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Migrationsforschung ist ein interdisziplinares wissenschaftliches Arbeitsfeld das sich mit dauerhaften und grenzuberschreitenden Verlagerungen menschlicher Wohnorte befasst Nach Anfangen im 19 Jahrhundert brachten die grossen Bevolkerungsbewegungen des 20 Jahrhunderts der Migrationsforschung wachsendes Interesse ein Die Untersuchung solcher Wanderungsvorgange ist ein Teilbereich der Erforschung raumlicher Mobilitat Unter raumlicher Mobilitat verstehen Geographen Okonomen Geschichts und Sozialwissenschaftler jede Positionsveranderung eines Individuums zwischen verschiedenen Einheiten eines raumlichen Systems Raumliche Mobilitat ist unabhangig von der Reichweite der Bewegung grosse oder geringe Distanzen und ihrer Frequenz einmalig oder regelmassig selten oder haufig Von einem Wanderungsvorgang oder einer Migration spricht man in der Regel dann wenn die raumliche Mobilitat eines Individuums oder einer Gruppe uber eine administrative Grenze hinweg erfolgt und auf Dauer jedoch zumindest auf einen langeren Zeitraum angelegt ist Inhaltsverzeichnis 1 Historische Migrationsforschung 2 Interdisziplinaritat und Internationalitat 3 Kennziffern der Migrationstheorie 4 Migrationsfaktoren 4 1 Makrookonomische Gravitationsmodelle 4 1 1 Historischer Ansatz 4 1 2 Distanz und Gravitationsmodelle 4 1 3 Push und Pull Faktoren 4 1 4 Theorien der Arbeitsmarktsegmentierung 4 1 5 Migrationssystemtheorie 4 2 Mikrookonomische Modelle 4 2 1 Individualisierte Sogtheorie 4 2 2 Humankapitalmodell 4 2 3 Werterwartungstheorie 4 2 4 Entscheidungstheoretische Wanderungsmodelle 4 3 Konzepte auf der Mesoebene 5 Globale Bedeutung 6 Problematik der Migrationsstatistiken 7 Institutionen der Migrationsforschung 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHistorische Migrationsforschung BearbeitenObwohl Migration als allgemeinmenschliches Phanomen gilt und der Mensch von Anthropologen als homo migrans angesehen wird 1 werden Wanderungsbewegungen erst seit der Hochindustrialisierung Ende des 19 Jahrhunderts systematisch erforscht In der Antike und im Mittelalter waren Grenzen der Territorien relativ durchlassig ein Resultat von Migration war oft kulturelle Hybridisierung Ursachen von Wanderungsbewegungen waren haufig wirtschaftliche oder klimatische Grunde drohende Ubervolkerung oder Kriege Insbesondere Handler z B die Kaufleute der Hanse waren seit dem Altertum eine hochmobile Gruppe im Mittelalter kamen die Bildungseliten hinzu Ob aber aus Mobilitat eine dauerhafte Migration resultierte hing von den Bedingungen in den Aufnahmelandern ab Das gilt z B fur die Wanderungen der Wikinger 2 Spater erfolgten auch Wanderungen wegen religioser Verfolgung z B die Flucht der Hugenotten aus Frankreich Eine Regulierung und Kontrolle von Migration fand erst seit dem Zeitalter der Entstehung der Nationalstaaten und verstarkt seit der Entstehung moderner Wohlfahrtsstaaten statt Seit dem 19 Jahrhundert entstanden mit einer ersten Welle der Globalisierung grossere meist armutsbedingte transkontinentale Wanderungsbewegungen 3 Mit der Entstehung der Arbeiterbewegung und der revolutionaren Bewegungen in Europa nahm auch die Auswanderung aus politischen Grunden zu Sowohl die Binnenwanderungen im Zuge der Industrialisierung als auch die internationalen Wanderungsbewegungen wurden seit Ende des 19 Jahrhunderts von Bevolkerungs und Sozialwissenschaftlern sowie Stadtforschern analysiert so zuerst in England den USA und Deutschland 4 Dabei standen Verwaltungsinteressen im Vordergrund 5 Binnenwanderungen galten dabei jedoch im Vergleich zur internationalen Migration stets als weniger konsequenzenreich und problematisch 6 Uber die monographische Behandlung des Themas hinaus kam es Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts zu ersten Theoretisierungen wie z B Georg Simmels Theorie des Fremdseins u a am Beispiel judischer Handler Ernst Ravensteins Theorie der etappenweisen Wanderungen die spater zur Theorie der Kettenmigration Transmigration 7 weiterentwickelt wurde und Robert E Parks Theorie der Randstandigkeit und Segregation von Migranten Im 20 Jahrhundert gehorten die Kriege und die Bevolkerungsverschiebungen im Rahmen der Neuziehung von Grenzen sowie die Entkolonialisierung zu den grossten Auslosern von Wanderungen 8 Im Rahmen der Globalisierung und in Zusammenhang mit Individualisierung und der Pluralisierung der Gesellschaft wird heute eine steigende Mobilitat der einzelnen Menschen postuliert die es den Individuen zunehmend ermogliche territoriale soziale und kulturelle Grenzen zu uberschreiten 9 Doch der Einbruch der Raten mehr oder weniger freiwilliger Migration der bereits vor dem Ersten Weltkrieg erfolgte spricht gegen den linearen Trend einer immer mobileren Gesellschaft So wirken auch auf dem postmodernen vernetzten Weltmarkt 10 nationale Grenzen nach wie vor als Barrieren des Transfers von sozialem und kulturellem Kapital z B Sprache Zertifikate ubertragbare Fahigkeiten und bremsen die freiwillige Mobilitat 11 Hinzu kommt die seit der Zwischenkriegszeit und insbesondere der Weltwirtschaftskrise erheblich verscharfte Regulation der Migration in wichtigen Einwanderungslandern die allerdings durch illegale Migration umgangen wird Neben der freiwilligen Ruckwanderung nimmt auch die unfreiwillige Ruckfuhrung an Bedeutung zu 12 Moderne Arbeiten konzentrieren sich oft auf