www.wikidata.de-de.nina.az
Paulus Mikat 10 Dezember 1924 in Scherfede 24 September 2011 in Dusseldorf war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor fur Burgerliches Recht Rechtsgeschichte und Kirchenrecht Politiker CDU und von 1962 bis 1966 Kultusminister von Nordrhein Westfalen Paul Mikat 1983 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Stiftungen 4 Siehe auch 5 Veroffentlichungen Auswahl 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Mikat war das uneheliche Kind einer Arztin und Kunsthistorikerin und eines romischen Priesters Er wurde von Leo Mikat einem protestantischen leitenden Angestellten bei Krupp und seiner Frau einer katholischen Lehrerin adoptiert und aufgezogen 1 Mikat besuchte das Gymnasium Marianum in Warburg und studierte an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn Rechtswissenschaften 1954 wurde er mit der Arbeit Geschlechtliches Unvermogen als Ehehindernis im kanonischen Recht promoviert Dort habilitierte er sich auch 1956 1949 wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Rheinfels Bonn spater fusioniert mit KDStV Ascania Bonn im CV und spater trat er noch der KDStV Franco Raetia Wurzburg im CV bei 2 1957 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl fur Deutsches Recht Burgerliches Recht Handelsrecht und Kirchenrecht an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg an Dort war er bis 1965 auch Direktor des Instituts fur Deutsches Recht und des Instituts fur kirchliche Rechtsgeschichte 1965 nahm er einen Ruf der Ruhr Universitat Bochum an und war dort bis zu seiner Emeritierung 1990 ordentlicher Professor fur Burgerliches Recht Rechtsgeschichte und Kirchenrecht 1962 wurde Mikat zum Kultusminister des Landes Nordrhein Westfalen ernannt dieses Amt hatte er bis zum Wechsel zu einer sozial liberalen Koalition 1966 inne In diese Zeit fielen Massnahmen dem Lehrermangel abzuhelfen indem neue Lehrer mit Kurzausbildung in den Staatsdienst kamen die nicht den klassischen Werdegang uber Studium erstes und zweites Staatsexamen hinter sich hatten Diese Lehrer wurden umgangssprachlich Mikatzchen bzw Mikater genannt nbsp Mikat auf einem Wahlplakat der CDU 1976Durch die Vielzahl der Erlasse und Verfugungen benannte man nach ihm scherzhaft eine Zeiteinheit die den mittleren Abstand zwischen zwei Erlassen umfasst Von 1966 bis 1969 war er Mitglied des Nordrhein Westfalischen Landtags 3 Von 1969 bis 1987 war er Mitglied des Deutschen Bundestages Mikat hatte ausserdem eine Reihe weiterer Amter inne Er wurde 1987 zum Vorsitzenden der Kommission Montanregionen und 1998 zum Vorsitzenden der Energiekommission der Bundesregierung ernannt Unter seiner Leitung erarbeitete die sogenannte Mikat Kommission ab 1989 eine Perspektive fur die deutsche Steinkohleforderung nach dem Auslaufen des Jahrhundertvertrags 4 Er war ferner Vorsitzender des Grundungsausschusses der Juristischen Fakultat der Universitat Dusseldorf und des Grundungsausschusses der Universitat Bielefeld sowie Mitglied der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste deren Prasident er von 1998 bis 2001 war Mikat war auch korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Von 1967 bis 2007 war er Prasident der Gorres Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft 5 Er war seit 1983 Mitglied des Vorstandes der Peter Klockner Stiftung und seit 1984 Mitglied des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung Bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1966 war Paul Mikat der Laudator fur den katholischen Kurienkardinal Augustinus Kardinal Bea 1881 1968 und den niederlandischen reformierten Theologen Willem Adolf Visser t Hooft 1900 1985 Im Oktober 2009 wurde bekannt dass Mikat am 11 Juni 1943 die Aufnahme in die NSDAP beantragt hatte und ruckwirkend zum 20 April desselben Jahres aufgenommen worden war Mitgliedsnummer 9 596 776 6 Dies fuhrte zu einer offentlichen Kontroverse in deren Verlauf sich Mikat nicht ausserte 7 nbsp Das Grab von Paul Mikat und seiner Ehefrau Edith geborene Hintzen auf dem Sudfriedhof Dusseldorf Auszeichnungen Bearbeiten1965 Ritter des Ordens wider den tierischen Ernst 1969 Komtur mit Stern Grosskomtur des Papstlichen Gregoriusordens 1969 Grosses Bundesverdienstkreuz 1974 