www.wikidata.de-de.nina.az
Soziale Klasse oder Gesellschaftsklasse bezeichnet in den Sozialwissenschaften eine Klasse von Menschen mit gemeinsamen sozialen Interessen vor allem wirtschaftlicher Art Die Verwendung der Bezeichnung bezieht sich meistens auf die Begriffsdefinition des deutschen Philosophen Okonomen und Gesellschaftstheoretikers Karl Marx im Sinne einer Differenzierung der Gesellschaft nach unterschiedlichen Klassen Marx weist auf den elementaren Umstand hin dass die Klassengesellschaft im Wesentlichen dichotom ist das heisst aus sozialen Klassen von Herrschenden und Beherrschten Ausgebeuteten besteht Der Begriff dient Marx um den Klassenkampf zwischen den antagonistischen Klassen zu erklaren Ein Zusammengehorigkeitsgefuhl oder Klassenbewusstsein mag oder mag nicht innerhalb dieser Gemeinschaft gegeben sein Der Klassenbegriff meint jedenfalls nur optional eine subjektive Perspektive und jedenfalls allein ein Objekt wissenschaftlicher Betrachtung marxistische Ansatze Eine betrachtete Klasse mag sich also ihres Klassencharakters nicht oder noch nicht bewusst sein etwa zunachst das europaische Proletariat zu Anfang des 19 Jahrhunderts Der Begriff ist durchaus nicht und per se mit einem Zusammengehorigkeitsgefuhl oder gar politisch geschlossener Handlungsfahigkeit synonym In der Soziologie wird der Klassenbegriff kontrovers diskutiert Der Klassenbegriff ist vor allem in seinen polemisch politischen Auswirkungen umstritten siehe dazu verschiedene Definitionen von sozialer Ungleichheit Gegenwartig werden Diskussionen uber eine sich ausbildende transnationale kapitalistische Klasse gefuhrt Im ubertragenen Sinne wird von der politischen Klasse als Fuhrungsschicht der Berufspolitiker gesprochen Im Unterschied zum deutschsprachigen hat sich im angelsachsischen Raum der Klassenbegriff erhalten class ohne seinen Benutzer als Marxisten zu kennzeichnen dort wird von Kapitalismus capitalism gesprochen wahrend man im Deutschen haufig den Begriff der sozialen Marktwirtschaft bevorzugt Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Begriffe und Theorien sozialer Klassen 2 Die Klassentheorie im Marxismus 2 1 Die Klassengliederung im Kapitalismus bei Karl Marx 2 2 Neuere marxistische Klassentheorien 3 Klassen bei Max Weber 4 Klassen und Schichttheorien 4 1 Machtbezogene Ansatze Tonnies Dahrendorf 4 2 Zur Diskussion in Deutschland 5 Die Klassentheorie von Pierre Bourdieu 5 1 Kapitalformen 5 2 Die Kapitalumwandlungen 5 3 Die historische Entwicklung der sozialen Felder 5 4 Die Klassengliederung einer modernen kapitalistischen Gesellschaft 5 5 Klassen Habitusformen und Milieus 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFruhe Begriffe und Theorien sozialer Klassen BearbeitenBereits im 4 vorchristlichen Jahrhundert erwahnte der griechische Philosoph Aristoteles soziale Klassen 1 Im Romischen Reich benutzten die Zensoren das Wort classis zur Einteilung der Bevolkerung in Steuergruppen sie erstreckte sich von den assidui von lateinisch assiduus ansassiger steuerpflichtiger Burger 2 mit 100 000 As bis zu den proletarii die nur ihre zahlreichen Nachkommen proles vorzuweisen hatten und den als capite nach Kopfen gezahlten Lumpenproletariern Mitte des 16 Jahrhunderts beschrieb der englische Gelehrte und Diplomat Sir Thomas Smith die englische Gesellschaft als eine in vier Klassen geteilte 3 Um 1788 kamen in den USA Klassen vor allem in den Foderalistenartikeln Federalist Papers bei der Behandlung der Parteiungen factions zur Sprache 4 Im spaten 18 Jahrhundert verwendeten die schottischen Historiker Adam Ferguson und John Millar die Bezeichnung Klasse fur nach Rang oder Besitz unterscheidbare Gesellschaftsschichten seitdem ist die Bezeichnung mit dieser Bedeutung in allen europaischen Sprachen nachweisbar Wahrend Adam Smith noch von einer armen oder arbeitenden Klasse spricht tritt bei David Ricardo 5 Andrew Ure Henri de Saint Simon und Charles Fourier neben die arbeitende Klasse die Klasse der Kapitalisten neben die arme die reiche Klasse neben das Proletariat die Bourgeoisie 6 In Frankreich vertraten unter anderem die Historiker Augustin Thierry und Francois Guizot zu Beginn des 19 Jahrhunderts die Vorstellung einer sich durch Klassenkampfe entwickelnden Geschichte Auch die klassische politische Okonomie arbeitete mit Klassenkonzepten 1821 leitete der britische Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo sein Hauptwerk mit der Feststellung ein es gebe in der Gesellschaft drei grosse Klassen Grundeigentumer Kapitalisten Arbeiter die sich durch unterschiedliche Einkommensquellen Bodenrente Profit Lohn den gesellschaftlichen Reichtum teilen 7 Von der franzosischen Geschichtsschreibung und der politischen Okonomie beeinflusst entwarf Karl Marx ab 1842 seine Theorie der Klassen und des Klassenkampfes Im deutsch sprachigen Raum sind daruber hinaus neben Lorenz von Stein und Max Weber vor allem Uberlegungen Ferdinand Tonnies und Joseph Schumpeters von Bedeutung 8 9 Der US amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Thorstein Veblens analysierte 1899 die leisure class feine Leute 10 Wahrend der Klassenbegriff im englisch und franzosisch sprachigen Raum weiterhin Verwendung findet und dort eine neutralere Bedeutung hat ist er im deutsch sprachigen Raum meist negativ besetzt und wird vergleichsweise selten in Politik Medien und Wissenschaft verwendet Die Klassentheorie im Marxismus BearbeitenAngehorige unterschiedlicher Klassen unterscheiden sich okonomisch voneinander durch ihre Stellung im System der gesellschaftlichen Produktion genauer durch ihre Stellung in den jeweiligen Produktionsverhaltnissen in welchen die Arbeiter in spezifischer Weise in Verbindung mit den Mitteln und Gegenstanden der Arbeit treten und dadurch wie das erzeugte Produkt aus diesem Arbeitsprozess zwischen den Klassen verteilt wird Von dieser Frage hangen andere okonomische Faktoren ab beispielsweise der jeweilige Anteil am gesellschaftlichen Reichtum Einkommen und Vermogen In der Geschichte standen sich in den progressiven Produktionsweisen der konkreten historischen Gesellschaftsformationen immer zwei antagonistische Hauptklassen gegenuber eine zahlenmassig grosse beherrschte Klasse die von einer kleinen herrschenden Klasse okonomisch ausgebeutet politisch unterdruckt und ideologisch unterworfen wurde bis sich schliesslich aus dem Klassenkampf revolutionar eine neue Ordnung herausbildete Der Marxismus betont den historischen Charakter der Klassen Die menschliche Gesellschaft war nicht immer in Klassen gespalten und wird auch nicht immer in Klassen gespalten bleiben In einer fruhen Entwicklungsstufe der Menschheit existierten keine Klassen Die gering entwickelten Produktivkrafte bedingten das gemeinsame Eigentum an den Produktionsmitteln die gemeinsame Arbeit aller Mitglieder der Gesellschaft und schlossen die Moglichkeit der Ausbeutung des Menschen aus 11 Klassen entstanden erst als die Menschen die Fahigkeit erlangten mehr zu produzieren als fur ihr unmittelbares Uberleben erforderlich war Die Entwicklung der Produktivkrafte und die beginnende gesellschaftliche Arbeitsteilung bildeten die Grundlage fur die Entstehung der Klassen Diese Klassen existieren solange wie die gesellschaftliche Gesamtarbeit einen Ertrag liefert der das zum Uberleben Notwendige nur wenig