kulturelle bzw ethnisch religiose Aspekte und damit einhergehende Konfliktzonen der Migration Auf stadtraumlicher Ebene wurden verstarkte Segregationsprozesse und risiken identifiziert 13 deren Entstehung nicht durch Zuzugssperren und Wohnsitzauflagen verhindert werden kann da diese nicht mit dem Verbot der ethnischen Diskriminierung bzw mit dem Europarecht vereinbar sind Ahnliche Segmentationstendenzen zeigen sich bei der Bildungsbeteiligung und beim Berufszugang 14 Demgegenuber wurde das Risiko der dauerhaften Verfestigung einer verarmten Migrantenschicht vor allem der gering qualifizierten Zuwanderer in Deutschland und anderen europaischen Landern im Unterschied zu den USA noch kaum analysiert 15 Interdisziplinaritat und Internationalitat BearbeitenDie Migrationsforschung erfordert aufgrund der Vielfaltigkeit ihres Gegenstandes die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen In seit der Jahrtausendwende zunehmend entstehenden interdisziplinaren Teams konnen die einzelnen Wissenschaftler durch ihre jeweils fachspezifische Expertise und Sichtweise eine umfassende Darstellung der erforschten Fragestellungen gewahrleisten 16 Die international vergleichende Migrationsforschung steht vor der Herausforderung reprasentative Aussagen zu einem Forschungsgegenstand zu machen auch wenn die jeweiligen Datengrundlagen in den einzelnen Landern sehr stark voneinander abweichen Nationale interdisziplinare Teams sollen gewahrleisten dass die jeweils fachspezifischen nationalen Datenquellen gefunden und genutzt werden konnen Migrationswissenschaftliche Netzwerke wie IMISCOE International Migration Integration and Social Cohesion ermoglichen eine solche interdisziplinare und internationale Zusammenarbeit von Wissenschaftlern 17 Kennziffern der Migrationstheorie BearbeitenDie Unterschiede zwischen der gleichzeitig stattfindenden Auswanderung und Einwanderung schlagen sich im Wanderungssaldo nieder Bei positivem Wert uberwiegt die Einwanderung die Auswanderung Zum Beispiel zahlte 2017 die Zuwanderungsstatistik insgesamt 1 550 721 Zuzuge aus dem Ausland nach Deutschland und 1 134 641 Fortzuge ins Ausland Das Wanderungssaldo betrug also 416 080 18 Zur Messung und zum Vergleich von Wanderungsvorgangen werden folgende Einheiten Kennziffern verwendet Wanderungsvolumen Bruttowanderung Summe aller Wanderungsvorgange Zuzuge Fortzuge Wanderungsbilanz saldo Differenz aus Zu und Fortzugen Wanderungsrate Wanderungsvolumen bezogen auf 1 000 Einwohner Mobilitatsziffer n Wanderungsraten bestimmter Bevolkerungsgruppen z B jungere altere Bevolkerungsschichten Die auf diese Weise beschriebenen Wanderungsvorgange lassen sich weiter differenzieren nach Reichweite Motiven und strukturellen Merkmalen der Wandernden Migrationsfaktoren BearbeitenBereits Adam Smith befasste sich mit Ursachen der Land Stadt Wanderung und sah sie in Uberbevolkerung und Landknappheit einerseits im Arbeitskraftemangel der entstehenden Industriestadte andererseits Mit dem Einsetzen der grossen Uberseewanderungen aus Europa ab etwa Mitte des 19 Jahrhunderts entstand auch das wissenschaftliche Interesse an der Erforschung und Erklarung solcher Wanderungsprozesse Zunachst versuchte man Wanderungsvorgange summarisch zu erklaren spater kamen Erklarungsansatze hinzu die von der subjektiven Entscheidung einzelner Individuen ausgehend Wanderung zu erklaren versuchten verhaltenstheoretische Ansatze Der Fokus der Migrationsforschung verschob sich im 20 Jahrhundert von einem staatsorientierten Analyserahmen zur Untersuchung individueller Handlungen mit Schwerpunkt auf der Unterscheidung verschiedenen Migrationsverhaltens entsprechend von Kategorien wie Gender Ethnie Klasse oder Alter 1 Ernst Ravenstein begrundete die Migrationstheorie im Jahr 1885 durch Betrachtung der Binnenwanderungen im Vereinigten Konigreich Er bewies anhand seiner Statistiken erstmals dass Wanderungen Regeln folgen Zwar wurden in der Folge verschiedene formale Modelle zur Beschreibung von Wanderungen entwickelt doch liefert keines eine umfassende und befriedigende theoretische Beschreibung des Phanomens der Wanderungen Alle Modelle stutzen sich auf die Vorstellung dass der Migrant rational eine Migrationsentscheidung fallt Doch gerade die Einfachheit des Push Pull Modells von Ravenstein der Begriff wurde 1944 zuerst von Gunnar Myrdal verwendet erschien attraktiv Das Modell welches auf dem Vergleich zwischen Faktoren am Herkunfts und Zielort beruht und zusatzlich Wanderungshindernisse sowie personliche Faktoren einbezieht wurde 1966 von Everett S Lee entwickelt und findet sich auch in den heutigen Migrationsdiskursen wieder Je geringer die Unterschiede zwischen Herkunfts und Zielland wahrgenommen werden desto geringer ist nach Lee die Wanderungsneigung Die subjektive Wahrnehmung spielt also eine erhebliche Rolle sie kann stark verzerrt sein Wie unterschiedlich die Bewertung der einzelnen Faktoren sein kann zeigen die zu Tausenden in den USA beschaftigten philippinischen Pflegekrafte Viele davon sind ausgebildete Arzte welche es vorziehen unterqualifiziert zu arbeiten weil sie in ihrem Heimatland keine Perspektive sehen 19 Makrookonomische Gravitationsmodelle Bearbeiten Die makrookonomischenen Modelle versuchen Wanderungen auf der Aggregatebene zu verdeutlichen und Kennziffern zu bestimmen zur Erklarung des Migrationsverhaltens ganzer Populationen Die Migrationen werden zum Beispiel