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Das Gymnasium Marianum ist ein stadtisches Gymnasium in der ostwestfalischen Stadt Warburg in Nordrhein Westfalen Gymnasium Marianum WarburgSchulform GymnasiumSchulnummer 169067Grundung 1628Adresse Bruderkirchhof 2Ort WarburgLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 51 29 14 N 9 8 56 O 51 487138888889 9 1488611111111 Koordinaten 51 29 14 N 9 8 56 OTrager Stadt WarburgSchuler 534Lehrkrafte 42Leitung Frank ScholleWebsite www marianum warburg deAnsicht des Gymnasiums mit Kirche vom Aussichtspunkt Fugeler KanoneUnterer Eingang des Gymnasiums zum Schulhof bzw zu den Wirtschaftsraumen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung als offentliche hohere Schule 1628 1 2 Neugrundung 1826 1 3 Vollgymnasium 1874 2 Schulleiter 3 Schuler 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Anfange des Gymnasiums Marianum gehen zuruck auf eine dem 1281 in Warburg gegrundeten Dominikanerkloster angeschlossene Klosterschule die im Stadtkern lag und in der der Nachwuchs des Predigerordens herangebildet wurde In dieser studierten u a um 1490 der spatere Theologe Otto Beckmann und 1589 die Bruder Eberhardus und Luberus Bischopinck aus Munster Grundung als offentliche hohere Schule 1628 Bearbeiten 1619 stiftete der aus Warburg stammende Mainzer Stiftsherr Heinrich Thone der Stadt Warburg eine Summe von 2000 Reichstalern mit der Bestimmung dass aus deren Zinsertrag von 100 Talern eine hohere Schule von drei Klassen Infima Secunda Syntaxis unterhalten werden sollte Nachdem der Fuhrer der ligistischen Truppen Oberst von Erwitte noch 50 Reichstaler zur restauration der schule zu warburg hinzugespendet hatte wurde diese Schule 1628 mit zwei Rectoren im Kloster eroffnet 1643 vereinbarte die Stadt mit dem Dominikanerkonvent Einrichtung und Unterhalt von zwei weiteren Klassen Poetica und Rhetorica Mit diesen funf Klassen entsprach die Schule dem System der Jesuitenschulen Nach dem Patrozinium der Klosterkirche wurde sie Gymnasium Marianum genannt Durch wirtschaftliche Note und Bevolkerungsverluste infolge des Dreissigjahrigen Krieges und des Siebenjahrigen Krieges war jedoch die Stadt nicht immer in der Lage die vereinbarten Zuschusse zu zahlen so dass die beiden oberen Klassen wieder abgebaut werden mussten und auch der Bestand der drei unteren Klassen nicht immer gewahrleistet war Das erste Schulgebaude lag direkt neben dem Kloster und hatte dem Schulkonzept entsprechend funf Klassenzimmer Es wurde 1706 auf Kosten der Stadt durch einen Fachwerk Neubau ersetzt der die Inschrift trug haec schola sumptibus civitatis aedificata Dieses Gebaude musste 1750 der Erweiterung des Klosters weichen Es erfolgte ein weiterer Neubau aus Fachwerk der jedoch nur bis 1782 hielt Danach erfolgte abermals ein Neubau jedoch westlich der Klosterkirche und nur noch mit zwei Klassenzimmern 1810 wurde das Kloster durch Dekret des Konigs Jerome Bonaparte gesetzlich supprimiert und durfte keine neuen Ordensmitglieder mehr aufnehmen Dennoch setzten die wenigen verbliebenen Patres ihre Unterrichtstatigkeit fort bis 1824 durch koniglich preussische Kabinettsordre das Kloster endgultig aufgehoben und das Grundstuck mit den Gebauden verstaatlicht wurde Um fur die 10 verbliebenen Schuler eine weitere Ausbildung zu ermoglichen stellten Burgermeister und Rat Gesuche und Eingaben an den Konig