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Helmut Wilhelm Friedrich Schelsky 14 Oktober 1912 in Chemnitz 24 Februar 1984 in Munster war ein deutscher Soziologe Neben Theodor W Adorno und Rene Konig war er der bekannteste deutsche Vertreter seines Faches in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg Als Initiator empirischer Untersuchungen in ganz verschiedenen Teilbereichen der Soziologie und als Forderer von Nachwuchskraften hatte er besonderen Einfluss auf die Entwicklung des Faches Anders als Adorno Frankfurter Schule und Konig Kolner Schule war Schelsky jedoch nicht schulbildend Im Jahr 1929 wurde er Mitglied des Nationalsozialistischen Schulerbundes 1932 der SA und des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes 1937 trat er in die NSDAP ein Schelsky erfuhr seine philosophisch akademische Ausbildung im Nationalsozialismus bei Vertretern der Leipziger Schule der Soziologie In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurde er auf einen Lehrstuhl fur Soziologie an der Reichsuniversitat Strassburg berufen konnte dort aber nicht mehr tatig werden Nach Kriegsende baute er den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes auf Seine akademische Laufbahn setzte er ab 1948 als Professor der neu gegrundeten hamburgischen Akademie fur Gemeinwirtschaft fort 1953 wechselte er an die Universitat Hamburg 1960 an die Universitat Munster wo er zugleich Direktor der Sozialforschungsstelle an der Universitat Munster in Dortmund war Ab der zweiten Halfte der 1960er Jahre war er massgeblich an der Grundung der Universitat Bielefeld beteiligt Dort lehrte er ab 1970 an der von ihm etablierten bundesweit einzigen Fakultat fur Soziologie 1973 liess er sich samt Lehrstuhl an die Juristische Fakultat der Universitat Munster zuruckversetzen Nach seiner Emeritierung 1978 war er noch Honorarprofessor fur Rechtssoziologie an der Universitat Graz In den 1950er und 1960er Jahren stand Schelsky der SPD und dem DGB nahe und war mit seinen weit verbreiteten Schriften Stichwortgeber des Zeitgeistes Bekannte auf ihn zuruckgehende Begriffe sind die skeptische Generation und Nivellierte Mittelstandsgesellschaft Ein Taschenbuchbestseller wurde seine Soziologie der Sexualitat 1955 in der er sich kritisch mit dem Kinsey Report Sexual Behavior in the Human Female auseinandersetzte und die homosexuelle Geschlechtsbeziehung als abnormes Sexualverhalten bezeichnete In diesem Sinne pladierte er 1957 als soziologischer Gutachter beim Bundesverfassungsgericht fur die Beibehaltung der Strafbarkeit mannlichen homosexuellen Verhaltens Paragraph 175 StGB Vor dem Hintergrund der 68er Bewegung entwickelte er sich zum konservativ zeitdiagnostischen politischen Schriftsteller der u a den Radikalenerlass befurwortete und bezeichnete sich schliesslich als Anti Soziologe Seine bekannteste Schrift aus dieser Spatphase ist Die Arbeit tun die anderen Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und akademischer Aufstieg im Nationalsozialismus 1 2 Wissenschaftliche Karriere in der Bundesrepublik Deutschland 1 2 1 Hamburg 1 2 2 Munster und Dortmund 1 2 3 Bielefeld und wieder Munster 1 2 4 Ruckzug ins osterreichische Burgenland 2 Soziologische Positionen 2 1 Theorie der Institutionen 2 2 Stichwortgeber des Zeitgeistes 2 3 Intellektuellenkritik und Anti Soziologie 3 Rolle in der deutschen Nachkriegssoziologie 3 1 Verhaltnis zur Soziologie im Nationalsozialismus 3 2 Forderung von Nachwuchssoziologen 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelmut Schelsky war Sohn des Zollsekretars Franz Schelsky und dessen Ehefrau Ida geborene Sasse 1 Er verbrachte seine Kindheit im anhaltischen Dorf Frose und besuchte ein Gymnasium in Dessau 2 In den 1920er Jahren schloss er sich den Pfadfindern an und machte dort die ersten entscheidenden Erfahrungen ausserhalb der Familie 1929 trat er dem Nationalsozialistischen Schulerbund bei 3 Die Zugehorigkeit zur Jugendbewegung die er in ihrer bundischen und politischen Spatphase erlebte war fur ihn laut seinem Schuler Bernhard Schafers pragend 4 Studium und akademischer Aufstieg im Nationalsozialismus Bearbeiten Nach dem Abitur begann Schelsky im Sommersemester 1931 ein Studium der Kunstgeschichte an der Universitat Konigsberg 5 Diese Hochschule hatte er gewahlt weil sie am weitesten von seinem Heimatort entfernt lag Es blieb allerdings nur bei einem damals so genannten Grenzlandsemester Schon zum Wintersemester 1931 32 wechselte er Hochschulort und Studienziel Er schrieb sich an der Universitat Leipzig fur das Fach Philosophie ein und zeigte sich vom jungen Privatdozenten Arnold Gehlen stark beeindruckt Der Leipziger Soziologie Professor Hans Freyer der 1913 auf dem Hohen Meissner am ersten Freideutschen Jugendtag teilgenommen hatte wurde im Laufe des Studiums zum vaterlichen Freund Volker Kempf nennt die Vorteile solcher Kontakte Wer wie Schelsky akademische Berufsziele hatte der konnte in der Jugendbewegung ein hilfreiches Sprungbrett auf dem Weg zum Ziel erblicken 6 Im Alter von 19 Jahren trat Schelsky 1932 in die SA ein und wurde Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in dem er bald zum Kreis und stellvertretenden Gaustudentenfuhrer der NSDAP im Gau Magdeburg Anhalt aufstieg Als uberzeugter Antikommunist eine Grundeinstellung die er lebenslang beibehielt wurde er 1933 Schulungsleiter der mitteldeutschen Hitlerjugend In diesem Jahr publizierte er seinen ersten Text einen kleinen Beitrag in der Monatsschrift Standisches Leben 7 Daraufhin wurde in seiner SD Akte festgehalten dass er Spann sche Gedankengange vertrete Der NS Chefideologe Alfred Rosenberg hatte sich schon 1931 mit Ottmar Spann dem fuhrenden Theoretiker des Standestaats Austrofaschismus uber die ideologische Ausrichtung des Nationalsozialismus uberworfen Mit seiner nachsten Publikation demonstrierte Schelsky dann seine Fahigkeit zur Anpassung an die herrschende Ideologie 8 In der 1934 erschienenen Schrift Sozialistische Lebenshaltung heisst es wahrer Sozialismus sei es Leute die fur das Volk ihre Leistung nicht erbringen oder es gar schadigen auszuschalten oder sie sogar zu vernichten 9 nbsp Schelskys akademischer Lehrer und vaterlicher Freund Hans Freyer hier etwa 1925 Mit einer Dissertation zum Thema Theorie der Gemeinschaft nach Fichtes Naturrecht von 1796 10 promovierte Schelsky 1935 an der Universitat Leipzig zum Dr phil und legte zusatzlich das Staatsexamen fur das hohere Lehramt ab Am 1 Mai 1937 wurde er Mitglied der NSDAP und Lektor im Amt Rosenberg Seine Mitwirkung an der Erstellung von Lehrplanen und Unterrichtsmaterialien fur die Hohe Schule der NSDAP wurde durch ein vernichtendes Gutachten Alfred Baeumlers verhindert Seine aktenkundige Nahe zur Spann Bewegung die inzwischen vollig ins Abseits geraten war und sein aus der Jugendbewegung stammendes Autonomiestreben machten ihn nicht im erwarteten Mass fur diese Tatigkeit verlasslich 11 1936 37 erhielt Schelsky ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1937 wurde er Assistent Arnold Gehlens