uberschreitet und die Arbeit diesen Ertrag hervorzubringen die Zeit der uberwiegenden Mehrheit der Bevolkerung in Anspruch nimmt Neben der ausschliesslich der Arbeit fronenden grossen Mehrheit bildet sich eine von direkt produktiver Arbeit befreite Klasse die die gemeinsamen Angelegenheiten der Gesellschaft besorgt Arbeitsleitung Staatsgeschafte Justiz Wissenschaften Kunste usw 12 Die Klassenspaltung ist dann nicht mehr notwendig wenn die gesellschaftlichen Produktivkrafte so hoch entwickelt sind dass alle notwendigen Guter in so kurzer Zeit hergestellt werden konnen dass sich die gesamte Bevolkerung neben ihrer produktiven Tatigkeit auch um die allgemeinen Angelegenheiten der Gesellschaft kummern kann Dieser hohe Stand der Produktivkrafte ist nach Auffassung vieler Marxisten im gegenwartigen Kapitalismus erreicht So halt es Ernest Mandel fur moglich den Arbeitstag auf vier Stunden zu verkurzen Unter der Voraussetzung eines Kollektivbesitzes an den Produktionsmitteln und einer Planwirtschaft konne es dann zu einem Absterben der Klassen kommen was ein wichtiges Merkmal des Sozialismus darstellt 13 Der Klassenbegriff im Marxismus ist also nicht nur deskriptiv analytisch sondern auch normativ handlungsleitend 14 Im Verlauf der Geschichte haben sich die Produktionsverhaltnisse mehrfach geandert und damit die Klassenstruktur der jeweiligen Gesellschaft Daruber hinaus kann innerhalb einer Gesellschaft auch zwischen Grundklassen und Nebenklassen unterschieden werden okonomische Gesellschaftsformation Hauptklassen NebenklassenUrgesellschaft keineAsiatische Produktionsweise Staatsburokratie personlich freie Bauern Sklaven Handwerker Handler Proletarier etwa Lohnknechte Sklavenhaltergesellschaft Sklavenhalter Sklaven Freie Bauern etwa Zeugiten und Handwerker soweit sie keine Sklaven besitzen Proletarier etwa Lohnarbeiter in antiken Manufakturen vergleiche auch Theten Feudalismus Lehnsherren unfreie etwa leibeigene Bauern Handelsherren Fern kaufleute Bourgeois Zunfthandwerker Universitatsgelehrte und Juristen Proletarier etwa Muhl und Hammerknechte i w S auch Landsknechte Kapitalismus Bourgeois Proletarier Grossgrundbesitzer Bauern Landarbeiter Insten Tagelohner Kleinburger kleine Kaufleute Handwerker Beamte Rechtsanwalte Journalisten Intellektuelle Lumpenproletarier Klassen Charakter umstritten Nebenklassen konnen Reste alter oder Erscheinungen neuer noch unzureichend entwickelter Produktionsverhaltnisse sein Das Verhaltnis zwischen der jeweils herrschenden Grundklasse und den Nebenklassen ist immer auch ein Verhaltnis der Herrschaft und Knechtschaft aber nicht immer ein Verhaltnis der Ausbeutung 15 Wie aus der obigen Tabelle ersichtlich ist verwandeln sich im Laufe der Entwicklung der okonomischen Gesellschaftsformationen Nebenklassen in Hauptklassen und umgekehrt So waren etwa die Bauern im Feudalismus eine Hauptklasse im Kapitalismus sind sie nur noch eine Nebenklasse Der Klassenkampf wird nach marxistischem Verstandnis zwischen den beiden Grundklassen gefuhrt und dreht sich letztlich um die Aufrechterhaltung oder die Abschaffung der Ausbeutungsordnung Hier stehen sich die Interessen der beiden Grundklassen unversohnlich antagonistisch gegenuber Er endet entweder mit einer Umgestaltung der gesamten Gesellschaft wie beim Ubergang vom Feudalismus zum Kapitalismus oder mit dem gemeinsamen Untergang der beiden kampfenden Klassen Dies geschah z B am Ende der Antike 16 Mit der Entwicklung der Produktivkrafte wird immer wieder die historische Notwendigkeit der jeweils herrschenden Klasse in Frage gestellt Die unteren Klassen empfinden die herrschende Klasse mehr und mehr als uberflussig wahrend diese ihre Vorrechte zu verteidigen sucht Laut historischem Materialismus wachst die Wahrscheinlichkeit von Revolution wenn die Entfaltung der Produktivkrafte durch die herrschenden Produktionsverhaltnisse mit der jeweiligen herrschenden Klasse behindert wird was sich fruher oder spater ergibt je weiter die Produktivkrafte sich fortentwickeln Die herrschende Klasse wird gesturzt eine neue Klasse ergreift die Macht und etabliert neue Produktionsverhaltnisse So ist die Geschichte der Menschheit seit dem Ende der Urgesellschaft bis heute eine Geschichte aufeinanderfolgender Klassengesellschaften Die letzte Klassengesellschaft soll der Kapitalismus sein siehe oben Die Klassengliederung im Kapitalismus bei Karl Marx Bearbeiten Karl Marx verwendet den Begriff Klasse unterschiedlich In seinen fruheren Schriften beschreibt er konkrete Klassen in bestimmten Gesellschaften etwa in den Schriften die sich mit der Bilanz der Revolution von 1848 und ihren Folgen und Ursachen beschaftigen wie Die Klassenkampfe in Frankreich 1848 bis 1850 und Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte Hier definierte er die Klassen nicht ausschliesslich okonomisch sondern er nannte die gemeinsamen Existenzbedingungen in ihrer Gesamtheit die eine Klasse von der anderen unterscheiden Darunter fallen etwa ihre Lebensweise ihre Interessen Bildung und ihre politische Organisation Marx beschreibt detailliert die mannigfaltigen Beziehungen zwischen den Klassen die Rolle des Mittelstandes verschiedene Allianzen bzw Koalitionen zwischen ihnen und sogar die mogliche Vertretung einiger dieser Klassen durch andere In seinen spateren Werken etwa im Kapital beschreibt er die unterschiedlichen Klassen abstrakter als Resultat der Produktionsverhaltnisse des Kapitalismus Im ersten Band des Kapitals seinem Hauptwerk beschreibt Marx den unmittelbaren Produktionsprozess Unter diesem Gesichtspunkt kann es nur zwei Klassen geben die produktiven Lohnarbeiter und die industriellen Kapitalisten Das explizite Kapitel uber die Klassen findet sich als fragmentarisches am Ende des dritten Bandes Hier nennt Marx auch die Klasse der Grundeigentumer als dritte Klasse Zwar bricht dort das gesamte Werk ab aber die vorhandenen ausfuhrlichen Einzelanalysen fullen die Lucke Bei der Klassentheorie handelt es sich also um einen Spezialfall eines wissenschaftlichen Programms das sich in der fortschreitenden Rucknahme von Abstraktionen entwickelt In dem Masse wie man sich der Oberflache der sozialen Beziehungen nahert werden sukzessive neue Bestimmungen des Klassenbegriffs aufgenommen 17 In Das Kapital beschreibt der Begriff Klasse nicht mehr nur empirisch bestimmte Bevolkerungsgruppen sondern Marx versucht hier den systematischen Ursprung einer solchen Aufteilung zu erklaren Die Kriterien hierfur sollen selbst aus den spezifischen Produktions und Reproduktionsverhaltnissen der Gesellschaft abgeleitet werden Marx geht davon aus dass die Arbeitskraft allein Wert schafft Arbeitswerttheorie Die Arbeitskraft die von den Lohnarbeitern verkauft wird ist nach dieser Theorie die einzige Ware deren Gebrauchswert darin besteht mehr Wert zu bilden als sie selbst besitzt Denn ihr Wert wird wie der Wert aller anderen Waren durch die zu ihrer Produktion gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bestimmt Das heisst in diesem Fall der Wert der Ware Arbeitskraft entspricht dem Wert aller Waren die die Arbeiter benotigen um sich einschliesslich der Ersatzmannschaft des Nachwuchses zu reproduzieren Allerdings konnen die Arbeiter langer arbeiten als es notwendig ware um nur das Aquivalent ihrer eigenen Reproduktion zu erzeugen Denn