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Reinhard Bendix 25 Februar 1916 in Berlin 28 Februar 1991 in Berkeley war ein US amerikanischer Soziologe deutscher Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung als Soziologe 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReinhard Bendix war ein Sohn des Berliner Rechtsanwalts Ludwig Bendix Er besuchte das Grunewald Gymnasium in Berlin Grunewald 1 In den 1930er Jahren hatte er Kontakt zu den sozialistischen Gruppen Neu Beginnen und Hashomer Hatzair 1933 wurde er ohne Abschluss vom Schulbesuch ausgeschlossen weil er wegen der ersten Inhaftierung seines Vaters den Hitlergruss verweigert hatte Nach der zweiten Inhaftierung des Vaters zeitweilig im KZ Dachau emigrierten die Eltern 1937 nach Palastina Mit Unterstutzung durch Eduard Heimann erhielt der 22 jahrige Bendix ein Visum fur die USA wohin er 1938 emigrierte Ein Studium an der University of Chicago wurde ihm moglich weil seine Berliner Gymnasialjahre einem High School Abschluss gleichgesetzt wurden Sein akademischer Lehrer in Chicago war Louis Wirth 1943 legte er das Master Examen ab im selben Jahr erwarb er die amerikanische Staatsburgerschaft 1946 folgte die Promotion zum Ph D schon 1947 wurde Bendix Professor fur Soziologie an der University of California in Berkeley Von 1968 bis 1970 leitete er das Education Abroad Program der University of California an der Universitat Gottingen 1969 wurde Bendix in die American Academy of Arts and Sciences 2 und zum 61 Prasidenten der American Sociological Association gewahlt spater erhielt er Ehrendoktorate verschiedener deutscher Universitaten 1977 wurde er gewahltes Mitglied der American Philosophical Society 3 Im Jahr 1987 88 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin Bedeutung als Soziologe BearbeitenBendix war einer der wichtigsten Interpreten Max Webers 4 Zentrale Arbeitsgebiete waren vergleichende Gesellschaftsanalysen und Historische Soziologie insbesondere mit dem Augenmerk auf das Verhaltnis von Macht und Ungleichheit So analysierte er Hitlers Wahler nicht als vorwiegend aus der Mittelschicht vgl Theodor Geiger kommend sondern im Sinne der Massengesellschaft als sozial entwurzelte Opfer von Propaganda in einer okonomischen Krise 1952 Das liegt auf der gleichen Linie wie die Massenanalyse bei Hannah Arendt Elemente und Ursprunge totaler Herrschaft III 1950 Schriften Auswahl BearbeitenHigher civil servants in American society A study of the social origins the careers and the power position of higher Federal administrators University of Colorado Press Boulder 1949 Nachdruck Greenwood Press Westport 1974 ISBN 0 8371 7265 9 Social Stratification and Social Power in American Political Science Review 46 1952 S 357 375 Work and authority in industry Managerial ideologies in the course of industrialization J Wiley New York 1956 2 Auflage mit neuer Einleitung von Mauro F Guillen Transaction New Brunswick 2001 ISBN 0 7658 0668 1 Herrschaft und Industriearbeit Vom Verfasser durchgesehene Ubertragung aus dem Amerikanischen Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1960 Max Weber An intellectual portrait Doubleday Garden City 1960 4 Auflage mit einer Einleitung von Bryan S Turner Routledge London New York 1998 ISBN 0 415 17453 8 Max Weber das Werk Darstellung Analyse Ergebnisse Aus dem Amerikanischen von Renate Rausch mit einem Vorwort von Rene Konig Piper Munchen 1964 Nation building and citizenship Studies of our changing social order University of California Press Berkeley 1964 Neuauflage University of California Press Berkeley 1977 ISBN 0 520 02676 4 Kings or people Power and the mandate to rule University of California Press Berkeley 1978 ISBN 0 520 02302 1 Konige oder Volk Machtausubung und Herrschaftsmandat Zwei Bande ubersetzt von Holger Fliessbach Suhrkamp Frankfurt am Main 1980 ISBN 978 3 518 07543 2 Freiheit und historisches Schicksal Heidelberger Max Weber Vorlesungen 1981 Suhrkamp Frankfurt am Main 1982 ISBN 978 3 518 27990 8 Force fate and freedom On historical sociology University of California Press Berkeley 1984 ISBN 0 520 04931 4 From Berlin to Berkeley German Jewish identities Transaction Books New Brunswick 1986 ISBN 0 88738 067 0 Von Berlin nach Berkeley Deutsch judische Identitaten Autorisierte Ubersetzung von Holger Fliessbach Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 ISBN 978 3 518 04710 1 Literatur BearbeitenLouis H Orzack Bendix Reinhard in Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hrsg Internationales Soziologenlexikon Bd 2 2 Auflage Stuttgart Enke 1984 S 60 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhard Bendix im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Seite uber das Reinhard Bendix Memorial Fellowship Bendix in der German and Jewish intellectual emigre collectionEinzelnachweise Bearbeiten Quelle der biografischen Angaben Reinhard Bendix Wie ich zu einem amerikanischen Soziologen wurde in M Rainer Lepsius Hg Soziologie in Deutschland und Osterreich 1918 1945 Sonderheft 23 der Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie Opladen Westdeutscher Verlag 1981 S 347 368 American Academy of Arts and Sciences Book of Members PDF Abgerufen am 15 April 2016 Member History Reinhard Bendix American Philosophical Society abgerufen am 29 April 2018 Quelle der Angaben zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten Louis H Orzack Bendix Reinhard in Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hrsg Internationales Soziologenlexikon Bd 2 2 Auflage Stuttgart Enke 1984 S 60 f Normdaten Person GND 118702041 lobid OGND AKS LCCN n50006884 NDL 00432869 VIAF 108177351 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bendix ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanischer SoziologeGEBURTSDATUM 25 Februar 1916GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 28 Februar 1991STERBEORT Berkeley Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Bendix amp oldid 216857428