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Elisabeth Pfeil 9 Juli 1901 in Berlin 25 Juli 1975 in Diessen am Ammersee war eine deutsche Stadtsoziologin und Fluchtlingsforscherin Im Nationalsozialismus war sie im Kontext der Bevolkerungswissenschaft tatig Pfeil gilt auch als Mitbegrunderin der westdeutschen Stadtsoziologie der 1950er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElisabeth Pfeil war eine Tochter des Direktors der Berliner Siemens Werke und Regierungsbaumeisters Robert Pfeil Nach dem Abitur 1921 begann sie ein Studium der Geschichte Kunstgeschichte und Philosophie an der Universitat Marburg 1929 promovierte sie in Berlin mit dem Thema Die Frankische und Deutsche Romidee im fruhen Mittelalter Zeitgleich war sie Assistentin beim Historiker und Direktor der Preussischen Staatsarchive Albert Brackmann 1934 wurde sie Schriftleiterin des Archivs fur Bevolkerungswissenschaft Volkskunde und Bevolkerungspolitik welches bis 1931 Archivs fur Bevolkerungspolitik Sexualethik und Familienkunde hiess und bis 1944 bestand 1 Ab 1941 war sie Mitarbeiterin von Friedrich Burgdorfer welcher eine Forschungsgruppe am Bayerischen Statistischen Landesamt leitete 1937 war Pfeil Mitglied der NSDAP geworden 2 Im April 1940 hatte sie offiziell die stellvertretende Schriftleitung von Volk und Rasse ubernommen Da der eigentliche Schriftfuhrer bis 1941 im Zweiten Weltkrieg kampfte war sie faktisch alleinige Schriftleiterin Mit dem ersten Heft 1942 gab sie die Schriftfuhrerschaft an den aus dem Feld zuruckkehrenden Bruno Kurt Schultz ab 3 Nach dem Krieg war sie erneut am Bayerischen Statistischen Landesamt tatig Von 1952 bis 1956 war Elisabeth Pfeil wissenschaftliche Angestellte und Gruppenleiterin an der Sozialforschungsstelle an der Universitat Munster in Dortmund In dieser Zeit ubernahm sie auch einen grosseren Forschungsauftrag fur das Institut fur Raumforschung Pfeil war ab 1953 Ordentliches Mitglied der Akademie fur Raumforschung und Landesplanung ARL und leitete den Forschungsausschuss Grosstadtprobleme der ARL Ab 1 April 1956 war sie wissenschaftliche Referentin fur Soziologie an der Hamburger Akademie fur Gemeinwirtschaft 1 und ebenfalls Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministers fur Familie Jugend und Gesundheit 1968 wurde sie in den Ruhestand versetzt Schriften Auswahl BearbeitenDie frankische und deutsche Romidee des fruhen Mittelalters Munchen Verlag d Munchner Drucke 1929 Bevolkerungsgeschichte in Jahresberichte fur deutsche Geschichte 1936 1937 1940 Bevolkerung und Raum In Archiv fur Bevolkerungswissenschaft und Bevolkerungspolitik 7 Jg 1937 S 111 129 Der Fluchtling Gestalt einer Zeitenwende Hamburg von Hugo 1948 Grossstadtforschung Fragestellungen Verfahrensweisen und Ergebnisse einer Wissenschaft die dem Neubau von Stadt und Land von Nutzen sein konnte Bremen Horn Dorn 1950 Thema und Wege der deutschen Fluchtlingsforschung In Mitteilungen aus dem Institut fur Raumforschung Heft 6 Bad Godesberg 1951 Funf Jahre spater Die Eingliederung der Heimatvertriebenen in Bayern bis 1950 Frankfurt am Main Metzner 1951 Neue Stadte auch in Deutschland Stadtgrundungen auf der Grundlage gewerblicher Fluchtlingsunternehmen Gottingen Schwartz 1954 Die Wohnwunsche der Bergarbeiter Soziologische Erhebung Deutung und Kritik der Wohnvorstellungen eines Berufes Tubingen Mohr Siebeck 1954 mit Gunther Ipsen und Heinrich Popitz Soziologie der Grossstadt In Arnold Gehlen Helmut Schelsky Hg Soziologie Ein Lehr und Handbuch der modernen Gesellschaftskunde Dusseldorf Koln Diederichs 1955 S 228 255 Von der Kleinstadt zur Mittelstadt Stadtewachstum durch Vertriebeneneinwanderung In Mitteilungen aus dem Institut fur Raumforschung Band 32 Bad Godesberg 1957 mit Ernst W Buchholz Nachbarschafts und Verkehrskreise In Daseinsformen der Grossstadt hrsg von Gunther Ipsen Tubingen 1960 Die Berufstatigkeit von Muttern Eine empirisch soziologische Erhebung an 900 Muttern aus vollstandigen Familien Tubingen Mohr Siebeck 1961 Der Kohortenansatz in der Soziologie Ein Zugang zum Generationsproblem In Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie 19 Jg 1967 S 645 657Ehrungen BearbeitenCornelius Gurlitt Denkmunze der Deutschen Akademie fur Stadtebau und Landesplanung 1972 Fritz Schumacher PreisLiteratur BearbeitenJurgen Friedrichs Nachruf auf Elisabeth Pfeil In Zeitschrift fur Soziologie Jg 4 Heft 4 Oktober 1975 S 403 405 Hansjorg Gutberger Bevolkerung Ungleichheit Auslese Perspektiven sozialwissenschaftlicher Bevolkerungsforschung in Deutschland zwischen 1930 und 1960 VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2007 S 65 ff Katharina Liebsch Elisabeth Pfeil Empirische Erforschung familialer Umwelten In Rosemarie Nave Herz Hrsg Die Geschichte der Familiensoziologie in Portraits Wurzburg 2010 ISBN 978 3 89913 718 7 S 243 262 Sonja Schnitzler Soziologie im Nationalsozialismus zwischen Wissenschaft und Politik Elisabeth Pfeil und das Archiv fur Bevolkerungswissenschaft und Bevolkerungspolitik Springer Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 18611 5 Oliver Werner Wissenschaft in jedem Gewand Von der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung zur Akademie fur Raumforschung und Landesplanung 1935 bis 1955 Wallstein Gottingen 2022 ISBN 978 3 8353 5173 8 Zu Elisabeth Pfeil S 97f Siehe auch BearbeitenSoziologie im Nationalsozialismus Stadtsoziologie Friedrich Burgdorfer Hermann MitgauWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Elisabeth Pfeil im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Barbel Borries Pusback Keine Hochschule fur den Sozialismus Die Grundung der Akademie fur Gemeinwirtschaft in Hamburg 1945 1955 Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 663 10466 7 S 318 Uwe Mai Rasse und Raum Agrarpolitik Sozial und Raumplanung im NS Staat Paderborn u a Schoningh 2002 S 32 Sonja Schnitzler Soziologie im Nationalsozialismus zwischen Wissenschaft und Politik Elisabeth Pfeil und das Archiv fur Bevolkerungswissenschaft und Bevolkerungspolitik Springer Verlag 2012 ISBN 978 3 531 19139 3 S 284 Normdaten Person GND 118740822 lobid OGND AKS LCCN no2006127284 VIAF 10210422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfeil ElisabethKURZBESCHREIBUNG deutsche StadtsoziologinGEBURTSDATUM 9 Juli 1901GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 25 Juli 1975STERBEORT Diessen am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Pfeil amp oldid 239088955