arbeiten die Arbeiter unter Kontrolle der Kapitalisten die ihre Arbeitskraft kaufen und diese Arbeitskraft dann in ihrem Interesse nutzen konnen ist das Produkt dieser Arbeit Eigentum der Kapitalisten nicht der Arbeiter Mehrwert wird gebildet indem das Kapital die Arbeitskraft langer wirken lasst als es zu ihrer eigenen Reproduktion notwendig ware Der Arbeitstag der Arbeiter zerfallt also in zwei Teile in notwendige Arbeit in einen bezahlten Teil der fur die Reproduktion der Ware Arbeitskraft notwendig ist und in einen unbezahlten Teil in Mehrarbeit in dem die Arbeiter fur die Kapitalisten arbeiten Die Kapitalisten suchen also im Klassenkampf standig nach Mitteln und Wegen um den unbezahlten Teil des Arbeitstages gegenuber dem bezahlten zu vergrossern Hierfur gibt es zwei Moglichkeiten absoluter Mehrwert die Steigerung der absoluten Mehrwertproduktion durch Verlangerung des Arbeitstages relativer Mehrwert die Steigerung der relativen Mehrwertproduktion Hier wird bei gegebener Grosse des Arbeitstages derjenige Teil ausgedehnt in dem die Arbeiter fur die Kapitalisten arbeitenDie Kapitalisten sind also in der Lage sich das von den Arbeitern geschaffene Mehrprodukt anzueignen Diese qualitativ unterschiedlichen Positionen innerhalb des kapitalistischen Produktionsprozesses kennzeichnet Marx folgerichtig als die Hauptklassen der kapitalistischen Produktionsweise die Klasse der Lohnarbeiter und die der Kapitalisten 18 Die Kapitalisten konsumieren nun aber nicht den gesamten Mehrwert sondern sie reinvestieren einen Teil davon und verwandeln ihn in Kapital zuruck Ein Teil des Mehrwerts wird konsumiert ein anderer dient der Kapital Akkumulation Dies fuhrt dazu dass sich die Trennung in Arbeiter und Kapitalisten immer wieder reproduziert und dauerhaft ist Die Arbeiter konnen sich nicht die Arbeit von anderen aneignen Denn ihr Lohn reicht gewohnlich nur zur Reproduktion ihrer Arbeitskraft aus Daher stehen sich Kapitalisten und Arbeiter als gegensatzliche Klassen gegenuber deren Ausgangspunkt im Laufe des Akkumulationsprozesses standig neu hergestellt wird Neben Arbeitern und Kapitalisten also denjenigen Klassen die direkt aus der kapitalistischen Produktionsweise hervorgehen finden sich in einer konkret historischen Gesellschaftsformation ausserdem noch Klassen die auf andere Produktionsweisen zuruckgehen Dabei handelt es sich etwa um die einfachen Warenproduzenten altes Kleinburgertum die noch selbst Eigentum an Produktionsmitteln haben aber keine oder nur wenige Arbeitskrafte ausbeuten und um die Grossgrundbesitzer die nur uber Eigentum an Land verfugen es aber nicht selbst bearbeiten sondern eine Grundrente beziehen Alle diese Produktionsformen und Klassen sind aber uber den kapitalistischen Markt vermittelt Daher konkurrieren die Angehorigen dieser Klassen untereinander und mit den kapitalistisch hergestellten Waren Allerdings bedeutet die objektive Existenz von Klassen noch nicht dass sich ihre Mitglieder ihrer Gemeinsamkeiten subjektiv bewusst sind Klassenbewusstsein und einheitlich handelnd auftreten Marx und seine Nachfolger gingen davon aus dass die Bewusstwerdung der Arbeiterklasse durch ihre objektive Situation verursacht werde Das Sein bestimmt das Bewusstsein Diese Annahme hat sich nicht immer empirisch bestatigt Bereits in der Nachfolge Marx wurde sein Klassenbegriff kritisch differenziert So hob 1910 Rudolf Hilferding in Das Finanzkapital die ausschlaggebende Bedeutung der Banken hervor Neuere marxistische Klassentheorien Bearbeiten Die Autoren des Projekts Klassenanalyse PKA wie etwa Joachim Bischoff versuchten in den 1970er Jahren anhand der marxschen Kriterien die unterschiedlichen Klassen in der Bundesrepublik auch empirisch nachzuweisen Das Kriterium fur die einzelnen Klassen ist hier wie bei Marx ihre Stellung im kapitalistischen Verwertungsprozess Auch wie Marx ging das PKA von der Existenz zweier die burgerliche Gesellschaft spaltenden Hauptklassen aus die Klasse der Kapitalisten und die der Arbeiter Die Kapitalistenklasse setzt sich zusammen aus aktiven Kapitalisten und blossen Kapitaleigentumern wobei die Anzahl der letzteren Kategorie zunehmen soll Auch Lohnarbeiter gehoren zur Kapitalistenklasse falls ihr Lohn so gross ist dass er tatsachlich ein Teil des Mehrwerts darstellt Dies ist bei leitenden Angestellten der Fall Zum Kleinburgertum gehoren Personen die noch eigene Produktionsmittel besitzen aber keine oder nur sehr wenige Lohnarbeiter ausbeuten Abgrenzungskriterium zur Kapitalistenklasse ist die Grosse des von ihnen erlangten Mehrwerts Wenn er so gross wird dass sie durch Investitionen ihr Kapital vergrossern und zur Kapitalakkumulation ubergehen konnen werden sie zur Kapitalistenklasse gezahlt Nach Ansicht des PKA waren zwischen 1950 und 1970 in der Bundesrepublik hierfur die Beschaftigung von ca 3 7 Lohnarbeitern notwendig Zum Kleinburgertum gehoren also auch noch Personen die bis zu 3 Lohnarbeiter beschaftigen Neben dem alten Kleinburgertum gibt es auch noch lohnabhangige Zwischenklassen also hauptsachlich Staatsangestellte deren Einkommen also von den primaren Revenuen Arbeitslohn und Gewinn uber die Steuern abgezweigt ist Zu dieser Klasse gehoren jedoch auch nicht staatlich Beschaftigte also Angestellte von Parteien Gewerkschaften Kirchen etc aber auch Diener oder Putzkrafte in Privathaushalten Die Arbeiterklasse kann in produktive und nichtproduktive Lohnarbeiter im marxistischen Sinne untergliedert werden 19 Diese Untergliederung ist nicht moralisch wertend gemeint sondern gibt nur die Stellung der jeweiligen Personen im Produktionsprozess wieder Mehrwert Marxismus Nach dieser Gliederung verteilten sich im Deutschen Reich bzw in der Bundesrepublik Deutschland die Klassen wie folgt auf die jeweilige Erwerbsbevolkerung Anteil der Klassen an der Erwerbsbevolkerung 20 Klassen fraktion 1907 1978 1985Kapitalisten 3 0 2 5 1 5Kleinburgertum 34 0 11 5 8 3Lohnabhangige Mittelklasse 13 0 19 7 24 8Arbeiterklasse 50 0 66 3 65 4davon produktive Arbeiter 42 8 37 8davon nichtproduktive Arbeiter 19 7 18 5davon arbeitslos 3 8 9 3Zusammen 100 100 100Die Autoren des Projekts Klassenanalyse wollten auch feststellen ob den unterschiedlichen Klassen auch bestimmte Bewusstseinsformen Klassenbewusstsein entsprechen Sie erwarteten dass das Eintreten fur die herrschende Ordnung in der Kapitalistenklasse grosser ist als beim Kleinburgertum und dass bei den Lohnabhangigen die Distanz zur herrschenden Ordnung am grossten ist Innerhalb dieser Kategorie sollte das Bewusstsein des Klassencharakters der Gesellschaft umso ausgepragter sein je mehr die Lohnarbeiter dem Kapital direkt subsumiert sind Es sollte also bei den lohnabhangigen Mittelklassen verhaltnismassig gering sein und bei den produktiven Arbeitern am hochsten Die nichtproduktiven Arbeiter wurden eine Zwischenposition einnehmen Um das Klassenbewusstsein zu messen fuhrten die Autoren des Projekts Klassenanalyse 1987 eine reprasentative Umfrage zu typischen Arbeitereinstellungen durch Ein Beispiel ist Arbeitnehmer in unserer Gesellschaft brauchen Gewerkschaften um ihre Interessen durchzusetzen Diese Aussagen werden dann auf einer Skala von 1 extreme Pro Kapital Einstellung bis 8 extreme Pro Arbeitnehmer Einstellung geordnet Die Ergebnisse waren Klasse BewusstseinsindexKapitalisten 3 2Kleinburgertum 