an der Leipziger Universitat Im November 1938 folgte er Gehlen an die Universitat Konigsberg wo er Anfang 1939 von Gehlen und Gunther Ipsen habilitiert wurde Titel seiner Habilitationsschrift war Thomas Hobbes eine politische Lehre Diese Arbeit war von Hans Freyer und Carl Schmitt angeregt worden 12 Schelsky veroffentlichte sie erst 1981 13 Mit seiner Habilitation erhielt er eine sogenannte Doppelvenia fur Philosophie und Soziologie 14 Dies erfolgte auf Schelskys ausdrucklichen Wunsch obwohl Soziologie als judische Disziplin galt 15 Schelsky trat in den 1930er Jahren auch im Rundfunk auf So berichtete er von seinem Aufenthalt als Austauschstudent in Italien oder uber politische Themen 16 17 Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges pendelte Schelsky zwischen soldatischen Einsatzen erst als Gefreiter dann als Leutnant schliesslich als Oberleutnant und akademischer Lehre 1941 war er Assistent Hans Freyers in Budapest Freyer war gleichzeitig Leiter des dortigen Deutschen Kulturinstituts und Gastprofessor fur deutsche Kulturgeschichte an der Eotvos Lorand Universitat Zudem hatte Schelsky mehrere Lehrstuhlvertretungen angenommen 1943 wurde er an die Reichsuniversitat Strassburg berufen konnte die Professur aber nicht antreten weil er als Infanterist an die Ostfront abkommandiert wurde 18 1944 heiratete er Hildegard Brettle eine Tochter des Oberreichsanwalts am Reichsgericht Emil Brettle Sie hatten zwei Sohne einer davon ist Wilhelm Schelsky Wissenschaftliche Karriere in der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Kurz vor dem Ende des Krieges gelangte Schelsky im Mai 1945 gemeinsam mit seinem Freund Kurt Wagner den er aus der Leipziger Studienzeit und aus dem Amt Rosenberg kannte von der zusammengebrochenen Front in Ostpreussen uber die Ostsee nach Flensburg wohin sich die letzte NS Reichsregierung fur die letzten Wochen abgesetzt hatte Vom Oberkommando der Kriegsmarine im Sonderbereich Murwik wurden sie beauftragt sich um die Fluchtlinge aus Ostpreussen zu kummern Sie begannen damit die Ankommenden zu registrieren In der Grossen Strasse richteten sie eine Dienststelle ein die sie als Deutsches Rotes Kreuz Fluchtlingshilfswerk Ermittlungsdienst Zentrale Suchkartei bezeichneten Das war die Keimzelle des DRK Suchdienstes Angebote Manager im DRK zu werden schlug er aus Er wollte die unterbrochene wissenschaftliche Laufbahn wieder aufnehmen Mit der Veroffentlichung der Schrift Das Freiheitswollen der Volker und die Idee des Planstaats in einem sozialdemokratischen Verlag hatte er bereits 1946 wieder sozialwissenschaftlich publiziert 19 Nach eineinhalbjahriger Tatigkeit fur den Suchdienst zog das Ehepaar Schelsky ins badische Johlingen wo sie im Haus der Grosseltern Hildegards wohnen konnten Dort wurde er von der zustandigen Spruchkammer in die Entnazifizierungskategorie IV Mitlaufer eingestuft 20 Gemeinsam mit Arnold Gehlen der eine Unterkunft im schwabischen Illereichen gefunden hatte 21 studierte Schelsky ab 1947 in der American Library Karlsruhe die Schlusselwerke der amerikanischen Sozialwissenschaft Damit verfugten beide bald uber einen grossen Informationsvorsprung gegenuber ihren Fachkollegen 22 Aufgrund dieses enormen und politisch unverdachtigen Wissensvorsprungs von dem er nach eigenen Angaben noch jahrzehntelang zehren sollte wurde Schelsky im Herbst 1948 auf einen Lehrstuhl fur Soziologie an der neu gegrundeten Akademie fur Gemeinwirtschaft in Hamburg berufen 23 Hamburg Bearbeiten Die Akademie fur Gemeinwirtschaft war gewerkschaftlich gepragt und band Schelsky in sozialdemokratische Netzwerke ein zu denen Helmut Schmidt und Karl Schiller gehorten An der Akademie startete er mehrere Untersuchungen deren Ergebnisse zur Grundlage seiner spateren Publikationen in den Bereichen Familien Jugend und Betriebssoziologie wurden So fuhrte er 1949 50 unter Mitarbeit seines Assistenten Gerhard Wurzbacher und gemeinsam mit etwa 120 Studierenden eingehende Befragungen von Fluchtlingsfamilien durch die das Material fur seine erste soziologische Monographie Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart 1953 24 wurden Im Jahr 1953 wechselte Schelsky an die Universitat Hamburg Der Philosophischen Fakultat die bei der Berufung anfangs Helmuth Plessner bevorzugt hatte ging es darum Anschluss an eine Soziologie zu finden wie sie international betrieben wurde Zudem habe diese Soziologie praktische Aufgaben und Forschungen fur den Aufbau eines deutschen Gesellschaftslebens zu ubernehmen Laut Karl Siegbert Rehberg erfullte Schelsky diese Anforderungen mit Bravour und betonte die Orientierung der Soziologie an empirischer Forschung anstelle aller philosophisch oder ideologischen Rahmungen Das stimmte mit der damals verbreiteten Auffassung von der Aufgabe des Faches uberein wie sie auch Rene Konig vertrat 25 Schelsky wollte wie er spater schrieb die Aufgabe der Soziologie darauf reduzieren zu zeigen was sowieso geschieht und gar nicht zu andern ist 26 Seit 1955 gehorte Schelsky dem Wissenschaftlichen Beirat der Sachbuchreihe Rowohlts deutsche Enzyklopadie an Im selben Jahr gab er gemeinsam mit Arnold Gehlen das erste deutschsprachige Soziologie Hand und Lehrbuch heraus 27 Die Zusammenstellung der Autoren des Buches zeigt fur Paul Nolte das Bemuhen der Herausgeber um eine politische Mischung belasteter Autoren und neuer Krafte Das Ergebnis war eine Mischung der neuen Methoden mit den kulturgeschichtlichen Perspektiven der alteren deutschen Soziologie 28 Uber die Grundlagen der Soziologie schrieben Gehlen und Carl Jantke Rene Konig prasentierte die Familiensoziologie Gerhard Mackenroth die Bevolkerungslehre Elisabeth Pfeil die Soziologie der Grossstadt Herbert Kotter die Agrarsoziologie Schelsky die Industrie und Betriebssoziologie Otto Stammer fuhrte in die Politische Soziologie ein und Karl Heinz Pfeffer schrieb uber soziale Systeme im internationalen Vergleich M Rainer Lepsius bemerkte ruckblickend kritisch dass im Buch weder Karl Marx noch Max Weber oder Georg Simmel erwahnt wurden 29 Zudem schrieb Schelsky den Bestseller Soziologie der Sexualitat 1955 30 und das ebenfalls auflagenstarke Buch Die skeptische Generation 1957 31 wodurch er zu einem der bekanntesten Soziologen der Bundesrepublik wurde Munster und Dortmund Bearbeiten 1960 wechselte er an die Universitat Munster dort waren bereits sein Leipziger Doktorvater Hans Freyer und sein Konigsberger Habilitationsbetreuer Gunther Ipsen als Emeriti tatig Zum Hochschulwechsel bewog ihn besonders die Aussicht zusatzlich zur eigentlichen Professur die Leitung der Sozialforschungsstelle an der Universitat Munster in Dortmund SFSD ubernehmen zu konnen des damals grossten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts Europas Die Sozialforschungsstelle in Dortmund SFSD galt in den 1950er Jahren als Waschanlage fur schwer belastete Sozialwissenschaftler aus dem Dritten Reich 32 Schelsky entliess Gunther Ipsen bei dem er sich in Konigsberg habilitiert hatte der als Prototyp des NS Soziologen gilt 