Friedrich Wilhelm III und die preussische Unterrichtsbehorde und konnten daraufhin eine Genehmigung der Einrichtung einer weltlichen hoheren Lehranstalt erreichen Neugrundung 1826 Bearbeiten 1826 nahm das Konigliche Progymnasium zu Warburg mit zunachst drei Klassen Quinta Quarta Tertia im alten Klostergebaude den Schulbetrieb auf Grundlage war nun das neuhumanistische Bildungskonzept Wilhelm von Humboldts Es gab zunachst 27 Schuler 1847 wurde die Sexta und 1865 die Untersekunda angeschlossen Die Schulerzahl stieg auf ca 100 an 1866 wurde die Anstalt durch ministeriellen Erlass als Progymnasium anerkannt und durfte Zeugnisse zur wissenschaftliche Befahigung fur den Einjahrig Freiwilligen Militardienst mittlere Reife ausstellen Sie wurde im Folgejahr durch eine Obersekunda erweitert und hatte nun ca 115 Schuler Vollgymnasium 1874 Bearbeiten 1874 kam nach Bestatigung durch das konigliche Provinzial Schul Collegium die Prima hinzu so dass die Stadt Warburg nun uber ein vollstandiges Gymnasium verfugte Die amtliche Benennung lautete Gymnasium zu Warburg Im Schulstatut wurde unter anderem festgelegt dass in konfessioneller Hinsicht das hiesige Gymnasium eine paritatische Anstalt fur beide christliche Konfessionen ist Neben 123 katholischen und 22 evangelischen gab es auch 20 judische Schuler Fast die Halfte der Schuler kam von ausserhalb und wohnte bei Gastfamilien Die Schulerzahl wuchs auf ca 300 an 1888 erhielt das Gymnasium eine Turnhalle am Schutzenweg westlich der Neustadt 1891 wurde in Tragerschaft des Bistums Paderborn fur die auswartigen Schuler ein bischofliches Schulkonvikt gegrundet Es lag zunachst in der Bahnhofstrasse und zog 1894 in das durch einen Umbau erweiterte ehemalige Friedrichstift in der damaligen Oberstrasse der Warburger Altstadt um Die Zahl der Internatsschuler betrug ca 40 Das Konvikt hiess spater Collegium Marianum wurde von den Schulern auch Kasten genannt und bestand bis 1972 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde das Gymnasium in Stadtische Oberschule fur Jungen umbenannt und der Direktor Hans von Geisau durch einen Parteigenossen ersetzt 1942 unterrichtete dort der spatere Professor fur Religiose Volkskunde an der Universitat Munster und der Philosophisch Theologischen Hochschule Paderborn Heinrich Schauerte 1946 nahm die Schule ihre humanistisch christliche Tradition wieder auf und erhielt den Namen Gymnasium Marianum Warburg Die Stadt setzte Hans von Geisau wieder als Direktor ein Das mittelalterliche Klostergebaude wurde 1953 1963 fur die Bedurfnisse eines zweizugigen Gymnasiums mit ca 500 Schulern durchgreifend umgebaut saniert und durch einen in der Nahe gelegenen Turnhallenneubau erweitert 1964 erfolgte die Einrichtung eines neusprachlichen Zweigs 1970 wurde mit der Differenzierung der Oberstufe begonnen Zur Erhohung des Facherangebots begann man 1972 eine Kooperation mit dem Huffertgymnasium 1977 erfolgte die vollstandige Einfuhrung der Koedukation die bis dahin auf die Aufnahme von Madchen beschrankt war die Latein als erste Fremdsprache wunschten 1991 wurde die Schule durch den Bau neuer naturwissenschaftlicher Raume Hinter der Mauer Sud und von vier Klassenraumen sowie Kunst und Werkraumen im Anschluss an den Ostflugel erweitert Schulleiter Bearbeiten1827 Ludwig Manegold 1847 1874 August Havenecker 1874 1883 Adolf Hechelmann 1883 1893 Joseph Hense 1893 1906 