3 7Lohnabhangige Mittelklasse 5 3Arbeiterklassedavon produktive Arbeiter 5 7davon nichtproduktive Arbeiter 5 1davon arbeitslos 6 0Zwar stimmten die Werte der Kapitalisten des Kleinburgertums und der Lohnabhangigen insgesamt mit den objektiven durch die Theorie ermittelten Klassenpositionen uberein jedoch erwies sich die lohnabhangige Mittelklasse als kapitalismuskritischer als die der nichtproduktiven Arbeiter hauptsachlich Angestellte Insofern erscheint die Differenzierung zwischen verschiedenen Lohnarbeiterkategorien in Bezug auf das Klassenbewusstsein als problematisch 21 Ernest Mandel definiert dementsprechend die Arbeiterklasse anders Zu ihr gehoren alle Menschen die gezwungen sind ihre Arbeitskraft zu verkaufen Das schliesst sowohl die eigentlichen industriellen Handarbeiter im Wesentlichen produktive Arbeiter als auch die kommerziellen Arbeiter im Wesentlichen unproduktive Arbeiter aber auch grosse Teile der Staatsangestellten Lohnabhangige Mittelklasse ein Sie alle sind den gleichen fundamentalen Zwangen unterworfen Nichteigentum an Produktionsmitteln Fehlen des direkten Zugangs zur Produktion von Lebensmitteln ungenugender Geldbesitz um die Mittel des Lebensunterhalts ohne den mehr oder weniger regelmassigen Verkauf der eigenen Arbeitskraft erwerben zu konnen Andererseits gehoren nach Mandel diejenigen Personen nicht zur Arbeiterklasse die zwar formal angestellt sind deren Einkommensniveau es ihnen aber gestattet zusatzlich zu ihrem normalen Lebensstil Kapital zu akkumulieren etwa Manager 22 Klassen bei Max Weber BearbeitenDie ungleiche Verteilung wirtschaftlicher Macht bedingt die ungleiche Verteilung der Lebenschancen und ist damit nach Max Weber die Grundbedingung der Klasse Reinhard Bendix 1964 23 Der Soziologe Max Weber unterscheidet generell zwischen Erwerbs Besitz und sozialen Klassen Besitzklasse meint die Unterscheidung nach Besitz Bevorteilte Besitzklassen sind etwa Rentiers aller Art die ihren Lebensunterhalt ausschliesslich oder zumindest vorwiegend durch Vermietung von Hausern Verpachtung von Boden oder von Aktiendividenden leben 24 Diesen stehen die Unfreien Sklaven Deklassierten Schuldner und Armen gegenuber Erwerbsklasse meint die Unterscheidung nach den Chancen der Marktverwertung von Gutern oder Leistungen Hier konnen Unternehmer Mittelklassen der Handwerker und Bauern sowie Arbeiter unterschieden werden Erwerbs und Besitzklassen an sich sind fur Weber jedoch noch keine sozialen Einheiten Eine soziale Klasse umfasst nach seiner Definition jedoch die Gesamtheit der Lebensbedingungen zwischen denen ein Wechsel der Person oder ihrer Nachkommen relativ leicht moglich und auch haufig ist Hierbei sind insbesondere die Kategorien Besitz und Erwerb zu berucksichtigen In seiner Zeit also zu Beginn des 20 Jahrhunderts sah Weber in Deutschland drei Hauptklassen die Klassen der Besitzenden und durch Bildung Privilegierten das Kleinburgertum und die besitzlose Intelligenz und Fachgeschultheit Techniker kommerzielle und andere Angestellte das Beamtentum untereinander eventuell sozial sehr geschieden je nach den Schulungskosten die Arbeiterschaft als Ganzes je automatisierter der Arbeitsprozess wird Daruber hinaus unterscheiden sich die Menschen auch noch in Bezug auf ihre standische Lage d h ihre sozialen Schatzung begrundet auf Lebensfuhrungsart formale Erziehungsweise Abstammungsprestige oder Berufsprestige Praktisch druckt sich die standische Lage aus vor allem in Connubium Endogamie innerhalb eines Standes Kommensalitat man isst und trinkt gemeinsam d h feiert gemeinsame Feste ladt sich gegenseitig ein oft monopolistischer Appropriation von privilegierten Erwerbschancen oder Perhorreszierung bestimmter anderer Erwerbsarten Abscheu vor ihnen standischen Konventionen Traditionen anderer Art Die standische Lage kann auf der Klassenlage beruhen aber sie ist nicht allein durch sie bestimmt Zitate Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft Kapitel I IV vergleiche auch Korte Schafers Einfuhrung in die Hauptbegriffe der Soziologie S 201 Klassen und Schichttheorien Bearbeiten Machtbezogene Ansatze Tonnies Dahrendorf Bearbeiten Ferdinand Tonnies betonte 1935 in seinem Werk Geist der Neuzeit 63 dass der grosse und entscheidende immer erneute Kampf um 1 die okonomische 2 die politische 3 die geistig moralische Macht also Macht und Machtstreben immer ein Klassenkampf sei Ralf Dahrendorf verwarf 1957 in Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft das Merkmal Besitz Nichtbesitz von Produktionsmitteln als zu eng und baute seine Klassentheorie auf dem Besitz bzw Nichtbesitz von Machtmitteln auf Die englische Fassung Class and Class Conflict in Industrial Society von 1959 wurde oftmals aufgelegt und in den 1960er und 70er Jahren zu einem Standardtextbuch der soziologischen Ausbildung in Grossbritannien und den USA Wahrend Marx und viele andere klassische Soziologen u a Pareto Tonnies Durkheim sowie auch noch Dahrendorf mit gesellschaftlichen Zweiteilungen arbeiteten wie etwa Sklavenhalter Sklave besitzend besitzlos landbesitzend landlos machtig machtlos Elite Masse Lowen Fuchse verfeinerten spatere Autoren ihre Konzepte und verwendeten teilweise auch andere Bezeichnungen Zur Diskussion in Deutschland Bearbeiten In der Nachkriegszeit wurden in der deutschen Soziologie dem Konzept Klasse die Konzepte Schicht Milieu und soziale Lage gegenubergestellt und intensiv diskutiert 25 Helmut Schelsky stellte 1953 die These auf die sozialen Schichten in der Bundesrepublik hatten einander so weit angenahert dass man von einer nivellierten Mittel stands gesell schaft sprechen konne siehe auch Mittelschicht Auch andere Sozialwissenschaftler halten den Begriff der Klasse heute fur uberholt Der Augsburger Soziologe Christoph Lau bezweifelt dass innergesellschaftliche Konflikte heute noch von stabilen Interessengruppen ausgefochten wurden Stattdessen zeige sich nunmehr eine themenzentrierte an der massenmedialen Offentlichkeit orientierte vagabundierende Konfliktbereitschaft 26 Nach dem Munchner Soziologen Ulrich Beck ist die reflexive oder Zweite Moderne dadurch gekennzeichnet dass Lebenslagen und Lebensverlaufe nicht mehr in Klassen organisiert und soziologisch abbildbar seien Die zunehmende Individualisierung mache es unmoglich aus der Position des Einzelnen im Produktionsprozess auf seine Lebensweise seinen Wohnort und sein Freizeitverhalten zu schliessen Das Verschwinden sozialer Klassen durch ihre lebens zeitliche raumliche und soziale Zersplitterung gehe einher mit einer Verscharfung der sozialen Ungleichheit 27 Nach Niklas Luhmann allerdings trifft der Begriff der sozialen Klasse sachlich durchaus zu denn es gibt das Phanomen das er bezeichnet die gebundelte Ungleichverteilung sei nicht verschwunden und der Begriff nicht obsolet 28 Um die Jahrtausendwende haben sich die sozialen Klassenunterschiede wieder verstarkt vermehrt sprechen Soziologen und Schriftsteller davon 29 30 31 und Die Zeit hat dazu den Themenschwerpunkt Die Lagen der Nation eingerichtet 32 Andreas Reckwitz spricht 2017 von vier Klassen die sich unterscheiden in Stellung Macht und Bedeutung Es gibt eine kleine Oberschicht darunter zwei Mittelschichten und eine Unterschicht 33 Bei den Mittelschichten unterscheidet er die neue Mittelklasse und die alte Mittelklasse