33 und seit 1951 Abteilungsleiter an der SFSD gewesen war stellte aber den ebenfalls ehemaligen Reichssoziologen Karl Heinz Pfeffer als SFDS Abteilungsleiter ein Er erweiterte die Sozialforschungsstelle um neue Abteilungen und gewann den damals noch nicht promovierten Niklas Luhmann als Abteilungsleiter Dieser wurde dann in Munster innerhalb eines Jahres promoviert und habilitiert fur Bernhard Schafers sicher einmalig in der deutschen Universitatsgeschichte 34 Seine Munsteraner Antrittsvorlesung baute Schelsky in den folgenden Jahren zu einer umfassenden historischen Soziologie der deutschen Universitat aus die ihren publizistischen Ausdruck im Buch Einsamkeit und Freiheit 1963 35 fand Die Forschungen zur universitaren Bildung machten den Kultusminister des Landes Nordrhein Westfalen Paul Mikat aufmerksam Er berief Schelsky als Leiter in den Grundungsausschuss fur eine neue Hochschule in Ostwestfalen wobei er mit grosser Macht und Gestaltungsfulle ausgestattet wurde Schelsky bekam das Recht die anderen Mitglieder des Ausschusses personlich zu nominieren und der Ausschuss hatte sich an Reformkonzepten zu orientieren die er selbst ausgewahlt hatte Als sich abzeichnete dass Bielefeld der neue Hochschulstandort werden wurde gab es Proteste aus Paderborn die sich gegen Schelsky direkt richteten Vertreter der Paderborner CDU verbreiteten Kopien seiner Jugendschrift Sozialistische Lebenshaltung aus dem Jahr 1934 Kurz darauf trat Schelsky als Vorsitzender des Grundungsausschusses zuruck revidierte diesen Schritt aber nachdem sich zahlreiche Personen des offentlichen und wissenschaftlichen Lebens darunter Theodor W Adorno und Ralf Dahrendorf fur einen Verbleib Schelskys ausgesprochen hatten Bielefeld und wieder Munster Bearbeiten Noch bevor Schelsky als Professor an die neue Universitat Bielefeld wechselte veroffentlichte er 1969 das Buch Abschied von der Hochschulpolitik oder Die Universitat im Fadenkreuz des Versagens 36 In den Gremien der neuen Universitat war er bald isoliert Diejenigen Hochschullehrer und Assistenten aus der Sozialforschungsstelle Dortmund denen er in Bielefeld Anstellungen verschafft hatte emanzipierten sich so Bernhard Schafers vor dem Hintergrund der 68er Bewegung durch Widerspruch von ihm Laut Niklas Luhmann wurden alle wesentlichen Entscheidungen in den Gremien schliesslich ohne Schelsky getroffen 37 Trotzdem war er von 1970 bis 1973 Professor an der von ihm installierten einzigen soziologischen Fakultat einer deutschen Universitat Er verlagerte seine Aktivitaten jedoch auf das Zentrum fur interdisziplinare Forschung ZiF im Schloss Rheda das zur Universitat Bielefeld gehort Diese ebenfalls von ihm gegrundete ambitionierte wie elitare Institution entsprach seiner Vision einer theoretischen Universitat 38 In diese Zeit fiel das bis zu dessen Tod wahrende Zerwurfnis mit seinem fruheren Lehrer und Freund Arnold Gehlen mit dem er seit Hamburger Tagen gemeinsam mit dem Psychiater Hans Burger Prinz ein nachgerade mannerbundlerisches Dreigestirn 39 gebildet hatte Schelsky war von Gehlens Alterswerk Moral und Hypermoral so enttauscht gewesen dass er ihm und Jurgen Habermas der die Schrift offentlich kritisiert hatte nahezu gleichlautend per Brief sein Unverstandnis uber Form und Inhalt mitteilte Das wertete Gehlen als personlichen Verrat und beendete die fast 40 jahrige Freundschaft nbsp Letzter akademischer Wirkungsort Schelskys in Deutschland das Juridicum Hauptsitz der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Munster Als es auch im ZiF immer mehr Konflikte gab liess sich Schelsky 1973 unterstutzt vom damaligen nordrhein westfalischen Wissenschaftsminister Johannes Rau mit seinem gesamten Lehrstuhl an die Juristische Fakultat der Universitat Munster versetzen ein laut Karl Siegbert Rehberg bis dahin einmaliger Vorgang in der deutschen Wissenschaftsgeschichte 40 In Munster lehrte und forschte Schelsky zur Rechtssoziologie und wandte sich zudem publizistisch gegen den neuen Zeitgeist 41 Die bekannteste der zeitgeistkritischen Schriften ist Die Arbeit tun die anderen Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen 42 aus dem Jahr 1975 Im nachsten Buch 1976 wandte er sich gegen eine vermeintlich wohlfahrts und sozialstaatliche Entmundigung des Menschen 43 1973 hatte er als Gastreferent auf einem CSU Parteitag gesprochen u a zu taktischen Fragen der Wahlergewinnung Er betonte dass eine angeblich drohende planwirtschaftliche Sozialisierung wie diese 1972 im Slogan Freiheit oder Sozialismus CDU CSU 1972 beschworen wurde nicht im Zentrum ihrer Wahlkampffuhrung stehen konne Erst recht konne man gegen die SPD als Arbeiterpartei nicht als Unternehmerpartei auftreten aber man konne Arbeitern den hohen Wert der Selbststandigkeit in Form der Fahigkeit zur bevormundungsfreien Disposition uber die eigenen Belange interpretieren 44 Den Unions Parteien riet er gegen die Forderung nach mehr Demokratie die nach mehr Freiheit zu setzen was besonders von Franz Josef Strauss Hans Filbinger und Alfred Dregger aufgenommen wurde Erhard Eppler kritisierte im Spiegel Schelskys Forderung ebenso wie ihren Widerhall in der Union Der Wille zur Demokratie und der Wille zur Freiheit gehorten zusammen sie gegeneinander auszuspielen bedeute die Demokratie an der Wurzel zu treffen 45 Zwei Jahre spater bezeichnete Ulrich Lohmar an der Hamburger Akademie fur Gemeinwirtschaft noch Schelskys engster Mitarbeiter und inzwischen Professor fur Politikwissenschaft und SPD Bundestagsabgeordneter ebenfalls im Spiegel dessen politischen Aussagen als Klassentheorie eines Frustrierten 46 1978 liess sich Schelsky zum fruhestmoglichen Zeitpunkt emeritieren Ruckzug ins osterreichische Burgenland Bearbeiten Die Entwicklung Schelskys zu einem verbitterten Diagnostiker des gesellschaftlichen Verfalls machte viele Weggefahrten die einst seine liberale Offenheit fur abweichende Ansichten bewundert hatten ratlos 47 Der wissenschaftlich institutionellen Isolation folgte ein privater Ruckzug Schelsky zog in sein Ferienhaus in Stadtschlaining im Burgenland und nahm von dort aus noch eine Honorarprofessur fur Rechtssoziologie an der Universitat Graz wahr Im Burgenland nahe der osterreichisch ungarischen Grenze schrieb er weitere kulturkritische Bucher Unter anderem kritisierte er Ernst Blochs Prinzip Hoffnung 48 Mit Ruckblicke eines Anti Soziologen verabschiedete er sich schliesslich endgultig von seiner Fachwissenschaft 49 Im Oktober 1983 besuchte Schelsky einen Vortrag seines spaten Schulers Volker Gerhardt und erlitt beim Verlassen des Gebaudes einen Armbruch der einen Klinikaufenthalt notwendig machte Daraufhin schwanden seine Krafte zusehend er starb am 24 Februar 1984 50 Soziologische Positionen BearbeitenSchelskys wissenschaftliche Grundposition war seiner Herkunft aus der Leipziger Schule der Soziologie entsprechend kultursoziologisch anthropologisch wobei die Theorie der Institutionen im Mittelpunkt stand 51 Nach den Erfahrungen des Suchdienstes bot ihm jedoch das abstrakte philosophische Denken