mit dem Ziel der Absenkung der Asylbewerberzahlen startete auch die norwegische Regierung im Herbst 2015 ein Massnahmenpaket zur Abschreckung von Asylsuchenden im Internet und in Printmedien So wendete man sich beispielsweise speziell an Afghanen die versuchen das Land uber Russland kommend zu betreten und drohte ihnen mit einer Abschiebung nach Kabul 623 Potentielle Bewerber sollen auch mit Informationen uber eine Kurzung der Bezuge abgeschreckt werden 624 625 Am 26 November 2015 teilte die Regierung mit an den Landesgrenzen von nun an starker zu kontrollieren und nur Fluchtlinge mit gultigen Papieren einreisen zu lassen Man werde die Fahrunternehmen anweisen nur Personen an Bord der Fahren zu lassen die die notigen Einreisedokumente vorlegen konnen 626 Personen ohne ein Identitatsdokument mussen Norwegen nun innerhalb von 48 Stunden verlassen 627 Die Regierung erklarte Russland zum sicheren Drittland und begann im Dezember 2015 nach einem Asylschnellverfahren mit der Abschiebung von Personen die in den Monaten zuvor von dort eingereist waren 628 Baltikum Bearbeiten Von insgesamt 63 syrischen und irakischen Fluchtlingen die in Lettland untergebracht waren setzten sich 34 nach Medienberichten 2016 nach Deutschland ab Von 90 Fluchtlingen aus Syrien und dem Irak die Litauen aufgenommen hatte verschwanden 72 vermutlich nach Deutschland Lediglich in Estland waren nach Presserecherchen vom November 2016 alle 77 aufgenommenen Personen anwesend Die EU Kommission liess verlauten dass die Fluchtlinge die das EU Land in das sie umgesiedelt wurden selbststandig verlassen am neuen Standort weder arbeiten noch finanzielle Unterstutzung erhalten konnten und dass man sie zuruckbringen wurde 629 Litauen Bearbeiten Als Reaktionen auf EU Sanktionen gegen Belarus drohte dessen Prasident Alexander Lukaschenko er werde Fluchtlinge aus Kriegsgebieten nach Litauen und damit in die Europaische Union passieren lassen Nachdem uber hundert Fluchtlinge am Tag Litauen uber die fast 680 Kilometer lange Grenze zwischen Litauen und Belarus erreichten rief Litauen im Juli 2021 den Notstand aus 630 Litauens Aussenminister Gabrielius Landsbergis erklarte Belarus bereichere sich mit dem Vertrieb von Tickets an der Schleusung und bezeichnete den Vorgang als hybride Kriegsfuhrung gegen sein Land 631 Integration BearbeitenDie Integration von Zugewanderten erfordert integrationspolitischen Realismus jenseits von Multikulturalismus und Kulturpessimismus Konflikte die den meisten Integrationsprozessen inharent sind sollten deshalb als Herausforderung zur Vergewisserung und Uberprufung des Normengerusts dienen 632 In der Migrationsforschung wird zwischen Sozialintegration struktureller Integration kultureller Integration und identifikatorischer Integration unterschieden siehe hierzu Vier Dimensionen der Integration Bei der Sozialintegration geht es um die Integration in den gesellschaftlichen Zusammenhang insbesondere im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt Hierfur ist der Erwerb von Wissen Kompetenzen und Fertigkeiten zur Integration in den Arbeitsmarkt notwendige Voraussetzung Kontakte und Beziehungen zu Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft sind sehr forderlich wahrend die Beschrankung auf die eigene ethnisch soziale Gruppe und das Entstehen ethnischer Kolonien von erheblichem Nachteil ist Unterdurchschnittlicher Kontakt zu Netzwerken der Aufnahmegesellschaft wirken sich beim Bildungserfolg und bei der Lehrstellen bzw Arbeitsplatzsuche negativ aus 633 Sprachbarrieren gelten als die Hauptursache fur die Verzogerung bei der Integration Auch die Alphabetisierung spielt eine Rolle Rund 15 Prozent der Fluchtlinge vor allem Frauen konnen nicht lesen und schreiben 634 Daruber hinaus ist das Lernen von Normen und Wertvorstellungen der Aufnahmegesellschaft von Bedeutung fur die Integration 635 Im Bereich der sozialen Integration wird haufig der Sport 636 637 sowie Familiennachzug 638 als forderlich fur die Integration bezeichnet Strukturelle Integration ist erreicht wenn Integrationsindikatoren wie die Verteilung der Bildungsabschlusse Arbeitslosen und Transferleistungsquoten etc in der Gruppe der Zuwanderer ahnlich ist wie in