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1983 Ehrensenator der Universitat Bielefeld 8 1984 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1986 Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen 9 1988 Ehrendoktorwurde der medizinischen Fakultat der Universitat Dusseldorf 10 1990 Ehrendoktorwurde der Katholischen Universitat Lublin 1993 Burger des Ruhrgebiets des Vereins pro Ruhrgebiet 1994 Staatspreis des Landes Nordrhein Westfalen 1994 Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil der Erzdiozese Salzburg Grosses Ehrenzeichen in Gold mit Stern 11 1998 Ehrendoktorwurde der Technischen Universitat Dortmund 12 2004 Ehrendoktorwurde der juristischen Fakultat der Universitat Dusseldorf 10 2005 Grosskreuz des Gregoriusordens 2007 Ehrenring der Gorres Gesellschaft 2009 Ehrenburger der Ruhr Universitat Bochum 13 Ferner war er Ehrensenator der Universitat Dusseldorf und erhielt vor 1998 drei weitere Ehrendoktorwurden Stiftungen Bearbeiten1992 Paul Mikat Stiftung mit dem Zweck Forschung und Lehre an der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf speziell durch die Unterstutzung der Juristischen Fakultat zu fordern Das Stiftungsvermogen am 31 Dezember 2007 betrug 82 000 14 Siehe auch BearbeitenKabinett Meyers II Kabinett Meyers IIIVeroffentlichungen Auswahl Bearbeiten zusammen mit Leonhard Kuppers Der Essener Munsterschatz Fredebeul amp Koenen Essen 1966 zusammen mit Helmut Schelsky Grundzuge einer neuen Universitat Zur Planung einer Hochschulgrundung in Ostwestfalen Bertelsmann Gutersloh 1967 Scheidungsrechtsreform in einer pluralistischen Gesellschaft Gieseking Bielefeld 1970 Zur rechtlichen Bedeutung religioser Interessen Rheinisch Bergische Druckerei u Verl Ges Dusseldorf 1973 Religionsrechtliche Schriften 2 Bande Staatskirchenrechtliche Abhandlungen Bd 5 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 03262 4 Dotierte Ehe rechte Ehe Zur Entwicklung des Eheschliessungsrechts in frankischer Zeit Westdeutscher Verlag Opladen 1978 ISBN 3 531 07227 7 als Herausgeber Kirche und Staat in der neueren Entwicklung Wege der Forschung Bd 566 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1980 ISBN 3 534 08166 8 Rechtsprobleme der Schlusselgewalt Westdeutscher Verlag Opladen 1981 ISBN 3 531 07255 2 Geschichte Recht Religion Politik 2 Bande Schoningh Paderborn 1984 ISBN 3 506 75600 1 Ethische Strukturen der Ehe in unserer Zeit Zur Normierungsfrage im Kontext des abendlandischen Eheverstandnisses Schoningh Paderborn 1987 ISBN 3 506 75601 X Die Inzestgesetzgebung der merowingisch frankischen Konzilien 511 626 27 Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft N F Bd 74 Schoningh Paderborn 1994 ISBN 3 506 73375 3 Spektrum Aufsatze und Reden Schoningh Paderborn 1995 ISBN 3 506 75602 8 Konflikt und Loyalitat Bedingungen fur die Begegnung von fruher Kirche und romischem Imperium Schoningh Paderborn 2007 ISBN 978 3 506 76430 0 Quellen BearbeitenDie Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein Westfalen 1966 bis 1970 Sechste Wahlperiode Veroffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein Westfalen Bd 8 Herausgegeben von Christoph Nonn Wilfried Reininghaus und Wolf Rudiger Schleidgen eingeleitet und bearbeitet von Andreas Pilger Siegburg 2006 ISBN 3 87710 361 8 Literatur BearbeitenHans Jurgen Becker Paul Mikat 1924 2011 In Jurgen Aretz Thomas Brechenmacher Stefan Muckl Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Katholische Personlichkeiten des 20 und 21 Jahrhunderts Band 13 Aschendorff Verlag Munster 2022 ISBN 978 3 402 26678 6 S 139 149 Peter Landau Paul Mikat 10 12 1924 24 9 2011 In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteilung 99 2013 S 478 484 Rudolf Morsey Zur Vita Paul Mikats 1924 2011 bis zu seiner Berufung an die Universitat Wurzburg 1957 In Historisch Politische Mitteilungen 22 2015 S 275 300 Dieter Schwab Hrsg Staat Kirche Wissenschaft in einer pluralistischen Gesellschaft Festschrift zum 65 Geburtstag Duncker amp Humblot Berlin 1989 ISBN 3 428 06759 2 Rolf Willhardt Hrsg Der Grundervater Prof Dr Dr h c mult Paul Mikat zum 75 Geburtstag Dusseldorf 2000 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Mikat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paul Mikats