auf okonomische oder geographische Faktoren reduziert Zwar lasst sich mit diesen verallgemeinernden und unvollstandigen Ansatzen gut arbeiten doch beherbergen sie bei naherem Hinsehen auch einige Ungereimtheiten und unerklarte Vorkommnisse Schon in den 1940er Jahren entstanden Gravitationsmodelle welche sich auf das Gravitationsgesetz aus der Physik berufen Wichtigste Erkenntnis war dass die Entfernung zwischen Herkunftsort und Migrationsziel eine wesentliche Rolle spielt bezuglich des Migrationsvolumens Je weiter die Orte voneinander entfernt sind desto weniger Angehorige einer Population machen sich auf den Weg In den 1960er Jahren wiederum erfolgte der Ruckgriff auf die klassische Wirtschaftslehre Das Lohngefalle zweier Regionen erklarte das Ausmass einer Wanderung bei der Arbeitsmigranten vom schlechtbezahlten Ort der Herkunft zum Zielort mit hoherem Lohnniveau abwanderten Die Theorie besagte dass sich das Lohnniveau beider Regionen angleichen wurde Schliesslich stiegen im Zuwanderungsgebiet die Zahl der Arbeitskrafte und fiel damit das Lohnniveau und gleichzeitig erhohte sich im Herkunftsgebiet der Lohn wegen des Mangels an Arbeitskraften I S Lowry erweiterte dieses Modell wiederum um wirtschaftliche Kennziffern So gilt die jeweilige Arbeitslosigkeit in den verschiedenen Regionen als Indikator fur die Bereitschaft der Migranten die Wanderungsentscheidung zu treffen um das jeweilige Einkommen zu steigern 20 Zwar gelang inzwischen der Beweis des Zusammenhangs zwischen attraktiven Lohnen und hoher Zuwanderung doch nicht der Umkehrbeweis zwischen niedrigem Lohnniveau und hoher Abwanderungsrate Dies erklart sich laut der Globalisierungsforscherin Saskia Sassen durch die Unkalkulierbarkeit komplexer und variabler sozialer Faktoren So besteht fur viele erst die Chance zur Wanderung wenn sie sich von der grossten Not befreit haben Michael Vogler vom Institut zur Zukunft der Arbeit in Bonn wiederum hat die Wanderungsstrome fur 86 Lander und 15 Jahre untersucht Er kam zu dem Ergebnis dass die Migration erst einsetzt wenn die Region einen gewissen Entwicklungsstand erreicht hat Wenn ein bestimmter Wohlstand erreicht ist flachen die Zahlen wieder ab Zuerst emigrieren die Menschen von landlichen Gebieten in die Stadte und spater ins Ausland 21 Historischer Ansatz Bearbeiten Einer der ersten Erklarungsansatze von Ernst Ravenstein ging vom empirischen Befund der Wanderung selbst aus Er veroffentlichte in der zweiten Halfte der 1880er Jahre seine Wanderungsgesetze die er aus der Auswertung von Daten von Volkszahlungen gewonnen hatte Diese Gesetzmassigkeiten weckten das Interesse weiterer Forscher die die Ravensteinschen Gesetze teilweise bestatigten und erganzten Sinngemass lauten diese Theoreme Die Mehrzahl der Wanderungsvorgange erfolgt uber kurze Distanzen Wanderungen uber grossere Distanzen verlaufen haufig in Etappen Kettenwanderung Bei Wanderungen uber grossere Distanzen werden grosse Industrie und Hafenstadte als Zielorte bevorzugt Wanderungsstrome bestehen stets aus zwei gegenlaufigen Komponenten Die Landbevolkerung ist in Wanderungsstromen uberreprasentiert Frauen wandern eher uber kurzere Manner eher uber langere Distanzen Die Mehrzahl der Migranten sind Alleinstehende Die Bevolkerungszunahme in Stadten ist mehr durch Wanderungsgewinne als durch naturliche Bevolkerungsbewegungen bedingt Das Wanderungsvolumen steigt synchron mit der industriellen und verkehrstechnischen Entwicklung Die meisten Wanderungsvorgange werden durch okonomische Anlasse ausgelost Ein weiterer grundlegender Ansatz zur Erklarung von Wanderungen ist Zelinskis Modell des Mobilitatsubergangs 1971 das das Mobilitatsverhalten einer Gesellschaft mit ihrem soziookonomischen Entwicklungsstand in Verbindung bringt In Analogie zum Modell des demographischen Ubergangs werden funf Entwicklungsphasen unterschieden Distanz und Gravitationsmodelle Bearbeiten Bei der empirischen Betrachtung von Wanderungsprozessen zwischen einem Quellort und verschiedenen unterschiedlich weit entfernten Zielorten uber einen langeren Zeitraum wird ein starker Zusammenhang zwischen Wanderungsvolumen und Distanz deutlich wie bereits von Ravenstein erkannt Bei der Suche nach einem geeigneten Modell fur die Erklarung dieses Zusammenhangs erkannten Geographen Kant 1946 Stewart 1941 Zipf 1949 Gemeinsamkeiten mit dem physikalischen Gravitationsgesetz von Newton Der Zusammenhang zwischen dem mit der Distanz zwischen Quell und Zielort abnehmenden Wanderungsvolumen lasst sich gut mit diesem Distanzmodell beschreiben dem jedoch noch die Masse als Eigenschaften von Quell und Zielort fehlt siehe unten F i j k d i j b displaystyle F ij k over d ij b nbsp Hierbei ist F die Wanderungsrate zwischen den Orten i und j d die Distanz zwischen i und j k eine empirisch ermittelte Konstante zumeist 1 und b ein die Distanz gewichtender Exponent zumeist 2 Wenn k 1 und b 2 dann nimmt ein gegebenes Wanderungsvolumen mit der Verdoppelung der Distanz auf ein Viertel des Ausgangsvolumens ab quadratische Abnahme Wahrend dieses Modell bei geeigneter Anpassung von k und b gut beobachtete Wanderungsstrome modellieren kann sagt es nichts uber die Motive und Ursachen von Wanderungsprozessen aus Beim Vergleich zwischen empirisch und mathematisch ermittelten Werten fallt auf dass das obige Modell die Wanderungsvolumina fur kurze Distanzen uberschatzt G Zipf und J Stewart entwickelten daher