keine Basis mehr Er erlebte etwas das er spater einen Realitatsdrall nannte 52 Soziologie wurde fur ihn zur Suche nach der Wirklichkeit 53 deren Aufgabe die Erforschung sozialer Tatbestande sei wobei er auf eine ubergreifende Theorie verzichtete 54 Diese empirische Ausrichtung teilte er im ersten Nachkriegsjahrzehnt mit den anderen Vertretern der Grundergeneration der deutschen Nachkriegssoziologie 55 Theorie der Institutionen Bearbeiten Laut Arnold Gehlen unterliegt das menschliche Verhalten im Gegensatz zu dem der Tiere keiner instinktiven Steuerung Die Herstellung ausreichender Handlungssicherheit obliegt gesellschaftlichen Institutionen Sie wirken entlastend und schutzen den Menschen vor Reizuberflutung 56 Hier stimmte Schelsky mit seinem Lehrer uberein Beide sahen in einer Theorie der Institutionen den besten Rahmen fur empirische Forschungen und die Analyse geordneten sozialen Wandels durch Reformen Paradigmatisch dafur erschien Schelsky das Recht die Rechtssoziologie betrachtete er als angewandte Institutionenkunde 57 Schon 1949 zeigte er am Prinzip der Verfassungen wie stabiler Institutionenwandel vorstellbar sei das Recht hat demnach eine flexible Festigkeit Mit seinem Aufsatz zur Institutionalisierten Dauerreflexion aus dem Jahr 1957 geriet er vollends in inhaltlichen Konflikt zu Gehlen der in der Dauerreflexion nur Tendenzen des institutionellen Geltungsverlustes sah Im Gegensatz zu Gehlen der Institutionen stets vom Zerfall bedroht sah und vermutete dass ihre Erschutterung unverzuglich auf das stets chaotisierungsbereite menschliche Antriebsleben durchschlage 56 entwickelte Schelsky eine dynamische Institutionenlehre nach der sich bestehende Institutionen andern und neue entstehen konnen wenn sie das Spannungsverhaltnis zwischen ihrem Geltungsanspruch und dem subjektiven Freiheitsbedurfnis ausbalancieren bzw selbst in Form einer Dauerreflexion der Institutionen wie z B der Religion zu institutionalisieren 58 Als Gehlen 1969 das Buch Moral und Hypermoral veroffentlicht hatte in dem der Geltungsverlust im Zentrum stand kam es wegen Schelskys Kritik daran zum endgultigen Bruch 59 Stichwortgeber des Zeitgeistes Bearbeiten Mit seinen Arbeiten wurde er in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten zu einem Stichwortgeber des Zeitgeistes seine Bucher lieferten geradezu Formeln des Selbstverstandnisses der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft 60 Mit der Studie uber Wandlungen der Familie in der Gegenwart 24 wurden Familien untersucht die durch Flucht berufliche Deklassierung Tod eines Elternteils Ausbombung Gefangenschaft oder Kriegsversehrtheit des Mannes eine erzwungene Strukturwandlung erfuhren was fur fast die Halfte der deutschen Bevolkerung galt Das Ergebnis zeigte die Familie als wesentlichen Stabilitatsfaktor die wichtigste Institution in einer Zeit katastrophaler Umbruche Eine These der Untersuchung besagt dass der Problemdruck eine grossere Versachlichung Entinnerlichung und Entkultivierung vermutlich auch eine Enterotisierung von Familie erzeugte Stattdessen ruckten gesteigerte Anspruche an den Solidaritatszusammenhang und den sozialen Selbstbehauptungs und Durchsetzungswillen der Familienmitglieder in den Mittelpunkt Ausserdem wurde eine zunehmende Bedeutung der im Krieg selbststandiger gewordenen Frauen registriert 61 Eine ahnliche Tendenz hatte Schelskys bekanntestes Buch Die skeptische Generation 31 das auf vielen seit 1947 von Soziologen durchgefuhrten Jugenduntersuchungen beruhte Dabei wurde Jugend nicht als Subkultur verstanden sondern als blosser Ubergang zwischen Kindheit und Erwachsenensein Der Buchtitel illustriert die politischen Optionen der enttauschten und mit dem Wiederaufbau beschaftigten Angehorigen der jungen Generation die noch als junge Soldaten oder als Flakhelfer im Krieg eingesetzt worden waren oder ehemalige Mitglieder der Hitlerjugend waren Sie hatten den Systemzusammenbruch nicht selten als Weltbild Katastrophe erlebt Diese Nachkriegsjugend wird im Buch als kritischer skeptischer misstrauischer glaubens und illusionsloser als alle Jugendgenerationen vorher beschrieben Sie sei ohne Pathos Programm und Parolen 61 Da Schelsky jedoch den Anspruch erhob dass sein Untersuchungsobjekt nur die deutsche Ausgabe einer Generation darstelle die uberall in der industriellen Gesellschaft herangewachsen sei relativierte er zugleich die Bedeutung des spezifisch deutschen historischen Hintergrunds Melvin Lasky merkte zu dem Buch an Schelsky sei temperamentally very much like his protagonists he seems to be happy with them and they are very happy with themselves Das Buch sei a triumph of post war Adjustment 62 Diese Untersuchungen Schelskys erzeugten das Bild einer Gesellschaft 52 in der Ideologien nur noch von Organisationen gepflegt werden Klassenkampf Vorstellungen zum Beispiel nur noch durch kommunistische Organisationen die Gewerkschaften und Teile der SPD Er entwickelte die These dass die westdeutsche Gesellschaft eindeutig tendenziell aber alle Industriegesellschaften entschichtet sei und damit ein politisch integriertes Sozialgefuge in der historischen Nachfolge der Klassengesellschaft seien Es habe sich ein kleinburgerlich mittelstandischer Lebenszuschnitt entwickelt eine nivellierte Mittelstandsgesellschaft In der seien Klassen und Schichtbegriffe unpassend geworden Besonders die Massenproduktion von Konsummitteln sowie Komfort und Unterhaltungsgutern hatten die Uberwindung des Klassenzustandes der industriellen Gesellschaft begrundet 63 Wahrend der Schaffensphase in der diese Arbeiten entstanden war Schelsky nicht nur Stichwortgeber sondern auch gefragter Ratgeber Wahrend der Adenauer Ara beriet er die Gewerkschaften und die SPD und wurde gleichwohl in den wissenschaftlichen Beirat des CDU gefuhrten Familienministeriums berufen 64 Intellektuellenkritik und Anti Soziologie Bearbeiten Schon 1959 in Ortsbestimmung der deutschen Soziologie 26 deutet Schelsky seine Kritik an der Soziologie an und skizziert einen Gegenentwurf Die als Spalt und Abspaltungsprodukt aus Okonomie und Philosophie entstandene Soziologie sei nach amerikanischem Vorbild zur Funktionswissenschaft geworden Gleichwohl erfulle sie als Kulturanalyse und Zeitkritik weiterhin sozialphilosophische Deutungsaufgaben das sei aber zu Dilettantismus und Provinzialitat verkommen In der nachideologischen Epoche seien auch die Ohnmacht des Menschen und die Freiheit des Menschen von der Gesellschaft in den Blick zu nehmen 65 Dazu sei eine transzendentale Theorie der Gesellschaft notwendig An der Entwicklung einer solchen von ihm geforderten Theorie beteiligte sich Schelsky dann jedoch nicht 66 Gegen eine Soziologie die eine Fuhrungsrolle fur den Zeitgeist der 68er Bewegung eingenommen habe und zur Schlusselwissenschaft des 20 Jahrhunderts geworden sei vergleichbar der Rolle der Geschichtswissenschaft im 19 Jahrhundert formulierte Schelsky die Kampfschrift Die Arbeit tun die anderen Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen 67 In einer