Die neue Mittelklasse besteht in erster Linie aus hoch qualifizierten Akademikern in den Grossstadten mit guten Karriereperspektiven vor allem in der Wissensokonomie Die alte Mittelklasse sind Menschen mit mittlerer Bildung oft in kleinstadtisch landlichen Regionen in Einstellung und Lebensfuhrung eher konservativ traditionell 34 Die Klassentheorie von Pierre Bourdieu BearbeitenPierre Bourdieus Klassentheorie hat ihre Basis in seinem gegenuber dem Marxschen erweiterten Kapitalbegriff Kapitalformen Bearbeiten Er unterscheidet verschiedene Kapitalformen die eine Person besitzen kann und die ihre Stellung in der Gesellschaft bestimmen Die wichtigsten sind Das okonomische Kapital einer Person besteht in ihrem materiellen Reichtum In modernen kapitalistischen Gesellschaften dominiert es gegenuber den anderen Kapitalformen Von kulturellem Kapital gibt es drei verschiedene Arten inkorporiertes Kulturkapital z B Bildung Wissen Erziehung ist zeitaufwandig und setzt voraus dass die Individuen von der Notwendigkeit der unmittelbaren gesellschaftlichen Reproduktion freigestellt werden etwa um die Universitaten besuchen zu konnen objektiviertes Kulturkapital z B Bucher Gemalde institutionalisiertes Kulturkapital schulische Titel z B Matura Lehrabschluss Magister Bachelor Soziales Kapital hat eine Person dann wenn sie gute Beziehungen zu anderen ein gutes soziales Netz aufgebaut hat beispielsweise hat ein Absolvent einer Eliteschule meist gute Beziehungen aufgebaut und damit ein hoheres Kapital als Absolventen anderer Schulen Neben diesen drei Kapitalformen gibt es auch das symbolische Kapital Als eine Reflexionsform der drei anderen Kapitalsorten bezeichnet es den Ruf das Prestige die Beruhmtheit die jemand aufgrund der erworbenen Menge und Zusammensetzung der verschiedenen Kapitalsorten geniesst Wie viel symbolisches Kapital eine Person besitzt ergibt sich daraus wie viel von ihrem okonomischen kulturellen und sozialen Kapital von anderen Personen anerkannt wird etwa wird das Wissen uber die drei Kapitalformen Bourdieus erst dann zu symbolischen Kapital wenn andere es als solches anerkennen Symbolisches Kapital ist wichtig im Zusammenhang mit Macht Diese setzt oft voraus dass die Beherrschten von den Beherrschern angehauftes Kapital anerkennen Ohne die Anerkennung durch andere hatte der Besitz an den anderen drei Kapitalformen keine Wirkung 35 Kapital ist nach Bourdieu ein Instrument zur Aneignung von Chancen 36 mit denen spezifische Positionen erreicht oder Bedeutungen und Wertungen durchgesetzt werden konnen Viele Kapitalformen haben gemeinsam dass sie Ergebnis von Arbeit sind Einige von ihnen sind materiell das okonomische Kapital und das objektivierte Kulturkapital andere nennt Bourdieu inkorporiert oder verinnerlicht so kann etwa durch Lernarbeit Wissen angeeignet werden Diese Inkorporation schlagt sich habituell nieder was bedeutet dass es klassenspezifisch je unterschiedliche Wahrnehmungsweisen Geschmacker Angste und Verhaltensmuster gibt Da dies haufig unbewusst geschieht spricht Bourdieu auch vom Habitus als dem Klassenunbewusstem Die Kapitalumwandlungen Bearbeiten Viele Praktiken wie etwa der Gabentausch oder die Ehrenhandel in vorkapitalistischen Gesellschaften oder der Kulturbereich in kapitalistischen Gesellschaften besitzen den Anschein der Uneigennutzigkeit denn sie sind nicht auf unmittelbaren okonomischen Gewinn ausgerichtet Dennoch gehorchen sie einer okonomischen Logik Auch hier ist das Ziel der Beteiligten eine Maximierung der Profite des jeweiligen Feldes etwa in Form von Ehrenerweisen oder Ansehen Ehre und Ansehen konnen u U auch in okonomisches Kapital konvertiert werden Die von Bourdieu entwickelte Okonomie der Praxis umfasst also alle Sorten von sozialen Transaktionen Der Warentausch ist lediglich ein spezieller Fall des sozialen Austausches Im Allgemeinen konnen die einzelnen Kapitalsorten ineinander umgewandelt werden Hierbei gilt entsprechend dem Satz von der Erhaltung der Energie das Prinzip dass die Gewinne einer Kapitalsorte notwendigerweise mit Kosten einer anderen bezahlt werden Das universelle Mass dieser Kapitalumwandlungen ist die Arbeitszeit im weitesten Sinn des Wortes Hierbei muss sowohl die in Form von Kapital akkumulierte Arbeit als auch die Arbeit berucksichtigt werden die fur die Umwandlung von einer Kapitalart in die andere notwendig ist Beispiele fur Kapitalumwandlungen Bei der Umwandlung von okonomischem in soziales Kapital handelt es sich um Aktivitaten die aus okonomistischer Sicht als reine Verschwendung erscheinen mussen Es ist eine scheinbar kostenlose Verausgabung von Zeit Aufmerksamkeit Sorge und Muhe fur eine andere Person Im Sinne der umfassenderen Logik der sozialen Austauschbeziehungen stellen diese Tatigkeiten aber eine relativ sichere Investition dar deren Profite sich fruher oder spater ergeben werden Der Erwerb von kulturellem Kapital setzt einen Aufwand an Zeit voraus der durch die Verfugung uber okonomisches Kapital ermoglicht wird 37 Auch die Primarerziehung und das Kapitalvolumen der Familie spielt eine grosse Rolle fur den Umfang des erworbenen inkorporierten Kapitals denn fur den Erwerb dieser Kapitalart bedarf es eine Zeit frei von okonomischen Zwangen und eine kostenintensive Forderung 38 Die historische Entwicklung der sozialen Felder Bearbeiten Die oben genannten drei primaren Kapitalsorten sind jeweils nur in einem sozialen Feld wirksam Dabei handelt es sich um Untergliederungen innerhalb des sozialen Raumes der sich mit der Entwicklung einer Gesellschaft immer mehr ausdifferenziert und in dem die Kapitalakkumulation spezifischen Gesetzen gehorcht Historisch gesehen ist das Feld der sozialen Beziehungen in dem soziales Kapital akkumuliert wird das alteste Es dominierte in den vorkapitalistischen Agrargesellschaften Das grundlegende Prinzip der Kapitalakkumulation ist hier die Konkurrenz um Ansehen und Ehre Diese wird durch hervorragende Leistungen etwa in Kriegszeiten aber auch durch Grosszugigkeit bei Austauschvorgangen wie dem Gabentausch erreicht In dieser Hinsicht erfolgreiche Personen werden auch okonomisch profitieren etwa indem sie sehr wertvolle Gegengeschenke erhalten oder uber die Arbeitskraft von anderen Personen verfugen konnen wenn diese nicht in der Lage sind Geschenke zu erwidern die sie nach den Regeln des Gabentausches machen mussen Allerdings funktioniert hier die Akkumulation von Reichtum nicht nach den Gesetzen des okonomischen Feldes wie sie etwa von Karl Marx beschrieben wurde Erst zu einem spateren Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit spaltete sich das okonomische Feld mit eigenstandigen Gesetzen vom Feld der sozialen Beziehungen ab Voraussetzungen waren die Verwendung des Geldes als Kapital und die Existenz eines Staates der die Einhaltung der vertraglich eingegangenen Verpflichtungen garantieren kann Das Prinzip der Kapitalakkumulation auf diesem Feld wurde von Marx und anderen Okonomen beschrieben Es geht darum Geld so zu verwerten dass am Ende eines bestimmten Zeitraums mehr Geld herauskommt als am Anfang in diesen Prozess hineingesteckt wurde Nach Bourdieu entstand das okonomische Feld mit eigenstandigen Gesetzen zuerst in der klassischen Antike bei den Griechen und Romern Allerdings dominierte es damals noch nicht die Gesellschaft Dies ist