die im Modell enthaltene Ausgangsuberlegung weiter und erweiterten es zu einer fur Zwecke der Demografie geeigneten Abwandlung des Newton schen Gravitationsgesetzes F i j k M i M j d i j b displaystyle F ij k times M i times M j over d ij b nbsp wobei M i displaystyle M i nbsp die Masse des Ortes i und M j displaystyle M j nbsp die Masse des Ortes j ist Zumeist wird Masse mit den Bevolkerungszahlen gleichgesetzt die sich leicht der amtlichen Statistik entnehmen lassen Damit wird das Wanderungsvolumen also nicht nur ansteigen wenn die Distanz d i j displaystyle d ij nbsp verringert wird sondern auch wenn die Masse von zwei betrachteten Regionen grosser ist als die Masse anderer Regionen Sicherlich wird allein die Bevolkerungszahl keine befriedigende Modellierung ergeben denn unterschiedliche Bevolkerungszusammensetzungen in den betrachteten Regionen wirken ebenfalls auf die Wanderungsstrome ein Eine bevolkerungsreiche Region in der eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht hat sicherlich eine geringere Anziehungskraft und damit Masse als eine gleich grosse Region mit einer sehr niedrigen Arbeitslosigkeit Ein Vorschlag Haggett 1991 lautet daher die Masse als das Produkt aus Bevolkerungszahl und Durchschnittseinkommen zu bestimmen Gravitationsmodelle konnen Wanderungen zwar gut beschreiben aber nicht vollstandig erklaren Als einzige Eigenschaften von Quell und Zielgebiet gehen in diese Modelle Bevolkerung und Distanz ein Neben der Masse von interagierenden Regionen gibt es aber noch eine Vielzahl weiterer Merkmale die die vom einzelnen Individuum als positiv oder negativ empfundenen Eigenschaften push und pull factors bestimmen und Wanderungsvorgange ebenso beeinflussen wie die zwischen den Regionen liegenden Zwischenraume die entweder eine Wanderung hemmen intervening obstacles oder ablenken intervening opportunities konnen Push und Pull Faktoren Bearbeiten Hauptartikel Push Pull Modell der Migration Die Sogtheorie erklart am Push and Pull Modell das Zustandekommen eines Migrationsdruckes aus dem okonomischen Gefalle zwischen zwei Landern Im Ursprungsland wirken Druckfaktoren wie Arbeitslosigkeit niedriges Lohnniveau Armut und das Aufnahmeland bietet Sogfaktoren wie Arbeitsplatze hohere Gehalter und soziale Sicherheit Auch beeinflussen die Berichterstattung uber das Zielland sowie Erfahrungsaustausch mit bereits Ausgewanderten oder ihren daheim gebliebenen Angehorigen die Wanderungsentscheidung Letztere Anreize bewirken laut Treibel eine Gruppenmigration 22 Bei Wanderarbeitern steht die materielle Deprivation im Vordergrund 23 Die Migrationsentscheidung ist eng verknupft mit Konflikten des Auswanderungswilligen und seiner naheren Umgebung mit der er sich auseinanderzusetzen und zu verhandeln hat Die positive Entscheidung zur Auswanderung stellt sich somit nach Thomae stets als Konfliktlosung dar Oft sind daran Verpflichtungen des Emigranten gekoppelt wie die Verpflichtung zur Ruckkehr als eine Art Gleichgewichtssicherung zwischen motivationalem und kognitivem System 24 Das Paradigma des Push and Pull entspricht jedoch keinem eigenstandigen theoretischen Ansatz sondern suggeriert eher die Zusammenhange da trotz der plausiblen Annahme von Sogfaktoren und Druckfaktoren die Annahmen auf den Einzelnen bezogen rein hypothetischer Natur sind 21 Der mikrotheoretische Ansatz des Push and Pull kommt im makrotheoretischen Ansatz zum Einsatz um die individuellen Migrationsentscheidungen zu erklaren Die wichtigsten Grunde fur Migrationen von Mexiko in die USA waren beispielsweise Push Faktoren Prekarer Arbeitsmarkt Mangelnde Grundstoffe Niedrige Lohne Kinder als Altersversorgung Gefahr eines Umsturzes des politischen Systems Mangelhaftes Bildungssystem Mangelhaftes Gesundheitssystem Starke soziale Gefalle Pull Faktoren Bessere humanitare Versorgung Sicherer Arbeitsplatz Hohe Lohne Besseres Bildungssystem Besseres Gesundheitssystem Chancen fur sozialen Aufstieg Sicheres politisches System Finanzielle Unterstutzung Bessere Perspektiven fur Kinder Nahe zur HeimatTheorien der Arbeitsmarktsegmentierung Bearbeiten Michael Piore 25 geht davon aus dass Industriegesellschaften eine permanente Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskraften haben deren Ursache die Segmentierung der Arbeitsmarkte der Ziellander sind Dass Migranten bereit sind auch schlecht bezahlte und instabile Jobs anzunehmen begrundet er damit dass sie target earner seien also auf ein bestimmtes monetares Ziel hin arbeiteten und nicht an einem gehobenen Status interessiert seien Er kann damit das Nebeneinander von Arbeitslosigkeit und Zuwanderung aber nicht das Verweilen der Zuwanderer im Zielland und ihren sozialen Aufstieg erklaren George J Borjas 1999 zeigte dass durch Migration in die USA das Qualifikationsniveaus seit den 1960er Jahren gesunken war und die Ungleichheit in der Einkommensverteilung zugenommen hatte Doch wirke der Migrationsanreiz weiter durch wohlfahrtsstaatliche Leistungen Migrationssystemtheorie Bearbeiten Der nigerianische Soziogeograph Akin Mabogunje und Mary Kriz Lin Leam Lim und Hania Slotnik 26 begrundeten die Theorie der Migrationssysteme Dabei werden verschiedene Sozialraume und Subsysteme abgegrenzt die sich nach Art und Herkunft der Migration unterscheiden z B Migration aus fruheren Kolonien in die Mutterlander Frankreich Grossbritannien aus der Turkei aus Osteuropa und vom Balkan