Rezension bezeichnete Ralf Dahrendorf Schelsky deshalb als Ideologe n der Neuen Rechten 68 Die Kritik an seiner Fachwissenschaft spitzte Schelsky auf eine Anti Soziologie zu deren Aufgabe es sei die Soziologie als Bewusstseinsfuhrungswissenschaft mit den Mitteln soziologischer Argumentation in Frage zu stellen 69 Er diagnostizierte verhangnisvolle Re Ideologisierungstendenzen des Faches am Beispiel der Friedensforschung als Heilslehre der Konfliktsoziologie der Bildungsplanung und einer politisierten Theologie Er wollte Ernst Blochs Prinzip Hoffnung durch ein anti utopisches Prinzip Erfahrung ersetzen 70 Im Buch Funktionare Gefahrden sie das Gemeinwohl das 1982 in vier Auflagen erschien schrieb er es sei uberlegenswert nicht nur extreme Rassen und Kriegshetze verfolgbar zu halten sondern auch Hetze zum Klassenkampf besonders wenn sie mit Androhung gegen den sozialen Frieden oder gar mit Gewalt verbunden ist 71 Viele Kritiker deuteten diese Wende im Soziologieverstandnis Schelskys so dass er nach seinem vitalen und erfolgreichen Engagement fur die junge Wissenschaft in den 1950er und 1960er Jahren die zum grossen Teil von ihm selbst gerufenen Geister nicht mehr habe bandigen konnen ihm sei das ganze zu links und er selbst deshalb zum Anti Soziologen geworden Diese Deutung halt sein Schuler Janpeter Kob fur verkurzt Kob meinte dass Schelskys Soziologieverstandnis durchaus im Einklang mit sich selbst war Nur seien zwei immer dagewesene Aspekte starker in den Vordergrund geruckt die transzendentalen vorwissenschaftlichen Voraussetzungen der Soziologie und ihre transwissenschaftlichen praktischen Wirkungen 64 Christian Graf von Krockow wies in puncto politischer Gefahrlichkeit des Intellektualismus auf eine verbluffende Kontinuitat zwischen Schelskys zeitgeistkritischen Publikationen und seiner Habilitationsschrift uber Thomas Hobbes aus dem Jahr 1940 hin 41 Rolle in der deutschen Nachkriegssoziologie BearbeitenSchelskys Bedeutung fur die bundesrepublikanische Soziologie war ambivalent Als Impulsgeber empirischer Untersuchungen und Forderer von Nachwuchskraften war er einflussreich aber im Gegensatz zu Adorno und Konig nicht im engeren Sinne schulbildend da sein Werk zu heterogen und breit gestreut war 66 Gerade dadurch wirkte er jedoch in einer Phase in der die Sozialwissenschaften noch wenig ausdifferenziert waren in viele Teildisziplinen sowie in die Rechtswissenschaft und Politik hinein Wissenschaftspolitisch so Karl Siegbert Rehberg ist er demgegenuber auf die Seite der Verlierer geraten 72 Verhaltnis zur Soziologie im Nationalsozialismus Bearbeiten Schelsky war Mitglied der 1946 wiedergegrundeten Deutschen Gesellschaft fur Soziologie DGS 1949 wurde auf Betreiben der UNESCO und unter Mitwirkung von Rene Konig die International Sociological Association ISA gegrundet der die DGS als Mitgliedsorganisation beitrat Gegen die damit erfolgte angebliche Amerikanisierung der DGS wurde seitens ehemaliger Reichsoziologen Widerspruch formuliert der sich einem Wort Gunther Ipsens zufolge bald zum Burgerkrieg in der Soziologie ausweitete 73 Die Kritiker der sogenannten UNESCO Soziologie grundeten 1951 eine deutsche Sektion des traditionsreichen vom italienischen Ex Faschisten Corrado Gini neu etablierten Internationalen Instituts fur Soziologie IIS Vorsitzender der deutschen Sektion wurde Hans Freyer Weitere Mitglieder der deutschen IIS Sektion wurden unter anderen Ipsen Wilhelm Brepohl Arnold Gehlen und Karl Valentin Muller Laut Stefan Kuhl war das IIS die organisatorische Ruckzugsbasis fur deutsche Soziologen die wegen ihres Engagements fur den Nationalsozialismus bei vielen ihrer Kollegen diskreditiert waren 74 Es kam zum offenen Konflikt als 1957 bekannt wurde dass das IIS seinen 18 Internationalen Soziologenkongress 1958 in Nurnberg veranstalten wollte und dieses Vorhaben in deutlicher Frontstellung gegen die DGS betrieben wurde Schelsky hatte zwar vorsichtig zwischen beiden Organisationen laviert und war der deutschen IIS Sektion nicht beigetreten Aber er hatte an deren Grundungsversammlung teilgenommen Durch die Loyalitat zur Gruppe der Aufstandischen von rechts verlor er die notwendige Unterstutzung dafur wie eigentlich vorgesehen DGS Vorsitzender zu werden Seinen Beitrag fur den 14 Soziologentag in Berlin 1959 zog er daraufhin zuruck und machte daraus das kontroverse Buch Ortsbestimmung der deutschen Soziologie 26 75 In der Ortsbestimmung widersprach Schelsky der in den Nachkriegsjahrzehnten verbreiteten Einschatzung die deutsche Soziologie sei um 1933 brutal zum volligen Stillstand gebracht worden 76 Er behauptete die deutsche Soziologie sei schon vor 1933 an ihrem Ende gewesen Die Melodien waren durchgespielt die Fronten im Erstarren 77 In der darauf folgenden Kontroverse vertrat Rene Konig unter Verweis auf die Arbeiten von Karl Mannheim und Theodor Geiger vehement die These dass die deutsche Soziologie nach einer Stagnation 1928 eine Welle der Erneuerung erlebt habe die dann 1933 gebrochen worden sei 78 Schelsky verschwieg seine Vergangenheit nicht Dem studentischen Diskussionsbedarf Ende der 1960er Jahre stellte er sich zunachst mit grosser Offenheit Und in seiner Auseinandersetzung mit der Hoffnung Blochs verwies er selbstkritisch auf seine fruhere NS Begeisterung auch um im Spiegel dieser Selbstkritik seine Warnung vor der Anfalligkeit fur andere totalitare Bewegungen und Ideologien diesmal von links besonders glaubwurdig erscheinen zu lassen 79 Eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der empirischen Soziologie unter der NS Herrschaft leistete er nicht Seine politischen Aktivitaten wahrend des Dritten Reichs stellte er als Jugendsunden dar 80 Forderung von Nachwuchssoziologen Bearbeiten Bis 1970 setzte Schelsky siebzehn Habilitationen durch 81 und betreute uber 100 Promotionen 82 Zu seinen Habilitanden die spater Lehrstuhlinhaber wurden gehorten so unterschiedliche Soziologen wie Lars Clausen Universitat Kiel Friedrich Jonas Universitat Mainz Franz Xaver Kaufmann Universitat Bielefeld Janpeter Kob Universitat Hamburg der spater DKP nahe Hans Jurgen Krysmanski Universitat Munster Hans Linde der bereits im Nationalsozialismus als Agrarsoziologe tatig gewesen war und von 1962 bis 1981 an der Technischen Hochschule Karlsruhe lehrte Niklas Luhmann Universitat Bielefeld Rainer Mackensen Technische Universitat Berlin und Helge Peters spater Vertreter der Kritischen Kriminologie Universitat Oldenburg Hanns Albert Steger Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg In seinem Nachruf auf Schelsky schrieb Dahrendorf Er hat viele unterstutzt die seine Meinungen nicht teilten und dabei die Grosszugigkeit seines Herzens gezeigt 83 Ob von einer Schelsky Schule im engeren Sinne gesprochen werden kann ist umstritten Zwar hatte er nach Aussagen von Zeitgenossen das Charisma eines Schuloberhaupts doch fehlt es an einer starkeren Rezeption und offentlichen Vertretung seiner Leitideen durch eine Schulerschaft Daher sprechen einige Soziologie Historiker nicht