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Das Oberkommando der Marine OKM war von 1859 bis 1871 und von 1889 bis 1899 die oberste Kommandobehorde der deutschen Seestreitkrafte Von 1935 bis 1945 nach Umbenennung der Reichsmarine in Kriegsmarine lautete die Bezeichnung unter Beibehaltung der Kurzform OKM Oberkommando der Kriegsmarine Der Begriff Oberkommando der Marine kann verwechselt werden mit einem lokalen Marineoberkommando MOKdo Das OKM war aber eine einzige militarische Kommandobehorde im Gegensatz zu den ab 1943 eingerichteten MOKdos als einer vielfach vorhandenen lokalen Kommandostelle der weitere lokale Marinekommandos MKdo unterstellt waren Inhaltsverzeichnis 1 Koniglich Preussische Marine 1 1 Geschichte 1 2 Chef des Oberkommandos der Marine 2 Kaiserliche Marine 2 1 Geschichte 2 2 Kommandierender Admiral 3 Kriegsmarine 3 1 Geschichte 3 2 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine 3 3 Chefs des Stabes 4 Verweise 4 1 Weblinks 4 2 Siehe auch 4 3 Literatur 5 EinzelnachweiseKoniglich Preussische Marine BearbeitenGeschichte Bearbeiten Mit der Errichtung einer Marineabteilung im Preussischen Kriegsministerium erhielt Prinz Adalbert 1854 den Oberbefehl uber die schwimmenden Einheiten der preussischen Marine Auf Kabinettsordre vom 14 Marz 1859 wurde das Oberkommando der Marine selbstandig und ebenso wie das Marineministerium unmittelbar dem Konig unterstellt Dem Chef des Oberkommandos unterstanden der Einsatz der Schiffe und aller Marinetruppenteile die Marinestation der Ostsee und Marinestation der Nordsee die Marineintendantur in Berlin und die Kieler Marineschule Ausserdem waren die Inspektion der Schiffe die technischen Einrichtungen und die Personalangelegenheiten dem Aufgabenbereich des Oberkommandos zugewiesen Die Zweiteilung der Spitzenorganisation war nicht klar nachvollziehbar sie fuhrte zu Unstimmigkeiten und wirkte sich nachteilig auf die Marineentwicklung aus Wahrend Prinz Adalbert 1870 in der Armee am Frankreichfeldzug teilnahm wurde das Oberkommando als Abteilung fur Kommandoangelegenheiten unter Kapitan zur See Karl Ferdinand Batsch dem Marineministerium angegliedert 1871 wurde es zum Bestandteil der Kaiserlichen Admiralitat Chef des Oberkommandos der Marine Bearbeiten Prinz Adalbert von Preussen 15 Marz 1859 bis 15 Juni 1871Kapitan zur See Karl Ferdinand Batsch 31 Juli 1870 bis 15 Juni 1871 in Vertretung Kaiserliche Marine BearbeitenGeschichte Bearbeiten Nach Auflosung der Kaiserlichen Admiralitat am 1 April 1889 wurde das Oberkommando der Marine neben dem Reichsmarineamt und dem Amt des Generalinspekteurs der Marine als Nachfolgebehorde eingerichtet Es wurde durch einen Kommandierenden Admiral gefuhrt der dem Kaiser direkt unterstellt war Ausgestattet mit den gleichen Pflichten und Rechten wie ein Kommandierender General des Heeres hatte er zusatzlich die Obliegenheiten eines Generalstabschefs fur die Marine zu erfullen Nach Anweisungen des Kaisers fuhrte der Kommandierende Admiral den Oberbefehl uber samtliche Kommandobehorden und die Marineeinheiten zur See und an Land Als sich Kaiser Wilhelm II entschloss den Oberbefehl uber die Marine selbst zu fuhren wurde das Oberkommando der Marine durch Kabinettsordre vom 14 Marz 1899 aufgelost Das geschah vor allem auf Betreiben des Admirals von Tirpitz der die Stellung des Reichsmarineamts gegenuber den anderen Spitzenbehorden starken wollte Ein Teil der Befugnisse ging auf die als Admiralstab selbstandig gemachte bisherige Admiralstabsabteilung des Oberkommandos uber Kommandierender Admiral Bearbeiten Vizeadmiral Max Freiherr von der Goltz 1 April 1889 bis 8 Marz 1895Admiral Eduard von Knorr 8 Marz 1895 bis 14 Marz 1899Kriegsmarine BearbeitenGeschichte Bearbeiten Auf der Grundlage des Gesetzes fur den Aufbau der Wehrmacht vom 16 