der Gesamtbevolkerung 639 Die Integration von Fluchtlingen wird eng mit der Teilhabe am Arbeitsmarkt verknupft Studien zufolge sind Fluchtlinge mit erheblichen Hindernissen beim Zugang zu Beschaftigung konfrontiert Sie unterliegen wahrend des Asylverfahrens ggf einem zeitweiligen Arbeitsverbot spater gehoren zu den anfalligsten Gruppen unter den Nicht EU Burgern auf dem Arbeitsmarkt Die Erfahrung mit Fluchtlingen zeigt dass die Erwerbsquote um 15 20 Prozent niedriger liegt als bei Einheimischen Insbesondere Frauen sind haufig erwerbslos 640 In Deutschland lag die Beschaftigungsquote von Fluchtlingen 2018 bei 27 Prozent Laut einer alteren Studie des Instituts fur Arbeitsmarkt und Berufsforschung dauert es rund funf Jahre bis die Beschaftigtenquote von Fluchtlingen bei 50 Prozent liegt Es ist nach 14 Jahren mit einem Hochststand von 75 Prozent zu rechnen Andere Zuwanderer erreichen diese Quoten etwa doppelt so schnell 634 Kulturelle Integration erfolgt durch den Erwerb von Kompetenzen die fur die Kommunikation und das Handeln in der Aufnahmegesellschaft erforderlich sind Hierzu gehoren Sprache Normen und Wertvorstellungen Divergierende Wertvorstellungen konnen sich insbesondere bei den Themen religiose Toleranz und Gleichberechtigung der Geschlechter ergeben Aus den Fluchtlingsunterkunften wird berichtet dass religiose Minderheiten wie Jesiden und Christen von muslimischen Fluchtlingen schikaniert und als Unglaubige beschimpft werden In Frankreich und Grossbritannien haben fehlgeschlagene soziale und strukturelle Integration in Kombination mit divergierenden Wertvorstellungen zum Entstehen islamisch dominierter Parallelgesellschaften und zu einem erheblichen Konfliktpotential gefuhrt das sich im Ergebnis auch durch seit Jahrzehnten immer wieder aufflammende Unruhen ausdruckt Es ist deshalb von zentraler Bedeutung eine erfolgreiche Integration in das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt zu erreichen und religioser Intoleranz und Hass entschieden zu begegnen Hierzu ist eine zweckentsprechende Personalausstattung an den Schulen ebenso erforderlich wie eine gute Schulung und behordlicher Ruckhalt fur das Lehrpersonal Die Integration in die Rechtsordnung und das Ablehnen von Selbstjustiz wird mitbestimmt durch den kulturellen Kontext aus dem die Migranten stammen Gewaltlegitimierende Mannlichkeitsnormen eine hohe Gewaltbereitschaft und Gewaltbelastung konnen fur Lehrer und Polizisten eine grosse Herausforderung bis hin zur Uberforderung sein mit der sie nicht alleingelassen werden durfen 641 Nach Analyse des Migrationsforschers Stefan Luft ist die Rolle der Religion im Integrationsprozess ambivalent Religion vermittelt Halt und Orientierung in der fremden Umgebung und ist deshalb einer der stabilsten kulturellen Faktoren fur Migranten und deren Nachkommen Dies kann sowohl zur bewussten Abgrenzung als auch zu einer Ablehnung in der aufnehmenden Gesellschaft fuhren Beispielhaft ist das Kopftuch das sowohl Ausdruck religioser Selbstbestimmung und Identitat als auch Ausdruck von Abgrenzung und Diskriminierung von Frauen sein kann Trotz der starker lebensweltlichen Pragung des Islam kann dieser zeitgeschichtlich betrachtet nicht per se als Integrationshemmnis angesehen werden In Deutschland lassen sich zwei Gruppen von muslimischen Zuwanderern vergleichen Die Gastarbeiter aus der Turkei waren fur un und angelernte Tatigkeiten angeworben worden und weisen sowohl in der ersten als auch in der zweiten Generation unterdurchschnittliche Deutschkenntnisse eine ausserordentlich starke Begrenzung von Freundschaftnetzwerken auf die eigene ethnische Gruppe und die schlechteste Arbeitsmarktintegration auf Aus dem Iran hingegen gab es eine Flucht von Eliten mit hohem Bildungsniveau und relativ gering ausgepragter Religiositat Die meiste von ihnen sind gut integriert Entscheidend fur den Integrationserfolg ist also die soziale Herkunft der Eltern 642 Der Europaische Sozialfonds ESF und der Europaische Fonds fur regionale Entwicklung EFRE werden von der Europaischen Union als wichtige Instrumente genannt die Mitgliedstaaten bei ihren Bemuhungen zur Integration von Migranten finanziell zu unterstutzen 643 Siehe auch Integration