von einer Schule sondern von einem Schelsky Kreis 66 Ehrungen Bearbeiten1961 Ehrenmitglied der Lateinamerikanischen Gesellschaft fur Soziologie 84 1968 Ehrendoktor der Nationalen Universitat Cordoba Argentinien 84 1968 Ehrendoktor der Universitat Pernambuco Recife Brasilien 84 1973 Grosses Bundesverdienstkreuz 85 1977 Konrad Adenauer Preis der Deutschland Stiftung fur Wissenschaft 84 1983 Ehrensenator der Universitat Bielefeld 86 Schriften Auswahl BearbeitenChronologisch nach Ersterscheinungsjahr sortiert Deutsche Austauschstudenten in Italien In Student im Kampf Band 16 1933 S 10 13 87 Sozialistische Lebenshaltung Eichblatt Max Zedler Leipzig 1934 Theorie der Gemeinschaft nach Fichtes Naturrecht von 1796 Junker u Dunnhaupt Berlin 1935 zugleich Dissertationsschrift Universitat Leipzig 1935 Schellings Philosophie des Willens und der Existenz in Christliche Metaphysik und das Schicksal des modernen Bewusstseins Verlag S Hirzel Leipzig 1937 Ein weiterer Beitrag stammt von Gotthard Gunther Thomas Hobbes Eine politische Lehre Duncker und Humblot Berlin 1981 ISBN 978 3 428 05012 3 vorher nicht veroffentlichte Habilitationsschrift Universitat Konigsberg 1940 Das Freiheitswollen der Volker und die Idee des Planstaats Volk amp Zeit Karlsruhe 1946 Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart Darstellung und Deutung einer empirisch soziologischen Tatbestandsaufnahme 5 unveranderte Auflage Enke Stuttgart 1967 Erste Auflage Ardey Verlag Dortmund 1953 Soziologie der Sexualitat Uber die Beziehungen zwischen Geschlecht Moral und Gesellschaft Neuauflage rowohlt repertoire Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2017 ISBN 978 3 688 10479 6 21 Auflage Reinbek bei Hamburg 1983 ISBN 978 3 499 55002 7 erste Ausgabe Rowohlt Hamburg 1955 Als Herausgeber mit Arnold Gehlen Soziologie Ein Lehr und Handbuch zur modernen Gesellschaftskunde 8 Auflage Diederichs Dusseldorf Koln 1971 erste Ausgabe Diederichs Dusseldorf Koln 1955 Die skeptische Generation Eine Soziologie der deutschen Jugend Ullstein Frankfurt Berlin Wien 1975 ISBN 978 3 548 03184 2 Erste von mehreren Ausgaben Diederichs Dusseldorf Koln 1957 Ortsbestimmung der deutschen Soziologie 3 Auflage Diederichs Dusseldorf Koln 1967 Erste Auflage Diederichs Dusseldorf Koln 1959 Einsamkeit und Freiheit Idee und Gestalt der deutschen Universitat und ihrer Reformen 2 um einen Nachtrag 1970 erweiterte Auflage Bertelsmann Universitatsverlag Dusseldorf 1971 ISBN 978 3 571 09167 7 erste Ausgabe Rowohlt rowohlts deutsche enzyklopadie Band 171 172 Reinbek bei Hamburg 1963 Auf der Suche nach Wirklichkeit Gesammelte Aufsatze Diederichs Dusseldorf Koln 1965 Abschied von der Hochschulpolitik oder Die Universitat im Fadenkreuz des Versagens Bertelsmann Universitatsverlag Bielefeld 1969 Die Arbeit tun die anderen Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen Ungekurzte Ausgabe dtv Munchen 1977 ISBN 978 3 423 01276 8 erste Ausgabe Westdeutscher Verlag Opladen 1975 ISBN 978 3 531 11300 5 Der selbstandige und der betreute Mensch Politische Schriften und Kommentare Ungekurzte Ausgabe Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien 1978 ISBN 978 3 548 03527 7 erste Ausgabe Seewald Stuttgart 1976 ISBN 978 3 512 00439 1 Die Hoffnung Blochs Kritik der marxistischen Existenzphilosophie eines Jugendbewegten Klett Cotta Stuttgart 1979 ISBN 978 3 12 911730 9 Die Soziologen und das Recht Abhandlungen und Vortrage zur Soziologie von Recht Institution und Planung Westdeutscher Verlag Opladen 1980 ISBN 978 3 531 11526 9 Ruckblicke eines Anti Soziologen Westdeutscher Verlag Opladen 1981 ISBN 978 3 531 11534 4 Funktionare Gefahrden sie das Gemeinwohl 4 Auflage Seewald Stuttgart Degerloch 1982 ISBN 978 3 512 00652 4 erste Auflage im selben Verlag und im selben Jahr Politik und Publizitat Seewald Stuttgart Degerloch 1983 ISBN 978 3 512 00679 1 Literatur BearbeitenAlexander Gallus Hrsg Helmut Schelsky der politische Anti Soziologe Eine Neurezeption Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1297 5 Horst Baier Hrsg Freiheit und Sachzwang Beitrage zu Ehren Helmut Schelskys Westdeutscher Verlag Opladen 1972 ISBN 978 3 531 11397 5 Thomas Gutmann Christoph Weischer Fabian Wittreck Hrsg Helmut Schelsky Ein deutscher Soziologe im zeitgeschichtlichen institutionellen und disziplinaren Kontext interdisziplinarer Workshop zum 100 Geburtstag Duncker amp Humblot Berlin 2017 ISBN 978 3 428 14902 5 Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 ISBN 978 3 7892 8335 2 Wolfgang Lipp Schelsky Helmut In Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hrsg Internationales Soziologenlexikon Band 2 Beitrage uber lebende oder nach 1969 verstorbene Soziologen 2 neubearbeitete Auflage Stuttgart Enke 1984 ISBN 3 432 90702 8 S 747 751 Rosemarie Pohlmann Hrsg Person und Institution Helmut Schelsky gewidmet Konigshausen und Neumann Wurzburg 1980 ISBN 3 88479 014 5 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 Gerhard Schafer Der Nationalsozialismus und die soziologischen Akteure der Nachkriegszeit am Beispiel Helmut Schelskys und Ralf Dahendorfs In Michaela Christ Maja Suderland Hrsg Soziologie und Nationalsozialismus Positionen Debatten Perspektiven Suhrkamp Berlin 2014 S 110 161 ISBN 978 3 518 29729 2 Gerhard Schafer Soziologie ohne Marx Helmut Schelsky als Starsoziologe und Intellektueller im Hamburg der 1950er Jahre VSA Verlag Hamburg 2015 ISBN 978 3 89965 9 818 Gerhard Schafer Ein lang verschuttetes Dokument Helmut Schelskys Habilitationsvortrag vom 22 2 1939 eine biographische und wissenschaftsgeschichtliche Einordnung in Martin Endress Klaus Lichtblau Stephan Moebius Hg Zyklos 1 Jahrbuch fur Theorie und Geschichte der Soziologie Wiesbaden VS 2015 ISBN 978 3 658 03960 8 S 313 328 Gerhard Schafer Zur Herausbildung des philosophisch soziologischen Denkens bei Helmut Schelsky in der Ara des Nationalsozialismus in Thomas Gutmann Christoph Weischer Fabian Wittreck Hg Helmut Schelsky Ein deutscher Soziologe im zeitgeschichtlichen institutionellen und disziplinaren Kontext Interdisziplinarer Workshop zum 100 Geburtstag Rechtstheorie Beiheft 22 Berlin Duncker amp Humblot 2017 S 17 56 Bernhard Schafers Helmut Schelsky ein Soziologe in der Bundesrepublik Eine Erinnerung aus Anlass seines 25 Todestages In Soziologie 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 48 59 Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 01121 5 Rainer Wassner Hrsg Wege zum Sozialen 90 Jahre Soziologie in Hamburg Leske und Budrich Opladen 1988 ISBN 3 8100 0595 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Soziologische Klassiker Schelsky Helmut Lern und Lehrmaterialien Literatur von und uber Helmut Schelsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Helmut Schelsky in der Deutschen Digitalen Bibliothek Biografie Helmut Schelsky Eintrag im Internet Lexikon 50 Klassiker der Soziologie Archiv fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich Institut fur Soziologie der Universitat Graz Nachlass von Helmut Schelsky in der Universitats