nach Deutschland aus Lateinamerika Marokko Rumanien nach Spanien bzw innerhalb welcher die Binnenmigration besonders hoch ist z B innerhalb Skandinaviens Mikrookonomische Modelle Bearbeiten Im Vergleich zum Gravitationsmodell und anderen strukturellen Erklarungen der Wanderung fokussiert der mikrotheoretische Ansatz nicht das Kollektiv sondern das Individuum um die jeweilige Migrationsentscheidung zu untersuchen Er nimmt internationale Lohnunterschiede als gegeben an und versucht die Migrationswahrscheinlichkeit durch die individuellen Chancen auf einen Arbeitsplatz die individuell zu erwartende Lohnhohe und die Migrationskosten zu erklaren Zu diesen Ansatzen gehort vor allem das akteurszentrierte neoklassische Harris Todaro Modell 1970 das u a postuliert dass bei einem Ausgleich der Lohne zwischen zwei Regionen die Migration zum Erliegen kommt Zu den Grenzen vieler mikrotheoretischer Ansatze gehort ihre Blindheit gegenuber der Tatsache dass Migrationsentscheidungen haufig keine Individual sondern Entscheidungen von Haushalten oder sogar von Gross Familien sind die daruber bestimmen wen sie mit welcher Mission in das Zielland entsenden Dem tragt eher die Werterwartungstheorie Rechnung Insbesondere sind aber auch Forschungsansatze der Migrationssoziologie zum Verstandnis von Kollektiventscheidungen heranzuziehen Individualisierte Sogtheorie Bearbeiten 1972 individualisierte Lee das makrotheoretische Paradigma des Push and Pull und erkennt in Migrationen vier ursachliche und gleichzeitig wirksame Schichten Merkmale bezuglich der Herkunftsregion Faktoren bezuglich des Zielgebietes Blockadefaktoren individuelle ParameterDie gebietsbezogenen Merkmale beinhalten nicht nur Lohnhohe und Arbeitslosenquote sondern sind verfeinert um strukturelle Faktoren wie Klima Wohnqualitat offentliche Sicherheit Bildungszugang und die Qualitat der medizinischen Versorgung Als Blockadefaktor gilt nicht mehr die Distanz als entscheidend sondern intervenierende Hindernisse wie der Bau der Berliner Mauer oder eine restriktive Einwanderungsgesetzgebung Neben den objektiven und rein strukturellen Merkmalen finden sich auch individuelle Parameter Zu den individuellen Merkmalen zahlen etwa Geschlecht Alter Bildungsstand Beruf oder ethnische Herkunft Darunter fallt auch die Frage der personlichen Wahrnehmung der anderen Faktoren Zum Beispiel meiden Alleinstehende oft landliche Zonen wegen langer Anfahrtswege und geringen Freizeitangebots wahrend Familien diese Umgebung schatzen soweit die Umwelt intakt ist und die Schulen zufriedenstellen Nach E S Lee fallt ein Migrant die Wanderungsentscheidung erst nach einem Vergleich all dieser Merkmale Demnach lasst sich dieses Modell nicht in eine allgemeingultige Formel uberfuhren 27 Lowry verknupft 1966 das altere Gravitationsmodell mit wesentlichen okonomischen Faktoren um das Migrationsverhalten zu berechnen M i j k U i U j W j W i L i L j D i j e i j displaystyle M i rightarrow j k frac U i U j frac W j W i frac L i L j D ij e ij nbsp mit M i j displaystyle M i rightarrow j nbsp als Anzahl der Migranten von i nach j U i U j displaystyle frac U i U j nbsp jeweilige Arbeitslosenquoten unemployment W j W i displaystyle frac W j W i nbsp das jeweilige Lohnniveau wages L i L j displaystyle L i L j nbsp Personen im nichtlandwirtschaftlichen Bereich D i j displaystyle D ij nbsp Entfernung zwischen i und j distance e i j displaystyle e ij nbsp als FehlertermSomit wachst die Zahl der Wanderungswilligen von i nach j je mehr Arbeitslose je hoher die Beschaftigung und je unattraktiver die Lohne in i ausfallen und je naher sich die beiden Orte sind 21 Humankapitalmodell Bearbeiten 1962 entwickelte L A Sjaastad das sogenannte Humankapitalmodell der Migrationstheorie siehe Humankapital Er fokussierte in seiner Human Capital Migration Theory die individuelle Qualifikation der Migrierenden die ihre Skills und andere Eigenschaften als Investitionen betrachten und nutzenmaximierend einsetzen wollen Auch eine Wanderung ist gleichbedeutend mit einer personlichen Investition in Humankapital Die Migration ist in dieser Betrachtungsweise eine Bilanz mit Ausgaben und Einnahmen welche jeweils geldwert sein konnen 28 Monetare Ausgaben fallen an fur einen Umzug oder alternativ lange Anfahrtswege Nichtmonetare Ausgaben stehen fur den Verzicht auf Familie und Freundeskreis Monetare Einnahmen entstehen etwa durch hohere Lohne Nichtmonetare Ertrage ergeben sich z B aus einem besseren Klima Das Modell unterstellt keine sofortige Realisierung der Ertrage sondern berucksichtigt auch eine Wanderungsentscheidung wegen einer beruflichen Perspektive durch die Hoffnung auf bessere Aufstiegschancen wie sie viele Behorden oder Konzerne anbieten Formal finden die nichtmonetaren Aspekte zwar Berucksichtigung erfahren jedoch eine weit geringere Gewichtung als die monetaren Parameter j 1 N Y d j Y o j 1 r j T displaystyle sum j 1 N frac Y d j Y o j 1 r j T nbsp mit Y d j displaystyle Y d j nbsp und Y o j displaystyle Y o j nbsp Einkunfte in der Zielregion destination bzw in der Stammregion origin T Kosten der Migration N Zahl der Jahre bis Vorteile zu erwarten sind r Rate zur Abzinsung des erwarteten EinkommensDie Einkunfte stehen hier fur die subjektiven Einschatzungen des zu erwartenden Einkommens Der Formel entsprechend kommt es eher zur Wanderungsentscheidung je hoher das Lohnniveau in der anderen Region je mehr