von Zugewanderten FluchtlingsintegrationSiehe auch Integration von Zugewanderten Berufliche Integration von FluchtlingenSiehe auch Integration von Zugewanderten Weitere Entwicklungen im Zuge der Fluchtlingskrise ab 2015Probleme in Ziellandern BearbeitenAufstieg rechtspopulistischer Krafte Bearbeiten Die Probleme an den EU Aussengrenzen und die Uneinigkeit der EU Staaten uber die Einfuhrung eines Quotensystems geben der EU Skepsis Auftrieb Beobachter sehen die aus der bisherigen Handlungsunfahigkeit resultierende Lastenverschiebung auf die einzelnen europaischen Parlamente zunehmend mit Sorge da in den Einzelstaaten in vielen Fallen rechtsgerichtete Parteien und Bewegungen deutlich an Zustimmung gewinnen 644 Gewalt und Straftaten an Fluchtlingen Bearbeiten Hauptartikel Fluchtlingsfeindliche Angriffe in der Bundesrepublik Deutschland Wahrend der Krise nahmen fremdenfeindliche Ausschreitungen in vielen EU Staaten erheblich zu 2015 wurden in Deutschland 1031 Straftaten gegen Asylunterkunfte verubt davon 923 mit rechtsradikalem Hintergrund 645 Darunter waren Fremdenfeindliche Proteste in Freital Heidenau und Dresden 2016 hatten von knapp 1000 gegen Asylunterkunfte verubte Straftaten 857 einen rechtsradikalen Hintergrund 646 In Italien wurde 2015 oft gegen Fluchtlinge demonstriert Rechtspolitiker der Forza Nuova der Lega Nord und Neofaschisten nutzten soziale Spannungen aus und schurten Proteste die einige Male zu gewalttatigen Auseinandersetzungen und Brandanschlagen fuhrten 647 In Schweden kam es 2014 15 vermehrt zu Saure und Brandanschlagen auf Roma und ihre Unterkunfte 602 sowie zu Brandanschlagen auf Moscheen 648 Im Oktober 2015 kam es zu mehreren Brandanschlagen auf geplante Sammelunterkunfte 649 Gewalt und Straftaten von Fluchtlingen Bearbeiten Mindestens vier Beteiligte davon zwei der Attentater einer Terrorzelle die die Terroranschlage am 13 November 2015 in Paris verubte waren zuvor als Fluchtlinge mit Passen nach Europa gereist die der IS zuvor in Syrien gefalscht hatte 650 Zuvor waren laut Presseberichten etwa ein Dutzend weitere Personen mit Passen aus der gleichen Falscherwerkstatt als Fluchtlinge nach Deutschland gelangt Die deutschen Behorden hatten versaumt ihre Fingerabdrucke zu nehmen und kannten ihre Aufenthaltsorte nicht 651 Belgische Behorden verhafteten im Marz 2016 einen Terrorverdachtigen der im September 2015 als Bootsfluchtling aus der Turkei auf der Insel Leros eingetroffen war 652 Die deutsche Polizei hob im Juni 2016 eine IS Terrorzelle aus die Anschlage in der Dusseldorfer Altstadt geplant hatte Die verhafteten Syrer sollen uber die Balkanroute nach Deutschland gekommen sein 653 Siehe auch Anschlag in einer Regionalbahn bei Wurzburg 18 Juli 2016 Sprengstoffanschlag von Ansbach 24 Juli 2016 Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedachtniskirche 19 Dezember 2016 Anschlag in einer Londoner U Bahn 15 September 2017 Messerangriff in Dresden 4 Oktober 2020 654 Mord an Samuel Paty 16 Oktober 2020 Ein 18 jahriger Islamist enthauptete den Lehrer Samuel Paty der in seinem Unterricht Meinungsfreiheit thematisiert hatte Anschlag in Nizza 29 Oktober 2020 Ein 21 jahriger Tunesier der einige Wochen zuvor via Lampedusa in die EU eingereist war totete in der grossten Kirche von Nizza zwei Kirchenbesucherinnen und den Kuster mit einem Messer 654 Anschlag in Wurzburg 25 Juni 2021 Ein 24 jahriger Somalier totete in und vor einem Kaufhaus in der Wurzburger Altstadt drei Frauen mit einem Messer und verletzte neun weitere Personen Konflikte zwischen Fluchtlingen Bearbeiten In den Medien wurde wiederholt uber Konflikte zwischen Fluchtlingen in deutschen und osterreichischen Unterkunften berichtet Es kam zu Massenschlagereien unter Asylsuchenden und mit Sicherheitsbeamten zu Vergewaltigungen und sexuellen Ubergriffen auf Frauen Kinder und Homosexuelle sowie zu religionsbezogener Gewalt z B gegen Jesiden und Christen 635 655 Als Mitursachen nannten Behordenvertreter und das Deutsche Institut fur Menschenrechte die gemeinsame Unterbringung in stark uberfullten Raumen ethnische und religiose Spannungen und unsichere Zukunftsperspektiven 655 656 Im April 2015 warfen muslimische Fluchtlinge zwolf Christen