erst in den modernen kapitalistischen Industriegesellschaften der Fall Das Feld der kulturellen Produktion spaltete sich ebenfalls erst zu einem spateren Zeitpunkt vom Feld der sozialen Beziehungen ab Eine Voraussetzung hierfur ist die Verwendung der Schrift und zumindest eines rudimentaren Schulsystems Auf diesem Feld konkurrieren Individuen gegeneinander um eine hervorragende wissenschaftliche und oder philosophische Leistung Dies geschah zum ersten Mal in der Geschichte bei den griechischen und chinesischen Philosophenschulen ab dem Jahr 600 v Chr Obwohl dieses Feld in den modernen kapitalistischen Industriegesellschaften stark an Bedeutung gewinnt dominiert es doch in keinem Fall eine Gesellschaft 39 Die Klassengliederung einer modernen kapitalistischen Gesellschaft Bearbeiten Auf Grund der oben dargestellten Theorie der Kapitalsorten und Felder ist es nun moglich die Klassengliederungen bestimmter Gesellschaften zu bestimmen Bourdieu bezeichnet eine objektive Klasse als ein Ensemble von Akteuren die homogenen Lebensbedingungen unterworfen sind Einer solchen Gruppe sind sowohl objektivierte wie etwa Besitz oder Nichtbesitz von Gutern als auch inkorporierte Merkmale wie klassenspezifischen Habitusformen gemeinsam Eine objektive Klasse ist definiert durch die Struktur der Beziehung zwischen allen relevanten Merkmalen die in Kombination miteinander spezifische Wirkungen auf die Praxisformen ausuben Allerdings durfen objektive Klassen nicht mit mobilisierten Klassen verwechselt werden Denn bei Letzteren handelt es sich um ein Ensemble von Akteuren die sich zusammengefunden haben zum Kampf fur eine Bewahrung oder Veranderung der Verteilungsstruktur der Kapitalsorten unter die Klassen Die oben genannten relevanten Merkmale konnen durch die Stellung der Individuen zu den einzelnen Kapitalsorten beschrieben werden Sie hangen von deren Verfugung uber Kapital in den von Bourdieu genannten Feldern ab die in drei Dimensionen beschrieben werden konnen das quantitative Volumen des Kapitals die Kapitalstruktur also das Verhaltnis des Besitzes der verschiedenen Kapitalsorten untereinander die zeitlichen Entwicklung dieser Grossen also die Frage ob ein Individuum oder eine Gruppe zu einem bestimmten Zeitpunkt sich eher auf einer absteigenden oder aufsteigenden sozialen Laufbahn befinden Die Unterschiede die die Hauptklassen einer Gesellschaft ausmachen liegen begrundet im Gesamtvolumen des Kapitals als Summe aller effektiv aufwendbaren Ressourcen und Machtpotentiale also als Gesamtheit der Verfugung uber okonomisches kulturelles soziales und symbolisches Kapital Die Verteilung der Klassen in einer modernen kapitalistischen Gesellschaft erstreckt sich von den am reichhaltigsten mit okonomischem und kulturellem Kapital ausgestatteten bis zu den in beiden Bereichen am starksten benachteiligten Individuen Diese Hauptklassen sind noch einmal differenziert nach Klassenfraktionen mit unterschiedlichem Umfang der einzelnen Kapitalsorten bei etwa gleichem Volumen des Gesamtkapitals Der Rang der verschiedenen Kapitalsorten innerhalb des sozialen Raumes ist in verschiedenen Gesellschaften unterschiedlich doch fur die kapitalistischen Industriegesellschaften geht Bourdieu davon aus dass das okonomische Kapital das dominierende Ordnungsprinzip darstellt An zweiter Stelle kommt hier schon das kulturelle Kapital wahrend das soziale Kapital im Vergleich zu vorhergehenden Gesellschaftsformationen an Bedeutung verloren hat Die Klassenfraktionen oder einzelne Berufsgruppen innerhalb dieser Fraktionen unterscheiden sich noch zusatzlich durch ihre aufsteigende oder absteigende soziale Laufbahn Neben diesen primaren Unterschieden wird eine Klasse auch noch determiniert durch eine Reihe von sekundaren Teilungsprinzipien wie Geschlecht Ethnie Wohnort sowie weiteren Eigenschaften Gemass diesen Merkmalen kann eine moderne kapitalistische Gesellschaft in die drei grundlegenden Klassen aufgegliedert werden Die erste Klasse ist die herrschende Klasse oder Bourgeoisie die in zwei Fraktionen gespalten ist denjenigen Fraktionen der Klasse deren Reproduktion von okonomischem meist ererbtem Kapital abhangt stehen die an okonomischem Kapital relativ schwachsten Fraktionen gegenuber deren Reproduktion in der Hauptsache uber kulturelles Kapital verlauft So wachst beispielsweise von den Kunstlern bis hin zu den Industrie und Handelsunternehmern der Umfang des okonomischen Kapitals standig wahrend der des kulturellen Kapitals abnimmt Die herrschende Klasse zeigt in ihrem Aufbau also eine chiastische Struktur wobei die Fraktion deren Reproduktion vor allem uber das okonomische Kapital verlauft hier die dominierende ist Bourdieu bezeichnet sie als die herrschenden Herrschenden oder den dominierenden Teil der herrschenden Klasse Dagegen bezeichnet er die Fraktion die uber mehr kulturelles als okonomisches Kapital verfugt also beispielsweise Kunstler und Intellektuelle als beherrschte Herrschende oder den dominierten Teil der herrschenden Klasse Diese Rangfolge ist aber auch dauernd der Gegenstand von Klassenkampfen Der herrschenden Klasse entspricht der Habitus des legitimen Lebensstils Die zweite grosse Klasse ist die Mittelklasse oder das Kleinburgertum dessen Kapitalvolumen deutlich geringer ist als das der Bourgeoisie Diese Klasse ist wie die Bourgeoisie in zwei Fraktionen gespalten Auch hier besteht ein Gegensatz zwischen den alten Mittelklassen also den kleinen Kaufleuten und Handwerkern deren Reproduktion primar von ihrem okonomischen Kapital abhangt und den neuen Mittelklassen etwa den Angehorigen der neuen Dienstleistungsberufe deren Reproduktion uber das kulturelle Kapital verlauft Im Vergleich zu anderen Klassen ist hier das Kriterium der Laufbahn besonders wichtig denn in der Mittelklasse sind die Mobilitatsprozesse am grossten So nehmen das Kapitalvolumen und der numerische Umfang der alten Mittelklasse Kleinhandler Handwerker tendenziell ab wahrend die Bedeutung der neuen Mittelklassen zunimmt Der mittleren Klasse entspricht der Habitus des Strebens Die dritte Klasse ist die Arbeiterklasse oder beherrschte Klasse deren Kapitalvolumen sehr gering ist Eine chiastische Struktur dieser Klasse kann Bourdieu mangels Daten nicht nachweisen Er nimmt aber an dass sie in abgeschwachter Form auch hier existiert Der beherrschten Klasse entspricht der Habitus der Notwendigkeit Diese Klassengliederung die primar durch das Kapitalvolumen und die beiden Kapitalsorten okonomisches und kulturelles Kapital bestimmt wird gilt nur fur kapitalistische Gesellschaften In anderen Gesellschaftsformationen zum Beispiel im Feudalismus nehmen andere Kapitalsorten die dominierende Stellung ein In diesem Beispiel Feudalismus waren dies das soziale und das kulturelle Kapital 40 Klassen Habitusformen und Milieus Bearbeiten Die Klassenlagen determinieren nach Bourdieu grundsatzlich den Habitus und damit die konkreten Praxisformen der Individuen Dies manifestiert sich in ahnlichen Arbeitserfahrungen Formen der Konsumption Lebensperspektiven usw Eine koharente Gesamtheit solcher Praxisformen wird als Lebensstil oder als soziales Milieu bezeichnet Demnach ware zu erwarten dass Individuen die derselben Klasse oder Klassenfraktion angehoren auch einen ahnlichen Habitus besitzen und damit dem gleichen sozialen Milieu zuzurechnen