Zeit bis zum Ende des Erwerbslebens ansteht und je weniger Kosten die Wanderung verursacht oder je weniger Assets im Ursprungsland zuruckgelassen werden mussen Somit erfasst das Modell auch verschieden motiviertes Migrationsverhalten unterschiedlicher sozialer Gruppierungen da die verschiedenen Parameter sich auf individuelle Faktoren wie Beruf Alter und Geschlecht beziehen konnen 21 Allerdings ist bei der Analyse von Migrationsentscheidungen nicht nur das Bruttoeinkommen sondern auch der Effekt staatlicher Umverteilungsmassnahmen durch Steuern Sozialabgaben usw zu berucksichtigen Das Modell wurde spater von Borjas durch die Berucksichtigung der unterschiedlichen okonomischen Bewertung von sichtbaren z B zertifizierter Schulbildung und weniger leicht sichtbaren Merkmalen im Herkunfts und Zielland mehrfach verfeinert Demnach wurde ein Anstieg der Schulbildung in einem Herkunftsland den Pull Effekt verstarken Ausserdem zeigte Borjas dass die jungeren Einwandererkohorten in die USA weniger in das Erlernen der neuen Sprache und in Ausbildung investierten als fruhere Generationen von Einwanderern und so nur geringere Einkommen erzielten 29 Allerdings bestreitet Chiswick diese Befunde Was Borjas als sinkende Qualitat bezeichne sei in Wirklichkeit auf die abnehmende Ubertragbarkeit der Fahigkeiten der neuen Zuwanderer zuruckzufuhren die aus kulturell weiter entfernten Landern kamen 30 Doch geht in jedem Fall wohl der Grenznutzen zusatzlicher Investitionen in Humankapital bei steigenden Einwandererzahlen also einer zunehmenden Zahl von potenziellen Mitbewerbern zuruck 31 Damit lassen die Bildungsanstrengungen der Migranten nach und die Zahl der Schulabbrecher steigt an 32 Andere Autoren fuhren diesen Effekt auch auf das Sinken von Migrations und Informationskosten durch die Unterstutzung ausgedehnter kinship networks im Zielland zuruck Das verringere den Druck auf die Migranten zu zusatzlichen Investitionen in das Humankapital und reduziere die Lohn bzw Verzinsungserwartungen die mit solch hohen Investitionen verbunden seien Barry Chiswick versuchte zu zeigen dass sich Migration nur fur hoch qualifizierte hoch motivierte Menschen lohnt die uber eine lange Zeit eine niedrige Verzinsung ihrer Humankapitalinvestitionen in Kauf nehmen Sie erwarten erst etwa nach 10 bis 15 Jahren das Durchschnittseinkommen der einheimischen Bevolkerung zu erreichen 33 Den Versuch der Zusammenfassung dieser Theorien und einer einheitlichen humankapitaltheoretischen Begrundung von Wanderungsbewegungen liefern Bodvarson und Van den Berg 34 Betrachtet man die Migration selbst als eine Investition die sorgfaltig vorbereitet und oft kollektiv vorfinanziert werden muss so lasst sich aus der Humankapitaltheorie auch die Schlussfolgerung ziehen dass in den Abwanderungsregionen erst ein gewisser Einkommens und damit Bildungsstandard erreicht sein muss um die Abwanderung uberhaupt finanzieren zu konnen Demzufolge kann die Abwanderung auch bei einer Annaherung an das Lohnniveau des Ziellandes zunachst zunehmen um bei Erreichung eines relativen Wohlstands mit einem Pro Kopf Einkommen von durchschnittlich vielleicht 20 000 US Dollar wieder abzunehmen Allerdings leiden auch die elaboriertesten Ansatze darunter dass sie nicht berucksichtigen dass Migrationsentscheidungen oft Haushaltsentscheidungen sind So ist oft nicht die Erwartung eines individuell hoheren Lohns seitens der Migrierenden selbst sondern ihre Hoffnung auf hohere Bildungs und Einkommenschancen ihrer Kinder ausschlaggebend fur die Migrationsentscheidung Dem versucht die Werterwartungstheorie Rechnung zu tragen die auch Haushaltsentscheidungen berucksichtigt Werterwartungstheorie Bearbeiten Der Ansatz des Subjective Expected Utility SEU subjektiv zu erwartender Nutzen Werterwartungstheorie stellt den Versuch dar die verschiedenen theoretischen Migrationsmodelle zu vereinen 35 Das Modell stutzt sich auf die Werterwartungstheorie und verbindet die subjektiven Merkmale mit klassischen soziookonomischen Beweggrunden Klassische makrotheoretische Beweggrunde wie Klima und Lohnhohe nehmen Einfluss auf die Formel doch bestimmen personliche Wahrnehmung und Abwagung das Zustandekommen der Migrationsentscheidung Die Kosten Nutzen Analyse geht stillschweigend davon aus dass die Entscheidungstrager bevorzugt die Moglichkeiten auswahlen welche ihnen den grossten Vorteil bringen um den personlichen erwarteten Gesamtnutzen SEU zu maximieren Eventuelle Ausgaben gehen wiederum als negativer Vorteil in die Berechnung ein Evaluation Auch die personliche Erwartung mit welcher Wahrscheinlichkeit die Handlung gelingt findet Eingang in die Gesamtbewertung SEU i p i j U j displaystyle text SEU i sum p ij cdot U j nbsp Der Ausdruck besagt dass der subjektiv erwartete Gesamtnutzen SEU einer bestimmten Handlung i sich zusammensetzt aus der Summe der subjektiven Nutzen U die diese Handlung fur die Erreichung verschiedener individueller Ziele j hat multipliziert mit den jeweils subjektiv erwarteten Wahrscheinlichkeiten p dass diese Nutzen auch tatsachlich realisiert werden 21 Konfrontiert mit variablen Moglichkeiten erfolgt somit die Auswahl der Aktion welche den hochsten Wert SEU i vorweist Liegt der SEU uber dem der Sesshaftigkeit dann erfolgt die Migrationsentscheidung Den Kern des Modells bildet eine Nutzenmaximierung nach individualistischen und rationalen Erwagungen Es berucksichtigt also nur