aus ihrem Fluchtlingsboot ins Mittelmeer Die Opfer sollen sich geweigert haben ein islamisches Gebet zu sprechen Ein Gericht in Italien verurteilte sechs Tater im Februar 2017 zu 18 Jahren Haft 657 Arbeitsmarkt Bearbeiten In Deutschland durfen Asylbewerber in den ersten drei Monaten nicht arbeiten In den folgenden 15 Monaten durfen sie und Geduldete gemass der Vorrangprufung nur eingestellt werden wenn ein Arbeitsplatz nicht durch geeignete Bewerber aus Deutschland oder der EU besetzt werden kann Diese Regel wurde im Integrationsgesetz in Regionen mit unterdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit fur drei Jahre ausgesetzt Ab drei Monaten Aufenthalt in Deutschland sollen Fluchtlinge auch auf Basis von Arbeitnehmeruberlassung beschaftigt werden konnen 658 Die Beschaftigungsquote liegt in Deutschland bei 78 659 Bei nichteuropaischen Asylberechtigten lag sie im Oktober 2015 bei 21 2 im Oktober 2016 bei 16 2 660 In Osterreich durfen Asylsuchende in den ersten drei Monaten ebenfalls gar nicht arbeiten Danach durfen sie gemeinnutzige Arbeit verrichten oder mit Bewilligung als Saisonarbeiter im Tourismus oder in der Landwirtschaft tatig sein Nur Asylberechtigte erhalten eine uneingeschrankte Arbeitserlaubnis 661 Fur gemeinnutzige Arbeit erhalten Asylbewerber einen Anerkennungsbeitrag 662 Laut einer Studie des Osterreichischen Instituts fur Wirtschaftsforschung wurde eine Offnung des Arbeitsmarkts fur Asylsuchende niedrigere Lohne heimischer Arbeitskrafte und mehr Arbeitslose bewirken 663 Eine Studie vom August 2016 untersuchte 94 Massnahmen zur Eingliederung von Fluchtlingen in den Arbeitsmarkt in neun EU Landern Sie fand die Integration in den Arbeitsmarkt sei in keinem Land zufriedenstellend verlaufen 664 Kosten Bearbeiten Ausgaben fur die Fluchtlinge von 2015 und 2016 im Jahr 2016 665 Staat Fluchtlinge 2015 und 2016 Kosten dafur 2016 in Mio Anteil am BiP 2015 o Kosten in pro Burger und JahrSchweden 179 017 2 403 0 54 245 27Osterreich 136 208 1 566 0 46 181 91Deutschland 1 301 068 13 309 0 44 163 48Schweiz 65 164 1 156 0 19 139 45Norwegen 33 613 645 0 18 124 19Luxemburg 4 263 69 0 13 120 82Finnland 37 739 447 0 21 81 53Danemark 27 970 393 0 15 69 31Malta 3 398 24 0 28 56 36Belgien 52 700 543 0 13 48 08Niederlande 58 517 680 0 10 40 15Italien 197 739 2 359 0 14 38 80Zypern 4 550 36 0 21 30 79Ungarn 114 365 293 0 27 29 80Island 850 10 0 06 29 02Griechenland 57 521 313 0 18 28 91Frankreich 149 332 1 490 0 07 22 30Vereinigtes Konigreich 81 751 1 081 0 04 16 59Bulgarien 36 194 95 0 22 13 23EU EFTA 2 614 306 27 296 0 17 52 14Die Geldmittel die von europaischen Staaten fur die Krise ausgegeben werden setzen sich aus verschiedenen Kostenstellen zusammen die von den Staaten nur uneinheitlich erfasst werden Kosten fur Erfassung der Schutzsuchenden Hilfen zum Lebensunterhalt Unterstutzungsleistungen Umsiedlungen Integration oder auch Abschiebung wurden nach einer Studie von 2016 in verschiedenen Landern in unterschiedlicher Weise erfasst Ein Versuch der OECD die Erfassung dieser Kosten zu vereinheitlichen war im Februar 2016 zunachst gescheitert Das Overseas Development Institute erstellte 2016 aus verschiedenen Quellen eine Schatzung der Ausgaben fur die Krise fur 2015 und 2016 fur den EU und EFTA Raum und setzte sie in Relation zum BIP und errechnete die Kosten pro Einwohner nach den jeweiligen Einwohnerzahlen von 2015 665 Deutschland Hauptartikel Fluchtlingskrise in Deutschland ab 2015 Okonomische Folgen der Fluchtlingskrise Die direkten Kosten der Fluchtlingskrise beliefen sich fur den Bund im Jahr 2016 insgesamt auf rund 21 7 Mrd Euro 666 Hinzu kamen ca 23 Mrd Euro aus Landesmitteln 667 Fur das Jahr 2017 waren 21 3 Milliarden Euro im Bundeshaushalt fur Fluchtlingskosten eingeplant 668 Die langfristigen Kosten der Fluchtlingskrise insbesondere fur die Sozialsysteme prognostiziert die Studie des Forschungszentrums Generationenvertrage der Albert Ludwigs Universitat Freiburg im Auftrag der Stiftung Marktwirtschaft im wahrscheinlichsten von mehreren Szenarien mit 878 Milliarden Euro Fur den Fall dass auch bei den Kindern der Fluchtlinge keine Integration in den Arbeitsmarkt in Hohe des fiskalischen Durchschnittswerts