und Landesbibliothek Munster Teilnachlass von Helmut Schelsky im Universitatsarchiv Bielfeld Einzelnachweise Bearbeiten Biografie Helmut Schelsky Memento vom 9 Juni 2013 im Internet Archive Eintrag im Internet Lexikon 50 Klassiker der Soziologie Archiv fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich Institut fur Soziologie der Universitat Graz Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 01121 5 S 17 25 Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 ISBN 978 3 7892 8335 2 S 13 ff Bernhard Schafers Helmut Schelsky ein Soziologe in der Bundesrepublik Eine Erinnerung aus Anlass seines 25 Todestages In Soziologie 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 48 59 hier S 49 Angaben zur Biografie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges beruhen wenn nicht anders belegt auf Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 13 22 und 196 f Zeittafel Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 15 Helmut Schelsky Der deutsche Idealismus und wir In Standisches Leben Blatter fur organische Gesellschafts und Wirtschaftslehre Nr 3 1933 S 540 546 Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 19 Helmut Schelsky Sozialistische Lebenshaltung Eichblatt Max Zedler Leipzig 1934 Bildung und Nation Schriftenreihe zur nationalpolitischen Erziehung Bd 11 13 S 27 Helmut Schelsky Theorie der Gemeinschaft nach Fichtes Naturrecht von 1796 Junker u Dunnhaupt Berlin 1935 Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 20 f Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 85 Helmut Schelsky Thomas Hobbes eine politische Lehre Duncker und Humblot Berlin 1981 ISBN 978 3 428 05012 3 zugleich Habilitationsschrift Universitat Konigsberg 1940 Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 01121 5 S 18 Bernhard Schafers Helmut Schelsky ein Soziologe in der Bundesrepublik Eine Erinnerung aus Anlass seines 25 Todestages In Soziologie 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 48 59 hier S 50 Als deutscher Austauschstudent in Italien Helmut Schelsky Leipzig In Radio Wien 20 Oktober 1933 S 36 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw Sonntag 22 Oktober 1933 15 40 Uhr Mitteldeutscher Rundfunk Leipzig 770 kHz Englische Politik Buchbericht von Dr Helmut Schelsky In Das Kleine Blatt 2 Dezember 1938 S 43 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dkb Donnerstag 8 Dezember 1938 22 20 Uhr Leipzig 788 kHz Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 01121 5 S 18 f Helmut Schelsky Das Freiheitswollen der Volker und die Idee des Planstaats Volk amp Zeit Karlsruhe 1946 Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 66 f Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 S 21 Karl Siegbert Rehberg Vom soziologischen Neugrundungs Pragmatismus zur Anti Soziologie Helmut Schelsky Position in der Nachkriegsgeschichte des Faches In Alexander Gallus Hrsg Helmut Schelsky der politische Anti Soziologe Eine Neurezeption Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1297 5 S 17 36 hier S 18 Die Darstellung der akademischen Stationen Schelskys von 1948 bis 1978 folgt wenn nicht anders belegt Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 S 21 25 a b Helmut Schelsky Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart Darstellung und Deutung einer empirisch soziologischen Tatbestandsaufnahme Ardey Verlag Dortmund 1953 Karl Siegbert Rehberg Vom soziologischen Neugrundungs Pragmatismus zur Anti Soziologie Helmut Schelsky Position in der Nachkriegsgeschichte des Faches In Alexander Gallus Hrsg Helmut Schelsky der politische Anti Soziologe Eine Neurezeption Wallstein Verlag Gottingen 2013 S 17 36 hier S 20 f a b c Helmut Schelsky Ortsbestimmung der deutschen Soziologie Diederichs Dusseldorf Koln 1959 S 125 f Arnold Gehlen und Helmut Schelsky Hrsg Soziologie Ein Lehr und Handbuch zur modernen Gesellschaftskunde Diederichs Dusseldorf Koln 1955 unter Mitwirkung von Carl Jantke Paul Nolte Die Ordnung der deutschen Gesellschaft Selbstentwurf und Selbstbeschreibung im 20 Jahrhundert Beck Munchen 2000 ISBN 978 3 406 46191 0 S 270 Adalbert Hepp Martina Low Hrsg M Rainer Lepsius Soziologie als Profession Campus Verlag Frankfurt am Main New York 2008 ISBN 3 593 38322 5 S 38 Helmut Schelsky Soziologie der Sexualitat Uber die Beziehungen zwischen Geschlecht Moral und Gesellschaft Rowohlt rowohlts deutsche enzyklopadie Band 2 Hamburg 1955 a b Helmut Schelsky Die skeptische Generation Eine Soziologie der deutschen Jugend Diederichs Dusseldorf Koln 1957 Klaus Ahlheim Der Fall Dietrich von Oppen und die Dortmunder Waschanlage In Carsten Klingemann u a Hrsg Jahrbuch fur Soziologiegeschichte 1997 98 VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2001 ISBN 3 322 99645 X S 311 324 hier S 317 Carsten Klingemann Soziologie und Politik Sozialwissenschaftliches Expertenwissen im Dritten Reich und in der fruhen westdeutschen Nachkriegszeit VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 531 15064 2 S 74 Bernhard Schafers Helmut Schelsky ein Soziologe in der Bundesrepublik Eine Erinnerung aus Anlass seines 25 Todestages In Soziologie 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 48 59 hier S 54 Helmut Schelsky Einsamkeit und Freiheit Idee und Gestalt der deutschen Universitat und ihrer Reformen Rowohlt rowohlts deutsche enzyklopadie Band 171 172 Reinbek bei Hamburg 1963 Helmut Schelsky Abschied von der Hochschulpolitik oder Die Universitat im Fadenkreuz des Versagens Bertelsmann Universitatsverlag Bielefeld 1969 Bernhard Schafers Helmut Schelsky ein Soziologe in der Bundesrepublik Eine Erinnerung aus Anlass seines 25 Todestages In Soziologie 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 48 59 hier S 54 Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 S 24 Klaus Dorner Anmerkungen zu einem Brief Schelskys In Rainer Wassner Hrsg Wege zum Sozialen 90 Jahre Soziologie in Hamburg Leske und Budrich Opladen 1988 ISBN 3 8100 0595 9 S 141 145 hier S 141 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 S 72 104 hier S 87 a b Christian Graf von Krockow Ein Verteidiger des Anti Idealismus Wandel und Kontinuitat eines langen Gelehrtenlebens In Die Zeit 42 1982 Onlineversion abgerufen am 27 Marz 2019 Helmut Schelsky Die Arbeit tun die anderen Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen Westdeutscher Verlag Opladen 1975 ISBN 978 3 531 11300 5 Helmut Schelsky Der selbstandige und der betreute Mensch Politische Schriften und Kommentare Seewald Stuttgart 1976 ISBN 978 3 512 00439 1 Helmut Schelsky Die selbstandigen und die betreuten Menschen in Frankfurter Rundschau 3 Oktober 1973 S 12 1 Teil ders Von den Betreuern bedrohte Freiheit Die Munchner Rede des Soziologen Helmut Schelsky Fortsetzung und Schluss in Frankfurter Rundschau 4 Oktober 1973 S 12 Erhard Eppler Im strengen Sinne radikal In Der Spiegel 42 1973 Onlineversion abgerufen am 18 Marz 2019 Ulrich Lohmar Klassentheorie eines Frustrierten In Der Spiegel 13 195 Onlineversion abgerufen am 18 Marz 2019 Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 S 25 Helmut Schelsky Die Hoffnung Blochs Kritik der marxistischen Existenzphilosophie eines Jugendbewegten Klett Cotta Stuttgart 1979 ISBN 978 3 12 911730 9 Helmut Schelsky Ruckblicke eines Anti Soziologen Westdeutscher Verlag Opladen 1981 ISBN 978 3 531 11534 4 Helmut Schelsky Ruckblicke eines Anti Soziologen Westdeutscher Verlag Opladen 1981 ISBN 978 3 531 11534 4 Wolfgang Lipp Schelsky Helmut In Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hrsg Internationales Soziologenlexikon Band 2 Beitrage uber lebende oder nach 1969 verstorbene Soziologen 2 neubearbeitete Auflage Stuttgart Enke 1984 ISBN 3 432 90702 8 S 747 751 a b Helmut Schelsky Ruckblicke eines Anti Soziologen Westdeutscher Verlag Opladen 1981 ISBN 978 3 531 11534 4 74 Helmut Schelsky Auf der Suche nach Wirklichkeit Gesammelte Aufsatze Diederichs Dusseldorf Koln 1965 M Rainer Lepsius Die Soziologie nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis 1967 In Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie Deutsche Soziologie seit 1945 Sonderheft 21 1979 S 25 70 hier S 38 f M Rainer Lepsius Die Soziologie nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis 1967 In Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie Deutsche Soziologie seit 1945 Sonderheft 21 1979 S 25 70 hier S 35 f a b Patrick Wohrle Zur Aktualitat von Helmut Schelsky Einleitung in sein Werk Springer VS Wiesbaden 2015 S 17 25 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 S 72 104 hier S 89 Helmut Schelsky Ist die Dauerreflexion institutionalisierbar Zum Thema einer modernen Religionssoziologie In Zeitschrift fur Evangelische Ethik Band 4 1957 S 153 174 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 S 72 104 hier S 89 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 87 f a b Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 88 Melvin J Lasky Adventure in die normal in The Guardian 25 Mai 1960 zit nach Franz Werner Kersting Helmut Schelskys Skeptische Generation von 1957 In Mitteilungen LJA WL 153 2003 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 88 f a b Janpeter Kob Soziologie zwischen wissenschaftlichen Autismus und sozialreligioser Heilslehre In Rainer Wassner Hrsg Wege zum Sozialen 90 Jahre Soziologie in Hamburg Leske und Budrich Opladen 1988 ISBN 3 8100 0595 9 S 187 193 hier S 187 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 91 a b c Stephan Moebius Schulen Akteure und regionale Zentren in der fruhen Geschichte der bundesrepublikanischen Soziologie In Stephan Moebius und Andrea Ploder Hrsg Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie Band 1 Geschichte der Soziologie im deutschsprachigen Raum Springer VS Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 658 07613 9 S 252 287 hier S 265 Helmut Schelsky Die Arbeit tun die anderen Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen Westdeutscher Verlag Opladen 1975 ISBN 978 3 531 11300 5 Ralf Dahrendorf Die Denunziation der Aufklarung In Die Zeit 14 1975 Onlineversion abgerufen am 13 Marz 2019 Peter Ulrich Merz Benz Das Paradoxon der institutionalisierten Dauerreflexion Zur Explikation von Helmut Schelskys Begriff der Anti Soziologie In ders und Gerhard Wagner Hrsg Soziologie und Anti Soziologie Ein Diskurs und seine Rekonstruktion UVK Konstanz 2001 ISBN 978 3 87940 737 8 S 89 118 hier S 89 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 92 f Helmut Schelsky Funktionare Gefahrden sie das Gemeinwohl Seewald Stuttgart Degerloch 1982 ISBN 978 3 512 00652 4 S 306 zitiert nach Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 185 Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 90 Johannes Weyer Der Burgerkrieg in der Soziologie Die westdeutsche Soziologie zwischen Amerikanisierung und Restauration In Sven Papcke Hrsg Ordnung und Theorie Beitrage zur Geschichte der Soziologie in Deutschland Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 09098 5 S 280 304 hier S 287 Online Version PDF abgerufen am 11 Marz 2019 Stefan Kuhl Die Internationale der Rassisten Aufstieg und Niedergang der internationalen eugenischen Bewegung im 20 Jahrhundert 2 aktualisierte Ausgabe Campus Frankfurt am Main New York 2014 ISBN 978 3 593 39986 7 S 291 f Karl Siegbert Rehberg Hans Freyer Arnold Gehlen Helmut Schelsky In Dirk Kaesler Hrsg Klassiker der Soziologie Band II Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens 5 uberarbeitete aktualisierte und erweiterte Aufl 2007 ISBN 978 3 406 42089 4 S 72 104 hier S 90 Rene Konig Hrsg Das Fischer Lexikon Band 10 Soziologie Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1958 S 14 Helmut Schelsky Ortsbestimmung der deutschen Soziologie Diederichs Dusseldorf Koln 1959 S 39 Rene Konig Vom vermeintlichen Ende der deutschen Soziologie vor der Machtergreifung des Nationalsozialismus In ders Soziologie in Deutschland Begrunder Verfechter Verachter Hanser Munchen Wien 1987 ISBN 3 446 14888 4 S 343 387 hier S 351 ff Erstveroffentlichung in Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie Jahrgang 36 1984 Alexander Gallus Hrsg Schillernder Schelsky Zur Einfuhrung In ders Helmut Schelsky der politische Anti Soziologe Eine Neurezeption Wallstein Verlag Gottingen 2013 S 7 16 hier S 13 Anmerkungen 29 und 31 Silke van Dyk Alexandra Schauer dass die offizielle Soziologie versagt hat Zur Soziologie im Nationalsozialismus der Geschichte ihrer Aufarbeitung und der Rolle der DGS 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Springer Wiesbaden 2014 ISBN 978 3 658 06636 9 S 130 M Rainer Lepsius Die Soziologie nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis 1967 In Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie Deutsche Soziologie seit 1945 Sonderheft 21 1979 S 25 70 hier S 66 f Bernhard Schafers Helmut Schelsky ein Soziologe in der Bundesrepublik Eine Erinnerung aus Anlass seines 25 Todestages In Soziologie 38 Jahrgang Heft 1 2009 S 48 59 hier S 53 Ralf Dahrendorf Suche nach der Wirklichkeit Nachruf auf einen bedeutenden Soziologen In Die Zeit 10 1984 Onlineversion abgerufen am 11 Marz 2019 a b c d Volker Kempf Wider die Wirklichkeitsverweigerung Helmut Schelsky Leben Werk Aktualitat Olzog Munchen 2012 S 197 Zeittafel Professoren Funftes Rad Der Spiegel 47 1973 abgerufen am 18 Marz 2019 Ehrensenatoren der Universitat Bielefeld Gerhard Schafer Ein lange verschuttetes Dokument Helmut Schelskys Habilitationsvortrag vom 22 2 1939 eine biographische und wissenschaftsgeschichtliche Einordnung In Springer Science Business Media 1 Januar 2014 abgerufen am 19 Oktober 2020 Normdaten Person GND 118607073 lobid OGND AKS LCCN n50016056 NDL 00455512 VIAF 59158559 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schelsky HelmutALTERNATIVNAMEN Schelsky Helmut Wilhelm Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SoziologeGEBURTSDATUM 14 Oktober 1912GEBURTSORT ChemnitzSTERBEDATUM 24 Februar 1984STERBEORT Munster nbsp Dieser Artikel wurde am 29 Marz 2019 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Schelsky amp oldid 238592514