zeitlose Wahrheiten fur NRW Die Welt 12 Juni 2005 Pfadfinder der Forschung In Rheinischer Merkur 28 September 2006 Kabinettsprotokolle der Landesregierung von Nordrhein WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Patrick Bahners Paul Mikats Geheimnis In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 57 8 Marz 2017 S N3 Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen Gesamtverzeichnis des CV 2001 Die Verbindungen des CV mit ihren Ehrenmitgliedern Alten Herren und Studierenden Munchen 2001 S 77 Paul Mikat beim Landtag Nordrhein Westfalen Die Mikat Kommission In Die Zeit 30 Marz 1990 Eckart Klaus Roloff Pfadfinder der Forschung Paul Mikat der Prasident der Gorres Gesellschaft seit 40 Jahren im Amt gibt immer wieder wichtige Impulse In Rheinischer Merkur Bonn Nr 39 vom 28 September 2006 S 22 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 28691097 Michael Carlo Klepsch 60 Jahre Landtag Nordrhein Westfalen Das vergessene braune Erbe PDF 6 7 MB Munster 2009 Zeittafel zum Aufbau der Universitat Bielefeld abgerufen am 10 November 2009 Verdienstordentragerinnen und trager seit 1986 PDF Staatskanzlei des Landes Nordrhein Westfalen archiviert vom Original am 31 Marz 2019 abgerufen am 11 Marz 2017 a b Chronik der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf PDF 752 kB In Jahrbuch der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf 2004 S 655 abgerufen am 10 November 2009 Bild mit Bildunterschrift abgerufen am 10 November 2009 30 Jahre Universitat Dortmund Paul Mikat wird Ehrendoktor der Universitat Dortmund in Uniprotokolle nach einer Meldung des Informationsdienst Wissenschaft vom 16 Dezember 1998 abgerufen am 10 November 2009 Ein Glucksfall fur die RUB und die Region Ruhr Universitat ehrt Prof Paul Mikat Pressemeldung der Ruhr Universitat in Informationsdienst Wissenschaft vom 9 November 2009 abgerufen am 10 November 2009 Paul Mikat Stiftung Memento vom 12 Marz 2012 im Internet Archive abgerufen am 18 Oktober 2014 Kultusminister des Landes Nordrhein Westfalen Wilhelm Hamacher 1946 Rudolf Amelunxen 1946 Heinrich Konen 1946 1947 Christine Teusch 1947 1954 Werner Schutz 1954 1956 1958 1962 Paul Luchtenberg 1956 1958 Paul Mikat 1962 1966 Fritz Holthoff 1966 1970 Jurgen Girgensohn 1970 1983 Hans Schwier 1983 1995 Gabriele Behler 1995 2002 Ute Schafer 2002 2005 Barbara Sommer 2005 2010 Sylvia Lohrmann 2010 2017 Yvonne Gebauer 2017 2022 Dorothee Feller seit 2022 Vorsitzende bzw Prasidenten der Kultusministerkonferenz Theodor Bauerle Erwin Stein Albert Sauer Adolf Grimme Alois Hundhammer Adolf Susterhenn Alois Hundhammer Heinrich Landahl Albert Sauer Richard Voigt Christine Teusch Willy Dehnkamp Wilhelm Simpfendorfer Arno Hennig Eduard Orth Edo Osterloh Joachim Tiburtius Theodor Maunz Heinrich Landahl Richard Voigt Willy Dehnkamp Paul Mikat Wilhelm Hahn Ernst Schutte Claus Joachim von Heydebreck Werner Scherer Carl Heinz Evers Bernhard Vogel Hans Maier Reinhard Philipp Moritz Thape Jurgen Girgensohn Joist Grolle Wilhelm Hahn Hans Krollmann Walter Braun Josef Jochem Peter Glotz Hanna Renate Laurien Georg Golter Hans Maier Joist Grolle Georg Berndt Oschatz Hans Schwier Horst Werner Franke Helmut Engler Wolfgang Gerhardt Georg Golter Eva Ruhmkorf Marianne Tidick Manfred Erhardt Diether Breitenbach Steffie Schnoor Hans Zehetmair Rosemarie Raab Karl Heinz Reck Rolf Wernstedt Anke Brunn Gabriele Behler Hans Joachim Meyer Willi Lemke Annette Schavan Dagmar Schipanski Karin Wolff Doris Ahnen Johanna Wanka Ute Erdsiek Rave Jurgen Zollner Annegret Kramp Karrenbauer Henry Tesch Ludwig Spaenle Bernd Althusmann Ties Rabe Stephan Dorgerloh Sylvia Lohrmann Brunhild Kurth Claudia Bogedan Susanne Eisenmann Helmut Holter Ralph Alexander Lorz Stefanie Hubig Britta Ernst Karin Prien Astrid Sabine Busse Katharina Gunther Wunsch Normdaten Person GND 119490005 lobid OGND AKS LCCN n81024615 VIAF 39499359 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mikat PaulALTERNATIVNAMEN Mikat Paulus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdL MdB und RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 10 Dezember 1924GEBURTSORT ScherfedeSTERBEDATUM 24 September 2011STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Mikat amp oldid 239174832