Balthasar Huser 1906 1927 Anton Wirmer 1927 1933 Hans von Geisau 1934 1939 Karl Greff 1939 1945 Heinrich Bachmann 1946 1955 Hans von Geisau 1955 1971 Heinrich Remer 1971 1972 Franz Murmann kommiss 1972 1985 Heinz Wittenbrink 1985 2011 Bernd Huesmann 2011 Christiane Kost kommiss seit 2012 Frank ScholleSchuler BearbeitenOtto Beckmann 1476 1556 Theologe Pfarrer Humanist und Gegner Martin Luthers Johannes Adrian von Plencken 1635 1719 Jurist Oberamtsrat von Schlesien Mitgrunder und Kanzler der Universitat Breslau Johann Conrad Schlaun 1695 1773 Generalmajor und Architekt im Hochstift Munster Ignaz Philipp Rosenmeyer 1764 1830 Jurist Historiker Leander van Ess 1790 1824 Theologe Bibelubersetzer Heinrich Fischer 1807 1879 Jurist Burgermeister von Warburg Theodor Vernaleken 1812 1907 Germanist Seminardirektor Autor und Professor in Wien Hermann Evers 1825 1904 Jurist und Reichstagsabgeordneter Zentrum Arnold Guldenpfennig 1830 1908 Kirchenarchitekt Diozesanbaumeister im Erzbistum Paderborn Julius Dammann 1840 1908 Theologe Pfarrer Schriftsteller Ignaz Urban 1848 1931 Botaniker Professor am Botanischen Garten Berlin Anton David Jesuit 1851 1931 Jesuit Padagoge Autor Moritz Nussbaum 1850 1924 Altphilologe und Gymnasialprofessor in Strassburg Peter Hille 1854 1904 Schriftsteller Hermann Oppenheim 1857 1919 Neurologe Theodor Niemeyer 1857 1939 Jurist o Professor fur Zivilrecht internationales Recht u a an der Universitat Kiel Adolf Gottlob 1857 1930 Historiker ordentlicher Professor an der Universitat Breslau Bruno Tacke 1861 1942 Moorforscher und Professor in Bremen Franz Graf von Westphalen zu Furstenberg 1864 1930 Landrat des Kreises Munster Franz Josef Scherf 1865 1929 Arzt Kurdirektor von Bad Orb Abgeordneter des Provinziallandtages in Kassel 1926 1929 August Pieper 1866 1942 Theologe Generaldirektor des Volksvereins fur das katholische Deutschland Joseph Lehmann 1872 1933 Historiker und Rabbiner in Berlin Emil Herz 1877 1971 Germanist Direktor im Ullstein Verlag Werner Rabe von Pappenheim 1877 1915 deutscher Offizier und Diplomat Franz Schafer 1879 1958 Jurist und Hochschullehrer Petrus Legge 1882 1951 Theologe Bischof des Bistums Meissen Josef Schoenkaes 1883 Jurist Landrat in Crossen Oder und Warburg Theodor Legge 1889 1969 Theologe Probst in Arnsberg Fritz Block 1889 1955 Architekt in Hamburg und Los Angeles Erich Rix 1900 1964 Pathologe Direktor der Stadtischen Krankenanstalten Nurnberg a o Professor an der Universitat Erlangen Franz Josef Wuermeling 1900 1986 Jurist Politiker CDU Bundesminister fur Familienfragen Josef Wirmer 1901 1944 Jurist Mitglied der Widerstandsgruppe um Graf Stauffenberg Helmut Jurgens 1902 1963 Buhnenbildner Leopold Freiherr von Furstenberg 1905 1979 Forstwirt Politiker CDU Landtagsabgeordneter in NRW Wilhelm Freiherr von Ketteler 1906 1938 Jurist Diplomat NS Gegner Christoph Bernhard Graf von Galen 1907 2002 Politiker CDU Papstlicher Geheimkammerer Anton Volmert 1909 1989 Landwirt Politiker und Landtagsabgeordneter CDU Ernst Wirmer 1910 1981 Jurist Ministerialdirigent im Bundesministerium der Verteidigung Fritz Rehbein 1911 1991 Chirurg in Gottingen weltberuhmt als Kinderchirurg in Bremen Paul Mikat 1924 2011 Jurist Hochschullehrer Politiker CDU Kultusminister von Nordrhein Westfalen Wilm Tegethoff 1927 2018 Jurist ehemaliger Vorstandssprecher der Bewag Berlin Herbert Behre 1927 1994 