Marz 1935 wurde die Reichsmarine in Kriegsmarine umbenannt Aus der vormaligen Marineleitung ging das neue Oberkommando der Kriegsmarine OKM hervor Der Chef der Marineleitung erhielt die neue Bezeichnung Oberbefehlshaber der Kriegsmarine OBdM Die Organisation des OKM anderte sich mehrfach 1938 bestand das OKM aus dem Stab des Oberbefehlshabers und der Seekriegsleitung SKL an deren Spitze der Chef des Stabes SKL ab 1944 Chef der SKL stand Ausserdem waren dem OBdM mehrere Amter direkt unterstellt Die Bezeichnung der nachgeordneten Dienststellen wechselte wahrend des Zweiten Weltkrieges Es handelte sich um das Flottenkommando und um die Stationskommandos der Ostsee und der Nordsee Ausserdem gab es Marinegruppenkommandos die 1939 aufgestellt und im Verlaufe des Krieges in Marineoberkommandos umbenannt wurden nbsp Das Shell Haus in Berlin Tiergarten war ab 1934 Sitz der Marineleitung Das OKM hatte seinen Sitz ab 1934 in Berlin Tiergarten im Shell Haus am Tirpitzufer heute Reichpietschufer 60 62 unweit des Bendlerblocks Wegen der Luftangriffe der Alliierten auf Berlin zog das OKM mehrfach um zunachst nach Eberswalde dann nach Bernau bei Berlin in das sogenannte Lager Koralle Gegen Kriegsende verlegte das OKM nach Plon Objekt Forelle und spater nachdem britische Truppen nach Schleswig Holstein vorruckten in den Sonderbereich Murwik Am Ende des Zweiten Weltkriegs blieb das OKM auf alliierte Weisung zunachst bestehen um die Verwaltung der internierten deutschen Marinekrafte und ihre Entwaffnung sicherzustellen Nach dem Suizid des OBdM Generaladmiral von Friedeburg vor seiner Festnahme durch alliierte Soldaten am 23 Mai 1945 in Murwik setzten die Besatzungsmachte noch kurzzeitig Generaladmiral Walter Warzecha als Oberbefehlshaber ein um die Entwaffnung der Kriegsmarine in geordneten Bahnen vollziehen zu konnen Ausserdem blieb das OKM verantwortlich fur den Einsatz der deutschen Minenraumkrafte die in den Deutschen Minenraumdienst ubernommen wurden 1 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Bearbeiten Grossadmiral Erich Raeder 1 Juni 1935 bis 30 Januar 1943 Grossadmiral Karl Donitz 30 Januar 1943 bis 30 April 1945 Generaladmiral Hans Georg von Friedeburg 1 Mai bis 23 Mai 1945 Generaladmiral Walter Warzecha 23 Mai bis 22 Juli 1945Chefs des Stabes Bearbeiten Konteradmiral Hermann Densch von Januar 1936 bis September 1936 Kapitan zur See Konteradmiral Hermann Mootz von Oktober 1936 bis Januar 1939 Konteradmiral Erich Schulte Monting von Januar 1939 bis Februar 1944 Kapitan zur See Hans von Davidson von Februar 1944 bis April 1945 Kapitan zur See Heinrich Gerlach Mai 1945Verweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Allerhochster Erlass betreffend die Trennung des Oberkommandos der Marine von der Verwaltung derselben Vom 30 Marz 1889 Quellen und Volltexte wlb stuttgart deSiehe auch Bearbeiten Oberkommando der Wehrmacht Oberkommando des Heeres Oberkommando der Luftwaffe NS RanggefugeLiteratur Bearbeiten Walther Hubatsch Der Admiralstab und die obersten Marinebehorden in Deutschland 1848 1945 Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1958 Konrad Ehrensberger Hundert Jahre Organisation der deutschen Marine 1890 1990 Kaiserliche Marine Reichsmarine Kriegsmarine Bundesmarine Bernard amp Graefe Bonn 1993 ISBN 3 7637 5913 1 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Ludger Borgert Walter Sturm Norbert Wiggershaus Dienstgruppen und westdeutscher Verteidigungsbeitrag Voruberlegungen zur Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschland Militargeschichte seit 1945 Bd 6 Boldt Boppard am Rhein 1982 ISBN 3 7646 1807 8 Normdaten Korperschaft GND 67355 9 lobid OGND AKS LCCN n81008247 VIAF 139476509 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberkommando der Marine amp oldid 231503472