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Wilhelm Brepohl 22 September 1893 in Gelsenkirchen 17 August 1975 in Dortmund war ein deutscher Volkskundler und Soziologe der in den 1930er Jahren die Forschungsstelle fur das Volkstum im Ruhrgebiet geleitet hat die nach 1945 eine der Keimzellen der Sozialforschungsstelle Dortmund war Er war Mitbegrunder einer industriellen Volkskunde die sich in den Dienst der nationalsozialistischen Bevolkerungspolitik stellte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrepohl wurde 1893 in Gelsenkirchen als Sohn eines Ingenieurs geboren Er studierte in Marburg Paris Heidelberg Berlin und Munster und promovierte 1922 in Munster zum Dr phil 1 Ab 1923 war er Redakteur ab 1933 dann Hauptschriftleiter Chefredakteur vgl Schriftleitergesetz der Gelsenkirchener Allgemeinen Zeitung Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 165 298 2 1 1935 wurde er Geschaftsfuhrer der von ihm gegrundeten Forschungsstelle fur das Volkstum im Ruhrgebiet und schuf zusammen mit Eberhard Franke den rassistisch herabsetzenden Typ des Polack 1939 wurde er als Soldat eingezogen 3 Er kam als Hauptmann zur Propaganda Truppe und wurde an verschiedenen Kriegsschauplatzen eingesetzt 1943 44 war er als Major Volkstumssachverstandiger in Nordfrankreich und wirkte an der rassistischen Bewertung von Franzosen fur die Aufnahme in die Deutsche Volksliste mit 1 Nach dem Krieg wurde er als Mitlaufer entnazifiziert und fuhrte ab 1945 zunachst wissenschaftliche Tatigkeiten im Auftrag der Provinzialverwaltung Westfalen durch bevor er dann 1947 Abteilungsleiter an der kurz zuvor 1946 von Otto Neuloh gegrundeten Sozialforschungsstelle Dortmund wurde 1948 erhielt er zudem einen Lehrauftrag an der Universitat Munster 1 1957 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt 4 Ab 1949 war Brepohl leitender Redakteur der Zeitschrift Soziale Welt Mit dem Wechsel der Institutsleitung von Otto Neuloh zu Helmut Schelsky endete im Jahr 1960 die Tatigkeit Brepohls an der Sozialforschungsstelle 1 Brepohl und Eberhard Franke waren beide bis 1945 innerhalb der NS Organisation DAF im Arbeitswissenschaftlichen Institut AWI tatig Brepohl machte nach 1945 unbekummert weiter wie bisher Brepohl hatte seine sozialanthropologischen Studien 1947 mit oberflachlichen terminologischen Retuschen fortgesetzt und sich 1949 als leitender Redakteur des Zeitschrift Soziale Welt eine starke Machtposition positiv gesichert Da seine empirischen Studien im Rahmen der Sozialforschungsstelle Dortmund von der Rockefeller Foundation finanziert wurden und offensichtlich unter dem Schutz der US Militarregierung standen war es fur ihn kein besonderes Wagnis nun auch auf der Ebene der fachspezifischen Organisationen Flagge zu zeigen Spater stiess Karl Heinz Pfeffer ebenfalls vom AWI hinzu Karl Heinz Roth Intelligenz S 37Schriften BearbeitenDeutscher Geist in westfalischer Pragung Blut und Bildung in der Geschichte eines Stammes Betrachtung und Studien Koln Schroeder 1936 Der Aufbau des Ruhrvolkes im Zuge der Ost West Wanderung Beitrage zur deutschen Sozialgeschichte des 19 und 20 Jahrhunderts Recklinghausen Bitter 1948 Industrievolk im Wandel von der agraren zur industriellen Daseinsform dargestellt am Ruhrgebiet Mohr Siebeck Tubingen 1957 mit Josef Lingnau Bevolkerung und Siedlung im Raum Wulfen Entwicklung Strukturen und Tendenzen 1824 1961 Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk Essen 1967 Literatur BearbeitenStefan Goch Wilhelm Brepohl in Ingo Haar Hrsg Handbuch der volkischen Wissenschaften Munchen Saur 2008 ISBN 978 3 598 11778 7 S 81 85 Stefan Goch Die Forschungsstelle fur das Volkstum im Ruhrgebiet in Ingo Haar Hrsg Handbuch der volkischen Wissenschaften Saur Munchen 2008 ISBN 978 3 598 11778 7 S 182 187 Stadt Gelsenkirchen Institut fur Stadtgeschichte Sammlung Wilhelm Brepohl Findbuch Bearb Marta Miller Gelsenkirchen 2014 PDF Datei Memento vom 24 Juni 2015 im Internet Archive Karl Heinz Roth Intelligenz und Sozialpolitik im Dritten Reich Eine methodisch historische Studie am Beispiel des Arbeitswissenschaftlichen Instituts der Deutschen Arbeitsfront Saur Munchen 1993 ISBN 3 598 11166 5 wieder 2011 S 37 Online lesbar in Google books bis S 179 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Brepohl im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Stadt Gelsenkirchen Institut fur Stadtgeschichte Sammlung Wilhelm Brepohl Findbuch bearbeitet von Marta Miller Gelsenkirchen 2014 PDF Datei Memento vom 24 Juni 2015 im Internet Archive Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4421533 Johannes Weyer Die Forschungsstelle fur das Volkstum im Ruhrgebiet 1935 1941 Ein Beispiel fur Soziologie im Faschismus Memento vom 29 Juni 2015 im Internet Archive In Soziale Welt 1984 Jg 35 S 124 145 Johannes Weyer Westdeutsche Soziologie 1945 1960 Deutscher Kontinuitaten und nordamerikanischer Einfluss Duncker amp Humblot Berlin 1984 S 405 ISBN 3 428 05679 5 Normdaten Person GND 118673882 lobid OGND AKS LCCN no2018155563 VIAF 42631906 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brepohl WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Volkskundler und SoziologeGEBURTSDATUM 22 September 1893GEBURTSORT GelsenkirchenSTERBEDATUM 17 August 1975STERBEORT Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Brepohl Soziologe amp oldid 238494572