Realschuldirektor Gunther Lange 1932 Theologe und Hochschullehrer an den Universitaten Bochum und Duisburg Franz Kohlschein 1934 Priester Liturgiewissenschaftler o Professor an der Universitat Bamberg Klaus Meyer zu Uptrup 1934 evangelischer Theologe Gerhard Brinkmann 1935 2015 Okonom o Professor an der Universitat Siegen Siegfried Lohr 1935 2017 Architekt Kunsthistoriker und Aquarellist Gerhard Schneider 1938 Philosoph Begrunder der Sammlung Verfemte Kunst am Kunstmuseum Solingen Manfred Grothe 1939 Theologe Weihbischof im Erzbistum Paderborn Brun Hagen Hennerkes 1939 Rechtswissenschaftler Rechtsanwalt und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Familienunternehmen Heiko Bewermeyer 1940 Neurologe Psychiater apl Professor der Universitat Koln Klinikleiter Buchautor Heinz Dieter Heimann 1949 Mittelalterhistoriker o Professor an der Universitat Potsdam Ludger Udolph 1953 Germanist Slavist o Professor an der TU Dresden Thomas Burger 1953 Germanist Direktor der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Johann Josef Boker 1953 Architekturhistoriker o Professor am Karlsruher Institut fur Technologie Alfons Holtgreve 1955 Maler und Grafikdesigner Stephan Nolte 1955 Kinderarzt Psychotherapeut Kulturwissenschaftler und Fachjournalist Jurgen Stellpflug 1956 Chefredakteur Okotest Murat Gunak 1957 Autodesigner bei DaimlerChrysler Peugeot Chefdesigner bei VW Rainer Brinkmann 1958 Vizeadmiral der Deutschen Marine Christoph Humburg 1959 Direktor des Caritasverbandes Wuppertal Solingen Udo Ulfkotte 1960 2017 Journalist und Publizist Michel van Dyke 1961 deutsch niederlandischer Musiker und Produzent Christian Jakubetz 1965 Buchautor Journalist Dozent Andreas Wiemers 1966 Fernsehjournalist und Satire AutorLiteratur BearbeitenDer Marianer hrg vom Verein ehemaliger Schuler des Gymnasium Marianum Jahrgange 1949 2013 Festschrift zur Jubilaumsfeier des Gymnasiums zu Warburg hrg von Wilhelm Marre Warburg 1924 Festschrift zur Jubelfeier des Gymnasiums Marianum in Warburg 1628 1874 1949 Warburg 1949 Festschrift des Gymnasium Marianum 1963 Warburg 1963 Festschrift Gymnasium Marianum 1874 1974 Warburg 1974 Heinz Wittenbrink Die Entwicklung des Gymnasium Marianum Warburg bis zum Ende des 2 Weltkrieges In Die Stadt Warburg Beitrage zur Geschichte einer Stadt Hermann Hermes Verlag Warburg 1986 ISBN 3 922032 07 9 Band II S 177 250 Heinz Wittenbrink Die Entwicklung des Gymnasium Marianum Warburg in der Zeit nach dem 2 Weltkrieg In Der Marianer Zeitschrift des Vereins ehemaliger Schuler des Gymnasium Marianum Warburg 28 1999 S 71 96 Heinz Wittenbrink Die Entwicklung des Gymnasium Marianum in der Zeit nach dem 2 Weltkrieg Fortsetzung In Der Marianer Zeitschrift des Vereins ehemaliger Schuler des Gymnasium Marianum Warburg 29 2000 S 31 76 Heiko Bewermeyer Hermann Oppenheim ein Begrunder der Neurologie Schattauer Verlag Stuttgart 2016 ISBN 978 3 7945 3177 6 Heiko Bewermeyer Hans von Geisau 1889 1972 und das Gymnasium Marianum in Warburg Koln 2012 ISBN 978 3 00 038033 4 Der Marianer Jahrbuch als Nachfolgepublikation des Marianer ab dem Schuljahr 2013 2014 Weblinks BearbeitenWebsite des Gymnasiums Marianum Verein der Ehemaligen des Gymnasium Marianum in WarburgNormdaten Korperschaft GND 2092832 4 lobid OGND AKS VIAF 147254134 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gymnasium Marianum Warburg amp oldid 233455434