Einzelpersonen Geht es um die komplexe Wanderungsentscheidung mehrerer Beteiligter wie ganzer Haushalte dann sprengt die gemeinsame Entscheidung den rein egoistisch aufgebauten Erklarungsansatz So konnen bei Haushaltsentscheidungen die Interessen und Nutzenvorteile der jeweils Beteiligten sich untereinander widersprechen So gilt es als erwiesen dass die meisten Haushaltsentscheidungen zuungunsten der Karriere des weiblichen Partners stattfinden 21 Entscheidungstheoretische Wanderungsmodelle Bearbeiten Die bisher vorgestellten Modelle dienen zur Beschreibung und Erklarung von summarischen Wanderungseffekten Auf der Mikroebene der Entscheidungen einzelner Individuen lassen sich mathematische Kausalbeziehungen jedoch nicht formulieren Wanderungsentscheidungen lassen sich hier wie alle individuellen Entscheidungen lediglich auf wahrscheinlichkeitstheoretischer Basis Probabilistik vorhersagen Probabilistische Modelle berucksichtigen bei Standortentscheidungen den unterschiedlichen Informationsgrad der Wandernden Den Prozess der Informationsgewinnung und bewertung der moglicherweise zu einer Standortverlagerung fuhrt versuchen entsprechende Modelle abzubilden 36 Die Informationen die in eine Entscheidung fur oder gegen eine Wanderung einfliessen entstammen zumeist dem typischen wochentlichen Aktionsradius activity space einer Person oder eines Haushaltes Eine Unzufriedenheit mit der Ausgangssituation kann dabei auf unterschiedlichen Faktoren beruhen die sich nach den Daseinsgrundfunktionen Wohnen Arbeiten Versorgung Bildung Erholung gliedern lassen Aus jedem Faktorenbereich konnen einzelne Umweltreize als Stressoren die Bewertung des gegenwartigen Wohnstandortes beeinflussen Die Modelle bilden meist in Form von Flussdiagrammen die Entscheidungsalternativen des Individuums Haushaltes ab die jeweils zufallig jedenfalls nichtdeterministisch getroffen werden Grundsatzlich lassen sich vier Handlungsalternativen beim Auftreten von Stressoren unterscheiden Durch Erhohung der Toleranzgrenze passt sich das Individuum der Haushalt an die Gegebenheiten an Durch aktive Beeinflussung wird versucht die Stressoren abzubauen z B Engagement fur eine hohere Umweltqualitat Es setzt eine aktive Suche nach einem neuen Wohnstandort ein Es wird eine prinzipielle Entscheidung fur einen Standortwechsel gefallt der jedoch erst bei einer gunstigen Gelegenheit tatsachlich vollzogen wird und moglicherweise durch verschiedene externe Faktoren zusatzlich beeinflusst wird Ausserdem kann man die individuell unterschiedliche Risikoneigung der Akteure in wahrscheinlichkeits und spieltheoretische Modelle einbeziehen Konzepte auf der Mesoebene Bearbeiten Fur die New Economy of Labour Migration vor allem vertreten durch Odet Stark 1991 stellt nicht das Individuum sondern die Familie den ausschlaggebenden Akteur von Migrationsentscheidungen und strategien dar Migrationsentscheidungen werden stets im Kontext sozialer Abhangigkeit getroffen In dieser Betrachtung kann auch Migration ohne Lohndifferential sinnvoll sein wenn z B eine Risikostreuung angestrebt wird oder die zeitweise Migration vor allem der Haushaltsvorstande als Ersatz fur fehlende Kreditmoglichkeiten im Herkunftsland dient um z B ein Geschaft zu grunden 37 Neuere Studien haben auch die weiteren Befunde von Mincer bestatigt wonach ein hohes Einkommen und bessere Bildung vor allem der Frauen die Migrationsbereitschaft dampfen Ebenfalls zur Mesoebene gehoren Ansatze die von der risikodampfenden Wirkung der Existenz von Netzwerken bereits Migrierter in den Ziellandern ausgehen So wird Kettenmigration dadurch definiert dass die Migration einzelner Akteure die Migration von weiteren mit diesem Akteur uber direkte Verwandtschafts oder Bekanntschaftsbeziehungen in Verbindung stehenden Akteuren nach sich zieht 38 Neben der unterstutzenden Wirkung von Netzwerken werden auch die Risiken diskutiert die eine Nichtakzeptanz von Migrierenden durch etablierte kinship networks bewirken konnen Oft setzen auch Kampfe um Status Machtverteilung oder Genderkonflikte innerhalb dieser Netzwerke ein 39 Globale Bedeutung BearbeitenWanderungen sind ein wesentliches Element fur Bevolkerungsveranderungen insbesondere weil sie wesentlich kurzfristiger wirksam werden als die naturlichen Bevolkerungsbewegungen In den fruhindustrialisierten Landern bestimmen Wanderungsvorgange derzeit weit uberwiegend die Bevolkerungsbewegung insgesamt Die Dimensionen sowie die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen von grossen Wanderungsbewegungen treten damit angesichts eines zunehmenden Wohlstandsgefalles zwischen den hochentwickelten Industrienationen und den sogenannten Entwicklungslandern weltweit stetig zunehmender Bevolkerungszahlen sowie einer Vielzahl aktueller kriegerischer Konflikteimmer mehr ins offentliche Bewusstsein Erklarungsansatze fur aktuelle Wanderungsbewegungen und Modelle fur die Prognose zukunftiger Wanderungen haben daher mehr als nur rein wissenschaftliche Bedeutung Sie finden immer haufiger Berucksichtigung in aktuellen politischen Handlungsfeldern vgl Zuwanderungsgesetz Problematik der Migrationsstatistiken BearbeitenUntersuchung und Vergleich der Migration in Europa oder den einzelnen Mitgliedsstaaten gestalten sich in der Regel problematisch 40 definitorische Probleme Es fehlt eine gemeinsam verbindliche Definition fur Migranten Fur die einen Lander gilt als Einwanderer