sind Wie sozialwissenschaftliche Beobachtungen gezeigt haben ist diese Hypothese nur bedingt richtig Eine wichtige Ursache hierfur ist der Hysteresis Tragheits Effekt auch Don Quijote Effekt genannt Denn der Habitus besitzt ein Beharrungsvermogen Er kann an Existenzbedingungen angepasst sein die bereits nicht mehr existieren und demnach mit den aktuellen Existenzbedingungen nicht mehr ubereinstimmen Eine solche Fehlanpassung muss freilich nicht so extrem sein wie im Fall des Beispiels der literarischen Figur des Don Quixote selbst der nicht mehr in der Lage war ein eigenstandiges Leben in der realen Welt zu fuhren Sie kann auch zur Folge haben dass Handlungsmoglichkeiten die aufgrund der Entwicklung der Produktivkrafte potentiell gegeben waren nicht wahrgenommen werden Dies kann bei gleicher Klassenlage zu einer Ausdifferenzierung der Milieus fuhren je nachdem in welchem Mass der Habitus bereits an die aktuellen Existenzbedingungen angepasst ist 41 Eine solche Entwicklung konnen die Untersuchungen des Sinus Instituts fur die Bundesrepublik Deutschland empirisch belegen Die auf der Basis von Bourdieus Klassentheorie seit 1980 durchgefuhrten Untersuchungen beschreiben aktuell zehn soziale Grossmilieus Danach ist die Gesellschaft einerseits noch vertikal in drei Klassen oder Habitusformen gegliedert andererseits hat sie sich horizontal pluralisiert Auf der Ebene einer Klasse konkurrieren in der Regel drei Werthaltungen miteinander Insbesondere die Ausweitung des Massenkonsums nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch die soziale politische und sexuelle Liberalisierung Sexuelle Revolution in Gefolge der 68er Bewegung fuhrte trotz Beibehaltung der Klassengegensatze in Teilen der Klassen zu einem Wertewandel Wahrend die an traditionellen Werten orientierten Milieus schrumpften nahmen die an neuen Werten orientierten Milieus stark zu Als liberale Werte werden Bildung Selbstverwirklichung Individualitat und Authentizitat betrachtet Traditionelle Werte dagegen sind Solidaritat Gluck Menschlichkeit und materielle Sicherheit Aus der Kombination von drei Klassen sozialen Lagen und drei Werthaltungen Grundorientierungen ergeben sich neun sogenannte Sinus Milieus Diese Milieus unterscheiden sich durch ihre spezifische Kombination von Klassenlage und Modernisierungsorientierung der sich vor allem in ihrer Haltung zu Werten und Lebenszielen ausdruckt Neuere Sinus Studien erhohen die Zahl der Sinus Milieus durch eine Zweiteilung der modernisierten Oberklasse in zwei Milieus auf zehn Tabelle 1 Soziale Milieus in der Bundesrepublik Deutschland 1992 42 Klasse Werthaltung Modernisiert 20 Teilmodernisiert 45 Traditionell 35 Oberklasse 19 Alternatives Milieu 2 Technokratisch liberales Milieu 9 Konservativ gehobenes Milieu 8 Mittelklasse 59 Hedonistisches Milieu 13 Aufstiegsorientiertes Milieu 24 Kleinburgerliches Milieu 22 Arbeiterklasse 22 Neues Arbeitnehmermilieu 5 Traditionsloses Arbeitnehmermilieu 12 Traditionelles Arbeitnehmermilieu 5 Tabelle 2 Sinus Milieus in der Bundesrepublik Deutschland 2010 43 Soziale Lage Grundorientierung Tradition Modernisierung Individualisierung NeuorientierungSozial gehobene Milieus 30 Konservativ etabliertes Milieu 10 Liberal intellektuelles Milieu 7 Milieu der Performer 7 Expeditives Milieu 6 Milieus der Mitte 30 Burgerliche Mitte 14 Adaptiv pragmatisches Milieu 9 Sozialokologisches Milieu 7 Milieus der unteren Mitte Unterschicht 40 Traditionelles Milieu 15 Prekares Milieu 10 Hedonistisches Milieu 15 Die Ausdifferenzierung der Milieus nach Modernisierungsgrad ist nicht deckungsgleich mit der Differenzierung der Klassen in unterschiedliche Fraktionen nach dominierender Kapitalsorte 44 Siehe auch Bearbeitenklassenlose Gesellschaft Soziale MilieusLiteratur BearbeitenJoachim Bischoff Sebastian Herkommer Hasko Huning Unsere Klassengesellschaft VSA Hamburg 2002 Pierre Bourdieu Die feinen Unterschiede Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft Suhrkamp Frankfurt M 1987 ISBN 3 518 28258 1 franzosische Erstausgabe 1979 Pierre Bourdieu Okonomisches Kapital kulturelles Kapital soziales Kapital In Derselbe Schriften zu Politik und Kultur Die verborgenen Mechanismen der Macht VSA Hamburg 1992 ISBN 3 87975 605 8 Pierre Bourdieu Sozialer Sinn Suhrkamp Frankfurt M 1993 ISBN 3 518 28666 8 Nicole Burzan Soziale Ungleichheit 4 Auflage Springer VS Wiesbaden 2011 Mario Candeias Hrsg Klassentheorie Vom Making und Remaking Argument Hamburg 2021 ISBN 978 3 86754 517 4 Ralf Dahrendorf Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft Enke Stuttgart 1957 englisch Class and class conflict in industrial society 1 uberarbeitete Auflage 1959 Frank Engster Die Klasse Begriff und Gebrauch in der Gesellschaftskritik vor bei und nach Marx In Philosophische Gesprache Heft 50 Helle Panke Rosa Luxemburg Stiftung Berlin Berlin 2018 S 68 Leseprobe auf helle panke de Audiomitschnitt auf soundcloud com Friedrich Engels Herrn Eugen Duhrings Umwalzung der Wissenschaft Anti Duhring In Karl Marx Friedrich Engels Werke Band 19 Dietz Berlin 1957 ff ISBN 3 320 00220 1 Anthony Giddens Die Klassenstruktur fortgeschrittener Gesellschaften Suhrkamp Frankfurt M 1979 Taschenbuch 1984 ISBN 3 518 28052 X Olaf Groh Samberg Theresa Buchler Jean Yves Gerlitz Dokumentation zur Generierung Multidimensionaler Lagen auf Basis des Sozio Oekonomischen Panel Bremen 15 Februar 2021 PDF 978 kB 31 Seiten auf uni bremen de Kurt Jurgen Huch Einubung in die Klassengesellschaft Uber den Zusammenhang von Sozialstruktur und Sozialisation Aktualisierte und erweiterte Ausgabe Fischer Frankfurt M 1981 ISBN 3 596 26276 3 Hans G Kippenberg Hrsg Die Entstehung der antiken Klassengesellschaft Frankfurt M 1977 Max Koch Vom Strukturwandel einer Klassengesellschaft Westfalisches Dampfboot Munster 1994 ISBN 3 929586 34 7 Niklas Luhmann Zum Begriff der sozialen Klasse In Nioklas Luhmann Hrsg Soziale Differenzierung Zur Geschichte einer Idee Springer 1985 ISBN 978 3 531 11708 9 S 119 162 Ernest Mandel Marxistische Wirtschaftstheorie Band 2 Suhrkamp Frankfurt M 1968 ISBN 3 518 10596 5 Karl Marx Die Klassenkampfe in Frankreich 1848 50 In Derselbe Hrsg Neue Rheinische Zeitung Ausgabe 1 Koln 1848 Karl Marx Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte In Joseph Weydemeyer Die Revolution Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften New York 1852 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Band 3 Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Dietz Berlin 1987 ISBN 3 320 00264 3 Hinweis Mitten im Kapitel Die Klassen bricht Marx Manuskript ab Ralf Dahrendorf war so kuhn es 1957 in seinem Buch aus Marxzitaten zu Ende zu schreiben Nicos Poulantzas Politische Macht und gesellschaftliche Klassen Athenaum Fischer Frankfurt M 1974 Nicos Poulantzas Klassen im Kapitalismus heute VSA Hamburg 1975 Jurgen Ritsert Soziale Klassen Westfalisches Dampfboot Munster 1998 William I Robinson A Theory of Global Capitalism Production Class and State in a Transnational World Johns Hopkins University Press Baltimore 2004 Francis Seeck Brigitte Theissl et al Solidarisch gegen Klassismus organisieren intervenieren umverteilen Unrast Verlag 2020 Hans Gunter Thien Hrsg Klassen im Postfordismus 2 korrigierte Auflage Westfalisches Dampfboot Munster 2011 Kees van der Pijl Transnational