der deutschen Bevolkerung gelingen wurde wurden sehr hohe langfristige Kosten der Fluchtlingskrise und des Scheiterns der Integration in Hohe von 1 56 Billionen Euro entstehen Nach den Autoren der Studie ist die Politik daher dringend gefordert die bestmogliche Integration der Fluchtlinge sicherzustellen 669 OsterreichDie Kosten pro Asylsuchendem wurden nach Presseberichten vom Oktober 2015 im Finanzministerium mit 10 724 Euro pro Jahr beziffert 670 Eine Untersuchung des Fiskalrates vom September 2016 kalkulierte die Nettobelastung fur den osterreichischen Staatshaushalt dagegen auf 16 200 Euro pro Fluchtling und Jahr Ein positiver Beitrag fur den Staatshaushalt wird nach der Studie nicht vor 2060 erwartet 671 Im Budgetplan fur 2017 geht das Finanzministerium mit Kosten in Hohe von 2 055 Milliarden Euro fur Fluchtlinge Asylwesen und Integration aus In den Berechnungen sind nicht die Aufwendungen der einzelnen Bundeslander enthalten Was sie fur die Mindestsicherung der Asylwerber ausgeben ist nicht im Detail bekannt 672 Einige Grossunternehmen u a T Mobile Austria Hutchison Drei Austria die Erste Bank die Drogeriemarktkette dm beteiligten sich an der Fluchtlingshilfe indem sie Dienstleistungen und Hilfspakete speziell fur Asylsuchende anboten 673 SchweizDie Schweiz rechnete Ende Marz 2016 mit Kosten fur den Steuerzahler von 20 000 Franken ca 18 000 Euro pro Jahr und Asylsuchendem Die Summe musse im Schnitt fur sieben Jahre aufgewendet werden Fur 2015 rechnet man mit Gesamtkosten von 1 2 Milliarden Franken fur 2016 mit 1 8 Milliarden 674 Das BAMF sah schon 2015 die Hohe der Sozialleistungen als einen Grund fur die Attraktivitat bestimmter EU Staaten darunter Deutschlands fur Asylbewerber 675 Ethische Aspekte Bearbeiten Fur den Philosophen Wolfram Eilenberger markierte das Jahr 2015 das Ende der zentralen Lebensluge einer ganzen europaischen Generation Diese bestehe in der verstohlenen Hoffnung das konkrete Leid das in den Landern des Nahen Ostens Asiens und Afrikas den Alltag von Milliarden Menschen pragt und bestimmt liesse sich auch fur die kommenden Jahrzehnte lebensweltlich auf Distanz halten sowie in der Illusion eines Kerneuropas als eines mauerlosen Paradiesgartens in einer Welt des Elends 676 Betrachter von Nachrichtensendungen sahen so Eilenberger im Fruhjahr 2016 jeden Abend in die verzweifelten Gesichter der Menschen an den Zaunen von Idomeni oder Lesbos Die meisten von ihnen trugen dabei den gleichen inneren moralischen Konflikt mit sich aus wie Bundeskanzlerin Merkel im Angesicht der weinenden Reem Sahwil am 15 Juli 2015 Als Couchpolitiker versuchten Medienkonsumenten sich moralisch damit zu beruhigen dass ihre Verantwortung und ihr Hilfsvermogen vernunftige Grenzen kennen und anerkennen mussten Sie spurten aber gleichzeitig dass jeder konkret benannten Grenzziehung oder Regel ein Moment vollkommener Beliebigkeit ja geradezu fantastischer Willkur innewohne und diese damit selbst eine moralische Unverantwortlichkeit darstelle Kein Mensch konne zwar die ganze Welt retten Aber diese konkrete Familie da am Zaun ohne Zweifel schon 677 Der Entwicklungsokonom Paul Collier sah im Februar 2016 eine Politik die diejenigen belohnt die es schaffen in fluchtlingsfreundliche Lander wie Deutschland vorzudringen als ethisch verwerflich an Kanzlerin Merkel habe die Menschen quasi aufgefordert nach Europa zu schwimmen Dies sei eine Art russisches Roulette weil sie hoffen mussten dass das oft seeuntuchtige Boot des Schleusers nicht untergehe bevor sie von Schiffen der EU oder von Helferorganisationen aufgenommen wurden Hinzu komme dass auf diese Art nicht die Hilfebedurftigsten kamen sondern junge Manner die wohlhabend genug seien Tausende von Euro an Schlepper zu zahlen Diese wohlhabenden jungen Manner wurden aber spater beim Wiederaufbau Syriens schmerzlich fehlen weil sie all ihren Besitz verkauft hatten um nach Europa zu kommen Wer wirklich wolle dass eine grosse Zahl von Fluchtlingen sich in Sicherheit bringe sollte Collier zufolge Fluge etwa aus den Fluchtlingslagern in Jordanien und dem Libanon organisieren 678 Der Journalist Klaus Geiger betrachtete im Juni 2017 offene Grenzen als inhuman und ungerecht Zum