wer ein Jahr sesshaft war fur andere die bei der Einreise angegebene Aufenthaltsdauer und wieder andere Staaten unterscheiden zwischen Zuwanderung von Auslandern und remigrierenden ehemaligen Burgern Frankreich wiederum erhebt uberhaupt keine offizielle Immigrationsstatistik Migration und die Kategorie Migrant sind daher sozial konstruiert und historisch wandelbar was direkte Auswirkungen auf Migrationsstatistiken und deren Vergleichbarkeit hat 41 Die Zuweisung Migrant gleich Auslander ist falsch Aus rechtlicher Sicht ist Auslander wer keine deutsche Staatsburgerschaft aufweist Zum einen sind nicht alle in Deutschland lebenden Auslander auch Migranten so wachsen viele Kinder der zweiten und dritten Generation in Deutschland auf und kennen zum Teil weder die ursprungliche Sprache oder gar das Herkunftsland Zum anderen sind nicht alle Migranten Auslander wie dies zum Beispiel bei wiedereingeburgerten Spataussiedlern der Fall ist Staaten mit kolonialem Hintergrund wie Frankreich oder Grossbritannien burgern Immigranten aus den ehemaligen Kolonien ein und erfassen diese nicht in der jeweiligen Auslanderstatistik Unterschiedliche Verfahren bei der Aufbereitung des Zahlenmaterials Absolute Zahlen sind nur bedingt aussagekraftig im Gegensatz zu Statistiken welche das Verhaltnis von Zuwanderern zur Wohnbevolkerung berucksichtigen Zuwanderungszahlen belegen auch mitnichten den Bestand der in Deutschland lebenden auslandischen Wohnbevolkerung Die deutsche Einwanderungsstatistik beinhaltet zusatzlich Aussiedler Die Zahl der Einwanderungen impliziert keineswegs ein Bevolkerungswachstum soweit das Zahlenmaterial nicht den Wanderungssaldo berucksichtigt also das Verhaltnis zur Abwanderungsrate Auch die Sterberate und die Geburtenrate sind zu uberprufen Auslander konnen Burger der EU sein oder aber aus einem Nichtmitgliedsstaat stammen illegale Migration In Sudeuropa wird der Anteil illegaler Migration als tendenziell hoher eingeschatzt Das hangt mit langen schwer zu kontrollierenden Seegrenzen zusammen und fuhrt zur statistischen Unterreprasentation in den Migrationsstatistiken Institutionen der Migrationsforschung BearbeitenInstitut fur Migrationsforschung und Interkulturelle Studien IMIS Universitat Osnabruck Leitung seit 1982 Klaus Bade seit 2005 Michael Bommes seit 2009 Andreas Pott 42 Die Universitat Bamberg hat eine Sonderprofessur fur Migrationsforschung ausgeschrieben die ab dem 1 Oktober 2021 fur sechs Jahre besetzt werden soll europaisches forum fur migrationsstudien efms Universitat Bamberg bis 2019 Grundung und Leitung durch Friedrich Heckmann Max Planck Institut fur demografische Forschung Rostock Berlin Institut fur Bevolkerung und Entwicklung 43 Institut fur Regional und Migrationsforschung Trier 44 Bonner Institut fur Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen BIM Berliner Institut fur empirische Integrations und Migrationsforschung BIM Humboldt Universitat zu BerlinSiehe auch Bearbeiten nbsp Portal Migration und Integration Artikel Kategorien und mehr zu Migration und Flucht Interkulturellem Dialog und Integration Bevolkerungsgeographie Postmigrantische Gesellschaft Fluchtlingskrise in Europa ab 2015 Harris Todaro Modell Central and Eastern European Migration ReviewLiteratur BearbeitenBibliographien Davoud Gharagozlou Quellen zur Migrationsforschung Eine selektiert komparative Bibliographie in drei Sprachen uber USA Deutschland Frankreich und England Zusammengestellt und versehen mit einer kurzen Darstellung der amerikanischen Migrationsgeschichte Lit Munster 2004 ISBN 3 8258 7881 3 Sources of migration research R Paul Shaw Migration Theory and Fact A Review and Bibliography of Current Literature Philadelphia 1975 Schlusselwerke der Migrationsforschung Pionierstudien und Referenztheorien Interkulturelle Studien hrg von Julia Reuter und Paul Mecheril Wiesbaden Springer VS 2015Darstellungen Klaus J Bade Peter C Emmer Leo Lucassen Johne Oltmer Hrsg Enzyklopadie Migration in Europa Vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Paderborn 2007 ISBN 978 3 506 75632 9 Klaus J Bade Sozialhistorische Migrationsforschung Studien Zur Historischen Migrationsforschung V amp R Unipress 2004 ISBN 3 89971 172 6 Wassilios Baros Familien in der Migration Eine qualitative Analyse zum Beziehungsgefuge zwischen griechischen Adoleszenten und ihren Eltern im Migrationskontext Lang Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 631 37544 1 Zugleich Dissertation an der Universitat Koln 2000 unter dem Titel Das Beziehungsgefuge zwischen griechischen Adoleszenten und ihren Eltern im Migrationskontext Harald Bauder Labor movement how migration regulates labor markets Oxford Univ Press 2006 Zygmunt Bauman Die Angst vor den anderen Ein Essay uber Migration und Panikmache Edition Suhrkamp Berlin 2016 ISBN 978 3 518 07258 5 Gudrin Biffl Hrsg Migration und Integration Dialog zwischen Politik Wissenschaft und Praxis omninum Bad Voslau 2010 ISBN 978 3 9502888 1 0 Ljubomir Bratic mit Eveline Viehbock Die zweite Generation Migrantenjugendliche im deutschsprachigen Raum Innsbruck Osterr Studien Verlag 1994 ISBN 3 901160 10 8 G F De Jong J T Fawcett Motivations for Migration An Assessment and a Value Expactancy Research Model In G F De Jong R W Gardner Hrsg Migration Decision Making New York 1981 Jared Diamond Kollaps Originaltitel Collapse How 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