Classes and International Relations London u a 1998 Michael Vester Peter von Oertzen u a Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Bund Koln 1993 ISBN 3 7663 2484 5 Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft Grundriss der verstehenden Soziologie Mohr Tubingen 1980 ISBN 3 16 538521 1 Erik Olin Wright Class Counts Comparative Studies in Class Analysis Cambridge University Press Cambridge New York 1997 Student edition 2000 online auf ssc wisc edu Einfuhrungen und Ubersichtsdarstellungen Sven Ellmers Die formanalytische Klassentheorie von Karl Marx Ein Beitrag zur neuen Marx Lekture 2 durchgesehene und erganzte Auflage Duisburg 2009 ISBN 978 3 940251 49 7 Martin Gross Klassen Schichten Mobilitat Eine Einfuhrung Springer VS Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 14777 2 Zeitschriften PROKLA Zeitschrift fur kritische Sozialwissenschaft Klassen und Herrschaft Nr 58 1985 PDF 3 9 MB 163 Seiten auf prokla de Memento vom 15 Juni 2011 im Internet Archive Weblinks BearbeitenJenny Pleinen Klasse Version 1 0 In Docupedia Zeitgeschichte 10 Marz 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Aristotle A Classical View In Reinhard Bendix Seymour Martin Lipset Hrsg Class Status and Power Social Stratification in Comparative Perspective 2 Auflage Routledge Kegan Paul London 1966 ISBN 0 7100 1073 7 englisch Joseph Maria Stowasser Der Kleine Stowasser Oldenbourg Munchen 1979 S 47 Sir Thomas Smith DE REPVBLICA ANGLORVM The maner of governement or policie of the Realme of Englande 1562 1565 erstveroffentlicht 1581 online bei constitution org The Federalist Factions in American Society In Reinhard Bendix Seymour Martin Lipset Hrsg Class Status and Power Social Stratification in Comparative Perspective 2 Auflage Routledge Kegan Paul London 1966 ISBN 0 7100 1073 7 David Ricardo Grundsatze der politischen Okonomie und der Besteuerung Berlin 1959 S 3 zitiert nach Jindrich Zeleny Die Wissenschaftslogik bei Marx und Das Kapital Europaische Verlagsanstalt Frankfurt Wien 1969 S 23 Ubersetzung aus dem Tschechischen Ralf Dahrendorf Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft Enke Stuttgart 1957 S 1 2 David Ricardo On the Principles of Political Economy and Taxation John Murray London 1821 Ferdinand Toennies Estates and Classes In Reinhard Bendix Seymour Martin Lipset Hrsg Class Status and Power Social Stratification in Comparative Perspective 2 Auflage Routledge Kegan Paul London 1966 ISBN 0 7100 1073 7 Joseph Schumpeter The problem of Classes In Reinhard Bendix Seymour Martin Lipset Hrsg Class Status and Power Social Stratification in Comparative Perspective 2 Auflage Routledge Kegan Paul London 1966 ISBN 0 7100 1073 7 Thorstein Veblen The Theory of the Leisure Class Deutsch Die Theorie der feinen Leute In Reinhard Bendix Seymour Martin Lipset Hrsg Class Status and Power Social Stratification in Comparative Perspective 2 Auflage Routledge Kegan Paul London 1966 ISBN 0 7100 1073 7 Georg Klaus Manfred Buhr Hrsg Marxistisch Leninistisches Worterbuch der Philosophie S 619 Friedrich Engels Anti Duhring S 224 Ernest Mandel Marxistische Wirtschaftstheorie Band 2 S 829 ff Gunter Hartfiel Worterbuch der Soziologie 3 Auflage neu bearbeitet von Karl Heinz Hillmann Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1972 S 376 f Georg Klaus Manfred Buhr Hrsg Marxistisch Leninistisches Worterbuch der Philosophie S 620 Karl Marx Friedrich Engels Manifest der Kommunistischen Partei MEW Band 4 S 462 Georg Klaus Manfred Buhr Hrsg Marxistisch Leninistisches Worterbuch der Philosophie S 625 Koch 1994 S 14 Koch 1994 S 22 Max Koch Vom Strukturwandel einer Klassengesellschaft S 42 ff Daten aus B Erbsloh T Hagelstange u a Klassenstruktur und Klassenbewusstsein in der Bundesrepublik Deutschland Endbericht eines DFG Forschungsprojektes Duisburg 1987 zitiert nach Koch Vom Strukturwandel einer Klassengesellschaft S 45 Der Ruckgang der Kapitalistenklasse ist auf statistische Ungenauigkeiten zuruckzufuhren Koch Vom Strukturwandel einer Klassengesellschaft S 46 ff Mandel Kontroversen um Das Kapital S 153 154 Reinhard Bendix Max Weber Das Werk Darstellung Analyse Ergebnisse 1964 S 69 Erstausgabe 1960 Zitiert nach Gregor Schollgen Max Weber Munchen 1998 S 90 Gross 2008 S 22 Rainer Geissler Facetten der modernen Sozialstruktur Bundeszentrale fur politische Bildung 16 Dezember 2014 abgerufen am 8 Juni 2016 Christoph Lau Gesellschaftsdiagnose ohne Entwicklungstheorie In Wolfgang Glatzer Hrsg Die Modernisierung moderner Gesellschaften Westdeutscher Verlag Opladen 1991 S 374 Ulrich Beck Das Zeitalter der Nebenfolgen und die Politisierung der Moderne In Derselbe Anthony Giddens Scott Lash Reflexive Modernisierung Eine Kontroverse Suhrkamp Frankfurt M 1996 S 40 und 45 46 Niklas Luhmann Zum Begriff der sozialen Klasse In Niklas Luhmann Hrsg Soziale Differenzierung Zur Geschichte einer Idee Springer 1985 ISBN 978 3 531 11708 9 S 149 150 Olaf Groh Samberg Armutsforscher zu Spahn Unser Sozialstaat hat ganz empfindliche Probleme In Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 Marz 2018 abgerufen am 18 Februar 2021 Nils Markwardt Du gehorst nicht dazu in ZEIT ONLINE am 15 Februar 2021 1 Anke Stelling Klasse durchdringt alles bei ZEIT ONLINE am 15 Februar 2021 2 Schwerpunkt Die Lagen der Nation In Die Zeit Februar 2021 abgerufen am 18 Februar 2021 Ebenda Paul Blickle Annick Ehmann u a Wie wohlhabend sind Sie Cara Westerkamp Der Unabsteigbare Katrin Blum Einer steigt auf Die viergeteilte Gesellschaft Es gibt zwei Mittelschichten Abgerufen am 24 Januar 2023 Daniela Droscher Mittelschicht Ich bin zwar privilegiert aber immerhin nicht reich In Die Zeit 23 Februar 2021 abgerufen am 24 Januar 2023 Pierre Bourdieu Sozialer Raum und Klassen Frankfurt M 1985 S 11 Pierre Bourdieu Sozialer Sinn Kritik der theoretischen Vernunft Suhrkamp Frankfurt M 1993 S 119 Pierre Bourdieu Okonomisches Kapital Kulturelles Kapital Soziales Kapital S 72 Vergleiche Pierre Bourdieu Okonomisches Kapital kulturelles Kapital und soziales Kapital 2005 In M Steinrucke Hrsg Pierre Bourdieu Die verborgenen Mechanismen der Macht In Schriften zu Politik und Kultur I Hamburg S 55 Pierre Bourdieu Sozialer Sinn S 208 ff Pierre Bourdieu Die feinen Unterschiede 1987 S 175 ff sowie Gerhard Wayand Pierre Bourdieu Das Schweigen der Doxa aufbrechen In Peter Imbusch Hrsg Macht und Herrschaft Sozialwissenschaftliche Konzeptionen und Theorien Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 1998 ISBN 3 663 10691 8 S 221 237 hier S 223 Pierre Bourdieu Die feinen Unterschiede S 175 ff Die Prozentzahlen geben den Anteil der Klasse der Werthaltung oder des Milieus an der Gesamtbevolkerung an Diese Aussagen gelten nur fur Westdeutschland und nicht fur die neuen Bundeslander vergleiche Michael Vester u a Soziale Milieus S 16 Die Prozentzahlen geben die Anteile der Milieus in der Gesamtbevolkerung an siehe Die Sinus Milieus Update 2010 Hintergrunde und Fakten zum neuen Sinus Milieumodell Memento vom 22 September 2010 im Internet Archive Sinus Sociovision GmbH Heidelberg 2010 PDF Datei 5 1 MB 13 Seiten Michael Vester u a Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Bund Koln 1993 S 15 16 Normdaten Sachbegriff GND 4077571 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Soziale Klasse amp oldid 237015878