einen wurden Menschenleben gefahrdet wenn Eltern ihre Kinder schutzlos nach Europa schickten und oder wenn Fluchtlinge in seeuntaugliche Boote stiegen um nach Europa zu gelangen Zweitens hatten junge Manner die uber ausreichend Geld verfugen die besten Chancen nach Europa zu kommen wirklich arme Fluchtlinge blieben fern jeder Willkommenskultur Drittens sei es 130 mal teurer Fluchtlinge in Europa zu versorgen als nahe ihrer Heimatregion Wahrend fur Fluchtlinge die es bis nach Europa schafften sehr viel Geld ausgegeben werde bleibe fur die anderen kaum etwas 679 Literatur BearbeitenReiner Klingholz und Stephan Sievert Krise an Europas Sudgrenze PDF Berlin Institut fur Bevolkerung und Entwicklung Oktober 2014 Rainer Balcerowiak Faktencheck 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September 2018 Sarah Mersch Migrantenpfarrer in Tunesien Der Totengraber der Schiffbruchigen Cicero 10 April 2015 Christoph Debets Inselfriedhof uberfullt Neuer Friedhof fur Migranten auf Lesbos Euronews 15 Februar 2016 Jeanne Carstensen Overcoming the Empathy Gap Covering Europe s Migrant Crisis for an American Audience In Giovanna Dell Orto Irmgard Wetzstein Hrsg Refugee News Refugee Politics Journalism Public Opinion and Policymaking in Europe Routledge New York 2019 ISBN 978 1 351 04961 0 S 163 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 22 f Eurostat Asylum and first time asylum applicants annual aggregated data rounded Tabelle 2008 2017 Zahl der Asylbewerber in der EU im Jahr 2014 sprunghaft auf mehr als 625 000 gestiegen Eurostat 20 Marz 2015 PDF 356 kB 90 000 minderjahrige Asylsuchende NZZ 2 Mai 2016 Kirsten Hoesch Migration und Integration Wiesbaden 2018 S 15 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 22 25 Gabriele Gillen Warum woher wohin Menschen auf der Flucht ein erster Uberblick In Anja Reschke Hrsg Und das ist erst der Anfang Deutschland und die Fluchtlinge Reinbek bei Hamburg 2015 S 41 54 hier S 41f Flucht und Vertreibung Bundeszentrale fur politische Bildung 22 Juni 2018 oscar Garcia Agustin Martin Bak Jorgensen Solidarity and the Refugee Crisis in Europe Palgrave Pivot Cham 2019 ISBN 978 3 319 91847 1 S 6 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 15 und 19 22 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 26 37 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 7 Vorwort Alexander Betts Paul Collier Refuge Transforming a Broken Refugee System Siedler 2017 ISBN 978 0 19 065915 8 S 75f aloh chvo ORF at Agenturen Grenzoffnung fur Gefluchtete Tage die Europa veranderten 3 September 2018 abgerufen am 5 September 2020 Die Presse Marlies Kastenhofer Dossier Die Fluchtlingskrise eine Zerreissprobe fur Europa Abgerufen am 5 September 2020 englisch Kirsten Hoesch Migration und Integration Wiesbaden 2018 S 1 5 Arno Tausch Europe s Refugee Crisis 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2018 S 15 Thomas Brey Neue Zaune im Osten Europas Das Parlament 11 September 2017 Ungarn setzt an der serbisch ungarischen Grenze Tranengas und Wasserwerfer gegen Fluchtlinge ein Welt 16 September 2015 Wieder Ausschreitungen an der griechisch mazedonischen Grenze FAZ 1 Dezember 2015 Gianluca Mezzofiore Crossing No More Thousands of Greece bound Syrian refugees blocked in Istanbul and Edirne International Business Times 21 September 2015 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 55f Detlef Drewes Fliegt Athen aus der Schengen Zone Main Post 25 Januar 2016 Melanie Amann Matthias Gebauer Horand Knaup Landerinnenminister Sie offnen die Grenzen und lassen uns im Stich Spiegel Online 11 September 2015 IS FRONTEX warnt vor falschen Passen Spiegel 20 Dezember 2015 Einzelfallprufung fur syrische Fluchtlinge taz 21 Dezember 2015 Sebastian Schobel Was wird aus dem Asylsystem Memento vom 9 September 2017 im Internet Archive Bayerischer Rundfunk 10 Juni 2017 Frontex Migratory Routes Map 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Februar 2016 Osterreich und Balkanlander wollen Kettenreaktion der Vernunft Die Presse 24 Februar 2016 Westbalkan Konferenz zu Fluchtlingen Wir wollen eine Kettenreaktion der Vernunft ARD 24 Februar 2016 Blockade der Balkanroute war wirksamer als der Turkei Deal Welt 12 Juni 2016 Abhangigkeit ist gefahrlich Spiegel Nr 22 2016 28 Mai 2016 S 98 ff Auch Mazedonien schliesst Balkanroute fur Fluchtlinge Memento vom 21 Dezember 2016 im Internet Archive Ostsee Zeitung dpa 9 Marz 2016 Griechenland schiebt vermehrt in die Turkei ab Standard at 2 Marz 2016 Adelheid Wolfl Polizei setzt Tranengas gegen Fluchtlinge an griechisch mazedonischer Grenze ein Standard at 29 Februar 2016 Hunderte Fluchtlinge sturmen Eisenbahntrasse bei Idomeni Zeit 29 Februar 2016 An der EU Grenze Geschlagen und beraubt Fluchtlinge werfen Polizei Brutalitat vor Welt 2 September 2017 Melanie Reinsch Polizeigewalt gegen Fluchtlinge Die werden regelrecht zuruckgeprugelt FR 6 November 2017 Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 39 44 Martin Gehlen Uber Libyen geht es weiter Zeit 21 Marz 2016 a b Ticket nach Europa Spiegel Nr 17 23 April 2016 Paolo Cuttita Humanitarism and Migration in the Mediterrenean Borderscape The Italian North African Border between Sea Patrols and Integration Measures In Borderscaping Imaginations and Practices of Border Making Hrsg Brambilla Laine und Bocchi Rootledge 2016 ISBN 978 1 4724 5146 0 S 161 Ludger Pries Migration und Ankommen Die Chancen der Fluchtlingsbewegung Campus Frankfurt am Main 2016 ISBN 3 593 50638 6 S 48 und S 122 Europol Harter gegen Schleuser Sachsische Zeitung dpa 23 Februar 2016 Schleuser kassierten 2015 bis zu sechs Milliarden Euro Wirtschaftswoche 22 Februar 2016 syd Reuters dpa Anti Schmuggler Mission Nato beschliesst Richtlinien fur Einsatz in der Agais Spiegel 25 Februar 2016 Merkels Wunsch und die harte Gipfel Wirklichkeit Sachsische Zeitung 20 Februar 2016 Tobias Schulze Schlupflocher fur Profis taz 10 Marz 2016 Gegen Schleusernetzwerke Der Einsatz im Mittelmeer Einsatz Bundeswehr de 18 September 2017 Migrants still risking Mediterranean s perils as rescues dip Washington Post 7 September 2017 Italien schickt Militarschiffe in libysche Gewasser Die Presse 1 August 2017 Libya Says Boats Carrying 700 Migrants Have Been Intercepted NYT 29 August 2017 Libyen sperrt Kuste fur auslandische Retter Zeit 10 August 2017 Backed by Italy Libya Enlists Militias to Stop Migrants NYT 29 August 2017 EU trying to move border to Libya using policy that breaches rights UN experts OHCHR Marion Trimborn Libyen verstosst mit Behinderung von Seenotrettern gegen Volkerrecht Neue Osnabrucker Zeitung 4 September 2017 Peter Maxwill Behorden gegen Fluchtlingshelfer Sperrzone im Mittelmeer Spiegel 14 August 2017 Antonio Guterres Europe must give Syrian refugees a home The Guardian 22 Juli 2014 Financial Times EU border force flags concerns over charities interaction with migrant smugglers Klaus Jurgen Bade Migration Flucht Integration Kritische Politikbegleitung von der Gastarbeiterfrage bis zur Fluchtlingskrise Erinnerungen und Beitrage Loeper 2017 ISBN 3 86059 350 1 S 177 und 390 Andrea Bachstein Wer Fluchtlinge rettet der hilft auch Schleusern SZ 18 April 2017 Robin Hofmann Flucht Migration und die neue europaische Sicherheitsarchitektur Herausforderungen fur die EU Kriminalpolitik Springer VS Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 658 16264 1 S 238 und FN 829 830 Merkels Rede auf www bundestag de PDF 1 2 MB Mitschrift der Pressekonferenz Memento vom 17 Dezember 2015 im Internet Archive von Bundeskanzlerin Merkel und dem turkischen Ministerprasidenten Davutoglu in Istanbul im Wortlaut am 18 Oktober 2015 Ian Trynor EU refugee summit in disarray as Tusk warns greatest tide yet to come The Guardian 24 September 2015 Verraten Sie Europa nicht Eine Kolumne von Can Dundar Zeit 23 Mai 2017 a b Merkel bleibt auf Kurs Memento vom 25 Januar 2016 im Internet Archive Ostsee Zeitung 25 Januar 2016 Peter Muller EU Kommission Juncker operiert mit fragwurdigen Fluchtlingszahlen Spiegel 18 Dezember 2015 APA Fluchtlinge Griechenland attackiert Turkei scharf Standard at 31 Dezember 2015 dpa rct Der Berg unbearbeiteter Antrage wird immer grosser Welt 5 Januar 2016 Klub der Willigen EU Lander und Turkei einigen sich auf Kontingentplan Spiegel Online 17 Dezember 2015 Kommentar Koln verscharft die EU Fluchtlingskrise Deutsche Welle 9 Januar 2016 Turkei erschwert Einreise von Syrern Signal an EU Gipfel Memento vom 23 Dezember 2015 im Internet Archive Zeit 17 Dezember 2015 Turkei erschwert Einreise von Syrern Signal an EU Gipfel Memento vom 23 Dezember 2015 im Internet Archive Zeit 17 Dezember 2015 Wie syrische Fluchtlinge die Turkei bereichern FAZ 17 Oktober 2017 Turkey s Erdogan Warns Patience Will Run Out on Syria NYT 11 Februar 2016 Erdogan Says Told EU Turkey Could Open Gates for Migrants to Europe NYT 11 Februar 2016 Daniel Bax 900 Menschen pro Tag taz 6 Marz 2016 Matthew Holehouse EU Turkey deal on refugees would contravene international law Telegraph 8 Marz 2016 Europaparlamentarier warnen vor Gesprachen mit der Turkei Zeit 9 Marz 2016 Europaischer Rat Rat der Europaischen Union Erklarung EU Turkei 18 Marz 2016 European Commission Fact Sheet EU Turkey Agreement Questions and Answers EU Kommission 19 Marz 2016 Mitteilung der Kommission an das Europaische Parlament den Europaischen Rat und den Rat Nachste operative Schritte in der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Turkei im Bereich der Migration EU Kommission 16 Marz 2016 Gregor Mayer In Idomeni stirbt die Hoffnung langsam Sachsische Zeitung 21 Marz 2016 Manuel Bewarder Christoph B Schiltz Bruchiger Fluchtlingsdeal lockt Migranten nach Europa Memento vom 18 Marz 2018 im Internet Archive Welt 18 Marz 2018 Francesco Benini Krise in der Turkei Visumfreiheit fur Turken fallt durch NZZ 24 Juli 2016 Hans Peter Uhl im Gesprach mit Christine Heuer Ich furchte dass der nachste Putsch unaufhaltsam ist Deutschlandfunk 20 Juli 2016 https www focus de politik ausland zahlreiche syrer auf der flucht tuerkei will idlib fluechtlinge nicht aufhalten das ist erdogans kalkuel hinter dem manoever id 11715893 html https rp online de politik deutschland frontex stoesst hilfe fuer griechenland an eu staaten gefordert aid 49323719 Fluchtlinge Turkei schliesst die Grenzen zur EU wieder wegen Corona Pandemie Memento vom 19 Marz 2020 im Internet Archive In deutschlandfunk de 19 Marz 2020 abgerufen am 19 Marz 2020 a b c Stefan Luft Die Fluchtlingskrise Munchen 2017 S 117 118 Study on the Feasibility of Establishing a Mechanism for the Relocation of Beneficiaries of International Protection PDF Europaische Kommission Juli 2010 abgerufen am 28 November 2018 englisch Thomas Ludwig Kommentar zur EU Fluchtlingspolitik Bitte keine nationalen Reflexe mehr Memento vom 28 Mai 2015 im Internet Archive Handelsblatt 27 Mai 2015 a b c Jan Lopatka Tatiana Jancarikova France central European states oppose quotas in EU migrant debate Reuters 19 Juni 2015 Why is EU struggling with migrants and asylum BBC 28 August 2015 EU Kommission will Fluchtlingsquoten festlegen FAZ 6 September 2015 Christoph B Schiltz Wir wollen keine Festung Europa Welt 17 September 2015 Verabschiedung von Schlussfolgerungen zur Neuansiedlung von 22 504 Vertriebenen EU Rat Justiz und Inneres 20 Juli 2015 Umverteilung und Neuansiedlung EU Kommission 16 Mai 2017 Fluchtlingskrise die Europaische Kommission handelt EU Kommission 9 September 2015 BESCHLUSS EU 2015 1523 DES RATES zur Einfuhrung von vorlaufigen Massnahmen im Bereich des internationalen Schutzes zugunsten von Italien und Griechenland vom 14 September 2015 Beschluss EU 2015 1601 des Rates vom 22 September 2015 zur Einfuhrung von vorlaufigen Massnahmen im Bereich des internationalen Schutzes zugunsten von Italien und Griechenland EU Amtsblatt L 248 80 24 September 2015 Praambel 26 Artikel 4 Fluchtlingskrise EU Staaten beschliessen Verteilung von 120 000 Fluchtlingen Zeit 22 September 2015 Christoph Schiltz Andre 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zugunsten von Italien und Griechenland EU Rat Justiz und Inneres 22 September 2015 BESCHLUSS EU 2016 1754 des Rates der Europaischen Union zur Anderung des Umsiedlungsbeschlusses EU 2015 1601 EU Rat 29 September 2016 EU verfehlt selbst gesetzte Frist fur Asylreform Focus 9 Juni 2017 Fluchtlinge EU Verfahren gegen Polen Ungarn und Tschechien Memento vom 21 Januar 2018 im Internet Archive Standard at 13 Juni 2017 EuGH Pressemitteilung 91 17 vom 6 September 2017 PDF 170 kB Hannelore Crolly Ein Urteil mit Symbolkraft aber wenig Auswirkungen Welt 6 September 2017 a